Aktuelle Lage an der Filamentfront und Test von neuem Filament

Ich hab das zunächst nicht so registriert. OK! Da gab es eine Aktion bei Extrudr und dann kamen Meldungen im Forum auf von steigenden Preisen vor allem bei PET. Beim Blick auf 3dJake war davon zunächst nichts zu sehen. Mit 2,2 kg Rolle economy PETG von Colorfabb hat das aber ohnehin nicht interessiert. Wer glaubt schon, daß die jemals leer wird… irgend wann eben doch! Nun wollt ich also schnell Nachschub ordern aber da war nur die Möglichkeit zum Vorbestellen. Ganz so schlimm ist die Lage jetzt nicht! 3-7 Tage oder eine andere Marke. Aber ich wollt es gern genau wissen und hab bei Thomas von 3DJake nachgefragt. Wie ist die Liefersituation bei Filament. Hier die Antwort:

Ja, da gebe ich dir völlig Recht. Wir haben auch mit dem Ansturm ein wenig zu kämpfen haben aber soweit alles im Griff.

Bei allen Herstellern haben wir die Lieferkette aber soweit abgesichert.

Unser eigenes Filament ist ausreichend verfügbar. Wir haben gemeinsam mit der Produktion auch die Kapazitäten deutlich erhöht. PETG sollte ebenfalls nahezu alles verfügbar sein im Moment.
Es gibt ein paar Filamenthersteller die Verzögerungen haben wie z.B. Extrudr oder colorFabb. Das sollte sich aber auch in 1-2 Wochen gelöst haben. 🙂
Es gab auch über die letzten Monate eine grobe Preiserhöhung bei PLA aufgrund des Single-Use Plastic Bans. Wir haben jedoch unsere Preise nicht erhöht, da die Mengen gewachsen sind und wir das dadurch ein wenig ausgleichen konnten.

Grundsätzlich bin ich ganz guter Dinge. Unsere Lieferzeiten im Shop stimmen auch zu 99%. (sofern auch die Carrier selbst mitspielen)

Gerne lass ich dir auch von unserem neuen rPLA, rPETG und LumberJake (Holz) eine Spule zukommen. Gib einfach Bescheid welche Farben. 🙂
Das recycelte Material hat den gleichen Verkaufspreis wie das Standardmaterial, aber dafür mit Kartonspule. Refill bzw. Masterspool haben wir noch keine super Lösung, da die Preise nahezu identisch sind wie auf der Spule.

Bzgl. 3D Drucker:
Wir bekommen wöchentlich Lieferungen aus China sowie auch von allen anderen Lieferanten. Bei Anycubic und Elegoo gibts gar keine Probleme im Moment. Hier haben wir dann im Mai auch ordentlich lagernd.
Creality hat Probleme in der Produktion und kann die Mengen die benötigt werden aktuell noch nicht produzieren. Daher bekommen wir hier leider nur eine begrenzte Anzahl an Druckern die nächsten Wochen. Hier sind aber die Vorbestellungen auch Safe. 🙂

Alles in allem sind wir froh in der Krise weitere Arbeitsplätze aufbauen zu können und auch die Toleranz der Kunden ist meistens OK. 😉 Wir versuchen ja so gut wie möglich jeden zu informieren.

Wünsch dir/euch alles Gute und #bleibtgesund!

glg

Thomas Mittendrein-Schimautz
Engineer / Shopmanager 3DJake

Ihr könnt es ja selber lesen. Es entspannt sich ein wenig und wir dürfen mal wieder Filament testen. Ich wollte Euch aber auf diese Infos nicht warten lassen bis wir das Material getestet haben. Leider ist Ela noch immer verhindert. Das niceABS und das niceBio von 3DJake hab ich Euch bereits vorgestellt. In weiss gibt es das zur Zeit 15% günstiger. Das ecoPLA zeige ich regelmäßig in den Druckertests. Neben der unaufgeregten Verarbeitung gibt es das in 50 Farben und Effekten. Da findet jeder Seine Farbe. Alex und TTx380 wollen mir dabei helfen, zusätzlich hab ich noch das PETG und das ASA von 3DJake bestellt und der Rest dazu demnächst in diesem Beitrag.

