Drehmomentschlüssel zum Düsentausch
Viele 3D-Drucker Besitzer, die ich kenne, haben auch einen kleinen Werkzeugfetisch. Also hier die Kurzvorstellung eines Drehmomentschlüssels auf den man zwar verzichten könnte, aber warum sollte man?
Wie fest soll man seine Düse anziehen, wenn man dann im letzten Schritt bei der Hotendmontage bzw. Düsentausch im heißen (!) Zustand nochmal nachziehen soll?
Die Angaben schwanken etwas, je nachdem wen man fragt. Üblicherweise irgendwo zwischen 1 und 2 Nm. Ich hab mir dann vor ner Weile mal einen Proxxon Microclick MC5 Drehmomentschlüssel bei Amazon gekauft, der zwischen 1 und 5 Nm verstellbar ist. Genutzt habe ich bisher immer 1,5 Nm. Der Proxxon hat 2 Probleme: er ist ewig lang, bei kleinen Druckern bekommt man ihn fast nicht zwischen Druckbett und Düse – und er ist mit 55,- Euro recht teuer. Klar, er ist universeller einsetzbar – aber ich nutz ihn sonst für nix anderes.
Durch Zufall bin ich dann als ich nen TL Labs Titan für die Ersatzteilkiste bestellen wollte dann über den TriangleLab Drehmomentschlüssel auf AliExpress gestolpert. Fest voreingestellt auf 1.8 Nm, dazu deutlich kürzer als der Proxxon und mit 16,50 Euro wesentlich günstiger. Und Chinapäckchen unter 20,- Euro sind auch was Zoll angeht unproblematisch, das kann man mal kaufen, auch wenn mans eigentlich nicht braucht – geht mir zumindest so.
Geliefert wird er mit einer 7er und einer 8er Nuss. Ich hab inzwischen festgestellt, dass ich zusätzlich noch eine 6er, einer 6,5er und eine 9er Nuss brauche, um alle Drucker abzudecken, aber so ein Nuss-Set gibts in der Regel im 5-Euro-Laden oder beim Lebensmitteldiscounter hinterhergeworfen.
Man kann sich so einen Drehmomentschlüssel auch selber Drucken: Hier die Variante die von Anders Olsson – der Erfinder des Olsson Blocks des Ultimaker 2+ auf Youmagine.
Kleiner Nachtrag von Alex:
Sowas gibt es in groß und teuer auch von Wera, von denen ich viel gutes Werkzeug habe, einstellbar von 1,2 bis 3,0 Nm, keine Bits und Nussen dabei, aber mit gewöhnlicher Sechskant-Aufnahme, z.B. hier bei Amazon: https://amzn.to/2ULr1cv
10.09.2019: So, jetzt habe ich das Wera-Teil – ziemlich groß, 175 mm lang mit Adapter und 7er Nuss. Zum Einstellen des Drehmoments muss man die Endkappe entfernen, da die dabei kaputt geht, sind 5 Ersatz dabei. Ich habe mal auf 1,8 Nm gestellt: fühlt sich beim Losdrehen der Düse gut an. Weniger fest als bei mir von Hand, aber das ist ja der Sinn der Sache, ich habe schon ein paar Düsen abgedreht. Bin zufrieden.
Für Düsen in V6 geht der hier von Thingiverse sehr gut:
https://www.thingiverse.com/thing:2613057
Gedruckt mit PETG, ich habe die 2Nm Variante genommen, auch Lösen klappt damit gut. Man setzt eine 6-kant Verlängerung von einem Akkuschrauber rein, und die passende Nuss drauf. Der funktioniert hier seit einigen Dutzend Wechseln.
Klingt gut frage ist wen man nicht so ein Werkzeug benutzt wo her weis man was zu fest und zu locker ist ?
lg
Man zieht halt mit sanfter Kraft mit der Hand ohne großen Hebel an und hofft, dass es passt. Wenns zu locker war, kanns irgendwann anfangen zu suppen.. wars zu fest, kriegst es im Zweifel nimmer auseinander oder das Gewinde reisst ab – dazu brauchts dann aber schon ordentlich Kraft.
ich versteh Dein Problem mit der Länge nicht. Du kannst einen normal geformten Drehmomentschlüssel kaufen, der ist nicht höher als 4 cm. Es muss ja keiner in Form eines Schraubendehers sein.
Und wenn Du bisher nur Druckerdüsen damit festdrehst… vielleicht willst Du ja auch mal ein paar Schrauben in ein Gestell aus Aluprofilen eindrehen…
na gut … der MC15 geht erst bei 3nm los….
Sehr guter Artikel
Habe mir erst am Wochenende eine Nozzle an einem E3D V6.1 Heizblock vom Prusa abgerissen und dann ist noch das Heatbreak abgerissen
ist mir auch passiert
Dateien im Forum …
Das „Wera-Teil“ gibt es es auch noch in einer anderen Ausführung (Wera 7441).
Da kann ganz einfach das Drehmoment einstellen und man auch keine Kappen
„Drehmomentschlüssel selber Drucken“ aus dem Olsson Block.
Ungeeignet, die Schichten liegen so , das sie bei Belastung abreißen!
Etwas strammer anziehen und ab ist der Vierkant! Gedruckt mit 0,2 Schichtdicke, 50% Füllung.
Dann lieber liegend als T-Stück, dann liegen die Schichten senkrecht und halten.
Leider weiß ich nicht wie ich hier meine .stl – Datei für meine Lösung einstellen kann …
Komm rüber in den Forenteil, da sind Uploads für STL und Bilder freigegeben, bei den Kommentaren geht das nicht –
https://drucktipps3d.de/forum/topic/ein-neues-thema-starten/
Ich hab die Olsson eigentlich auch schon gedruckt, ging eigentlich, mein Problem war, dass die schmilzt, wenn man man nicht schnell genug ist. Es gibt auch eine Variante, wo der Vierkant nicht Teil des Drucks ist sondern man da auf eines aus dem Ratschenkasten eingesetzt wird.
Schöner Bericht!
Ich finde „Nischenwerkzeug“ immer sehr interessant, weil es mir selber oft an naja geeigneten Ideen fehlt für so Alltagslöser. Und 17€ sind absolut okay. Lieber einen solchen Schlüssel haben, als einen gerade zu brauchen….