MECPOW X5 Pro Laser Engraver mit 33W und 600x600mm Fläche unter die Lupe genommen

Im August 2023 konnte ich den MecPow X3 Pro mit 10W und einer typischen Arbeitsfläche von 410x400mm testen.

Nun folgt der MecPow X5 Pro mit starken 33W und einer schön großen Arbeitsfläche von 600x600mm. Wo die Unterschiede liegen, ob man nachgebessert hat oder sich die 33W gar lohnen, versuche ich für euch zu klären.

Der Laser wurde uns kostenlos von Geekbuying zur Verfügung gestellt. Der MecPow X5 Pro ist bei Geekbuying für 749,- erhältlich, mit Coupon NNNDEMCX5P reduziert sich der Preis auf 699,- 

 

Doch zuvor, wie immer bei einem Laser Test oder Vorstellung…

Sicherheitshinweise:

Der MecPow X5 Pro wird mit einem 450nm blauen Diodenlaser mit bis zu 33W echter Leistung geliefert. Er zählt damit zur Cat IV und ist absolut kein Spielzeug, auch noch sein Streulicht ist gefährlich für Haut und Netzhaut. Beim Lasern können giftige Gase entstehen, eine Absaugung ist dringend angeraten. Es besteht ständige Brandgefahr. Der Betrieb eines solchen Lasers unterliegt ggbfls. Auflagen bzw. ist womöglich unzulässig, bitte informiert Euch bei den entsprechenden Stellen bevor Ihr Euch einen Laser dieser Leistungsklasse besorgt. Ich verweise hilfsweise auf das Bundesamt für Strahlenschutz: https://www.bfs.de/DE/themen/opt/anwendung-alltag-technik/laser/schutz/schutz-laser.html 

 

Das sagt Mecpow über den Laser:

• LEISTUNGSSTARKE 33 W LASERLEISTUNG: Mit einer leistungsstarken 33 W Diodenlaserleistung und 192 W Maschinenleistung kann der Mecpow X5 Pro laser graviermaschine 15 mm dicke Holzplatten, 12 mm dicke Acrylplatten und 0,1 mm dicke Edelstahlplatten in einem einzigen Durchgang schneiden. Er kann Muster direkt auf verspiegelten Edelstahl, Keramik und Glas mit der Funktionalität und Präzision einer CNC-Maschine gravieren.
• SCHNITTGESCHWINDIGKEIT VON 28.000 MM/MINUTE: Der Mecpow X5 Pro lasergravur maschine verfügt über eine ultraschnelle Schnittgeschwindigkeit von 28.000 mm/Minute und eine ultrafeine, komprimierte Spotgröße von 0,08*0,1 mm, was die Produktivität erheblich verbessert. Er ist außerdem mit einer automatischen integrierten Luftunterstützungsvorrichtung ausgestattet, die Rauch entfernt und die Laserlinse schützt. So können detailliertere und lebendigere Bilder mit glatten Oberflächen und ohne Verbrennungsspuren graviert werden, was zu saubereren Ergebnissen und einer umfassenden Verbesserung der Schneidleistung und -qualität führt.
• FÜNFFACHER SICHERHEITSSCHUTZ:Der Mecpow X5 Pro laser cutter ist mit fortschrittlichen Sicherheitsfunktionen ausgestattet: verbesserte X- und Y-Achsen-Endschalter helfen, die Laserposition leicht zu lokalisieren und gewährleisten die Genauigkeit. Ein eingebauter Flammensensor erkennt und warnt Sie im Falle eines Notfalls. Darüber hinaus minimieren eine Sicherheitssperre, eine Not-Aus-Taste und eine Abdeckung für die Lasererkennung versehentliche Betätigung und gewährleisten Sicherheit und Zuverlässigkeit.
• UMFASSENDE KOMPATIBILITÄT: Der Mecpow X5 laser engraver ist mit einer breiten Palette etablierter Gravursoftware, LightBurn für erfahrene Laseranwender und LaserGRBL für neue Laseranwender kompatibel. LaserGRBL unterstützt Win 7 / Win 8 / Win 10 / Win XP und LightBurn unterstützt Windows- / Mac- / Linux-Systeme. Linux-Systeme. Es stehen verschiedene Anschlussmöglichkeiten zur Verfügung, wie Wi-Fi, USB, TF-Karte, und eine Smartphone-App ist auch für die einfache Erstellung ohne Computer verfügbar.
• HOHE QUALITÄT & EINFACHE INSTALLATION:Die X5 Pro lasergravierer und lasercutter ist aus Aluminium und Edelstahl gefertigt und verfügt über ein modulares Design, das eine einfache Montage mit unvergleichlicher Stabilität und Haltbarkeit gewährleistet. Die X5 Pro Lasergravur- und Schneidemaschine hält bis zu 3 Mal länger als vergleichbare Produkte.
• PROFESSIONELLER KUNDENDIENST:Mecpow konzentriert sich auf die Kundenzufriedenheit und beantwortet alle Fragen schnell und freundlich innerhalb von 24 Stunden. Vertrauen Sie daher auf unseren hervorragenden Kundendienst. Werden Sie kreativ und entdecken Sie Ihr künstlerisches Talent mit Mecpow.

