xTool S1 – mein Lieblingslaser
Kein Laser fasziniert mich derzeit so sehr, wie der neue xTool S1. Warum?
Der Laser wurde von xTool zum Test zur Verfügung gestellt. Einzige Absprache: Affi-Link & in spätestens 14 Tage sollte ein Bericht fertig sein.
Der XTool S1 ist ein 450nm blauer Diodenlaser mit bis zu 40 W echter Leistung – vermutlich abweichend zu den Herstellerangaben eben doch Klasse 4 und nicht wie behauptet Klasse 1. Damit gilt die übliche Warnung: Er ist absolut kein Spielzeug, auch noch sein Streulicht ist gefährlich für Haut und Netzhaut. Beim Lasern können giftige Gase entstehen, eine Absaugung ist dringend angeraten. Es besteht ständige Brandgefahr. Der Betrieb eines solchen Lasers unterliegt gegebenenfalls Auflagen bzw. ist womöglich unzulässig, bitte informiert Euch bei den entsprechenden Stellen bevor Ihr Euch einen Laser dieser Leistungsklasse besorgt. Ich verweise hilfsweise auf das Bundesamt für Strahlenschutz: https://www.bfs.de/DE/themen/opt/anwendung-alltag-technik/laser/schutz/schutz-laser.html
Gleich mal vorneweg: beim Preis bin ich positiv überrascht worden – ich habe ja noch unter dem Werbetext zur Vorstellung geschrieben: Die Kiste wird wohl sündhaft teuer werden. Da habe ich mich geirrt. Ich bin von ca. 3.000,- Euro ausgegangen, bei 3.500,- hätte ich mich auch nicht gewundert und lag daneben:
Nach Ende der Einführungs-Aktion liegt der S1 als „nackter Laser“
- Mit dem 20W Modul bei 1.699,-.
- Mit dem 40W Modul bei 2.099,-
- Ein 1065 nm IR-Laser Modul gibt es nur separat.
Das „Basis“-Bundle enthält zusätzlich eine Wabenplatte und eine (spannende) neue AirAssist Pumpe für etwas happige +300,- Euro Aufpreis. Auf beides sollte man nicht verzichten, bzw. zumindest anderweitig vorgesorgt haben.
Affiliate-Link zum xTool S1 auf der xTool Homepage
Sicherheitsfunktionen xTool S1:
Ein großer Teil des Reizes des S1 kommt von der Betriebssicherheit des Gerätes. Hier hat XTool einfach vieles richtig gemacht. Hier steckt aber auch ein wenig der Teufel im Detail:
- XTool behauptet Laserklasse 1 und damit gäbe es nur wenig Auflagen für den Betrieb, wenn das denn wirklich stimmt. Als Beweis liegen 2 Gutachten im Downloadbereich der Homepage und da werden nun Stimmen laut, das reiche so nicht, was da begutachtet wurde. Ich bin nicht kompetent, um das zu bewerten, lese allerdings vermehrt Meinungen, dass dies so auf keinen Fall in Deutschland als Klasse 1 durchgehen würde.
Antwort von xTool auf diesen Punkt:
„We are doing TÜV certification testing and we expect to get it at the end of November or December. If there are any updates, I will let you know in time.“
Übersetzt: im Moment prüft der TÜV den S1, das Gutachten wird Ende November-Dezember erwartet, sobald es was Neues gibt, bekomme ich Bescheid. Letztendlich verlief das im Sande, es kam nichts mehr und wir müssen daher auch hier von Laserklasse 4 ausgehen.
- Der Laser funktioniert nur, wenn das Cover geschlossen ist. Wird die Klappe im Betrieb geöffnet, schaltet der Laser sofort ab.
- Eine Laserschutzbrille wird für den S1 laut xTool nicht benötigt und auch nicht mitgeliefert, wir empfehlen trotzdem die Nutzung einer zertifizierten Brille.
- In jeder Ecke des Gehäuses sitzt ein IR-Flammsensor. Ein fünfter Flammsensor sitzt direkt am Lasermodul. Bei Flammerkennung, schaltet der Laser ab.
- Ein Gyro-Sensor reagiert auf Erschütterung und schaltet den Laser ab.
- Der S1 wird mit 2 USB-Sticks ausgeliefert, die als Schlüssel dienen. Der Laser funktioniert nur, wenn einer der Schlüssel im S1 eingesteckt ist.
- Recht gut funktionierendes Abluftsystem mit Schlauch zum aus dem Fenster hängen, optionaler externer Luftfilter erhältlich.
