Anycubic Photon Zero

Als den besten erschwinglichen 3D-Harzdrucker für Anfänger bezeichnet Anycubic den Photon Zero. Dann ist der wohl bei mir gerade richtig!

Ganz überraschend kommt das Angebot, für 3DJake 2 Drucker und das Resin von 3DJake zu testen. Der Qidi Tech X-Plus ist bei Stephan bereits durch den Test gelaufen und da wird sich wohl nichts am Drucker verändern wenn der nun von einem anderen Händler kommt. Wer da Wert auf schnelle Lieferung und den Service eines deutsch/österreichischen Händlers legt dem kann ich 3DJake da nur empfehlen! Da gibt es noch paar Druckermodelle mehr als nur Qidi und Anycubic sowie alles rund um den 3D-Druck.

Damit sind wir beim eigentlichen Thema! 3DJake hat uns den Photon Zero zum testen geschickt! Tatsächlich haben wir bereits über einen Test nachgedacht aber so recht konnte sich keiner dazu durchringen. Anycubic sagt es ja selber! Ein Drucker für Anfänger und da wollen Stephan und 3D-Winzer nicht so richtig ran und nach dem SparkMaker war mir auch nicht so danach. Photon, Photon S und Waschmaschine und Belichtungseinheit hat Stephan bereits vorgestellt. Nun wird das also wieder komplett! Zumindest für kurze Zeit bis der Mono 2K erscheint.

Wenn ich auf die puren Daten blicke lande ich wieder genau beim Spark…

Technische Spezifikationen

● Maschine: Anycubic Photon Zero
● Technik: LCD-basiertes SLA
● Lichtquelle: 405 nm
● XY Res.: 0,1155 mm, 854 * 480p
● Z-Achsen-Res.: 0,01 mm
● Schichtauflösung: 0,01 ~ 0,2 mm
● Druckgeschwindigkeit: 30 mm (Höhe) / Stunde
● Leistung: 30W
● Materialien: 405 nm UV-Harz
● Maschinengröße: 180 mm (L) * 195 mm (B) * 367 mm (H)
● Druckvolumen: 97 mm (L) * 54 mm (B) * 150 mm (H)
● Gewicht: ~ 4,7 kg

…doch das wird dem Zero nicht gerecht! Natürlich kann sich der Zero in der Auflösung und im Druckvolumen nicht mit den „Großen“ messen aber das will er ja auch nicht! Er punktet im Preis und in der Bedienung ohne sich dabei echte Schlappen in der Qualität zu liefern. 0,115 mm Auflösung mögen im Vergleich zu 0,047 mm der größeren Modelle recht grob wirken aber im FDM-Druck ist unter einem zehntel Millimeter auch nichts mehr zu machen und der Zero macht das reproduzierbar und zuverlässig! OK! Der große Überblick fehlt mir, aber im Vergleich zum Spark kann man hier von Bedienung sprechen! Doch beginnen wir mit dem Lieferumfang. Zunächst mal eine gigantische Box und viel Styropor! Die kann man vermutlich vom Dresdner Fernsehturm schmeißen ohne einen Kratzer am Gerät zu befürchten.

Die Basis sieht den größeren Photons doch recht ähnlich und auch die Mechanik zeigt zunächst keine Schwächen! Alles robust. Da hab ich in den Tests von Stephan schon schlimmere Kandidaten gesehen! Wer wegen des Preises billiges Plastikgehäuse erwartet wird positiv überrascht. Display ist zwar kleiner aber die Bedienoberfläche scheint der des Photon S zu entsprechen. Die Aufhängung des Druckbetts ist simpel aber funktionell. Bei dem Preis sollte man halt keine ausgefuchste Mimik für die Nivellierung erwarten. Ordentliche Linearführung mit Trapezgewindespindel sorgen für eine saubere und spielfreie Bewegung. Der Resintank ist einfach entnehmbar und mit 2 Schrauben geklemmt. Eine Abdeckung für kurzzeitiges Abdecken von Resin wär natürlich nicht schlecht und so simpel wie beim Spark läßt sich das hier durch die beiden Schraubenköpfe nicht realisieren. Aber da ist schon was in Arbeit! Markierungen im Tank geben eine Orientierung über den Füllstand. Bei nicht transparentem Resin ist das sehr hilfreich.

