AMMO Atom Farbset genauer betrachtet…
Schon lange nagt an mir das Verlangen mal wieder die Pinsel zu schwingen. Es ist grob 18 Monate her das ich die letzte Figur handbemalt habe… Schande!
Stephan gab den Ausschlag zum Test der neuen AMMO (mig) Atom Farben, welche in kleinen Sets mit jeweils 12 Farben a. 20ml daherkommen.
Nun, bestellt, Resinfigur gedruckt und bemalt. Wie ist es geworden?
Ich bin bei Farben und Zusätzen gerne flexibel und wildere bei Vallejo, Ammo, citadel, Revell, AK und auch gerne bei Green Stuff World. Jeder Hersteller hat so seine besonderen Farben und glänzt mit dem ein oder anderen Produkt. Da kann man nicht grundsätzlich sagen, ich male nur mit Farben von Firma X oder Y…
AMMO bietet 8 unterschiedliche Sets zum Preis von 33,-€ pro Set an. Das macht 2,75€ pro 20ml Fläschchen. Kaufen kann man das z.B. bei PK-Pro
Den Anfang macht das Basis Wargames Colors II Set.
In diesem Set enthaltene Farben:
ATOM-20108 Preußischblau
ATOM-20150 Violett
ATOM-20092 Dunkelgrün
ATOM-20022 Senf
ATOM-20016 Verblasstes Gelb
ATOM-20045 Rost
ATOM-20032 Karminrot
ATOM-20034 Fuchsia
ATOM-20002 Cremeweiß RAL 9001
ATOM-20042 Helle Haut
ATOM-20058 Leder
ATOM-20114 Türkisgrün
Das sagt Ammo zu den ATOM Farben:
Set mit 12 hochwertigen ATOM-Farben auf Wasserbasis, speziell ausgewählt, um Ihre Miniaturen schnell und einfach zu bemalen. Lassen Sie Ihrer Fantasie freien Lauf, oder halten Sie sich an die Überlieferung. Mit diesem Set können Sie aus den am häufigsten verwendeten Sekundärtönen für Ihre Armeen oder Figuren wählen und so wertvolle Zeit beim Modellieren sparen. Diese hoch gesättigten Farben sorgen für extrem lebendige Oberflächen.
Die Farbformel auf Wasserbasis verhält sich wie ein Lack und ist für maximale Leistung sowohl mit dem Pinsel als auch mit der Airbrush optimiert. Diese Farben zeichnen sich durch ihre Selbstnivellierung und schnelle Trocknung sowie durch ihre Deckkraft aus, was sie auf dem Markt einzigartig macht. Darüber hinaus sind sie extrem haltbar, so dass Acrylfarben, Emaille und sogar heißere Modellierprodukte wie Decal-Lösungen darüber aufgetragen werden können.
Die Farben werden in einem neuen klaren 20-ml-Behälter mit einem neuen Verschluss angeboten, der sich mit einer Hand öffnen und schließen lässt. Diese Farben sind ungiftig und geruchsneutral.
Ergänzend zu erwähnen, es befinden sich schon Agitator Kügelchen in den Flaschen, löblich.
Die Konsistenz ist dünnflüssiger als die anderen, üblichen Acryl Farben für den Hobby/Modellbau, aber nicht dünn genug für die Airbrush.
Ein Mischverhältnis von 1:1 bis 2:1 ist so die typische Faustregel. Beim Thema Airbrush fällt immer das Wort Milch, warum Milch? Die Farbe sollte eine Konsistenz wie Milch haben, dann kann man sie gut durch die Gun drücken und sollte deckend genug sein (kommt aber auch auf den Hersteller an)
Vor dem Vergnügen steht aber erstmal das Modell. In meinem Fall habe ich es mit einigen anderen Miniaturen, auf dem Mars 4 Ultra mit der neusten Chitubox gedruckt.
Einen Testbericht zu dem Drucker findet ihr dort > https://drucktipps3d.de/elegoo-mars-4-ultra-9k-der-groesste-unter-den-kleinen/ und da > https://forum.drucktipps3d.de/filebase/file/131-chitubox-basic/ bekommt ihr die Chitubox.
Mangels Geduld habe ich diesmal aus der Dose grundiert. Army Painter Color Primer den ihr zB bei Amazon bekommt (Werbung**)
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So sieht die Truppe nach dem Druck aus.
und so mit der Grundierung. Diesmal weiß ohne Shading.
Beginnend mit der Hauptfarbe, grün, in unterschiedlichen Mischstärken. Zur Verfügung stehen Dunkelgrün und Türkisgrün. Mischen lassen sie sich problemlos, ebenso verdünnen mit Wasser.
Die Farben decken sehr gut und ziehen nahezu keine Streifen.
Dann geht es an Lederbraun, Karminrot und Cremeweiß. Hier das gleiche Bild, prima.
Noch ein paar Details, Mund, Zähne, Gürtel mit Deko und ein wenig Trockenbürsten, schon ist der Mini fertig.
Ich stelle fest, ich bin eingerostet, sehr sogar. Beim Bemalen von Minis oder anderen Modellen ist es wie mit vielen Dingen, Übung und Kontinuität machen den Meister. Wenn man rund eineinhalb Jahre nicht gemalt hat, fällt das schon auf.
Nichtsdestotrotz liefert AMMO mit den ATOM Farben wirklich großartige Farben die einem das Bemalen leicht machen. Mit den 12 Farben aus diesem Set kann man schon richtig viel machen. Streng genommen kann man sich auch Shades aus den Farben mischen um mehr Effekte/Tiefe aufs Modell zu bringen. Das war aber nicht mein Ziel, ich habe sie so Stock genutzt wie sie aus der Flasche kommen, nur etwas verdünnt mit Wasser für eine leichte Abstufung.
Vor einigen Jahren hatte ich mir von AMMO/mig einige Farben gekauft, überwiegend Metallictöne, diese machten mich nicht so glücklich.
Die aktuellen ATOM Farben machen das aber wett, ich bin glücklich und werde zukünftig meine Farbpalette mit weiteren ATOM Farben/Sets, erweitern.
Was ich noch beobachten werde, wie sich die Farben im Licht nach einigen Tagen oder Wochen verhalten. Citadels Skin Töne zB werden im Laufe der Zeit sehr dunkel, was mir gar nicht gefällt.
.. und jetzt gibt Stephan noch seinen Senf dazu..
Ab hier schreibt also Stephan.
Bei mir kommt die Malerei auch schubweise.. Mal habe ich Bock, dann kann ich das stundenlang, tagelang machen, dann kann ich es Monatelang nimmer sehen, dann packt es mich wieder und dann will man natürlich auch gleich mal schauen, was es denn so an schönen neuen Farben gibt. Farbtöpfe sammeln ist nämlich auch extrem suchtgefährdend. Ich bin sonst bei den AK3rd Gen Farben „zuhause“, da habe ich mir über die Zeit fast die gesamte Palette zugelegt, kann mich aber irgendwie auch nicht so recht festlegen und greife auch sehr oft zu Contrast bzw. SpeedPaints, weil: Schnell.
Die neuen Ammo Atom Farbe fand ich spannend, weil sie als „die erste wasserbasierte Acrylfarbe, die sich wie Lackfarbe verhält“ beworben wird. Hmm. Kann ich jetzt nicht so ganz nachvollziehen, aber die neuen Farben gefallen mir trotzdem.
An Andy komme ich nicht ran, aber mangelndes Talent hat mich selten aufgehalten 😉
Hier zunächst mal mein Testobjekt:
eine Speer-Orc(?)-Frau aus irgendeiner Fantasy Serie von Reaper in ca. 28 mm Maßstab. Nicht gedruckt, ich habe im Moment kein Nerv für Resin. Ich habe das selbe Set Atom Set wie Andy benutzt, allerdings habe ich geschummelt und mir zusätzlich noch Gold, Silber, Schwarz, Weiß aus der Atom-Serie und einen Shade (Strong Tone) von Army Painter (bei PK-Pro) dazu genommen.
Schnell und unkompliziert muss es bei mir gehen: Grundiert mit grauem Primer (Army Painter Fanatic Brush Primer für Pinsel von PK-Pro), dann mit den Atom-Farben dieses Sets die Grundfarben aufgetragen, danach großzügig alles in Strong Tone ertränkt für die Schatten, die Grundfarben wieder darüber gemalt, um die Mitten wiederherzustellen und im letzten Schritt dann mit ein bissel Farben mischen ein paar Highlights drauf gesetzt. Das Mischen der Farben geht „soso“, da die Atom-Farben in diesem Set aus mehreren Pigmenten gemischt sind, gibts da teilweise etwas unerwartete Effekte, wenn man 2 Farben auf der Palette mischt, aber irgendwie bekommt man sich seine Highlights dann auch zusammen.
Einsatz:
Wie Andy schon schrieb: Die Atom-Farben sind ungewohnt dünnflüssig und eigentlich primär wohl für die Airbrush gedacht, ich finde, die gehen mit dem Pinsel trotzdem einwandfrei und decken auch schön. Bis auf die Farbe „Light Skin“, die kann ich mal gar nicht brauchen, sind das alles tolle Farben in gleichmäßiger Qualität und Konsistenz in diesem Set. Das ist sehr ordentlich gemacht, an komplett unterschiedlicher Konsistenz krankten die frühen Farben in unserem Hobby ja sonst gerne mal.
Zum Pinseln nutze ich die Atom-Farben auf einer Kunststoffpalette oder den kleinen Edelstahlschälchen, in der Regel nochmal weiter verdünnt mit Wasser.
Für die Nasspalette kann ich sie allerdings nicht empfehlen, die laufen mir da drauf in kürzester Zeit wild in der Gegend herum.
In der Airbrush wiederum sind die mir trotz allem noch zu dickflüssig und ich hab mal ein bissel mit einer 2:1 Verdünnung Wasser zu Farbe gesprüht. Tip-Dry (Verstopfung wegen angetrockneter Farbe an der Nadelspitze) soll es ja mit dem Atom Farben laut Werbung auch nur wenig geben – und ich kann zumindest sagen: ja, da gibts andere Farben, wo dieses Problem doch viel ausgeprägter ist. Aber ganz weg?
Ich mag die klaren Flaschen, weil man den tatsächlichen Farbton zu sehen bekommt. Ich mag auch die Verschlüsse der Flaschen, mir trocknet bei den normalen Tropfer-Flaschen immer die Spitze ein, dann muss ich die mit einer ollen Stricknadel immer erst frei pulen – das habe ich hier bei dem Atom Flaschen auch (noch) nicht gehabt nicht, dagegen finde ich das tropfenweise Dosieren etwas tükisch.. „Nur noch ein Tropf.. ah.. Ein Zewa bitte!“
Die Farbpigmente setzen sich schnell in der Flasche ab, sind aber zum Glück auch wirklich sehr schnell wieder aufgeschüttelt, Mischkugeln sind schon drin. Mein Billig-Vortex-Mischer macht kurzen Prozess. Sehr angenehm.
Was ich vermisse bei den Atom-Farben?
Nun, zunächst mal: mehr Farben. Aktuell ist es mit der Lieferbarkeit bislang nicht so super. Und ich vermisse das immer öfter zu findende „Triaden“ System, wie es z.B. bei Army Painter oder Vallejo in den neuen Farbserien zu finden ist. Da ordnet der Hersteller seine Farbe gleich schon immer in passende Farbkombinationen für Schatten, Mitten und Highlights an und sortiert seine Palette entsprechend. Das klingt banal, ist aber halt recht bequemer, als sich das selbst zusammensuchen oder mischen zu müssen.
Werde ich weitere Farben aus der Serie kaufen?
Bestimmt. Ob ich sie brauche oder nicht. Kann man die Farben empfehlen, für jemand, der neu ins Hobby einsteigen will? Denke schon, vor allem, wenn man beide Wargamer – Sets bekommen kann, ist das ein guter Grundstock an Farben zu einem noch bezahlbaren Preis (pro Set 33,- Euro), mit nur dem hier getesteten Set II ist es doch etwas knapp – aber man kann Flaschen auch einzeln dann dazu holen, wenn man mehr Farben braucht, es muss nicht immer gleich ein ganzes Set gekauft werden.
Wie Andy auch, fand ich die alte Acrylics Serie von Ammo nicht so super toll, würde ich nicht mehr kaufen heute. Aber diese neue Atom Farben, die finde ich gut.
Als ich euren Test gelesen habe, habe ich Lust bekommen, selbst etwas zu drucken und zu malen.
Okay, als ich bestellt habe, dachte ich, was brauche ich denn noch alles? Als ich meine Schätze sah, stellte ich fest, dass ich während der Corona-Krise hunderte von Farben gekauft hatte, ungefähr 35 Kilo. (Meine Prepper-Gene. Andere kaufen Toilettenpapier, ich kaufe Farben). Und das Schlimme daran? Über 90 % davon sind unbenutzt. Ich nehme an, dass ich damit nicht alleine bin. Also, weg damit und habe welche hier in den Flohmarkt eingestellt.
Einfach mal schauen, es lohnt sich. Alles bekannte Marken, alles Günstig.
Gruß Kildering.
Stephan, ich wusste gar nicht dass das ein Wettbewerb ist 🙂
Aber davon mal ab, wie du hast geschummelt? So geht das ja mal nicht, menno…warte ab, Rache ist Blutwurst.
…und zu der Anmerkung mit „nicht rankommen“, das sehe ich überhaupt nicht so.
Erstens gefällt mir dein Mini sehr gut und zweitens hat jeder nen eigenen Stil. Ich bewundere Leute die aus dem Handgelenk butterweiche Shades mit vorhandenen Farben zaubern, ich bekomme das einfach nicht hin, egal wie sehr ich übe und das wirkt sich auch auf die Highlights aus, welche bei mir immer wie „gewollt und nicht gekonnt“ ausschauen.
Ich würde ja sagen, ich übe fleißig weiter, aber mit zunehmendem Alter werden meine Hände auch nicht ruhiger. Ich suche ja jetzt schon nach jeder Stützmöglichkeit die sich bietet…der Rücken und Nacken dankt es mir dann am nächsten Tag 😉
Hoffentlich kann ich noch lange die Pinsel quälen, das ist nämlich fast wie Therapie und immer auch beruhigend.
Danke Ihr zwei.
Prima, das bringt ein bisschen Farbe in unser Leben. 😉
Danke euch beiden für den tollen Bericht Habt ihr sehr gut gemacht
Danke auch 🙂
Da folgt noch ein zweiter Teil 😉 „Ick freu‘ mir schon“