- Geschlossenes Gehäuse, das kein Laserlicht austreten lässt. Optional: speziell für den S1 gibt es eine neue Gehäuse-Erweiterung, die anders als die (ebenfalls nutzbare) alte Erhöhung für den F1 nun keine Spalte / Ritzen mehr lässt. Damit bleibt das Ganze „dicht“.
- Als optionales Zubehör wird eine automatische Löschvorrichtung angeboten, welche das Gehäuse bei Flammerkennung mit Löschgas flutet (derzeit nur im US-Shop für 160,- USD)
- Notaus-Knopf, wenn auch nicht gerade sehr prominent platziert. Um den zu Drücken muss ich mich über das (brennende?) Gerät beugen.
Der xTool S1
Mit über 20 kg Gewicht musste ich wieder Hilfe herbeirufen. Verpackt ist er wieder einmal top, schon das Auspacken macht Spaß:
Im Lieferumfang /Merkmale:
- Der komplett vormontierte Laser, 2 Transportsicherungen abschrauben, das Lasermodul einsetzen und mit 2 Schrauben fixieren, dann ist er auch schon einsatzbereit.
- Arbeitsfläche ist etwas kleiner als gewohnt: 498 × 319 mm. Mit einer Art Förderband, dass es als Zubehör zu kaufen gibt, können Bretter bis 47 cm * 3 Meter(!) zugeführt werden. Ich habe das Teil nicht, wollte es aber erwähnt haben
- Im Inneren ist bereits ein Ventilator für die Abluft eingebaut, wir müssen nur noch den mitgelieferten Schlauch aus dem Fenster hängen – oder einen optional erhältlichen Filter dazu kaufen.
Die Absaugung funktioniert ordentlich – allerdings ist das mit dem Schlauch aus dem gekippten Fenster weiterhin nicht die optimale Lösung – und auch nicht ganz geruchsfrei, da muss ich noch was ins Fenster klemmen. - Erstellung eines Korrekturnetzes zur Fokusnachführung bei gewölbten Werkstücken, Auto-Fokus bzw. Messung des Abstandes Laser zum Werkstück, 2 Punkt Erfassung des Arbeitsbereiches – dazu weiter unten in einem eigenen Abschnitt.
- Potentes Netzteil: 25V 11A
- Innenraum ist beleuchtet, 2 LED-Leisten sorgen für gute Sicht – zumindest so lang kein Rauch im Gehäuse wabert
- Ein kleines Werkzeugkästchen, mit ein paar Ersatz-Schrauben und eine Tube Fett
- 2 USB-Steckerchen, die als Schlüssel fungieren: nur wenn einer der Schlüssel im Gerät steckt, kann der Laser in Betrieb genommen werden.
- Zwei Ersatz-Linsen für den Laser sind auch dabei
- Gedruckte Doku und ein Set mit Materialproben
Beim nackten Laser liegen so dreieckige Abstandhalter bei, mit denen man sich einen „Gitterrost“ basteln kann.
Dafür hatte ich keinen Nerv. Mikado war nie meins. Ob das nun die original XTools S1 Wabenplatte sein muss, oder ob es nicht auch etwas Günstigeres, bzw. ein Eigenbau tut, lasse ich mal offen.
Ich habe es nicht so mit selber bauen und dann gleich die xTool S1 Wabenplatte aus dem Basis-Bundle hergenommen. Die passt leider nicht exakt ins Backblech, das dem S1 als Boden dient und wird nicht in Position gehalten, liegt also mehr oder minder lose auf dem Bodenblech und kann verrutschen. Ich werde mir da noch was drucken, so Abstandhalter, damit die fixiert ist. Immerhin hat es Gummifüßchen, die Waben sind magnetisch und es werden 4 so Magnethalter mitgeliefert, die sind nicht doof. Davon hätte ich gerne noch paar mehr.
Eingeschränkte Arbeitshöhe
Vorsicht: mit der Wabenplatte eingesetzt, wird es ziemlich eng im Inneren des S1. xTool sagt: dann bleiben noch 15 mm Luft für das Werkstück. Jetzt wissen wir auch, wozu es die zwei Höhenerweiterungen zusätzlich zu kaufen gibt: als Unterbau zur Erhöhung gibt: damit wir mehr Platz im Innern haben.
Mechanik:
Beide Achsen laufen auf Linearschienen, die mit den Metallrädern. Beide Achsen haben optische Endschalter und Riemenspanner. Das kennen wir schon aus der ebenfalls sehr empfehlenswerten offenen D-Serie von xTool.
Die Modulaufnahme sitzt auf einer motorisierten z-Achse, das wird für den Auto-Fokus und die Fokusnachführung bei gewölbten Werkstücken genutzt. Was zumindest die hauseigene Software Creative Space nicht kann, ist den Laser bei jedem Durchgang etwas abzusenken.
