Flying Bear Ghost 5

Lange Zeit war es schwierig einen Ghost 5 in die EU liefern zu lassen, jedoch habe ich den Ghost 5 eher zufällig aus einem EU Lager bei AliExpress gefunden und direkt bestellt. Seinem doch recht guten Ruf entsprechend, hatte ich einige Erwartungen, die allerdings nicht sofort erfüllt wurden. Wie er aber doch noch zu meiner Gunst gekommen ist, erfahrt Ihr hier.

Vorweg eine kurze Zusammenfassung im Blog. Das ausführliche Review findet Ihr im Video.

Der Drucker wurde von eigenem Geld gekauft. Link zur Beugsquelle findet Ihr unten.

Technische Daten

Die technischen Daten sind nicht sonderlich aufregend, aber unterscheiden sich auch nicht großartig von anderen Druckern seiner Klasse.

Hier der Produktseite entnommen:

Technical specifications
Print size 255*210*210mm
Printer size 392*342*420mm
Layer thickness 0.05-0.3
MAX printing speed 150 mm/s.
Material type PLA, ABS, TPU,Wood, HIPS .
Material specifications 1.75mm in diameter.
Positioning accuracy Z 0.002mm, XY 0.01mm.
Nozzle diameter 0.4mm
Recommended extruder temperature 220degC (the max 260degC).
Hot bed temperature 60-110degC .
Extruder number 1
Power requirements 24V, 300W
Connectivity WiFi,SD card,USB
Input file format STL , OBJ , DAE , AMF
Output file format GCode
Compatibility Windows, Mac.
Control software Repetier-host,Cura.S3D
Machine weight 15kg

 

Erste Impressionen
Bis auf die Aufbauanleitung war der Lieferumfang komplett und ordentlich in der Versandverpackung verstaut. Seit langem habe ich mal wieder Spare Parts wie Ersatzhotend, Bowdenschlauch, Push-Fits und Klammern dabei gehabt.
Die Elektronik ist ordentlich verlegt, an allen wichtigen Stellen sind Kableschuhe und die Verbindungen sitzen fest.
Ein „umgelabeltes“ MKS Robin nano werkelt hier mit zwei TMC2225 Treibern auf X und Y, sowie zwei A4988 auf Z und E. Den Flying Bear Ghost 5 gibt es allerdings auch komplett mit TMC2225 ausgestattet zu kaufen.
Aufbau und Inbetriebnahme

Der Aufbau gestaltet sich auch ohne Aufbauanleitung nahezu selbsterklärend, jedoch bin ich  der Meinung, dass eine Aufbauanleitung entweder in gedruckter Form, zumindest aber als PDF auf die beigelegte SD Karte gehört.

Beides war hier nicht vorhanden.

Die spätere Inbetriebnahme allerdings ist über das klar verständliche Menü der MKS Firmware und im Bereich des Leveling durch unkompliziertes manuelles Leveln problemlos möglich. Der Ghost 5 hat ab Werk keine ABL Sensoren, die ein Leveling in der Ausführung eventuell erschweren könnten.

Die ersten Drucke

Absolute Katastrophe. Unterextrusion, Stringing und im Hauptgrund die nach einiger Zeit ausbleibende Filamentzufuhr.

Grund hierfür liegt zum Einen in der Mechanik des BMG Klon und aber noch viel wichtiger in völlig abstrusen Einstellungen der Firmware.

Wie man von Anfangs direkt nach dem Aufbau und der Ersteinrichtung von sowas hier…..
zu so etwas kommt und die Druckqualität noch steigern kann, erfahrt Ihr weiter unten oder direkt im Video.

Ja, ok. Es ist weißes Filament und dies ist bekanntlich für Fotos und Videos nicht so gut, aber ich habe das beigelegte Filament für die ersten Tests genutzt, damit man einen Eindruck bekommt, was der Drucker „out of the box“ hinkriegt.

Notwendige Änderungen
Wichtig ist die Kontrolle des BMG Klon. Dieser hat zwei gravierende Probleme, die auf jeden Fall abgeklärt und bei Auftreten behoben werden müssen.
Zunächst muss darauf geachtet werden, dass der Idler auch an beiden Gehäuseteilen durch den Metallstift entsprechenden Halt hat.
Das zweite Problem ist die Filamentführung durch die Andruckrolle selbst. Diese hat so viel Spiel, …
…dass sie sich beim Zusammenbau des Feeders völlig außerhalb der eigentlich Position befindet und so keine ordentliche Filamentzufuhr möglich ist.

Weitere Änderungen beziehen sich auf die Einstellungen in der Firmware. Die sind teilweise sehr stark von den üblichen Werten abweichend und haben bei mir dazu geführt, dass ein ordentlicher Druck nicht möglich war.
Hier nur eine kurze Gegenüberstellung der Werte vorher und nachher. Mehr dazu im Video.

vorher nachher

Die notwendigen Daten zur Firmware bekommt Ihr hier aus der Dropbox von Flying Bear:

Link zur Dropbox von Flying Bear

Den Fan-Duct von Thingiverse findet Ihr hier:

Link zum Fan-Duct

Fazit

Beim Ghost 5 handelt es sich um einen stabil aufgebauten, in der der Ausstattung recht einfach gehaltenen Drucker, der aber durchaus nach den Änderungen am Feeder und der Firmware überzeugen kann. Er lieferte danach einwandfreie Drucke in guter Qualität.

Der E Motor ist etwas laut und fast das einzige, was man während des Druckers als störend wahrnimmt, denn sowohl die Achsen, als auch die Lüfter sind angenehm leise.

Er ist teileingehaust und somit auch mit wenig Aufwand für die Verarbeitung mit ASA oder ABS tauglich zu machen.

