Testbericht Implotex Kompressor 480W für die Airbrush
Ein kleiner leiser, klassischer Werkstatt Kompressor als Luftquelle für die Airbrush?
Den Implotex 480W habe ich während einer 10% Rabattaktion ganz normal mit eigener Kohle bei Amazon.de bestellt. Dieser Artikel ist nicht gesponsort von niemanden. Aber ich benutze Affiliate Links.
Der „kleine“ Implotex 480W (2/3 PS) ist gemessen an seiner Leistung nicht mal sonderlich teuer. Ich habe ihn bei Amazon.de für 200,- Euro erhalten, aktuell kostet der Implotex 480W bei Amazon wieder 230,-, Versand frei.
Ein „Airbrush“-Kompressor mit diesen Leistungsdaten kostet ungleich mehr, schon mein deutlich schwächerer Harder & Steenbeck Aero Pro 30A (siehe Testbericht hier) kostet etwas mehr als das Doppelte.
Der Unterschied? Die Luft- und die Motorleistung sind beim Implotex deutlich höher. Der Tank und maximal Druck ist bei beiden gleich: 9L Tank, maximal 8 Bar. Beide pumpen den 9L Tank auf 8 Bar auf und schalten dann wieder aus, bis der Druck im Tank unter 6 Bar sinkt, dann setzen die Pumpen wieder ein. In der Zwischenzeit ist dann jedoch absolute Stille. Der Implotex ist zudem ölfrei. Der AeroPro 30A ist etwas kompakter als der Implotex und ölbefüllt. Schönheiten sind Beide nicht.
Während der AeroPro 30A lt. Herstellerangaben mit 30-35 L/min angegeben ist, sind es beim Implotex 480W derer 89 L/min. Also mehr als das Doppelte.
Wobei die Werte mit Vorsicht zu genießen sind, da ich nicht weiß, was und wie da gemessen wurde, bei Beiden nicht.
Obwohl der Implotex für einen Werkstattkompressor als sehr leise gilt, ist er wesentlich lauter als alle meine bisher getesteten Airbrush Kompressoren zuvor. Als ich ihn im Wohnzimmer mal kurz ausprobiert habe, vibrierte selbst der alte Holzdielen-Boden noch mit. Gemessen, so wie alle meine bisher getesteten Kompressoren auch, komme ich auf 70-75dB A.
Um Kritikern vorzubeugen: Ich weiß nicht wie Implotex misst, vermutlich richtiger als ich, aber ich messe immer gleich: Ich sitz etwa einen Meter, vielleicht etwas weniger neben dem Kompressor, der genau da steht, wo die anderen auch standen, auf meinem Hocker und halte das selbe iPhone mit der selben App in der Hand. Und damit mag der Zahlenwert falsch sein, aber der Vergleich im Verhältnis passt. Und ich messe eben 70-75 dB A beim Implotex, wo andere nur 40, 50 oder 60 dB A laut waren.
Zum Vergleich:
AS189: 50-55 dB A mit Plopp um 75 dB A
AS196: 62-65 dB A mit Plopp um 74 dB A (zum Test AS196)
AeroPro 30: 40-44 dB A mit Plopp um 61 dB A (zum Test AeroPro 30A)
Implotex 480W: 70-75 dB, kein nennenswerter Plopp, aber Knack beim Einschalten
70-75 dB A ist mir persönlich für in der Wohnung entschieden zu laut. Auch in meinem Bastelkeller wird das nicht mein Standardkompressor werden.
Grundausstattung nicht für Airbrush
Der Implotex ist erst mal nicht direkt aus dem Karton raus einsatzfähig und für Airbrush Aufgaben ist er auch noch nicht passend ausgestattet.
- Um den Implotex 480W zum Airbrushen zu benutzen muss man zu aller erst mal noch ein Druckminderer mit Wasserabscheider zusätzlich kaufen. Ich hab meinen günstig bei Amazon für 19,- Euro erstanden.
- Zusätzlich braucht es dann noch einen Adapter 7.2mm Stecknippel auf 1/8″ Außengewinde, um den Airbrush-Schlauch an den oben genannten Druckminderer zu bekommen. Den gabs zum Glück sehr günstig für 4 Euro ebenfalls bei Amazon.de (das Artikelbild ist symbolisch zu verstehen).
Alles in allem kostet der Implotex „airbrushfertig“ somit um die 250,- Euro.