Im rechten Bild sehen wir auch den magnetisch gehaltenen Sensor für das „ABL“, bzw. Autofokus, eigentlich Abstandsmessung zum Werkstück.
Das Gehäuse ist stabil und sieht dazu auch noch gut aus. Leider verkratzt die grüne Haube recht leicht.
Closed Loop Motoren
Das heißt: Selbst wenn ich den Laser von Hand verschiebe, erkennt der S1 die Position, ohne eine neue Referenzfahrt machen zu müssen. Der S1 macht beim Einschalten seine Referenzfahrt einmal, den ganzen Rest des Tages schiebe ich mir dann einfach nur noch den Kopf hin, wo ich ihn haben will.
Das kleine rote Kreuzchen und die Koordinatenanzeige in der mitgelieferten Creative Space Software zeigen mir immer die tatsächliche Position des Lasers an, der S1 funkt diese auch per WLAN auf meinen Desktop PC im „Wohnzimmer“.
Beim Verschieben oder beim Einmessen / Autofokus sieht man den Punkt dann auch hin und her fahren, fast in Echtzeit. Ok, die Anzeige laggt etwas, aber das tut der Freude keinen Abbruch.
Hier eine Demo der Live-Übertragung der Laserposition vom S1 zu Creative Space auf dem iPad, während ich den Kopf mit der Hand verschiebe.
(Demo mit der iPad-App, weil ich es so besser filmen kann)
Das kann kein anderer meiner Laser bisher und das ist gerade zum manuellen Positionieren mit dem Kreuzlaser einfach super praktisch. Werkstück auflegen, den Kopf ran ziehen, mit dem Kreuzlaser schnell noch mal schauen, ob es auch gerade liegt, wenn man ohnehin gerade am Herumschieben ist und zu guter Letzt den Kopf auf z. B. der linken oberen Ecke stehen lassen, wo nun graviert oder geschnitten werden soll.
Creative Space zeigt mir das mit dem roten Kreuzchen in der Software an und jetzt kann ich meine Zeichnung daran ausrichten.
Ich weiß gar nicht, wie ich bisher ohne ausgekommen bin.
Und wie man im Video auch gesehen hat, der Kopf ist nicht ganz so gut zu greifen. Da hätte man auch einen Griff dran machen können.
Lasermodule des xTool S1:
Den S1 gibt es derzeit in Leistungsstufen, einmal mit 20W und einmal mit 40W. Das zusätzlich erhältliche 1065 nm IR-Laser Modul zum Gravieren von Plastik und Metall ist nur einzeln zu bekommen.
Die beiden 455 nm Module unterscheiden sich neben Preis und Leistung dann auch in der Punktgröße des Laserpunktes, wobei ein feinerer Laserpunkt vor allem bei feinen Details beim Gravieren wichtig ist.
xTool gibt die minimale Punktgröße für 20W mit 0,06 x 0,08 mm und für 40W mit
0,08 x 0,10 an. Wobei die Angaben womöglich auch etwas geschönt sein dürften. Machen anderer Hersteller allerdings auch.
Hier mal einen Satz Bilder des 40W Moduls:
xTool nutzt die ungewohnte Breite, um da 2 Lüfter reinzubauen … dürfte etwas mehr Kühlung erzielen denke ich mal, was der Lebensdauer zu Gute kommen würde.
Bild oben links: man beachte auch den kleinen 5. Flammsensor direkt im Modul, zusätzlich steckt noch einer in jeder Gehäuseecke – also 5 insgesamt.
Bild unten links, das ist der magnetisch angesteckte Sensor für die Abstandsmessung zum Werkstück.
Die Laserköpfe lassen sich mit wenigen Handgriffen tauschen: Kabel abstecken (1), 2 Schrauben lösen (2), Kopf abnehmen. (und andersherum das neue Modul wieder ran.)
und hier noch ein Bild der Modulaufnahme:
Mitgelieferte Software
Kaum ein Hersteller bietet eigene Software an, fast alle verlassen sich in jeder Hinsicht auf das exzellente, aber kostenpflichtige LightBurn. xTool hat aber etwas Eigenes entwickelt, nennt sich Creative Space und unterstützt alle aktuellen xTool Laser und damit auch den S1.
Es gibt native Versionen von Creative Space für Windows, Intel Mac, M1/M2 Mac, iPhone, iPad (echte iPad App!) und Android. Es fehlt Linux.
Die Software ist bei Weitem nicht so umfangreich wie LightBurn, aber für kleinere Projekte durchaus ausreichend. Ich finde gerade Fotos gravieren gelingt mir damit sehr gut, vermutlich weil es deutlich weniger Optionen gibt, die man durchprobieren muss (und von deren Zweck ich keine Ahnung habe).