Mir gefällt der Flying Bear Ghost 5 sehr gut und ich habe hier im Gegensatz zu meinen anderen Druckern mit MKS Hard- und Software hier erstmals nicht das Bedürfnis dies zu ändern.

Werbung

Inzwischen gibt es den Nachfolger Ghost 6, den Testbericht dazu hier

14 Kommentare

  • Vielleicht für andere auch interessant, man kann dem Ghost 5 mit dem Prusa Slicer die WiFi Verbindung und die Thumbnail Vorschau beibringen. Für das WiFi Plugin, hier den Uploader runterladen:
    https://github.com/ArtificalSUN/MKS-WIFI_PS_uploader
    Für die Thumbnail Vorschau:
    https://github.com/dgrunho/prusa-wifi-tft-preview
    Dort muss man allerdings im Python Script „tft-thumbnail.py“ in Zeile 29 das „if(width == 100):“ zu if(width == 50): ändern. Entsprechend natürlich auch im Prusa Slicer beim GCode Thumbnails unter Printer Settings „50×50, 200×200“ eintragen.

  • Hallo,
    Ich habe den Flying Bear Ghost 5 und auch habe ich die Firmware so geflasht, wie sie es beschrieben haben.
    Doch leider bewegen sich die X und Y Achsen jetzt nicht mehr auf Position 0 sondern wollen auf Position 211 oder noch weiter.

    Haben Sie ( Du ) einen Tip, wie ich das wieder beheben kann ?

    Gruß

  • Leider „eiert“ bei meinem Ghost 5 der Antrieb für die Z Achse, dies führt zu Seitwärtsversatz des Druckerbettes. Sämtliche 3D Druckteile weisen dadurch in der Z Achse Wellen auf (Waving). Die Drucke mit PLA oder ABS sind dadurch unbrauchbar.

    • es liegt sehr wahrscheinlich an dem falschen Zusammenbau. Es gibt viele Videos wie man richtig Z-Achse-Antriebt zusammenbaut.

  • Das war ein Original Flying Bear Ghost 4s der gebrannt hatte.
    Hier wird auch erklärt warum das passiert und wie man es verhindern kann.
    (Das kann auch auch andere Drucker passieren)

    https://www.youtube.com/watch?v=o5z8K0gjABs

    Gruß Franky

  • ich habe einen GHOST 4 seit ca. 2 Jahren. Ich drucke hauptsächlich ABS und ASA und das macht dieser sehr stabile Drucker wirklich sehr zuverlässig – von Anfang an ohne Modifikationen. Eine obere Abdeckung+ vordere Abdeckung hatte ich auch schnell gebaut. Leveln muss man eigentlich nach dem ersten Mal nie wieder, so stabil ist das Gerät! Leider ist hat das Heatbed keine abnehmbare Platte, was aber nicht schlimm ist. Die einzige Wartung war bei mir eine kaputte Düse und ein Ersatzkopf lag beim Drucker mit und war einfach auszutauschen. Ich würde den Drucker normalerweise daher sehr empfehlen, aber wie ich im FB Forum gelesen habe, sind letztes Jahr 1-2 GHOST 5 schlimm abgebrannt (kam von der neuen Elektronik). Deswegen würde ich mir diesen allerdings nicht mehr holen, da ich nicht weiß ob das Problem gelöst worden ist.

    • Wie man gut lesen kann traut sogar der Hersteller dem Gerät nicht über den Weg.

      ** Bitte Aufmerksamkeit!
      1. wenn der drucker läuft die erste test druck, jemand muss schutz die gesamten prozess, um unfälle zu vermeiden!**

      Aber der Hersteller gibt ja 12 Monate Garantie!

      ** 4. alle drucker haben 12 monate garantie, kaufen es mit vertrauen.**

      Äh, mein Vertrauen ist grad auf 0 gesunken.

    • Was hast du für Einstellungen bei ASA?

      Druckgeschwindigkeit, retraction, Kühlung usw.
      Wäre nett, wenn du die Parameter hier reinschreiben könntest,
      da du offenbar damit zufrieden bist.

      danke

      • sorry ich sehe die Frage erst jetzt!
        Um ASA zu Drucken braucht man vorne eine Abdeckung (habe eine Plexiglasscheibe mit Magneten dran gemacht) und oben eine Einhausung (auch selbst gebastelt). Am besten gleich den Ghost 6 holen. Ich werde meinen auch mit diesem Modell ablösen. Die Cura Settings waren dann wie bei ABS. Also höhere Temperatur und kein Bauteillüfter. Leider habe ich die exakten Settings nicht mehr, da ich einen neuen Rechner habe und seit dem noch nicht mit ASA gedruckt habe.
        Ich habe dann mit diversen Haftmitteln experimentiert. Ich hatte da einen Extrem-Test gemacht mit ABS und Warping und das DimaFix Spray war da mit Abstand die beste Lösung (ich glaube wurde hier auch empfohlen). Einziger Nachteil: man muss sehr lange nach dem Abkühlen warten, bis man das Teil abbekommt.

    • Immer wenn ich lese „einmal Leveln und nie wieder“ lese ich nicht weiter! Das ist totaler Blödsinn!

      • wieso soll das Blödsinn sein? Wenn Du nur mit Wackel-Druckern gearbeitet hattest und nicht so ein stabiles Gerät wie dem Ghost kennst, ist das Dein Problem.

  • Hi David,
    heute am Welttag der Poesie ist Dein Testbericht ein „Gedicht“ – nicht poetisch aber mit technischem Wohlklang und Kompetenz. 😉
    Gruß Fritz

Kommentar hinterlassen

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert