Wainlux K10 – Mini Laserwürfel

Und wieder mal ein kleiner würfelförmiger Lasergravierer, den wir, DRUCKtipps3D, testen sollen. Diesmal ist es der Wainlux K10.

 

Vor ein paar Monaten hatte ich ja über den Sculpfun iCube Pro berichtet und Peter letztes Jahr über den Wainlux K8. Mal schauen, wo sich der Wainlux K10 einreiht.

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Der Lasergravierer wurde uns freundlicherweise vom Hersteller Wainlux kostenlos zum Testen zur Verfügung gestellt, weitere Absprachen gab es nicht. 

 

Erstmal das Wichtigste zum Laser:

Warnung! Laser sind keine Spielzeuge!

Das hier gezeigte Gerät hat eine Leistung die mindestens 1000 Mal höher ist als die von Laserpointern! Gefahr von permanenten Augenschäden bis zur Erblindung! Brandgefahr! Nur mit geeigneter Schutzausrüstung an geeigneten Arbeitsplätzen von geschultem Personal zu benutzen!

Siehe DGUV Vorschrift 11.

Obige Warnung ist ernst zu nehmen, auch aufgrund folgender Eigenschaften bzw. Eigenheiten des Gerätes:

Die Einhausung kann nicht als hermetisch geschlossen betrachtet werden.

Es liegt nicht einmal die bei den China-Geräten sonst übliche grüne sog. Laserschutzbrille bei. Also muss man sich zuerst eine anständige holen, die tatsächlich als Schutz vor der verwendeten Wellenlänge von ca. 445 nm ausgelegt ist. Z.B. Uvex hat da sicher was…

Auch mit der besten Schutzbrille darf man keinesfalls in den Laserstrahl blicken.

Auch die Reflektionen des Strahls sind nicht minder gefährlich!

Niemals ohne Schutzbrille auch nur am Strom oder am Computer anschließen!

Benutzung auf eigene Gefahr!

Brandgefahr!

 

Zuerst mal die technischen Daten, direkt aus dem Handbuch:

Achtung: hier geht es um den K10, nicht um die stärkere Variante K10 Pro.

Apropos Stärke: die Laserleistung steht weder im Handbuch noch auf dem Gerät, auf der Hersteller-Homepage findet man dann 3 W bzw. 1,6 W.

Also einigen wir uns auf maximal 3 W optische Laserleistung.

 

Nun zu meiner tabellarischen Bildergeschichte vom Test:

Sieht ja echt schnuckelig aus, der kleine Plastikbomber.

Praktisch: die integrierte, orangefarbene Schutzscheibe.

Sogar USB-C und einen Anschluß für einen Abluftschlauch gibt es.

Das Zubehör ist kreativ aber sicher im Gerät verstaut.

Ansicht von unten nach dem Herauspopeln.

Blick auf Laser und X/Y-Mechanik.

Schutzscheibe hochgeklappt.

Zubehör und etwas Testmaterial.

Sogar ein gedrucktes, mehrsprachiges Handbuch liegt bei.

Der deutsche Inhalt ist manchmal amüsant oder sogar verwirrend.

Die englische Version ist deutlich besser, aber teils doch etwas oberflächlich.

Das sollte auf der µSD-Karte drauf sein. Da meine aber leer war, habe ich sie unter „TF Card“ einfach hier heruntergeladen.

Auf dem beiliegenden schwarzen Fokussierpapier soll der Laserpunkt so klein wie möglich sein.

Der Fokus muss also manuell über Rein- oder Rausdrehen der Laserlinse eingestellt werden.

Soviel zur macOS Version des Laser-Tools CutLabX aus dem Download: defekt.

Die Version aus dem App Store funktioniert.

Die Handy-Variante ist sehr minimalistisch und hat Probleme, sich an das Bildschirmformat anzupassen.
Die Desktop-Version macht mehr her. Anmelden ist optional.

Unter macOS die mit „cu.wch“ beginnende Schnittstelle auswählen.

Aber auch hier gibt es Hürden.

