Enjoywood A10 Laser Engraver und Atomstack Air Assist Set
Enjoywood, schonmal von gehört? Oder wie wir ihn liebevoll nennen: das Freudenholz?
Wir auch nicht, aber es gibt ihn. Ein 10Watt Laser Engraver, der sehr stark an den Atomstack A10 erinnert und auch ebenfalls so heißt. Ob er in allen Belangen baugleich zum Atomstack A10 ist, kann ich nicht sagen. Von daher lasst uns schauen, was er unter seinem Namen so mitbringt und was er kann.
Der Enjoywood A10 Laser Engraver wurde uns freundlicherweise von Banggood für einen Test zur Verfügung gestellt.
Das Atomstack A10 Air Assist Set habe ich von meinem eigenen Geld gekauft. Aktuell ist es bei Amazon für 119,- erhältlich.
Der Enjoywood A10 wird mit einem 450nm blauen Diodenlaser mit bis zu 10W echter Leistung geliefert. Er zählt damit zur Cat IV und ist absolut kein Spielzeug, auch noch sein Streulicht ist gefährlich für Haut und Netzhaut. Beim Lasern können giftige Gase entstehen, eine Absaugung ist dringend angeraten. Es besteht ständige Brandgefahr. Der Betrieb eines solchen Lasers unterliegt ggbfls. Auflagen bzw. ist womöglich unzulässig, bitte informiert Euch bei den entsprechenden Stellen bevor Ihr Euch einen Laser dieser Leistungsklasse besorgt. Ich verweise hilfsweise auf das Bundesamt für Strahlenschutz: https://www.bfs.de/DE/themen/opt/anwendung-alltag-technik/laser/schutz/schutz-laser.html
Lieferumfang und Aufbau
Der Enjoywood A10 kommt eigentlich wie jeder Laser in einem übersichtlichen Karton als Bausatz, wobei hier nur wenige Handgriffe zu tätigen sind um den Laser bestriebsbereit zu haben. Also erspare ich Euch Einzelheiten zum Aufbau. Es sind auch keine Vorkommnisse dabei zu melden. Einzig eine Schutzbrille liegt dem Karton nicht bei. Das finde ich, auch ob der üblichen Qualität der China-Brillen schon grob fahrlässig. Der Laser Engraver ist so nicht in Betrieb zu nehmen, bevor man sich nicht um einen angemessenen Augenschutz selbst gekümmert hat.
Ausstattung
Was mich am Enjoywood A10 sofort gefreut hat war der Rahmenaufbau mit 4020er Profilen. Alle von mir getesteten Laser Engraver hatten einen einfachen 2020er Rahmen. Reicht in der Regel, weil der Laserkopf nun auch kein großes Gewicht hat, aber mit dem 4020er Rahmen ist der Aufbau wirklich stabil und das Gerät steht auch fester, da schwerer.
Zu den Modulen habe ich bisher nie was technisches geschrieben. Da ist Stephan der Experte. Im Gegensatz zu meinen anderen Test mit 4,5 bis 5,5Watt fällt dieses hier deutlich größer aus und hat auch mehr Wumms. Das musste ich beim ersten Test direkt erfahren, da ich mit einem vorhandenen Profil in Lightburn losgelegt habe.
Das Mainboard ist ein Laserbox ESP32 V1.0 und demnach auch exakt das gleiche Board, welches im Atomstack werkelt.
Von außen zugänglich sind der Ein/Aus Schalter, USB B Anschluß für den PC, Stromanschluß, Notaus, Reset Schalter und ein MicroSD Kartenschacht. Für den habe ich noch keine Verwendung gefunden, denn ohne die Möglichkeit eine Datei auswählen zu können, wüsste ich nicht, wofür man es braucht. Möglich ist vielleicht eine Art der Dateiübertragung auf die SD Karte per WLAN (das hat er zudem auch noch) um nach Start des Laservorgangs den PC ausschalten zu können? Wie auch immer habe ich das nicht weiter verfolgt, denn mein Laptop mit Lightburn steht neben dem Laser und ich bin auch während des gesamten Laservorgangs anwesend, so dass ich dieses oder ein ähnliches Feature nicht benötige.
