Groß, größer, CR10 Max

Einen solch großen Drucker haben wir mit Ausnahme des von Ela vorgestellten Anycubic Chiron noch nicht im Blog beleuchtet. Der CR10 Max überragt den Chiron dabei um ganze 70mm in Breite und Länge des Druckbetts und kommt damit auf 470 x 470 Millimeter physische Bettgröße.

In der ab Werk gelieferten Ausstattung und Bauweise gibt es nur noch sehr wenige Drucker, die mit dieser gigantischen Bettgröße aufwarten. Mir fallen in der Größe lediglich der TronXY X5SA 400 und 500, sowie der CR10 S5 ein. Der TronXY hat allerdings einen CoreXY Aufbau, bei dem das Bett nur in Z-Richtung bewegt wird und der CR10 S5 ist eigentlich in seiner Ausstattung und im Aufbau nicht unbedingt vergleichbar, obwohl er mit 500 x 500 das Bett des CR10 Max auch überragt. Der CR10 S5 reiht sich daher nahtlos in die klassische CR10 Baureihe ein und wird besser mit seinen Artgenossen, dem CR10 und dem CR10 S4 verglichen. Die genauen Unterschiede zwischen einem CR10 (in der V2) und einem CR10s Pro hat Uwe hier bereits erörtert.

Der CR10 Max müsste aus meiner Sicht eigentlich auch CR10s Max heißen, denn er ist mit ein paar Änderungen in der Elektronik und in den verwendeten Profilen aufgrund seiner Größe, in Gänze eigentlich der große Bruder vom CR10s Pro.

Ausstattung und technische Daten

Geliefert wird der CR10 Max mit dem identischen Druckkopf und der Extrudereinheit des CR10s Pro. Diese besteht aus einem über einen Bowden beschicktes MK10 Hotend mit werkseitig verbauter 0.4mm Düse, dem Creality DualGear Feeder im MK8 Design, der wie beim CR10s Pro mit dem Filamentsensor am X-Tray über ein Transferboard und letztlich ein (überlanges) Flachbandkabel auf dem Creality V2.4 Mainboard angeschlossen ist. Die beiden Blower für Hotend und Bauteilkühlung sind ebenfalls vom CR10s Pro übernommen worden und werden auch, genauso wie der X-Endstop am Transferboard angeschlossen. Der verbaute BLTouch ist direkt mit dem Mainboard verbunden, seine Kabel sind aber in der Ummantelung des Flachbandkabels integriert.

(Das Flachbandkabel schaut vorn aus dem Gehäuse heraus. Hätte man es etwas weiter zu den Z-Türmen verlegt, könnte es wesentlich kürzer ausfallen und müsste da nicht so rumliegen.)

Das Bett hat eine physische Größe von 470 x 470mm und wird über ein separates Mosfet von einem Meanwell 24V Netzteil mit 750Watt Leistung versorgt, welches ausschließlich für das Heizbett verbaut wurde. Das Teilchen ist ein riesiger Klopper und mit zwei nicht gerade leisen Blowern ausgestattet, die leistungsabhängig drehen. Ohne Last drehen sie bereits mit 3.000U/min und wird das Bett aufgeheizt, entfalten die kleinen 40mm Lüfter die volle Drehzahl von etwa 8.000U/min, was definitiv die stärkste Geräuschkulisse des CR10 Max ausmacht. Interessantes Detail hierbei ist, wenn ein Lüfter die erwartete Drehzahl nicht erreicht oder gänzlich ausfällt, versagt das Netzteil seinen Dienst und schaltet sich ab. Dies ist auch ein Grund, warum man nicht ohne Weiteres die Lüfter gegen größere und leisere Lüfter mit geringerer Drehzahl austauschen kann. Grundsätzlich sollte man an einem Netzteil sowieso nicht rumfummeln. Punkt. Aber ich weiß, dass diesen Grundsatz einige bastelwillige 3D Drucker Besitzer gerne umkehren und sowas wie einen Lüftertausch noch vor der ersten Inbetriebnahme tätigen. Vergesst es! Auch der Ersatzlüfter muss exakt die gleiche Leistungsaufnahme und die gleiche Drehzahl haben, wie der originale Lüfter. Und bei einem Preis von rund 200EUR für das Netzteil sollte man sich eh überlegen, was man da gewillt ist dran zu machen. Wobei das einen netten Nebeneffekt hat. Über den Austausch von Hotend- und Bauteil-lüfter, ja selbst über den eigentlich unnützen Mainboardlüfter im Gehäuse (der kühlt in seiner Position nur das Flachbandkabel), braucht man sich keine Gedanken machen. Die hört man nämlich gar nicht mehr, sobald das Netzteil unter Strom steht.