Cliparts, Texte, und Logos, alles anordnen, usw. dann gravieren und schneiden, das klappt auch gut. Aber komplexe Zeichnungen wird man mit Creative Space wohl weniger erstellen wollen, was in LightBurn ja durchaus machbar ist. Dazu wird man dann wohl doch auf LightBurn zurückgreifen oder aber halt in CAD erstellen und dann als DXF in Creative Space laden.
Nicht falsch verstehen: der S1 funktioniert auch mit LightBurn und LaserGRBL, aber da fehlen die Schlüsselfunktionen des S1, die einen nicht unerheblichen Teil des Reizes des S1 ausmachen: das Abtasten gewölbter Werkstücke, die Live-Positionsdaten Übermittlung und das „Markieren“ des Arbeitsbereiches. Das hat zwar auch kein anderer meiner Laser bisher, aber jetzt habe ich es und jetzt kann ich nicht mehr ohne.
Der große Vorteil von Creative Space? Es schaut (nicht nur) einfacher aus, es ist es auch. LightBurn mit seiner Fülle an Funktionen und Einstellungen kann einen Neuling schon erschlagen. Dazu die brauchbaren (aber derzeit noch zu wenigen) Konfigurationsprofile für den S1. Da gelingt trotz leider wieder mickriger Anleitung auch einem Neuling schnell das erste Projekt.
Besondere Funktionen des xTool S1:
Autofokus (Abstand in Z zum Werkstück messen)
Zugegeben, das hatte der TwoTrees TS2 (hieß er glaub) auch schon, aber den habe ich nie funktionsfähig bekommen, darum gibt es hier auch kein Test zu dem Gerät. Aber egal, wir sind beim xTool S1 und da funktioniert alles.
So funktioniert das:
Wir schieben den Laserkopf von Hand auf unser Werkstück, zum Zielen dient wieder der Kreuzlaser. Nun starten wir in Creative Space die Messung, der Sensorstift wird gelöst und die z-Achse fährt nach unten, bis der Stift das Werkstück berührt, danach fährt der Kopf an den rechten Rand, wo der Stift wieder hochgeschoben wird und einrastet.
Das Messergebnis wird an Creative Space übertragen. Auf diese Höhe wird dann bei Jobstart der Fokus automatisch eingestellt. Der Fokus liegt so erst mal direkt auf der Oberfläche des Werkstücks. Der ermittelte Wert kann aber auch problemlos übertippt oder gleich von Hand eingetragen werden, so kann man also auch absichtlich den Fokus höher oder etwas ins Werkstück hinein setzen, z.B. beim Schneiden dicker Brettchen.
Zusätzlich kann man bei Schnitten auch noch mal ein weiterer Offset eingetragen werden: Gravuren auf der „normalen“ Höhe, Schnitte etwas tiefer legen. Das ist auch nützlich.
Fokus bei gewölbten Werkstücken nachziehen
Das ist im Grunde wie im 3D-Druck das Erstellen des Korrektur-Meshes. Wir geben einen Arbeitsbereich an und wie viel Messpunkte wir wollen. Nun fährt der S1 die einzelnen Messpunkte an und ermittelt aus den Einzelmessungen eine Art Höhenkarte. Anhand dieser Karte führt der S1 dann den Laser nach, um auch bei gewölbten Werkstücken den Fokus immer korrekt eingestellt zu haben.
Damit kann ich z. B. auch ohne den optionalen Dosendreher auch etwas auf eine Tasse gravieren, oder auch auf das Innere einer Schüssel, wo ein Dosendreher nicht helfen würde.
Diese Funktion habe ich noch bei keinem anderen Diodenlaser gesehen. Sehr spannend.
Arbeitsbereich übermitteln
Ganz ohne Kamera, den Arbeitsbereich in der Designsoftware festlegen.
Hier mal der Ablauf, wie das geht und wozu das soll:
- Wir erstellen/öffnen ein Projekt in Creative Space. Creative Space weiß immer, wo der Laserkopf gerade steht, selbst wenn wir ihn von Hand verschieben und zeigt die Position mit einem roten Kreuz an – das hatten wir ja weiter oben schon gezeigt:
- Ich starte die „Markierung“:
- Jetzt laufe ich zum Laser, schiebe mir den Kopf an die obere linke Position, drücke den Knopf, schiebe den Kopf an die untere rechte Position und drücke wieder den Knopf.
