Two Trees Sapphire S Tagebuch
Ok, besser spät als nie, hier mal noch mein Senf zum Zwei Bäume Saphir.. Günstiger CoreXY Bausatz für alle, die keine Bettschüttler mehr mögen. Update 16.08.19: Bestandsaufnahme & Erste Einschätzung
Inhalt:
Einleitung
05.08.19: Montage
06.08.19: restliche Verkabelung & Funktionstests
07.08.19: Erster Druck – oder auch nicht. (HotEnd reparieren)
08.08.19: Noch nicht ganz da (massive Underextrusion)
10.08.19: Funkstille? Statusupdate
16.08.19: Bestandsaufnahme & Erste Einschätzung
Einleitung
Im Grunde hat User x-cube, der sich leider beharrlich gegen eine Moderatorenposition und Co-Author Status wehrt, in seinem allumfassenden Thread zum Sapphire alles beantwortet, was man zum Sapphire, zum closed source Lerdge System und drum herum fragen könnte. Ich linke also erst mal zu diesem Thread, bzw. unserem TwoTrees Unterforum.
Meinen Sapphire hatte ich kurz nach Rics_3D’s Video bestellt, konnte dann aber einfach nicht die Motivation aufbringen, das Teil auch tatsächlich zusammen zu bauen. Aufmerksame Leser wissen: ich bin zu doof zum Basteln und bastel daher auch nicht gerne. Also stand der Sapphire die letzten 8 Monate als Dekostück im Büro herum . im Versandkarton wohlgemerkt. Macht irgendwie auch keinen Sinn.
Warum nun der Sinneswandel? Nun, interessiert hat er mich schon auch und Kollege Alfrank hat nun einen Sapphire Pro bestellt, also machmer auch noch was zum Sapphire – obwohl X-Cube doch schon alles gesagt hat 😉
Bestellt hatte ich ihn damals bei Banggood (Sapphire bei Banggood). Lustigerweise wurde die Bestellung zunächst von Banggood storniert, die 2. Bestellung dann paar Tage später wurde letztendlich ausgeführt. Ich dachte eigentlich, man hätte aufgrund der von Rics_3D gemeldeten Probleme mit der Stromschlaggefahr meine Erstbestellung storniert gehabt und wollte erst nachbessern, aber die dann tatsächlich gelieferte Version ist unverändert auf dem etwas heiklen frühen Versionsstand – ohne Schutz.
Gut, als Einsiedler ist mir das ehrlich gesagt wurst. Hier ist sonst niemand, nur noch Rest-Hund und der druckt nur sehr selten. Ansonsten bitte drauf achten, dass Ihr die Version mit (originell benamten) „Sheel“ bestellt (Abdeckungen unten und damit Berührungsschutz), dann ist das Problem weg – oder halt X-Cubes Abdeckungen drucken.
Ist Sapphire nicht auch falsch geschrieben? Egal
Wo ist mein cineastisches Meisterwerk?
Bis ich den Wust an Aufnahmen durchsortiert und zusammen geschnippelt habe wird noch etwas Dauern. Man möge es mir verzeihen 😉
Tag 1: Montage
Letztendlich ist der Aufbau, wie ich es befürchtet hatte. Der Sapphire S ist zwar weitestgehend vormontiert und es gibt beschriftete Tütchen. Aber das Handbuch zeigt sich wortkarg und etwas spärlich knapp gehalten. Leider hört es beim Thema „Verkabelung“ dann einfach auf und lässt auch im vorhandenen Part einige Fallstricke unerwähnt bzw. gibt es Fehler in Doku und der Vormontage durch TwoTrees. Im Großen und Ganzen wirkt das etwas „unpolished“, wie der Engländer sagen würde.
Eine gute Portion Erfahrung beim Drucker-Basteln braucht es dann also schon, das machen andere Kithersteller durchaus besser.
Mit meinen Linearschienen scheine ich Glück gehabt zu haben, die laufen aus der Box raus eigentlich ganz ordentlich, ich kann mir das Schienen-Tuning (siehe Video von unserem Ralph hier) glaub erst mal sparen.