In rund 4 Minuten ist das Bett aber auf 60 Grad und weitere 2 Minuten später auf 70 Grad aufgeheizt, was einen Druck mit PLA und PETG nach recht kurzer Wartezeit möglich macht. ABS wird aufgrund der notwendigen Einhausung wahrscheinlich nur in Ausnahmefällen möglich sein, da hier wirklich viel Platz benötigt wird. Das Tischchen, auf dem er bei mir steht hat bereits Abmessungen von 1,10m x 0,80m. Ohne Einhausung bei einer Raumtemperatur von aktuell 24 Grad, benötigt das Bett etwa 15 Minuten um 100 Grad zu erreichen. Das würde mit einer Einhausung wahrscheinlich noch etwas verkürzt, ließe aber auch so bereits einen ABS Drucks in einer vertretbaren Zeit starten.

Die restliche Elektronik wird mit einem separaten 24V – 75 Watt Meanwell Netzteil versorgt.

Mechanischer Aufbau

Die Konstruktion des CR10 Max besteht aus zwei 4040er Profilen, welche mit zwei 4020er Profilen den unteren Rahmen bilden. Darauf läuft das Heizbett auf ebenfalls zwei 4020er Profilen. Verbaut ist hier ein Nema 17-02 Motor mit doppeltem Schaft, der das Bett über eine sehr robuste Umlenkung mit zwei 10mm Riemen antreibt.

Die beiden Z-Türme sind ebenfalls 4020er Profile, welche aufgrund der enormen Höhe eine Verstrebung mit dem Rahmen bekommen haben. Dies ist, neben dem massiven unteren Rahmen auch der Hauptunterschied zum Aufbau des CR10s Pro, der sowohl keine Vertrebungen an den Z-Türmen hat und dessen Laufprofile für das Bett sich auf dem Elektronikgehäuse befinden. Bei den Vertrebungen handelt es sich um zwei Rundstäbe aus Metall, die mittig verschraubt und jeweils oben an jedem Z-Turm und vorn am Rahmen mit Schrauben verankert sind. Die beiden 8mm Spindeln laufen frei in eine Kunsstoffhalterung, und werden dort durch ein Bearring (allerdings mit >8mm Innendurchmesser) geführt.

Die X-Achse, welche den Druckschlitten aufnimmt, und auch die Z-Verbindung übernehmen jeweils ein 2020er Profil.

Diese stabile Konstruktion ist nicht gänzlich schwingungsfrei, aber dennoch steif genug um ordentliche Druckergebnisse bis in die volle Höhe zu ermöglichen. Der Drucker steht zudem auf 3cm hohen stabilen Gummifüßen mit einem Durchmesser von ebenfalls 3cm, welche die verbliebenen Vibrationen zufriedenstellend auffangen.

Apropos Höhe – Die angegebene maximale Höhe ist eine kleine Mogelpackung. Der Drucker ist angegeben mit einem Bauvolumen von 450 x 450 x 470. Während es in X und Y Richtung problemlos bis zu 10mm mehr sein können, liegt die maximale Höhe bei voller Ausnutzung der Fläche bei lediglich 400mm, obwohl durchaus 500mm bis zur Düse machbar wären, allerdings nur mit einem Umbau des Druckkopfgehäuses.

Die Verstrebung an den Seiten nimmt nämlich in einer Höhe von >400mm an der Düse dem Druckschlitten den Platz um ganz nach links auf X = 0 zu fahren. Zugegeben, solche Drucke sind sehr selten, aber ich möchte es erwähnen, da z. B. die alternative Tiny Machines Firmware diese Höhe berücksichtigt und die Düse erst gar nicht über 400mm fahren lässt. Damit erreicht die X Achse tatsächlich etwa 470mm, die Düse steht aber ca. 7cm tiefer.

Das Heizbett ist ab Werk mit einer durch Klemmen befestigten 2mm dicken (dünnen!) Aluplatte ausgestattet. Darauf klebt ein Creality BuildTak Aufkleber, der ebenso anspruchsvoll in der Behandlung ist, wie der des CR10s Pro. Ebenso leidet das Bett trotz Aluplatte (wahrscheinlich, weil sie so dünn ist) etwas unter seiner Größe. Es sind zwar auch hier Verstrebungen in Form von verschraubten Aluprofilen unter dem Bett vorhanden, jedoch sind diese in einem zu geringen Umfang für die doch recht weit außen liegenden Bettschrauben platziert. Folge ist – das Bett hängt in der Mitte minimal durch. Bei mir sind es 0.08 bis 0.1mm zur Mitte hin, was aber durch den BLTouch und eine Bettnivellierung problemlos ausgeglichen werden kann.

