Zweitmeinung zum FlSun V400 (Update 07.03)

Kollege mehrwiedu hat ja hier schon seinen Test vom FlSun V400 gepostet.. Aber ich hab mir auch einen geholt und hinterlasse hier nun meine Zweitmeinung.

Im Grunde hat Mehrwiedu das alles schon super abgeklopft, ich spare mir daher die allgemeine Beschreibung, das dürft ihr gerne in seinem FlSun V400 Test nachlesen.

Meine Anmerkungen also nun ergänzend hierzu:

Rahmen & Montage des V400:

Ich geb ihm da recht, auch ich brauchte etwas länger als bei den meisten Fixfertig Kits, aber der Grad der Vorfertigung ist schon sehr hoch beim V400.. Base und oberes Elektronikfach  – der „Deckel“ – an die 3 Streben schrauben und gut ist. Halbe Stunde schaffe ich nicht, ne Stunde brauch ich. Ja, ich bin langsam. Die Montage geht bequem, trotz der Größe und damit einhergehend eben auch einer gewissen „Unhandlichkeit“. Das schafft auch ein absoluter Einsteiger zu montieren, ohne Hilfe.

Motoren, Antriebsriemen und die Schienen sind auch schon fixfertig in den Streben montiert, im Vergleich zum SuperRacer (Test hier) hat FlSun beim V400 auch nochmal etwas tiefer in die Tasche gegriffen und dem V400 nochmal bessere Linearführungen verpasst.

Symbolbild, das sind NICHT die Original verbauten!

Bildquelle: https://www.tuli-shop.com/type-ci-roller-rails

Ich krieg einfach kein gutes Foto hin, so sieht es in Echt aus:

Die laufen spielfrei (justierbar dazu noch, aber soweit wollte ich das jetzt auch nicht zerlegen), aber jetzt nicht unbedingt leise und nicht ganz butterweich.

Riemen sind mit Riemenspannern versehen, etwas breiter als gewohnt, nachspannen / auf gleiche Spannung bringen bei der Montage nicht vergessen. Im übrigen gilt: die Dinger müssen nicht wie ein Keilriemen angeknallt werden. So fest, dass der Riemen keinen Zahn überspringt, reicht. Für die Umlenkrollenfetischisten: die Umlenkrollen sind zwar aus Metall,  aber nicht gezahnt.

Das wirkt alles super stabil, gut geschmiert ist es auch, da gibts erstmal überhaupt nichts zu meckern. Nicht geschmiert sind die „Lager“ der Carbon-Stangen, die den Effektor halten, aber sehr löblich: es liegt eine Tube Fett bei.

Sehr gut gefällt mir auch, wie FlSun den Kabelbaum im Profil selber versteckt nach unten zum Heizbett führt, das reduziert den sichtbaren Kabelverhau deutlich.

Das Connectorboard unten am Deckel gefällt mir auch, so könnte man auch mal ohne Drama nen Thermistor oder eine Heizpatrone auswechseln ohne den Drucker zerlegen zu müssen. Wenn Flsun nicht.. aber das lesen wir im nächsten Abschnitt.

 

Alles perfekt? Hmm.. nicht 100%, ich meine, ich hab das insgesamt ein kleines bissl Verzug im gesamten Rahmen.. oder mein Winkel zum Testen hat sich verzogen (was ich eher nicht glaube).. Ich seh grad, das war Mehrwiedu bei seinem V400 auch schon aufgefallen. Schauen wir mal, wie sich das im weiteren Verlauf auswirkt.

Mehrwiedu hat seinen V400 ja von 3DJake, meiner kam aus einer späteren Charge von Geekbuying.

