Two Trees Bluer

Two Trees hat mit dem Bluer ihren ersten Kartesen, oder Portaldrucker, oder Bettschubser vorgestellt.

Der Testdrucker wurde vom Tomtop spendiert.

Was bietet er?
  • Bauraum 235x235x280 mm
  • Max. Temperatur an der Düse ist 260°C
  • Max. Temperatur am Druckbett ist 100°C
  • Druckgeschwindigkeiten 20 bis 200mm/s
  • 3,5″ Touch Display vom MKS
  • 32bit Mainboard von MKS: MKS Robin Nano V1.2
  • Firmware 1.0.3 (Marlin 1.x.x)
  • 2x TMC2208 (X- + Y-Achse), 2x A4988 (Z-Achse + Extr.)  Steppertreiber
  • BMG Klon Extruder am Testgerät, kann auch mit CR10 Extruder geliefert werden
  • Filamentsensor
  • Faketak Druckauflage, direkt auf Heizbett geklebt
  • Two Trees typischer doppelter Bauteil Lüfter
  • Druck über SD-Karte

Erstmal nichts besonderes, Standard in der Klasse.

 

Was steckt alles in der Verpackung?
  • Basis mit verkabeltem X-Schlitten
  • 2x 2040 Profile
  • 2x 2020 Profile
  • 2 Halterungen fürs Portal (1x m. Z-Motor)
  • 2 Schlitten für die Z-Achse
  • 1 Spindel
  • 1 24V Heizbett
  • 1 Faketak Druckauflage
  • Filamenthalter
  • Beutel mit Schrauben
  • Beutel mit Befestigungsmaterial vom Heizbett
  • Zahnriemen für X-Achse mit Spanner
  • Bowden
  • übliches Werkzeug (Seitenschneider, Inbus-, Gabelschlüssel, Schraubenzieher f. Treibereinstellung)
  • Kabelbinder
  • Tube Fett
  • SD-Karte (4Gb, Noname)
  • Kartenleser
  • 30 gr Filament
  • und ein blaues USB Kabel
  • Netzkabel
  • gedruckte Anleitung (englisch, 12 Seiten)

 

 

Bestandsaufnahme

Das Gehäuse ist ein einfaches Pultgehäuse aus 1,2 mm Stahlblech, oben sind 2 2020er Profile zur Führung der Y-Achse angebaut. Die beiden Profile sind mit je 3 M4er Schrauben direkt gegen das Blechgehäuse verschraubt. 1 sitzt auf Höhe des Portals, die beiden anderen vorne und hinten. Die beiden Profile werden vorne und hinten über 1,2 mm dicke Blechwinkel auf Abstand gehalten. Am vorderen Blech ist ein Spanner für den Y-Zahnriemen angebaut. Im Gehäuse gibt es keine Aussteifungen. Im inneren befindet sich das TT Standard Netzteil mit 24 V und 360 W, das MKS Robin Nano Mainboard, das 3,5″ Display, der Motor der Y-Achse, sowie ein Gehäuselüfter, und ein Lüfter für das Mainboard. Seitlich am Gehäuse werden die beiden Halterungen (links mit Motor der Z-Achse), die die 2040er Profile vom Portal aufnehmen, angeschraubt. das Portal wird von einem 2020er Profil oben abgeschlossen.

Der Y-Schlitten läuft mit 4 V-Slot Rollen (2 über Excenter einstellbar) seitlich geführt an den beiden Profile. Der Endschalter der Y-Achse wird über eine lange Schraube im Y-Laufwagen geschaltet. Das 3 mm dicke Heizbett hat die klassische 4 Punkt Aufnahme, mit Schrauben und Federn. Aufs Heizbett wird eine dünne Faketak Matte mit nettem, eigenständigen Design geklebt.

Die Z-Achse wird aus 2 Laufwagen und einem 2020er Profil gebildet. Der linke Laufwagen nimmt den Motor der X-Achse sowie den BMG Klon Extruder mit Motor und Filamentsensor auf. Vorne sitzt noch eine kleine Platine mit den Endschalter der X- und Z-Achse. Die Z-Achse wird von einer Spindel betätigt, die Verbindung zum Motor stellt eine flexible Kupplung her. Beide Laufwagen haben 3 Rollen, wobei die innere über einen Excenter einstellbar ist. Der linke wird direkt mit dem 2020er Profil verschraubt, der rechte wird über eine Verschraubung mit Hammerkopfmuttern befestigt.

