Lasersoftware
Für alles gibt es eine Übersicht und möglichst noch ein Ranking dazu. Für den Laser hab ich zumindest noch keine Softwareliste gefunden. Vollständig kann die nicht sein und für ein Ranking bin ich ohnehin nicht zuständig. Dennoch möchte ich den Einsteigern hier einen Überblick geben und Euch freie oder zumindest günstige Software hier vorstellen. Dazu mit ein paar Worten, wozu diese genutzt werden kann.
Die beigelegte Software der Hersteller ist in den meisten Fällen unterirdisch. Ausnahme bestätigt die Regel, erwähne ich hier xTool. XTool verwendet auch ein eigenes Format passend zu vielen Vorlagen in seiner Cloud, und grenzt sich damit ab. Habt Ihr den entsprechenden Laser, dann kann es das bekannte LightBurn ersetzen. Ich gehe aber nicht auf Exoten ein, die nur mit eigner Software funktionieren.
Wer einen Laser kauft, wird sich zunächst überlegen, wofür dieser genutzt werden soll. Firmen schneiden damit Bleche… (das ignoriere ich hier mal). Viele wollen einfach mal ein Bildchen auf Muttis Schneidebrett brutzeln oder mal der erzgebirgischen Volkskunst Konkurrenz machen. Das zeigt im Prinzip schon die beiden Möglichkeiten, die wir mit einem üblichen Diodenlaser haben. Gravur und schneiden.
Die „Gravur“ von Bildern ist der ganz einfache Fall, den wir schon mit einem kleinen Laser an Stelle des Druckkopfes mit vielen 3D-Druckern realisieren können. Einzelne 3D-Drucker wie der Shark von Lottmax bringen da bereits den Laser mit, Creality-Drucker und andere können damit nachgerüstet werden. Oft gibt es dazu noch eine Software. Bild einfügen, gCode erzeugen lassen und loslegen. Wirklich viele Einstellmöglichkeiten gibt es da nicht. Was sollte da auch groß eingestellt werden und die freie Software macht da auch nicht viel mehr. Also wenn Ihr damit beginnen wollt, dann seht Euch Opt Lasers G-Code Generator an. Das ist genau dafür gemacht. Bilder im bmp oder jpg Format oder dxf-Dateien auf Marlin-Druckern. Ein aufwändiges Laserprogramm braucht es dafür nicht.
Darf es etwas mehr sein? Wie man Bilder bearbeitet, erzähl ich hier nicht! Das beginnt mit Paint… Zuvor war aber bereits von dxf-Dateien die Rede. In der Industrie das Austauschformat für Laserschnitte. Für precise Schnitte und Gravuren das perfekte Format. Dieses Format ist von Autodesk und in vielen Versionen verfügbar. In den meisten Fällen können die Laserprogramme nicht mit aktuellen Versionen umgehen! Version 2013 scheint im Moment der beste Kompromiss. Das entsprechende Programm dazu wäre jetzt AutoCAD. Das ist utopisch teuer für das Hobby und völlig funktionsüberfrachtet. Ich empfehle mal LibreCAD. Das ist frei und mit einem Funktionsumfang weit jenseits des Notwendigen für diese Aufgabe. Wer AutoCAD kennt wird sich schnell zurechtfinden, andere müssen sich einarbeiten. Eben 2D-CAD.
2D? Ja! Beim Laser arbeiten wir nur im 2D. In 3D-CAD Programmen wird auch nur die 2D-Fläche als dxf-Datei abgeleitet. Die Dicke des Bauteils spielt keine Rolle. !ACHTUNG! Das dxf-Format kann auch 3D, die Laserproramme interpretieren dann doppelte Linien und andere unangenehme Dinge, was zu Fehlern beim Lasern führt. Also keine 3D-Körper als dxf speichern!
