Ender-5 mit GT-2560 oder so

Den Beitrag müßte eigentlich der Alex schreiben und da gibt es bereits den Beitrag von Stephan. Plötzlich hatte ich den Ender-5 fertig im Kofferraum stehen und weiß noch immer nicht so recht warum….

Veröffentlicht am von Uwe Reintzsch
Aufbau? Kann ich nix zu sagen. Der war bestimmt mal zerlegt aber ich hab den fertig von Alex bekommen. Er wollt vermutlich dem armen Ossi mal was Gutes tun! Also erstmal vieeeeelen Dank!

Na dann sehen wir uns das gute Stück mal an. Ein kleines Heft A5quer als Anleitung in Englisch. Creality hat bereits beim Ender-3 gezeigt, da hat man aus den Fehlern beim CR-10 gelernt. Seht gut! Auf den ersten Blick macht es einen recht ordentlichen Eindruck. Wenn ich mit meinem X5S vergleiche ist der deutlich stabiler gebaut. Die große Haube über Elektronik und Netzteil läßt bestimmt Erweiterungen wie OctoPi zu. Auch wenn sicher ein großer Aufschrei kommt: Der X/Y-Antrieb gefällt mir besser als bei X5S und Co. Warum die Z-Führungen nun nicht mit V-Nut realisiert wurden ist mir noch unverständlich. Anders als bei CR-10 und Ender-3 würde ich hier auch eine doppelte Spindel begrüßen. Der Hebel des Druckbetts ist mit 30cm für mein Empfinden einfach zu groß und es gibt eben keine Entlastung wie bei CR-10, Ender-3 und Co. Nur glattes Blech. Wie so oft hängt die Spindel frei in der Luft und eiert vor sich hin. Warum schraubt Creality an dem Rahmen 2 2020 Profile zusammen statt ein 2040-er zu verwenden? So manchen Unfug der Chinesen werd ich nie verstehen. Die Endschalter werden wie immer bei Creality frontal angefahren aber hier von den Laufrollen! Was soll denn dieser Unfug! Hinzu kommt, das Druckbett läßt sich mit der Anordnung des Endschalters nicht voll nutzen. Im Netz hab ich X/Y Axis End Stop Switch Holder for Ender-5 3D Printer gefunden. Trotz großer Mühe ist es Alex nicht gelungen diese „Überlandleitung“ zu verhindern. Die Kabel sind eindeutig zu kurz! Das Kabel vom Druckbett ohne Zugentlastung! Muß man alte Fehler wiederholen? So ein Würfel bietet sich eigentlich für eine Energiekette an. Lob an Alex! Er hat Zahnriemenscheiben auf die Umlenkungen der Zahnriemen gesetzt! Auch mein Knopf sitzt bereits auf dem Extruder. Unter dem Druckbett sitzen das erste Mal bei mir Silikonpuffer statt Federn. Diese magnetische Matte ist ziemlicher Unfug in meinen Augen. Der Verzug im Kunststoff zieht die Matte einfach mit. Die aufgeklebte Magnetmatte auf dem Druckbett ermöglicht eine „Frühling Stahl Blatt Wärme Bett Plattform Flexible“ 😉 also eine Federstahlauflage in 235*235mm mit PEI- oder BuildTake-Folie. Die Winkel in den oberen Ecken sind den Laufrollen im Weg. Die Schraube als Auslöser für den Z-Endschalter sind keine schlechte Idee aber schlecht umgesetzt. Das erste gedruckte Teil aus PET ist ein Kantenschutz für die Kabelführung. Sieht gut aus. Selbst der 0,1mm Schlitz kommt sauber. Beim Leveln zeigt sich der Bauart-bedingte Nachteil. Alles geschieht blind. Das vordere Profil verdeckt die Sicht und das dürfte wohl der Grund für den ungewöhnlichen Nullpunkt sein. Auch da gibt es bereits eine Lösung auf thingiverse (siehe oben). Sowohl die Endschalter als auch die Aluwinkel verhindern, daß das gesamte Druckbett genutzt werden kann. Abhilfe können verdeckte Winkel bringen.