 

Hotend, Elektronik, Bett usw.:

wir haben optische Endstops an den 3 Achsen, das Nano 2.1 Board (eigentlich MKS Robin Nano) mit leisen 2226 TMC Treibern, gesockelt, via UART zeitgemäß angebunden. Aber das schrieb ja Mehrwiedu auch schon alles. Alles gut, alles schön. Nicht Thema dieses Blogposts. Siehe den Test von mehrwiedu. Bei mir verbaut ist GD32F303, falls das jemand interessiert.

ABL

ist wieder FlSun typisch mit einem Mikroschalter, der wird bei Bedarf angesteckt, dann das Bett ausgemessen und muss vor dem Druck dann aber auch wieder abgenommen werden muss. Ein ständiges neu Einmessen vor jedem Druck z.b. mittels G29, ist damit nicht zweckmäßig – aber in den allermeisten Fällen auch überhaupt nicht notwendig. Stört mich jetzt nicht, aber ehrlich gesagt ist mir eine Lösung ohne hin und her stecken lieber. Wobei mir auf der anderen Seite die simple Druckschaltertechnik nicht unrecht ist, ich finde das vertrauenserweckender als ein BL-Touch. Was mich allerdings an dieser Implementation eines „ABL“ beim V400 stört, ist, dass unterschiedlich dicke Druckplatten nicht automatisch berücksichtigt werden.

Filamentsensor

wird mitgeliefert. Massenware. Ich werd ihn gar nicht erst montieren. Einen Filamentsensor baue ich dann ein, wenn der Sensor nicht nur erkennt, ob Filament da ist, sondern auch, ob es sich noch bewegt.

Heizbett

jo.. sogar halbwegs plan, lt. Klipper Messung hat es eine Varianz von 0,2mm, also von plus 0,1 bis -0,1mm Abweichungen. Das ist nicht super toll, aber erträglich. Damit kann man schon klarkommen und bissl was macht das Mesh ja auch wieder gut.

Dazu Magnetbett, schöne PEI auf Federstahl, eine seite raues PEI, eine Seite glattes PEI, so habe ich das gerne. Ich mag jetzt runde Betten nicht so wirklich, ist halt so bei Deltas..

Bett ausrichten geht bei einem Delta auch nicht, meins hängt leicht nach „hinten weg“ – einen Tod stirbt man irgendwie immer, hier sinds halt zwei. Kann ich aber glaub mit Leben. Bis 110°C ist mehr als die meisten Leute bei einem offenen Drucker brauchen werden.

Der Extruder

schaut eigentlich auch gut aus: DualGear nach schwedischem Vorbild, kleiner leichter Stepper auf dem Effektor mit drauf, Direktextruder also, kein Bowden. 2 Radiallüfter für die Bauteilkühlung.

Das Hotend ist leider auch bei mir völlig mit irgendeiner Dichtmasse verkleistert, da freut sich das Herz, wenn man da mal ran muss. Oben sprach ich ja von erfreulich zugänglicher Verkabelung im Wartungsfall, das kann man bei so nem zugeklebten Hotend dann wieder knicken.

Da quillt der Schmodder aus der Socke.

Genutzt wird angeblich ein BiMetall Heatbreak, Volcano Düse 0,4mm, entsprechend auch lange Schmelzzone für höheren Durchsatz, Silikon-Socke.. bis 300°C.

Für abrasive Filamente wie CF und GF erst mal nicht prädestiniert, aber wo ein Wille, ist auch da ein Weg. Hier muss allerdings dann erst mal das Klebezeugs weg, genauso wie für einen Düsentausch. Ich mag diese Schmiererei nicht. Wenn man davon absieht, ist das guter Standard so, also DualGear, direkt und Volcano mit AllMetal. Aber auch nicht mehr.

 

Klipper dir einen (muss ich?)

