Qidi X-Maker Mini

Fixfertigdrucker unter 500,- Euro Teil 2: der Qidi X-Maker. Kleiner aber auch feiner Drucker für alle, die so gar kein Nerv auf Basteln haben? Schaumermal..


Nachdem wir uns letzte Woche den Renkforce RF100XL Plus (mit Heizbett) angeschaut haben, widmen wir uns heute dem kleinen von Qidi. Von Qidi haben wir ja inzwischen schon den großen Bruder Qidi X-Plus (Testbericht)  und den kleinen Stinker Qidi Shadow (Testbericht) erfolgreich getestet. Der X-Plus gefiel mir so gut, dass ich mir den kleinen X-Maker bei Gearbest organisiert hatte. Preislich liegt er in der Regel um 370,- Euro, also etwa auf dem Niveau des Flashforge Adventurer3 und etwas unter dem Normalpreis für den Renkforce.

Anders als der Renkforce RF100XL ist der Qidi X-Maker komplett eingehaust. Anekdote am Rande: Der WAF scheint im Übrigen recht hoch zu sein, das war der erste Drucker, der hier das Prädikat „der schaut aber mal gut aus!“ bekam, sonst heißt es immer nur: „was hast da denn wieder für Kisten rumstehen“. Naja, er sieht in Natura in der Tat mit seinem weinrot Metallic Plastik-Panels wertiger aus als auf Bildern. Aber gut, es geht ja normal nicht um die Optik.

Ausstattung

  • Vollständig eingehaust inkl. abnehmbaren Seitenpanels und Haube, für die kleine Druckgröße recht wuchtig:
  • Druckbereich 170 mm * 150 mm * 160 mm. Damit gehört er definitiv in die Klasse der Minis, das reicht aber meist aus.
  • MK10 Direkt-Extruder mit 0,4 mm Düse, mit PTFE Liner im Hotend max 245 °C
  • Heizbett 6 mm Alu mit eingelassenen Magneten bis 110 °C mit Magnet-Flex Bauplatte
  • Unbekanntes Board auf Basis STM32, unbekannte Treiber, nicht tauschbar.
  • Firmware vermutlich Chitu, kein Quellcode.
  • Farb-Touch Display – auch auf Deutsch
  • Hotend-, Bauteilkühler, + 2 Gehäuselüfter mit Staubfilter – alle 3 regelbar
  • Webcam zur Überwachung (nur per Android/iPhone App nutzbar)
  • LED Beleuchtung, abschaltbar
  • Wifi fähig, aber kein Kabel-LAN
  • USB Buchse zum Druck mit USB-Sticks, aber keine SD-Karten und kein USB-Port für den Anschluss an den PC/RasPi
  • Rollenhalter am Gerät integriert

Lieferumfang:

  • Drucker fixfertig montiert
  • 500 g PLA
  • Spezielle Folie zum Bett Leveln (Papier geht auch) – ungewohnte 0,250mm dick
  • Bissl Werkzeug: 3 * Inbus, flacher Schraubendreher, nutzlose Spachtel, Ring/Maulschlüssel für die Düse. Kein Seitenschneider.
  • kleiner Klebestift, Ersatzdüse, 2 Ersatz Liner, paar Schräubchen und Sicherungen und sonstiger Kleinkram
  • 16 GB USB Stick mit
    • Ausführlichen Anleitungsvideos und diverse Anleitungen als PDF in Englisch
    • Qidi’s modifizierter Cura Version „QidiPrint“ sowie eine Version für Kinder: „QidiEdu“, beides für Mac & Win.
    • Profil für Simplify3D
  • gedruckte Anleitung zur Inbetriebnahme und ein Heftchen 3D-Druck Grundlagen für den „Kinder“-Slicer.

 

Grundsätzliches:

Der Qidi X-Maker besteht im Grunde aus einem stabilen Stahlrahmen, der dann mit ganz viel Plastik umbaut und so komplett eingehaust wurde. Obere Haube wird mitgeliefert, die Seitenwände werden wie beim X-Plus magnetisch gehalten und können für den Druck von PLA abgenommen werden. Beim Druck von PLA macht man alles auf, bei ABS dann alle Schotten dicht. Das ist sinnvoll und schön flexibel so.