Nachtrag:

Test rPETG:

Wie angekündigt hier der Filamenttest. Recyceltes PLA und Holz sind auf dem Weg zu den Freunden und ich beginne mit dem recycelten PETG. Wie oben zu lesen von 3DJake zur Verfügung gestellt in Orange. Ich find den Gedanken gut auch mal recyceltes Material zu verwenden wenn die Qualität stimmt! Das Recycling nicht unbedingt ein preiswertes Geschäft ist wissen wir auch. Mit knapp 30€ kostet die Kilo-Rolle das Gleiche wie das normale PETG von 3DJake. Das ist nicht außergewöhnlich günstig aber der übliche Preis am Markt. Besonderheit ist die Papprolle! Mich ärgern schon lange die Kunststoffrollen!

Ich hab nun einige Objekte und Testkörper gedruckt und weiß im Moment nicht wie ich das Material beschreiben soll. Es ist unerwartet! Wir alle kennen PET und wissen wie es sich anfühlt und aussieht. Üblicher Weise selbst bei schwarz gegen das Licht leicht transparent und sehr flexibel. Beim Druck oft leichte „Spinnweben“ und schwieriger bei dünnen Schichten zu drucken. Das Orange ist absolut blickdicht und deutlich matter als das bekannte Orange von Prusa. Auf dem Karton von 3DJake grüßt der 3DJake mit einem Link zu thingiverse. Also tu ich ihm den Gefallen! Der Kerl ist nicht gerade klein und ich bin geizig! Also reduzier ich den auf 20%. Der sieht recht simpel aus aber die Segelflieger-Ohren sitzen tiefer und benötigen eine Stütze. Ich hab da nicht viel rum probiert. Auf dem Karton und der Spule stehen 230-250°C Düse und 60-80°C Bett. Das kennen wir! Ich drucke mit 225 und 70 °C! Beim Druck fällt aber sofort auf, zwischen Objekt und Stütze gibt es keine Fäden! Und auch sonst kommt der Druck sehr gut raus! Details wie Mund und Schrift kommen sehr sauber! Die Ohren… naja.

Also werd ich mutiger! Benchy und Frosch mit variabler Layerhöhe von 0,16 +/- 0,04 mm. Das Ergebnis überzeugt! Selbst der Schriftzug am Benchy ist zu lesen! Das hatte ich so mit PET nicht erwartet! Das Objekt wirkt sehr steif für PET und die Farbe wirkt wie dick aufgetragen. Ich hatte den Verdacht, durch Farbpigmente und Beimengung ist die Flexibilität verloren gegangen. Da gibt es bei mir eine Kiste mit Probekörpern zum Vergleich. Eine Prüfmaschine hab ich nicht und das ist nichts Wissenschaftliches aber da kann man mal in der Hand biegen und vergleichen.

Also hab ich die Probekörper von Prusa gedruckt und mit anderen PET-Proben verglichen. Ich konnte keinen Unterschied feststellen! Zwischendurch hatte ich eine leichte Verstopfung der Düse. Passiert mir eher selten. Nach dem Säubern ist es nicht wieder aufgetreten. Ob das nun am Filament gelegen hat möchte ich nicht behaupten! Ein Schutzbrillengestell nach dem Vorbild vom Prusa Face-Shild kommt sauber und ist wie gewünscht flexibel. Es sollte also auch für diesen Einsatz geeignet sein. Fazit? Es spricht nichts gegen die Verwendung des rPETG! Im Gegenteil! Das druckt sich überraschend gut! Ohne Zugtest kann ich keine genaue Aussage treffen aber gefühlt hat es die Stabilität des normalen PET! Ich werd damit noch paar Gesichtsschützer drucken und verteilen! Zuvor kommt der nächste Filamenttest!

Und hier der Bericht von alfrank zum Holzfilament:

Da ich bisher mit Holzfilament (u.a. von ColorFabb) eher Probleme als Erfolgserlebnisse hatte, habe ich mich natürlich sofort bereiterklärt, das neue LumberJake PLA Natur von 3DJAKE zu testen, als Uwe herumgefragt hat, wer sich traut.

Kurz gesagt: ich bin begeistert!

Es lässt sich ohne irgendwelche Probleme mit meinen ganz normalen PLA-Einstellungen (210 °C Düse, 50 °C Bett, 60 mm/s, 0,5 mm Linienbreite, 0,25 mm Schichtdicke – ich bin ungeduldig) drucken.

Und das an meinem 4Max Pro mit dem E3D Hemera Full Metal Dual Drive Direkt-Extruder mit Volcano Hotend und beschichteter Micro Swiss 0,4 mm Düse. Diese Kombination ist eigentlich eher für höhere Temperaturen ausgelegt, aber dann sieht man bei Filament das niedrigere benötigt wenigstens sofort, ob das Filament was taugt.

