Creality Ender 3 V3 Plus – ein Großer in kleinem Format

Vor einiger Zeit hat Andy hier den Ender 3 V3, einen CoreXZ Drucker mit einem Bauvolumen von 220x220x250 Millimeter vorgestellt und man kann seinem Bericht entnehmen, dass er von dem Gerät durchaus begeistert war.

Nun habe ich den großen Bruder, den Creality Ender 3 V3 Plus mit einem um knapp 60% größeren Bauvolumen von 300x300x330 Millimeter auf dem Tisch und werde schauen, ob die Plus Version ebenfalls in dem Maße punkten kann.

Ich muss in der Einleitung allerdings sagen, dass Andy mit seinem Test mal so richtig vorgelegt hat, was die Detailinfos zu dem Drucker angeht. So viel Neues kann ich hier also gar nicht zum Ender 3 V3 Plus schreiben, was nicht schon in seinem Bericht steht. Das kommt mir nun etwas zugute, da ich nicht mehr so in die Tiefe gehen muss. Ich will aber dennoch die wichtigsten Punkte einmal aufzählen.

Zuvor aber noch der übliche Hinweis und einen Dank an unseren Sponsor:

Das Testgerät wurde uns kostenlos von Geekbuying zu Verfügung gestellt. Es existieren keine Absprachen. Der Ender 3 V3 Plus ist derzeit für 380,- Euro bei Geekbuying ehältlich. Es handelt sich also um meine persönliche Meinung zu dem Testgerät.

Ausstattung

Der Ender 3 V3 Plus ist in fast allen seinen verbauten Komponenten identisch zu seinem kleinen Geschwisterchen, dem Ender 3 V3.

Dazu gehören

  • Trimetall Düse mit der Bezeichnung „Unicorn“
  • 60W Hotend bis 300°C
  • Heizbett mit texturierter, magnetischer PEI Platte, bis 100°C
  • der von Creality entwickelte DualGear Feeder
  • die vollautomatische XZ Riemenspannung
  • die CoreXZ Kinematik, welche Geschwindigkeiten von bis zu 600mm/s und Beschleunigung von bis zu 20.000mm/s2 realisieren kann
  • Creality Mainboard CR4CU, welches bereits im K1 verbaut ist
  • Creality gelabeltes Netzteil mit 350W Leistung, 14.6A bei 24V
  • 4.3“ Touchscreen mit einer Auflösung von 800x480px
  • Klipper basiertes Creality OS

Hotend mit den beiden Bauteillüftern. Der hintere wird über die Slicing Software als Auxiliary Fan angesprochen und ist somit quasi das Pendant zu den Seitenlüftern in einigen Würfeln.

Front mit Bauteillüfter Back mit Auxiliary Lüfter

Hier einmal die technischen Daten auf einen Blick von der Herstellerseite entnommen.

Was der Ender 3 V3 Plus zusätzlich im Gegensatz zum kleineren V3 besitzt, sind ein zusätzlicher Motor auf der Y Achse und Verstrebungen, die den Rahmen an der Basis stabilisieren, da er gute 80mm in der Höhe mehr misst.

Der zweite Motor an der Y Achse trägt Rechnung für das größere und dadurch schwerere Bett. Die Motoren treiben je entgegengesetzt über einen umlaufenden Riemen das auf Linearstangen mit Gleitlagern fahrende Heizbett.

Apropos Linearstangen. Der überwiegende Teil meiner Drucker in karthesischer Bauform mit sich in Y bewegendem Bett, nutzen keine Gleitlager auf Linearstangen. Hier kommen Linearschienen oder V-Slot Profile mit entweder V-Nut Rollen oder die mit umlaufendem Kugellager ausgestatteten Gleitwagen zum Einsatz. Auf der X Achse verwendet Creality 10mm Linearstangen und auf der Y Achse sind es 12mm. Welche Gleitlager zum Einsatz kommen, konnte ich nicht in Erfahrung bringen, aber auseinanderbauen mag ich das auch nicht.

Bei diesem Aufbau musste ich ein wenig im Gedächtnis kramen und kam dabei zu meinen Anfängen im 3D Druck. X Achse auf Gleitlagern ist nichts besonderes. Das haben fast alle Würfel. Bambu sogar auf Carbonstangen, die anderen eben mit Edelstahl oder billigerem Zeugs, je nach Hersteller. Aber das Bett?!? A1 und A1 Mini haben Schienen mit Rollwagen. Cobra 3 von Anycubic nutzt Metallrollen auf einer Schiene. Der Rest, den ich hatte als Bettschubser hatten klassisch V-Nut Rollen mit Exzenter. Selbst das riesige Bett vom CR10 Max war so gelagert.

Ahh, der i3 Mega von Anycubic, welches mein erster Drucker war, nutzte Linearstangen und Gleitlager fürs Bett und auch die Prusa MK Serie hat diese Form der Befestigung. Beim Prusa sind die Stangen sogar nur mit Kabelbindern fixiert. Passt also, was Creality da macht beim Ender 3 V3 Plus.

Nur bei der X Achse des Ender 3 V3 Plus bin ich mir nicht sicher. Man kann beide Stangen in Ihrer Halterung drehen. Sie haben zwar kein horizontales Spiel nach rechts und links, aber sie sitzen eben auch nicht fest in der Halterung. Am i3 Mega kann ich nicht mehr nachschauen, aber am Prusa MK3s sind sie bombenfest. Muss das also so beim Ender 3 V3 Plus? Oder hat man da nur vergessen ein paar Madenschrauben in die Halterung zu setzen oder sie festzukleben? Instinktiv würde ich sagen, dass sie sich nicht drehen lassen sollten. Ich komme da später bei den Ergebnissen der Drucke auch nochmal drauf zu sprechen.