Das Druckvolumen ist nicht sehr groß, mit 170 mm * 150 mm * 160 mm sollte es dennoch für die meisten Aufgaben reichen, ich drucke nur selten größer. Für die kleine Druckfläche ist die Größe des Druckers sehr wuchtig ausgefallen – diese Sorte der Würfeldrucker sind alle nicht sonderlich, wie soll man sagen, platzeffizient. Dazu kommt hier die recht hohe Haube noch oben drauf. 46 cm breit * 45 cm tief * 64 cm hoch muss man schon einrechnen. Und Vorsicht, das Gummi der Füsse färbt ab, immer besser was drunter stellen. Mein PVC Fußboden ist versaut, wo der Qidi stand.

Auch beim X-Maker nutzt Qidi wieder den „Rollkoffer-Trolley-Griff“ Rollenhalter, der hat mir beim X-Plus schon nicht gefallen, hier gefällt er mir auch nicht. Ich finde den hässlich und unpraktisch in der Anwendung. Aber immerhin muss man nicht hinter den Drucker klettern und kann da jede beliebige Rolle drauf hängen, auch mit Übergröße, allerdings mehr wie 2,5 kg wird aber dann auch wieder knapp. Der interne Rollenhalter des X-Plus wurde gestrichen.

.. zum Flughafen, bitte!

Zwar finden einige Teile und Designkonzepte des großen Bruders Qidi X-Plus auch hier wieder Anwendung (der Extruder-Kopf scheint identisch, Heizbett mit gleichem Magnet-Flex System halt ne Nummer kleiner). Aber Qidi treibt hier nicht ganz die Materialschlacht wie beim X-Plus.

Mechanik:

der Aufwand bei Mechanik, Bettaufhängung usw. wurden durchaus reduziert. So ist die doppelte Z-Aufhängung einer Einseitigen zum Opfer gefallen und auch alles andere ist alles eine Nummer kleiner ausgefallen als beim X-Plus. Nichtdestotrotz sind an Z zwei 10mm Stangen und eine 8mm Trapezspindel, der Rest in 8mm Achsen. Die kleinen Lagerchen wirken irgendwie arg winzig. Insgesamt macht das aber immer noch einen guten Eindruck.

Hotend / Extruder:

entspricht dem „normalen“ Kopf des Qidi X-Plus.

Wir sehen im Bild den Teflon Liner – also Maximaltemperatur bei 245 °C an der Düse. Das reicht erst mal für die gängigen Filamente wie PLA, ABS, ASA, TPU und vermutlich auch manche modifizierten (!) Nylon oder gar PC Varianten

Ich würde fast wetten wollen, die kann man 1:1 von einem Drucker zum anderen Tauschen. Von diesem „Komplettkopf“-Prinzip nicht täuschen lassen: hier beim Qidi X-Maker kann man auch ganz normal Düsen und Inliner oder andere Teilen tauschen, wenn verschlissen – man muss nicht immer komplette Köpfe nehmen. Bis auf wenige Teile wie der Montagerahmen, Verteilerplatine und der Alublock zur Befestigung des Hotends sind das Standard MK10 Teile, die es überall gibt. Zwei Lüfter, der 5015 Radial Blower zur Bauteilkühlung, ein Mini 3010 Axial als Hotendlüfter. Beide 24 V. Der Blower bläst über 4 Öffnung in Richtung Düsenspitze.

Heizbett:

6 mm Alu Grundplatte mit eingelassenen Magneten, dazu wird eine Federstahlplatte(?) mit aufgeklebter rauer Druckfolie geliefert. Das funktioniert wunderbar und entspricht dem, was ich so bei anderen Drucker nachgerüstet habe. Maximale Temperatur des Heizbetts sind üppige 120 °C. Die 120 °C werden nach ca. 14 Minuten Vorheizen relativ mühelos erreicht. 100 °C erreicht er nach ca. 8,5 Minuten. Lässt man ihn bei 120 °C eine halbe Stunde vorheizen, erreichen wir bei komplett geschlossenen Gehäuse etwa 35 °C (das waren 13 °C über Raumtemperatur), das langt für ABS.

Gelevelt wird rein manuell mit einem 3-Punkt System, so ist es mir am liebsten.