Zur Elektronik kann ich nur begrenzt etwas sagen. Da sitzt nun ein Board von Geeetech drin. Das GT 2560 ist ein Vorgänger vom GT 2560 V3 aus dem A10M/A20M. Original sitzt hier das selbe Board wie im Ender-3. Sichtbar ist ein geänderter USB-Anschluß und ein SD-Kartenleser am Display. Was ist der Unterschied? Gegenüber dem V3 gibt es einen Treiber weniger. Dafür gibt es weniger Probleme mit verrückten Steckern. Die Treiber sind auch hier gesockelt und erlauben den einfachen Austausch. Alex hat TMC eingesetzt! Schön leise! Es gibt genügend Anschlüsse für Filamentsensoren oder ABL. Ein zusätzlicher Extruder ist auch möglich. Bunte LED und internen USB-Anschluß oder separate 2.Z-Spindel wie am GT 2560 V3 gibt es nicht. Nicht so extrem wie an meinem A10M aber auch hier deutlich sichtbar springt die Temperaturanzeige des Druckkopfes.
Ziel von Alex war ein Drucker mit Dual-Extruder. Mal sehn, ob ich Alex zur Herausgabe der Firmware bewegen kann.

Der Ender-5 braucht einen OctoPi und der braucht 5V. Diese kleinen 5V-Platinchen mit USB-Buchse für 12-24V gibt es überall für etwas über 1€. Das Netzteil ist stark genug. Eine Halterung ist schnell gedruckt, dazu ein Durchbruch mit 2 Bohrungen 3,5mm Schrauben und Muttern M3, fertig.

Na dann schauen wir mal. Mit dem X5S geht es ja nicht so richtig voran. Da hätte ich noch den CR-X Druckkopf. Der Vorteil: Er paßt 1:1 im Austausch mit dem MK-10. Das er nicht mischen kann ist OK! Ich hätte zwar noch 2 Titan-Extruder hier liegen aber da gefallen mir die vom CR-10S Pro doch deutlich besser. Inzwischen sind die zum Schnäppchenpreis von 6,73€ im TWO TREES 3D-Printer Store aufgetaucht. Leider zeitweise kein PayPal möglich.

im Vergleich zum MK-10

Ich hab grad mal etwas Zeit und die beiden Extruder sind noch nicht eingetroffen. Da ich aber einen hier liegen habe und auch den Filamentsensor wird ein wenig gebastelt. Zudem hat Stephan mich gebeten, die komplette Druckfläche nutzbar zu machen. Also müssen die Profilwinkel und der Y-Endschalter geändert werden. Halterung für den Filamentsensor, Firmware anpassen, gleich den Pause-Befehl mit modifizieren für die Parkposition, E-Stepps anpassen und den Stecker vom Filamentsensor ändern. Leider gibt es auf diesem GT2560 Board keine Anschlüsse für den Filamentsensor. Also muß einer der X/Y/Z max Anschlüsse herhalten und die haben nur 2 Pole. Der Filamentsensor aber 3! Ich verwende Zmax. Auf die LED kann ich verzichten. SIG und GND genügen! Leider war es ein Irrtum von mir. Der Extruder vom CR-10 Pro hat einen anderen Wirkkreis als der MK-8. Die E-Stepps müssen also angepaßt werden. Das MK-8 hat einen Durchmesser von ca. 11mm und das am CR-10 Pro etwa 7,5mm. Bei 93 Stepps am MK-8 ergeben sich ungefähr 136,4 Stepps. Dank an x-cube! Er hat in der Firmware vom CR-10 Pro nachgesehen. Creality scheint noch zu testen und hat 2 Werte 135.88 und 140 eingetragen. Nach ein paar Tests mit M92 E138 und weiteren Werten im Start-Code hab ich mich auf 137.5 festgelegt. Da der Wert auch vom Anpressdruck und dem daraus resultierenden veränderlichen Wirkkreis beeinflußt wird ist es ohnehin schwer einen festen Wert zu finden. Hier noch paar Bilder. Keine großen Veränderungen! Die Anschlagschraube für den Z-Endschalter hat noch eine Rändelmutter zum kontern bekommen.