Der Hype um den V400 kommt vor allem daher, dass er ab Werk mit Klipper vorinstalliert ausgeliefert und eine etwas eingeschränkte Version des FlSun Speeder-Pads statt einem der heute üblichen kleinen Farb-Touch Displays mitgeliefert wird. Das Speeder-Pad ist die Konkurrenz zum Sonic Pad von Creality, die beiden stehen in Konkurrenz zum Eigenbau Klipper auf einem RasPi oder ähnlichen. Einzeln verkauft sich so ein Pad um 180,- Euro. Angesichts der horrenden RasPi Preise ist das gar nicht mal mehr so teuer im Vergleich  und beim V400 ja schon im Kaufpreis mit drin.

Das Speeder Pad soll aber etwas offener sein als Creality, wer Klipper aber bis in den letzten Winkel ausloten will, der soll mit einem selbst installierten Klipper auf RasPi besser bedient sein. Will ich erst mal nicht. Ehrlich gesagt ist mir das alles einen „Touch to much“.

Ich gebs ja zu, das Pad ist schön groß und bedient sich angenehm.. Aber das Einzige, was mir jetzt ins Auge gesprungen ist, ist die Temperaturkurve, ansonsten kann das Pad als reiner „Druckermenü-Ersatz“ auch nichts, was ein olles Touch unter Marlin nicht auch könnte. Dateivorschau, wenn man das richtige Plugin im Slicer aktiviert hat, das kann auch Marlin. War ich bislang immer zu faul dazu, sowas zu aktivieren, ich brauch das einfach nicht.

Jaja, bevor nun die Proteste in den Kommentaren kommen: ich weiss, der Gag kommt erst, wenn man sich per Wlan (und leider nur Wlan, ich vermisse die LAN Buchse auch sehr) mit dem V400 bzw. dem Speeder Pad verbindet und sich mehr oder weniger intensive mit Klipper beschäftigt.

.. aber: Ich will jetzt erst mal nur Drucken, die Tatsache, dass da Klipper drauf läuft ist mir zunächst völlig wurscht, da könnte auch Marlin, Chitu, Smoothie, Reprap, Repetier, Sprinter, Lerdge oder von mir aus auch das olle Sailfish drauf laufen, wenn der Drucker gut druckt.

Viel mehr gefällt mir, dass der Drucker tatsächlich völlig ohne was offline tatsächlich so funktioniert, wie man es von einem „normalen“ Drucker gewohnt ist. Stick einstecken und drucken. Trotz Klipper. Er meckert nicht mal, dass ich das Wlan gar nicht konfiguriert habe.

Wenn ich mich dann mal mit Klipper beschäftigen will, kann ich das dann ja noch machen. Ich sag es jetzt mal so: rein offline als Display-Ersatz genutzt hat das Pad weniger Funktion als so manches olle Marlin Touch Display, die ja auch eher ärmlich im Funktionsumfang sind.

Um die Frage der Überschrift aufzugreifen: nein, muss ich nicht. Klipper hält sich angenehm zurück.

Kritik am V400:

Dass er mir durch die Bank auch im Standby zu laut ist, das schrieb ich ja schon. Lüfterlärm ist wieder mal das Problem, hauptsächlich der dauerlaufende Board-Lüfter oben. Die Mechanik ist nicht so störend, wenn auch trotzdem hörbar, bei sehr hohen Geschwindigkeiten wird allerdings auch diese laut.

Ein Sensor für die Resonanzkompensation wird nicht mitgeliefert (und ich wüsste spontan nicht, wo man den anstecken sollte)

Ich hasse ständige Updates, Windows Updates, am Handy, etc. Dieses Foto macht mir Bauchweh. Ich will nicht auch noch am Drucker ständig updaten müssen. Das Foto entstand, während der Drucker noch keinen Netzzugriff hatte, ist also Stand ab Werk rein  offline betrieben. Das Bild ändert sich mit Internet schlagartig und nicht unbedingt zum besseren. Hier scheint es etwas „Wirrwarr“ und lt. Klipper „Dirty“ Codeversionen zu geben. Weiss noch nicht, was ich davon halten soll.

Der mitgelieferte Filamenthalter ist für die Preisklasse Drucker unter aller Sau.