Der Sitz der doppelt langen LM12UU auf den 12mm Führungsstangen ist allerdings mit deutlichem Spiel, die Kombi Dold Führungsstangen und Misumi Lager sitzt da deutlich schöner. Auch diese Lager sollte man erst mal waschen und neu fetten, aber dazu bin ich zu faul, ich werde, wenn ich den Sapphire produktiv nutzen sollte, hier die Lager und Stangen gegen Dold / Misumi tauschen und es dann richtig machen. Auf die Einkaufsliste kommen 2x 12mm Stange und neue Lager.
Derjenige, der das DiBond Chassis (schönes Material übrigens, Ultimaker nutzt das auch) zusammengeschraubt hat, ohne vorher die Schutzfolien abzuziehen, gehört geschlagen, das nervt, erst wieder alles los zu schrauben, damit man die Folie runter kriegt. Oder es sieht potthässlich aus, wenn mans nicht tut.
Der Grundrahmen aus 20×20 Aluprofil, nur über die Stirnseiten verschraubt, entsprach dann nicht ganz meinen Vorstellungen, ich hab das erst mal mit 4 Winkeln aus der Bastelkiste verstärkt. Leider erlaubt das DiBond Chassis unten und der Alurahmen oben keine Verwendung von weiteren Montagewinkeln, hätte das gerne noch weiter versteift. Aber ist auch so schon sehr ordentlich stabil. Brauchts also wahrscheinlich auch gar nicht.
Die Wellenkupplungen steckten allesamt viel zu weit unten auf den Motorwellen, ob das ab Werk schon so war oder ob ich mir beim rumfummeln die runter gedrückt habe, kann ich jetzt nicht mehr sagen, aber die gehören weiter nach oben. Kein Ding, aber das muss man wissen, sonst funktionieren gerade die Flexkupplungen nicht richtig. Schaut notfalls mal im Netz nach korrekter Montage von flexiblen Kupplungen – keinesfalls so, dass die Stangen auf Stoß mit dem Motorschaft sitzen.
Nun mal ein echtes Problem, das Lager vorne rechts ist kaputt. Die Stange will nicht rein. Ok, nicht mit normalen Mitteln, mitm Hammer hats dann funktioniert, die Stange krieg ich im Leben nimmer raus und das Kugellager da drin dürfte auch beleidigt sein. Und bevor ihr nun schimpft, hier wäre ansonsten Ende gewesen, weil ich kein Ersatz da habe – also entweder Hammer oder auf Ersatzteil warten. Auf den Einkaufszettel kommen: neues Lager und neue Stange für vorne Rechts. Humpf.
Übrigens, der hastig ins Handbuch eingeklebte Aufkleber, doch vor dem Deckel oben noch schnell den Z-Endstop zu montieren, hat in der Tat seine Berechtigung. Sollte man tatsächlich so machen, sonst ist doof. Fragt nicht.
Wer bis hier hin der Anleitung 1:1 gefolgt ist, stolpert genau wie erst X-Cube und ich natürlich auch über den nächsten Fehler in der Anleitung. Dieses Bild ist falsch:
Das ist genau falsch rum, die linke Riemenscheibe gehört mit der dicken Seite nach oben – und die Rechte nach unten. Merken tut man das im Zweifel erst ne Stunde später, wenn man die Riemen spannen will.
Nächster Fehler: Gantry falsch im Werk vormontiert
Da hinten rechts, die Nase da, die muss doch eigentlich hinten links sein, da wo der Endstop sitzt. Das heisst auf gut Deutsch: im Grunde sollte man den grad wieder auseinanderbauen.. naja, ich schau mal was passiert.
Extruder:
Der frühe Sapphire S verwendet einen Titan Clone Extruder – ein Clone von Tevo Titan Clone. Später soll woll teilweise dann ein BMG Clone mitgeliefert worden sein. Teilweise kam der Titan Clone wohl in Einzelteilen, meiner war vormontiert. Allerdings ist die Anleitung falsch, die 4. (oder eigentlich erste Schraube) sitzt unter dem Bowdenadapter. Geht auch nur mit 3 Schrauben, aber zur korrekten Montage muss:
- der Titan Extruder geöffnet werden (wird von einer Schraube zusammengehalten
- Deckel abnehmen
- den Bowden Adapter rausnehmen (grüner Pfeil im Bild unten)
- Wenn er grad offen ist: bei den Titanen sollte das Ritzel auf dem Motor (mit Einbaurahmen dazwischen) bündig Oberkante (roter Pfeil) mit dem „großen Zahnrad“ abschließen. Notfalls also das Ritzel noch justieren.
