Artillery Hornet – sticht! (Noch kein) Testbericht

Artillery’s Hornet hat nach ein paar Umwegen nun auch den Weg zu mir auf den Schreibtisch gefunden. Und ich bin positiv überrascht. Nicht dass noch jemand meint, der Stephan spritzt nur noch mit Farbe in der Gegend rum, hier also eine Drucker Vorstellung


Ich geb es zu, ich wollte ihn nicht testen. Im Moment mag ich doch viel lieber Drucke bemalen als neue Drucker auspacken. Ich hätte ihn am liebsten einem meiner Kollegen in Grün untergejubelt, aber da ich ihn erstmal in der „Garage“ vergessen hatte, war dann die Zeit zu knapp – die Kollegen können ein Lied von singen (ok, vielleicht besser nicht): ich und Postversand ist eine ganz besondere Geschichte. Wie dem auch sei. Artillery Hornet, nach Lenkrakete „Sidewinder“, dem mehr oder weniger genialen Genius kommt nun also die Hornisse „Hornet“. Kreativer als Creality sind sie bei der Namensgebung allemal.

Der Drucker wurde mir kostenlos von Tomtop zur Verfügung gestellt und ist dort im DE Lager für seinen Preis werte 191,- Euro zu haben. Ich geb es zu, gekauft hätte ich ihn mir nicht, ich habe ein bissl ein gespaltenes Verhältnis zu den Vorgängern. Und hätte da glatt was verpasst, denn der Artillery Hornet entpuppte sich als kleine Überraschung, aber fangen wir ganz vorne an:

Verpackt ist der Drucker sehr ordentlich, da gibt es absolut nichts zu meckern.

 

Eckdaten:

 

  • Offener Drucker im i3 Design auf Basis von V-Slot Profilen, Single-Z.
  • Fast vollständig montiert. Extrem kurze Aufbauzeit
  • Druckvolumen: 220 mm * 200 mm * 250 mm
  • Heizbett 220 * 200 mm bis 110 °C, „Ultrabase“ verklebt
  • Bowden System mit Titan Clone Feeder
  • MK8 HotEnd, bis 240°C mit 0,4mm Düse
  • Geeignet für PLA, PETG, bedingt TPU, ABS & ASA nur eingeschränkt. (Offene Drucker und ABS ist immer schwierig, egal was ein Hersteller schreibt)
  • 32bit basiertes Artillery gebrandetes Board mit „Silent“ Treibern gesockelt,
  • Standard SD-Kartenslot, USB Typ B
  • simples & unkompliziertes, altmodisches aber eben sehr flexibles 12864 Mini Display
  • 24V Netzteil Noname 360W
  • Alles benötigte Werkzeug: Satz Inbus, Gabelschlüssel,
  • Ersatzteile: 1 Ersatzdüse, 2 Ersatzrollen, 1 Ersatz Endstop
  • seitlich am Grundrahmen ansteckbarer Rollenhalter
  • SD-Karte, USB-Kartenleser, gedruckte, deutsche Doku, kurzes blaues(!) USB Kabel.

 

Aufbau

Geliefert wird er im Grunde in 3 Teilen:

(1) Fertig montierte Basis

  • unter den Orangen Plastikhaube finden wir eine einfach 4020 Aluprofilkonstruktion als Rahmen
  • Y hat einen rudimentären Riemenspanner im Form von 2 Langlöchern..

(2) Der Galgen für X & Z, ebenfalls komplett fertig:

  • Artillery ist der „flexiblen“ Aufhängung der Z-Achse Spindelmutter wie beim Sidewinder treu geblieben, die Plastikschlacht des Genius wurde gegen Aluprofile ersetzt.
  • dafür ist das anfällige Flachkabel Geschichte, Hurrah!
  • Der (einzelne) Z-Motor sitzt nun oben, das untere Ende der Trapezspindel schwingt frei, oben mit starrer Spindelkupplung an den Motor geklemmt. Den Nutzen, den Motor oben zu montieren sehe ich nicht, ich glaub denen ist unten einfach der Platz ausgegangen.
  • Riemenspanner für X ist vorhanden
  • Z-Endstop ist fix, lässt sich so erst mal nicht justieren.
  • einfacher Titan Clone an der rechten Seite statt sonst immer links

(3) das HotEnd separat

 

Aufbau:

War total einfach, wir schrauben mit 4 Schrauben den Galgen (2) auf die Basis (1). und schließen die 4 verpolungssicheren Steckerchen an, die aus der Basis raushängen. Kann man erst mal nicht falsch machen.

Dann schrauben wir das HotEnd an seinen Schlitten mit 3 der 4 mitgelieferten Schrauben:

und verbinden den Extruder mit dem „Spezial-Kabelbaum“ mit dem HotEnd..