Die CoreXZ Kinematik finde ich dagegen sehr spannend. Z über Riemen hat man öfter. Voron z. B. oder der SV08 als Voron Klon an gleich vier Motoren für die vier Punkte der Bettaufhängung. Alle Delta Drucker, obgleich hier eben auch X und Y mit abgedeckt sind und noch einer, der mir grad nicht einfällt hatte die Z Achsen Bewegen über umlaufende Riemen realisiert. CoreXZ ist nun allerdings etwas anderes. Nicht wie beim SV08, bei dem tatsächlich die Z Achse autark und abgekoppelt vom Rest agiert, wird beim Ender 3 V3 Plus sowohl die X Bewegung als auch die Z Bewegung über diesen Aufbau mit zwei Motoren gleichzeitig gesteuert.

Für mich bestehen die Vorteile darin, dass man zum einen auf Gewindestangen verzichten kann und zum anderen braucht es nur noch zwei Motoren für einen DualZ Aufbau und gleichzeitiger Bewegung der X Achse, wobei dieser einzelne X Motor nicht mehr auf der Achse in Z Richtung mitgeschleppt werden muss. Das reduziert das Gewicht auf der X Achse, die nur noch den Druckkopf beherbergt. Und der ist beim Ender 3 V3 Plus relativ leicht, trotz seines voluminösen Aussehens.

Die Riemenspannung wird im Übrigen laut Creality automatisch eingestellt. Dafür gibt es federgelagerte Umlenkrollen an beiden Seiten, die den Riemen auf Spannung halten.

Schauen wir uns mal die Basis an. In dieser sitzt die

Elektronik

Da ist alles wie es sein soll. Das oben bereits erwähnte Creality gelabelte 350W Netzteil macht einen qualitativ hochwertigen Eindruck, wobei ich auch nicht weiß, welcher Hersteller am Ende dahinter steckt. Sowohl am Netzteil selbst, als auch an der 230V Versorgung ist eine Erdung vorhanden.

Zusätzliche Komponenten wie das Transferboard zum Druckkopf oder den nach außen geführten USB Anschluss sind ordentlich verkabelt und in der Basis fest verschraubt.

Das Mainboard ist wie gesagt das gleiche Modell, wie es bereits im K1 verbaut wurde und auch genauso im Ender 3 V3 vorkommt. An der Firmware wird man zwangsläufig aufgrund des zweiten Y Motors und dem größeren Bett, Änderungen vorgenommen haben müssen.

Es bietet einen 32bit DualCore Prozessor mit 120GHz (?) und ich schätze 8GB internen Speicher. Mehr kann ich aus den Informationen der Fluidd Oberfläche nicht entnehmen.

Die beiden Y Motoren sind normale Nema 17 in der Ausprägung 42-48, wie sie überall vorkommen. Die beiden Motoren für die CoreXZ Kinematik sind allerdings größer dimensioniert. Hier haben wir 42-60 in der Ausprägung.

Und schon sind wir beim Lieferumfang und dem Aufbau

Der Umkarton ist schön klein und handlich. Alles, was es benötigt ist dabei und auch gut verpackt. Das gefällt auf jeden Fall, da hier einfach auch Müll vermieden wird. Ich mag es, wenn die aufzubauenden Geräte so kompakt wie möglich verpackt werden und man den Platz im Karton effektiv nutzt. Das ist hier gegeben und wahrscheinlich auch der Premontage des Druckers und dem eher spärlichen Zubehör geschuldet, da er nur aus zwei Teilen besteht und sonst nicht wirklich etwas dabei ist.

Wir haben einmal den komplett vormontierten Rahmen und einmal die Basis. Alle Teile sind aus hochwertigem Alu gefertigt und fühlen sich sehr wertig an, und sehen nebenbei auch noch hochwertig aus. Die Basis ist aus einem Stück und tut so ihr Übriges zur absolut gefälligen Optik des Creality Ender 3 V3 Plus.

Dazu kommen nur noch das Display, die Stabistangen und der Filamenthalter.

Der beiliegende USB Stick enthält die eh bereits auf dem internen Speicher des Druckers verfügbaren Druckdateien und eine RAR in der die Slicing Software, das User Manual ein paar Videos und Guides, sowie die STL Modelle der Druckdateien gepackt sind.

Leider liegt die Slicing Software, die sich Creality Print nennt und eine Mischung aus Cura und Orca Slicer zu sein scheint, nur in der Windows Version vor. Wird so ziemlich alle Nutzer des Ender 3 V3 Plus nicht stören, mich allerdings schon, da ich Mac User bin. Ist in dem Fall aber auch nicht so tragisch, weil die Software in der Mac Version auch auf der Hersteller Webseite zum Download bereit steht.

Creality Print für Windows, macOS und Linux

Warum ich Creality Print aber nicht wirklich nutzen möchte, erörtere ich später noch in einem separaten Absatz.