- dann mit einer kurzen Schraube (die mitgelieferte passte nicht – M3x10mm Zylinderkopf Innensechskant wäre richtig) den Titan mit dem Motor verschrauben
- dann den Bowdenadapter wieder reinstecken
- Deckel auf den Titan und mit der einen Schraube wieder verschrauben
- die anderen 3 langen Schrauben durch den Titan in den Motor schrauben
Kommen wir zu meinem Lieblings Bauabschnitt:
Die Riemen:
Ich gestehe, hier musste ich erst mal die werten Kollegen um Hilfe bitten. Die Anleitung ist in diesem Punkt unverständlich.
- wir schneiden den Riemen aus Tüte B in der Mitte durch. Gebraucht werden 2 Riemen, nicht ein ewig langer.
- dann mit dem Schlitz vorne rechts (1) am Extruderschlitten beginnen
- Schleife legen und mit 2 Kabelbinder fixieren, glatte Seite zeigt nach vorne
- mit der glatten Seite um Idler (2) rum
- mit den Zähnen um die Riemenscheibe rechts (3) vorbei
- nach hinten rechts (4) um den oberen der 2 Idler, weiter
- nach hinten links (5) wieder um den oberen Idler rum
- nach vorne links um den kurzen Idler (6) herum
- und hinten links in den Schlitz am Extruderschlitten (7) einfädeln, schlaufe legen, spannen, und mit 2 Kabelbinder fixieren.
- Den 2. Riemen machen wir analog dazu, beginnen mit dem Schlitz vorne links, nutzen die unteren Idler und enden hinten rechts.
Ich hab einen neuen Lieblings Bauabschnitt
Die Verkabelung
HotEnd:
Wer auch immer das Hotend zusammengebaut und den Kabelstrang gewickelt hat, war ein Depp. Ein Lüfterkabel eingeklemmt, ein anderes Lüfterkabel liegt direkt am Heizblock an – das wäre beim ersten Aufheizen geschmolzen. Die Kabellängen wie Kraut und Rüben, spricht, den Kabelbaum zwirbelt man besser komplett auf und macht das neu. Und vielleicht findet man dann auch noch was Schöneres als das blaue Spiral-Wrap.
Der Anschluss für die HotEnd Heizung ist so dicht am Mainboard-Lüfter dran, dass man nur mit Müh und Not mit Mini-Ferrulen arbeiten kann. Ich erfahre gerade, das die gängige Bezeichnung für diese Teile „Aderendhülse, unisoliert“ sei. Wieder was gelernt. Diese Dinger halt:
Vorgesehen ist einfach die dünne, nackte Litze da rein zu schrauben – sonst sind überall schön Stecker und Schuhe, nur da nicht, weil kein Platz ist. Aber hier mit den unisolierten Hülsen ginge es auch.
Oder man lässt den Lüfter weg, weil angeschlossen werden soll er eh nicht. Ja, ob und wo man den Lüfter anschließen soll, sagt das Handbuch nicht. Ich geh jetzt mal in X-Cubes Thread spicken, ob das schonmal jemand gefragt hat. Hat es, Antwort hier. Hilft aber auch nicht, weil am Lüfter ist der falsche Stecker dran, natürlich die Sorte, die ich nicht auf Vorrat liegen habe. Muss also erst nen 2 poligen DuPont 2.54mm kaufen und da dran basteln, vorher geht eh nix. Auf die Einkaufsliste: Steckersortiment kaufen. Einzeln wirds die eh nicht geben.
Heizbett:
Auch hier ist der Kabelstrang doof gewickelt, das Kabel für den Bett Thermistor ist zudem zu Kurz, das langt nur mit Verrenkungen zu dem Adapterkabel, das TwoTrees zum Anschluss vorgesehen hat. Das sieht inzwischen aus wie Sau da unten und ist noch gar nicht alles angeschlossen.
