AlgoLaser Alpha 22W

AlgoLaser ist neu auf dem Markt und startet gleich mit zwei 22W Lasern durch. Heute schauen wir auf das günstigere Modell AlgoLaser Alpha 22W

Das Testgerät wurde uns kostenlos von GearBerry zum Test zur Verfügung gestellt. Wir benutzen Affiliate-Links des Anbieters ZBanx in diesem Testbericht. Wenn über einen solchen Link irgendwas gekauft wird, erhalten wir eine kleine Umsatzprovision – Euch kostet es nichts extra.

Der Algo Alpha 22 ist ein 450nm blauer Diodenlaser mit bis zu 22 W echter Leistung. Er zählt damit zur Cat IV und ist absolut kein Spielzeug, auch noch sein Streulicht ist gefährlich für Haut und Netzhaut. Beim Lasern können giftige Gase entstehen, eine Absaugung ist dringend angeraten. Es besteht ständige Brandgefahr. Der Betrieb eines solchen Lasers unterliegt gegebenenfalls Auflagen bzw. ist womöglich unzulässig, bitte informiert Euch bei den entsprechenden Stellen bevor Ihr Euch einen Laser dieser Leistungsklasse besorgt. Ich verweise hilfsweise auf das Bundesamt für Strahlenschutz: https://www.bfs.de/DE/themen/opt/anwendung-alltag-technik/laser/schutz/schutz-laser.html

 

Wie zuvor erwähnt, AlgoLaser ist neu, der Kopf hinter AlgoLaser (und Gründer der Firma) Justin Tan ist es nicht: Er war jahrelang bei Ortur für deren Laser zuständig und diese Nähe zu Ortur meine ich bisweilen auch bei den AlgoLaser wiederzuerkennen und das nicht zum Schlechten.

Der hier vorgestellte AlgoLaser Alpha 22W ist quasi das Einstiegsmodell in der Basisausstattung und zum Monatsende bekommen wir dann mit dem AlgoLaser Delta 22W auch noch das Luxusmodell zu sehen.

Beide Modelle unterscheiden sich dann natürlich auch im Preis, nicht nur in der Ausstattung. Nicht unterscheiden tun sie sich in der Laserleistung. Aber dazu kommen wir dann noch. 5.5W und 10W Modelle waren zumindest mal angedacht, wenn man der Beschriftung des Geräts Glauben schenken mag. Ob sie noch kommen, ist mir derzeit nicht bekannt. Mir persönlich passen ja die 10W Modelle von der Preis-/Leistung her derzeit noch am besten ins Beuteschema. Aber angesichts der Tatsache, dass inzwischen auch problemlos 36W blaue Dioden-Laser verfügbar sind, ist 22W glaub ein rationaler Mittelweg, wenn man neu auf den Markt kommt – wenn auch nicht unbedingt Geldbeutel schonend. Irgendwo muss man ja anfangen. Und: wenn man einen 20W nicht ständig am Leistungsanschlag betreibt, dürfte das Lasermodul auch eine deutlich längere Lebensdauer haben. Und das ist ja das Teure am Dioden-Laser: das Lasermodul.


Der AlgoLaser Alpha 22W kostet derzeit inkl. AirAssist Pumpe, 761,- Euro.
Erhältlich hier: AlgoLaser Alpha 22W @ GearBerry

 

Das Paket, in dem der AlgoLaser Alpha 22W geliefert wurde, fand ich ungewohnt wuchtig. Zum Glück war es in doppeltem Karton, denn der Außenkarton hatte doch schon etwas gelitten. Mit im Außenkarton finden wir dann auch den Air-Assist Kompressor – ein alter bekannter übrigens.

 

Der Laser ist sehr weit vormontiert, inkl. der Kabelage. Die Komponenten sind gut verpackt und auch optisch macht das einen ansprechenden Eindruck. Das Auge will beim Auspacken ja auch immer noch was abhaben.

So weit, so gut.

