Stephans Airbrushes 4: Harder & Steenbeck

Weiter geht’s in meiner Reihe an Airbrush „Tests“, diesmal mit einer eher breit gehaltenen Vorstellung der exzellenten Airbrushes aus dem Hause Harder & Steenbeck, angefangen mit der Ultra, über die verblüffend große Evolution Familie bis zur Infinity.


Vorwort:
Alle hier genannten Geräte und Teile sind aus eigener Tasche zum Vollpreis bezahlt. Der Artikel nutzt allerdings, falls nichts anderes angegeben, Affiliate Links bei PK-PRO.de. Bei den aktuellen Conversions (derzeit ganze 0) dürfte das allerdings auch nicht wirklich zu spontanem Reichtum führen sondern dient wohl eher statistischen Zwecken. Ersatzteile gebe ich im Format H&S 123456 an, das ist die offizielle Teile-Nr bei Harder & Steenbeck und Linke zu PK-PRO. Oft gibt es 2 oder mehr Farbvarianten (Nickel vs. Chrome vs. Alu) eines Ersatzteils, bitte seht es mir nach, wenn ich in solchen Fällen nur eines davon verlinke.

Übrigens: Harder & Steenbeck kauft man bei PK-PRO.de. Punkt. Mir ist kein anderer Shop bekannt, der so viel H&S Wissen – gerne auch am Telefon teilt und vor allem auch so viel Ersatzteile ständig auf Lager bereit hält.

 

Harder & Steenbeck, ein deutsches Traditionsunternehmen seit 1923 – obwohl es inzwischen 2017 von der Anest Iwata Gruppe, dem größten Konkurrenten, gekauft wurde. Zum Glück lässt Iwata Harder & Steenbeck so weiter machen wie zuvor. Möge es noch lange so bleiben. In gewisser Weise freue ich mich ja schon auf das 2023 kommende 100-Jährige Jubiläum von Harder & Steenbeck  und leg mir schonmal ein paar Groschen beiseite, ist ja nicht mehr so lang hin und hoffe, dass Harder & Steenbeck das mit einem Sondermodell zu feiern weiß.

Die Produktion von Airbrushes bei Harder & Steenbeck begann 1953. Die Airbrushes genießen weltweit einen exzellenten Ruf, das Ganze von einem überraschend kleinen Unternehmen mit 20 Angestellten aus Hamburg / Norderstedt. Einen Überblick über das Werk & die Produktion gibt es hier auf Youtube: Harder & Steenbeck Airbrush: Einblick in die Produktion.

Was Harder & Steenbeck da verkauft ist im Grunde ein Modulsystem, mit dem sich Airbrushes zusammenwürfeln lassen. Zumindest aus den drei ich nenne es mal Haupt-Serien Ultra, Evolution und Infinity. (Die aus einer früheren Übernahme stammende Hansa Serie, oder bedingt auch die Grafo und Colani Reihe fallen etwas aus dem Raster).

Zusätzlich vertreibt Harder & Steenbeck auch die Airbrushes und Zubehör von Sparmax, einem taiwanischen Hersteller, dem zu Unrecht wohl aufgrund des im deutschen Sprachraums unglücklichen Namens etwas den Hauch des Billigprodukts anhängt.

Die mit Harder & Steenbeck gelabelten Kompressoren sind meiner Meinung nach „nur“ umgelabelte Kompressoren der (exzellenten) Marke Werther SilAir.

Aber hier geht es erst Mal nur um die „bekannten Drei“ Airbrush Serien..

 

Was Harder & Steenbeck Airbrushes auszeichnet?

  • Hochwertige Geräte, präzise mit toller Fertigungsqualität zu durchaus noch angemessenen Preisen.
  • Tolle Haptik & Optik, ja, das spielt auch ne Rolle
  • Alle Harder & Steenbeck Airbrushes sind lösemittelfest, ältere Reviews von vor zig Jahren sind diesbezüglich inzwischen veraltet.
  • Werkzeuglose Wartung (Tausch des PTFE Nadellager braucht Werkzeug)
  • das gut handliche Steckdüsensystem vereinfacht die gründliche Reinigung.

    H&S Düse vs. Standard Schraubdüse

    So eine Mini Fitzeldüse, die ich fast nicht greifen kann will ich nicht ständig mit einem Gabelschlüssel rein und raus drehen müssen

  • Unübertroffene Ersatzteilverfügbarkeit hierzulande und moderate Preise bei den Verbrauchsteilen (ja, ist trotzdem noch teuer), Zubehör ist allerdings auch hier empfindlich teuer.
  • Das Modulsystem
  • die kleinste mir bekannte Düsengröße am Markt – 0.15mm, aber dazu später mehr
  • es gibt immer mindestens 2 Bechergrößen + kein Becher „Farbmulde“ zum Wechseln

 

Was ist das ominöse Modulsystem?

Harder & Steenbecks Airbrushes nutzen in weiten Teilen überall die selben Teile:

  • Nadel, Düse und Düsenkappen sind bei allen drei Serien miteinander kompatibel und können untereinander getauscht werden.
  • auch Trigger (unterscheiden sich in Form, Riffelung und Farbe),
  • die Griffstücke (mit oder ohne Flussbegrenzung)
  • Düsenkappen (Fineline oder Krone mit mehr oder weniger viel Löchern)
  • Ventil mit Luftreduzierung fPC (fine Pressure Control) oder ohne.
  • Das selbe gilt für viele Ersatzteile und Komponenten aus denen die einzelnen Airbrushes zusammengesetzt sind.