Montage / Erstinbetriebnahme
Nachdem dann letztendlich alles angekommen war, konnte der Aufbau beginnen. Der Versand erfolgt übrigens sehr schnell, auch ohne Expresszuschlag. Zunächst gilt es das Manometer des Implotex zu montieren, das ist zum Versand nicht montiert. Dazu wird eine Rolle sehr dünnes Teflonband mitgeliefert. Das Teflonband ist allerdings jetzt eher mäßiger Qualität. Das nächste Mal werde ich mir gleich noch ein anderes Teflonband mit mindestens 60 g/m² (Amazon.de) oder besser 100 g/m² noch dazu kaufen. Oder ich versuche es mal mit Gewindedichtmasse von Loctite.
Dann muss noch der Luftfilter angeschraubt werden. Die Erklärung, wie oder wo man das macht und was mit dem komischen Schlauch am Luftfilter zu tun ist, ist etwas sehr dürftig. (Die Anleitung ist insgesamt recht dünn).
Danach gilt es, den Druckminderer zusammen zu schrauben, das sind insgesamt weitere 3 Gewinde, die mit Teflonband abgedichtet und dann verschraubt werden wollen.
Ich mach es Kurz: das Gewürge mit dem Teflonband macht keinen großen Spaß. Ich habe letztendlich einen ganzen Tag gebraucht (und die komplette Rolle Teflonband), bis ich alle vier Gewinde dicht hatte. Es ist schon recht nervig, wenn man zum x. Mal mit der alten Seifenblasen-Flasche auf Leckage Suche ist und es wieder nicht dicht ist. Oder wenn endlich alles dicht wäre, aber nun das Manometer am Kompressor auf dem Kopf steht. Ich hab es auf dem Kopf stehen gelassen. Sch.. drauf, ich reiß das jetzt nicht wieder auseinander. Dicht ist immerhin alles geworden, im Verlauf von 2 Tagen verlor er etwa ein halbes Bar an Druck. Ich denke, das ist gut genug.
Gut gefällt mir dagegen das seitlich angebrachte Ventil zum „Entwässern“ des Tanks, auch hier bei Implotex sollte regelmäßig eventuell angesammeltes Kondenswasser abgelassen werden.
Weitere Kritikpunkte:
Was mir am Implotex auch nicht gefällt ist der Ein-/Aus Schalter, der ist recht klein und extrem schwergängig. Da muss man dran reißen wie ein Ochse. Ich werde den Implotex eingeschaltet lassen und ne Steckdose mit Schalter hinten dran setzen. Wenn ich ihn denn behalten sollte, dann kommt er tief unter den Tisch und so schlecht wie der Schalter bedienbar ist, müsste ich dann jedes mal da runter kriechen.. Neee. lass mal.
Er wird im Betrieb sehr schnell gut warm bis heiß. Das macht ihm wohl nix, dafür wurde er ausgelegt (Schutzschaltung Temperatur waren wenn ich es recht mitbekommen um 135°C)
Der Implotex wirkt auf mich wie ein etwas ungehobelter Kraftprotz (ja, ich weiß, eigentlich ist das für ein Werkstattkompressor ein Leichtgewicht), alles ist ein bissl gröber, schwerer.. Aber er hat auch wesentlich mehr Leistung.
Was bringt die Mehrleistung denn nun konkret.
Es ist relativ witzlos den Implotex mit einer 0,2er Airbrush zu testen. Natürlich hat er ausreichend Kraft, eine 0,2er Airbrush bis in den St. Nimmerleinstag zu bedienen. Mit einer „Tankfüllung“ also von 8 bis 6 Bar kann ich 2,5 Minuten Sprühen und trotz non-Stop weiter Sprühens füllt er den Tank in 38s wieder auf 8 Bar auf.
Zum Vergleich:
AS196: 38s / weiter Sprühen ohne Druckabfall, nach 48s wieder voll (3L Tank!)
AeroPro30A: 137s / weiter ohne Druckabfall, nach 70s wieder voll
Implotex 480W: 150s / weiter ohne Druckabfall, nach 38s wieder voll
Auch bei einer 0,4er Düse kommt überhaupt kein Stress auf. Zwar ist nach 1:10 Minuten dann mal der Tank unter 6 bar und die Pumpe setzt wieder ein, aber das geht ohne irgendeinen Druckverlust einfach weiter und nach nur 55 Sekunden schaltet die Pumpe auch wieder ab, trotz non stop weiter Sprühens. Kein Stress, keine Mühen. Das schaffte der AS196 nicht und der Harder & Steenbeck Aero Pro war da nicht annähernd so souverän, auch wenn der Aero Pro ohne Verlust an Arbeitsdruck den Tank wieder befüllt bekam, das Verhältnis Pumpe an zu Pumpe aus soll, wir erinnern uns, 50:50 nicht unterschreiten. Das ist beim AeroPro 30A nicht mehr gegeben. Beim Implotex schon.