Uwe hat mich allerdings hier auch auf eine Idee gebracht, anstelle der Profilleisten Kantprofile zu nehmen. Sofern dies dann eine Verbesserung bringt, werde ich das hier als Update nochmal ergänzen.

Fun-Fakt

Der Bauraum des CR10 Max ist so groß, dass man mit ihm einen Ender 3 in kompletter Größe als Modell drucken könnte.

Einsatzgebiet

Der CR10 Max ist nicht nur sehr groß, sondern darüber hinaus auch so stabil gebaut, dass er eigentlich danach schreit mit einer größeren Düse ausgestattet zu werden um somit auch in einer höheren Geschwindigkeit große Teile zu drucken. Während die gesamte Mechanik und auch der DualGear Feeder das wohl problemlos mitmachen, ist das simple MK10 Hotend, welches Creality vorzugsweise an allen seinen Druckern verbaut, das berühmte Nadelöhr. Hier hätte Creality durchaus ein Vulcano oder ähnlich leistungsfähiges Hotend verbauen können, anstatt darauf zu vertrauen, dass die CR10 Max Nutzer diesen wie einen Ender 3 nutzen.

Zudem hätte die aktuell verbaute Elektronik, insbesondere das riesige Netzteil auch eine leistungsfähigere Heizpatrone ermöglicht, um hier einen höheren Durchsatz an Filament zu gewährleisten.

Nun hat man ihn aber zu einem großen Feindrucker gemacht, was letztlich aber auch nicht verstehen lässt, warum man hier so einen Klopper von Netzteil verbaut. Warum man also hier kein 230V Heizbett verbaut hat, kann nur Creality sagen. Alleine das Netzteil hebt den VK Preis des Druckers ja auch unnötig an.

Ich habe den CR10 Max in den Anfängen genutzt um mehrere identische, kleinere Bauteile gleichzeitig zu drucken um so in einem Druckvorgang Masse zu haben. Leider ließ der CR10 Max sich aufgrund kleinerer Unzulänglichkeiten, wie z. B. dem durchhängenden Bett und auch der absackenden X Achse in seiner Grundausstattung nie so fein einstellen, wie es mir z. B. mit dem CR10s Pro oder dem Ender 5 Plus gelungen ist. Mit der Stock Firmware fährt der BLTouch zum Nivellieren auch nur 16 Punkte ab, was bei diesem riesigen Bett aus meiner Sicht für dieses Hilfsmittel einfach zu wenig ist. In einer Schichtdicke von 0.32mm und mit sehr geringer Geschwindigkeit ließ er sich aber überreden auch mit der 0.4mm Düse einigermaßen produktiv zu sein. Die Druckdauer war natürlich hier jenseits des guten Geschmacks. Unter 25 Stunden bei vollgepacktem Bett war hier selten was zu machen.

Daher habe ich recht schnell umgebaut.

Meine Umbauten

Ich habe den CR10 Max schon länger und habe daher verschiedene Dinge mit ihm ausprobiert. Für einen Druck mit 0.2mm LH bei 60mm/s ist er eigentlich nicht zu gebrauchen. Für normal große Druckteile schmeisst man so ein Kraftwerk nicht an und selbst wenn man Masse produzieren will, ist die Druckzeit hier bei weitem höher, als wenn man ein Ender 3 Bett vier Mal voll packt. Ist eigentlich auch ein Funk-Fakt, denn das Bett des CR10 Max ist 4x so groß wie das des Ender 3. Zudem dürfte der Ender 3, trotz vier aufeinander folgenden Drucken energiesparender sein, als ein Mehrtagesdruck des CR10 Max.

Um also etwas schneller drucken zu können, hat der CR10 Max, wie eigentlich jeder Creality Drucker von mir ein MicroSwiss Hotend bekommen und ich habe eine 0.8mm Düse verbaut. Drucken tue ich mit dem CR10 Max aktuell mit einer Layerhigh von 0.4mm und einer Geschwindigkeit von 50-70mm/s, je nach Druckmodell. Zudem habe ich den Creality BuildTak Aufkleber von der Aluplatte entfernt und eine Magnetfolie aufgeklebt. Auf dieser betreibe ich eine PEI beschichtete Federstahlplatte. Auf der anderen Seite der Federstahlplatte habe ich für alle Fälle den Creality Aufkleber verwendet. Also einen neuen, nicht den alten, der war nach dem Abziehen unbrauchbar.

Relativ am Anfang hat der CR10 Max auch von mir eine Schleppkette bekommen. Der Kabelstrang zum Hotend ist wegen der sehr langen X-Achse natürlich dementsprechend lang und somit auch der üblichen Erdanziehungskraft ausgesetzt und hat sich bei mir eigentlich sofort in der Mitte nach unten gesetzt und hat dann je nach Position des Druckkopfs auch das Bett berührt, was natürlich dann einen laufenden Druck beeinträchtigen würde.