Als Beispiel für das Modulsystem kann man auch den „Bau Dir deine Eigene Airbrush“-Konfigurator nennen: Build an Airbrush (build-an-airbrush.de)

Lustigerweise kam da eine Standard Evolution bei mir raus. Dauerte ca. 14 Tage, dann war sie da. Konfiguratoren sind Böse 🙂

 

Wir beginnen mit der

Einsteiger Airbrush Harder & Steenbeck Ultra

H&S Ultra – allerdings hier mit Fineline Kappe und 2ml Becher

Die aktuelle Ultra wurde 2006 vorgestellt. Sie trägt den Namen eines Klassikers aus der Anfangszeit von Harder & Steenbecks, war aber eine komplette Neuentwicklung. Mit einem Einstiegspreis von 69,- Euro liegt die Harder & Steenbeck Ultra Solo sehr bequem am unteren Ende der Marken Airbrushes. Wirklich billiger sind eigentlich nur die China Modelle. Aber der Vergleich ist unfair, die Ultra ist absolut keine Billigspritze und ist auch Teil des Modulsystems.

Nehmt einfach mal eine Ultra in die Hand und dann eine 30.- Euro China Airbrush, Ihr merkt den Unterschied gleich beim Anfassen, da muss man gar nicht erst lange nach Details wie Beschichtung im Inneren, den sauberen Kanten oder gut gehenden Gewinden suchen. Die Ultra zeigt: auch ein Einsteigermodell kann eine tolle Qualität bieten und wertig rüber kommen.

Ultra von vorne -„Mischkammer“. Nicht so ganz sauber sehe ich grad

Die Ultra war meine erste richtige Airbrush nach den China Spritzen im damaligen Starterset. Und ja, man merkt die höhere Qualität und nein, man wird damit nicht automatisch besser. Ok, ein bissl vielleicht schon. Zumindest weiß man, dass es vermutlich nicht an der Qualität der Airbrush liegt sondern vielleicht doch an einem selber.

Es gibt die Ultra als Fließbecher oder als Saugsystem Ultra X. Double Action & interner Mix sind alle Airbrushes aus diesen 3 Serien. (Unterschiede erkläre ich in Teil 1 und Teil 2, das drösel ich hier jetzt nicht erneut auf, der Artikel wird eh schon viel zu lang werden).

Es gibt die Airbrushes dieser 3 Serien fast immer als Solo oder Two-in-One Version. Solo heißt: es wird nur eine Düsengröße mitgeliefert, im Fall der Ultra ist das 0,2mm, Two-In-One heißt, es wird eine 0,2mm Düse vormontiert und zusätzlich eine 0,4er Düse (immer inkl. zur Düse passenden Nadel und Düsenkappe) mitgeliefert. Die kann man jederzeit wechseln oder aber auch in einer anderen Harder & Steenbeck Airbrush nutzen. Einen größeren Becher gibts auch noch dazu.

Der Kauf einer Two-In-One Version ist etwas billiger als der Einzelkauf einer zusätzlichen zweiten Düsengröße und meist gibt es noch einen zusätzlichen größeren Becher mit im Paket.

Auch die Ultra bietet zwei unterschiedliche Bechergrößen. Eigentlich drei, wenn man wie andere Hersteller auch kein Becher = Farbmulde als dritte Größe bezeichnen will. Anders als bei den größeren Serien ist der Becher der Ultra aber nur gesteckt, nicht verschraubt. Geschenkt, die sitzen einwandfrei.

Becher der Ultra: keiner, 2ml & 5ml

Der größte Unterschied zu den höherpreisigen Modellen ist heutzutage erst mal die Beschichtung, während alle größeren Modelle heute in perfekter mehrschichtiger Chrombeschichtung zu haben sind, setzt Harder bei der Ultra weiterhin auf die günstigere Nickelbeschichtung aller Teile. Jetzt nicht falsch verstehen, auch die ist toll gemacht, aber nicht ganz so haltbar langfristig wie Chrome (meine Ultra wird nach paar Jahren Nutzung an manchen Stellen nun etwas stumpf) und für Nickelallergiker ist das wohl auch ein Thema.

Anstatt der mehrteiligen Fineline Kappe der Infinity wird eine einfachere aber auch stabilere und damit besser schützende Krone mitgeliefert, kann man tauschen. Modulsystem. Der Trigger ist etwas simpler geformt.

Harder & Steenbeck Ultra zerlegt

Dann gibt es noch eine kleine Vereinfachung am Körper der Ultra selber: das Mittelteil ist bei der Ultra nicht entfernbar. Das macht den Zugriff auf das PTFE Nadellager etwas fummeliger (da will man aber gar nicht ran im Normalfall) und erlaubt so eine etwas simplere Nadelführung, ich denke mal das spart Kosten.

fester Mittelteil der Ultra

Der Einsatz der Griffstücke aus der Evolution Serie, also damit das Nachrüsten einer Farbmengenbegrenzung klappt damit *nicht* oder nicht so richtig – Vorsicht, wenn Ihr es trotzdem versuchen wollt, eine Düse habe ich mir damit beim Rumprobieren zerlegt. Ich meine, man müsste die Nadel ein wenig kürzen, dann ginge es.

fPC an der Ultra

Aber das fPC fine Pressure Control Ventil (H&S 126353) zur Luftmengenbegrenzung kann man mit der Ultra nutzen.

Unterschied Evolution zu Ultra

Auswirkungen auf das Sprühbild durch die Sparmaßnahmen erkenne ich keine, am Komfort schon. Ich meine, der Trigger Federweg gibt bei der Ultra ein anderes Gefühl als bei der Evo – und ja, das Gefühl ist nicht unwichtig.

Die Ultra ist ein einfaches Modell ohne Komfortfunktionen aber eben auch ohne Einschränkungen an der Qualität zu einem sehr interessanten Preis. Meiner Meinung kann man mit diesen Vereinfachungen prima leben.