Die Montage des Druckers an sich ist sehr einfach und mit wirklich wenigen Handgriffen erledigt. Zu schrauben gibt es nur die jeweils vier Schrauben an den beiden Seiten des Rahmens, der im Übrigen nur an den Halterungen der Basis aufgesetzt wird und so alleine schon hält. Man muss die Basis nicht umständlich auf die Seite legen oder braucht eine dritte Hand um sie für das Festschrauben zu fixieren. Das ist absolut vorbildlich gelöst. Und die zweite Schraubtätigkeit, die beim Ender 3 V3 (ohne Plus) wegfällt, wird bei den Stabistangen für den Rahmen ausgeführt, die jeweils links und rechts gekennzeichnet sind, so dass ein Vertauschen ausgeschlossen ist.

Etwas mehr Aufmerksamkeit benötigt die Verkabelung zum Hotend, jedoch ist das auch vorbildlich gelöst, da die Führung des Kabels und auch die spätere Fixierung des zuführenden Bowden zum Direct Extruder am Kabel selbst markiert ist. Auch hier kann man sich nicht vertun und die Kabelführung ist praktisch später genau so ausgerichtet, wie Creality es vorgibt.

Besonderes Gefallen finde ich an der Abmessung des Ender 3 V3 Plus. Von der Bauhöhe mal abgesehen, die mit 330mm durchaus beachtlich ist und somit ein Aufmaß von gut 250mm für den Rahmen benötigt, der dann am Ende bei 580mm landet, ist er dennoch in Breite und Tiefe so kompakt, dass er ein 300mm Bett auf einer Breite von 45cm unterbringt. Das sind ganze 3cm weniger als der A1 von Bambulab bei einer Bettgröße von 255x255mm benötigt. Beides ohne AMS und ohne den Filamenthalter beim Creality gemessen.

Der ist im Übrigen nicht wirklich mein Fall. Warum entscheidet man sich das Filament in dieser Ausrichtung an einer so kompakten und schmalen Druckerbasis zu platzieren?

Das hätte besser gekonnt indem man, auch in Hinblick auf die Filamentführung durch den Sensor, die Halterung längs der Basis hätte montieren können. In dieser Ausrichtung gibt es ein Breitenaufmaß von sage und schreibe 25cm. Gut, die AMS light von Bambu benötigt da wesentlich mehr Platz neben dem Drucker, aber der Ender 3 V3 Plus ist aktuell noch kein Drucker, dem ein Farbwechselsystem zur Verfügung steht.

Selbstverständlich gibt es beim Ender 3 V3 Plus auch die Möglichkeit einen Filamenthalter nachzurüsten, der das Filament auf den Rahmen stellt. Das hat für mich aber zwei entscheidende Nachteile. Zum Einen habe ich dann das Gewicht auf dem Rahmen, der sowieso schon recht hoch ist und enorme Beschleunigungen zu kompensieren hat. Und zweitens ist der Filamentsensor so spezifisch für die Filamentführung von der Seite platziert, dass man das Filament von oben nur mit erheblichem Aufwand durch den Sensor führen kann. Creality legt zwar dem Drucker die Druckdatei für den oberen Filamenthalter bei, aber gibt dem Nutzer keine Möglichkeit den Sensor zu versetzen. Dafür müsste man selbst Kabel crimpen, eine Halterung für den Sensor konstruieren und das ist nach meiner Auffassung nicht mehr nutzerfreundlich.

Und gerade in der Vermutung, dass Creality für den V3 und den V3 Plus in Zukunft ein Farbwechselsystem zur Verfügung stellen könnte, was ich dieser Aussage auf der Produktseite des V3 Plus entnehme, stellt sich mir die Frage, wie das technisch funktionieren soll. Ein weiterer Punkt, der mich darüber nachdenken lässt, ist mir im Laufe meiner Testdrucke aufgefallen, wo während des Drucks die Rolle gewechselt werden musste. Aber das beschreibe ich auch etwas später noch genauer.

Der erste Start

Hat man den Drucker aufgebaut, erfolgt der erste Start und der läuft beim Ender 3 V3 Plus vollkommen automatisch und geführt durch einen Assistenten in etwa 15-20 Minuten durch. Die Einbindung ins WLAN, die Input Shaper Messung und auch das ABL oder Bed Mesh Kalibrierung wird durchgeführt. Eine Besonderheit ist die automatische Einmessung des Z-Offset. Hier hat der ein oder andere Nutzer immer mal Probleme den richtigen Wert des Z-Offset zu ermitteln und eine Papierprobe muss heute auch tatsächlich nicht mehr sein. Zumindest nicht bei Druckern, die über die Düse messen und deren Firmware auf Klipper basieren. Es gibt genügend Negativbeispiele für misslungene Integration der Z-Offset Bestimmung. Einige lassen es zwar zu, jedoch muss der Nutzer wissen, was er tut und andere, wie z. B. FLSUN mit dem S1 haben das so umständlich gelöst, dass es nicht mehr schön ist.

Umso erfreulicher, dass man sich beim Ender 3 V3 Plus nicht mehr darum kümmern muss und der selbst ermittelte Abstand auch noch passt. Ich habe zumindest an der ersten Schicht nichts auszusetzen.

Auch angenehm ist die Möglichkeit, die Einbindung in die Cloud zu überspringen. Wenn ich auch sonst nichts gegen eine Cloudlösung habe, wie sie z. B. Bambulab anbietet, mag ich die Creality Cloud nicht nutzen.

Weniger schön ist aber, obwohl man die Netzwerkanbindung faktisch als erstes durchführt, dass einem ein vorhandenes Firmwareupdate nicht sofort angezeigt wird und man es vor allen anderen Tätigkeiten laden kann. Nein! Da lässt der Drucker einen die komplette Kalibrierung machen, um dann am Ende der Zeit ein Firmwareupdate zu signalisieren, nach dessen Installation man den kompletten Kalibrierungskram noch einmal ausführen muss. Das geht bitte besser! Damit erweitert sich die Ersteinrichtung von 15 auf bis zu 40 Minuten, weil es doppelt ausgeführt werden muss.