Der GT2 Zahnriemen der X-Achse läuft im Profil, und kann rechts mittels eines Spanners nachjustiert werden. Der Druckkopfschlitten hat die typische 3 Rollen Führung, die untere ist über einen Excenter einstellbar. Der Druckkopf ist der typische TT Druckkopf mit 0,4er Düse. Als Bauteil Lüfter kommen 2 4010er Lüfter zum tragen. Ein Besonderheit hat der Druckkopf, links und rechts je ein Luftleitblech, damit die Luft die Düse nicht mitkühlt.

 

Beobachtungen Mechanik:
positiv:
  • Stabil trotz geringem Gewicht
  • gerade, leichtgängige Spindel
  • Excenter mit Markierung der geringsten Höhe
  • Voll einstellbare Z-Achse
  • gute Riemenspanner an X-und Y-Achse
  • gezahnte Umlenkrollen

 

negativ:
  • Einzelteile sind nicht unbedingt sehr passgenau (linke Halterung für Portal hat Spiel, rechts ist sie zu stramm)
  • keine Queraussteifung im Gehäuse
  • Anschlagwinkel wird für Aufbau vom Portal benötigt, sonst wird es schief
  • alle Rollen am Y-Schlitten haben „Standplatten“ wegen zu stramm angezogenen Excenter (Schlitten rastet richtig ein)
  • Gewinde am Riemenspanner der X-Achse sehr schief gebohrt
  • beide Umlenkrollen der Zahnriemen haben Lagerschaden und laufen rau (im Druck sichtbar)
  • Ritzel vom X-Motor ist unrund (schlechte Druckqualität)
  • Lüftungsgitter von Netzteil und Boden vom Gehäuse stimmen nicht überein (80-90% der Öffnung sind verdeckt)
  • Halteschrauben vom Netzteil sind lose, und schief eingedreht, Bohrungen stimmen nicht überein
  • Kupplung der Spindel ist schief
  • Bowden ist zu dick, läßt sich nicht komplett ins Hotend schieben
  • „falsche“ Extruder Version (rechts) verbaut, das große Zahnrad kann nicht von Hand betätigt werden, da es nicht zugänglich ist. Mit einem linen Extruder wäre es kein Problem.
  • Extruder ist fehlerhaft zusammen gebaut, Versatz bei den Förderritzel
  • Extruder Ausgang wird von 2 großen Metallspäne blockiert
  • Heizpatrone und TempSensor vom Hotend haben schlechten Wärmeübergang
  • Ausschnitt für SD-Karte zu groß, Karte kann beim einsetzen ins Gehäuse fallen
  • Handrad am Extruder unbenutzbar Aufgrund der Montage

 

 

Beobachtungen Elektrik:
positiv:
  • Gehäuse ist über Netzteilschrauben mit dem Schutzleiter verbunden
  • MKS Board, Standard FW bei MKS ber Github verfügbar, auch neuere Versionen
  • relativ leise. Leerlauf ca. 46dB(A), beim Drucken 48 bis 52 dB(A)
  • sehr stabile Temp vom Heizbett und Hotend während des Druckens
negativ:
  • extern geführte Kabel ohne geeignete Halterungen
  • Extruder läuft bei Inbetriebnahme rückwärts
  • Configurations Datei nur teilweise an den Drucker angepasst
  • Auf SD-Karte sind 3 unterschiedliche Configurations Dateien, FW hat noch eine andere Version, keine passt richtig zum Drucker
  • Druckbett ist um 7-8° wärmer als die vorgewählte Temperatur
  • Temperatur am Hotend weicht mit zunehmender Temp nach unten ab (bis zu 26°)
  • massive Temperatur Probleme am Hotend während des aufheizens und ersten ca 2 Min. vom Druck, danach stabil. (ERR 7 Fehlermeldung und Druckabbruch)
  • Filament Sensor ohne Funktion, ist nicht aktiv geschaltet
  • keine Zugentlastung am Heizbett
  • X- und Y- Endschalter nicht einstellbar

 