Innere Werte:


Unbekanntes Board, unbekannte Treiber. Ansonsten ein ordentlicher Aufbau, schöne Kabel mit Kabelschuhen oder Stecker. Nur eines missfällt mir: das (gute und passiv gekühlte) Meanwell LRS 200-24 Netzteil liegt da einfach nur lose drin – das hätte man doch irgendwie fixieren können oder nicht? Zumal die Löcher zur Montage vorhanden wären, da wurde glaub einfach nur geschlampt.

 

Im Betrieb:

Der Qidi X-Maker ist recht laut, sowohl Mechanik als auch Lüfter machen ordentlich Krach beim Druck. Im Wartezustand ist er jedoch unhörbar (die Lüfter sind geregelt, Hotendkühlung schaltet erst >50°C zu, Gehäuselüfter kann man abschalten). Für neben den Schreibtisch und weiter arbeiten ist er zu laut.

Die Bedienung über den Touchscreen wurde im Vergleich zum X-Plus modernisiert, lässt sich auch wieder auf Deutsch umstellen und hat aber auch keinerlei tiefergehenden Einstell- oder Tuningmöglichkeiten. Das ist das Problem fast aller Touch Displays: sieht hübsch aus, hat aber keinen Tiefgang. Und die Schrift ist hier extrem klein, ich kann’s fast nimmer lesen (ok, ich brauch wirklich ne neue Brille).

Der Bett-Leveling Assistent ist ohne Zeitlimit nutzbar. Man kann also bequem die 3 Punkte anfahren und in Ruhe ohne Stress die Einstellungen machen.

Die Pause Funktion im laufenden Druck fährt den Druckkopf in Parkposition und frägt, ob das Filament gewechselt werden muss. Danach setzt der Drucker (fast nahtlos) wieder mit dem Druck fort.

Wird mit dem Qidi Slicer gesliced, zeigt das Display ein Vorschaubild des Drucks, bei Verwendung eines anderen Slicers fehlt diese Vorschau.

Der QIDI Slicer:

Ja, QIDI kommt mit einem – nein, zwei sogar – eigenen Slicern für jeweils Mac und Windows. Die QidiEDU Version lass ich mal unter den Tisch fallen, ist wohl für Kids und entsprechend aufgemacht.

Mir geht es um QidiSlicer Pro:

Der Qidi Slicer scheint bei einigen nicht gut weg zu kommen. Ich finde ihn gar nicht mal so schlecht, in der neuesten Version (aktuell 5.3.2) von der QIDI Homepage heruntergeladen ist es einfach nur eine modifizierte Cura 4.4 Version, mit allen aktuellen QIDI Druckern vorkonfiguriert und einer modifizierten Oberfläche. Wer das partout nicht mag, kann auch die Profildateien zu Ultimaker Cura rüber kopieren und das normale Cura benutzen – oder aber nutzt wenn vorhanden Simplify3D (Profil mitgeliefert mit dem Drucker) oder jeden anderen Slicer (eigenes Profil erstellen auf Basis eines Kartesischen FDM Druckers) – muss dann aber auf die Vorschaubildchen am Drucker verzichten und für die Wifi Übertragung doch noch die Qidi Software installiert haben, nur damit wird das Control Panel installiert:

Kein Tuning beim Qidi?

Keine Einstellmöglichkeiten am Display und dazu fehlenden USB Anbindung – also auch erst mal kein Tuning der Parameter mit Pronterface oder Druck über einen RasPi vorgesehen und kein offene Firmware. Der Qidi ist erst mal dicht und sperrt den Anwender erstmal überall aus – der Qidi ist „aufstellen und losdrucken“, Basteln oder Tunen ist nicht bzw. nur sehr erschwert (Anmerkung: GCodes können auch über das Control Panel gesendet werden – aber irgendwie klappt das bei mir nicht so recht. Zumal keine Antworten angezeigt werden.

Das Ding muss also aus der Box raus gut drucken, sonst wird’s dann eng. In Sachen Druckqualität hat der RF100XL ja schon sehr gut vorgelegt. Was macht der Qidi?

Beispieldrucke:

Ich geb’s zu, ich hatte mit den Einstellungen des Qidi etwas zu kämpfen, ich dachte erst mangelnde Bauteilkühlung, bis ich auf die Idee kam, mal die Düsentemperatur zu testen und siehe da: die Düse ist etwa 10% heißer als eingestellt. entsprechen die Drucktemperatur auf 185°C reduziert und die Drucke werden „gut“-isch:

Anmerkung: im X-Plus, der das selbe Hotend verwendet trat diese Temperatur-Anomalie nicht auf. Im Moment stehts also 50:50.

FilamentPM PLA silber, 0,2 mm „60 mm/s“, 200 °C effektiv

Alles in allem ist der Druck vorzeigbar. Aber wir sehen hier einen mir nicht ganz erklärbaren Oberflächeneffekt, ich sag jetzt mal Bänder mit unterschiedlichem Glanz / Farbton, da wundere ich mich grad drüber. Damit kann man Leben, ich werde trotzdem mal die Tage noch das Hotend tauschen.

Mit anderem Filament war der Effekt nicht so gut zu sehen, aber für den Vergleich drucke ich bei allen 3 Druckern immer das Selbe mit dem selben Filament.


Rigid.ink PLA Light silver
, 0,2 mm, „60 mm/s“, 195 °C

Wenn man das Ding in der Hand hat und ganz genau schaut, sieht man den Effekt hier auch.. Ist aber jetzt extremes Erbsenzählen.

Rigid.ink PETG Trans Red, 0,2 mm „60 mm/s“, 240 °C

Auch hier der Streifeneffekt und minimales Salmon Skin kommt hier am Omnom noch zu Tage, muss ich bemängeln an einem sonst brauchbaren Druck. PETG geht glaub in Ordnung würde ich sagen, der Renkforce druckte es aber schöner.

Renkforce TPU rot >94 Shore A, 0,2mm, „30 mm/s“, Retract an(!)

Etwas mehr Stringing, aber für ein Flexfilament durchaus noch ordentlich. An den Settings musste ich nen guten Tag rumprobieren, die Voreinstellung von Qidi waren nicht gut bzw. für das Renkforce TPU schlicht nicht passend.

Material4Print ABS silber, 0,2mm Schichten, 230 °C / 100 °C, „60 mm/s“)

Keinerlei Verzug, bis in die Ecken, ohne Hilfsmittel. Der Druck ist stabil und sieht bis auf bissl Stringing gut aus. Anders als beim Renkforce ist der Druck vermutlich durch die geringere Temperaturdifferenz und das langsamere Abkühlen auch nicht gerissen. So macht ABS Spaß.

Erste Einschätzung:

Qidi tut sich mit der Werbung als „Kinder-Drucker“ keinen Gefallen, der X-Maker kann viel mehr als das, was einem sonst als Kinderspielzeug-Drucker vorgestellt wird, gut kostet ja auch deutlich mehr als die Spielzeug Fraktion. Der X-Maker ist vielseitig und gut geeignet für Anwender wie mich, die eben einfach ein unproblematisches Werkzeug zum auspacken und losdrucken suchen – aber kein neues Hobby „am Drucker schrauben“ möchten. Fehlende Einstellung- und Tuningmöglichkeiten sind für die Bastler und Schrauber im Gegenzug dann das KO-Kriterium.

Die Druckqualität ist insgesamt gut, wenn auch das Druckprofil nicht ganz optimal und die falschen Temperatur für leichte Abzüge in der B-Note sorgen. Zumindest mit meinen aktuellen Einstellungen gewinnt der Renkforce mit einer knappen Düsenspitze Vorsprung in Sachen Druckqualität, weil er weniger Artefakte produziert. Der große Vorteil des Qidi: ABS & ASA ohne Hilfsmittel.

Die Wifi Verbindung (überraschend stabil – normal hab ich mit Wifi in Druckern nur Probleme) und die eingebaute Webcam sind angenehm, aber wäre auch verzichtbar. Insgesamt begeistert mich der kleine Qidi nicht ganz so sehr, wie der große Bruder X-Plus, der ist einfach noch solider gebaut und druckte etwas schöner. Aber als kleiner Allrounder ohne Basteln mit der Eignung für ABS & ASA aus der Box raus macht man hier glaub nichts verkehrt. Magnetflex ist ein weiterer Vorteil. Ich bin zufrieden mit dem Qidi. Qidi oder Renkforce RF100XL Plus? Hmmm.. wenn man ABS/ASA drucken will, der Qidi..

Werbung:

Der Qidi X-Maker ist bei Gearbest für derzeit 365,- Euro aus dem EU Lager erhältlich.

38 Kommentare

  • Hallo allerseits,

    Ich lese hier immer wieder „keine Enstellmöglichkeiten über’s Display möglich, Änderungen nur über den Slicer“.
    Auch mein X-Plus stand das so im Text.
    Dem muss ich nun wiedersprechen. Ich habe seit eineigen Tagen den X-Plus , und war auch enttäuscht, als ich versuchte beim Drucken die Parameter wie Kühlung, Fluß, Temperatur, ec. zu ändern.
    Durch Zufall öffnete sich aber ein Tataturfeld zur eingabe des geänderten Parameters.
    Mein Fehler war: ich tippte immer auf Parametersymbol, so passiert nichts. Erst wenn man auf die Zahl hinter dem gewünschten Parameter tippt, öffnet sich die Eingabetastatur.
    Mann kann also jeden Angezeigten Parameter exakt ändern. und die Taste „Verkehr“ ( geile Übersetzung, übrigens) Schaltet den Druckraumlüfter/Filter an oder aus.
    Hoffe das war verständlich und hilfreich.

    Grüße Alexander

    • Ich meine damit, dass ich die Konfiguration des Druckers am Menü nicht ändern kann. Nehmen wir zum Vergleich mal ein vollständiges Marlin, dann kann ich da Steps/mm, Beschleunigung&Ruck, PID, Babystepping. teils sogar LinAdvanced, oder gar Motorströme und was haste alles nicht gesehen verstellen.

      Muss ich eventuell mal umformulieren.

  • Hallo,

    noch ein Update in Sachen Hackbarkeit: Im Gegensatz zum Standard Mainboard sind die UART Pins im Silent Board bereits ausgeführt und darüber kann man tatsächlich problemlos per Octoprint drucken (nach Installation des Plugins https://plugins.octoprint.org/plugins/fixcbdfirmware/). Ich habe einen Pi4 eingesetzt und Strom kommt über den USB Port des Mainboards – der Pi meldet zwar immer mal wieder „undervoltage detected“, ich habe aber auch nach ~10 Druckvorgängen noch keine Aussetzer gehabt. Aktuell liegt der Pi zwar noch lose ausserhalb des Gehäuses (das UART-Kabel geht durch den Öffnungsspalt des USB-Slots rein), ich werde aber noch eine Halterung erstellen, um den im Gehäuse einzubauen. Dabei überlege ich mir dann auch noch, ob ich die Stromversorgung über den USB Port belasse (dann müsste ich den USB-Slot umlöten, dass der nicht nach aussen zeigt) oder ob ich einen 24 auf 5V Stepdown mit einbaue (oder den vorhandenen für die WLAN-Kamera mitbenutze, der ist aber nach power-on wohl erstmal deaktiviert).

    Das Gehäuse ist eigentlich auch sehr wartungsfreundlich, jedes Seitenelement lässt sich einfach mit ein paar Schrauben lösen.

    Unterm Strich bin ich mit dem Drucker immer noch sehr zufrieden (das gilt aber nur für mit dem Silentboard, sonst ist der deutlich zu laut). Insbesondere die Octoprint Erweiterung zum netzbasierten Ansteuern und danach autarken Drucken ist für mich ein echter Komfortgewinn.

    Was ich auch noch machen möchte ist eine andere Webcam einbauen, die dann am Pi (per USB?) angeschlossen ist – das könnte dann aber ggf. das KO für eine Stromversorgung über den Mainboard-USB-Slot sein. Mal sehen.

    Im Sinne der Hackbarkeit überlege ich auch noch, ob ich ein anderes Mainboard einbaue; was mich davon aktuell noch abhält ist der Extruder-Ribbon-Connector (weil ich noch kein Marlin fähiges Mainboard mit dem Connector gesehen habe und ein gänzlicher Umstieg auf einen anderen Connector dann auch einen Umbau am Druckkopf mit sich bringen würde).

    Gruß
    Jürgen

  • hallo stefan,
    soweit ich das sehe, hat das LRS-200-24 für den betrieb in deutschland vermutlich gar keine zulassung, denn es fehlt ihm die „power factor correction“ (PFC), welche in der EU für netzteile ab einer gewissen leistung pflicht ist (entweder ab 50W oder ab 75W, genauen wert habe ich grad nicht auf dem schirm.). absolutes no-go.

