Der Halot Mage S von Creality: 14k Resin-Drucker im Test

Creality hat ein neues Flaggschiff auf den Markt gebracht: den Halot Mage S. Mit einem großzügigen Bauraum von 223 x 126 x 230 mm, einer beeindruckenden 14K-Auflösung und einem praktischen Flip-Cover hat dieser Drucker einiges zu bieten. Besonders interessant: Er sagt dem typischen Resin-Geruch den Kampf an – mit einem integrierten Abluftsystem. Kein einfacher Kohlefilter – nein – so richtig mit Schlauch.

Aber taugt er wirklich etwas? Ich habe ihn mir genauer angesehen.

 

Hinweis: Resin ist nicht ungefährlich. Hautkontakt und die Dämpfe, aber auch die meisten Reinigungsmittel für Resindruck, stellen ein Gesundheitsrisiko dar. Resin und das Waschwasser gehören nicht in die Kanalisation und in ungehärteter Form auch nicht in den Restmüll. Der Halot Mage S unterstützt zwar mit einem Abluftsystem, das heißt aber nicht, dass man ihn sich ins Schlafzimmer stellen soll. Ein paar Nitrilhandschuhe und eine Schutzmaske gehören zudem zur Grundausstattung.

 

Der Drucker wurde uns kostenlos von Creality für diesen Test zur Verfügung gestellt. Dies beeinflusst in keiner Weise meine Meinung. Der Halot Mage S ist im Creality Shop zum Preis von 499,- erhältlich

 

Unboxing: Was steckt alles im Karton?

Der Halot Mage S kommt sicher verpackt daher. Einmal das Klebeband an der Bodenkante aufritzen, den Deckel abheben und schon steht er vor einem – sauber eingebettet in Schaumstoff. Ausgepackt ist er theoretisch auch direkt einsatzbereit, denn er kommt vorgelevelt.

Neben dem obligatorischen USB-Stick findet man auch die typischen nützliche Extras im Paket (Metallspatel, noch einer aus Plastik, Papierfilter + Werkzeug). Besonders hervorzuheben ist die Ersatzfolie (FEP) für den Resintank – Spoileralarm… wir werden sie noch brauche. Dazu eine Rubbelkarte, die einem drei Monate Zugang zur Pro-Version von Chitubox ermöglicht.

Technische Details: kurz und knackig

Dateiübertragung: USB-Stick, Ethernet-Kabel, WLAN

Bauvolumen: 223 x 126 x 230 mm (6462 cm³)

LCD-Auflösung: 14K (13320 x 5120)

entspricht 16,8 x 24,8 μm

Folie: Hochgeschwindigkeits-„Pictor“-Folie (ACF) / Reguläre FEP-Folie als Ersatz

Produktabmessungen: 333 x 270 x 608 mm

Von mir empfohlene Stellfläche: 440 x 320 x 790 mm (aufgeklappte Haube)

Luftreiniger: Ja

Netto-Gewicht: 13,13 kg

Geräuschpegel offiziell: 49 dB (1 m)

Geräuschpegel Eigenmessung: 57 dB (1m)

Nennleistung: 100 W

Stromverbrauch Standby (gemessen): 9,4 W

Stromverbrauch bei 8h Druck (gemessen): 0,2kWh

Druckgeschwindigkeit: bis zu 150 mm/h

Resin: 405 nm Resine

Schichthöhe: 0,05-0,2 mm

Slicing-Software: HALOT BOX / CHITUBOX / Tango

LCD-Bildschirm: 10,1″ Mono LCD

Computer-Betriebssystem: Windows / Mac

App für Cloud-Druck: Creality Cloud

 

Einrichtung: Schnell startklar

Ausgestattet mit einem Touch-Farbdisplay, lässt sich direkt nach dem Einschalten die Sprache aus einer Vielzahl an Optionen auswählen, darunter auch Deutsch.