Aufbau und Inbetriebnahme

Beim anbauen der Halterungen für die Portalstreben, ist mir schon aufgefallen, das diese nur gegen das Blech vom Gehäuse verschraubt werden, also kein richtig stabiles Gegenstück haben. Da die Halterungen Langlöcher haben, ist da einiges an Spielraum beim zusammenbau, ohne einen Anschlagwinkel wird das nichts. Die linke Halterung läßt dem Profil viel Raum, die rechte ist sehr eng. Das Profil braucht etwas Überredung, damit es in die Halterung rutscht. Erstmal die Verschraubung am Gehäuse noch lose lassen, und oben die Querstrebe anbauen. Aber vorher die beiden Z-Schlitten einfädeln, geht jetzt noch einfach. Nach dem festschrauben der Querstrebe, kann das Ausrichten des Portals, mit einem Anschlagwinkel drankommen. Nachdem das erledigt ist, und die Verschraubungen angezogen sind, ist das ganze doch relativ stabil. Hätte ich bei der Bauart nicht unbedingt erwartet.

Bei der Montage hat sich auch der Y-Schlitten negativ bemerkbar gemacht, er hakelt wie Sau. Bei leicht schrägstehender Basis rollt er ein Stück, und bleibt dann schlagartig stehen. Dicke fette Standplatten sind an allen 4 Rollen, also erstmal die Excenter lösen, und die Rollen wechseln. Der Zahnriemen darf dann auch gleich eingestellt werden, der ist komplett lose. Die Einstellung fällt mit den Riemenspanner an der Front sehr leicht, so sollte es immer sein. Mit zunehmender Riemenspannung läuft der Y-Schlitten immer rauer. Die Lager der vorderen gezahnten Umlenkrolle sind defekt, gut das mein Ersatzteillager ein passende Rolle hergibt. Jetzt läuft der Schlitten weich und leicht, wie es sein soll. Fehlt noch das Heizbett und die Druckauflage. Durch die Standardmontage mit Schrauben, Federn und Einstellmuttern ist das Heizbett schnell angebaut. Hinten noch den Stecker für Heizstrom und Tempsensor angesteckt, und fertig.

Das installieren der X-Achse funktioniert gut, soweit keine Probleme. Mich wundert nur das der Riemenspanner überhaupt funktioniert, so schief wie die Einstellschraube drin steckt.  Das Ritzel am X-Motor eiert, wird auch gleich gewechselt. Bevor es mir den Druck versaut. Die Verkabelung ist nur soweit wie absolut nötig beschriftet (X-Motor) der Rest ist selbsterklärend. Unschön ist, das es keine vernünftige Befestigungsmöglichkeit für die Kabel gibt. Alle 4 Kabel (2x Motor, Filamentsensor, Endschalter) hängen direkt am Stecker. wie lange die wohl das mitmachen? Der Druckkopf ist bereits verkabelt, und macht da keine Arbeit. Nur noch den Bowden einstecken, aber das ist schwieriger als erwartet, er geht nur sehr widerwillig in das Hotend.

Jetzt wird es spannend, funktioniert alles beim einschalten?

Es knallt und rauch nicht, na also. Homepos. anfahren geht auch. Nur die Z-Höhe stimmt noch nicht, muß den Z-Endschalter nachjustieren, was aber einfach gelöst ist. Ok, dann mal das Druckbett anheizen und leveln. 60° vorheizen zum leveln. Beim berühren des geheizten Druckbett, kommt das das doch recht warm vor. Nachmessen ergibt das die Temp bei 67-68° steht, das ist dann doch zuviel. Bei 50° Vorwahl sind auch wieder 7-8° zuviel auf der Platte. Gut zu wissen, wenns dann ans drucken geht. das Druckbett hat einen min. Buckel aber das passt noch.