- Nun gehe ich wieder an den PC und bestätige die Übernahme:
- In Creative Space habe ich nun den gewählten Bereich als grüner Kasten:
- da leg ich jetzt mal ein Clipart rein:
- starte den Job und bekomme hier meine fertige Gravur auf eloxiertem Alu:
Wobei ich die volle Prozedur mit der Übertragung des Arbeitsbereiches tatsächlich nur durchziehe, wenn es 100 % werden muss. Ansonsten reicht es mir schon, wenn ich eine Ecke kenne.
Air Assist
Das AirAssist aus dem Basics Bundle macht ebenfalls einen guten Eindruck, ich habe ja sonst eine Aquariumspumpe im Einsatz. Das Ding steht auf 4 Gummipömpeln, das soll die Vibrationen etwas eindämmen. Leise ist allerdings auch nicht, ich messe auf Stufe Max 52dB A in 1 m (iPhone).
Die Pumpe wird komplett vom Laser gesteuert und mit Strom versorgt, automatisch ein-/aus und die Pumpenleistung basierend auf Schnitt oder Gravur ist unterschiedlich einstellbar.
Im Lieferumfang:
- Systemkabel von Pumpe zum Laser (Strom und Pumpensteuerung automatisch)
- 2 Ersatzfiilter (Ansaugung)
- recht kurzes Stück Schlauch
- Kurzanleitung
Angeschlossen wird das einmal mit dem Systemkabel an einen der 3 freien Erweiterungsports des Lasers, dann der Schlauch an den oberen (im Bild unteren) Pushfit. Fertig. Rechts daneben sind die 3 Erweiterungs-Ports.
Ab da wird es dann in der wirklich sehr sauberen „Verkabelung“ im Inneren zum Laserkopf geführt. Diese saubere Kabel-/Schlauchführung in den Schleppketten ist auch so ein Bonuspunkt, das wirkt einfach gut.
Wer auf die Steuerung durch den Laser verzichten kann, kann da aber auch jede andere Pumpe anschließen. Wer noch keine hat, nehmt das Basics Bundle.
Anbindung ins Netzwerk
über die Creative Studio App von MakeBlock. Ich stehe ja sonst nicht so sehr auf Apps, den xTool S1 wollte ich trotzdem schnell mit der App einrichten, da ich gerade keine Lust hatte, den Laptop zu holen. Und auch mal sehen wollte, ob man ganz ohne PC auskommen kann (man kann, mit kleinen Abstrichen).
Die App ist kostenlos, gibts für iPhone, iPad & Android, will Netzwerkgeräte suchen, hätte gerne GPS und Standortdaten Zugriff. Die App frägt nach einem xTool Konto, setzt es aber nicht zwingend voraus. Ich hab mich bis jetzt noch nicht eingeloggt / registriert.
Ablauf:
Bei der Suche nach dem Laser den Knopf vorne drücken und halten, bis er lila blinkt. Der S1 spannt nun sein eigenes WLAN auf, damit verbinden, dann kann man seine heimische SSID auswählen, das Wifi Passwort hinterlegen und auf OK gehen, der S1 klinkt sich dann ins heimische Wlan ein und danach ist er im Netz verfügbar. Fertig. Ab jetzt kann er von jedem unterstützen PC/Mac/Phone/Tablet auch angesprochen werden.
Im Netz heißt das Ding übrigens espressif.. das klingt nach einem bekannten Chipsatz.
Ein Webinterface habe ich nicht gefunden.
Erste Schnitttests
wie immer, 20x20mm Quadrate aus meinen immer gleichen 4 mm Sperrholzplatten ausschneiden.
Der xTool S1 schneidet meine Brettchen in ganz beachtlichen 1080 mm/min bei 90 % Laserleistung, Max AirAssist und einem Durchgang. Das ist mal richtig viel …
PS: Überblick bisher gemessene Geschwindigkeiten:
- 10W Laser = bester Fall 425 mm/min
- 20W Laser = bester 650 mm/min
- 30W Laser = (bisher nur 1 Laser getestet) 675 mm/min
- 40W Laser = (bisher nur 1 Laser getestet) xTool S1 1080 mm/min
Weitere Erkenntnisse:
- Mein angeblicher 30W Acmer P2 hat ein deutliches Leistungsdefizit. Ob nur meiner oder allgemein, kann ich nicht sagen.
- Creative Spaces erlaubt anscheinend nur eine recht grobe Einstellung der Geschwindigkeit: lediglich ganzzahlige Werte in mm/s.
- Die Bedienung aus der Ferne beim S1 hinkt etwas. Ich kann meinen Job vorbereiten und an den Laser schicken, aber um den Job tatsächlich zu starten, muss zwingen am Gerät der Startknopf gedrückt werden. Ähnlich umständlich ist es beim Framing: zum Laser latschen, das Framing starten, zurück zum PC, den Job an den Laser senden, wieder zum Laser latschen, den Job starten. Kurz: die Bedienung aus der Ferne ist nicht rund, da man immer, bevor der Laser eingeschaltet wird, am Gerät stehen und den Knopf drücken muss. Ich verstehe, dass dies der Sicherheit dient und Pflicht sein sollte, ich mag es trotzdem nicht.