Den Klappdeckel gibt es hier nicht. Eine durchsichtige Haube verschließt den Druckbereich. Vorteil ist die bessere Zugänglichkeit. Ein Sensor hält den Drucker an wenn der Deckel abgenommen wird. Der Drucker kommt mit einem Touchdisplay wie an anderen Photons bekannt. Daten werden per USB-Stick übertragen. Top! SD-Kartenadapter sind auch nur umständlich! Micha wird hier schimpfen weil seitlich aber mich stört es weniger. Netzwerk gibt es hier nicht. Der Netzschalter schaltet das Gerät aber nicht das Netzteil (12V/3A) vom Strom.

Beim Zubehör liegt alles bei was zum Einsatz benötigt wird! Außer dem erforderlichen Netzteil liegen noch Werkzeug 3 Inbusschlüssel, Handschuhe, Maske, Filter für das Resin, Schaber und USB-Speicher bei. Schnellanleitung liegt gedruckt bei. Das Handbuch in englisch verdient seinen Namen. Verständlich auch für Leute wie mich mit Russisch-Unterricht in der Schule. Auch die Videos erklären alles. Ob nun das Leveln, Reinigen des Tanks, den Tausch der Folie… Für den Resintank verwendet besser einen Kunststoff-Spachtel! Ein Trichter sowie ein Kunststoffspachtel wäre nicht verkehrt gewesen und eine Probe Resin gehört auch nicht zum Umfang. Dem hat 3DJake in meinem Fall vorgebeugt aber dazu im Resintest später mehr. In der Produktbeschreibung von Anycubic tauchen eine Reihe „Highlights“ auf die ich so lieber weg lasse. Wir wollen es nicht unnötig lächerlich machen. Auch bei Angaben wie 16-faches Anti-Aliasing bin ich mir nicht sicher, ob das wirklich die Druckqualität spürbar beeinflußt.

Montage wie bei FDM-Druckern gibt es hier nicht. Der Drucker ist fertig montiert. Das Druckbett aufsetzen, ausrichten, Resinbehälter einsetzen, auffüllen und es kann los gehen. Natürlich braucht es dafür die entsprechenden Dateien.

Als Slicer gibt es dafür den Photon_Workshop von Anycubic. Das beliebte Chitubox in Version 1.6.4 unterstützt den Zero und das pw0-Format noch nicht. Da die anderen Modelle von Anycubic unterstützt werden sicher nur eine Frage der Zeit! Ob das Programm von Anycubic unbedingt schlechter ist bin ich mir nicht sicher. Es bringt alles was ich hier erwarte mit. Einzig Linux bleibt hier auf der Strecke. Außer dem Slicer gibt es auf dem Speicher das bereits genannte Handbuch, natürlich Beispieldateien und eine R_E_R_F.pw0 „Resin Exposure Range Finder“. Mit dieser Funktion werden die optimalen Belichtungsparameter für verschiedene Harze ermittelt.


Nach dem Druck kommt die eigentliche Sauerei. Eine Halterung für das Druckbett zum Abtropfen ist nicht vorhanden. Da hat mich Alex auf was bei thingiverse verwiesen.

Klar! Ihr wollt auch was von den Ergebnissen sehen! Wie soll es anders sein! Der erste Druck geht in die Hose! Also die R_E_R_F.pw0 drucken und das sieht sehr seltsam aus. Die Teile 7 und 8 mit der längsten Belichtung sind absolut weich! Das kann nicht sein! Da muß Anycubic die stl beim Slicen verdreht haben. Nicht schlimm aber man muß es wissen. Der nächste Versuch dann mit angepaßter Belichtung von 10s. Zum Glück geht das direkt im Menu des Druckers. Neu slicen ist nicht erforderlich. Der 2.Versuch mit dem Cube ist besser aber wieder mißlungen. Ich könnt nun weiter versuchen bis es klappt aber mal ehrlich… Ich würde diese Datei nicht auf den Speicher setzen. Da will man glänzen, dem Nutzer zeigen was geht und den nicht frustrieren. So recht Praxisrelevant ist der auch nicht unbedingt. Eigene Modelle sehen wirklich brauchbar aus! Da kommt der FDM-Druck in der Qualität nicht ran. Einzig die Druckgröße ist doch sehr eingeschränkt.

 

3DJake setzt mich schon wieder unter Druck. Wie ich oben bereits erwähnte hat 3DJake auch Resin zur Verfügung gestellt und der Test wird also in einem weiteren Beitrag mit dem Resin von 3DJake fortgesetzt. Vom 12. bis zum 15.07. gibt es 10% Rabat auf alles! Der Test wird wohl so schnell nicht fertig sein!

Fazit:

Der Photon Zero richtet sich nicht an den ambitionierten 3D-Druck Freak! Große Druckobjekte mit feinsten Details sind hier nicht zu erwarten! Dafür ist schon ein tieferer Griff in die Geldbörse erforderlich. Der Zero richtet sich eher an den Einsteiger. Mit der verständlichen Bedienung und zum niedrigen Preis durchaus auch für den Nachwuchs (aber bitte nicht ab 4!). Die eigene Actionfigur oder kleine Teile für Modellbahn sind damit schon möglich. Die Hilfe zum Ermitteln der optimalen Einstellungen für das Resin gehen in Richtung Temptower für FDM-Druck und erleichtern die Arbeit. Stärker als beim Filament beeinflußt beim Resin die Farbe die Belichtungszeiten und damit den Druck. Der Zero macht Spaß und reduziert den Frust durch einfache Handhabe und gute Anleitungen. Im Vergleich zum SparkMaker hat er deutlich die Nase vorn. Tatsächlich ist es weniger die geringere Auflösung als viel mehr der kleine Bauraum der ein wenig stört. Zusätzlich solltet Ihr die Belichtungszeiten nicht zu optimistisch niedrig setzen. Schon an dem 36W Netzteil läßt es sich erahnen. Die UV-Lichtquelle ist nicht all zu stark. Bei einer Angabe von 8sek. auf der Resin-Flasche mußte ich doch 50% höher gehen um ein ordentliches Ergebnis zu erhalten.

Ich würde mir dazu ein „Resin-Basiskitt“ aus Trichter, Plastespachtel, Filter, Silikonmatte, Handschuhen… wünschen. Ich frag mal nach.

Wo gibt es den Zero? Na klar! für derzeit 155€ bei 3DJake! bei denen ich mich für den Test vielmals bedanken möchte.

Update:

Da ist plötzlich noch ein Slicer für den Zero aufgetaucht. Nennt sich Lychee und ist auch in einer freien Version verfügbar. Dieser komische Vogel erschien beim ersten Start… Gedruckt mit dem Resin von 3DJake. Sieht doch ordentlich aus!

7 Kommentare

  • hi
    kurze frage wie kann ich eine .p0w datei ertsellen um mit dem photon zero zu drucken .
    nichtmal mit der anycubic workshop software die dabei war —

  • hallo
    ich habe mal ne frage, ich habe mir den photon zero von anycubic gekauft.
    habe folgendes problem ….. ich bekomme es einfach nicht hin, eine datei ins .p0w format zu bringen.
    auch nicht mit der photon workshop software die dabei war,könnt ihr mir da weiter helfen.

    Danke

  • Die Testdrucke hab ich ergänzt. Auch wenn der Cube in die Hose gegangen ist sehen die sonstigen Drucke recht brauchbar aus. Der Zero muß sich da nicht verstecken!

  • Da ist der Testbericht ja wieder. Hatte mich schon gewundert. Der war ja letzte Woche schon mal online und ist dann verschwunden. Hatte mir schon Sorgen gemacht, das dem Kleinen was passiert ist

    • Das war ein Versehen. Bin halt auch nur Mensch…
      Ich hätte auch lieber den Test fertig gemacht aber wenn der Drucker jetzt im Angebot ist muß der Bericht einfach online gehen.

    • menscheln ist menschlich 🙂
      Wer arbeitet macht Fehler. Von daher: Immer her mit den Fehlern

      Eure Testberichte machen immer wieder Spaß

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