Obwohl der Drucker recht stabil aufgebaut ist, hat er ein sehr großes Manko. Und zwar die überlange X-Achse. Diese sackt bei ausgeschalteten Motoren gerne mal ab und ändert damit den Abstand zum Bett von einer Seite zur anderen, so dass ein Druck kaum möglich ist. Normalerweise kann man das auch ohne Hardware-Umbau regeln, denn Marlin bietet die Funktion einer Z-Synchronisation, die man vor jedem Druck ausführen kann. Leider ergibt diese Funktion nur Sinn, wenn die beiden Z-Motoren unabhängig voneinander laufen. Das verbaute Creality V2.4 Mainboard bietet allerdings nur einen geteilten Z-Anschluss für beide Motoren, die sich somit einen Treiber teilen müssen. Damit fällt diese Funktion über die Firmware hier flach.

Ich habe deshalb die beiden Spindeln über einen Zahnriemen und Riemenscheiben miteinander verbunden. Der geschlossene 6mm Riemen muss eine Länge von 1100mm haben und die Riemenscheiben müssen 30 Zähne, und eine 8mm Bohrung haben.

Mit diesen Materialen lässt sich ohne einen großen Umbau die Z-Achse synchronisieren. Man schraubt lediglich die Kappen aus den Kunsstoffführungen, durch welche die Spindeln gehen ab und steckt die Riemenscheiben auf die Spindeln, schraubt sie mit den Madenschrauben fest und spannt den Riemen darüber. Damit sackt die X Achse nicht mehr einseitig ab.

Eine weitere Änderung gegenüber der Stock Ausstattung des Druckers ist die von mir verwendete Firmware. Ich nutze die von Insanity Automation für Tiny Machines entwickelte Firmware auf Marlin 2.0 Basis für den CR10 Max. Dies habe ich aufgrund der wenigen Messpunkte für ein Mesh bereits vor allen anderen Umbauten geändert, da die TM3D Firmware 25 Punkte beim Nivellieren abfährt. Ob dies also eine zwingende Änderung bedeutet, wenn man den Z-Riemen Pimp ausführt und das Druckbett etwas verstärkt, kann ich heute leider nicht mehr sagen. Ich würde es im Zweifel allerdings erstmal mit der Stock Firmware probieren.

Fazit

In der Stockausstattung macht der CR10 Max vom Rahmen her eine sehr gute Figur. Er ist überaus stabil und verspricht daher auch große Drucke. Allerdings macht ihm sein Standard Hotend sehr zu schaffen und kleinere mechanische Unzulänglichkeiten lassen eine problemlose Justierung für feinere Drucke nur schwerlich zu. Somit ist er ein in dieser Form (wortwörtlich) großer Zeitfresser. Es benötigt sehr viel Zeit ihn vernünftig einzurichten und die Drucke brauchen anschießend auch seine Zeit, da er leider im Werkszustand nicht auf Zeitersparnis getrimmt ist. Nur für ein großes Bett um Drucke auch im Bereich von 0.08 – 0.2mm zu machen, ist er nicht zu empfehlen.

Wer aber noch ein wenig Geld in die Hand nimmt, der macht mit wenigen einfachen Handgriffen aus der durchaus soliden Basis ein wahres Arbeitstier.

Der Bettumbau auf ein Federstahlblech ist nicht zwingend notwendig und spart an der Stelle rund 80 bis 100EUR auf die gesamten Umbauten ein. Mit einem passenden Hotend (MicroSwiss oder Brozzl) und dem Z-Riemen-Pimp hat man mit etwa 70EUR Aufpreis einen Drucker, der sowohl schnell, groß, viel aber auch fein und filigran (wenn man denn will) kann.

Druckergebnisse

Der Vogel hier ist ein recht früher Druck mit nahezu der Werksausstattung vom CR10 Max. Er besteht aus 5 Teilen und ist anschließend verklebt worden. Alle Teile wurden gemeinsam auf dem Druckbett verteilt in einer LH von 0.3 bei einer Geschwindigkeit von 70mm/s gedruckt. Druckzeit war hier etwas über 18 Stunden.

Wenn man sich Mühe gibt mit der Einrichtung, dann kann er auch fein. Dieser Druck erfolgte nach MicroSwiss Einbau. Diese Box wurde mit einer Schichthöhe von 0.2mm und einer Geschwindigkeit von 50mm/s gedruckt. Nicht als einzige, sondern ein ganzes Bett voll damit. Druckzeit hier mehr als 60 Stunden. An diesem Exemplar war, wie an vielen anderen nichts auszusetzen, jedoch haben sich unter den ca. 25 Boxen auch ein paar versteckt, die nicht so gut geworden sind. Überwiegend waren das Probleme, die auf das Absacken der X- Achse zurückzuführen waren. Also schlicht ein Leveling-Problem.