Zum Vergleich:
AeroPro30A: 85s / weiter ohne Druckabfall, nach 120s wieder voll
Implotex 480W: 70s / weiter ohne Druckabfall, nach 55s wieder voll
Aus diesen Ergebnissen leite ich folgende Behauptungen ab:
- Was auch immer der tatsächliche Luftdurchsatz in Liter/Minute der beiden Kompressoren sein mag, der Implotex hat etwa doppelt soviel davon.
- 70s Sprühen zu 55 Sekunden Pumpen ist nicht nur besser als 85s Sprühen zu 120s Pumpen, das ist auch besser als 50:50 und damit kriegt der Implotex von mir das Prädikat: Der Implotex (anders als der AeroPro 30A) kann den lieben langen Tag mit dieser 0,4er Brush durchsprühen.
(Nebenbei: Wenn mir jetzt mal ein Wissender noch erklären könnte, warum bei identischem Druck, identischem Tank und identischer Airbrush einmal 70s und einmal 85s gesprüht werden kann, wäre ich dankbar. Ist vielleicht doch nicht alles identisch, sind die Druckanzeigen vielleicht ungenau? Lasst mich nicht doof sterben, wenn Ihr was wisst)
Um die Grenzen des Implotex auszuloten muss es dann schon etwas größer werden. Mein Aero Pro 30A schwächelt etwas bei den 0,6er Düsen mit Fan-Sprühkappe. Der Implotex zuckt da noch mit keiner Wimper. Und größer habe ich nichts mehr, also müssen Schätzungen & Hörensagen weiterhelfen:
- Mit seinen angegebenen 89l/min kann er wohl auch ein paar der genügsameren (Einsteiger?)-Lackierpistolen bedienen, sei es im KFZ Bereich oder auch für Holzveredelung, solang die benötigte Luftmenge nicht die 89l/min übersteigt.
- Ich wollte immer mal eine Ausblaspistole mit ordentlich Wumms. Der Implotex macht das. Dank Y-Adapter auch parallel zur Airbrush
- Bälle, Auto & Motorradreifen aufblasen, kein Problem.
- 25 Klammern am Stück müssten auch gehen (errechnet anhand Datenblatt)
- 4-5 Nägel mit einem Nagelgerät hintereinander schafft er auch noch, dann muss man ihm aber bissl lassen (errechnet anhand Datenblatt)
- und angeblich lt. Erfahrungsberichten anderer Käufer soll es auch grad so für ein Reifenwechsel mit so einem Schlagschrauber reichen. Für einen Reifen. Dann etwas pausieren.
- Polier- und Schleifgeräte haben in der Regel einen höheren Luftbedarf, das wird wohl eher nix werden
Meine Meinung
Ich tue mich schwer mit dem Implotex. Ohne Zweifel bläst er alle meine bisherigen Kompressoren in Grund und Boden, egal welche Airbrush in welcher Ausführung ich ihm vorsetze, der packt das alles spielend. Und er kann ja noch mehr. Zum (Semi-) professionellen Einsatz in einer Werkstatt allerdings scheint er dann schon wieder etwas schwach, dünkt mir zumindest, wenn ich so die Werte diverser Luftdruck betriebener Geräte ansehe – aber dazu weiß ich nix. Und wenn man keine Ahnung hat, sollte man da nicht zu viel zu schreiben, ich fürchte ich hab da schon zu viel geschrieben 😉
Als Werkstatt Kompressor scheint er halt etwas schwach aufgestellt, dafür ist er für einen Werkstattkompressor halt eher leise. Als Airbrush Kompressor hat er mehr Leistung als normal erforderlich ist, ist deutlich billiger als ein Airbrush Kompressor mit ähnlicher Leistung, ist aber da wieder eher laut.