- Jetzt wird die App dann doch wieder interessant.. und die optionale xTool Cloud kommt ins Spiel: am Desktop PC den Job vorbereiten, an die Cloud senden, mit dem Handy zum Laser laufen, den Job aus der Cloud starten. So wirds runder.
So, hier mal paar
Bilder meiner Versuche:
9,5mm Sperrholzbrett locker in einem Durchgang, da geht auch noch mehr
Fotogravur & anschließend ausschneiden:
Fotogravur auf Schiefer:
auf der Rückseite, weil ich Depp die Vorderseite versaut habe, vergessen zu invertieren 🙂
2,5mm schwarzes, opakes Acryl:
Kritik am xTool S1:
- Der größte Kritikpunkt ist wohl XTools Umgang mit der Klassifizierung als Klasse 1 Laser und den Zweifeln / Kritiken an deren Richtigkeit. Das trübt etwas die Freude.
- Etwas mehr Bedienelemente direkt am Laser hätte ich mir gewünscht, z.B. das Framing hätte man gut am Gerät selber auslösen lassen können. So muss alles in der Software am Rechner oder Pad/Phone gemacht werden
- eine exakt passende, vielleicht sogar etwas dünnere Wabenplatte fänd ich besser.
- Das Teil braucht viel Platz und einen festen Platz. Anders als die offenen Laser kann ich den nicht bei Nichtbenutzung schnell hinter einem Schrank verschwinden lassen.
- Ich sehe keine Möglichkeit, den Laser mit Jobs auf einem USB-Stick zu füttern.
- Die Doku zum Laser geht über den sehr simplen Aufbau nicht hinaus. Darüber, wie man den Laser nutzt, gibt es nichts. Ein paar Sachen kann man sich in Englisch im Support Bereich zusammensuchen, das ist recht lückenhaft und keine richtige Anleitung für Einsteiger.
- Noch gibt es sehr wenig „Begleitmaterial“ für den S1.. xTool Creative Space lebt vor allem von der großen Materialbibliothek, wo Konfigurationen mehr oder minder passend für jeden xTool Laser für die unterschiedlichsten Materialien hinterlegt sind. Beim xTool S1 sind das gerade Mal 6.
Mein Ersteindruck:
Ich hatte noch keinen Laser, den ich lieber benutzt habe, ja ich traue mich sogar an das stinkende Acryl ran, sogar Edelstahl habe ich (fast) erfolgreich graviert, das habe ich auf offenen Lasern auch nie angefasst. Der Laser macht einfach rundherum einen sicheren und durchdachten Eindruck, welche Klasse das nun am Ende tatsächlich ist, ist mir offen gesagt nicht so wichtig. Ich habe mich damit abgefunden, dass wir im Bereich Hobbylaser gaanz weit in der Grauzone bzw. schon darüber hinaus sind. Dann sind wir das beim S1 halt auch. Schade, aber dann ist es halt so.
40W Leistung ist echt beeindruckend. Schnell und schneidet auch dicke Bretter. Ich brauche für meine 4 mm Brettchen zwar keine 40W, aber nun ist es hier. Zum Gravieren wäre das 20W Modul eventuell besser geeignet.
Die „Spezialfunktionen“ Autofokus, die zuverlässige Positionserkennung und der zusätzliche Kreuzlaser zusammen mit den Closed Loop Motoren macht es echt einfach, schnell mal einen Job vorzubereiten, noch mal was zusätzlich auf ein bereits graviertes Stück zu gravieren. Das Teil ist einfach herrlich unkompliziert und das einsteigerfreundliche Creative Space spielt da auch mit rein.
Der Preis ist natürlich immer noch hoch, wenn es nur um stabile Mechanik und Laserleistung geht, ist der Einstieg vielleicht sogar mit xTools D Serie an offenen Lasern schon noch ein gutes Stück erschwinglicher – gerade wenn man noch nicht weiß, ob man sich wirklich einen Diodenlaser ans Bein binden möchte.
Für mich persönlich ist der Fall klar: meine anderen Laser kommen jetzt weg. Den hier behalte ich. Vielleicht lasse ich ihn sogar hier im „Drucker-Keller-Büro“ stehen und verstecke ihn nicht in der Waschküche, wo mein Ortur im Stahlsarg bisher seinen Dienst tat.
So, jetzt schimpft mich Fanboy, ich finde das Ding echt klasse.