Der Lieferumfang:

  • stabiler, moderner Rahmen, Arbeitsfläche 400x400mm
  • in diesem Paket inkl. Air-Assist
  • 22W Lasermodul
  • Kurzanleitung, auch Deutsch
  • Laserschutzbrille
  • diverse Schutzfunktionen inkl. Schloss
  • Materialproben zum Ausprobieren des Lasers
  • alles benötigte Werkzeug für den Aufbau
  • die Doku erwähnt Ersatzlinse für den Laser, ist bei mir aber nicht mit bei

Der Rahmen des AlgoLaser 22W

ist eine ansprechende und moderne Konstruktion, wie man das in der Preisklasse durchaus erwartet – inspiriert bestimmt auch wieder vom Ortur Laser Master 3, in einer etwas einfacheren Ausführung ohne die zusätzlichen Abdeckungen. Auch hier wieder aus Custom Alu- und C-Profilen, nichts von der Stange. Das wirkt stabil und dazu auch noch wartungsfreundlich.

X&Y laufen auf Schlitten mit POM-Rollen. Die Schlitten verfügen über Exzenter-Hülsen, um sie korrekt spielfrei einzustellen. War bei mir allerdings gar nicht notwendig. Die vorinstallierten, geschlossenen Riemen verfügen über zuverlässige Riemenspanner.

Die y-Achse wird mit einer Welle von einem Motor beidseitig angetrieben. Beide Achsen laufen sauber und ohne Ruckeln.

Wenn ich was kritisieren darf, dann auch wieder die geringe Höhe des Rahmens, wenn wir da eine dicke Wabenplatte drunter legen, ist nicht mehr allzu viel Platz da. Die Gummifüße sind eingeschraubt, man kann also ein bissel die Höhe einstellen, falls er etwas kippelig steht. Zudem könnte man sich auch noch Füßchen zur Erhöhung darunter basteln, so etwas kann man ja durchaus drucken. Oder man nutzt die Gewinde statt der Gummipuffer zum Aufschrauben auf eine Werkplatte.

Die Modulaufnahme am Rahmen hat eine smarte Klemmfunktion: rechts sieht man einen grauen Hebel. Wenn man den umlegt, lockert sich die Aufnahme, nun kann man das Modul einschieben oder in der Höhe verschieben und dann den Hebel wieder umlegen, um es zu arretieren. Klappt, ist bequem und gefällt mir.

Alles in allem ist das auch wieder ein Rahmen, der mir sehr gut gefällt, auch wenn er ein bissel einfacher ausfällt.

Der Aufbau des Druckers ging mit 35 Minuten etwa länger als gedacht, ich hatte etwas Probleme, die Seitenteile in den hinteren Balken einzuschieben, die Schraubenköpfe der Riemenspanner waren etwas im Weg. Aber ansonsten, war das alles problemfrei

Das Lasermodul des AlgoLaser Alpha 22W

 

AlgoLaser gibt das Modul mit einer optischen Leistung von 22W an. Erreicht durch das Zusammenfassen des Outputs von vier 5,5W Dioden. Die verbesserte COS Strahlenbündelung der (Zitat) „zweiten Generation“ soll eine minimale Punktgröße von 0,05 × 0,06 mm erreichen und sich so auch für sehr feine Gravierarbeiten eignen. Je mehr Leistung eingestellt wird, umso größer wird jedoch der erzielbare Punkt, bis zu immer noch konkurrenzfähigen 0,15 x 0,18 mm bei 100 % Leistung.

Die Schnittleistung in einem Durchgang bei 100 % Laserleistung
gibt AlgoLaser wie folgt an:

  • 30 mm Kieferbrett
  • 10 mm schwarzes Acryl
  • 6 mm MDF
  • 0,1 mm Edelstahl

Das Lasermodul ist kräftig genug, um auf Edelstahl bis zu 500 Farbtöne „Anlassfarben“ zu erzeugen.