Allgemein fällt mir was Kabelmanagement angeht auch nix wirklich Tolles ein, das Heizbett Kabel liegt arg unmotiviert in der Gegend rum. Eventuell hätte ichs halt doch unten raus ziehen sollen. So is doof.
Mit dem Extruder-Kabelstrang siehts nicht besser aus.
Ohje..
Ende Tag 1.
Weiter komme ich heute nicht. Es is nun 02:00 morgens, die Motivation schwindet. Für mich als Nicht-Bastler ist das kein großes Vergnügen gewesen bisher und die Aussicht, das nochmal alles auseinandernehmen zu müssen macht mich nicht viel glücklicher.
Erstes Zwischenfazit: Das Ding muss drucken wie ein Weltmeister… sonst hat ders bei mir schwer..
Tag 2: Fertigstellung & Tests
Also, gleich mal vorneweg, heute lief das doch wesentlich angenehmer. Mit einer kllitzekleinen Schrecksekunde, aber dazu später mehr.
Den Boardlüfter habe ich nun dank X-Cubes Rat einfach wieder demontiert. Prima. Ein Lüfter weniger ist mir immer recht. Wer ihn nutzen will: TwoTrees hätte den gerne am Anschluss für die Status-LED angeschlossen, das war ihnen dann wohl selber peinlich und drum steht’s nirgends?
Ich werd allerdings den Teufel tun: der Sapphire ist angenehm leise im Idle – eigentlich stört nur der Netzteil Lüfter, aber ich hab noch ein Meanwell 24V hier liegen. Herrlich. Allein diese Ruhe macht vieles wieder wett.
Restliche Verkabelung:
- E-Motor, sowie die X, Y & Z Endstops ohne Probleme. Das Loch hinten ist bissl knapp geworden, hätte man den dicken Stecker wohl zuerst durchstecken sollen.
- Kühlkörperchen auf die Stepper Treiber aufkleben, dabei keinen Kurzen fabrizieren.
- Das Touchdisplay wollte erst nochmal kurz demontiert werden, damit ich die Schutzfolie runter bekomme. Der eigentliche Einbau war dann kein Problem.
- Einstellung Z-Endstop ist easy:
- Bettschrauben erst gut anziehen (yay, ein 3-Punkt Bett – gibt gleich noch fetten Bonuspunkt, ich mag keine 4 Punkt Betten),
- dann das ganze Bett so weit hochdrehen (an der Z-Spindel-Kupplung drehen), bis es ganz knapp unter der Düse ist.
- Nun den Z-Endstop nach unten schieben, bis er klickt und die 2 Schrauben festziehen. Super einfach – und problemlos. Gefällt mir noch besser als die verstellbare Schraube beim Ender.
Filament Sensor schenke ich mir und das böse 3-Buchstaben Wort mit A kann mir gestohlen bleiben. Vielleichte teste ich das mal noch, das kleine USB Modul liegt ja auch noch hier und wartet auf den Einbau, aber jetzt will ich erst mal ein Benchy Omnom sehen.
Erstes Einschalten & Funktionstests:
Ok, das Lerdge-Menü ist Neuland, was ist jetzt was und wo finde ich dieses oder jenes? Aber das war zu erwarten. Geht einem der zum ersten Mal ein Marlin nutzt auch nicht anders und hier hat er Icons und ein TouchDisplay. Hilfreich kann sich hier die Doku des Lerdge Boards beim Boardhersteller erweisen.
Tests:
- Thermistoren zeigen etwa Raumtemperatur, wenn ich dran fasse steigt die Temperatur. Passt.
- Bett und Hotend Heizung über das Menü aufheizen lassen – funktioniert und hält die Temperatur.
- Hotendlüfter beginnt ab 50°C(?) zu laufen, die doppelte Bauteilkühlung lässt sich über das Menü steuern.
- Alle Achsen fahren in die richtige Richtung, bei Z ist + bei diesen Druckern dann nach unten. Etwas ungewohnt ist die Y Achse (der Sapphire homed nach hinten links – 0/0/0 ist trotzdem vorne links mit Bett ganz oben).
- Titan Extruder extrudiert über das Move Axis Menü.
- Home: alle 3 Achsen homen korrekt, Endstops lösen korrekt aus.