 

Klipper  – das WebInterface

wird man etwas mutiger und trägt mal sein Wifi Login auf dem Pad ein, verbindet es sich mit dem hiesigen WLAN (bei mir nur im 2.4Gh Netz) und ist fortan dann auch im Web-Browser voll steuerbar.. hier kann man dann schon sehen, dass das ganze Klipper Gedöns auch vom Aspekt der Benutzerfreundlichkeit und Funktionsumfang eben doch nicht „für die Katz“ ist.

Das kann schon ein OctoPi ersetzen, allein schon was die Bedienung angeht. Von schöneren Drucken trotz höherer Geschwindigkeit, die Klipper ja auch bringen soll, reden wir ja noch gar nicht. OctoPrints umfassende Möglichkeiten zur Erweiterung hat es wohl noch nicht, aber mein bisher favorisierter Repetier-Server muss sich langsam echt warm anziehen..

Das ist halbwegs intuitiv bedienbar, damit kommen auch Leute klar, die (wie ich) das erste Mal Klipper sehen. Hier unter HeightMap finden wird auch die Darstellung des „Bett-Level Zustands“

.. die berüchtigte printer.cfg ist im Dateimanager editierbar. Dazu gibt es Dateiverwaltung, natürlich mit Upload Funktion (die ist auch schnell), um .gCode oder .ufp an den Drucker zu schicken. Dann gibt es Druckstatistiken, ein Terminal Fenster (hab allerdings noch keinen Hauch einer Ahnung, was für Befehle da rein kommen).. dazu Webcam & TimeLapse Funktion, die ich allerdings nicht getestet habe (ich hab keine Webcam, mit der ichs testen könnte. Aber Mehrwiedu hatte dazu ja auch schon was geschrieben).

Klipper zeigt sich auch schön „auskunftsfreudig“, mit der Anzeige der tatsächlichen aktuellen Druckgeschwindigkeit, dem (errechneten) Materialdurchfluss in mm³/s, der Tracking Funktion im gCode Viewer, dazu die Temperaturkurven und das Terminal.. muss ich sagen, ist gut gemacht.

Jo.. das ist schon schön zu haben..
auch wenn man es eben nicht zwingend braucht und auch nicht nutzen muss
aber es macht ja soweit auch keine Arbeit.

Meine ersten Drucke

Das ganze Bett-Level Gedöns ist eigentlich recht gut umgesetzt. Das ist logisch in 4 Schritte aufgeteilt, die man einfach am Pad nacheinander abarbeitet: Z-Kalibrierung, dann Mesh erstellen, Homen (Z=0 anfahren) und dann den Offset mit einem Papier in der Mitte einstellen. Letzteres ist auch in sehr feinen 0,01mm Schritten möglich. Ging mir gut von der Hand. Im ersten Druck dann mit Babystepping etwas feinjustieren und gut ist. Macht wie gesagt nen guten, unkomplizierten Eindruck und ich könnte mir vorstellen, das gefällt auch anderen Einsteigern oder ABL-Hassern wie mir ganz gut.

Zwei der mitgelieferten Testdrucke habe ich auch mal gedruckt, das Ergebnis out-of-the-Box ist gut. Die Geschwindigkeit, mit der der V400 zu Werke geht, ist schon beeindruckend. Das Ergebnis kann sich trotzdem sehen lassen, meiner Meinung ist der Fluss etwas zu hoch (ja, ich hab das mitgelieferte weiße PLA benutzt), aber damit könnte man sich schon zufrieden geben.

Der Drucker stinkt beim Drucken, ist vielleicht Silikonkleberzeug am Hotend?