Iwatas Einsteigermodel, die Neo gefertigt für Iwata, kostet mit 90,- ein gutes Stück mehr – und ist meiner Meinung unterm Strich die schlechtere Wahl, vielleicht schreibe ich dazu auch mal was. Noch bin ich mir nicht sicher, wie sehr mir meine Ausflüge ins Thema Airbrushing verübelt werden.

Ultra und Evolution werden gerne kritisiert, weil die Düsenkappe mit den Schlitzen sich nicht gut zum Durchblubbern eignen. Dafür müsste der Ultra so eine gelbe Kappe (H&S 127990) beiliegen. Ich hab meine gelben Kappen zumindest von da. Als Ersatzteil kosten die was um 30 Cent.

Blubbern mit der gelben Kappe

Ihr wollt eine solide Airbrush, die kein riesen Loch in die Kasse reißt, die so gut funktioniert, dass Ihr sicher sein könnt, dass es nicht an der Qualität der Airbrush liegt und die auch lange Zeit Spaß macht? Womöglich am liebsten noch Made in Germany? Dann seid ihr mit der Ultra sehr gut aufgehoben.

 

Darf es etwas mehr Kosten?

Harder & Steenbeck Evolution

Evolution CR+, mit Fineline Kappe, Farbmengenbegrenzer mit Quickfix und 2ml Becher

Seit 1998 im Handel ist die Evolution nicht nur das Arbeitstier aus dem Hause Harder & Steenbeck, sondern nach deren Angaben auch Grundlage für den Erfolg, den man heute genießt.

Becher der Evolution Serie (werden auch für die Infinity genutzt)

Kein Becher (=Mulde), 2ml & 5ml

Je nach Ausstattung beginnen die Evolutions – es gibt dutzende Varianten in mehreren ich nenn es mal Untergliederungen der Evolution Serie – beginnt der Preis mit moderaten 115,- Euro:

  • als Evolution Solo Modell mit 0,2er Düse und 2ml Becher, die Standard Evolution quasi, nickelbeschichtet. 115,- Euro. Ein Schnapp für so eine Airbrush.
    • Als Evolution Two-In-One Set Nickel beschichtet kommt sie mit 0,2mm und zusätzlicher Düse 0,4mm, 2ml & 5ml Becher und kostet um 155,- Euro.
  • Als Version Evolution X verfügt sie über ein Saugsystem statt dem Fließbecher und kommt mit einer 0,4mm Düse für 115,- Euro – aber ohne Becher oder Flasche! Unbedingt einen dazu bestellen, Übersicht hier: Farbbehälter und Anschlüsse Saugsystem (pk-pro.de)
    • Die Evolution X Two in One für 155,- mit 0,4mm und Obacht 0,6mm Düsensatz und einem 5ml Saugbecher. Flaschen kosten Extra.
  • Als Evolution Silverline Solo nickelbeschichtet 0,2mm Düse, 2ml Becher mit Farbmengenbegrenzung gleich eingebaut (ohne Schnellverstellung) gegen geringem Aufpreis um 5,- Euro, sprich 119,-. Für die 5 Euro nimmt man die Farbbegrenzung mit, auch wenn sie keine Schnellverstellung Quickfix hat.

    Fast-Silverline (Body CR+) 5ml Becher

    • Evolution Silverline Two-In-One mit Düsen 0,2mm & 0,4mm sowie Becher 2ml und 5ml für 159,-
    • Die Silverline gibt es auch gleich mit vorinstallierter fPC Luftreduzierung zusätzlich zu der Farbmengenbegrenzung, einer 0,15(!) und einer 0,4mm Düse und einem 2ml & 5ml Becher als Silverline fPC Two-In-One für 179,-.
    • Und dann gibt es noch die Version Silverline M die bietet für 140,- einen Seitenbecher, der auch als Saugsystem für Flaschen genutzt werden kann, statt dem Fließbecher. Geliefert wird mit 0,4mm Düse, Seitenbecher im Fließprinzip und zwei 15ml Glasflaschen mit Anschluss als Saugsystem. angesichts des Lieferumfangs halte ich die Silverline M für einen kleinen Geheimtipp, wenn man sowas (= Flaschen) braucht. Übrigens: Evolution X = Saugsystem, Silverline M Seitenbecher/Saugsystem).
  • Dann gibt es die Evolution aber auch noch als Evolution CR+ Solo, also mit mehrschichtiger Chrome Beschichtung ab 150,- Euro, also ca. 35,- Aufpreis zur Nickel Evolution, hier wird bereits die Fineline Kappe mitgeliefert, die sonst der Infinity vorbehalten war. Evolution CR+ Solos gibts
  • Und zu guter Letzt gibt’s die Evolution auch als Aluminium Version Evolution AL+ Solo mit 0,2mm Düse und 2ml Becher. Die AL+ ist hübsch anzusehen, sie ist ultra-leicht nur 56g (vs. etwa 110g die anderen Airbrushes) – aber ich mag die Haptik nicht so und das Triggergefühl empfand ich beim Ausprobieren in einem Shop etwas „kratziger“. Zumal die mit 177,- auch recht teuer ist im Vergleich. Aber hey, wer leicht und schwarz sucht.. hier gibt es das.
    • Auch als AL+ Two-In-One 0,2mm & 0,4mm mit 2ml und 5ml Becher für 236,- erhältlich .

Darf ich etwas Kritik üben? Hier hat man sich meiner Meinung etwas verrannt, ich finde das etwas arg viele Modelle auf einmal. Oder kurz gesagt: ich finde das sehr unübersichtlich und extrem verwirrend.

Es ist mir nicht bekannt, ob Nickel Varianten noch produziert werden oder ob es sich um alte Bestände handelt – die CR+ Chrome Versionen von Infinity und Evolution gibt es seit 2011. Es sind auf jeden Fall noch Nickel Versionen von Beiden im Handel und die sind bissl billiger als die CR+ Variante. Auch die Ersatzteile gibt es in Nickel und Chrome Versionen, die Nickelteile sind ebenfalls durch die Bank ein paar Euros billiger.