Diese Drucke, ein um 300% skalierter Kalibrierungswürfel und ein um 300% skaliertes Benchy, sind nun nach den finalen Modifikationen mit einer 0.8mm Düse und einer Schichthöhe von 0.4mm bei einer Geschwindigkeit von 70mm/s (der Würfel) und 60mm/s (das Benchy) gedruckt. Daran ist wirklich gar nichts mehr auszusetzen. Die Druckzeit minimiert sich um ein Vielfaches, so dass der Würfel etwa 1,5h und das Benchy in knapp 3,5h fertig waren.

Für solche Drucke (Funktionsteile) in grober Auflösung ist der CR10 Max aus meiner Sicht am Besten geeignet.

Ich werde jetzt nochmal mit einer 0.4mm Düse und Schichthöhen von 0.1mm bis 0.3mm experimentieren und ihm danach eventuell das Prädikat „groß und dennoch fein“ zuweisen zu können. Das werde ich dann hier als Update noch ergänzen.

Der CR10 Max wurde damals von mir bei AliExpress von eigenem Geld gekauft und ist zur Zeit im Vergleich recht günstig, teilweise unter 700EUR, bei verschiedenen Händlern zu haben.

20 Kommentare

  • Ich kann mich KiddJ13 nur anschließen und sagen, danke für den ausführlichen Bericht.

    Mein CR-10 Max weißt leider auch das Problem mit der absinkenden X-Achse, darum würde ich gerne wie du per Riemenscheiben und Riemen und Synchronisation realisieren. Wäre es möglich die genauen Maße der Riemenscheiben
    zu bekommen, da leider die Zahnanzahl, und Bohrung nicht ausreichen. Was für einen Durchmesser haben denn die Scheiben und was für einen Zahnabstand/Teilung?

    Bei deinem CR-10 Max passen die Scheiben so schön in die oberen Z-Achsenführung, das würde ich so auch gerne realisieren.
    Es gibt zwar von TM3D ein Kit, hierbei verliert man aber etwas Druckhöhe, da die Scheiben unter der oberen Z-Achsenführung montiert werden. Da ist deine Lösung besser!

    Über eine mögliche Bezugsquelle würde ich mich auch freuen.

    • Hi Sebastian,

      die Achsenstabilisierung ist echt das wichtigste Upgrade.
      Zahnscheiben: GT2 Pulley Zahnrad, Bohrung 8mm, 6mm Breite, 30 Zähne
      Zahnriemen: 1100 mm mit 550 Zähnen, GT2, GT2-1100-A
      Berechnung: Abstand der Spindeln ist 520 mm = 520 Zähne plus die 15 Zähne (30 mm) je Zahnscheibe
      Der Riemen hängt bei mir etwas schlapp, es funktioniert aber trotzdem gut. Mann kann eine Straffung dazwischen bauen, finde ich aber nicht notwendig. Zur Ausrichtung hilft ggf. dieses Tool: CR-10 max Height-block https://www.thingiverse.com/thing:3384054

      Ich bin mir nicht sicher, ob ich Links hier reinstellen darf, kann sie dir aber gern schicken.

  • Danke für den ausführlichen Bericht und die Erklärung deiner Mods! Ich plane grad, das Upgrade mit den Riemen durchzuführen um die ständige Z-Achsenungleichheit zu vermeiden. Aus deinen Angaben hab ich mir die restlichen Maße abgeleitet und nun Riemen und Scheiben bestellt.

    Wie zufrieden bist du mit der Bedienung der Touchoberfläche nach dem Update der Firmware? Ich hatte in einem oder zwei Reddit-Beiträgen gelesen, dass die Bedienung quasi nicht 100 % der Funktionen umsetzt?! Weiß du außerdem noch, ob du deine Firmware von „insanityautomation“ installiert hattest?

    MfG Jonathan

    • Hi.
      Ja, ich habe die Firmware von Insanity Automation installiert. Ich nutze die Version mit UBL Leveling und bin damit sehr zufrieden.
      Ob wirklich alle Funktionen, die im Menü des Displays zu finden sind, auch bedienbar sind, weiß ich nicht zu sagen. Mehr als die Funktionen, die man zur Einrichtung, zur Druckvorbereitung und auch während des Drucks benötigt, funktionieren alle.
      Da habe ich bisher nichts vermisst.

  • Könnte mal einer Links zu den notwendigen Tuningteilen posten – Dankeschön!