Der 20mm „CHEP“ Würfel wurde in 7 Minuten 30s gedruckt, Maßhaltigkeit ist nicht perfekt, ich messe zwischen +0,05 bis +0,1mm zuviel.. aber für nix gemacht ist das schon ordentlich. Da weder Resonanzkompensation noch Pressure Advance oder sonst irgendwelche Einstellungen irgendwie dokumentiert oder im Interface zugänglich sind, habe ich diesbezüglich auch noch nichts damit gemacht, da könnte also durchaus noch was rauszuholen sein. Ein großes Bedürfnis dazu verspüre ich ehrlich gesagt grad auch nicht, ich find das erst mal gut genug.

Der Drucker versetzt bei schnellen Drucken meinen Tisch hoffnungslos in Schwingungen. Ich werd den wohl auf den Boden stellen müssen. Davon sieht man am Druckergebnis erfreulich wenig.

Der V400 ist in Cura 5.22 noch nicht vorhanden, FlSun liefert Konfig-Dateien für Cura 4.x und 5.x mit, die man sich händisch dann in die entsprechenden Verzeichnisse kopieren soll. Ist etwas mühselig, aber macht man ja in der Regel nur einmal und dann ist gut. Und jetzt muss ich FlSun mal loben: das Cura 5.x Profil gefällt.

In Cura eingetragen sind 400mm/s für die Leerfahrt, 350mm/s für den Infill, 240mm/s die innere und 120mm/s die äußere Wand. Jerk 10, 5000mm/s² Beschleunigung für die Wände, 8000mm/s² für Infill.

Das Testbenchy (0,2mm Schichten, 2 Wandlinien, 10% Gyroid Infill) wurde in 31 Minuten gedruckt. Und dafür ist es gut. Oder anders gesagt: ich hab Drucker, die können es in der doppelten bis 3fachen Zeit nicht schöner.

Das Einhorn ebenfalls in einer Stunde gedruckt (0,2mm Schichten, 2 Wandlinien, 10% Gyroid Infill) – mit altem, nassen Eryone Gold Silk..

Mein Ersteindruck:

Man kann den Flsun V400 auch kaufen, ohne jemals zuvor das Wort Klipper gehört oder vorher studiert zu haben und man muss auch nicht die nächsten Wochen versuchen, sich im Selbststudium das nun alles selber anzueignen. Man kommt trotzdem, ohne sich irgendwie verrenken zu müssen, in den Genuss von Klipper.

Klipper Enthusiasten treiben das gerne ins Extrem, meine Erkenntnis ist: muss man hier beim V400 gar nicht. Das ist hier wirklich komplett vorinstalliert. Trotz Klipper bleibt die Nutzung klassisch offline mit USB-Stick und Touchdisplay wie mit jedem „normalen“ Drucker auch uneingeschränkt möglich, wobei es vielleicht ein bissl dekadent ist, mit so nem riesen Touchpad als Display. Wie weit und wie tief man ins Thema Klipper eintauchen mag, bestimmt man selber.

Allein die Eingabe des WLAN Passworts eröffnet einen Komfort, den man vorher nur mit Zusatz-Hard- & Software (Raspi & OctoPi z.b.) bekommen hat. Die AllInOne Lösung in Form des V400 ist dabei sauber, ohne Kabelverhau, ja fast schon elegant umgesetzt, ganz ohne Basteln.

Ob das so alle Freiheiten einer Custom Installation auf einem RasPi bietet? Keine Ahnung, die Chancen stehen sehr hoch, dass ich nie tiefer in das Thema Klipper einsteigen werde, wozu auch, das liefert ja so schon sauber ab.

Der Drucker selber macht ebenfalls einen guten und vor allem sehr stabilen und wertigen Eindruck, gerade Rahmen und Mechanik. Die übrigen Komponenten sind auf einem guten Durchschnittsniveau. Der V400 ist mit einigem Abstand mein schnellster Drucker und liefert aus dem Karton raus sehr gute Ergebnisse, ohne dass ich selber irgendwas einstellen oder kalibrieren musste. Ich weiss nicht, ob ein Bambu nun schneller ist, ich hab keinen und im Moment nicht vor, mir einen zu kaufen.