Ok, jetzt mal ein kleiner Rant, was is das bei Artillery für ein merkwürdiger Fetisch mit komischen Kabeln? Das Kabel kriegst du nirgendswo außer bei Artillery als Ersatzteil her und der Bowdenschlauch ist ein Verbrauchsteil, der unterliegt der Abnutzung. Ich kann hier mit diesem Spezialkabel den Bowden nicht separat erneuern.

Ja, das sieht toll und super sauber aus, die Verkabelung ist bestimmt auch super stabil, aber der Bowden.. das ist einfach nicht auf lange Sicht durchdacht.  Falls ich den Drucker produktiv nutzen werde, werde ich ein Ersatzkabel noch dazu bestellen. Wehe, das gibt es noch nirgends, der Drucker ist schon längere Zeit auf dem Markt..

Test und Inbetriebnahme:

Ok, der kurzfristige Ärger ist verflogen, der Aufbau ist erledigt, schafft jeder in weniger als 15 Minuten. Wir prüfen noch schnell die Exzenter (am Bett, am Schlitten für das HotEnd und an beiden Schlitten für die Z-Achse) siehe dazu Seite 31 des guten, deutschen Handbuchs, welches gedruckt dem Drucker beiliegt. Hier waren alle bereits ordentlich eingestellt.

Wir schalten ein und was eine Freude, wir sehen ein aktuelles Marlin 2.0.7.2 aus Oktober 2020.

Schön. (Seht ihr das, Creality? Man muss nicht steinalte Firmwares auf die Drucker kloppen.. Man kann auch mit der Zeit gehen). Bei der Firmware hat Artillery sowieso ein sehr gutes Händchen gehabt, mehr dazu später.

Test Temperaturen

Als erstes schauen wir auf die Temperatur Anzeige im Display, diese sollte oben 0 / 0 als Soll Temperatur und darunter etwa Raumtemperatur als Ist Temperatur anzeigen. Tut es das nicht die die Wärmesensoren gestört, dann mal nochmal alle Stecker prüfen und im Forum melden.

Ist das in Ordnung gehen wir auf Temperature -> Preheat PLA -> Preheat PLA. Nun sollte die Soll Temperatur 200°C / 70°C zeigen, die Ist Temperaturen langsam auf die Soll Temperatur ansteigen und sich dort einpendeln.

Wer mag, testet jetzt noch mit Fan Speed im Temperatur Menü die Lüfter (beide seitlichen Lüfter Bauteillüfter sollten anlaufen), der vordere Lüfter = HotEnd Lüfter schaltet sich automatisch zu, wenn die Düse über 50°C heiß geworden ist (und auch wieder ab, wenn das HotEnd kalt ist. Schön)

 

Test Bewegung des Druckkopfs

Schraubt nun das Bett ein Stück nach unten (gleichmäßig so 2-3 Umdrehungen der 4 Bett Level Schrauben sollten reichen) und geht im Menü auf Motion -> Autohome. Haltet den Finger am Aus-Knopf, wenn die Endstops nicht funktionieren, knallt der Druckkopf  vorne, rechts gegen oder aufs Glasbett und beginnt grausam zu Rattern. Der Hornet homed nach vorne rechts auf X-Max (hat seinen Nullpunkt aber trotzdem vorne links). Nach erfolgreichem Homing hört das Blinken bei der Koordinatenangabe auf und es wird 200 / 0 / 0 angezeigt.

Wer mag, kann nun noch im Menü Motion -> Move Axis das Verfahren der Axen testen: bei X ist 0 ganz links und rechts ist bei 220. Bei Y ist 0 die Düse an der vorderen Bettkante, bei 200 an der hinteren. Und bei Z ist 0 Düse auf dem Bett und 250 ist Düse ganz oben.

Das Bewegen den X,Y & Z Achse funktioniert erst nachdem AutoHome einmal durchgelaufen ist. E kann nur bewegt werden, wenn die Düse heiss ist. 

Bett Leveln

Artillery hat dem Hornet den kompletten Satz an Bett-Level Assistenten inkl. manueller Mesh-Erstellung mitgegeben. Dicker Bonus Punkt dafür. Wir wählen erst mal Motion -> Bed Leveling -> Level Corners und stellen den Abstand der Düse zum Druckbett mit Hilfe der 4 Drehräder und einem Blatt Papier oder Kassenzettel ein. Der Assistent führt uns Schritt für Schritt von einem Punkt zum nächsten, das machen wir nun solange, bis wir 2-3 Mal ringsum kommen, ohne dass  wir noch was wesentlich verstellen mussten. Dann können wir mit Done raus. Das Mesh erstellen wir dann später mal, ist leider mit 3×3 Punkten auch etwas grob, aber hey, ich beschwere mich nicht, andere Drucker haben gar keine Assistenten hierfür.