 

Die Ausstattungsliste liest sich gut. 33 Watt sind ordentlich Leistung. Wir haben mechanische Endstops, ein Sicherheitsschloss, einen Flammensensor inkl. Kippalarm, hohe Präzision, einen Micro-SD Slot und nicht zu vergessen, die Luftpumpe, oder wie wir sagen würden, den Kompressor, hohe Geschwindigkeit und ein langlebiges Lasermodul.

Das alles packt Mecpow in einen transportsicheren Karton für rund 900,-€

 

Auspacken, Inhalt und Auffälligkeiten:

Auch hier kommt ein Makerbase MKS LS ESP32 Pro V2.1 Board zum Einsatz, welches im Vergleich zum X3 im Formfaktor und Ausstattung gewachsen ist.

Eine Verbindung mit dem Handy/Tablet via W-LAN ist dank passender App möglich.

Eine Micro-SD Karte und/oder Adapter/USB Stick gehören nicht zum Lieferumfang.

Die Karte wird für eine Offline-Bedienung jedoch benötigt. Wir haben am Control/Steuerungskasten neben dem nach oben schauenden Stromanschluss, den USB-Port und besagtem Micro-SD Slot noch einen RJ Steckplatz für ein Display/Screen. Zum jetzigen Zeitpunkt habe ich jedoch keine Informationen, ob das dafür tatsächlich vorgesehen ist oder ob ein Display in den Shop kommt. Stand heute, ist nichts verfügbar oder gelistet.

Gefallen finde ich am neuen Laserkopf, welcher den Air Assist nun integriert hat und zudem über einen einfachen, kippbaren Fokus verfügt.

Das Kabelmanagement kann als gut bezeichnet werden (nicht selten chaotisch bei diversen Laser Engravern)

Nicht so durchdacht finde ich die Positionierung der Anschlüsse an der rechten Seite für 24V 1A Output, Safety Door, Air Assist und Fan Assist. Diese wären auf der linken Seite besser aufgehoben und deutlich weniger störend.

Überhaupt ist das ein „Designfehler“ den eine Vielzahl von Herstellern machen. Kabel nach oben wegführen oder zur falschen Seite?!? Die Gründe für diese Entscheidung werden wir wohl nie erfahren.

Kommen wir zu noch einem unglücklichen Zustand. MecPow legt wieder mal einen kompletten Air Assist bei (was grundsätzlich löblich ist) nutzt jedoch den gleichen Kompressor, welcher schon beim X3 Pro, dadurch auffiel das er nur eine mäßige Leistung hat und warum um alles in der Welt wieder diesen steifen Schlauch für die Pumpe/Laser?!?

Beim günstigen X3 Pro könnte man es noch verschmerzen, da wird bestimmt jeder Cent kalkuliert, bei einem 900,-€ Laser Engraver darf aber ein etwas stärkerer Kompressor (mindestens 35l/min anstatt 25l/min) und vor allen Dingen, ein schön flexibler Silikon Schlauch beiliegen, oder?

Nun denn, erstmal genug gemeckert.

Zum Lieferumfang gehören ein recht dickes, deutschsprachiges Hand Büchlein, die obligatorische Brille nebst Poliertuch, selbstklebende Gummifüßchen, USB-Kabel, Netzteil mit 190W, Schraubendreher inkl. aller benötigter Schrauben, eine Reinigungsbürste und zwei Test Holz Plättchen.