Die Delta Kinematik ist nicht unbedingt mein Favorit, sehen toll aus, aber irgendwie bin ich da nie bei hängen geblieben und immer wieder zurück zu Makerbot oder CoreXY. Ich finde, einen Delta auf Topleistung und vor allem Präzision zu trimmen, immer etwas schwierig. Zum Glück liefert der V400 aus der Box raus schon sehr gut ab.

Runde Betten passen irgendwie nicht zu den „Kisten“, die ich meistens Drucke, der 300mm Durchmesser ist aber für ein Quadrat mit 200x200mm noch groß genug (oder z.b. auch 250x100mm).. und ich finde Deltas zu groß bzw. uneffektiv im Vergleich zum nutzbaren Volumen vor allem in der Höhe..

Der V400 kostet aus DE ca. 950,- Euro, bei unseren freundlichen ChinaShops z.b. Geekbuying gab es ihn hin und wieder aus dem EU Lager ab 750,- bis 799,- Euro.

Selbst der bisher beste Preis von 750,- Euro ist ne Stange Geld. Ich rechne mir jetzt mal im Kopf in bester Milchmädchenlogik nochmal 100,- weg, weil ein Klipper auf RasPi und TouchPad gibts auch nicht umsonst.. und steh nun vor der Frage, ist der V400 also schöngerechnete 650,- Euro wert.

Was gibt es sonst in der Preisklasse?

  • Nichts, was so schnell druckt (eventuell der kleine Bambu?),
  • was technische Materialien angeht sehe ich den V400 im Nachteil gegenüber einem von mir immer noch sehr geschätzten Qidi X-Plus (nun in v2), der allerdings sonst abseits von Gehäuse, Eignung für CF in allen anderen Punkten kaum gegen einen V400 punkten kann.
  • Was haben wir sonst in dem Preisbereich.. Crealitys 5S1 plus Sonic Pad? Ich bin ich mal gespannt, was Uwe sagt, wenn er mit seinem Test durch ist.
  • Bedienbarkeit & Komfort ist beim V400 gerade für Leute, die auf eine gute Leistung out-of-the-Box wert legen auch sehr hoch.

Für einen „ich will mal in das Thema reinschnuppern“-Einsteigerdrucker ist er mir zu teuer. Wobei sich die hier mit meinem Gerät gezeigte Unkompliziertheit durchaus auch für Anfänger eignen würde. Ich denke aber, der V400 und diese Preisklasse ist was für Leute, die der Druckersucht verfallen sind und jetzt was Schnelles für PLA,PETG, TPU mit ganz anderer Kinematik probieren wollen.. und bissl mit Klipper experimentieren.

Was meint Ihr, wo wäre das Geld besser angelegt?

Nachtrag 27.02.23

Inzwischen steht er auf dem Boden, den Kabelstrang zum Display hab ich aus der Profilsäule wieder rausgezogen, nun kann ich das Pad oben drauf stellen. So auf dem Boden steht er deutlich „schwingungsfreier“ als aufm Tisch, am Druckbild seh ich trotzdem kein Unterschied, ich mach heut abend mal Fotos. Allerdings ist jetzt das USB Kabel viel zu lang. Irgendwas ist immer.

Nachtrag 28.02.2023:

Inzwischen habe ich mich auch mal getraut, die eingebaute „Firmware“ Update Funktion zu benutzen, um das Speeder Pad auf die neueste Version zu bringen. Die Bezeichnung Firmware Update ist etwas irreführend. Aktualisiert werden die Softwarekomponenten des Speeder Pads, (bisjer zumindest) nicht die Firmware auf dem Drucker. Das sind insbesondere Klipper, KlipperScreen und Moonraker (die 3 Hauptbestandteile der Klipper Installation auf dem Pad). Dabei ist erwähnenswert, dass Flsun für die Updates nicht die offiziellen Sourcen nutzt, sondern seine eigenen Repo hinterlegt, deren Versionsstand zuweilen merklich hinter den offiziellen Versionen hinterherhinkt.