Zudem verfügt der Enjoywood über Endstops auf X und Y und fährt nach jedem Laservorgang in seine Home-Position zurück. Ob ich das wirklich benötige weiß ich nicht, meine anderen Geräte hatten keine Endstops und haben dennoch die vorher eingestellte Startposition immer exakt gefunden. Dennoch ist es ja irgendwie schön, dass er welche hat. Wer also Endstops unbedingt benötigt oder haben will, der braucht hier keine nachrüsten.
Und wenn ich das richtig gesehen habe, hat das Laserbox ESP32 V1.0 bereits einen dritten Motortreiber fest verlötet. Einer Nachrüstung für verstellbare Z Höhe steht dann auch nichts im Weg.
Betrieb und Ergebnisse
Schaltet man den Enjoywood A10 ein, verströmt er eine lauschige Geräuschkulisse, die jedem startenden Düsenjäger Konkurrenz macht. Das Modul braucht eine hohe aktive Kühlung und das hört man. Mich stört das nicht unbedingt, denn ich nutze meine Laser ausschließlich in der Garage.
Lightburn findet ihn sofort und man kann direkt loslegen. Also wenn man eine Brille hat. Testsamples sind dem Lieferumfang beigelegt und man kann sich auf Holz oder Acryl austoben.
Wie gesagt: Wer von einem 5Watt Modul oder weniger kommt, der muss erst seine Einstellungen finden. Ich habe das erste Brett direkt zerlegt und musste mich langsam ran tasten. Am Ende liefert der Enjoywood brauchbare Ergebnisse und macht seine Sache recht gut. Sowohl beim Cutten, als auch beim Gravieren.
Für mich dann allerdings auch eine weitere Premiere, denn ich habe zum ersten Mal ein Lasergitter und eine Air Assist genutzt. Also ist es fast ein Dreifachtest hier geworden. Wobei ich zu dem Lasergitter nicht wirklich was sagen kann. Es ist eine geeignete Unterlage für einen Laser Engraver. Das wars. Danke fürs Zuhören.
Zum Air Assist lässt sich allerdings ein wenig mehr sagen.
Air Assist
Gekauft habe ich mir das Set von Atomstack für den A10. Gekostet hat es zu der Zeit 119EUR. Bissl viel, wenn man bedenkt, dass es Leute mit Aquariumpumpe realisieren oder eben auch andere Hersteller sowas für knapp die Hälfte anbieten.
Die Pumpe ist recht unspektakulär. Stromanschluss und Regler für den Luftstrom vorn und das Auslassventil hinten. Der Schlauch ist übermässig lang und kann somit problemfrei am Laser verlegt werden.
Der Einbau in das Modul gestaltete sich auch absolut einfach, da wohl auch das Modul vom Enjoywood ebenfalls baugleich mit den von Atomstack gelieferten Modulen ist.
Man braucht nur die zylindrische Schutzkappe vom Modul abschrauben und die passende von Atomstack mitgelieferte Kappe mit Anschluss für den Schlauch wieder montieren. Dazu das passende mitgelieferte Glas mit Aussparung für den Schlauch montieren und fertig.
Es ist sicher unnötig zu erwähnen, dass die Geräuschkulisse durch den Luftstrom und die ratternde Pumpe noch zunimmt, ich sag es vorsichtshalber trotzdem. Zu der Brille bin ich geneigt auch noch zukünftig einen Hörschutz zu tragen.