Die Verbindungsmöglichkeiten sind vielfältig: Man kann ihn klassisch per USB-Stick nutzen, ins WLAN einbinden oder per LAN-Kabel vernetzen. Die Einrichtung des WLANs verläuft überraschend reibungslos – einfach das Heimnetzwerk auswählen, entsprechendes Passwort eingeben, und schon ist der Drucker online. Optional lässt sich der Drucker jetzt per QR Code mit der Creality Cloud App verbinden (z.b. für Firmwareupdates).

Die WLAN-Einrichtung ist allgemein optional. Wer lieber offline arbeitet, kann den Halot Mage S auch ganz klassisch nur mit einem USB-Stick betreiben.

Leveln ohne autoleveln: So geht’s richtig

Der Halot Mage S besitzt keine Autolevel-Funktion. Also ein Flaggschiff im Jahr 2024 ohne neueste Technik? Jein! Das Thema autoleveln kann aktuell noch sehr fehleranfällig sein und endet oft in Frust. Mehr Technik kann manchmal auch mehr Ärger mit sich bringen.

Die mitgelieferte Levelkarte befindet sich versteckt im weißen Umschlag, der groß mit ‚FEP‘ beschriftet ist und sollte danach zwingend aufbewahrt werden.

Da die Druckplatte ohne Zwischenstufen entweder nur ganz nach oben oder ganz nach unten bewegt werden kann, gestaltet sich das Leveln so leicht wie nie, denn die Levelkarte passt exakt.

So geht’s:

  • Löst die vier Schrauben an der Druckplatte, bis sie sich leicht bewegen lässt.
  • Legt die Levelkarte auf das Display.
  • Wählt in den Einstellungen die Option „Nivellierung“. Die Platte fährt automatisch ganz nach unten.
  • Haltet die Platte leicht nach unten gedrückt und zieht die Schrauben wieder fest, am besten diagonal.
  • Drückt nach dem Leveln auf „Position zurücksetzen“, damit die Platte wieder nach oben fährt
  • Entfernt die Levelkarte und setzt den Tank ein.

Fertig!

Kein umständliches Herumziehen am Papier nötig.
Einzig kompliziert sind hier die ins deutsch übersetzten Wortkreationen.

Abluftsystem: ein vor allem verstecktes Feature

Der Halot Mage S kommt mit einer integrierten Abluftlösung, die auf den ersten Blick vielversprechend wirkt. Doch nach den ersten beiden Druckvorgängen war ich zunächst enttäuscht: Resingeruch schon, wenn man zur Tür reinkam. Es stellte sich heraus, dass die unscheinbare Funktion „AP“ wohl für ‚Air Purifier‘ steht. Standardmäßig deaktiviert.

Man muss sie erst manuell aktivieren. Entweder direkt im Menü des Druckers oder bei jedem Druckvorgang gesondert.

Aktiviert funktioniert das System hervorragend. Während des Druckvorgangs konnte ich meine große Abluftanlage ausschalten. Der mitgelieferte 1-Meter-Schlauch ist zwar etwas kurz, kann jedoch verlängert werden. Da er mich an unsere Poolschläuche erinnert hat, habe ich mir auch genau damit ein Provisorium gebastelt – keine Schönheit, aber funktional.

Übrigens: Trotz Abluftsystem ist zusätzlich ein Aktivkohlefilter verbaut.

Lautstärke: Geräuschkulisse im Betrieb

Mit gemessenen knapp 57 dB auf 1 Meter Entfernung ist der Halot Mage S überraschend laut für einen Resin-Drucker. Besonders erschreckend (im wahrsten Sinne des Wortes) ist das laute „Plöpp“, das beim Ablösen der Folie entsteht. Dabei steigt die Lautstärke auf bis zu 61 dB – sowohl bei der ACF- als auch bei der FEP-Folie gleich laut. Ich hatte gerade einen Druck gereinigt und bin regelrecht zusammengefahren, als hätte jemand neben mir einen Luftballon platzen lassen. SO laut, kannte ich das noch nicht. Selbst 2 Räume entfernt kann ich noch gut hören ob mein Druck auch brav an der Platte klebt.