Beim Homing dann allerdings erst mal ein Schreck: das offene Kabel für den ABL-Sensor löst beim Zurückfahren gen 0/0 einen Kurzschluss mit den Führungsstrangen aus. Zack, Licht am Drucker geht aus, isser nun beleidigt? (Nachdem das dusselige Kabel ordentlich verstaut wurde, funktionierte alles wieder. Schwein gehabt)
Trotz der von TwoTrees (nicht mein Fehler!) spiegelverkehrt eingebauten Gantry funktioniert der X-Endstop einwandfrei (ich hab beim Zusammenbau extra drauf geachtet und Riemenüberstände und Kabelbinder so getrimmt, dass der weit genug nach links kommt, damit der Sensor trotzdem auslösen kann. Ist ja nicht der erste Drucker, den ich bau auch wenn ichs nicht gerne mach – und da zwickte es immer wieder mal mit den Endstops. (Prusa MK2 war auch so ein Kandidat mit nicht erreichbaren Endstops, bestimmt hat der MK3 deswegen heute keine mehr – war wohl einfacher als das eigentliche Problem zu lösen). Egal, ich brauch den Sapphire also erst mal nicht demontieren.
Offene Baustellen und Ende Tag 2:
- Die Funktion Filament laden & Entladen über das Druckermenü ist ohne Funktion. Kein Plan. Muss ich X-Cube fragen.
Antwort: Die benötigten Parameter wie Länge, Temperatur, Geschwindigkeit zum Wechseln müssen erst in den Settings hinterlegt werden. - Wie schaltet man das Ding eigentlich aus? Der hübsche Knopf da vorne schaltet nur ein, aber nicht aus?
Antwort: wenn man nicht von schräg oben aufs Display guckt, sieht man da ein Ausschalt Symbol in der obersten Zeile. Alternativ kann der Drucker automatisch nach Druckend oder per Gcode ausgeschaltet werden. - ABL & Filament-Runout noch ungetestet. Ebenso so Sachen wie Pause oder Filamentwechsel im Druck bzw. Powerloss-Resume sind noch nicht getestet (wobei letzteres hier tatsächlich klappen kann: die grob rauhe Faketak, die der Sapphire auch nutzt, hält normal bombenfest – auch wenn die Temperatur des Bettes absinkt.
Ich geh mir jetzt mal ein S3D Profil basteln oder schnorren und was Drucken.
Ach, nicht damit jetzt alle denken, ich hätte nix mehr zu meckern gefunden – hier: Two Trees würde sich keinen Abbrechen, das eine oder andere Druckerprofil mitzuliefern oder vielleicht sogar Cura und ein paar fertig geslicte Demodrucke auf den USB-Stick zu packen – und ein vollständiges Handbuch als PDF. Nachtrag: Auf neueren Sapphiren sind nun Dateien auf dem USB Stick, X-Cube hat die freundlicherweise hier nochmal hochgeladen: TT-Sapphire-Downloads.zip
Immerhin hat ein leerer USB Stick auch keine Viren, da scheitert die Konkurrenz ja hin und wieder dran.
So, genug Schimpfe für heute. 😉 Kommt drauf an, wie lange ich jetzt noch hier sitze, sonst gehts morgen weiter.
Tag 3: Erster Druck
Nun, ein bissl Optimieren kann man glaub noch an meinen 2 Testdrucken von gestern:
Spätestens nach der 3. Schicht kommt nix mehr aus der Düse raus.
Ich nehm das beim Sapphire ganz bewusst erst mal weitgehend „wertfrei“ zur Kenntnis, genau das Selbe passiert bei den Creality Druckern auch immer wieder – und war der Grund, warum alle meine Creality HotEnds gegen ein MicroSwiss AllMetal getauscht wurden.