Filament Laden & Testdruck starten

Über Change Filament -> Load Filament könnt ihr nun das Filament in den Drucker laden,  wählt einfach solange Purge, bis das Filament aus der Düse kommt und dann grad noch einmal. Auch der ist sehr schön umgesetzt, dieser Filamentwechsel Assistent.

Auf der SD-Karte findet ihr einen fertig geslicten Testwürfel zum Ausdrucken, druckt den Mal.


Gratualation, geschafft! (Nein, der muss jetzt noch nicht super schön aussehen, das Feintuning kommt später)

Das Heizbett

Ist nicht unbedingt meine Lieblingskomponente am Artillery Hornet, immerhin setzt Artillery nun auf ein normales Alu-Heizbett. Aber ich bin kein großer Fan der schwarzen Siliziumkarbid Glasplatten, im Volksmund auch „Ultrabase“ genannt. Und dann ist die hier auch noch vollflächig verklebt, also recht umständlich zu wechseln, wenn verkratzt oder wenn man was anderes nutzen will. Bissl schade, aber ich muss zugeben, viele kommen mit den Ultrabases auch sehr gut zurecht. Schön sind die orangen Federn. Und die Isolierung. Das ist guter Standard.

HotEnd & Feeder:

Der Bowden geht in der Praxis dann nur so etwa in die Nähe des Heatbreaks, das Heatbreak selber hat eine 2mm Bohrung und ist damit entweder AllMetal oder eventuell noch mit Liner, so weit habe ich ihn dann jetzt nicht zerlegt, weil das Aufheizen im zerlegten Zustand etwas doof ist. Die Lücke könnte mit TPU etwas fuchsen. Auf jeden Fall ist der nicht austauschbare Bowden in Artillerys Killer-Kabelbaum weit weg von der heißen Zone und das ist gut so. Gibt auch kein „Rutschende Bowden“-Problem, dass die Crealitys sehr oft plagt.

Ansonsten, 3x 24V Lüfter, das übliche. Hier nicht geschraubt sondern mit Plastikpömpeln eingeklipst. Der Thermistor ist in Patronenform. Nichts außergewöhnliches. Das Heatbreak wird mit 2 Madenschrauben an den etwas kleinen Kühler geklemmt, hier könnte man mit Wärmeleitpaste noch bissl optimieren.

Der Titan Clone ist genau das, ein ganz normaler Titan Clone ohne Auffälligkeiten, die Verbindung zum Killer-Kabelbaum ist einfach ein Plastikteil, dass dort eingeklemmt wird, wo normalerweise das HotEnd bzw. ein Bowdenadapter auch eingesteckt wird. Im Grunde ist das Ganze mit dem Killer-Kabel gar kein Hexenwerk und ließe sich umbauen. Ich aber sicher nicht 😉

 

Mainboard & Elektronik:

Ist ein 32bit ARM Board mit der Bezeichnung Artillery Ruby. Kenne ich nicht, sagt mir nix, bin aber auch mit aktuellen Boards nicht auf dem Laufenden. Steppertreiber gesockelt und werden vom Gehäuselüfter angeblasen. Stepper Treiber sind „Silent“ Modelle, welche genau kann ich auch nicht sagen. Kabel mit Aderendhülsen ordentlich aufgecrimped. Und alles mit einer metrischen Tonne an Heißkleber fixiert.

Das 24V Netzteil ist Marke Noname und soll 360W bringen. Auch hier ordentlich verdrahtet. Der Netzteillüfter ist dann auch der schlimmste Krawallbruder im Drucker und röhrt non-stop.

Das Display ist ein kleines 12864, find ich gut. Dreh/Druck-Knopf, Beeper, großer SD-Kartenslot – was will man mehr?

Zur Firmware schrieb ich ja schon, da ist die neueste Marlin Release drauf, die Artillery hat draufspielen können. Die nächste offizielle Releaseversion wäre 2.0.8 und die ist erst 2 Wochen alt.