Als nächste Software komme ich zum Paket aus Inkscape und J Tech Photonics Laser Tool. Das hab ich im Beitrag bereits hier vorgestellt und laut Berichten gibt es damit wohl Probleme unter Apple. Im Windows funktioniert es sehr gut und bietet Funktionen, die so nur von der bekannten Bezahlsoftware am Ende der Aufzählung bekannt sind. Es wandelt Pixelbilder in Pfade wie beim dxf-Format und kann auch gCode generieren. Zudem lassen sich mit Inkscape selbst auch Grafiken erzeugen und bearbeiten.
Geht es um die reine Lasersteuerung, Erzeugung von gCode und volle Kontrolle dann gibt es die freie Software LaserGRBL. GRBL ist das übliche gCode-Format der Laser. LaserGRBL muß sich nicht verstecken. Es macht genau was es verspricht ohne Abstriche. Für die Grafik kann zum Beispiel LibreCAD verwendet werden. Die beiden Programme genügen zusammen bereits für eine professionelle Arbeit.
Ein weiterer Vertreter mit ähnlichem Funktionsumfang ist LaserWeb mit gutem Wiki.
Als nächstes nenne ich dann doch mal eine 3D-CAD Software. Fusion 360 ist für Maker frei und die Beschränkungen tangieren die Laser nicht, da sie im CAM nur über 2 Achsen verfügen. (Zumindest nur minimal bei direkter gCode-Ausgabe. Schneller Leerlauf wird unterdrückt.) Fusion ist keine reine CAD-Software, es bietet auch ein CAM-Modul für 3D-Druck, CNC und Laser. Ich hab dazu auch schon einen Beitrag im Blog geschrieben. Anders als bei den anderen CAD-Programmen muß man hier nicht zwangsweise den Weg über dxf gehen. Das CAM kann selber den gCode oder auch Lightburn-Dateien erzeugen. Hier findet Ihr eine Übersicht über Postprozessoren für Fusion. Die Installation ist etwas aufwändig, aber wenn man sich Schritt für Schritt durcharbeitet, dann geht das schon und die Nutzung ist nicht mehr ganz so kompliziert. Und hier ist noch der Lightburn Postprozessor.
Eine Anleitung zum LaserPost gibt es hier auf der Seite des Anbieters.
Die Liste könnte jetzt mit unzähligen unwichtigen Programmen fortgesetzt werden. Ich will nicht langweilen und komme zum einzigen Programm in der Aufzählung, welches leider nicht kostenlos zur Verfügung steht. Man kann es aber 30 Tage testen. Ich kenne aber keine/n der den Preis von 60€ nicht wieder zahlen würde. Dazu gibt es 1 Jahr Updates und die Software kann anschließend auch ohne Updates weiter genutzt werden. Es geht um LightBurn. Ich werde nicht behaupten, diese Software würde alles im Bereich Laser abdecken. Das behaupten Andere und ich verneine es. Aber es deckt von Bildern in Graustufen, über Pfaderkennung in Bildern, einfaches CAD, gCode-Generierung bis zur Bedienung und Überwachung des Lasers die wichtigsten Punkte ab und ist dabei sehr intuitiv und übersichtlich. Ich nutze es selber und es kommt selten vor, daß ich dabei auf andere Programme zurückgreife. Ich verwende es zusammen mit meiner LaserCam von Mintion. Die möchte ich einfach mal noch dazu empfehlen und auf die spezielle Version von SplitCam verweisen, um das Kamerabild in LightBurn zu integrieren.
Danke Uwe für den Softwarebericht! „Sollte“ ich mir mal einen Laser zulegen, weiß ich gleich Bescheid. 😉
Du solltest 🙂
War ein versehen. Sollte noch nicht online gehen. Keine Ahnung, warum der plötzlich online war. Nun ist es aber so und gut. Ja! Stephan will mir auch ständig noch was rüberschieben. Aber im Moment hab ich doch keinen Platz. Sag schönen Gruß von mir! Mutti soll nicht schimpfen. 😉