Im Grunde haben wir 4 mögliche Fehlerquellen, die es zu prüfen gilt:
- Falsche Hotend Montage ab Werk. Es ist eigentlich inzwischen der Standardhinweis bei allen Chinadruckern: Kontrolliert die Montage des HotEnds, bevor ihr das einbaut. Hier wird herstellerübergreifend regelmäßig gepfuscht. So auch bei meinem TwoTrees Sapphire S. Der Pfusch wird dann mit einer ordentlichen Portion Silicondichtmasse begraben, die gar nicht so leicht wieder aus den Gewindegängen zu pfriemeln ist. Die Präsenz der Dichtmasse hätte mir ne Warnung sein sollen. Faulheit beim Aufbau rächt sich hinterher. Siehe auch: Richtige HotEnd Montage
- Bei den 4.1 Bore HotEnds, dazu zählen die Creality und das TwoTrees HotEnd, muss zwingend der Bowden bis zum Anschlag an die Düse eingeschoben sein und absolut spielfrei von der Schlauchkupplung gehalten werden (exakt rechtwinklig abgeschnitten muss er auch sein). Die sogenannte „DONT“ Kupplung am Sapphire hält den Bowden fast schon zu gut, an der liegt es nicht.
- Feeder funktioniert nicht korrekt. Greift das Filament nicht, oder greift es zu sehr und zerquetscht es, oder hat ein sonstiges Mechanikproblem. Traf bei mir nicht zu, der arbeitet korrekt.
- Druckersettings kontrollieren: Grundsätzlich müssen die Steps/mm der E-Achse halbwegs passen (bei meinem sind 400 Steps/mm voreingestellt), die Temperaturen müssen passen (funktioniert der Thermistor und wurde in der Firmware der richtige Sensortyp gewählt), dann auch Slicer Einstellungen wie Filamentdurchmesser (In Cura oft 2.85 statt 1.75) und Sachen wie Flow, Schichtdicken, usw. In meinem Fall glaube ich erst mal nicht an einen Fehler hier.
Ich hab mich also für das Zerlegen des HotEnds entschieden und es grüßt der sächsische „Bibus“: ein Propfen an Filament, der sich wegen 1 & 2 im Hotend gebildet hatte und damit die Verstopfung verursacht:
Den Rest des Vormittages habe ich dann damit verbracht, Düse, Heatbreak und den Heizblock zu reinigen.
Dabei ist mir eines aufgefallen und das glaubt mir wahrscheinlich kein Mensch:
Der Bowdenschlauch kann gar nicht durch das Heatbreak durchgesteckt werden, er verklemmt noch bevor er an der Düse ankommt und geht auch mit Gewalt nicht weiter. Im Grunde lässt das ja nur 2 Schlüsse zu: entweder ist der Bowdenschlauch zu dick oder das Heatbreak ist nicht korrekt gebohrt. Irgendwas ist hier faul.
Update: der mitgelieferte Bowdenschlauch ist zu dick. X-Cube und ich messen beide 4,1mm Aussendurchmesser, es sollten aber nur 4,0mm sein. Damit ist der Schuldige gefunden.
Ich hab dann mal in meiner Ersatzteilkiste gekramt, leider habe ich kein Ersatz Heatbreak gefunden, aber Schläuche habe ich genug. Also ein paar andere Schläuche durchprobiert: 2 weitere Schläuche (fragt nicht, wo die herkamen, ich weiss es nicht mehr) passten auch nicht. Ein Dritter passte dann und auch der blaue Wunderschlauch Capricorn XS passte, ging aber fast schon zu leicht durch das Heatbreak, weiss nicht, ob das optimal ist. Mit diesen beiden Schläuchen ist auch die „DONT“ Schlauchkupplung nicht ganz so eng.
Ich werde es jetzt mal mit dem normalen Schlauch probieren, den Capricorn heb ich mal für spätere Experimente auf. Ich will nicht wieder den Fehler wie beim Ender5 machen, dass vor Abschluss des Tests der Drucker schon nix mehr mit dem Original zu tun hat.
Auf die virtuelle Einkaufsliste kommt: ein andere Schlauch mit korrektem Durchmesser.
Aber für die Dauer wird das bei mir ein AllMetal Hotend werden, genau wie bei den Creality Druckern habe ich Null Bock auf 4.1 Bore und das ständige Geschiss mit rutschenden Bowden.
So, jetzt muss ich noch was Vernünftiges tun, damit ich nächsten Monat Geld kassieren kann. Vielleicht schaffe ich heute Abend nochmal einen Druckversuch.