M115 meldet:

Recv:12:10:09.123: FIRMWARE_NAME:Marlin 2.0.7.2 (Oct 30 2020 17:15:48) SOURCE_CODE_URL:https://github.com/MarlinFirmware/Marlin PROTOCOL_VERSION:1.0 MACHINE_TYPE:Artillery Hornet EXTRUDER_COUNT:1 UUID:cede2a2f-41a2-4748-9b12-c55c62f367ff
Recv:12:10:09.124: Cap:SERIAL_XON_XOFF:0
Recv:12:10:09.124: Cap:BINARY_FILE_TRANSFER:0
Recv:12:10:09.124: Cap:EEPROM:1
Recv:12:10:09.125: Cap:VOLUMETRIC:1
Recv:12:10:09.125: Cap:AUTOREPORT_TEMP:1
Recv:12:10:09.125: Cap:PROGRESS:0
Recv:12:10:09.125: Cap:PRINT_JOB:1
Recv:12:10:09.126: Cap:AUTOLEVEL:0
Recv:12:10:09.126: Cap:RUNOUT:0
Recv:12:10:09.126: Cap:Z_PROBE:0
Recv:12:10:09.126: Cap:LEVELING_DATA:1
Recv:12:10:09.126: Cap:BUILD_PERCENT:1
Recv:12:10:09.127: Cap:SOFTWARE_POWER:0
Recv:12:10:09.127: Cap:TOGGLE_LIGHTS:0
Recv:12:10:09.127: Cap:CASE_LIGHT_BRIGHTNESS:0
Recv:12:10:09.127: Cap:EMERGENCY_PARSER:0
Recv:12:10:09.127: Cap:PROMPT_SUPPORT:0
Recv:12:10:09.127: Cap:SDCARD:1
Recv:12:10:09.128: Cap:AUTOREPORT_SD_STATUS:0
Recv:12:10:09.128: Cap:LONG_FILENAME:0
Recv:12:10:09.128: Cap:THERMAL_PROTECTION:1
Recv:12:10:09.128: Cap:MOTION_MODES:0
Recv:12:10:09.128: Cap:ARCS:1
Recv:12:10:09.129: Cap:BABYSTEPPING:1
Recv:12:10:09.129: Cap:CHAMBER_TEMPERATURE:0

Konfiguration per M503

ecv:12:12:16.823: echo: G21 ; Units in mm (mm)
Recv:12:12:16.824: echo: M149 C ; Units in Celsius
Recv:12:12:16.824: echo:; Filament settings: Disabled
Recv:12:12:16.824: echo: M200 S0 D1.75
Recv:12:12:16.824: echo:; Steps per unit:
Recv:12:12:16.824: echo: M92 X80.12 Y80.12 Z400.00 E445.00
Recv:12:12:16.825: echo:; Maximum feedrates (units/s):
Recv:12:12:16.825: echo: M203 X300.00 Y300.00 Z40.00 E50.00
Recv:12:12:16.825: echo:; Maximum Acceleration (units/s2):
Recv:12:12:16.825: echo: M201 X2000.00 Y2000.00 Z100.00 E10000.00
Recv:12:12:16.825: echo:; Acceleration (units/s2): P<print_accel> R<retract_accel> T<travel_accel>
Recv:12:12:16.826: echo: M204 P800.00 R10000.00 T2000.00
Recv:12:12:16.826: echo:; Advanced: B<min_segment_time_us> S<min_feedrate> T<min_travel_feedrate> J<junc_dev>
Recv:12:12:16.826: echo: M205 B20000.00 S0.00 T0.00 J0.03
Recv:12:12:16.826: echo:; Home offset:
Recv:12:12:16.827: echo: M206 X0.00 Y0.00 Z0.00
Recv:12:12:16.827: echo:; Mesh Bed Leveling:
Recv:12:12:16.827: echo: M420 S0 Z0.00
Recv:12:12:16.827: echo:; Material heatup parameters:
Recv:12:12:16.827: echo: M145 S0 H200 B70 F0
Recv:12:12:16.827: echo: M145 S1 H240 B80 F0
Recv:12:12:16.828: echo:; PID settings:
Recv:12:12:16.828: echo: M301 P15.25 I0.97 D59.78
Recv:12:12:16.828: echo: M304 P92.75 I15.67 D366.04
Recv:12:12:16.828: echo:; LCD Contrast:
Recv:12:12:16.828: echo: M250 C255
Recv:12:12:16.829: echo:; Filament load/unload lengths:
Recv:12:12:16.829: echo: M603 L570.00 U650.00

Das Bett ist PID geregelt, M500 ist aktiv, das Board speichert da, wo gespeichert werden  soll – im EEPROM. Manual Mesh Bed Leveling & BabyStepping ist im Druckermenü verfügbar, auch die Einstellungen für Junction Deviation sowie alle üblichen Einstellmöglichkeit zu Ruck & Beschleunigung. Was fehlt ist das PID Tuning übers Menü zu starten, aber das ist verzichtbar. Alles in Allem zeigt Artillery hier, wie eine Firmware vorkonfiguriert sein sollte. Da sollte sich Creality mal ganz schnell ne dicke Scheibe abschneiden von.