Aufgrund der Temp. vom Heizbett wollte ich dann doch mal wissen, wie es mit dem Hotend aussieht. Bei 190° sind es 187,8° reale Temp. das ist noch OK, aber je höher die Vorwahl geht, um so größer wird die Abweichung bei 220° liegen nur 210° an. Bei der max Temp. von 267° erreicht das Hotend nur 241°. Das ist nicht so prickelnd. Da schon geheitzt ist hab ich direkt ohne Filament mal einen Druck gestartet, um den Filamentsensor zu überprüfen. Keine Warnung oder Abbruch, er wollte den Druck tatsächlich ohne Filament starten. Nach einschieben von Filament geht am Sensor ein blaues Licht an, also funktioniert er, ist aber nicht aktiv geschaltet. nächste Überraschung folgt gleich. Durch die „unglückliche“ Montage vom BMG Klon ist das große Zahnrad nicht zugänglich, um das Filament von Hand zu fördern, geht nur übers Menü, oder Hebel ziehen und von Hand durchschieben. Übers Menü zieht der Extruder kein Filament ein? Ok, ist ein leichter Versatz zwischen Sensor und Extruder, er greift das Filament wohl noch nicht. Hebel ziehen und Filament einschieben. Jetzt bewegt auch der Extruder das Filament, aber wieder zurück. Ok, Extruder läuft rückwärts. Da noch die alte Marlin 1.x FW drauf ist, kann man die Drehrichtung nicht im Menü ändern, muß das in der Config geändert, und dann wieder in den Drucker eingespielt werden. Auf der SD-Karte sind 3 verschiedene Config Dateien, und alle sind verschieden. Allen gemeinsam ist, das viele Parameter nicht zum Drucker passen. Als nächstes dann die am besten passende Datei nehmen, alle offensichtlichen Parameter prüfen und ggf. anpassen, ist die nächste Aufgabe. Gut über 2 Std. habe ich da rumgemacht. Größe vom Druckbett passt nicht, Level steht auf Autoleveling, hat er aber nicht. Leveling Punkte passen nicht zum Druckbett, usw.

Nächster Versuch, Extruder läuft richtig, soweit sieht es gut aus. Aber er fördert viel zu wenig Material, ok kalibriert ist er ja recht schnell, dachte ich. Kalibrieren nur mit Extruder, ohne Hotend hat schnell funktioniert, kaum war das Hotend wieder dran, hat er wieder zuwenig gefördert. Dabei hab ich auch gemerkt, das er keine Kraft hat, sobald ich das Filament festhalte (ohne großen Kraft Aufwand) zieht der Extruder nichts mehr ein. Dann eben auch noch den Extruder zerlegen, auf der Hauptwelle war das Förderritzel nicht bis zum Anschlag aufgeschoben worden. Zum Glück ist das mit einer Madenschraube gesichert, und einfach in die richtige Pos. gebracht (alfrank hatte damit beim TT Sapphire Pro auch schon seine Probleme). Nachdem der Extruder wieder eingebaut ist, zieht er zwar das Filament ein Stück ein, dann hat er ein Problem. Am Ausgang vom Extruder kommt kein Filament raus??? Ok, wieder Extruder ausbauen und zerlegen. In der Aluhülse, in die das Pushfit eingeschraubt wird sind 2 fette Bearbeitungsspäne, die das Filament blockieren. Nachdem wieder alles komplettiert ist, funktioniert der Extruder ordentlich, auch die kalibrierung stimmt.

Die 1.Testwürfel von der SD-Karte mal schnell gedruckt, nicht schön, aber durchgelaufen. Dann den 2. hinterhergeschoben, schon wieder ein Problem, nach kurzer Druckzeit kommt kein Filament mehr, Düse zu, aber richtig. Das gute daran, es wahr eindeutig. Beim zerlegen des hotend festgestellt, das der Bowden nicht bis an die Düse durchging, da fehlten 2, 3 mm. war natürlich unschön, das saubermachen, aber nötig. Beim ausgebauten Hotend mal probiert, warum ich das nicht bis an den Anschlag an der Düse schieben konnte. Ganz einfach der Bowden ist so dick, das er überhaupt nicht passt. 4,3 mm konnte ich da messen, kein Wunder das der nicht durchging. Zum Glück habe ich auch genügend Bowden vorrätig. Den 2. Würfel nochmal gedruckt, er läuft durch, sieht aber immer noch bescheiden aus. Schlechtes slicing ab Werk, oder bescheidener Drucker, oder beides?