Klipper in einer Custom Version auf dem Ender 3 V3 Plus

Creality bewirbt den Ender3 V3 Plus mit klipperbasierter Firmware und Open Source. Das ist nur in Teilen korrekt, denn man hat an der Firmware schon recht ordentlich geschraubt und der unerfahrene Nutzer kommt nicht auf Anhieb überall hin, wo er vielleicht hin möchte.

Wer Klipper kennt, der kennt sich auch in der zugehörigen Weboberfläche aus. Entweder Mainsail oder Fluidd stehen hier zur Verfügung. Der Ender 3 V3 Plus meldet sich aber nach Eingabe der IP Adresse mit einer angepassten und sehr beschnittenen Fluidd Oberfläche.

Hier vermisst man so gut wie alles, was man von Klipper gewohnt ist. Die angepasste Benutzeroberfläche am Display hingegen stört mich nicht. Die ist gefällig, bietet alles, was man vor dem Drucker sitzend so benötigt und lässt sich flüssig und ohne Verzögerungen über das 4.3“ große Display bedienen.

Wer anstelle der von Creality im Standard zugänglichen Weboberfläche lieber die klassische Fluidd Oberfläche im Webbrowser nutzen möchte, der kann das problemlos ohne irgendwelche Verrenkungen, die damals beim K1 noch nötig waren, hier durch die Eingabe des richtigen Ports nach der IP Adresse tun.

Anstelle der einfachen IP Adresse wird mit einem Doppelpunkt einfach der Port :4408 mitgegeben. Danach befindet man sich in der Standard Fluidd Umgebung und hat Zugriff auf alle darin enthaltenen Bereiche.

Dieser Hinweis ist auch für Nutzer vom Orca Slicer interessant, da die Anbindung mit der normalen IP über Orca nicht funktioniert. Da verweigert die Firmware den Zugang zum System. Gebt im Orca einfach ebenfalls den Port :4408 mit und schon hat man die gewünschte Anbindung aus dem Slicer heraus, so dass man auch aus Orca heraus problemlos Druckaufträge an den Ender 3 V3 Plus senden kann. Im Orca Slicer sind sowohl der V3 als auch der V3 Plus bereits integriert und auswählbar.

Der Port ist für den mitgelieferten Creality Slicer namens Creality Print nicht notwendig. Creality Print greift immer auf die Custom Oberfläche zurück, da diese in der Software über den Tab „Devices“ auch eine eigene Darstellung der Informationen über das Netzwerk besitzt.

Sehr übersichtlich sind hier nur die wichtigsten Informationen zum laufenden Druck abgebildet. Mit einem Klick auf Details an der rechten Seite kommt man in einen weiteren Tab, wo man dann auch das Kamerabild und ein paar mehr Infos sehen kann.

Demnach ist es dann wohl Geschmackssache und natürlich auch der Vorliebe für einen der beiden Slicer geschuldet, welche Oberfläche man nun für sich priorisiert.

Somit ist der Drucker aufgebaut und eingerichtet und man kann nach belieben in dem einen oder anderen Slicer oder aus dem internen Speicher des Druckers loslegen und seine ersten Drucke aufs Bett zaubern.

Kleiner Exkurs zur Nebula Cam

Da in meinen obigen Bildern auch das Kamerabild gezeigt wird, hier eine kleine Zwischensequenz zur Nebula Cam von Creality.

Das Kameramodul wird im Übrigen nicht mitgeliefert. Der V3 Plus kommt ohne Kamera.
Andy hatte das in seinem Bericht auch erwähnt, dass er mit herkömmlichen WebCams Probleme hatte, die einzubinden. Das kann ich hier ebenfalls bestätigen. Weder eine Logitech C9xx, noch eine Papalook mit festem Fokus habe ich Plug&Play eingebunden bekommen. Es gibt tatsächlich einige Anleitungen im Netz, wie man mit Root-Zugriff am Linux Unterbau das System so modifizieren kann, dass eine beliebige WebCam genutzt werden kann, aber darauf habe ich erstmal verzichtet das zu verifizieren.

Da ich hier eine Nebula Cam von Creality noch hatte, habe ich die kurzerhand genutzt. Tatsächlich ist die Nebula Cam mit irgendwas zwischen 29EUR und 39EUR je nach Anbieter nicht günstig. Ob man es haben möchte oder nicht, bleibt natürlich auch jedem selbst überlassen, aber ich finde, eine Kamera gehört heute zum absoluten Mindeststandard eines neuen 3D Druckers dazu. Und damit meine ich nicht nur die Option eine anzuschließen, sondern tatsächlich ab Werk eine zu verbauen. Creality ist hier sehr eigen und hat auch dem K1 keine Kamera ab Werk spendiert. Ob der künftige K2 eine haben wird, weiß ich nicht, der Ender 3 V3 (Plus) hätte aber einfach eine verdient. Da sollte man nicht so rumknausern und eine dabei packen, wenn man den Drucker auch ebenfalls schon mit AI Funktionen bewirbt.