 

Druckbetthaftung: Druckplatte vs. Schwerkraft

Die Haftung der Druckobjekte auf der Platte ist immer ein kritischer Punkt. Auch wenn die Druckplatte, wie hier, lasergraviert ist, gibt es immer noch Berichte über Probleme mit Warping. Bei meinen ausgiebigen Testdrucken konnte ich jedoch feststellen, dass die Haftung ausgezeichnet ist. Selbst bei einer voll belegten Platte gab es bei keinem der Modelle Probleme. Eher saßen sie fester als gewohnt.

Software und Slicing: Wo Creality noch nachlegen muss

Die Halot Box ist die hauseigene Software von Creality. Sie ist kostenlos und bietet die grundlegenden Funktionen, die man für den Druck benötigt. Die Autosupports sind sogar überraschend gut. Nicht ausreichend, aber damit lässt sich arbeiten.

Allerdings war die gesamte Software auf chinesisch. Das lässt sich zwar umstellen, man muss aber ein wenig suchen.

Beim Slicen sollte man jedoch geduldig sein.

Zur Verdeutlichung, hier ein Vergleich der Slicing-Zeiten auf meinem System (Ryzen 9 5950X, 64 GB RAM, RTX 3090):

  • 1400 Schichten: 9 Minuten 22 Sekunden (Chitubox: 42 Sekunden)
  • 2800 Schichten: 13 Minuten 15 Sekunden (Chitubox: 1 Minute 17 Sekunden)
  • 4600 Schichten: 16 Minuten 57 Sekunden (Chitubox: 2 Minuten 6 Sekunden)

Ob Creality vielleicht gerade deshalb beim Kauf des Druckers 3 Monate Chitubox Pro beilegt? Wer weiß, allerdings lässt sich hier die Druckdatei nicht per WLAN übertragen.

Für diejenigen, denen die längere Slicing-Zeit egal ist, bietet die Halot Box den gesamten Funktionsumfang des Druckers – ohne Werbung, ohne Abo Zwang. Letztendlich liegt das Problem vom Slicen aber nicht am Drucker selbst, sondern an der Software, die sich vielleicht in zukünftigen Updates verbessern könnte.

Die deutsche Fassung ist übrigens ein Mix aus Deutsch und etwas Französisch + Englisch. Ich bin daher auf komplett Englisch umgestiegen.

Bis auf eine Ausnahme, habe ich sämtliche Dateien über die Halot Box gedruckt. Mal abgesehen vom Slicen bin ich soweit zufrieden.

Druckdaten übertragen: WLAN, LAN oder doch der USB-Stick?

Der Halot Mage S bietet mehrere Optionen, um Druckdaten zu übertragen: USB-Stick, WLAN oder LAN (wobei ich LAN nicht getestet habe). Bei Nutzung der Creality Cloud App, ließe sich die Datei auch noch darüber an den Drucker senden. Es gibt jedoch einige Punkte, die man beachten sollte.

Ein wichtiger Aspekt ist, dass der Drucker immer nur eine Datei gleichzeitig speichern kann. Selbst wenn ihr einen USB-Stick verwendet, wird die Datei zunächst auf den Drucker kopiert. Befand sich zuvor bereits etwas im internen Speicher, wird es überschrieben. Dies dient vermutlich dazu, einen reibungslosen Druck nach einem Stromausfall zu ermöglichen – eine Funktion, die der Drucker unterstützt (Power Resume).

Trotz geslicter Druckdatei könnt ihr die Druckparamenter vor jedem Druck noch beliebig verändern. Praktisch z.B. beim Drucken von Kalibrationstests, denn so muss man nur 1x Slicen und stellt danach die Zeiten direkt am Display um. Diese Tests möchte ich auch jedem ans Herz legen, denn empfohlen wäre bei Crealitys Standard Resin in grau 2,8s, optimal waren für mich jedoch 2,1s.