Jetzt soll er aber mal mehr zeigen, nun mußte ich in Cura ein neues Profil anlegen. Dafür benutze ich bei Bettschubser den Prusa 3, passe die Drucker Einstellungen an, und benenne ihn dann um. Dazu das GenericPLA, Schichtdicke, Wandstärken, Temperaturen, Retract auf Erfahrungswerte setzen, und am Schluß den sinnlosen Brim gegen den Skirt austauschen, dann kanns losgehen. Als erstes den XYZ Calibration Würfel gedruckt. Der sieht Sch…. aus, und ist seitenverkehrt. Oh no, nicht schon wieder Config anpassen. Laufrichtung und Schalter der Y-Achse drehen, dann stimmt wenigstens schon mal die Ausrichtung. Aber sonst, eine Katastrophe, an so einen miesen Druck kann ich mich nicht erinnern. nach langem Suchen und probieren habe ich rausgefunden, das die Bauteil Lüfter nicht anlaufen. Was ist denn nun wieder los, die haben doch übers Menü funktioniert. Nochmal die Config durch suchen, ob ich da was übersehen habe. Nee, das ist keine Lüfter Funktion drin.????? warum laufen die Lüfter beim drucken nicht an? In Cura sind sie auf 100% ab der 2. Schicht geschaltet. Ok, Lüfter in Cura mal ausgeschaltet, Cura beendet, Cura starten, Lüfter einschalten, hilft auch nicht. Dann hab ich mal den gcode in meinen Anet Et4 geladen, und siehe da, die Lüfter laufen an. Ok, ist wohl irgendwo in der FW ein Fehler drin. Nun habe ich den „Support“ von TT kontaktiert. Antwort kam recht schnell und hilfreich: „Beim Drucken der ersten Schicht dreht sich der Lüfter des Lüfters nicht. Wenn CURA geändert wird, muss es in den Druckereinstellungen geändert werden.
Die Teflonschlauchspezifikation ist 2 * 4, die einfach in den Hals passen kann und nicht blockiert wird.“ (Google Übersetzer) Da das nichts brachte, den „Support“ nochmal angeschrieben, auch hier wieder eine recht schnelle und hilfreiche Antwort: „How many fans do you have?“. Das braucht wohl keine Übersetzung! Ich hab dann die ganzen Fans aufgezählt, die im Drucker verbaut sind, und überlegt, ob ich meine Reserve auch auflisten soll. Danach kam keine Antwort mehr. Als letzen Ausweg habe ich dann das Profil auf meinem Surface Pro nochmal erstellt, mit dem laufen auf die Bauteil Lüfter. Da hat Cura mich mal richtig gea……

Mit funktionierenden Lüfter wurde dann die Druckqualität deutlich besser, aber noch nicht gut. Da sind noch ein paar Fehler drin, u.a. ist auch am X-Zahnriemen die Umlenkrolle defekt, hab ja Ersatz. Aber es sind immer noch ein paar kleine Wellen in den Aussenwänden.

Und ein neues Problem taucht auf. Während des Aufheizens der Düse, und/oder den ersten ca. 2 Minuten vom Druck bricht der Druck immer öfters mit dem ERR 7 Fehler ab. Mit Pronterface hab ich dann die Temperatur beobachtet. Sie steigt schön gleichmäßig an, überschiesst die 210° (Vorwahl) und fällt dann auf 200-202° ab und hungert sich die nächsten 1-2 Min. hoch, fällt teilweise wieder ab. Erst wenn die 209° erreicht sind, ist die Temp. stabil, dann aber richtig. Die Temp. schwankt dann ganz langsam zwischen 209° und 210°. Ein PID Tuning hat die Sache nur verschlechtert, beim 2. Versuch soweit, das jeder Druckversuch mit ERR 7 geendet hat. Also wieder auf die Werks Werte zurück, damit ist nur jeder 3-4 Versuch gescheitert. Als letzten Versuch habe ich dann das Hotend ausgebaut, und das Heizelement und den Temp Sensor (Kartuschen Typ) mit Wärmeleitpaste eingesetzt. Das hat dann beide Problem erledigt, die Temp ist jetzt OK, und die Wellen sind auch weg.

Puhh, endlich druckt die Kiste!

Das waren jetzt nicht Stunden, sondern Tage bis er brauchbare Resultate lieferte.

 

 

Fazit

Es ist ein Drucker, der sehr viel Aufwand und Zuneigung braucht, bevor er zeigen kann, das er auch drucken kann.

Two Trees hat 3 große Probleme: 1.) miese Qualität 2.) keine Qualitätsicherung bzw. Überpüfung und 3.) keinen wirklichen Support

Für wen ist der Drucker geeignet?

Garantiert nicht für Anfänger, oder Druckbegeisterte die keine Nerven haben!

Erfahrene wollen eher einen Drucker der einfach nur seiner Aufgabe nachkommt und ordentlich Druckergebnisse abliefert.

Einen Personenkreis gibt es aber doch für den Bluer. Der Bastler, der eigentlich mehr auf das Schrauben aus ist, und sein wohl gefülltes Ersatzteillager mal etwas abbauen möchte. Und dem egal ist, wenn er keinen Support und Garantieleistung vom Hersteller bekommt.