Die mitgelieferte Brille sieht schick aus, verfügt aber nicht über die notwendigen Prüfberichte / Zertifikate und sollte gegen ein Modell getauscht werden, welches nachweislich schützt.

Schön ist, der Laserkopf wird nun über eine Linearschiene geführt, welche im Vergleich zu herkömmlichen POM Rollen deutlich präziser ist.

 

Aufbau:

So simpel wie gewohnt, so bewährt und stabil.

Die präzise gefertigten Schienen mit jeweils zwei Schrauben befestigen, den vormontierten Laserschlitten einschieben, das letzte Profil und die 4 Standfüße verschrauben. So flott ist der Drops gelutscht. Die beiden Riemen vorne mit den Schrauben und Unterlegscheiben fixieren, durch die Führungsrollen fädeln und dann an der Rückseite mit etwas Spannung festschrauben.

Die Kabelage ist selbsterklärend.

Einzig die Profile könnte man auch verkehrt herum verschrauben, da symmetrische Bohrungen vorhanden sind. Ein Blick ins Handbuch hilft dort weiter, oder dass „Zusammenbau“ Video von MecPow anschauen (wirklich gut gemacht)

https://www.youtube.com/watch?v=XEdyaP0ILJE

Der Laserkopf selbst wird mit einer zur rechten Seite befindlichen Schraube gesichert. Fokusstift ausklappen, Schraube lösen, Kopf bis zum Stift absenken, Schraube anziehen, Stift einklappen, Fokus passt.

Nun sind wir fertig und können lasern was das Zeug hält 🙂

 

Inbetriebnahme und erste Tests:

Auch bei diesem Laser ist die Einbindung in Lightburn ein Kinderspiel. Manuell hinzufügen, GRBL wählen, einen Namen vergeben, die Arbeitsfläche von 600x600mm eingeben und wenn gewünscht, Auto Homing vorne links.

Auf Einstellungen und mm/min anhaken und bei Geräteeinstellungen den M7 Befehl für den Air Assist aktivieren. Ein kurzer Kontrollblick auf den Max. S-Wert schadet nicht. Dieser sollte auf 1000 stehen.

Bevor ich es vergesse, 600x600mm Arbeitsfläche ist richtig schön groß und lädt zu neuen Projekten ein, man darf aber nicht vergessen das man grob 800x800mm Stellfläche für den Laser benötigt! Auch passt er nicht in die handelsüblichen Laserzelte.
Einen Kompromiss bieten unter anderem die neje 3 Max oder 4 Max Laser mit 460x810mm und 460x750mm Arbeitsfläche, diese passen quer auf eine herkömmliche Werkbank und bieten trotzdem eine große Arbeitsfläche. Aber auch andere Hersteller bieten sogenannte Expansion Packs an, um die Arbeitsfläche des vorhandenen Laser zu erweitern.

 

Da ich noch ein klein wenig gehandicapt bin und für den Laser kein passendes Zelt habe, musste ich auf die Terrasse ausweichen, welche nicht überdacht ist. Somit durfte ich einige Tests dank Regen mittendrin abbrechen. Passt mir gar nicht, aber der Keller ist noch nicht fertig umgebaut für solche Arbeiten (Werkbank, Gehäuse, Absaugung etc.) und benötigt auch noch wenige Monate…

Um die Leistung und Präzision zu testen, reicht es aber.

 

Das erste Testbrettchen war ein wenig inkonsistent in der Leistung, ich befürchtete schon Probleme mit dem Laserkopf, es lag aber an dem Material, welches unterschiedliche Pressung und dunkleres Material aufwies (Rückseite und mittig) als die anderen Brettchen.

Die Schnitte habe ich mit 300mm/m und 80% Leistung begonnen, dann 400mm/m, 500mm/m, 550mm/m und 600mm/m untere Reihe, jeweils 80% Leistung.

Die obere Reihe beginnend mit 650mm/m fiel noch so raus, 700mm/m benötigt ein wenig Druck, ist dann aber auch frei. Alles mit einem Durchgang wohlgemerkt.

Die MecPow Gravur mit 6000mm/m und 20% Leistung, bei der Bezeichnung der Kästchen hatte ich es etwas übertrieben mit nur 10% Leistung… Naja, Versuch macht klug, oder?