    • Hallo Hans,

      Danke für den Hinweis!! Ist tatsächlich ab 75W erforderlich (https://de.wikipedia.org/wiki/Leistungsfaktorkorrekturfilter) und damit tatsächlich nicht zulässig. Ich habe mich direkt mal auf die Suche nach einem konformen (und Form-Faktor gleichen) Netzteil gemacht und bin bei der MeanWell RSP-Serie rausgekommen. Die RSP-200-24 ist zwar per spec bei 200W und das LRS bei 210, da das LRS aber als 200er Modell benannt ist, wird das wohl ausreichend sein.

      Aktuell ist das RSP-200-24 bei Völkner am günstigsten zu haben (~37€ inkl. Versand), andere Angebote liegen so rund um die 50€ (inkl. Versand): https://www.heise.de/preisvergleich/454781792

      FYI: das RSP-200-24 ist passiv gekühlt (im Gegensatz zum eigentlich überdimensionierten RSP-320-24)

      Gruß
      Jürgen

      • Oha, das wird ja dann auch auf den X-Plus mit dem Meanwell LRS-350-24 zutreffen 🙁

        • yup, das LRS-350-24 ist ebenfalls nicht für die EU.
          jürgen weist ja noch auf das RSP-320-24 hin, das hat PFC. ich habe es im einsatz, weil mir die „gitterkästen“ der passiven netzteile hinsichtlich berührschutz einfach zu unsicher sind. es hat zwar eine temperaturgesteuerte lüftung, aber die läuft schon im leerlauf jenseits von „halbgas“ und ist entsprechend laut, imho.
          ich fahre es bei durchschnittlich 105 W, wenn bett und heater (beide mit PWM) auf solltemperatur eingeschwungen sind. dabei wird es ca 12°-15° C wärmer als die umgebung. das ist für mich ok.

          • ach, und noch was.
            von der schlampigen montage mal abgesehen, ist da etwa gar keine schutzerde am gehäuse vom QDI angeschlossen? wenn dem so ist, dann sollte QDI das ding vom markt nehmen und erst einmal sicherheitstechnisch auf stand bringen.
            der TÜV hilft da gerne!

            • Die Schutzerde am Rahmen findest du bei den Chinadruckern kaum, egal bei welchen Hersteller du schaust. Bei korrekter Montage könnte der Metallrahmen theoretisch noch über die (bei meinem fehlenden) Schrauben am Netzteil geerdet sein, aber auch das ist ja nicht der Weisheit letzter Schluss

              Von den 3 getesteten Minis hat dies – wenig überraschend – augenscheinlich nur der Renkforce sauber umgesetzt.

      • Das RSP-200-24 ist bei meinem X-Maker eingebaut 😉

  • Hallo Stephan;
    hier im Bericht über den Qidi X-mini schreibst Du, die meisten Teile des Druckkopfes sind Standard MK10 Teile.c Gilt das auch für den X-plus? Ich brauche neue Düsen für den Hochtemperatur Kopf. Denn ich will mal Nylon mit Kohlefaser testen. Wo kann ich da die Düsen kaufen, vielleicht hast Du auch einen Typ für etwas bessere, die länger halten oder genauer drucken.
    Habe dazu mit der Suche nichts gefunden auf eurer Seite
    Vielen Dank
    Kildering

    • Anscheinend gibt es Unterschiede bei der Länge des PTFE Liners, hier kann man die Originaldüse des X-Max & X-Plus bestellen: https://amzn.to/2UJbrzq – Vorher die Länge des Liners überprüfen (oder den längeren Bestellen und notfalls kürzen)

      • Hallo Stephan, vielen Dank für deine Antwort und den Link.
        Allerdings dürfte die Düse nicht für Nylon/Carbon geeignet sein. Ich habe gedacht, da braucht man eine Stahldüse und
        einen anderen Liner weil das PTFE Temperaturen über 250 Grad nicht mag.
        Gruß