Ergebnisse
Es wäre nun zu einfach die Ergebnisse mit und ohne Air Assist zu zeigen und nicht noch zwei bis drei Worte darüber zu verlieren. Einige werden das bereits aus eigenen Erfahrung wissen, für mich ist es neu, deshalb erwähne ich es für alle Einsteiger. Mit Air Assist nimmt die Leistung des Lasers am Objekt deutlich ab. Da es an der Pumpe nur einen mechanischen Regler gibt ohne irgendeine Anzeigehilfe mit wieviel Bar da nun Luft gefördert wird, ist es ein absolut individuelles Austesten, mit welcher Laserstärke in Verbindung mit dem Air Assist nun welches Material mit welchem Ergebnis bearbeitet werden soll. Ich habe keine Testreihe gemacht bei der ich auch die Intensität des Luftstroms noch variiert habe. Ich habe nur An oder Aus getestet. Also entweder ohne Air Assist oder volle Pulle. Die Abstufung erfolgte bei mir über die Laserleistung und Geschwindigkeit. Mir ist klar und das muss auch gesagt werden, dass man die volle Leistung der Pumpe bei vielen Arbeiten und bei unterschiedlichen Materialien nicht benötigt. Aber da muss bitte jeder selbst herausfinden, welche Einstellung für ihn oder sie oder es die Beste ist.
Fangen wir an mit einem gravierten Bild:
Die Werte stehen jeweils dabei und die erste Zeile ist ohne Air Assist gelasert und die untere mit der vollen Leistung der Pumpe.
Meine übliche Graviereinstellung mit 1000mm/m und 60% Leistung kann ich bei dem 10Watt Laser getrost vergessen. Das ist viel zu intensiv. Also teste ich mich ran.
Nun konnte ich wegen dem Lasergitter auch mal cutten.
Ebenfalls mit den für mich üblichen Werten eines 5Watt Lasers angefangen, habe ich beim 10Watt Laser eine Einstellung bei 300mm/m mit 40% Leistung und einem Durchgang für die von mir bearbeitete 3mm Sperrholzplatte gefunden
Allerdings muss ich dazu sagen, dass mit Air Assist an einer Stelle der eine Durchgang nicht gereicht hat. Hier war der Schnitt auf etwa 3mm Länge nicht ausreichend in der Tiefe. Aber damit kann ich leben.
Anbei noch das Modell jeweils zusammengebaut. Links ohne Air Assist, rechts mit. Sowie oben ohne Air Assist und unten mit.
Fazit
Ich habe ein zweigeteiltes Fazit.
Zunächst muss ich sagen, dass mir der Enjoywood A10 durchweg gefällt. Er tut was er soll, hat einiges mit an Board, auch wenn ich es nicht nutze (WLAN, TFCard).
Er bietet ein 10Watt Modul, besitzt an den Achsen Endstops und liefert in Punkto Sicherheit einen dicken roten Notaus, der direkt vorn rechts in einem Fall der Fälle problemlos zu erreichen ist. Die Ergebnisse mit oder ohne Air Assist sind seiner Bauart entsprechend gut, wobei sie sich von den vielen anderen Geräten am Markt, zumindest von denen die ich getestet habe nicht sonderlich unterscheiden. Nicht überragend besser, aber auf keinen Fall schlechter.
Einen Vorteil hat ein leistungsstärkeres Modul allerdings, es braucht weniger Zeit um mit dem Arbeitsvorgang fertig zu sein.
Und nun zum Air Assist.
Hier handelt es sich nun um ein von Atomstack ins Rennen geschicktes Modell und ich mag keinen Vergleich zu anderen Herstellern ziehen. Kann ich auch gar nicht, da ich keines habe. Ebenso habe ich keine Vergleiche zu anderen Umsetzungen wie Aquarienpumpen oder anderweitig genutzte Kompressoren zur Luftstromerzeugung.
Ich kann nur sagen: Ich will nicht mehr ohne. In meinem Fall war die Montage dazu auch noch extrem einfach und die Ergebnisse sprechen aus meiner Sicht für sich. Ob man dafür nun über 100EUR ausgeben muss oder will, muss auch jeder für sich entscheiden. Ich bereue es aber in keinem Fall.
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Der Enjoywood ist aktuell hier bei Banggood erhältlich. Mit Code: BGEJCZ kostet er 359,- Euro.
Das Atomstack Air Assist Set ist aktuell hier bei Amazon erhältlich
Danke für den schönen, ausführlichen Test.
Jetzt wird es Zeit das ich meine Pumpe auch mal einsetze um in den Genuss der Vorteile zu kommen 😉
Vergleichen können wir dann einen „originalen“ AirAssist und meine „Selbstbaulösung“ > bin wirklich gespannt 🙂