 

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12 Kommentare

  • Ich habe 3 Stück in den Händen gehabt. Version 1,2 und 3.
    Meine Erfahrungen dazu: Teil 1
    Beim ersten Drucker war das Metallteil, welches den Extruder hält schief abgekantet, damit war die Trapez-Spindel schief und konnte nicht in die Kupplung unten eingesetzt werden. Ersatzteil kam nach 2 Monaten. Bohrungen sind tw. so unsauber, dass ein waagrechtes montieren von der X-Achse im Winkel nur mit Gewalt möglich war. Bei „Riemenspanner“ der x-Achse war das Alublech wieder so schlampig abgekantet, dass eine Funktion kaum möglich war.
    Die zwei Bohrungen am Laufwagen zur Montage des Kopfes waren nicht waagrecht gebohrt somit steht der gesamte Druckkopf leicht schief.
    Z-Stop war keiner dabei. Z-Microswitch war so montiert, dass eine Winkelplatte auch nur schwer möglich war und das Homing nicht zuverlässig funktionierte.
    X-Switch ist so bescheuert montiert, dass nicht die Alunase am Wagen sondern der Riemen respektive der Kabelbinder schon vorher auslöst und damit ein sinnvolles Homing nicht möglich war.
    Bowden passte nicht in Hotend, war nur halt reingesteckt, damit Verstopfung schon vorprogrammiert. Düse nicht ordentlich festgeschraubt.
    Die Ausschnitte in der Bodenplatte für den Lüfter des Netzteils passen nicht, damit keine Abluft möglich.
    Beim Zerlegen des Hotends sieht man, dass die Maden-Schraube für den Thermistor so angeknallt war dass dieser extrem flachgedrückt nur mit Gewalt aus dem Loch zu entfernen war. Einen baugleichen Alu-Block konnte ich noch nicht auftreiben, schön wenn man proprietären Mist macht.
    Die V-Slot Rollen waren tw. durch zu stark angezogenen Exzenter mit Plattstelle.
    Die Stepper-Treiber waren auf 2V gestellt, damit wurden der Z-Achsen- und Extruder Motor extrem heiss. Der Austausch der Treiber für Z und Extruder war nötig, da die Trapez-Spindel sehr laut war, vom Einfetten der Spindel hat man offensichtlich noch nicht gehört.
    Die abgewinkelten Blechnasen bei den Bauteil-Lüftern leiten die Luft viel zu tief aber sicher nicht dort hin wo gekühlt werden muss. Ein Lüfter hätte gereicht wenn er dort hin bläst wo er soll.
    Der ekelhafte Panzerschlauch kann bei Elektroinstallationen verwendet werden, hat aber bei einem 3D Drucker nichts verloren.
    Qualität der Lüfter ist unterirdisch, die Aussparung am Druckkopf ist ein Witz. Durch den verbauten Druckkopf mit den beidseitigen Bauteil-Lüftern ist der Anbau eines Sensors nicht wirklich sinnvoll möglich.
    Der Filamentsensor war im Setup funktionslos.
    Alte Firmware, fehlende Konfiguration, schrottige SD Karte, billigste Inbusschlüssel und eine Mini-Filamentprobe.
    Der Filamenthalter ist nur für schmale Spulen zu gebrauchen, am Besten man kauft die China Ware, da ist die Spule schmal. Die Waagen dort funktionieren offensichtlich anders, vom beworbenen 1 KG sind meinst nur 800g wirklich drauf.
    Anleitung ist für Laien nicht brauchbar.
    PS: Ich habe sicher noch einige Defekte vergessen. Die vom Autor entdeckten Mängel sind natürlich auch bei meinem Exemplar vorhanden.
    Fazit: Finger weg, absoluter China Mist. Null Qualitäts- oder Endkontrolle. Daher ab in die Tonne, vorher das Board mit TFT, das Netzteil, Extruder und Motoren und einige Kleinteile abbauen. Oder viel Zeit investieren.

    • Einige Punkte sind ja immer noch vorhanden, siehe oben im Test.
      Ich war anfangs von den „Luftleitblechen“ der Bauteilkühlung auch nicht überzeugt, als ich die gesehen habe. Aber es funktioniert in der Praxis doch ganz gut, und es braucht keine Silikonsocke, um den Heizblock und die Düse warm zu halten, wie beim Pro oder Plus.
      Was erwartest Du bei SD-Karte, Inbusschlüssel und mitgeliefertem Filament? Es ist billige Chinaware, da gibt es eben kein Hazet Werkzeug, Sandisc SD-Karte mit 512 Gb, und 5 Rollen Filament dazu.
      Der Rollenhalter nimmt alle gängigen Größen auf, die „schmalen“ Rollen sind halt Standard.