Von Repetier-Server wird der Hornet über USB problemlos erkannt und automatisch konfiguriert. Dürfte dann mit Octo auch keine Probleme geben. Der Drucker erkennt, dass er über USB druckt und zeigt alle Statusanzeigen, ETA/ETA/Z-Höhe/Schicht x von y korrekt an. Wechsel zum „Tuning“ Menu während des Drucks. So soll es sein, ist es aber oft nicht.

 

Mein erster Eindruck:

Ich bin sehr angenehm überrascht, das ist solide Standardkost ohne Schnickschnack. Sehr gut gefällt mir die sinnvoll vorkonfigurierte Firmware, das geht mir bei Creality nämlich langsam gewaltig auf den Zeiger mit deren ewigen Herumgeiere. Das komische Killerkabel ist jetzt nicht ganz so schlimm wie befürchtet. Das ist ein Drucker, den kann ich hinstellen und einschalten und muss mir nicht erst eine funktionierende Firmware dazu suchen. Er ist zu laut, das liegt aber am Netzteil. Bekannte Schwachstellen an früheren Artillery Modellen sind hier abgestellt worden, mir fallen so recht keine Kritikpunkte ein. Ok, die verklebte Ultrabase ist bissl doof und ich glaub, die Hobby-Tuner unter den Druckerkäufern werden hier auch wieder nicht wahnsinnig glücklich. Aber jedesmal, wenn ich sowas schreibe, belehrt man mich im Forum mit ausufernden Umbauten eines besseren. Also sag ich es jetzt halt mal so: es sind hier keine riesen Bastelarbeiten notwendig.

Wer von Creality auch genervt ist, sollte sich den Artillery mal näher anschauen.

 

Soweit die Vorstellung, jetzt muss er mal ne Weile drucken.

.. und ich geh nun einen Omnom lackieren, da freue ich mich schon seit gestern drauf, als er aus dem Muffeldrucker geplumpst ist .-)

Drucktests:

PLA druckt er sehr ordentlich, der Vasenmodus macht auch keine Probleme. Sunlu PLA blau (leicht transparent / eher starkglänzend). Ich könnte schwören, bis auf die Rolle war das Reprapper blau genau gleich.. hmm.. Wie dem auch sei, ich bin mit den PLA mehr als zufrieden.

PETG hat mit dem uralten roten PETG rigid.ink etwas viel Fäden gezogen und die Brücken waren auch nicht toll, das schwarze Sunlu PETG war dann schon besser. Da muss noch ein bissl Zeit ins Feintuning gesteckt werden, das werde ich allerdings auslassen, ich hab kaum noch PETG hier und kauf auch keines mehr nach. Ich mag PETG nicht, gibt heut unter den modifizierten PLAs so schöne Alternativen, die unkomplizierter zu Drucken sind.

Lustigerweise war die Haftung beider PETGs auf der Atillery „Ultrabase“ eher mäßig. Normalerweise klebt das PETG wie Hundeüberraschung am Schuh. Ging mir beim Creality neulich auch schon so. Irgendwas ist mit diesen Ultrabasen, die sind nimmer so wie früher.. Und auch die Artillery Ultrabase verfärbt sich bei Kontakt mit Isopropyl und bekommt Schlieren und gelben Abrieb.

Bei TPU bin ich wieder sehr zufrieden mit dem Hornet. Das Benchy mit „echten“ 40mm/s gedruckt (alle Geschwindigkeiten in IdeaMaker auf 40mm/s):

ASA / ABS schenke ich mir -> da offener Drucker.

 

Werbung:

Der Drucker wurde mir kostenlos vom Tomtop zur Verfügung gestellt. Er ist dort im DE Lager für seinen Preis werte 191,- Euro zu haben.

 

 

33 Kommentare

  • Habe mir den Hornet als PLA und PETG Zweitdrucker zugelegt und bin bis auf den Lüfter vom Netzteil echt überrascht.
    Meine mit S3D gesliceten Teile druckt er sauber aus und es bedarf bis auf hier und da mal nen Fussel keiner Nachbearbeitung.
    PLA klebt schon fast zu gut am Bed, aber mit etwas Iso kein Problem.
    Im Forum scheint die Hornisse noch keiner leiser gemacht zu haben, deshalb werde ich in meinem Urlaub mal gucken, ob man den Brüllwürfel von Lüfter vernünftig getauscht bekommt.

    Als Erstdrucker für Anfänger echt empfehlenswert.