  • Hallo Mehrwiedu,

    danke für den Bericht. Die Themen „planes Bett“ und Stromverbrauch finde ich auch die größten Hemmnisse, sich so einen großen Drucker hinzustellen. 230V wäre natürlich eine gute Alternative, aber bei chinesischer Verarbeitung plus DIY? Hm 🙂

    Wenn Du heute davor stündest, den CR10 Max oder den Ender 5 Plus zu kaufen, was wäre dann deine Wahl?

    Gruß, top gun 🙂

    • Das ist das Problem. Vor der Wahl stünde ich nicht, denn ich habe beide Drucker. 😉
      Ich würde heute allerdings keinen Bettschubser mehr in dieser Größe kaufen. Also ein CR10 S5 z. B. Da würde ich einen TronXY X5SA 500 vorziehen, eher aber noch einen Ender 5 Plus XL, wenn es so einen nochmal geben sollte.

      Bei mir hat jeder Drucker einen bestimmten Einsatzzweck. Dies nur als Hintergrund. Ich sammle also nicht nur einfach 3D Drucker, sondern habe tatsächlich immer eine Anwendung, die dieser oder jene Drucker besser können sollte als ein anderer.

      Meine Motivation für den CR10 Max resultierte aus meinen Problemen mit dem Chiron. Zu dieser Zeit wollte ich neben der üblichen Bettgröße von 200 x 200 einen Drucker haben, der einfach sehr viel größer kann. Auch größer als 300 x 300. Ich hatte bereits den CR10s Pro, mit dem ich sehr zufrieden war, aber der Chiron war um einiges günstiger als der CR10 Max, der zu dieser Zeit selbst aus China noch >1.000EUR kosten sollte.

      Ein ähnliches Szenario spielte sich bei mir mit dem Predator und dem Tevo Little Monster ab. Ich hatte einen Kossel und war von der Delta Konstruktion beeindruckt, jedoch von dem geringen Bauvolumen enttäuscht. Der Tevo war überall nur für >900EUR zu haben, während der Predator irgendwann zu einem Angebotspreis von 480EUR aus DE Lager lieferbar war.

      Über die Deltas bin ich dann zu den MakerBot Aufbauten gekommen. Das sich nicht bewegende Bett der Deltas, bzw. das sich nur in Z Richtung bewegende Bett der Cubes gefällt mir mittlerweile wesentlich besser als ein Bett, welches in Y Richtung fährt.

      Von daher kann ich Deine Frage nach einem Favoriten klar beantworten, jedoch nicht im Vergleich der beiden Drucker Ender 5 Plus und CR10 Max. Den Ender 5 Plus, oder ein qualitativ ebenbürtiges Pendant würde ich jedem anderen Drucker bis zu einer Größe von 400 x 400 vorziehen, wobei eine Größe von 350 x 350 für mich mittlerweile zum Standard geworden ist. Hier kann ich gut 99% meiner Bedarfe mit abdecken und ich habe auch kein schlechtes Gewissen, den Ender 5 Plus nur für ein Modell von 20 x 20 mm für eine Schichthöhe von 0.08mm anzuschmeißen. Die Bettgröße verhält sich relativ normal zu den noch üblichen Größen bis 225 x 225.

      Der Trend geht aber eh in Richtung größer. Der neue Ender 6 hat bereits ein 250er Bett. Und zu diesem Bett sind 5cm an jeder Seite um auf 350 zu kommen nun auch kein Generationssprung mehr. 😉

      Betrachte ich den CR10 Max alleine, ist es ein Arbeitstier, was auch so behandelt werden sollte. Er steht also in meinem Portfolio relativ separiert da, während die anderen sich in der Spanne von 160mm rund bis 350 x 350 quadratisch irgendwie nichts tun.

      Als alleiniger Drucker finde ich ihn nicht geeignet und würde daher den Ender 5 Plus vorziehen, der wesentlich mehr Druckbedarfe abdeckt.

  • Klasse Bericht und super ausführlich. Vielen Dank dafür mehrwiedu Der Druck mit dem skalierten Würfel und das Benchy sehen wirklich Hammer aus. Der Chiron wurde damals auch aus dem von Dir genannten Punkt bevorzugt. Er ist kein schlechter Drucker aber man muss auch dran arbeiten. Der CR10 Max hätte mir da auch sehr gefallen, denn wenn ich mir einen solchen Drucker zulege, dann isses sicher nicht für kleine feine Teile zu drucken. Der soll richtig grosse Sachen drucken und zwar gut. Für alles kleinere gibt es genügend Drucker die im „Kleinbauraum“ super Qualität abliefern.

  • Ich mach mal schamlos Werbung: der Max ist derzeit für 583,- aus DE erhältlich:

    TomTop: Creality CR10 Max aus DE 583,- mit Code: TTC2491
    https://www.tomtop.com/p-os2491eu.html?Warehouse=DE&aid=dt3d&mid=10000040051

  • Danke , isser den nun besser als der Chiron ? Habe mir ihn auch schon überlegt da ich öfters auf den Chiron drucke und so noch Luft nach oben habe.