Zwei weitere Gravuren durfte ich jeweils kurz vor der Mitte abbrechen wegen Regen.

Das Motiv mit der Uhr ist sehr präzise geworden und wurde mit 6000mm/m und 25% Leistung graviert, das Motiv daneben mit 20% bei gleicher Geschwindigkeit.

 

Um zu sehen wie gut der Air Assist denn nun bei filigranen Schnitten arbeitet, habe ich einige PKW Schlüsselanhänger geschnitten.

Dem habe ich mit der Weltkarte noch einen obendrauf gesetzt, noch filigraner geht es kaum.

An einer einzigen Stelle kam es zu verstärktem „schmoren“.

Alle Schnitte habe ich mit einem gewissen Sicherheitspuffer bei 600mm/m und 80% gelasert. Eine etwas höhere Geschwindigkeit hätte das verbrannte Stückchen vermutlich verhindert.

Ich hatte erwähnt das mir die Leistung des Kompressors zu niedrig scheint, trotz gleicher Leistung zu dem X3 Pro Kompressor, verrichtet er hier jedoch einen soliden Job und verhindert gekonnt Schmauchspuren. Das mag an der neuen Zuführung liegen, prima, gekonnte Weiterentwicklung MecPow (fehlt nur noch ein Silikonschlauch der schön flexibel ist)

Fazit, Einschätzung:

Zunächst einmal ein großes Sorry für den recht kompakten Test und die wenigen Modelle. Wie erwähnt bin ich aktuell ein wenig „begrenzt“ in meinem Aktionsradius. Das wird sich aber hoffentlich in den nächsten Tagen/Wochen verbessern und dann lege ich nochmal nach beim MecPow X5 Pro. Schiefer habe ich auf jeden Fall noch auf meiner Liste und vielleicht fällt mir noch das ein oder andere Material in die Hände zum Testen.

Zum Laser kann ich aktuell folgendes sagen. Er ist in Details eine Weiterentwicklung des schon soliden X3 Pro Laser von MecPow, keine Frage. Die Vielzahl an Sicherheitsfeatures, die Linearschiene und der integrierte Air Assist sind schon ordentlich.

Eine nutzbare Arbeitsfläche von 600x600mm ist für manche Anwendungen eine gern gesehene Größe, bedingt aber auch Platz beim User. Ein passendes Honeycomb führt MecPow auf jeden Fall, welches ich auch empfehle. Entweder ein gekauftes oder selbst gebaut wie in meinem älteren neje Test. Dank meist beiliegender Aluminiumplatte schützen wir die Unterlage und verhindern zu starke Schmauchspuren an der Unterseite der Modelle. Wer nur graviert, darf das gerne ignorieren, wer viel schneidet, kommt meiner Meinung nach nicht drum rum.

Die Ergebnisse gefallen mir, bis auf das erste, schadhafte Brettchen, sehr gut. Er bietet mit 33W Leistung richtig Power und MecPow verspricht eine hohe Lebensdauer. Der simple Fokus ist praktisch und ein Laserspot von 0.08×0.1mm garantieren eine saubere und scharfe Gravur.

 

Knapp 900,-€ (regulär) sind nicht wenig Geld und nicht jeder benötigt einen Laser Engraver mit so viel Power. Ich kenne aber genug User die einfach immer das stärkste Modell haben wollen, auch wenn die Power nicht immer benötigt wird. Eine Reserve zu haben ist gut, dank der Leistung sind viele Modelle deutlich schneller gelasert/graviert und man kann natürlich deutlich dickere Materialien schneiden. Ich sehe auch einen Vorteil in der Haltbarkeit. Einen 5W oder 10W Laser jagt man meist mit voller Power über das Modell/Werkstück und benötigt trotzdem recht viel Zeit. Zeit die dem Laserkopf abgerechnet wird. Die halten nämlich nicht ewig.

Ich erinnere hier an das vorzeitige Ableben der neje Köpfe vor einigen Jahren…

Alles ab 20W/24W und stärker kann oft mit 60% oder bis maximal 80% gefahren werden und das ist der Haltbarkeit zuträglich.

Vielen Dank dass ihr bis hierhin gelesen habt und bei Fragen oder Anregungen, haut einfach was raus in den Kommentaren.

Der Andy war’s…

 

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