.. und an meinen anonymen Freund aus den Kommentaren: jaja, Lasertipps2d.. der nächste Druckertest kommt in wenigen Tagen..
Werbung:
Den xTool S1 gibt es direkt beim Hersteller aus den EU Lager zu Preisen ab 1.699,-, je nach Ausstattung.
Affiliate-Link zum XTool S1 auf der XTools Homepage
Danke, der erste Bericht über den XTOOL S1, der auch mal etwas kritischer ist und sogar Nachteile aufzählt. Würde er nicht so hochpreisig sein, dann würde er schon hier stehen. Am Ende habe ich auch mit einem günstigen Konkurrenz Produkt nur einen Schnitt oder eine Gravur.
Hi,
wozu das 1064nm Modul ? kann man mit dem Standard 40W laser kein Metall schneiden oder gravieren ?
Gruß,
Mike
Blaue Diodenlaser eigenen sich nicht für Metalle. Schneiden mit Ausnahme hauchdünner Folien geht nicht und Gravieren mit dem Diodenlaser nennen wir besser „durch Hitzeeinwirkung verfärben“.
den Metall laser bei xTools gibt es allerdings nur mit 20W. damit wird wahrscheinlich auch nicht viel zu schneiden sein. Oder?
mit einem Faserlaser erhält man schönere Ergebnisse und vor allem detailreicher, aber sie Druckfläche ist auch sehr klein. schwer sich zu entscheiden …
Zurzeit gibt es eine Kickstarterkampagne, wo es den 20 Watt S1-er im Bundle mit einer 4 Frame Screen Printing Maschine gibt. Ich dachte immer, ein Laser interessiert mich nicht, aber Screens laser statt zu Belichten das hat schon was. Vor allem diese Selbst-Spann-Frames sind ja auch so heiß. Da schlägt mein Siebdruckerherz auch schon höher *sabberlechz…
https://www.kickstarter.com/projects/makeblock/xtool-screen-printer-1st-screen-printing-solution-with-laser/description
Richtig toller Bericht, vielen Dank dafür.
Hast du die Teile schon für die Fixierung für die Wabe gedruckt und kann man die bekommen?
Viele Grüße
Andreas
Ich bin leider noch nicht dazu gekommen.. Wahrscheinlich weils mir noch nicht verrutscht ist.. 😉
Antwort von xTool auf den Punkt Klasse 1 oder nicht:
„We are doing TÜV certification testing and we expect to get it at the end of November or December. If there are any updates, I will let you know in time.“
Übersetzt: im Moment prüft der TÜV den S1, das Gutachten wird Ende November-Dezember erwartet, sobald es was Neues gibt, bekomme ich Bescheid.
Also das Gehäuse bzw. das Schutzglas eventuell ändern, den Türkontakt ändern, die Anleitung vervollständigen und nach Din 12100 erstellen, eine Risikobewertung (Beurteilung) erstellen, gewisse Test`s durchführen wie für den Pilotllaser einen Spiegeltest und gucken wie lange es dauert bis der Laser (der Blaue mit 454 nm) braucht um abzuschalten.
Dann noch den DPSS mit 1064 nm testen da der vermutlich mit dem Glas eventuell Probleme machen könnte?!
Ja, wenn die das alles schaffen ziehe ich meinen Hut und roll den Leuten einen roten Teppich aus.
Ganz vergessen natürlich die Piktogramme auf der Vorderseite bzw. auf der Hinterseite, immer zugänglich für alles und jeden in Landessprache.
Ich bin gespannt : )
Das mit der Laserklasse stimmt, so paradox es klingen mag. Die Laserklassen gehen zwar au f die Ausgangsleistung des Lasers zurück, d.h. es wäre mit allen Konsequenzen ein Klasse 4 Laser, aber der Gesetzgeber hat ein Schlupfloch gelassen. Wenn sicher gestellt ist, dass der Laser durch ein Interlocksystem ausgeschaltet ist, sobald die Schutzbehausung geöffnet wird, wird ein z.B Klasse 4 Laser zum Klasse 1 Laser. Damit entfallen die sonst üblichen Auflagen (Benennung Laserschutzbeauftragter mit Schulung und Zertifizierung).
Das stimmt so nicht!
Zum einen ist ein Pilotlaser der „ermittert“ verbaut wo kein Spiegeltest durchgeführt wurde und zum anderen nicht gemessen wurde wie lange es braucht bis der Blaue Laser abschaltet wenn die Klappe geöffnet wird.
Davon ab ist keine Anleitung gem. Din 12100 verfasste Anletung vorhanden, eine Anleitung in Deutsch sowie Risikobewertung vorhanden.
Es ist hiermit keine vollständige Prüfung nach IEC 60825-1
Die Konformitätserklärung ist somit nur in Teilen und damit kein Klasse 1
Schlupflöcher?
Es gibt keine Schlupflöcher, es gibt Plichten nach Din und Co. sowie Richtlinien die der Inverkehrbringer zu erfüllen hat.
Nicht mal einen Vertreter konnte ich finden mit Sitz in der EU.
Was den Interlock betrifft dann doch mal den Türkontakt beachten und ob der wirklich einen Sicherheits-Level erfüllt?
Ja, jetzt steht ein xTool S1 deklariert als Klasse 1 „nackt“ da und ist für mich immer noch nur ein Klasse 4
Ich lass mich da aber sehr gern aufklären und die Leute tun gut daran dies auch mal zu tun.
Noch etwas am Rande denn wenn der Laser gewerblich genutzt wird muss dieser gemeldet werden.
Habe ich ein Unternehmen mit Angestellten und diese sollen an diesem Laser arbeiten braucht es einen benannten Laserschutzbeauftragten, eine Unterweisung vom Personal und eine Einweisung am Gerät selbst.
Jetzt beginnt der Zauber und wir schwenken mal ganz kurz zum Emissionsschutz : )
Davon ab muss jeder Arbeitgeber dafür sorgen sein Personal aufzuklären in Form von Piktogrammen „angebracht in Landessprache am Gerät“ was für Risiken bestehen könnten.
Ja, privat ist das alles egal aber ein Klasse 4 dürft nicht an Privatpersonen verkauft werden.
Ich mach das nicht mardig, ich weise einfach mal nur drauf hin.
Warum?
Wenn ich lese Leute wollen so ein Gerät auf irgendwelche Märkte schleppen um dort Dinge zu fertigen kann dies jedem um die Ohren fliegen!
Richtig, zu 99 % juckt dies niemanden aber dieses eine und auch nur ganz kleine Prozent kann ganz böse weh tun!
hallo, ich bin auch kleinstunternemhmer und möchte mir einen xTool S1 zulegen. ich bin seit monaten auf der suche nach informationen zum gewerblichen gebrauch von lasern. ichvhabe schon das bundes und das landesministerium für strahlenschutz angeschrieben und bisher hat mir keiner sagen können, dass ich einen Laserschutzbeauftragten brauche (da ja als IEC klasse 1 zertifiziert), oder dass ich das irgendwo anmelden müsste. Den laserdrucker musste ich auch nicht anmelden und dadrin ist (laut laserax.com) auch n laser der klasse 4. dieser ist aber durch das gehäuse so gut gekapselt, dass keine laserstrahlen oder reflektionen nach außen kommen können.
für informationen deinerseits wäre ich dir sehr dankbar
Ich bin nicht kompetent, zum Thema Vorschriften bei gewerblicher Nutzung irgendwie Ratschläge zu geben. Sorry.
Na prima!
Jetzt haben wir den schönsten und besten und tollsten Laser überhaupt gefunden.
Können wir uns da jetzt wieder dem 3D Druck widmen?
Servus Stephan!
Könntest du bitte einmal Messen, wieviel Platz der X1 mit angeschlossen Abzugsschlauch, in der Tiefe, mindestens benötigt.
LG Andi
Ich messe hier bei mir 71cm von Vorderkante bis da wo der Schlauch direkt nach oben geht. Vielleicht kann man den Schlauch noch ein bissl mehr zusammendrücken und vorne könnte man den Laser noch fast 1,5cm überstehen lassen, die Füsse beginnen etwas hinten.
oder ein Winkel für den Schlauchanschluss drucken?
Vielen Dank!
Ja, doof sieht der nicht aus.
Jedoch ist in der Tat fraglich, ob man so viel Geld in einen Diodenlaser investieren will.
Ich liebäugele schon länger mit der Beambox. Klar, die ist nochmal erheblich teurer, aber mehr als den halben Weg zum Preis legt man für den XTool schon hin.
Kommt sicher auch auf den Einsatzzweck an, aber in voller Ausstattung liegt der S1 auch bei 2.8kEUR, was ich persönlich für ne Diode einfach für zuviel des Guten ansehe.
Was kost z. B. ein Ersatzmodul? Die halten ja nicht ewig.
@mehrwiedu
wir überlegen auch xtool s1 oder Beambox?
Von der Leistung sollten sie ja ähnlich sein?
Hast du dich schon entschieden
Beambox ist CO2 Laser, Xtool S1 ist ein blauer Diodenlaser.. Jetzt kommts drauf an, was Du damit anstellen willst, welcher sich dafür besser eignet. Komm am Besten ins Forum mit der Frage, da lesen mehr Leute