  • Hat noch jemand Erfahrungen mit dem Drucker?
    (20 Grad Unterschied am Hotend?)
    Mich würde insbesondere interessieren, inwieweit man als Anfänger damit klarkommt. Ich überlege derzeit zwischen diesen drei Druckern:
    QIDI X-Maker
    + scheint solide zu sein
    + Magnetisches Druckbett
    + Standard MK10 Druckkopf
    – Support???
    – Qualität (Temperatursensor?)
    – Laut
    – Druckkopf aufwendig zu demontieren

    Flashforge Adventurer
    + beheiztes Druckbett
    + leise
    + Nozzle einfach zu tauschen
    – spezieller Druckkopf
    – nur Flasforge Filament?
    – Rolle unter Z-Achse (Fehleranfälligkeit?)
    – Druckbett scheint labil und nicht korrekt zu Leveln möglich

    Flashforge Finder
    + günstig
    + bewährt
    + Glasplatte
    – kein beheiztes Druckbett
    – Bekannte Probleme der Druckbetthaftung
    – Bauteillüfter läuft immer
    Schreibt mir gerne Eure Meinungen
    Klipfisk

    • Die 20° am Hotend muss kein Serienproblem sein, am Qidi X-Plus der mit identischen Extruder-Kopf geliefert wird stimmts und so tragisch isses nicht.. man muss halt dran denken. Demontage des Druckkopfs ist nicht wild, das geht Ruckzuck, der ist mit 2 Schrauben auf dem Schlitten geschraubt und dann noch eine die die Abdeckung hält, das ist überhaupt kein Problem. Der Qidi Support ist gut und antwortet schnell.

      Flashforge Adventurer 3: das mit dem „es geht nur Flashforge“ Filament stimmt nicht, du kannst jedes beliebige Filament damit drucken (halt PLA, PETG, TPU, ABS, ASA), nur der interne Rollenhalter kann ohne etwas Basteln keine „normalen“ Rollenformen aufnehmen (die Rollen sind zu breit und das Loch in der Mitte der Rolle in der Regel zu groß). Stellst Du dir nen Rollenhalter neben dran, kannst drucken, was du willst. Ich kann sonst nichts weiter zu dem Drucker sagen, meiner hat sich verabschiedet 🙁

      Finder: Ohne Heizbett würde ich nicht kaufen.

    • Hi zum Qidi X-Maker:
      + scheint solide zu sein –> bestätigt
      + Magnetisches Druckbett –> yes!
      + Standard MK10 Druckkopf –> yes
      – Support??? –> sehr schnell, kompetent und entgegenkommend (siehe mein erster Kommentar)
      – Qualität (Temperatursensor?) –> bisher subjektiv alles tip-top, aber z.B. Hotend noch nicht nachgemessen
      – Laut –> ja, aber für 30US$ gelöst (siehe mein erster Kommentar)
      – Druckkopf aufwendig zu demontieren –> ganz im Gegenteil: Total einfach, zwei schrauben von unten lösen und eine von oben; dann noch das Ribbon-Kabel lösen und man hat den ganzen Druckkopf in der Hand. Finde ich wirklich praktisch.

      • Und heute die Gelegenheit gehabt mit einem guten Messgerät die Düsentemperatur nachzumessen: Sowohl bei 190° als auch bei 220° ist die Abweichung (nach 3 Minuten gelassener Stabilisierungsphase) kleiner 1 Grad.

        • Besser kanns nicht sein, bestätigt mich darin, das meiner ein „Ausrutscher“ war, die anderen 2 Qidi Köpfe waren auch OK.

        • Hm, ich drucke auf dem X-Plus grade mit dem Geeetech Marble-PLA bei 180 Grad. Alles was darüber geht und ich habe stringing. Mit was kann denn die Temperatur gut gemessen werden? Reicht dazu so eine „Laser-Pistole“?

          • hallo marcus, die „Laser-Pistole“ verlässt sich darauf, dass die emissivität des zu messenden objekts entweder bekannt (und am thermometer einstellbar), oder aber ungefähr 0,9x beträgt. ist ein objekt zu „silbrig“ (z.b. aluminium) werden unter umständen totale hausnummern angezeigt.
            https://de.wikipedia.org/wiki/Emissionsgrad

            abhilfe: zu messendes objekt vor der messung mit mattschwarzer acrylfarbe (z.b. airbrush-farbe von revell) anmalen und trocknen lassen. das matt-schwarz bringt die emissivität auf ungefähr 1 und verbessert die messgenauigkeit erheblich.