  • hi, habe den Hornet auch als meinen ersten 3d Drucker. habe alles so eingerichtet und gelevelt wie es überall steht. bei mir macht er aber keinen Druck fertig. er reißt immer nach einer weile das zu druckende Objekt von der Beheizten Fläche. Ich habe neu gelevelt. aber es passt. gerade so ein Papier drunter an allen Ecken. Das Mesh leveln oder wie das heißt ( digital ) habe ich auch an den 9 Positionen nochmal gemacht. Einige Foren sagen auch Temperatur erhöhen vom Bett und die Lüfter zum kühlen erst ab 7ter Reihe. habe ich auch. aber irgendwie habe ich das Gefühl, das um so höher er druckt, der Kopf nicht hoch genug steigt und den Druck von der Platte reißt. kann man da irgend etwas machen ?

  • Hallo
    Der Hornet werkelt bei mir auch schon lustig rum , genau wie der X1 und der Genius .
    Auch ich war angenehm überrascht vom Hornet .
    Der Bowden lässt sich tauschen , aber auch wenn man das ganze (Kabel mit Bowden ) braucht , ist zu bekommen .
    Treiber sind übrigens 2100 wwie im X1 und Genius auch.

  • Du…Onkel Stephan…

    wie hast Du das Ding gelevelt bekommen??
    Klar habe ich das gelesen wie Du das gemacht hast…
    nur bei mir funktioniert das nicht.
    Er druckt diese Purge? Line, hebt den Kopf, fährt den Kopf
    in Druckposition, senkt den Kopf ein Stück ab…aber nicht genug..
    und druckt in der Luft.
    Unzählige male gelevelt…nö..ich drucke in der Luft.
    Dann das Mesh Leveln…auch baffzig mal…püh…ich drucke in der Luft
    und denke nicht im Traum daran den Kopf weit genug abzusenken.
    Nach unzähligen Videos war ich leider auch nicht schlauer, ich mache sicher irgendwas falsch.
    Nur was??
    Dann, nach einigen Tagen des Frustschiebens,hatte ich eine Idee.
    Habe den Drucker in Home Position fahren lassen.
    Stecker gezogen und kalt händisch gelevelt.
    Stecker wieder rein, wieder Home Position, Bed und Düse aufgeheizt,
    Stecker wieder raus und noch mal gelevelt.
    Stecker wieder rein.
    Druck gestartet, und siehe da…läuft.
    Er zieht diese Linie, hebt den Kopf, fährt in Position, und senkt jetzt den Kopf komplett ab.
    Seitdem rennt das Dingen ohne Probleme.
    Nur warum und wieso??
    Meine Levelmethode kann ja so nicht im Sinne des Chinesen sein…^^

    • Hmmm.. Gute Frage 🙂 Die Höhe, die er zum Druck der Purge Line anfährt ist zum einen im Startscript des Slicers eingetragen. Da muss man selber drauf achten, dass die Z Position im Script passt. Was ich mir auch noch vorstellen könnte, ist das eventuell noch ein Home Offset gesetzt war, das hätte man eventuell mit einem Werksreset noch raus bekommen. Aber irgendwie passt beides nicht so ganz zu Deiner Fehlerbeschreibung muss ich ehrlich zugeben. Hier, ich mach folgendes, ich hab den Hornet noch neben mir stehen, ich schliess den heute oder morgen nochmal an und guck nochmal. Welchen Slicer nutzt Du und welches Profil dazu?

      • Hi,

        ich nutze Cura 4.8.0
        Und das Hornet Profil von der SD Karte samt dem Start und Endcode.

        Jetzt kommt der Witz.
        Ich hatte grade mal den Prusa Slicer getest.
        In einem Hornet Review hatte der gute Mann erzählt das er den Prusaslicer
        nutzt und für den Hornet dort das Ender 3 V2 Profil genommen hat, ohne Veränderungen
        und das würde super funktionieren.
        Habe ich auch gemacht.

        Gleiches Ergebnis wie beim ersten Startversuch.
        Und er ist ja jetzt gelevelt.
        Purge Line von rechts nach links.
        Kopf hoch und fahrt in die Druckposition,
        Kopf wieder nur zum Teil runter und in der Luft gedruckt.
        Jetzt hatte ich schon Schiss das er wieder gar nicht will.
        Also zurück zu Cura, Objekt gesliced, Druck gestartet…läuft.

  • Moin, ich habe mir den Hornet geholte, da es beim Genius den letzten Monat Lieferprobleme gab und ich nicht mehr warten wollte. 170€ waren auch echt verlockend.
    Hat sich einer von Euch schon mal an den Netzteillüfter gesetzt? Der Druckkopf ist m.E. kaum hörbar, der Netzteillüfter ist jetzt nicht schrecklich laut, aber wenns leiser gehen könnte, wäre es klasse.
    Grüße
    Micha

    • Das Lüftergitter hab ich raus geschnitten, weiter bin ich noch nicht gekommen.