Übertragung per WLAN: Passwort? Welches Passwort?

Wollt ihr eure Datei über die Halot Box per WLAN übertragen, begrüßt einen erstmal die Fehlermeldung, dass es ein Problem mit dem Passwort gibt. Welches Passwort? WLAN? Creality Konto? Vielleicht die Computer-Pin? Steht nicht dabei.

Die Lösung Am Drucker selbst gibt es die Möglichkeit noch ein eigenes Druckerpasswort zu vergeben. Ursprünglich für die Kameranutzung gedacht. Danach gebt ihr eben dieses am PC im entsprechenden Feld ein und plötzlich klappts auch.

Druckqualität, Genauigkeit und Geschwindigkeit: Was ist wirklich drin?

Creality wirbt mit einer beeindruckenden Druckgeschwindigkeit von bis zu 150 mm/h, wenn man das Highspeed-Resin und die Dynax+ Einstellung verwendet. Das klingt ambitioniert, bezieht sich jedoch auf eine 0,2mm Schichthöhe. Da man jedoch durchschnittlich mit 0,05mm druckt, erreichen wir hier schon eine 4fach höhere Druckdauer – 4 Stunden.

Ein Druckobjekt von knapp 8cm Höhe habe ich in 3,5 Stunden gedruckt. Das Ganze mit leicht angepassten Einstellungen im Druckmodus „normal“. Ohne direkt in den Dynax+ Modus zu wechseln, hätte ich das noch um weitere 30 Minuten reduzieren können. Mehr habe ich mir nicht zugetraut, denn das Ablösen der einzelnen Schichten rupft hörbar gewaltig an der ACF Folie. Was ich zu diesem Zeitpunkt noch nicht ahnen konnte: dieses ungute Gefühl hatte ich nicht umsonst…

Qualitativ sind die Figuren absolut überzeugend – die Details sind hervorragend. Besonders für diejenigen, die von einem 4K-Display umsteigen, wird der Unterschied deutlich: Feinste Strukturen, die vorher kaum sichtbar waren oder verschwommen, treten nun klar hervor. Mit dem großzügigen Bauraum von 218 x 123 x 230 mm ist man bestens gerüstet, um auch größere Projekte anzugehen. Möglicherweise lässt sich mit einem speziellen Resin für höhere Auflösungen noch mehr herausholen.

Allgemein sollte man 14K jedoch nicht überschätzen. Ein Drucker mit 8K kann theoretisch ein vergleichbares optisches Ergebnis liefern, da dies stark von der Größe des Displays abhängt. Der Halot Mage S verfügt über ein gleichmäßig ausgeleuchtetes 10,1 Zoll großes Display und benötigt daher diese hohe Auflösung. Zum besseren Vergleich: Ein einzelnes Pixel misst hier 16,8 x 24,8 μm.

Bzgl. der Druckgenauigkeit kommt es natürlich auch immer stark auf die Schrumpfung des jeweiligen Resins an. Ein XYZ Würfel mit den Abmessung 20x20x20mm ergab jedoch folgende Ergebnisse:

X 19,96mm
Y 19,96mm
Z 20,24mm

Wenn die ACF-Folie zur Herausforderung wird

Man soll den Tag nicht vor dem Abend loben. ACF Folien haben den Ruf dünn zu sein und schnell kaputt zu gehen. Diese Erfahrung durfte ich nun selbst machen. Beim abziehen der einzelnen Druckschichten hatte ich bereits so meine Bauchschmerzen und nach Druckende dann die Erkenntnis: ein Loch und ein weitere Stelle kurz davor. Dabei gab es keinerlei Fehldrucke. Das ausgehärtete Resin konnte ich jedoch in Isopropanol einweichen, und das Display sah danach fast aus wie neu. Im Notfall hätte das Schutzglas die Beschädigung abgefangen.