Und das ist mein Knackpunkt, mir ist er einfach zu laut und ich komme über den Einschaltknopf nicht weg. Ja sehe ich den Preisunterschied, aber der AeroPro 30A ist mir lieber, auch wenn er meine 0,6er Düse mit Fan-Kappe nur mit Ach und Krach bedient bekommt. Ölfrei oder nicht, ich hab bisher keinerlei Problem mit dem Öl in meinem Aero 30A. Selbst ein (verrücktes 80,- Euro Schnäppchen) AS196 hat schon genug Leistung fürs Airbrushen und ist auch ein gutes Stück leiser.
Rein nur für die eine Airbrush mit Fan-Kappe, bei der der AeroPro 30A zickt, und als Kompressor für eine Ausblaspistole, weiß ich nicht, ob ich den Implotex behalten werde.
Zurückschicken werde ich nicht, weil das ist nicht fair dem Verkäufer gegenüber, mit welchen Argument sollte ich da kommen, nur dass meine Laienmessung einen deutlich höheren Lärmpegel ausgibt? Mehr kann man dem Gerät glaub echt nicht anlasten. Das mit dem Knopf.. hmm..
Ansonsten ist das alles prima mit dem Implotex, ja, sogar der Endkundenservice soll richtig gut und kompetent sein. Das Gerät macht einen guten Eindruck, alles top verarbeitet, ich find sonst absolut nichts zu meckern.
Dank Schnellwechselkupplung (DN 7.2 beim Implotex, beim AeroPro waren es DN 5) kann der Druckminderer statt an den blauen Druckluftschlauch auch direkt am Kompressor eingesteckt werden. Stelle ich ihn aber unter den Tisch, dann komme ich an den Druckminderer nimmer ran, um den Druck zu verstellen. Also werde ich den Druckminderer halt neben den anderen da links an die Tischkante zimmern. Oder sowas. Solche Aktionen müssen gut geplant werden, nichts überhasten 🙂
Nachtrag:
inzwischen ist der Implotex 480W auch bei PK-PRO.de lieferbar. Wer also lieber um Amazon einen großen Bogen macht..
PS:
Und jetzt könnt Ihr aufatmen, das war vermutlich erst mal der letzte Blogpost zu diesem Thema. Die Luft ist raus sozusagen. Mehr Kompressortests sind erst mal nicht geplant. Einen Werther SilAir 20A würde ich gerne mal noch antesten, wenn mir ein Händler ihn zu einem deutlich rabattierten Preis abgeben würde oder gar mal einen leihweise überlässt. Aber zum Vollpreis um 390,- kaufe ich jetzt nicht nochmal einen Kompressor, nur um hier was darüber bloggen zu können 🙂
Die Erklärung für die unterschiedlichen Zeit-Laufleistungen liegt oft an den Verbauten Absperrhähnen/Schnellkupplung die sind nämlich nicht auf max. Luftdurchsatz / Nenndruck ausgelegt. PN Wert . Zb. 20mm Außendruchmesser ca. 1/2 Zoll aber nur 6,5 Bohrung durch die Kugel. Das drückt die L/min runter bzw. Sprühdauer.
Hoffe konnte ein wenig für Aufklärung sorgen
gruß
Danke 🙂
moin moin. der Implotex steht auch bei mir. Das der zu laut ist kann ich nicht bestätigen, die 55db hält der ein. Ein Staubsauger bzw elektrisches Küchenequipment macht mehr Krach.
Zu den offenen Fragen aus dem Test:
Der Schalter ist ein Druckschalter, beim Implotex ist der als Not-Aus konzipiert, weil der Kompressor auch für gewerbl. Arbeiten gedacht ist. Da ist der Not-Aus vorgeschrieben.
Luftentnahmezeit:
Da kommt es auf den Druckminderer an, der eine hat z.b 1000ml Durchfluss, der andere weniger oder mehr.
Keiner der vorgestellten Kompressoren ist für normales Druckluftwerkzeug geeignet. Aber für Reifendruckkontrolle KFZ mit nachpumpen, Fahrradreifen auffüllen, leichte Lackierarbeiten, Airbrush, leichte Sandstrahlarbeiten etc so wie Druckluftversorgung z.B. im mechanischen Modellbau ist der Implotex ausreichend. Ich benutze den vorrangig bei der Instandsetzung meines Youngtimers zum Ecken ausblasen, Teile nach der Reinigung abblasen etc.
Dann ist jetzt die Frage, hat meiner nen Hau oder ist die Messmethode / die Schallsituation in meinem Keller so total daneben. Hmm. Andere Schallmeßgeräte liegen hier noch genügend rum, das wäre nicht das Problem, aber letztendlich ist mir dieser, der hier steht, zu laut, egal was auf dem Messgerät steht. Die Unterschiede zu AS196 / AeroPro sind auch ohne Messgerät gut hörbar.