      • Lüftergitter rausschneiden? Warum jetzt? Im Netzteil oder beim Board?
        Ich denke, die beiden Lüfter austauschen, bessere Kühlkörper (die Kupferdinger von Amazon) auf die Steppertreiber, evlt nen Lüfterkanal für die Stepper drucken. Also ähnlich , wie beim Sidewinder.
        Hat jemand hier mal das Amazon Basicfil PLA verwendet? Ich habe auf dem Sidewinder und dem Hornet jetzt auch nur Mist damit gedruckt. Vor allem das Warping nervt. Kann doch nicht sein, dass Amazon bei so einem Produkt Mist verkauft. Superbillig ist das ja auch nicht?

  • Bei Gearbest ist der aktuell für 168€ zu bekommen.
    Aus Deutschland.

    Nachdem ich tagelang vergeblich versucht hatte bei Ali zu bestellen
    habe ich zufällig das Blitzangebot bei Gearbest entdeckt.
    Da ging die Bestellung wieder reibungslos.

    Ich habe keine Ahnung warum Ali bei mir jedesmal zickt.
    Wahrscheinlich bin ich einfach zu blöde…alter weißer Mann und so..
    Erst wurde meine Lieferadresse hartnäckig verweigert, sprang bei meiner
    Postleitzahl immer auf Darmstadt obwohl ich da 200 Km weit weg von wohne,
    und dann verweigerte mein paypal Konto die Bezahlung….^^
    Ja dann halt nicht.

    Ach so, Amazon hat grad wieder den ELEGOO NEPTUNE 2 für 170 Tacken lieferbar….

  • Das Kabel ist speziell, in der Tat. Da haben sie sich richtig reingenerded. Ist doch aber auch schön, wenn so eine Liebhaberei nicht gestichen wird, sondern den Weg ins Endprodukt findet. Bei intensiver Nutzung steht da dann aber irgendwann ein größerer Umbau an.

  • Danke.
    Irgendwie reizt der mich. 🙂
    Und da ich mich grad von einem Drucker getrennt habe, und keinen dritten Ender 3 will…
    Das „Hightech“ Kabel ist sogar jetzt als Ersatzteil verfügbar…für 70$….der ganze Drucker
    grad bei Ali für 160€….
    Hm…to klick or not to klick, ist grad die Frage.

    • Wenn es dir hilft, er hat grad ein hübsches TPU Shore 94A Benchy mit 40mm/s (also alle Geschwindigkeiten 40mm/s) gedruckt. Bild bau ich grad schnell ein. Ich find den Drucker recht gut, Aber das verklebte Glas-Druckbett stört mich schon. Und der Titan Clone macht Quietschgeräusche. Wenn man da noch den Netzteil-Lüfter leise bekommt. Hmmm.. AliExpress für 160,-? Das muss ich auf meine Angebote-Liste setzen.

      • Drucke bislang nur PLA,
        Habe mir aber für die Wassermax Glasflaschen neue Deckel gedruckt…ein paar Dichtungen
        aus TPU wären da gar nicht so schlecht.
        Keine Ahnung ob der Ender 3 oder Pro das auch könnten.
        Die verklebte Glasplatte ist natürlich doof, stimmt schon.
        Bei mir käme aber eh gleich eine FR4 Platte per Klammern oben drauf, ich kommen mit denen einfach am besten zurecht.
        Das einzige was mir ein wenig sorgen macht ist dieses Bowdenkabelteil…wie lange das wohl hält.
        Ich mein..70 Dollar für Ersatz…^^
        Was ich an dem Hornet aber sehr gut finde…..mein Bedürfnis nach Umbauten…Dual Z.. Direct Drive…
        wird gleich ausgebremst..weil deutlich Aufwendiger.

        • Da der Bowden hier anders als beim Ender nicht in die heisse Zone ragt, sollte der bei normalen (nicht schmirgelnden) Filament schon ne ordentliche Weile halten. Ich hab bei meinem Ultimaker nach 2 Jahren wirklich Dauerdrucken dann mal vorsorglich nen neuen Bowden rein gemacht, der alte Hätte es aber wohl auch noch getan und ich sag: Dauerdrucken, ich hab damals noch Auftragsdrucke gemacht, der Ulti stand nur, wenn ich den Start des nächsten Drucks verschlafen hatte.

          Und: man könnte das auch anders verdrahten, also unmöglich ist es nicht, das im Notfall anders zu lösen. Weil 70 USD für ein Kabel bei nem Drucker für 160,- sehen wir glaub beide gleich.

          Auch die Ender3 können TPU 94A drucken, ob sie es auch mit 40mm/s können habe ich nicht probiert. 20-30 gehen aber bestimmt auch beim Ender3. Bei weicheren TPUs werden aber beide Schwierigkeiten bekommen.

