Reprapper PLA Filament Test

Günstiges PLA Filament der Marke Reprapper bei Amazon.de – auf Recycling Spule..

Vor paar Wochen meldete sich im Forum zu der Frage nach gutem PLA Filament ein Mitarbeiter der Firma Reprapper Tech aus Hong Kong mit dem Vorschlag, man könne ja mal das Reprapper Filament von denen auf Amazon.de antesten – und  postete gleich mal noch paar Rabattcodes dazu.

Anstatt das gleich mal als Spam abzustrafen, schlug ich vor, dass er mir mal ne Rolle des Filaments zum Test schickt. Hauptsächlich weil mich die verwendete Leerspule aus recycletem Holz interessiert hatte (ich hoffe, ohne es zu wissen, dass deren Ökobilanz tatsächlich besser ist – weiss da jemand was dazu?).

Reprapper Filament gibt es nach eigenen Angaben schon seit 2013, neben PLA und Silk PLA gibt es auch PETG, ABS und auch Resin. Die weiteren Produkte sollen zeitnah auch auf Amazon verfügbar werden, die Reprapper Tech Homepage findet ihr hier: https://www.reprappertech.com/

Nun denn, die Rolle ist angekommen, geliefert von Amazon.de. Ich habe nun etwa die Hälfte davon verdruckt und glaube, ich kann mal einen ersten Eindruck davon geben.

Das Reprapper PLA

Die mir zugeschickte Rolle kam in Farbe blau, das Filament ist im Vasenmodus nicht ganz blickdicht, ab 2 Wandlinien ist das aber erledigt – und mit hohem Glanz (andere Farben gibts auch auf Amazon.de, andere Filamente-Sorten sollen noch kommen). Preislich liegt die Rolle dank aktuellem Clickrabatt mit etwas über 20,- pro Kilo im üblichen Rahmen für PLA.

Das Filament kommt im bedruckten Karton mit Sichtfenster, die Rolle in einem wieder verschliessbaren Beutel, vakuumverschweisst mit üblichem Silikat-Päckchen – und als kleine Überraschung gabs noch eine Düsen-Akupunktur-Nadel & Rabattcode für die nächste Bestellung mit dazu.

Da von Amazon verschickt, gehe ich nicht davon aus, eine handverlesene Rolle erhalten zu haben, aus der aktuellen Charge dürfte das wohl alle haben. Ich hab an der Verpackung / Lieferung nichts zu bemängeln gefunden.

Das mit dem wieder verschließbaren Beutel habe ich natürlich erst gemerkt, nachdem ich reflexartig meinen Schraubenzieher in die Mitte des Beutels gebohrt hatte, um das eingesperrte Vakuum frei zu lassen. Ich lern das nimmer 😉

 

Die Wicklung auf der Spule ist sehr ordentlich, das Filament druckt sich aber auch sonst völlig problems auf beiden damit getesteten Druckern (CR6SE und Qidi X-Plus), gerade mit etwas niedrigeren Temperaturen um 180-190°C, wie der Hersteller mir noch vorgeschlagen hatte.  Diesem Temperaturvorschlag stimme ich somit zu – nach oben hin über 200°C vergrößert sich dann auch in der Tat der Hang zu Curling. Steigt also wirklich ruhig deutlich unter 200°C ein. Bei meinen Drucken war kein Warping feststellbar, Schichthaftung war so, wie man es von einem ordentlichen PLA gewohnt ist.

Trotz nun doch 2 Wochen offen rumstehen hier im feuchten Keller zeigt sich noch kein Anzeichen von Versprödung, aber gänzlich ausschließen will ich es mal noch nicht, kann noch kommen. Da mein SmartHome grad akut an Demenz leidet, weiss ich nicht mal, wie die relative Luftfeuchte in den letzten Wochen war.

Ich habe zwischen den Drucken immer wieder mal mit der Micrometerschraube den Filamentdurchmesser kontrolliert. Reprapper verspricht 1,75 mm +/- 0,03 mm, die von mir gemessenen Werte sind aber nochmal besser, ich habe zu keiner Zeit mehr wie 1.75 mm  +/- 0,01mm gemessen. Sehr schön.

Die Recycling Spule macht einen guten Eindruck und ist in keinen Belangen schlechter als die üblichen schwarzen Spulen. Ein klein wenig erinnert mich das ja an Sunlu, vielleicht, weil die auch wie Reprapper auf einen bei uns eher nicht so üblichen 70mm Innendurchmesser der Spule setzen. (200mm Außendurchmesser, 60mm tief). Klappt meist trotzdem, sonst druckt man sich schnell nen Adapter für den Innendurchmesser.

Paar Testdrucke:

Alle hier in 0,2mm Schichten bei 60mm/s. Omnom ist von hier, Benchy hier und die Spiral Vase (skaliert auf 80mm) hier, der Rest ist von mir.

Ersteindruck:

Alles in Allem scheint es sich um ein sehr ordentliches und (ganz wertfrei gemeint) „ganz normales“ PLA zu handeln. Reprapper nennt das amerikanische Natureworks als Basismaterial, meines Wissens nutzen das heute fast alle, die Frage ist eigentlich meist nur noch welcher Blend. Die etwas niedrigere Temperatur könnte auf Natureworks Ingeo 3D850 hin deuten, das hatte mein damaliger Brötchengeber auch genutzt, aber wissen weiss ich nix.

Blau glänzend ist nun Geschmacksache. Das kann nen tollen Effekt geben, zeigt aber auch im Licht sofort jedes Artefakt.

Wie dem auch sei, ich bin mit dem Reprapper PLA soweit sehr zufrieden. Also jetzt mal so als Ersteindruck. Langfristige Erfahrung brauchen leider immer etwas länger.

Kurzum: das kann man gut mal antesten:
Reprapper PLA auf Amazon.de