Alfawise C10 3018 CNC Graviermaschine

Ein 0815 Bausatz aus China inkl. 2,5W Laser. Ich bin gespannt, was man damit anstellen kann.

Nachdem Ralph und Alfrank ja schon mit dem Snapmaker spielen, Peter sich eine CNC-Fräse gebastelt hat und Stephan einen 3,5W Laser von Neje getestet hat hab ich schon über einen Umbau einer Druckerleiche nachgedacht. So ist es natürlich einfacher!

Sie steht schon seit Ostern bei uns und wartet auf meinen Test! Kurz zuvor haben wir noch gewitzelt über das Teil und dann steht es hier. Ist mir egal, was die Spezis über dieses Teil sagen! Ich erwarte zunächst mal nichts und lasse mich überraschen!

Diese CNC ist von Gearbest’s Hausmarke Alfawise und wird unter unzähligen Namen von noch mehr Anbietern im Netz als CNC 3018 absolut baugleich verscherbelt. Selbst der Arduino und die A4988 Steppertreiber sind identisch. Einzig die Anschlüsse unterscheiden sich leider. Dazu später.

Wer die Alfawise C10 also sucht findet sie hier ab 150€ oder mit Laser für etwa 70€ Aufpreis.

Zunächst kommt alles kompakt und gut verpackt. Die Komponenten sehen ordentlich aus aber leider nicht entgratet. Selbst die Kunststoffteile sind sauber gedruckt! Beim ersten Blick hab ich keinen Bruch entdeckt einzig eine Anleitung finde ich nicht.

Es liegt eine kleine CD bei und ich musste erst einen PC finden der diese CD überhaupt noch lesen kann. Der nächste Schock kommt prompt! Alles in schönstem Chinesisch! Schlechten Tag erwischt!

In einer Excel-Datei gibt es Links zu chinesischen Cloud-Seiten. Natürlich wieder alles Chinesisch! Ich wollte schon schließen als mir der 2.Reiter in der Excel-Datei auffiel. Dropbox-Links! OK! Zumindest die Software gibt es auch in Englisch. Die Anleitung nicht!

Auch auf Alfawise.com gibt es keinen Download! Wie gesagt gibt es die 3018 von verschiedenen Anbietern, also hol ich mir die Anleitung wo anders. Den Punkt muss ich aber hier abziehen! Ansonsten gibt es die 3018 auch auf Thingiverse und hier ein Dropbox-Link zu einem baugleichen Modell.

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chinesische Doku auf CD
nicht übertreiben beim Ausrichten!	noch nicht festziehen!
	Ausgerichtet wird zum Schluss!

Nun, der Rahmen ist aus stabilen 2020er Profilen und Winkeln gebaut. Die Konstruktion ist nicht von mir! Ich hätte die Profile direkt stirnseitig verschraubt und die Zahl der Winkel halbiert. Vermutlich ist selbst in China inzwischen Fertigungszeit teurer als paar zusätzliche Winkel. Mal sehn! Vielleicht mach ich mir noch die Arbeit. Ansonsten hat das viel Ähnlichkeit mit Prusa-Nachbauten von Anet und Co.

Die Führungen haben jedoch 10mm Durchmesser und alle Achsen werden von Spindeln angetrieben. Da nichts verbohrt sondern in den Nuten geklemmt ist kann alles ausgerichtet werden, muss aber auch ausgerichtet werden.

Den Maschinentisch mit den 8mm Nuten zum klemmen find ich gut. Entgratet ist da an den Teilen nichts! Selbst die Winkel haben Gussnasen. Aber die Bohrungen für die Schrauben der Führungshalterungen sind gesenkt obwohl keine Senkschrauben beiliegen. Der Zusammenbau mit Ausrichten ist locker in 2-3 Stunden erledigt. Vermutlich muss zum Bett leveln aber nochmal geschraubt werden.

Schrauben und Nutensteine sind ausreichend enthalten, könnten aber teilweise ruhig 2mm länger sein.

Etwas Unangenehmes hat die 3018 mit einem Anet-Drucker gemein: Offene Leiterplatte und fehlende Kabelführung. Das gefällt mir nicht! Links neben dem X-Anschluss steht etwas von Bluetooth und darüber 5V-Ausgang. Möglicherweise kann ich da einen Raspi mit Strom versorgen.

Ist die CNC 3018 aufgebaut fällt auf, da fehlt doch was! Oder besser schlimmer: es ist nicht vorgesehen! Die C10 besitzt kein Bedienteil, keinen Kartenleser und lässt sich nur über USB betreiben. Wer möchte schon den PC in die Nähe von Fräse und Laser stellen. An der Stelle komm ich auf die oben erwähnten Anschlüsse zurück.

Vergleichbare Modelle (zum Beispiel von SainSmart) bieten einen Offline-Controller mit SD-Karten-Leser. Der passende Anschluss ist leider nicht vorhanden. Nicht für Geld und gute Worte. Sehr schade! Ob es da was mit Bluetooth gibt, ich weiß es nicht, aber mit dem bräuchte ich auch wieder ein Smartphone oder einen Computer. Damit gibt es eigentlich nur eine sinnvolle Alternative für mich: Hier kommt ein Raspi zum Einsatz! Damit ist die GRBL-Windows-Software also für mich schon gestorben und als CAM-Software soll Fusion 360 dienen.

Wenn ich schon dabei bin dann fallen noch eine Reihe weitere Mängel auf.

• An dieser CNC gibt es keinen Schutz für irgend etwas.
• Der Fräsmotor liegt genauso frei wie der Laser.
• Einen Not-Stop gibt es nicht.
• Es liegt zwar eine Schutzbrille für den Laser bei aber nichts hindert beim Griff in die Maschine, Späne werden zu Geschossen… Leute!

Auch wenn die Maschine aussieht wie Spielzeug, das ist nichts für Kinder! Und jeder der so ein Teil in Betrieb nimmt sollte alle Vorkehrungen zum eigenen Schutz und zum Schutz anderer treffen, um Unfälle zu vermeiden! Wer da Fragen hat, die Berufsgenossenschaft hilft weiter!

Jeder kennt die Endschalter für X, Y und Z am 3D-Drucker. Die sucht man hier vergebens. Das lässt sich zwar nachrüsten, hat aber nur einen begrenzten Nutzen. Je nach Position des Werkstücks auf dem Frästisch wird der Nullpunkt von Hand positioniert.

Wie man am Bild oben sehen kann ist die C10 für 36V ausgelegt. Leider bringt das beiliegende Netzteil nur maximal 24V. Damit ist auch die Drehzahl der Spindel auf 2/3 begrenzt und kann nicht die volle Leistung entfalten. Alfrank hat mal in das Netzteil gesehen. 24V/5A ist das Maximum. Laut Aufdruck ein IBM-Netzteil. Ja klar!

Keine Ahnung wie sich Alfawise das mit dem Spannen gedacht hat. Es liegen 4 Sechskantschrauben M6 mit Scheibe und Flügelmutter bei. Damit lässt sich nichts klemmen. Sechskant findet auch keinen Halt in der Nut. Ich hab hier mal einen Nutenstein und einen Werkstück-Niederhalter konstruiert. Die muss ich erst mal drucken und dann werde ich mal testen!