Die Nebula Cam gefällt mir trotz des hohen Preises aber eigentlich ganz gut. Sie ist kompakt gebaut, lässt sich auf Ihrer eigenen Basis um 360°C im Kreis drehen und ebenfalls nach unten und oben neigen, und liefert ein gestochen scharfes Bild mit einer Auflösung in FullHD. In der Creality eigenen Fluidd Oberfläche, demnach auch in Creality Print, funktioniert sie Plug&Play ohne jegliche zusätzliche Einstellungen. Einfach im laufenden Betrieb oder auch vorher an den USB Port stecken und sie liefert ab der Sekunde ein Bild. Mit den AI Funktionen ist das so eine Sache wie mit Airbags im Auto. Es wird gesagt, dass sie da sind und man verlässt sich einfach drauf, dass sie tun, was sie sollen, wenn es notwendig ist, aber so richtig testen kann man das nicht.

Für das Kamerabild und auch die Timelapse Funktionen in der herkömmlichen Fluidd Oberfläche, die mit Angabe des Ports :4408 im Browser oder in Orca aufgerufen werden muss, muss man die Kamera noch einbinden. Dies geht ziemlich einfach über den Reiter Einstellungen.

Danach hat man auch dort das Kamerabild direkt im Dashboard, wie etwas weiter oben in dem Bildausschnitt zum Orca Slicer zu sehen ist.

Die Nebula Cam bringt ihr eigenes Dreibeinstativ mit, so dass man sie vor, neben oder hinter dem Drucker aufstellen kann. Das USB Kabel ist lang genug um eine passende Position für die Kamera zu finden.

Allerdings ist im internen Speicher des V3 Plus auch ein GCode für eine Kamerahaltung abgelegt. Diese Halterung tuts, aber ich verstehe es nicht, warum man so eine Halterung kreiert. Der Druck dauert fast zwei Stunden und es ist ein riesiger Klotz, der dann anschließend unter einen der vier Füße des V3 Plus gestellt wird.

Man kann sowohl die Halterung frei in einem Radius um die Ecke des Druckers bewegen, als auch die Kamera auf ihrem eigenen Fuß.

Nur hat der V3 Plus am rechten Teil des Rahmens direkt zwei Schraublöcher, die sich anbieten dort eine Halterung für die Kamera zu platzieren. Mal sehen, wenn ich Lust dazu habe, werde ich mal eine entwerfen und die Kamera dort montieren. Vielleicht ergibt sich dann eine Erklärung, warum man die Lösung mit diesem unschönen Klotz gewählt hat.

Eine Sache gibt es aber noch, die ich erwähnenswert finde, wenn man die Nebula Cam oder auch eine beliebige WebCam benutzt. Daraus leite ich auch meinen Wunsch ab, den Ender 3 V3 Plus ab Werk mit einer Kamera auszustatten. Der Drucker hat nur einen USB Anschluss, der nach außen gelegt ist. Der dient sonst auch dafür, über einen USB Stick zu drucken, sofern man den Drucker nicht ins Netzwerk einbinden möchte, oder trotz Netzwerkanbindung nicht aus der Slicer Software heraus die GCodes auf den internen Speicher senden möchte. Wenn eine Kamera installiert ist, nimmt man sich diese Möglichkeit, oder muss mit USB Hubs arbeiten. Das ist nicht zu Ende gedacht von Creality. Zumal ich auch hier wieder das CFS Multicolor System wieder ins Spiel bringe. Wo soll das denn angeschlossen werden, wenn nicht über USB. Es gibt außen am Ender 3 V3 Plus keinen anderen Anschluss als nur diesen einen USB Port.

Ansonsten ist aber der Betrieb der Nebula Cam vollkommen problemlos. Es gibt ausser dem Fokusring zum Scharfstellen nichts an der Kamera einzustellen.

Sie ist ein wenig lichthungrig. In meinem Büro habe ich eine 800lm Deckenleuchte für die normale Zimmerbeleuchtung und die reicht nicht aus um die Kamera aus ihrem Nachtmodus zu holen. Da braucht es wesentlich mehr Licht um eine Überwachung oder ein Timelapse in Farbe und in bunt zu haben.

Nun aber endlich zu den ersten Drucken

Ich bin nicht ganz so euphorisch wie Andy beim Ender 3 V3 (ohne Plus). Das vorgeslicte Benchy, welches zwar auch in 14 Minuten fertiggestellt war, ist von seiner Qualität nicht ganz mit dem von Andy vergleichbar.

Ich habe hier ziemlich intensiv, wie auch auf den anderen Testdrucken nicht mehr ganz so ausgeprägt, eine relativ unruhige Oberfläche. Die Layer liegen zwar sehr schön übereinander, da gibt es nichts zu meckern, aber es scheint, als würde der Input Shaper nicht richtig gegenwirken. Vielleicht hat es aber auch mit den losen Linearstangen auf der X Achse zu tun. Ich weiß es nicht. Erfahrungsgemäß sind größere Drucker auch schwieriger zu händeln, auch wenn ihre kleinen Brüder und Schwestern eine hervorragende Druckqualität liefern, kann es alleinig durch die Größe schon zu Unterschieden kommen. Wenn man K1 und K1 Max betrachtet, war es auch dort so, dass der K1 Max aufgrund seiner Größe nicht vollkommen identisch an den wesentlich kleineren K1 heran kam.

Der DT3D Kalibrierungswürfel zeigt dann, dass der Ender 3 V3 Plus kann, wenn er will.
Hier passt dann wieder wirklich alles.