Viiiielen Dank nochmal bei Alex und x-cube! Ohne Euch hätte ich die Firmware nicht zurechtgebogen!

Weiter geht es mit einem alten Leiden an den Geeetech-Boards. Wie bereits am A10M springt auch bei diesem Board die Temperatur. Wir haben uns das mal etwas genauer angesehen. Alex hat ein kleines Tool für Arduino geschrieben und ich hab es auf dem Drucker laufen lassen. Hier ein kurzes Video davon. Es gibt die unbehandelten Messwerte an den Eingängen der Temperatursensoren aus. Die Werte spingen im kalten Zustand wie wild. Selbst der unbelegte Eingang zeigt keinen konstanten Wert. Nach dem Ausschalten des Druckers und Stromversorgung hatte ich plötzlich ganz stabile Werte. Unsere Schlußfolgerung die 5V auf dem Board sind nicht geglättet und funken hier dazwischen. Inzwischen sind im Netz bereits einige Modifikationen mit einem dicken Elko auf dem Board aufgetaucht. Ich bin nicht der Typ für den Lötkolben! und ich wollte es auch relativ einfach wieder rückgängig machen falls es sich als unbrauchbar erweist. Am BL-Touch-Anschluß stehen 5V und GND zur Verfügung. Ich bin ohnehin kein Freund dieser ABL-Sensorik und kann darauf verzichten. Ich hab an den Pins auf dem Bild einen Elko gesteckt und die Temperatursprünge sind von +/- 3° auf +/- 0,7° gefallen. In dem Bereich kommt sicher auch eine normale Temperaturschwankung mit zum tragen und die Elektronik hat endlich eine Chance einen vernünftigen Wert einzupegeln. Wir haben hier einen 500µF/16V Elko verwendet. Dank auch an alle im Forum mit den Tipps zum Thema.

8 Kommentare

  • Grüße.

    Tolle Beschreibung, nur wo findet man die USB-Platine? Bisher habe ich überall nur die in Form eines Zigarettenanzünders gefunden

    Beste Grüße

  • Der Alex braucht einfach nur Platz und kann sich nicht wirklich für die V-Slot-Rollen begeistern. Sorry, Uwe!
    Die Firmware bekommst Du selbstverständlich, es war am Samstag nur arg hektisch, daß ich ihn fertigbekommen habe.

    • Alles Supi Alex! Kein Grund sich zu entschuldigen! Wenn das oben noch nicht deutlich wird: schön leise ist er! Bislang hab ich noch keinen echten Grund gefunden den Drucker nicht zu mögen!

  • Gemein, bei Uwe materialisieren die Drucker fertig aufgebaut im Kofferraum – und wir müssen basteln 😉

    • derChemnitzer

      Ach Stephan du hast mein volles Mitleid 😉
      sonst hättest du ja nix zum zeigen auf Youtube

      • Bah, ich hab hier nun 5 Stunden Rohmaterial zum Nachbarbeiten hier.. Das sitz ich locker 2 Tage dran, bis dann wieder eines meiner Machwerke fertig ist. Ich glaub, ich mach das Video zum Sidewinder zuerst, das ist deutlich kürzer und weniger Arbeit, ich brauch nur noch paar Testdrucke, die laufen grad.

      • Nja! Ich hab da auch schon paar Punkte wo ich sag, da muß noch was gemacht werden. Aber die Basis ist zunächst mal OK! Der druckt so wie er ist vernünftig.

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