    • Ich hatte den Chiron auch eine Zeit lang. Ich sage mal so. Der Chiron ist auch ein gutes Gerät, jedoch ist mir die Bauweise und auch das Konzept von Creality sympathischer.

      • Bauweise und Konzept wie würdest du es genauer beschreiben ?

        Kannst du mir Details nennen ? Ich bin echt kurz vor dem Max aber der gewisse Kaufpunkt/Unterschied fehlt.

        Da du beide bereits hast/hattest kannst du mir am besten Feedback geben, auch Firmware/Bedienung technisch

        Durch lesen und Bilder komme ich auf hotend Aufbau und Doppel Y Riehmen , mehr nicht.

        • Das ist in der Tat eine persönliche, in Details subjektive Empfindung und stützt sich bei mir auf mein damaliges Chiron Modell, was ich hatte. Wenn Du Dich erinnerst, gab es den Chiron in dieser Form für eine Zeit lang mit einer anderen Bezeichnung und anderem (angegebenen) Bauvolumen. Ich hatte den ursprünglichen Chiron. Sowas kann ich auch überhaupt nicht leiden. Das ist wie den i3 Mega mit Trigorilla Pro ausliefern.

          Ausgehend von meinem Chiron war es das Hotend. Creality verbaut zwar auch konsequent das MK10 Hotend, und selbst wenn CR10s Pro und CR10 Max hier auch eine (größere) Variante mit proprietärer Düse haben, gibt es doch problemlos eine Alternative in Form von MicroSwiss oder Brozzl. Anycubic verbaut auch stur das V5, wobei es hier nicht so einfach ist eine E3D Alternative, z. B. V6 (gerne auch Volcano) einfach auszutauschen. Beim Chiron, wie auch beim Predator muss der Druckkopf (Effektor) aufwendig wegen des längeren Heatbreak in deren V5 umgebaut werden. Aber auch, weil Anycubic beim Chiron auf einen abnehmbaren magnetischen Sensor setzt. Beim Chiron dürfte, wenn ich mich nicht so stark täusche, die komplette Mesh-Geschichte übers Display und seine Firmware laufen.

          Weiterhin war die Ultrabase damals verklebt, was mir persönlich, genauso wie beim i3 Mega schon nicht gefallen hat.

          Naja, und die verbauten Komponenten im Bereich der Elektronik haben für mich dann auch noch den Ausschlag gegeben. Creality verbaut bei dem riesigen Bett ein Meanwell Netzteil, Anycubic hatte da ein NoName 750Watt Netzteil drin. Das gleiche werkelt übrigens auch im Predator, allerdings für die gesamte Elektronik. Das runde 370er Bett des Predator scheint hier nicht so leistungshungrig zu sein. Die Versorgung vom Board und somit allen anderen elektrischen Teilen am Chiron übernahm dann so ein Laptop Netzteil. Sicher nicht die schlechteste Lösung, im CR10 Max ist da aber wieder ein 75 Watt Meanwell Netzteil verbaut.

          Ich denke einfach, wenn ich aus heutiger Sicht da drauf schaue, war der Chiron damals eine preislich sehr attraktive Alternative zum CR10 Max. Der Chiron kostete damals etwas über 400EUR und der CR10 Max lag lange bei über 1.000EUR. Da fällt die Wahl, wenn man einen Riesendrucker haben will, nicht wirklich schwer, auch wenn man in der „Qualität“ der verbauten Teile dann Abstriche machen muss.

          Aus heutiger Sicht brauche ich zum CR10 Max auf rein preislicher Ebene allerdings keine Alternative. Mit dem aktuellen Preis, der dafür aufgerufen wird (und unter der Voraussetzung, dass man hier kein Komponenten gegen andere ausgetauscht hat), stimmt das Verhältnis zum (damaligen) Chiron nicht mehr und ich bekomme in der Tat mehr für mein Geld.