Die Drucke sind aus meiner Sicht auch insgesamt sehr gut. Nicht falsch verstehen. Das machen andere Drucker durchaus schlechter. Aber das Ringing an manchen Stellen eines Modells ist mir doch zu deutlich sichtbar. Hier z. B. bei einem wirklich super gedruckten Moai. An den Übergängen der Arme zum Körper sieht man was ich meine in Bezug auf Input Shaper und eventuell Pressure Advance. Diese Unruhe in der Kurvenbewegung des Druckkopfes habe ich bei z. B. dem SV08 nicht.

Ich werde mich nochmal weiter mit dem Input Shaper und den Einstellungen in der Firmware, sowie im Slicer beschäftigen um herauszufinden, ob hier noch Stellschrauben sind und die Mechanik des Ender 3 V3 Plus unschuldig daran ist.

Der Rest vom Moai und auch die weiteren Drucke überzeugen aber und sind alle durchweg in einer guten Qualität, ohne dass es bei den insgesamt fast 15 Druckstunden (habe noch einiges mehr gedruckt als hier abgebildet) zu irgendwelchen Problemen kam.

Ohrläppchen und Kinn gefallen mir richtig gut, was ganz sicher auch auf das Bauteilkühlsystem mit dem zusätzlichen Bauteillüfter, der von hinten auf das Modell pustet, zurückzuführen ist.

Maßhaltigkeit passt auch und ebenfalls ist die Druckqualität bei diesem Spiral Fidget als sehr gut zu bezeichnen. Nach oben hin zu den sechs einzelnen Spiralen, die an der Spitze nur knapp einen halben Millimeter messen, haben wir etwas Stringing. Aber auch nicht der Rede wert. Das Modell ist bis in die Spitze zuende gedruckt worden und beide Teile passen reibungslos ineinander.

Dann haben wir noch einen kleinen articulated Dolphin und auch der kleine Kerl gefällt mir gut. Alle Glieder sind innen Verbunden, es gab kein Warping bei den Überhängen und er bewegt sich widerstandsfrei. Nur an der Schnauze sieht man wieder, dass hier was bei den schnellen Richtungswechseln nicht passt.

Vasenmodus kann er sogar auch. Auch wenn das bei Uwe jetzt alte Trauma wieder hervorruft, muss ich das erwähnen, denn das ist bei Creality nicht unbedingt vorauszusetzen, dass der Vasenmodus einwandfrei funktioniert.#

Der folgende Druck dauerte etwas länger und hier konnte ich auch gleich die Funktion des Filamentsensors testen, da mein hübsches, orangenes Filament ausgegangen ist.

Der Druck ist zu meiner vollen Zufriedenheit verarbeitet worden und das Ergebnis zeigt auch hier wieder, wozu der Ender 3 V3 Plus in der Lage ist.

Was ich aber zur Filament Runout Funktion sagen kann, ist erstmal grundsätzlich positiv. Sie funktioniert. Und das auch problemlos und intuitiv. Der Druckkopf parkt, das Bett hält die Temperatur und man bekommt am Display die Optionen das alte Filament zu entladen und anschließend neues zu beladen. Alles aus technischer Sicht super gelöst. Meine Kritik bezieht sich hier eher auf die Tatsache, dass der Druckkopf keinen zweiten Filamentsensor enthält und somit direkt nach dem Sensor an der X Achse ein Runout signalisiert wird. Das bedeutet, der gesamte Bowden ist noch voll. Das ist nicht unbedingt, was stört, denn das haben andere Drucker auch so gelöst. Unglücklich ist beim Ender 3 V3 Plus, dass der Signalgeber so weit im Gehäuse des Sensors verbaut ist, so dass der Retract aus dem Feeder das Endstück des Filaments nicht aus dem Gehäuse schiebt. Man muss also entweder am Druckkopf, oder am Filamentsensor den Bowden abfummeln. An beiden Seiten steckt er aber in einem Pushfit, unten am Sensor sogar zusätzlich noch mit einer Klammer fixiert.

Das ist natürlich zu meistern, aber eben auch nicht wirklich zu Ende gedacht. Zumal man auch hier nochmal aufgreifen kann, dass es eine Möglichkeit gibt, das Filament auf den Rahmen zu setzen und dabei den Sensor auch nur umständlich erreicht. Da wäre also ein Sensor im Druckkopf durchaus sinnvoll für beide Szenarien gewesen. Erstens hätte man keinen Filamentrest mehr, so wie man ihn auch bei den Bambu Druckern nicht hat, indem man bei leerer Rolle einfach gar nicht mehr entladen, sondern nur noch nach unten durchdrücken muss, und man hätte eine bastelfreie Möglichkeit das Filament entweder oben auf dem Rahmen, oder aber auch an einem völlig frei wählbaren Platz zu positionieren, der vielleicht auch auf einem Regal über dem Drucker hätte sein können.

Creality Print

Ich möchte auch noch ein paar Worte zu Creality Print loswerden, weil das Slicing Programm einfach zum Gesamtpaket gehört, welches ich nachher irgendwie bewerten will.

Ein Bambulab Drucker wird mit dem Bambu Studio ausgeliefert. Ein Flashforge Drucker mit Flashprint. Anycubic nutzt seinen Anycubic Slicer, und den sogar in zwei Varianten, sowie Qidi auch einen eigenen Slicer mit Namen Qidi Print zu seinen Druckern anbietet. Creality ist also keine Ausnahme.