Müsste ein Not-Aus Knopf nicht besonders einfach zu bedienen sein und nicht nur mit Gewalt wieder ausgeschalten werden können? Lohnt es sich, Implotex mal anzuschreiben?
Danke 🙂
Moin,
die Rastung solcher Schalter ist rein mechanisch… Wenn Du den schwarzen Deckel abschraubst, hast Du den Deckel incl. des Knopf und dessen Rastung in der Hand.
Notschalter brauchen oftmals im Gegenteil etwas mehr Druck zum ausschalten, damit man ihn nicht aus Versehen auslöst. Normal lässt sich das Ding aber mit zwei Fingern (Zeigefinger und Daumen ganz unten an der Knopf und dann Finger rollend zusammendrücken und ziehen, weis es gerade nicht besser zu beschreiben) ein und mit einem Finger wieder ausschalten…
viele Grüße,
Oliver
Der Schalter an meinem Gerät hat einen leichten Widerstand den ich von anderen Schaltern auch so kenne und nichts ungewöhnliches ist, da ja auch ein Ventil mechanisch mit bewegt wird. Der Widerstand verhindert das unbeabsichtigte Ein oder Ausschalten wenn z.B. der Schlauch über den Schalter rutscht. Ich kann den Schalter mit zwei Fingern schalten.
Die Lautstärke hab ich auch mit einer Handy-App nach Kalibrierung gemessen… jetzt nach 4 Jahren und zweiter Messung 75dB! Witzigerweise ist der Piepton vom Anycubic genau so laut.
Im Gegensatz zu einem Standardkompressor ist der Implotex sehr leise, wobei sich die „Werte“ je nach Umgebung verändern. Werkelt der in der Garage ist es laut, stelle ich den in mein Büro stört das nicht.
Das soll jetzt nicht als Positiv-Werbung für den Implotex verstanden werden, ich habe den vor 4 Jahren als leise für 400€ gekauft. Jetzt bekommt man den für die Hälfte. Alleine deswegen schon nicht.
Schreib doch den Hersteller einfach mal an und frage wie die die Messergebnisse ermitteln, da deiner im Normalbetrieb diese Werte nicht erreicht.
Ok, wenn du aktuell ebenfalls um die 75 dB A misst, ich bei mir ungünstige Akustik („Waschküche“) und eventuell nicht ganz 1m Abstand dazu rechne, denke ich, ist meiner wohl „normal“. Danke fürs nachmessen.
Was nicht normal zu sein scheint, ist mein Einschalter.. Ich kann den Kompressor am Einschalter hochheben, bevor er auslöst. Ich schreibe Implotex diesbezüglich mal an.
PS: keine Sorge, es geht hier ja nicht drum was gut/schlecht zu reden, sondern irgendwie ein Vergleich der diversen Angebote zu schaffen.
Und die Antwort von Implotex ist schon da. Extrem schnell, dauerte nur wenige Minuten..
Zum Einschalter sagt Implotex, der wird nach einer Weile leichtgängiger. Ein Lösungsvorschlag gibt es nicht.
Zur Lautstärke zitiere ich mal die Antwort aus der Mail:
„Wichtig ist dass man die Messung in einer Schallpegelmesskammer mit entsprechendem Equipment durchführt. Wenn Sie mit dem Handy in einem geschlossenen Raum messen ist das natürlich nicht fachmännisch. Die Wände reflektieren den Schall so stark dass Sie automatisch bis zu 20dB mehr haben als ohne Schallreflektion. Hier kann schon ein Teppich Unterschiede von 5-8 dB ergeben.
Ansonsten ganz wichtig ist der Luftansaugfilter. Viele Kunden vergessen ihn zu montieren.“
Hmm.. ich finds klasse, dass die Antwort so schnell da war. Auch wenn mich das Ergebnis jetzt nicht unbedingt viel glücklicher macht.
Ah OK, dann verlagern wir unsere Maler und Brush Werkstatt einfach nach draussen in den Garten oder bauen uns eine Werkhalle von 1200m², da sollte der Schall auch nicht unbedingt an jede Wand kommen wenn er schön in der Mitte steht 🙁
…oh man, was denken die WO man mit einem SOLCHEN Kompressor arbeitet?!?!?