Wem das noch nicht reicht:

  • das fPC Ventil zur Reduzierung der Luftmenge (H&S 126353), ähnlich dem MAC Ventil anderer Hersteller, lässt sich bei jeder Airbrush nachrüsten. Ist aber kein Schnäppchen. Meine Meinung zu fPC/MAC Ventilen ist etwas gespalten, so recht sehe ich den Sinn nicht. Deutlich günstiger und viel praktischer finde ich, an den Sprühtisch einen zweiten Regulator/Abscheider zu installieren und gut ist.
  • Das selbe gilt für die Farbmengenbegrenzung mit oder ohne Schnelleinstellung „Quickfix“ – die Farbmengenbegrenzung der Silverline (H&S 123573) hat keine Schnellverstellung, die separat nachrüstbare Farbmengenbegrenzung (H&S 123663) hat eine Schnellverstellung, wirkt aber optisch etwas unhübsch.
    Sinn der Farbmengenbegrenzung? Das ist zum einen eine Hilfe für Einsteiger, nicht den Farbfluss viel zu weit aufzureißen, kann aber auch helfen, immer die exakt selbe Farbmenge und damit im übertragenen Sinne die selbe Linienstärke voreinzustellen – selber Abstand zum Objekt vorausgesetzt. Über den Nutzen der Begrenzung kann man sich streiten, aber das Quickfix ist bei so einer Begrenzung  praktisch, damit kann man die Begrenzung schnell aufheben und genau so schnell wieder aktivieren, ohne neu einstellen zu müssen.
  • Und natürlich kann man die Fineline Kappe (mitgeliefert ab Evolution CR+ / AL+ & Infinity Serie) auch überall nachrüsten. Achtung, die Kappe muss zur Düsengröße passen. 0,2 & 0,15mm (H&S 126783) / 0,4mm (H&S 126793)
  • Übrigens, auch wenn offiziell die meisten Evolutions nur mit 0,2 und 0,4er Düse beworben werden, kann man völlig problemlos auch die 0,15mm der Infinity (H&S 126823) als auch ein 0,6mm Düsenset der Grafo (H&S 123723) in eine Evolution, Infinity oder auch eine Ultra schrauben (Achtung es muss immer passend auch Nadel & Kappe dazu, am Besten im Set kaufen). Sagte ich schon Modulsystem?

Was der Evolution fehlt?

*Der* Evolution. hmm.. bei der Flut an Modellen kann man eigentlich nicht von einer „der Evolution“ reden. Was fehlt und auch nicht nachgerüstet werden kann:

  • eine Einstellung für den Triggerwiderstand, also horizontal. Und ja, das ist ein Komfortgewinn. Das bietet erst die Infinity Serie.
  • Und auch das Loch im Griffteil zum Zurückziehen der Nadel zum „Durchrotzen“ einer Verstopfung fehlt. Man kann das Griffteil der Infinity an eine Evo (oder Ultra) schrauben, aber so ganz passt es nicht, man hat zwar den Zugriff auf die Nadel, aber die Farbmengenbegrenzung funktioniert nicht.

Was um Himmels Willen soll man davon kaufen?

Das kommt auf den Einsatzzweck an. Wie immer. Ich bin kein großer Fan von Saugsystemen bzw. genauer gesagt dem Flaschenanschluss. Ich brauch keine so großen Farbmengen auf einmal und wenn nur wenige Tropfen Farbe reichen, vergeudet man mit den Flaschen richtig viel Farbe. Der Seitenbecher ist OK, aber mein Favorit bleibt der olle Fließbecher, gerne auch möglichst klein, wenns um Detailarbeiten geht. Ein 5ml Becher reicht auch schon für größere Angelegenheiten.

Ein paar Evolution Modelle gibt es inzwischen auch mit 0,15er Düse ab Werk, lest dazu bitte das nächste Kapitel über die Infinity. Würde ich Einsteigern nicht empfehlen.

Die Alu Version hat mir nicht so gut gefallen, habe ich nicht gekauft.

Ich besitze eine Silverline und eine Evolution Solo CR+ 0,2mm Aus Spielerei die letztere mit dazugekauftem fPC und Farbmengenbegrenzer mit Quickfix. Beide kann ich uneingeschränkt empfehlen. Die Extras müssen nicht sein.

Allergiker mal außen vor, mir persönlich hätte eine ganz normale Nickel Evolution zu 115,- Euro gelangt. Das ist sehr viel Airbrush in hervorragender Qualität zu einem moderaten Preis. Das würde ich auch so empfehlen wollen. Oder für die 5 Kröten mehr die Silverline mit der Farbmengenbegrenzung – haben ist besser als brauchen? Und auch Two-In-One ist immer eine Überlegung wert. Das ist meine Empfehlung.

 

Umbau zum Seitenbecher

Apropos – als ich 2 größere Projekte auf dem Plan hatte, habe ich mir das Modulsystem zu Nutze gemacht und mir einen einzelnen Seitenbecher-Körper der Silverline M separat dazu gekauft (H&S 123413) und kann nun eine meiner Evolutions bei Bedarf zum Seitenbecher  / Saugsystem umbauen. Flasche nicht vergessen! (H&S 218603)  Eine 0,4er Düse hatte ich von einem Two-In-One Set noch über. Der Umbau ist übrigens schnell gemacht, der Body kommt mit eigener Nadeldichtung, alles andere kann man in unter 5 Minuten werkzeuglos umschrauben.