Ich bin allerdings jemand, der seine verschiedenartigen Drucker von den unterschiedlichsten Herstellern gerne in einer Software verwalten würde. Über die qualitativen Unterschiede der einzelnen „Hersteller“-Slicer schweige ich mich jetzt mal aus, weil irgendwie alle ausnahmslos entweder auf Prusa Slicer oder Cura basieren. Selbst ein Bambu Studio, was mit dem Einzug von einem X1C bei mir richtig gepunktet hat, basiert auf Prusa Slicer. Die Parallelentwicklung des Orca Slicers, der von der Handhabung fast identisch zum Bambu Studio ist, gefällt mir in der Hinsicht, dass ich hier eine große Palette an aktuellen Druckern habe, die ich dort bereits integriert vorfinde, oder aber die Hersteller auch ein solches Profil zur Verfügung stellen. Somit ist meine erste Wahl eigentlich immer der Orca Slicer.

Man findet den Ender 3 V3 und den Ender 3 V3 Plus dort ebenfalls in der Auswahl der verfügbaren Profile. Was hat das aber nun alles mit Creality Print zu tun? Während so einige Hersteller-Slicer für mich unterm Radar an mir vorbei fliegen oder auch in der Anwendung nicht meinen Vorstellungen entsprechen, muss ich zugeben, dass der Creality Slicer seine Arbeit wirklich gut macht. Ich könnte mich wie bei den Flashforge mit Flashprint, durchaus auch an Creality Print gewöhnen und würde es auch regelmäßig nutzen, wenn es denn mal vernünftig programmiert würde. Ich erwähnte, dass ich Mac Nutzer bin. Die Apple Silicon Geräte gibt es schon einige Jahre und es ist Ende 2024 immer noch so, dass man einen Slicer wie Creality Print nur in einer Intel Version für den Mac bekommt? Bei Creality aber leider üblich, denn auch die Software für die Scanner, das sogenannte Creality Scan liegt für den Mac nur in einer Intel Version vor. Darüber hinaus ist es auch noch schlecht portiert. Ich nutze einen WideScreen Curved Monitor mit knapp einem Meter Breite. Creality Print öffnet sich ausschließlich über die gesamte Bildschirmgröße und muss immer in der Fenstergröße angepasst werden. Das führt zu Grafik Fehlern, indem je nach Position der Inhalt der App gar nicht mehr angezeigt wird und ich vor einem weißen Hintergrund sitze. Creality Print ist so schlecht für den Mac umgesetzt, dass er meinen M2 Mac alleinig nur mit der geöffneten Software ressourcenmäßig in die Knie zwingt. 83% CPU Auslastung und das Programm ist nur geöffnet.

So sollte es eigentlich aussehen und dauerhaft bleiben:

So sieht es aus, wenn man nicht genau die Größe des Fensters beim Skalieren trifft oder zufällig Mouseover Bereiche trifft.

Ebenso werden ab und zu einzelne Elemente der App Oberfläche einfach ausgeblendet.

So kann man mit dem Slicer einfach nicht arbeiten und so macht es keinen Spaß, obgleich er wirklich gute Arbeit leistet und das Potential besitzt, sich in der großen Auswahl an Slicing Programmen zu etablieren. Wenn er denn an meinem Mac mal störungsfrei funktioniert hat, habe ich tatsächlich gerne mit ihm gearbeitet.

In dem aktuellen Status der Software für den Mac, nutze ich allerdings auch für den Ender 3 V3 Plus definitiv lieber den Orca Slicer. Wenn man also schon ein Gesamtpaket anbietet aus Drucker und Slicer, dann sollte man auch die Nutzer mit anderen Betreibssystemen als Windows mit ins Boot holen und eine einwandfreie Software anbieten.

Das alles muss für Windows Nutzer nicht gelten. Hier kann der Slicer ohne Einschränkungen laufen und die Bedarfe der Windows Nutzer vollends befriedigen. Das werde ich in meiner Bewertung für das Gesamtpakets mal vorsichtig mit berücksichtigen.

Fazit

Auch wenn ich oben ein paar Punkte aufgelistet habe, die mir persönlich nicht gefallen, steht auf der Pro-Seite des Ender 3 V3 Plus mehr, als es negative Dinge gibt.

Die einzige unbestreitbare Kritik geht an die Mac Version des Slicers. Dies beeinflusst aber nicht seine Funktion, z. B. unter Windows und somit kann ich das angebotene Gesamtpaket aus Drucker und Slicer nur positiv bewerten. Die Einrichtung funktioniert tadellos und ohne Komplikationen. Creality Print sliced die STL Dateien in sehr genauer Abstimmung auf die Druckereigenschaften. Im Übrigen ist das Profil im Orca Slicer im Vergleich zu Creality Print ziemlich konservativ ausgerichtet. Creality Print gibt deutlich mehr Gas. Da dies für einen Neubesitzer dieser Kombo aus Drucker und Slicer  wahrscheinlich der erste Weg ist, und die Einstellungen direkt von Creality kommen, ist das Creality Print Profil des Ender 3 V3 Plus für mich tatsächlich das bessere.

Die weiteren Punkte, die mir aufgefallen sind, sind keine echten Kritikpunkte, die das Gerät abwerten, sondern eher Unzulänglichkeiten, die man eventuell in einer zweiten Revision des Druckers mal überdenken kann.

Dazu gehören:

  • die Filamentführung, insbesondere bei einem Runout
  • die fehlende Kamera ab Werk, sowie die Kamerahalterung
  • der einsame USB Anschluss. Hier dürften es vielleicht ein oder zwei mehr sein und vielleicht einer davon auch ein USB C.