  • Danke für das Review.

    Das Video von TH3D hatte ich ebenfalls seinerzeit gesehen.
    Weil ich den Drucker interessant fand.
    Schade das Du dessen Ergebnis bestätigen kannst…man sollte meinen
    der Hersteller hätte diese Zeit zum nachbessern genutzt.
    Ich finde das schon echt frech den Leuten so einen Schrott verkaufen zu wollen.
    Der Ender 3 zb. zeigt doch was für 200 € möglich ist.
    Mir scheint bei Zwei Bäume arbeiten jetzt ehemalige Tronxy Schrauber…kann das sein??

  • Da hatte ich echt Glück. Wollte als Anfänger mir einen Core XY kaufen. Wahl fiel auf Two Trees Sapphire S. Nachdem ich mitbekommen habe wie die Profis schon Probleme hatten, hier im Forum mich informiert habe, kaufte ich mir den Any i3 Mega S. Das war die beste Entscheidung.
    Core XY Drucker geistert noch durch den Kopf. Two Trees Sapphire wird es mit Sicherheit nicht. Favorit ist der Creality Ender 6.

    • Der Ender-6 sieht interessant aus. Creality hat den Termin für die Auslieferung auf der Internetseite gelöscht. Der angekündigte Preis von unter 500$ inkl. Einhausung wird im Moment mit 550€ deutlich überschritten. Nach den Problemchen mit der Firmware beim Ender-3 V2 bin ich beim Ender-6 etwas zurückhaltend. Getestet haben wir den noch nicht. Schaun wir mal.

  • Nachdem ich Sprenggelüsten (im wahrsten Sinne des Wortes-Sprengen) auf YouTube gesehen und in den Kommentaren geschrieben wurde man müssen „sein erstgeborenes für einen fehlerfreien Drucker“ an den Hersteller schicken lass ich die Finger von diesem Hersteller.
    Die genannten 3 größten Probleme sprechen für sich……wenn ich mich rumärgern will fahr ich zur Schwiegermutter!

  • Deckt sich mit dem, was man so über den Two Trees Sapphire Pro hört

  • Danke für das interessante Review!

    Vor 8 Monaten gab es von TH3D auf YT schon ein Review über diesen Drucker. Der kam damals zu einem noch drastischeren Fazit: Er hat den neuen Bluer am Ende ausgeschlachtet und außer den Motoren und ein paar Schrauben, alle Teile des Druckers demonstrativ in die Mülltonne geworfen.

    TwoTrees hat daraufhin reagiert und versprochen an den Problemen zu arbeiten. 7 Monate später dann dieses Review hier. Wieder mit überwiegend negativem Fazit. Sehr lernfähig scheint TwoTrees nicht zu sein. Wenigstens hat der Drucker jetzt Exzenterschrauben zum Einstellen der Rollen…nicht mal die hatte er vor 8 Monaten. Scheint aber immer noch eher ein Kandidat für die Tonne zu sein.

    • Der war auch 2 x kurz vor dem schlachten. ich wollte mich aber nicht unterkriegen lassen. 🙂

      • Daß du trotzdem sachlich und relativ neutral geblieben bist, hat mir an dem Review auch gefallen. Auch deswegen ist es sehr gelungen.

        • Danke!
          Ich finde besonders die Antworten vom „Support“ sehr „gelungen“. Absolut null Interesse, dem Kunden zu helfen. Ich hab auch direkt mit offenen Karten gespielt, und geschrieben, das ich einen Testbericht schreibe. Normalerweise sollte da eher betriebsame Hektik ausbrechen, um solche Probleme zu lösen.

  • Ich durfte es ja hinter dem Vorhang beobachten. Das Du so lange durchgehalten hast ist schon beeindruckend. So schlecht sieht der Drucker zunächst auch garnicht aus! Die Mechanik macht einen soliden Eindruck. Die letzten Druckergebnisse sind auch zufrieden stellend. Wenn TT noch ein wenig am Service arbeitet könnte man doch kaum noch meckern.
    Danke für den ausführlichen Bericht!

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