          Ich denke aber insgesamt, dass es da auf die persönlichen Belange ankommt und wie sehr man subjektive Empfindungen auch objektiv bewerten kann. Nimm Little Monster vs. Predator. Welcher von beiden dürfte Deine Ansprüche aus dem Stand heraus besser befriedigen? 😉

          So ist das bei mir mit dem CR10 Max und dem Chiron. Der CR10 Max bietet mir persönlich mehr. Ich mag es Dinge zu optimieren, ohne dafür neue Druckkopfgehäuse oder ähnliches zu drucken. Gibt’s sowas aus Metall oder Alu, 1:1 passend direkt zum austauschen, dann ist das meine erste Wahl. Deshalb habe ich an noch keinem meiner Drucker irgendwas an Hotend- oder Bauteillüfter mit gedruckten Sachen gemacht. Lediglich die Uwe-Düse am 4MaxPro habe ich gedruckt und montiert. 😉 Und Deinen Hemera-Umbau für den 4MaxPro werde ich angehen. Aber da ist auch klar warum. 🙂

        • Bei Anycubic würde ich im Moment ein wenig warten. Keine Ahnung was da alles kommt aber da ist grad lawinenartige Bewegung mit neuen Modellen. Die feiern Geburtstag ähnlich wie Creality am Anfang des Jahres.

          • Ich bin auch gespannt, was da noch kommt. Vielleicht gibt’s ja noch nen Mega XL mit 400er oder 500er Bett. 😉 Der Chiron könnte aus dem eigenen Lager tatsächlich ein wenig Konkurrenz vertragen. Fällt ja sonst eher aus der Mega Reihe ein wenig raus.

  • Das ist aber auch ein Klopper, der kann ja Kinderstühle komplett ausdrucken und hat der eigentlich einen Filamenthalter für 5kg Rollen? Ich meine bei der Druckgröße, da ist ja eine 1kg Rolle eher ein Witz, die geht ja schon für den Brim bei drauf. 😀

  • Danke für den Beitrag! Das ist schon ein Brocken! Wie oft druckst Du damit Teile, die auf einem kleineren Drucker nicht zu drucken sind? So ein Druckbett mit vielen Teilen zu füllen birgt ja zusätzliche Gefahren. Wenn ein Teil dabei in die Hose geht beeinträchtigt es oft andere Drucke mit. Abgesehen davon, daß 2 Drucker schneller drucken als einer. Nein! Ich möcht den Drucker nicht schlecht reden! Ich hab mir ja den Beitrag gewünscht! Wenn ich mir den Ender-3 mit 180W-Heizbett mal 4 hochrechne kommt das mit den 750W schon hin aber ich kann mir kaum vorstellen, daß die 75W für den Rest nicht auch noch dabei abgefallen wären. Das läßt sich ja mit einer kleinen Schmelzsicherung vor zu viel Strom schützen. Anders würde es mit 48V aussehen. Das ist zumindest noch im „ungefährlichen“ Bereich. Nun gut! Creality hat sich für 24V entschieden.

    • Jetzt hast Du mich.
      In zweierlei Weise. Ich habe hier im Forum zu dem großen Netzteil eine längere Unterhaltung mit dem User Elektrobits gehabt, den ich schon lange nicht mehr hier gesehen habe (das nur mal am Rande). Dabei ging es um die Lüfter und die Last an dem Netzteil. Ich habe daraufhin mal den Widerstand des Heizbetts gemessen und kam mit der Umrechnung fast auf die vom Netzteil angegebenen 31A. Da war also nicht mehr viel Spielraum. Daraus resultierte eben auch die Frage, warum man hier nicht einfach auf 230V geht und sich den enormen Aufwand mit einem 24V Netzteil spart.
      Naja. Und dann die Druckteile. Ich habe tatsächlich bei mir den Anspruch, dass alle meine Drucker identische Qualitäten auch bei der feinsten Auflösung haben sollen. Auch die Großen wie der Predator und der CR10 Max. Das entbehrt natürlich jeglicher Vernunft mit so einem riesigen Drucker auch kleinste Teile in höchster Auflösung zu drucken, wenn man eben nicht die Masse von identischen Teilen drucken will, oder einen Bausatz hat, der dann auch prima komplett auf ein solches Bett passt. Die Anwendung für den Drucker bei mir sind aber dann tatsächlich nicht so hoch aufgelöste Funktionsteile ab 0.3mm Schichthöhe.
      Beim Mehrfachdruck hast Du recht. Da war es tatsächlich so, dass durch das nicht einwandfrei zu levelnde Bett auch mal Drucke nach mehreren Stunden in die Hose gegangen sind, weil sich ein Teil gelöst hat. Oft konnte ich das dann mit doppelseitigem Klebeband nochmal irgendwie festmachen, so dass nicht alle anderen 60 oder 70 Teile ebenfalls unbrauchbar wurden. Man hat dabei ja die Zeit auf seiner Seite. Bevor die Düse wieder an den Punkt kommt, vergehen schonmal 1,5 bis 2 Stunden.
      Ich erhoffe mir natürlich mit der letzten Modifikation des Betts, also den Kantprofilen auch eine bessere Ausrichtung des Betts und somit könnte er tatsächlich auch für extrem feine Sachen eingesetzt werden, denn die grundsätzliche Voraussetzung hat er ja. Der CR10s Pro kann es ja auch.

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