Tja.. da ich nicht vorhabe, meine Waschküche zu schallisolieren oder künftig im Garten zu sprühen, ist für mich persönlich das Thema „leise“ Werkstattkompressoren abgehakt.
Ich muss vielleicht die Tage mal die Kamera davor halten, das man mal den Direktvergleich in der Lautstärke (und den Not-Schalter hat).
Die Antwort von Implotex deckt sich ja fast mit meiner Aussage: Je nach Umgebung andere Messwerte. Das mit dem Schalter ist natürlich Quark, der muss einfach zu bedienen sein.
Ich kann mit nem Fazit in Sinne von: „Viel Leistung, wenig Kosten, dafür nicht der leiseste Kompressor, den man fürs Airbrushen kaufen könnte“ durchaus leben.
Und 75dB A ist ja auch noch keine Kreissäge.. Teppichboden, unterm Tisch und nicht direkt neben dran sitzen hilft ja auch nochmal.
Den Schalter muss ich echt mal zerlegen, eventuell hilft ja bissl Schleifpapier, wenn das rein mechanisch ist.
Es geht um die Messung, nicht um das Arbeiten!
Die Schallpegelmessung wird eben so ausgeführt. Das Arbeiten kann sonst wo stattfinden.
Moin,
wenn Du Deinen Kompressor über eine geschaltete Steckdose schalten willst, dann achte bitte drauf, dass währenddessen der Kompressor gerade nicht läuft. So ein Ding hat ganz schöne Anlaufströme, für die so ein Steckdosenschalter wohl nicht ausgelegt ist.
Außerdem „ploppen“ meine Kompressoren mit solchen Schaltern immer, wenn ich sie darüber abschalte, was sie nicht tun, wenn man ihnen einfach den Strom nimmt. Daher habe ich den Eindruck, dass dieses „rote Ding“ mehr tut, als nur Strom zu schalten…
Eigentlich habe ich noch keinen solchen Schalter gehaart, der sich nicht „mit dem langen Arm einhändig“ bedien ließ…
viele Grüße,
Oliver …der einen 50L, 10Bar, 2-Zylinder Baumarkt Kompressor und den alten 24L Einhell Kompressor noch als Ersatz in der Garage stehen hat
Das rote Ding betätigt ein Druckentlastungsventil (an meinem Kompressor). Zum leichteren Anlaufen.
Oje, der Stephan kommt auch nicht zur Ruhe 😀 😉
Erst dachte ich, WoW, ein leistungsstarker UND super leiser Kompressor für ne faire „Mark“ … später dann, OK, next…!
Echt schade und eigentlich richtig frech vom Hersteller den als Ultra Silent zu bewerben 🙁
Naja, wir wissen ja nicht wie laut er wirklich ist, und gegen Airbrush-Kompressoren zu vergleichen ist vermutlich nicht ganz fair. Ich habe hier zwei Werkstatt-Kompressoren, die noch ein Stück größer aussehen, die sind so laut dass ich sie nicht in der Mittagsruhe anschalte, auch wenn das Nachbarhaus einen gewissen Abstand hat…
Es sind halt doch andere Leistungsklassen.
Ich fürchte, dass man einfach nicht beides haben kann: mehr Leistung bei weniger Krach. Wenn ich einen Geldscheißer hätte, würde ich mal noch einen Werther SilAir 50-24L austesten, der hätte dann eher ein vergleichbares Leistungsniveau wie der Implotex, ist aber Öl gekühlt und vermutlich dann unterm Strich leiser als der Implotex.
Ich denke mal, fürs Airbrushen ist aktuell ein AS196 zu 80,- Euro schwer zu toppen. Mit seinen ~65dB A ist das aber auch mein Limit für die Lautstärke.
Ich habe ja auch den AS196 und er kommt auch mit einer 0.8er Nadel klar. Er pumpt dann zwar schon alle 30 Sec. Schaft es aber trotzdem den Tank zu füllen mit Weitersprühen bei 1,5 Bar..
Dass er die 1.5 Bar hält ist schonmal gut zu wissen.. Danke für den Hinweis 🙂
(Ich muss mir mal ne 0.8er besorgen)
Ein Ansaugschalldämpfer ist enorm wichtig…
moin
Auch wenn ich nie so einen “ kleinen“ Kompressor brauchen werden ( Trotz Werkstatt Bastelkram Auto usw)
Danke für den klasse Bericht !
Toller Text! Der Kompressor schaut aus wie der in meiner Werkstatt für meine Druckluftwerkzeuge!