Wer mehr zum Thema Schnittleistung des AlgoLaser erfahren will, kann ach hier mal ein Blick auf die vom Hersteller empfohlenen Einstellungen für zahlreiche Materialien werfen, ich finde das immer sehr aufschlussreich.

Wir haben einen abnehmbaren Streulichtschutz, das ist prima, wenn man sich durch dickeres Material durch nagen möchte. Mit dem aufgesetzten Streulichtschutz hätte man sonst nur wenige Millimeter Luft zwischen Werkstück und dem Laser. Also runter mit dem Teil, wenn es dicker wird und man den Fokus zum Beispiel mitten ins Brett setzen will.

Zum Fokussieren kann man einen kleinen Metallarm ausklappen, dann entriegelt man das Lasermodul, senkt es ab, bis es das Werkstück berührt. Nun fixiert man das Modul wieder und lässt die Fokushilfe wieder zurückschnappen (da ist eine Feder drin). Das ist lustig.. Aber vor allem funktioniert es recht gut.

AirAssist ist (nicht nur) im Modul sauber integriert.

Elektronik des AlgoLaser Alpha 22W

AlgoLaser spricht von einem Custom Board, mit DualCore CPU, internem Speicher, Wifi 2.4G und einer Geschwindigkeit bis 24.000 mm/min. Wir haben x-Min und Y-Min Endstops, das Gerät homed damit selbsttätig vorne links und setzt dort seinen Nullpunkt.

Das erinnert schwer an Ortur, die etwas kryptischen farbigen Blinkcodes am Einschaltknopf fand ich auch beim Ortur schon etwas schwer verständlich.

An Sicherheitsfunktionen bietet der Alpha 22W neben Notaus & Schlüsselschalter eine Kipp, Erschütterung und Stall-Erkennung, er überwacht die Laserleistung, USB Schnittstelle und den Strom, um im Problemfall den Job abzubrechen.

Das Netzteil liefert 24V, 6A.

Ich habe auch mal den Deckel an der Box oben am Querbalken geöffnet, wollte mal rein linsen, was da drin ist. Und dann die Anschlussleiste an der Seite vorne links: Strom, I/O Ausgang, hier für die Steuerung der AirAssist-Pumpe und eine USB-C Buchse (passendes Kabel liegt bei)

Das Wifi finde ich persönlich jetzt kein Killerargument, ja es gibt wohl eine App dazu. Die App dient dann als „Offline Controller“. Leider geht die Doku auf das Thema auch nicht ein, sodass ich das einfach komplett ignoriert habe für diesen Test. Ich betreibe den Alpha 22W ganz klassisch „online“, also mit dauerhaft bestehender USB Verbindung zum Rechner, auf dem natürlich LightBurn benutzt wird. LaserGRBL ginge natürlich auch.. Und eben die ominöse App.

Die spärliche Doku spricht auch von einem SD-Kartenslot, den kann ich aber bedauerlicherweise nicht finden. Der Weg, Jobs als GCode per SD-Karte an den Drucker zu geben, scheint also nicht vorgesehen.

Für mich ist der Alpha 22W also ein reiner Online-Laser, im Sinne von: hängt permanent immerzu an einem Rechner.

AirAssist à la AlgoLaser

Die Pumpe selber habe ich jetzt mindestens schon drei oder gar viermal hier herumstehen, von diversen anderen Laser-Anbietern. Die Pumpe ist „ausreichend“, sie unterscheidet zwischen den Herstellern meistens an der Anschlussart: Die eine hat einen einfachen An/Aus-Schalter und will Strom von einem zweiten Netzteil, die andere bekommt den Strom vom Laser, die hier bei AlgoLaser nutzt diesen speziellen I/O Port am Alpha 22W und es kann zusätzlich noch der Luftfluss gesteuert werden. So kann die Pumpe direkt mit LightBurn geschaltet werden.

Normalerweise würde ich zum Kauf so einer Aquariums-Pumpe raten, aber hier wegen der Steuerung aus LightBurn raus, ist die Kombi, wie sie AlgoLaser hier anbietet, nicht dumm. Grundsätzlich: AirAssist mit 100 % Leistung beim Schneiden hilft viel für schönere Schnitte und auch beim Gravieren finde ich etwas (so 25 %) Luft auch nicht verkehrt. Also sinnvoll ist so ein AirAssist schon.

Schnitttests

AlgoLaser behauptet, dies wäre das stärkste 22W Modul am Markt. Und das schnellste dazu noch. Kann ich natürlich nicht verifizieren. Verifizieren kann ich, wie er meine 4 mm Sperrholzbrettchen schneidet.

Mein schnellster 20W Laser (Atomstack X20 Pro) schneidet sie mit 90 % Laserleistung und AirAssist mit 625 mm/min. Mein derzeit noch einziger 30W Laser (Acmer P2) schneidet mit etwas wenig beeindruckenden 675 mm/min. Jetzt kommt der AlgoLaser Alpha 22W, er schneidet das Brettchen noch schön bis 650 mm/min und ist damit tatsächlich erst mal mein schnellster 20W Laser.

Und der Geschwindigkeitsvorteil des 30W Moduls von Acmer schrumpft auf „unwesentlich“ zusammen.

Bei 675 und 700 mm/min franste das Quadrat dann beim Ausbrechen zu sehr aus, das lasse ich nimmer gelten, wenn man es nicht so eng sehen will, raus ging es dann trotzdem noch.

Vorderseite:
von links nach rechts: 525, 550, 575, 600, 625, 650, 675, 700 mm/min, 1 Pass, 90 %

Rückseite:
(700 und 675 disqualifiziere ich, aber das 3. von Links lasse ich laufen)

Ich finde die Schnitte insgesamt auch optisch gut, wenig verfärbt, das Air-Assist scheint hier auch gut sein Ding zu machen. Die Quadrate passen auch gedreht wieder sauber rein, Rahmen ist also auch nicht ganz verkehrt.

PS: Überblick bisher gemessene Geschwindigkeiten:

10W Laser = bester Fall 425 mm/min
20W Laser = jetzt bester 650 mm/min
30W Laser = (nur 1 getestet) 675 mm/min

Meine Meinung

Viel sagen jetzt bestimmt: ja, war es das schon? Ja. War es. Ich nutze diese Geräte nur zum Schneiden von 4 mm Sperrholz, was anderes kann und kenne ich nicht. Wenn der Laser dabei taugt, dann wird er in allem anderen Schneide-Disziplinen, sei es giftiges (schwarzes!) Acryl oder fürchterlich stinkendes Leder oder was auch immer auch nicht versagen, am Ende sind das alles 450 nm blaue Diodenlaser. Ich werde im nachfolgenden Test des Delta 22W Models vielleicht noch paar mehr Sachen probieren als nur den Schnitt – mal sehen.

Ich bin sehr zufrieden mit dem AlgoLaser Alpha 22W. Er macht das, was ich von einem 20W Laser erwarte, sehr schnell, sauber, völlig unproblematisch und ist dazu noch human in der Geräuschkulisse – im Standby hört man ihn z.B. fast nicht. Die Steuerung der Air-Assist Pumpe aus LightBurn raus ist ebenfalls sehr praktisch. Der Rahmen ist ansprechend, geht gut zusammen und an der Mechanik habe ich auch nichts auszusetzen.

Der AlgoLaser Alpha 22W hat meiner Meinung 2 Probleme: der Preis ist mit 761,- inkl. AirAssist kein Schnäppchen in der 22W Klasse. Und den Namen AlgoLaser kennt hierzulande noch keiner. Ok, die Doku ist auch noch sehr spärlich. Aber ansonsten, kann man da schon zugreifen – wenn man ein 22W Laser sucht.

Werbung:

Der AlgoLaser Alpha 22W kostet derzeit inkl. AirAssist Pumpe, 761,- Euro.
Erhältlich hier: AlgoLaser Alpha 22W @ GearBerry

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