Moonraker Dirty Version im Update Dialog:
diese Fehlermeldung ging bei mir weg, als ich den Soft Reset aus dem Menü für diesen Eintrag gewählt habe.

Ansonsten war das Update völlig problemlos und dauerte nur ne Minute (die Antwortzeit des Repository scheint etwas lahm zu sein). Ich habe es über das WebInterface ausgeführt – alternativ hätte man es auch am Pad selber machen können. Unterschiede zu vorher sehe ich keine.

Weiterhin ungelöst, ist dass man auf der V400 Version des SpeederPads weder Uhrzeit noch Datum korrigieren kann. Das nervt.

Aktueller Softwarestand 28.02.23

Unterschiede zur alten Versionen sehe ich keine.

Nachtrag 07.03.2023:

Mindestens einer der 2 Bauteillüfter hats hinter sich und macht ohne Ende Krach. Keine 150 Druckstunden. Den werd ich tauschen müssen. 40x40x10 Radial 24V.. mal schauen, was ich da nun nehme. Evtl doch mal den Winsinn?

 

Werbung:

Nachdem Mehrwiedu in seinem Test schon unseren ehrenwerten Sponsor 3D-Jake verlinkt hat, nutze ich den Platz für eine Geekbuying Werbung, dort ist der FlSun V400 aktuell zu 729,- zu haben – mit Code: NNNFLV400

Haltet auch die Seite neue Angebote im Auge, der Preis ändert sich immer wieder mal.

 

12 Kommentare

  • Hallo Zusammen ich habe diesen Drucker auch seit ca. 2 Monaten. Mit heutigem Datum kann ich ihn ni6 mehr empfehlen er ist einfach aus heiterem Himmel in eine Fehlermeldung gehst das er den Drucker nicht findet. Das ist komischer weis in dem Moment passiert wo ich das Pad in die Hand genommen habe. ich glaube nicht und wenn ist flsun doof das ich was kaputt gemacht habe. Nun ist es so daß er normal aufheizt und dann ohne dich auch nicht einen milimeter zu bewegen in einem Error mit move out of range geht. ich habe keine Ahnung warum. aber ich dachte die Software habe auf 1.4 Update gemacht ohne Änderungen. der Hersteller stellt die quer geekbuy in Kontakt. mal sehen wie es weiter geht. ich für mich bin sehr unzufrieden damit und werde ihn in jedem Fall verkaufen und mir was anderes holen. Fazit das Geld nicht wert!!!!

  • Heiko Müller

    Mittlerweile gibt es von Flsun den ADXL345 mit USB Anschluss am Speeder Pad. Die Installation Anleitung liegt bei und ist leicht durchzuführen.
    Nach dem ich den Test durchgeführt habe und einen grossen Druck durchgeführt habe ,sind die grossen Flächen echt super glatt,ohne irgendwelche sichtbaren Wellen von Vibrationen.

  • Klaus herbach

    also gut beschrieben.aber ein bresser ist ein bresser.nun an Schnelligkeit ist er besser.
    gut ich muss sagen ich hab 3 bresser und gut.

  • Danke Stephan für Deine Zweitmeinung, die immer sehr wertvoll ist, und nun kann man sagen, dass Drucktipps3d mit versammelter Testerpower einen Drucker umfassend be- bzw durchleuchtet hat!

    • Willst nicht noch ne Drittmeinung beisteuern? 😉

      • Ich habe neulich sogar einen Monoprice MINI Delta weggegeben, weil er nirgends mehr Platz fand.
        WO soll ich so einen RiesenDelta hinstellen? ….. hmmmm auf die Erde, aber um das Zimmer überhaupt noch betreten zu können, müssten Rollen drunter – dann fährt er beim Drucken selbständig spazieren. 😉

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