Und das LumberJake taugt, und wie: keine Verstopfungen, kein Aufschäumen, keine Bläschen, (fast) keine Fäden. Ohne irgendwelche Optimierungen. Es riecht irgendwie nach karamellisiertem Holz…

Aus Spaß an der Freude habe ich mir damit eine Blanko-Visitenkarte gedruckt, nur 3 Schichten à 0,20 mm dick, und sie mit meinem Laser beschriftet. Beide Seiten werden jedes Mal schön dicht und glatt gedruckt. Das Ergebnis ist doch klasse, oder?

Aber eine gute Belüftung und Absaugung ist beim Lasern lebenswichtig!  😉

Dieses Filament ist unglaublich – wer hat schon eine Holz-Visitenkarte?

Ok, 70% PLA, 30% Holzmehl, trotzdem…

Es gibt noch zwei dunklere Farbtöne davon, die kommen bei der nächsten Bestellung definitiv mit in den Warenkorb.

Erfahrungen mit dem rPLA (Blau).

Euer TTx380.

Als erstes fällt die Papprolle mit ihrer großen Breite auf. Sie ist mit 80 mm Breite nicht für alle Drucker mit Original Filament Halter geeignet. Ok, 1000 gr brauchen halt ihren Platz. Bei mir fielen direkt der Sapphire Pro und der Kossel da raus. Bei beiden verklemmt sich die Rolle heftig. Erster Testdrucker war dann der Sapphire Plus, aber auch bei dem läuft die Rolle nicht ganz frei, aber es funktioniert.

Als nächstes erscheint das Blau eher wie ein grün. Ein Vergleich mit einer RAL Farbtontabelle zeigt dann, das es große Ähnlichkeit mit RAL 5021 Wasserblau gibt, nur etwas dunkler. Ähnlich dem Anmelde Button im Forum. Die Bilder bringen die Farbe mit einem leichten blaustich rüber, ist im Original mehr grün.

 

Die Rolle ist sauber gewickelt, ich hab mal ein paar Meter abgespult und keine gravierenden Maßabweichungen festgestellt. Der Rest sollte also auch so beschaffen sein.

Angegeben ist ein Temperaturbereich von 200- 220°an der Düse, und 60° vom Druckbett.

Da ich bereits ein Materialprofil vom EcoPLA von 3DJake habe, konnte ich das gleich weiternutzen.

Was soll ich sagen, das Zeug läßt sich bei 200°/60° sehr gut drucken. Druckbetthaftung und Layerhaftung sind Top. Stringing gab es nicht, und nur minimalstes Engelhaar. Der Rücken vom Jake ist nicht so rauh, wie er auf dem Bild aussieht. Er ist schön glatt. Der Jake ist wie ein Benchy, er hat einige Schwierigkeiten für Drucker und Filament zu bieten. Besonders die Ohren sind nicht einfach. Ohne Stützen gedruckt.

 

Nachden die ersten Drucke sehr gut verlaufen sind, wollte ich mal die Grenzen von dem Zeug herausfinden, besonders was von der Temperatur her geht. Benutzt habe ich dazu den Basic Retraction Test von Stefan_Alberts_ .

Die Grenzen habe ich dann im Drucker gefunden. 170° als unteren Wert, wollte der Sapphire Plus nicht so richtig mitmachen, ebenso die 270° nach oben. Da hat er ganz verweigert. 😀

Bei 180 und 190° gab es leichtes Engelshaar, von 200 bis 230° waren die Ergebnisse einfach sehr sauber, ab 240° wurde das Engelshaar mehr, und die Oberfläche der Stifte wurde rauh, und wellig. 1.) 180°, 190°,200° 2.) 210°, 220°, 230° 3.)240°, 250° 260°

Die verbogene Basis ist kein warping sondern Ungeduld meinerseits, zu früh abgelöst nach dem Druck.

Dann noch den Testwürfel und das Benchy einmal 180° und dann 230°. Die Kante am Würfel hab ich gekillt, da er sehr fest auf der Ultrabase saß. Bei 230° wird die Oberfläche leicht glänzend.

Problem hat ich erst nach dem Hitzetest, da der Sapphire Plus die Temperatur heftig überschossen hat, ist beim Versuch die 270° zu drucken der Bowden im Hotend auf der Strecke geblieben. Das nächste Benchy mit 220° wurde dafür ein Super Lightweight Benchy 😀

 

Fazit:

Einfach und zuverlässig zu druckendes Material, das auch saubere Oberflächen bietet. Und über einen sehr großen Temperaturbereich druckbar ist.

Die Farbe ist kein leuchtendes Blau, ich finde sie aber OK.

Nachteil ist halt die (zu) breite Rolle.