      • ich verstehe das Problem mit der Ultrabase irgendwie nicht. Bei meinem I3 Mega nutze ich die seit über 3 Jahren mehr oder weniger im Dauerbetrieb und sie funktioniert wie neu. Zumindest bei PLA, PETG und TPU absolut bestens. Allerdings scheint es wirklich unterschiedliche Generationen zu geben. Während PETG auf der „Ultrabase 1. Generation“ klebt wie Gift, ist es bei dem Nachfolger „Ultrabase Pro auf dem Chiron“ nicht mehr ganz so stark. Dafür braucht diese bei PLA deutlich weniger Temperatur zum Haften. Auch der Creality Ultrabase Klon ist ein Knaller, PLA haftet bei 45°C wie die Hölle und wenn der Druck großflächiger ist kann die Bettheizung nach den ersten Schichten ganz aus. Darauf habe ich allerdings noch kein PETG getestet.

        • Ich versteh es leider auch nicht.. auf dem uralten Any i3mega kann ich auf der Ultrabase alles drucken, alles hält perfekt und löst sich wenn kalt. Ich kann mit Isopropyl drüber schrubben, sogar Aceton hat der nichts ausgemacht.

          Bei den Creality Ultrabases habe ich immer wieder Probleme mit der Haftung (ich kann Bett leveln inzwischen) und wenn ich mit Iso rangehen, kriegt sie nen Grauschleier. So eine Ultrabase, wie auf meinem Any, mit der hätte ich absolut keine Probleme.

  • Danke Stephan! Das ist mal wieder ne verrückte Kiste! Irgend wer hatte da was zu dieser Hornisse geschrieben und meinte was von Lücke zwischen Ender-3 und CR-10. Was auch immer der damit zum Ausdruck bringen wollte. Einen Mehrwert gegenüber einem Ender-3 kann ich nicht erkennen.

    • Ich sehs etwas positiver.. die 8bit Ender sterben aus und die 32bit Ender sind Firmwaremäßig verbeutelt, ich könnte mir durchaus vorstellen, künftig Hornissen statt Ender zu empfehlen. Im Moment druckt er Omnoms in 0,1mm.. Mal schauen, wie gut er die hinbekommt.

      • Ich geb es zu, ich kenne die 32-Bit der Ender-3 nicht so gut. Die mit DWIN-Display sind ohnehin keine Option. Hab nur ein 4.2.2-Board am Ender-5 mit Marlin für das CR-10 Display mit aktuellem Marlin 2.0.x versehen und das hat recht sauber funktioniert. Die alten Treiber sind etwas nervig aber sonst gibt es mit 8-Bit auch keine Probleme. Das funktioniert mit einem Uralt-Marlin nicht viel anders als mit einem 1.1.9. Was ich aber bemängle ist das Chaos im Downloadbereich von Creality. Das läßt sich kaum noch übertreffen. OK! Bei TinyMachines sieht es mit 440 verschiedenen Versionen in einem Verzeichnis noch unübersichtlicher aus.

  • Egal, wie gut dieser Drucker ist, mittlerweile habe ich einen ganz anderen Faktor auf dem Schirm: Stäube, Dämpfe, Gase. Wie viele wissen, habe ich vor kurzem einen Guider 2S und einen Creator 3 von Flashforge gekauft. Beide mit Umluft Systemen und entsprechenden Filtern. Ich hätte es nie für möglich gehalten, was dort innerhalb der ersten 200 Betriebsstunden hängen bleibt! Auf dem Guider 2S drucke ich fast ausschließlich PET-G und auf dem Creator 3 fast ausschließlich PLA. In beiden Filtern findet sich ein seltsam aussehender, grünlicher Staub.
    Wer also ernsthaft Bedenken hat, der Feinstaub der Hauptstraße könnte seine Gesundheit in der Wohnung beeinträchtigen-der sollte definitiv von offenen Systemen ohne Filter Abstand nehmen. Die Abgase meines 2,8Liter Diesel Wrangler sind definitiv sauberer, als die Lift neben diesen Druckern.
    Ich werde zu diesem Thema zeitnah mal einen Fred auf reißen-mit Bildern der Filter nach 200-300 Betriebsstunden…

    • So lange Du keinen Vergleich ohne 3D-Drucker dem gegenüber setzt ist die Aussage absolut wertlos. Das können Blütenpollen oder sonst irgend etwas aus der Raumluft sein und den Abgasen Deines 2,8Liter Diesel Wrangler setze ich mich auch nicht freiwillig aus. Dabei spielt es aber keine Rolle ob das nun Diesel oder Benzin ist.

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