Glück im Unglück: Creality legt jedem Drucker eine zusätzliche FEP-Folie bei. Diese Folie ist zwar robuster, mag jedoch die sehr hohen Druckgeschwindigkeiten weniger gern.

Natürlich bedeutet das nicht, dass jeder dieses Problem haben wird. Immerhin konnte ich so auch gleich testen, wie einfach der Folientausch ist. Mit einem anschaulichen „Wiki-Video“ direkt von Creality war die Folie in etwa 10 Minuten erneuert, ordentlich aufgespannt und dicht. Der Austausch ist absolut machbar.

Druckmodus: Normal, Dynax, Dynax+

Worin unterscheiden sich eigentlich die verschiedenen Druckmodi? Im Großen und Ganzen durch die Hebe- und Senkgeschwindigkeit, sowie den Light-Off-Delay. Im Dynax+ Modus wird die Geschwindigkeit auf ein maximum angehoben. Dafür braucht man nicht nur ein entsprechendes Resin, sondern auch Druckobjekt. Denn Stützstrukturen versagen hier gern. Zudem leidet natürlich auch die Qualität darunter. Die einzelnen Funktionen kann man jedoch auch nach eigenem belieben Anpassen. Das jetzt aber im Detail zu behandeln, würde den Rahmen sprengen.

Kleine Details, große Wirkung: Die praktischen Zusatzfunktionen

Der Halot Mage S überrascht auch mit ein paar kleinen Details, die den Druckalltag angenehmer gestalten.

Flip Cover Ein oft unterschätztes, aber ausgesprochen praktisches Feature ist das neue Flip Cover. Es spart die lästige Suche nach einem Platz für die große Abdeckhaube – einfach hochklappen, runterklappen. Beachten sollte man allerdings, dass das Flip Cover etwa 15 cm zusätzlichen Platz zur Wand benötigt. Diese Neuerung ist so mein persönliches Highlight. Simpel, aber so eine Bereicherung.

 

Schutzglas Ein weiteres willkommenes Extra ist das werkseitig verbaute Schutzglas, das das Display vor möglichen Resin-Schäden schützt, falls die ACF-Folie beschädigt wird. Ja, es handelt sich um eine milchige ACF-Folie, auch wenn Creality dafür einen speziellen Namen gewählt hat. Sollte etwas passieren, liegt auch eine herkömmliche FEP als Ersatzfolie dem Paket bei. Meinen Folienschaden konnte ich noch mit Iso zum Einweichen beheben, aber das geht durchaus viel schlimmer. So ein Schutzglas darf niemals fehlen.

 

Großer Tank Der Tank des Halot Mage S ist aus Metall gefertigt und bietet Platz für bis zu 1 Liter Flüssigkeit. Praktische Markierungen bei 500 ml und 1000 ml helfen dabei, die verbleibende Menge einzuschätzen. Die zwei Gießnasen erleichtern das Ausgießen nur geringfügig. Mir läuft trotzdem rückseitig immer etwas Resin runter. Aber es ist besser als gar nichts.

 

Doppellinearschiene Die doppelte Linearschiene sorgt für eine stabile und präzise Bewegung der Z-Achse. Diese Stabilität ist besonders wichtig für gleichmäßige Hub- und Senkbewegungen, was zu einer höheren Druckqualität führt. Durch die doppelte Führung wird das Risiko von Z-Versatz (horizontale Rillen im Druckbild) minimiert. Besonders bei großen Druckplatten mit hohem Bauraum, wo das Gewicht der gefüllten Platte erheblich sein kann, trägt die doppelte Linearschiene zu einer deutlich verbesserten Stabilität bei.

 

Fazit: Ein solider Drucker

Mal abgesehen davon, dass die ACF-Folie ihrem Ruf alle Ehre gemacht hat, bin ich mit dem Drucker weitestgehend zufrieden.