Ja, hätte man auch schnell ne Silverline M bestellen können und spart sich die Schrauberei.. aber.. Ich hatte mal eine Regel: „maximal 3 Airbrushes“, das wurde schon geringfügig geändert zu „OK, maximal 3 Airbrushes pro Hersteller“. Und ich habe offensichtlich eine leichte Mathe-Schwäche 😉 Ich zähle: eins, zwei, nicht ganz 3, drei

Kuriosum: Flaschenadapter für Standard Evo

Dass ich das ganze noch billiger hätte haben können erfuhr ich dann nur durch reinen Zufall, es gibt einen Adapter (H&S 123943) mit dem man die Fließbecher zur Saugbecherversion mit Sauganschluß umbauen kann – fürn 10er. Und noch witziger ist, das Teil lag in meiner Schublade und ich wusste lange Zeit gar nicht, was das überhaupt ist..

 

  • Oben: die 4 Griffstücke von Links: Ultra, Evolution Standard, Silverline mit Farbbegrenzung, Evolution mit Farbbegrenzung & Quickfix
  • Unten Links: Standardventil, daneben fPC Ventil
  • Unten rechts: Düsenkappe Ultra, Düsenkappe Evo (ja die hat nen Hau, ist mal vom Tisch geflogen, nix passiert nur die Kappe hin), Düsenkappe Fineline und nochmal die selbe Düsenkappe Fineline ohne aufgesteckten Düsenschutz für den noch bequemeren Direktzugriff auf die Nadel zwecks Dry Tip Bekämpfung (Dry Tip = Antrocknen der Sprühfarbe an die Nadelspitze führt zur Verstopfung, ein Dauerthema beim airbrushen egal mit welcher Brush)
  • Wer genau hinschaut, sieht dass das 2 unterschiedliche Farbtöne sind, Chrome ist die hellere, Nickel das etwas gelblichere.

Puh. Soviel zum Thema Evolution, kommen wir zum Spitzenmodel, der

Harder & Steenbeck Infinity

Infinity CR+ mit 2ml Becher noch unverbastelt

Erstmals im Handel im Jahr 2007, ich hab mir erst vor Kurzem meine Sammlung mit einer 0.15 Infinity CR+ komplettiert.

Es gibt die Infinity wieder als Solo mit einer Düse oder als Two-In-One mit 2 Düsen und beiden Bechern. Mal ist das 0,15 und 0,4mm, mal 0,2 und 0,4mm. Es gibt sie teilweise (noch?) in Nickel und als CR+ in Chrome. Und natürlich ist die Infinity auch wieder in einer Saugsystem Version Infinity X erhältlich – mit 0,15er Düse aber wieder ohne Becher. Becher waren hier: Farbbehälter und Anschlüsse Saugsystem (pk-pro.de)

Preislich beginnt das Ganze mit der Infinity Solo CR+ um 190,- in 0,15mm, in 0,2mm jeweils mit 2ml Becher und in 0,4mm mit 5ml Becher

Das mag man nun anders sehen, aber das ist absolut kein übertriebener Preis – gerade verglichen mit gleichwertigen Modellen der Konkurrenz. Nicht zuletzt sind die Harder & Steenbecks deshalb attraktiv im Preis, weil die Import Airbrushes anderer großer Marken hierzulande soviel teurer sind als im jeweiligen Ursprungsland.

Zum Vergleich: von dem größten Konkurrenten mit dem großen I bekommt man zu diesem Preis noch lange kein Topmodell, die Mittelklasse beginnt da bei 250-300 Euro, Spitzenmodelle kosten gerne auch mal 400,-..

Mir persönlich ist Nickel oder Chrome recht egal, aber bei der Preislage macht Chrome den Kohl auch nicht fett und langlebiger im Sinne von: „sieht länger schön aus“ ist Chrome.

 

Aber genug drumherum. Butter an die Fische:

Ich hätte ja nicht gedacht, dass man das gute „Gefühl“ einer Evolution noch übertreffen kann. Man kann, mit einer Infinity CR+. So konkret kann ich es nirgends dran festmachen, woran es liegt. Vielleicht ist es auch nur ein Placebo Effekt?

Von den Bauteilen her gibt es keinen echten Grund dafür.

Infinity zerlegt. Unterschiede Griff und Mittelteil

Wer jetzt meckert, da ist aber ein O-Ring, dem sag ich: wenn Du da Farbe hinbekommst, hast Du ein ganz anderes Problem. Vorne an der Düsenkappe ist noch einer.

Das Sprühbild ist jetzt auch nicht besser als bei der Evo, ich seh eher Schwankungen je nach Düse & Nadel als Unterschiede Evo zu Infinity und sind wir mal ehrlich ich finde die Infinity auch ein bissl arg bunt. Ersteres mag an meinem fehlenden Talent liegen, zumindest Letzteres kann man etwas entschärfen, in dem man sich im Harder & Steenbeck Konfigurator seine Wunsch Infinity bastelt.

Vorteile:

  • Die Infinity bietet als Einzige bei Harder & Steenbeck den Eingriff zur Nadel, ermöglicht so das Durchrotzen der Düse bei Verstopfung (an die Nadelmutter greifen und mehrfach schnell zurückziehen mit Luft – am Besten dabei nicht aufs zu bemalende Objekt zielen und nicht schnappen lassen, die Nadel sollte nicht zu fest gegen die Düse stoßen). Nutzen tue ich das jedoch nicht.

    Eingriff, darin links Mutter für Trigger

  • Sie bietet eine Einstellung für den Triggerwiderstand, diese kleine Mutter im Bild ist verstellbar und ändert die Federvorspannung. Das nutze ich gerne.
  • Die Farbmengenbegrenzung der Infinity hat ein Quickfix – Schnellverstellung und als einzige Harder & Steenbeck eine Skala.
  • Die Fineline Kappe ist Standard in der Infinity Serie. Wer Fineline mag, kauft Düsensets aus der Infinity Serie. Mit der Fineline Kappe kann man auch ganz ohne Nadelschutz noch näher ans zu bemalende Objekt ran.