            • Die Produktkategorie lautet „Oberflächenthermometer“ (und ist eher unüblich – abseits der Laser-Messgeräte), es gibt da ein Gerät, welches wohl das Privatkunden-Standardgerät zu sein scheint: Testo 905-T2 (das -T1 ist als Einstichthermometer hier eher nicht zu gebrauchen). Andere Geräte gibt’s natürlich auch noch, sind aber schwer zu bekommen (z.B. nur über Fachhändler).

          • Danke für die vielen Infos 🙂 Ich denke ich werde dann damit leben, über den Temptower (bis ich entsprechende Erfahrungswerte für den Qidi habe) die Temp zu ermitteln.

            Ich sehe immer wieder Videos. bei denen die Kollegen einfach so einen Lasermesser drauf halten. Als ich aber jetzt danach gesucht habe und von Bosch etwas entsprechendes gefunden habe, habe ich schon befürchtet, dass es nicht so einfach wird. Bosch hat schon in der Erklärung geschrieben, dass verschiedene Emissions-Bereiche eingestellt werden können. Daher habe ich mir gedacht: Frag einfach mal bei Leuten mit Ahnung nach 🙂

            Bisher hatte ich bei meinen Druckern keine Probleme mit den Abweichungen. Die waren alle sehr ähnlich. Mit dem Qidi war ich doch überrascht, das ich das Filament so gar nicht in den Griff bekommen hab. Bis jetzt.

  • Hallo,

    Ich hab mir den vor zwei Wochen auch (über GB) gekauft und da wurde der als „silent“ mit TMC2009s beworben (in Bildern, nicht im Text). Wegen der Geräuschkulisse habe ich mich dann beim Qidi Support „beschwert“ und im Gegenzug für „nur“ S+H (30$) ein Ersatzboard (silent mainboard) mit TMC2209ern zugeschickt bekommen – baue ich aber erst am WE ein. Mal sehen. Das Standard Board hat laut Support übrigens A4498er.

    Ansonsten noch ein Tipp: Die Vorschaubilder kann man auch im normalen Cura generieren lassen – über das chitu Plugin (bin mir beim Namen nicht sicher – kann gerade nicht nachschauen). Melde mich hierzu aber nochmal.

    Die Webcam ist übrigens ausser zur Stromzufuhr nicht mit dem Drucker verbunden – eine reine WLAN Webcam.

    Das Netzteil ist bei mir verschraubt gewesen.

    Und ja: Der WAF ist hoch

      • Danke für den Tipp. Jürgen. Ich habe das jetzt runtergeladen und eingefügt. wie es in der Anleitung steht.
        Tut aber nicht, in der Anleitung steht, man soll es als Chitugcode speichern, ……? Wie geht das?

        • – „Save to File“ (nicht aber „Save to removable drive“) im Dialog/Menü unten rechts
          – Drop-down „Files of type“ auf „Chitu gcode (*.gcode)“ ändern
          – Speichern

    • So, das „silent board“ ist durchaus akzeptabel leise – wobei z.B. mein stark modifizierter JGAurora A5 mit 2209ern noch einen guten Tick leiser ist. Andererseits war das dominante Betriebsgeräusch nun der Hotend-Lüfter (30x10er), was ich aber erfolgreich mit diesem 40er Lüfter Adapter (https://www.thingiverse.com/thing:4293620) nun auch erledigen konnte. Bleibt der nun deutlich hörbare Bauteil-Lüfter in Form eines 5015er Blowers.

      Und noch ein paar Details:
      – Mein Standard Mainboard war mit V4.8 gekennzeichnet, das Silent Board ist als V5.2 gekennzeichnet
      – Beim Silent Board sind die Pins für den UART ausgeführt, darüber soll eine GCODE Ansteuerung möglich sein (habe ich irgendwo gelesen)
      – Beim Silent Board war keine offentsichtliche Ansteuerung der WLAN-Cam (über ein Schalt-Relais) mehr vorgesehen, dies war beim standard board war dies der 2.Extruder-Ausgang, der nicht mehr vorhanden ist (mir aber eh egal)

  • Danke für den Test!

  • Da scheint sich ein Hersteller ja insgesamt grundsolide auf den Weg zu machen. Und der Trend zu Einhausung ab Werk setzt sich fort.

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