Die Druckqualität ist absolut überzeugend und man gewöhnt sich erstaunlich schnell an den großzügigen Bauraum. Es passt halt beides, man kann hochaufgelöste Miniaturen drucken, aber auch große 1:6 Fullsize Modelle.

Die Einrichtung verläuft zudem reibungslos. Die Slicer-Software könnte zwar noch die ein oder andere Verbesserungen vertragen (vor allem etwas Tempo beim Slicen), aber der Drucker selbst arbeitet zuverlässig und ohne Probleme. Das fehlende Autoleveln ist vielleicht nicht ganz zeitgemäß für ein Flaggschiff aus dem Jahr 2024, aber das manuelle Leveln war unkompliziert und zickt nicht.

Aufgrund der Druckergröße fehlt mir sowas einfaches wie verstellbare Füße am meisten. Ebenfalls vermisse ich etwas um mein Resin wärmen zu können. Während man eine Pumpe und Kamera optional nachkaufen kann, befindet sich sowas wie eine Heizung noch nicht einmal im Sortiment.

Die UVP von 499 Euro ist für einen Resin-Drucker durchaus gehoben und für diesen Betrag darf man eine entsprechende Qualität und Zuverlässigkeit erwarten. Das Folienproblem hat natürlich einen bitteren Beigeschmack. Da hier bereits eine als Ersatz beilag, betrachte ich das neutral. Denn der Gesamteindruck war trotzdem gut. Nicht sehr gut, aber gut.

Falls ihr noch Fragen habt, nutzt gern die Kommentarfunktion. Denn bevor ich hier noch weitere 10 Seiten schreibe, ziehe ich jetzt einfach mal einen Schlussstrich.

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7 Kommentare

  • Nettes Teil! Aus irgendeinem Grund stehen die Harzdrucker bei mir gaaanz hinten unter dicker Staubschicht versteckt und …nichts.
    Darum fragt mich bitte nicht, welcher Slicer nun der Passende ist. Lychee, Chitubox oder doch Halot Box. Ich verwende Prusa-Slicer. Schon klar! Den bringt keiner mit Harz-Drucker in Verbindung. „Der kann doch nur mit Prusa-Druckern!“ OK! Der Halot Mage S ist noch nicht enthalten. Die UV-Tools integrieren aber eine gigantische Zahl an Harz-Druckern in den Prusa und bieten einen gigantischen Funktionsumfang. Darunter auch Halot-Drucker. Cloud bin ich etwas allergisch. Zumindest wenn es in China liegt. Wenn sich das umgehen läßt, dann ist gut.
    Ansonsten ist die Auflösung dieser Drucker schon lange gut genug. Ob der nun noch ein Zehntel µm feiner druckt, macht mir nur noch mehr Probleme bei der Ermittlung der Toleranzen. Das Vielfache von 50µm gibt immer gleichbleibende Abweichungen. 16,8 x 24,8 μm gibt für technische Anwendungen ständig schiefe Werte. 20, 25… sind mir angenehmer, aber nicht zu bekommen. Für solche Figürchen spielt das freilich keine Rolle.
    Über die klappbare Haube streiten sich immer wieder die Experten. Einem ist das im Weg, der Andere haßt die separate Haube. Zum Glück ist die nicht blau. Da knallt sonst das UV-Licht der Sonne durch. Hatten wir leider auch schon.
    Was bei diesem Drucker vermutlich kein Problem darstellt, die passende Wasch- und UV-Maschine. Bei größeren Druckern wird das spannender. Oft muß dann noch eine Halterung für die Druckplatte gebastelt werden. könntest Du vielleicht noch erwähnen, welche Du verwendet hast.
    In Summe ein schöner Testbericht! Ich hoffe auf mehr von Dir. Danke!

    • Ich habe ja nur eine kleine Mercury Waschstation von Elegoo und da passt die Druckplatte so gar nicht rein und die Flügel von der „Engelsfigur“ hatten tatsächlich zur Spitze 2-3cm herausgeragt. Aber das dreht man im Zweifel halt nach 50% der Waschzeit einfach mal um.