    Dry Tip abknubbeln besonders leicht

    Und: die Fineline Kappe ist einfacher beim Durchblubbern zu benutzen als die anderen, einfach zwischen Daumen und Zeigefinger kneifen.

    Blubbern mit Fineline

  • Es ist (ok, war, inzwischen – gibts auch Evos ab Werk mit 0,15mm) die einzige, die ab Werk mit 0,15er Düse ausgeliefert wird.
  • Die Infinity kommt ab Werk mit 3-facher PTFE Nadeldichtung

Es gibt aber auch einen Nachteil:

  • die Demontage ist nicht mehr komplett werkzeugfrei, das goldene Mittelteil löst man am Besten mit dem mitgelieferten Montage Pin, von Hand ist doof. Wer da mit ner Zange rangeht, gehört geschlagen. Zum Glück muss man da nicht oft ran. Montage Pin siehe Bild der Infinity zerlegt, oben rechts.

Die Sache mit der 0,15er Düse

Der Volksmund sagt, eine kleinere Düse ergibt eine dünnere Linie. Das ist nicht die ganze Wahrheit, aber lassen wir das mal so stehen. Eine kleinere Düse hat aber noch einen ganz andere Effekt: je kleiner die Düse, umso besser muss verdünnt werden und umso wichtiger wird die Feinheit (Mahlgrad – von in der Mühle mahlen – ist das ein Wort?) der Pigmente. Und auch der richtige Luftdruck. Und Düse und Nadel sind noch empfindlicher. Das alles macht es gerade den Einsteigern überhaupt nicht einfacher.

*Mir* gelingen auch mit der 0,15er Düse keine feineren Linien als mit 0,2mm. Traurig, ist aber so. Mir dünkt es fehle mir da etwas Triggerfingerspitzengefühl, bei mir hängt es von der Farbe und deren Verdünnung ab und ob ich eine gute Kombi aus Druck und Abstand finde und nicht zuletzt, wie gut ich mit dem Trigger der jeweiligen Airbrush zurecht komme. 

Liquitex Ink, Magnettafel als Staffelei (Amazoni) und die Infinity 0,15mm 🙂

Wirklich Spaß macht mir die 0,15er Düse nur mit Inks – also eher Tinten als Acrylfarben und selbst da verdünne ich oft noch zusätzlich bzw. füge Flow Improver & Retarder bei.  aktueller Favorit sind die Liquitex Inks auf (gutem) Papier, aber das ist nur ein Nebenschauplatz bei mir. Ich werde also eine der Evos zur 0,15er machen, dort fPC Ventil verbauen und die Infinity auf 0,2mm umrüsten. Das beste Pferd im Stall soll ja auch genutzt werden.

Die Infinity ist toll und wenn das Geld locker sitzt, hey, nur zu. Brauchen tut man sie aber auch nicht unbedingt. Ok, ich nicht. Ich hab sie trotzdem ganz doll gerne. Aber der Verstand sagt: die Evo reicht.

Wenn Infinity und Ihr seid noch Anfänger: dann bitte erst mal keine mit 0,15er Düse. Mindestens eine 0,2er sollte es schon sein und mangels 0,3er Düsen würde ich vielleicht auch zum Einstieg sogar eher eine 0,4er ins Auge fassen wollen, wenn der Anwendungsfall jetzt nicht auf möglichst feine Linien ausgelegt ist. Die Infinity ist auch mit dickerer Düse ein tolles Gerät und leichter beherrschbar macht sie gleich noch viel mehr Spaß.

Wer schon eine 0,15er bestellt hat und damit unglücklich ist: 0,15 und 0,2er nutzen die selbe Nadelkappe, zum Umrüsten braucht es nur Nadel (H&S 123730) & Düse (H&S 123822), aber keine neue Kappe. Geht auch andersrum, wer 0,2er bestellt hat und doch mal 0,15er probieren will, Düse (H&S 127912) und Nadel (H&S 127920) langt. Die Kappe ist nämlich das teuerste an diesen Umrüstsets.

Schön fände ich es, wenn Harder & Steenbeck mal noch 0,3er Düsen ins Programm nehmen würde. Ich vermisse die 0,3er.

 

Kritikpunkte an Harder & Steenbeck gibt es auch, wenn auch nicht viele:

  • Flaschen, Becher & Deckel. Die Deckel kosten immer extra und ich find die irgendwie teuer, dafür sitzen sie oft nicht wirklich gut. Und Becher erst. 20,- Euro für nen Becher mit Deckel. Hmm. Und zu Flaschen sag ich besser nix. Für so ne Flasche krieg ich in China eine komplette Airbrush. Und noch was, bei den Evo x und Infinity X Modellen keinen Becher nix mitzuliefern bei 200,- Kosten für letztere, finde ich etwas arm.
  • Das Stecksystem ist superbequem, kann aber auch eine fiese Fehlerquelle sein. Wenn die PTFE Dichtung nimmer gut ist oder etwas Schmutz dran klebt, blubberts im Farbbecher.
  • Auch wenn man da eigentlich nicht ran muss: zum Tausch der PTFE Nadeldichtung wird man ohne Spezialwerkzeug bekloppt. Justieren der Nadeldichtung ist etwas heikel, da sind schnell mal die Dichtungen gequetscht.
  • Meckern auf ganz hohem Niveau: Das Triggergefühl ist bei ein paar Konkurrenten noch einen Hauch besser finde ich.

 

Sondermodelle & OEM:

Vallejos Airbrushes sehen nicht nur so aus, es sind normale Harder & Steenbeck, da wurde einfach nur das Vallejo Logo mit auf den Körper graviert. Die 2 Createx Airbrushes CX1 und CX2 sind Ultra bzw. Ultra X. Die eine oder andere Sonderauflage entstand im Grunde aus dem Konfigurator, z.b. die schwarze Alu Infinity von Cult of Paint – wobei die noch paar zusätzliche Verzierungen am Deckel hat, die mit dem Konfigurator nicht möglich sind.