Dagegen steht für mich aber auf der Haben-Seite

  • spannende XZ Kinematik, die hohe Geschwindigkeiten und Beschleunigungen zulässt
  • die Wertigkeit der verbauten Komponenten inkl. der Basis aus einem Stück
  • die Möglichkeit Fluidd in unkastrierter Form zu nutzen
  • offen für andere Slicer, wie z. B. Orca inkl. dem LAN Printing
  • die grundsätzliche Druckqualität (mit den Wellen im Druck schaue ich noch)
  • die geringe Abmessung trotz eines 300×300 Betts
  • die angenehme Lautstärke. Hab ich oben gar nicht erwähnt, aber der Drucker ist erstaunlich leise im Betrieb.

Ich würde aktuell noch nicht so weit gehen wie Andy und den Ender 3 V3 Plus einem A1 vorzuziehen, aber er ist eine sehr ernstzunehmende Alternative. Insbesondere wegen dem fast identischen Platzbedarfs, gepaart mit dem größeren Buildvolume. Und sollte das Mehrfarbsystem von Creality in Zukunft ebenfalls so nahtlos wie bei Bambulab integriert werden, dann könnten die Ender 3 V3 (Plus) Geräte durchaus eine ernstzunehmende Konkurrenz sein. Da käme es auch ein wenig auf den Kaufpreis und die Preise für Ersatzteile und Zubehör an.

Auf jeden Fall ist er aktuell die beste Wahl für einen Bettschubser, wenn es darum geht ein größeres Bauvolumen zu benötigen, als es A1 oder Kobra 3 bieten und dennoch die Einfachheit der Bedienung, sowie eine gute bis sehr gute Druckqualität bei hoher Geschwindigkeit aufweist. Für den aktuell aufgerufenen Preis braucht man bei entsprechendem Bedarf nicht lange nachdenken.

Der Creality Ender 3 V3 Plus wird hier bei mir auf jeden Fall nicht wieder eingepackt, sondern bleibt neben dem A1 stehen und ich warte gespannt auf ein Release des CFS von Creality um dann weiter testen und berichten zu können.

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7 Kommentare

  • Das macht bspw. auch der Ender 3 V3 KE – legt jedes mal ein Video ab.

    Gruß

    • Vermutlich Antwort auf meinen Kommentar. Wie man auf dem Kamerabild erkennen kann, ein Ender-3 V3 KE. Der ist ja auch mit dem „Creality-OS“ bestückt. Zudem ziemlich sinnlos versteckt und nur im CrealityPrint abrufbar. Die Weboberfläche zeigt die Videos nicht. Irgendwann wundert man sich, wenn der Speicher voll ist.

  • Hallo David,
    super Testbericht. Da vermisst man keine Info. Leise und 300 x 300, da weiß ich, welchen Drucker ich kaufe, wenn ich meinen Sidwinder X1 mal ersetzen muss. Der Ender 3 V3 Plus macht einen sehr guten Eindruck. Und schön, dass man noch ein paar Dinge „verbessern“ kann. 😉
    Gruß Fritz

  • Vielen Dank für den Bericht. Top.
    Macht sich gut der grosse Bruder.

  • Erstmal Dank und Daumen hoch für den Beitrag!

    Das der Grundaufbau identisch zum kleineren Bruder ist, war zu erwarten. Tut aber keinen Abbruch. Über die Namensgebung der V3-Modelle würde ich zu gern mal Creality befragen. Mit CR-10 SE im Ender-3 Format ist das einfach nicht mehr nachvollziehbar. Die Nebula-Kamera hab ich auch verwendet. Anschließen und funktioniert. Noch besser! Licht aus und im Nachtsichtmodus liefert die noch deutlichere Bilder. Das Creality die Videos im Slicer versteckt und nicht im Browser anzeigt, ist unverständlich. Eine Funktion zum deaktivieren der Videos hab ich auch nicht gefunden.
    Der Slicer. OK. Ich hab Windows. Das scheint mir etwas besser zu laufen. Mit der neuen Version hat Creality endlich auch einige ältere Marlin Ender-Modelle eingebunden. Ein paar merkwürdige Dinge gibt es schon noch aufzuzählen. Im Creality-Universum macht es aber einen recht vernünftigen Eindruck. Man hat sich bei Orca, Prusa und Cura bedient. Daraus macht Creality auch kein Geheimnis. Weitere Drucker können als Orca-Profil importiert werden. Es gibt auch Punkte, wo Orca und der Rest sich noch was abschauen können. Farbwechsel… da hat Creality sehr intuitive Wege gefunden. Ich hoffe, die beseitigen noch die Stolperfallen und Fehler. Auf jeden Fall mal einen Blick wert.

    • Danke Uwe für den Kommentar.
      Meinst Du das Livebild der Kamera, oder die Timelapse Videos? Das Livebild lässt sich über den Browser in der „echten“ Fluidd Oberfläche, als auch in der von Creality beschnittenen Fluidd Oberfläche betrachten. Und zusätzlich in beiden Slicern. Creality Print braucht einen Klick mehr über den Reiter „Devices“ und dann auf „Details“, Orca hat ja im Reiter „Devices“ die Weboberfläche von Fluidd hinterlegt und da sieht man das Livebild dann direkt auf dem Dashboard.
      Oder ist bei Dir der reine Livestream gemeint? Also ohne Fluidd und ohne Slicer einfach nur den MJPEG Stream im Browser?
      Den kannst Du aufrufen mit Eingabe der IP des Druckers und dem Port :8080/?action=stream um ihn z. B. in eine Visualisierung einer Hausautomation einzubinden.

      http://192.168.xxx.xxx:8080/?action=stream

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