      Die Druckplatte ist allgemein wirklich groß und ich meine, dass es nicht eine einzige Waschstation gibt, bei der die Druckplatte mit hinein passt. Vielleicht würde das Größentechnisch überhand nehmen. Da hat man ja irgendwann quasi einen 2ten Geschirrspüler rumstehen.

      Persönlich kratze ich das sowieso von der Platte runter und entferne selbst die Supports vor dem waschen. Die Platte ist mit einem Küchentuch schnell grob sauber. Das Iso (oder Wasser) zu reinigen ist dagegen umständlicher.

      Bei den Slicern ist es wie so oft: Geschmackssache. Jeder kann was anderes gut aber so die Eierlegende Wollmilchsau gibts scheinbar nicht. Und bei den ganzen Harzdruckern kommt dann die Kostennote noch dazu. Du hast halt in fast allen Slicern (Lychee/Chitu) ein Abomodell mit kastrierter freier Variante.

      Prusa Slicer habe ich auch mal versucht – habe nach 10 Minuten das Handtuch geworfen. In der FDM Welt bin ich weitaus weniger geduldig (oder lernwillig).

      Und Danke für die Blumen!

      • Keine Ursache! Wenn mir was nicht gefällt, bin ich ja auch ehrlich und sag es.

        Dann hab ich wohl tatsächlich was dazu beizutragen. Ich hab hier den Saturn stehen. Der ist nicht wirklich klein und die Auswahl der passenden Waschmaschine war schnell erledigt. Die UW-02 Wash & Cure von Creality. Richtig! Das Ding ist noch größer als der Drucker.
        https://drucktipps3d.de/saturn-und-ein-paar-anpassungen/
        Das der Prusa-Slicer ursprünglich für die FDM-Drucker geschrieben wurde, ist mir schon klar. Mit den Harz-Druckern von Prusa hat der aber auch eine Erweiterung erhalten. Nur ist Prusa dabei nicht so wild darauf, auch fremde Harz-Drucker zu unterstützen. An der Stelle kommt dann UVTools ins Spiel. Das integriert zunächst mal die Druckerprofile, bietet aber noch unzählige Möglichkeiten der Nachbearbeitung der erzeugten Druckdaten, bevor es diese in das jeweilige Druckformat konvertiert. Einfach mal im Filebase ansehen. Kostet nichts.

  • Ich besitze den Halot Mage Pro. Mit Qualität und Geschwindigkeit bin ich sehr zufrieden. Allerdings ist mir (wie bei vielen anderen auch) der Schnorchel der Resin Pumpe abgebrochen. Support bei Creality ist sehr schwierig. Zuerst bekommt man ewig keine Antwort, danach das falsche Teil zugeschickt und auf die Mitteilung dass es das falsche Teil war wieder keine Antwort. Sehr gut finde ich den Klappdeckel. Das war tatsächlich ein Kaufargument.

  • Herrman Bockwurst

    Schöner Bericht, kein schlechtes Gerät. Das mit der Folie kann ich jedoch nicht bestätigen. Die hier verwendeten ACF_Folien halten sehr lange (Elegoo)

    • Es ist tatsächlich meine erste ACF. Bisher hatte ich die klassische FEP oder eine PFA und vor allem die PFA wirkte immer unkaputtbar.

      Vielleicht habe ich mit meiner Folie auch einfach nur Pech gehabt oder es war Karma weil ich die ganze Zeit dachte „oh bitte geh nicht kaputt“ 🙂

      Irgendwann spanne ich da nochmal eine ACF drauf, aber erst, wenn die jetzige kaputt ist. Hoffentlich dauert das noch sehr lang.

  • Hallo Quisa,
    danke für den super Testbericht! Da bleibt keine Frage offen. 🙂
    Gruß Fritz

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