Nicht wirklich spannend? Ok, spannend ist aber das da:

Die meines Wissens aktuell nur auf Amazon erhältliche Senjo Color Pro (149,-). Im Grunde ist das ein Zwitter aus Evolution & Infinity, mit neuem Griffstück (mit Loch wie bei der Infinity), der Silverline Farbmengenbegrenzung und Fineline Kappe. Geliefert wird sie mit 0,4er Düse, aber wie immer: es passen alle andern Düsen auch.  Findet man so im gesamten Harder & Steenbeck Programm nicht.

 

Kurz:

Harder & Steenbeck find ich Klasse. Hier findet jeder seine richtige Airbrush zu fairen Preisen. Da macht man gar nix falsch mit.

11 Kommentare

  • Webuser mit Airbrush

    Ich habe mir die Evo AL Plus TiO für die gelaserten Sachen geholt. Das ist meistens Holz. Das wird damit meisstens nur lasiert. Die Evo ist als Werkzeug echt gut, aber beim ersten Versuch war die Farbe, 500 ml Papier Acryl mit dest. Wasser, schnell verbraucht. Das Ergebnis ungleichmässig, Perfekt war das Ergebnis mit der F 134K für ein paar Groschen. Mit der kommt man pro Becher auf akzeptable A3 v/r , die Evo schafft da eher A4. Mit der 0,4 mm Düse fliegt die Farbe aus dem Becher, mit der 0,2 ist es ok, aber auch zuviel Farbe. Ich kann den Komppressor noch von 3 bar auf 2 bar umstellen. Die Farbmengenbegrenzung schaue ich mir auch nochmal an. Wäre Klasse, wenn die Evo so funktioniert, wie sie gebaut wurde.

  • Ich hab mir auf Ama… ein set mit kompressor und ner standard Pistole (mit Farbmengenbegrenzung) gekauft. der Kompressor ist Top, aber die Pistole ist echt hakelig. Luftdosierung für einen Grobmotoriker wie mich schlicht unmöglich. Da hab ich mir doch gleich eine Ultra und eine Infinity gegönnt, und was soll ich sagen: Was jeder weiss, die Chinapistole ist ein Lada und die H&S Rolls Royce. Die Chinapistole werd ich wohl zum Grundierinstrument degradieren, dafür sollte sie taugen. Die Trigger von den H&S sind ein Traum. Auch das wechseln der Düsen und der Nadel ist echt einfach. Bei der Chinapistole klemmt die Nadel beim entfernen und einsetzen etwas. Da werde ich wohl etwas polieren und mit Needlejuice nachhelfen, aber der Trigger…..den würde ich gerne neu machen…..könnte ich als Werkzeugmacher auch, aber mir fehlen die Maschinen. Lange Rede kurzer Sinn: Die H&S kann ich jedem empfehlen. Investiert am Anfang des Hobbys lieber etwas mehr in die Pistole, dann ist der Frustfaktor nicht so gross. Versteht mich nicht falsch….die Chinadinger kann man in den Griff bekommen, aber es ist mit wesentlich mehr Mühen verbunden. Es gelten auch hier: 1. Übung macht den Meister und 2. Wer mit schlechtem Werkzeug arbeiten kann hat es mit Gutem umso leichter.

  • Super Artikel – genau dass, wonach ich aktuell suchte. Ich wollte mich erweitern, nutze aktuell die Evolution 2in1 und bin sehr zufrieden damit.
    Die Frage, die sich mir stellte: Macht 1.) „eine Infinity“ und 2.) „mit 0,15 mm“ Sinn für das, was ich mache.

    Super finde ich auch den Hinweis auf die Senjo Color Pro, die bis auf die Federkraftverstellung alle Qualitäten mitbringt, die eine Infinity hat.

    Danke, du hast mir sehr weiter geholfen 🙂

  • Schön, schön Stephan 😉 Die dreier Regel ist cool, da hab ich ja noch „Platz“ zB für die Infinity aber ich warte wahrscheinlich auch auf 2023 und spare ein wenig. Die Edition zum 80ten der Evolution 2in1 wird gerade mit/um die 400,-€gehandelt. Viel günstiger wird man die wohl nicht bekommen ~350,-€ ?!?
    Vielleicht die zum 100ten doppelt kaufen und eine weglegen für in 10 oder 20 Jahren als kleine Geldanlage 😀 😀 😉 > aber vermutlich liegen wir dann schon alle unter der Erde oder unsere Hobbys sind bis dahin von den Grünen unter Strafe gestellt und verboten.
    „Angenagter, ihnen wird zur Last gelegt sie hätten an dem Ast gesägt, dieser dann zu Boden schlägt…“usw usw 😉

    Oje, oje. Gar nicht drüber nachdenken.

    Wenn ich mir die Qualität der Ultra und Evolution anschaue und die Infinity vor Augen halte, da gibt es doch wenig Grund noch nach Iwata oder Badger zu gucken, oder bieten die etwas das H&S nicht kann?

    • Jubiläums Edition, wehe die machen keine. Über Verbote mache ich mir keine Sorgen, ich hab genug Farbtöpfchen hier.

      „.. nach Iwata oder Badger zu gucken, oder bieten die etwas das H&S nicht kann?“

      Genau da bin ich ja noch selber am evaluieren.

      Badger ist auf jeden Fall anders. Badger im Direktimport ist günstiger. Ich hab jetzt gemäß der 3er-Regel meine drei Badger zusammen (2* Sotar und 1* 105 Patriot). Eine 4. werde ich mir vorerst mal nicht holen. Ich sprüh mit der Sotar 2F immer noch feiner als mit der 0.15er Infinty, aber warum verstehe ich selber nicht.. Die 105 Patriot grad gestern wieder für Primer genutzt, auch wieder super zufrieden mit gewesen. Aber wo Badger echt hinten ansteht ist die Qualität der Fertigung.