„Interval“, also der Zeilenabstand bei Bitmaps wird als Kommazahl dargestellt, muss aber in den Layer-Eigenschaften mit Dezimal-Punkt eingegeben werden.

Auf dem beiliegenden Sperrholz werden Vektorgrafiken ab ca. 1000 mm/min bei 80% Laserleistung gut sichtbar. Langsamer gefahren wird’s kräftiger.
Für Graustufen-Bilder (Einstellung „Jitter“) kann man bei voller Laser-Leistung doppelt so schnell fahren.
Besonders der Hund vor dem gemeinen Hintergrund wird damit echt gut.

In 60×40 mm^2 dauert das ca. 25 Minuten.

 

Und nun noch ein paar ausführlichere Infos und Gedanken zum Wainlux K10:

Das ist also ein reiner Laser-Gravierer, schneiden kann man damit nichts.

Mit Papier habe ich es zwar nicht versucht, aber das verkokelt wohl eher als daß es mit so niedriger Geschwindigkeit sauber geschnitten würde.

Die Ergebnisse sind durchaus als gut zu bewerten, die paar Haken in der Software sind verschmerzbar.

Nur die Handy-App kann quasi nix außer bereits auf der µSD-Karte liegende Dateien zu starten und den Laser manuell zu fahren. Falls man alle Bedienelemente erreichen kann.

Man kann den Laser per WLAN anbinden, wobei dieser als Access-Point funktioniert, also ein eigenes WLAN erzeugt, mit dem man den Computer verbinden muss. Irgendwie soll es auch gehen, ihn ins vorhandene WLAN einzubinden, aber ich habe es nicht geschafft.

Trotzdem finde ich es praktischer als über USB, da per WLAN die komplette Datei auf einen Rutsch (wenn auch mit ca. 1 MB / min recht langsam) übertragen wird und der Laser dann einfach vor sich hin arbeitet.

Wenn man ihn über USB verbindet, muss die Verbindung nämlich während des gesamten Graviervorgangs stabil aufrechterhalten werden. Und da Bitmaps mit 100 mm^2/min erzeugt werden, kann das bei einer maximal nutzbaren Fläche von 80 mm x 80 mm bis zu einer guten Stunde dauern.

Anfangs hatte ich das Problem, daß die Status-LED am Gerät dauerhaft geblinkt hat, sonst aber nix passiert ist, keine Bewegung, nicht mal Homen, nix.

Nach langer Fehlersuche habe ich dann die Ursache gefunden: der Sichtschutz-Klappdeckel soll im geschlossenen Zustand einen Taster betätigen, um den Laser zu entsperren. Tut er aber nicht, außer wenn man die linke Seite beim Zuklappen etwas nach rechts drückt.

An sich ist das eine sehr löbliche Sicherheitsfunktion, nur wenn der Deckel den Taster nicht genau trifft, dann ist das echt doof weil es dauerhaft die Benutzung verhindert.

Die Fokussierung über die Punktgröße auf schwarzer Folie ist nicht mehr zeitgemäß, da hat sich Wainlux einfach die Höhenverstellung des Laserkopfes gespart, die der K8 mit seinem Fixfokus-Laser noch hatte.

 

Fazit:

Wenn Dokumentation, Software und der Deckelschalter noch etwas optimiert werden, ist das schon ein brauchbarer, kleiner Lasergravierer.

Wenn man sich der Einschränkungen bewusst ist:

Nur Gravieren, nicht Schneiden, max. 80 mm x 80 mm Arbeitsbereich, max. 50 mm Objekthöhe.

Nur für weiche Materialien geeignet, keine Steine oder (beschichtete) Metalle, dafür reichen die max. 3 W einfach nicht aus, die effektiv eher 1,6 W sind.

Zur Einordnung: sowohl sein Vorgänger, der K8, als auch der Sculpfun iCube Pro sind leistungsfähigere Maschinen, die aber auch so ihre Problemchen haben. Mit 199,- Euro Listenpreis für den K10 muss man dann schon genau so ein Gerät suchen…

 

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Den Wainlux K10 gibt es hier zu kaufen:

Homepage des Herstellers für 199,- Euro
oder alternativ auf Aliexpress für 200,- Euro

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