      Iwata, also echte Iwata (nicht irgendwas eines anderen Herstellers als Neo für Iwata umgelabelt), habe ich erst eine, die übliche Verdächtige Eclipse CS 0,35. Die ist schon auch sehr gut. Ich fürchte,, bevor ich mir da ein Urteil erlaube muss ich mal noch eine Iwata aus einer der höherpreisigen Serien mal noch anschauen, aber die haben wieder die WinzigSchraubdüsen und das mag ich so gar nicht. Und der Preis erst…

      Ganz weit oben auf meiner Favoriten Liste ist aber tatsächlich auch GSI Creos Mr Hobby… Ich fürchte, da muss auch wieder die neue Zählweise Anwendung finden, ich will da nochmal ein Modell mit 0,2er Düse antesten. Aber auch da Winzigschraubdüsen und in DE nicht wirklich billig. Hier irrt der Herr PK-PRO meiner Meinung in seinem Urteil über die GSI Airbrushes deutlich.

    • Als Grüner kann ich dir versichern, dass wir euch das Airbrushen nicht verbieten werden. Bei vielen anderen Sachen haben wir leider nur noch die Wahl zwischen verbieten oder aussterben.

      Schöner Artikel übrigens. Ich habe mir auch einen Infinity geholt bin aber scheinbar wirklich noch ein zu großer Noob dafür. Eventuell werde ich mal über die 0,4er Nadel nachdenken.

      • Wo klemmt es denn? Mit der 0.2er Düse musst viel verdünnen und am besten Farben nutzen mit möglichst feinen Pigmenten.. Da gibt es deutliche Unterschiede.

  • Möchte kurz meinen Senf dazu abgeben:

    „Ultra und Evolution werden gerne kritisiert, weil die Düsenkappe mit den Schlitzen sich nicht gut zum Durchblubbern eignen.“

    Auch wenn immer noch viele darauf schwören. Nach 20 Jahren Airbrush mit H&S-Geräten erlaube ich mir zu behaupten: „Durchblubbern“ ist Sch…e.
    Man drückt damit Farbe vermehrt in Richtung Nadeldichtung. Ich mache das schon seit Jahren nicht mehr, und habe seither viel weniger Nadeldichtungsverschleiß, verklebte Nadel oder sonstigen Unbill, welcher daher rührt, daß Farbe in der AB zu weit in Richtung Griffende gedrückt wird, wo sie nix zu suchen hat und ohne durch „Durchblubbern“ erzeugten Druck auch nicht hinkommen würde.

    Grüße
    Martin

    • Ja, das Blubber Thema wird oft und gerne diskutiert 🙂

      Durchblubbern ist bei mir einer der letzten Schritte nachdem die Airbrush eigentlich schon grob gereinigt ist.

      1) Rest Farbe wegkippen (zurück in Flasche geht meiner Meinung gar nicht, ist ja meist verdünnt, teilweise schon im Becher angetrocknet),
      2) Becher auswischen,
      3) Reiniger/Verdünner durchsprühen bis der Strahl halbwegs sauber ist.
      4) Nadel raus & abwischen.
      5) Dann erst wird geblubbert & abgekippt, dann Sprühen auf Zewa. Wenn dann noch Pigmente zu sehen sind, dann wieder Blubbern, usw.

      Aber ich sehe in der Tat auch öfter Farbe im Innern des Körpers (zum Glück noch vor der Nadeldichtung und nicht dahinter).

      Ich muss aber auch zugeben, inzwischen faul geworden zu sein und die Düsen nicht mehr permanent zu demontieren, ziehe damit die Nadel zwangsläufig auch nach hinten raus. Vorne raus gefällt mir bei den tief eingekerbten V2 Nadeln nicht mehr so gut. Ich meine das schabt an der Dichtung vorne raus.

      In der Düse oder vorne im Kopf hatte ich schon lang keine Verkrustungen mehr – die Ultra da oben ist die Ausnahme. (Inzwischen ist se wieder blitzeblank)

      Kaputte Nadeldichtung hatte ich in 5 Jahren erst eine und mit dem kleinen Werkzeug für 10 Euro nochwas ist der Tausch der Nadeldichtung auch kein Problem mehr. (H&S 123933 https://amzn.to/2T92AJs ) und die Dichtungen selber sind ja auch nicht teuer: H&S 123450 . Das 3er Set 5,50 rum

  • Interessanter Artikel, mit vielen Infos, wobei ich die hälfte am Ende schon wieder vergessen habe.
    Als Anfänger ist die Komplexität und der Preis etwas abschreckend. Zumal ich persönlich gar nicht weiss ob es was für mich ist. Die Ergebnisse sind allerdings ein Versuch wert.

    • Ja, ich hab mich mit dem Artikel bissl schwer getan, das ist soo ein riesiges Feld bei H&S.. Der nächste Teil wird wieder mehr Fokus haben 🙂

      Preis ist so ne Sache, ein „grundsolides“ Set zum Airbrushen kostet etwa 175,-.. Das wäre eine Ultra und der neulich vorgestellte AS196 Kompressor von AliExpress. Auch den Preis kann man noch etwas drücken, wenn man z.b. auf eine Noname Airbrush ausweicht, aber so in der Größenordnung 120,- + muss man rechnen.. Dazu sollte man irgendwo einen Platz ein Meter mal ein Meter freimachen können.

      Vielleicht wäre der günstigere Einstieg auch erst mal mit dem Pinsel, auch damit lassen sich tolle Sachen machen. Je nach den Teilen, die Du bemalen willst, bzw. deren Größe ist eine Airbrush auch nicht immer das Beste Mittel der Wahl.

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