Tag 4: Noch nicht ganz da
Tadaa: mein erster vollständiger Druck:
Ist ein ganz besonderer Omnom (Thingiverse, von Sparkyface5). Der bekommt einen ganz besonderen Platz. Heh.
Ok, was ist los?
Das ist zunächst mal ne massive Underextrusion = Zuwenig Materialfluss, eher zufällig. Nachdem ich gestern das Hotend schon korrigiert habe – Punkte 1 & 2 sind also erledigt, bleiben Punkte 3 & 4 zu prüfen.
Um dem genauer auf die Spur zu kommen, bietet sich der Test für die E-Steps an – siehe Erklärung hier: Extruder steps/mm kalibrieren: immer die richtige Menge. Allerdings ist das gar nicht so einfach bei einem Drucker, der (ohne die Adapterplatine) erst mal nicht per USB gesteuert werden kann. Abhilfe schafft, sich von Hand eine Gcode Datei zu schreiben, welche die für die Kalibrierung notwendigen Befehle enthält – z.B. so:
G90; M82; M106 S0; M140 S25; M190 S25; M104 S200 T0; M109 S200 T0; G92 E0; G1 E100.00 F100; G92 E0;
Speichern der E-Steps geht dank des sehr tiefen Menüsystems des Lerdge ganz einfach über das Display:
PS: solche Mini Gcode Scriptchen melden auf dem Sapphire „Druck erledigt“ direkt nach dem Start, noch während die Düse aufheizt. Einfach abwarten und den Hinweis zum Druckende ignorieren.
Was fällt dabei auf? Nun es fällt auf, dass damit völlig willkürlich irrwitzige Längen rauskommen. Generell kann man sagen, wenn der 100mm Extrusionstest sehr deutlich vom bei den meisten Extrudern bekannten oder dem rechnerisch ermittelten Wert abweicht – oder aber immer was anderes raus kommt, dann ist in der Regel noch was anderes was faul.
Der „bekannte Wert“ bei einem Titan Clone wäre zwischen 360 bis 395 Steps/mm. Errechnen würde man ihn so.
(Motorschritte_pro_Umdrehung*MicroSteps*Übersetzung)/(Durchmesser_Förderrad*Pi)
In meinem Fall musste ich feststellen, dass mein Förderrad plötzlich immer wieder mal durchrutscht und dann wieder mal klemmt. Auch nach mehrmaligen zerlegen, Verstellen von der geringsten bis zur höchsten Andruckkraft, es gelingt mir nicht, dem Titan Clone über 100mm einen konstanten Materialfluss zu entlocken. <schon gar nicht bei der Geschwindigkeit.
Damit bin ich wieder mal bei der exakten gleichen Erfahrung, die X-Cube auch schon machen musste: der TwoTrees Titan Clone ist entweder kaputt oder taugt nicht. Die Lösung in meinem Fall:
Ein original E3D Titan – und dabei habe ich gleich nochmal die Montageposition geändert. Auf die virtuelle Einkaufsliste kommt also noch: ein neuer Extruder.
Nochmal schnell die Steps kalibrieren für den original Titan, ich komme auf 415 Steps, üblich wären für den Original Titan bei einem 1.8° Motor 418,5 Steps.. „Close ’nuff for Gub’mint work“ (auf deutsch: „Genau genug für Regierungszwecke“) , wie meine Frau immer zu sagen pflegte, und den nächsten Druck gestartet:
Ok, das hat doch schon mal was. Das kann man mal vorzeigen. Da ist noch die eine Linie unter den Pupillen des Omnoms, da muss ich nun mal weiter schauen, was da Sache ist.. Z-Achse vielleicht? Ungenauigkeit in Y? Aber darum kümmere ich mich.. mañana – morgen.
Wir machen Fortschritte.
10.08.19: Statusupdate
Ruhig ists geworden hier mit Updates, hat er den Sapphire durchs geschlossene Kellerfenster befördert? Ist der Sapphire den Weg der Tarantel und dem Anet A4 gegangen? Fristet er nun sein Dasein neben dem Renkforce RF500 im hintersten Eck des Druckerregals?
Nein, keineswegs, im Gegenteil. Es gab nur nix spannendes zu berichten. Das Drucker Testen fängt ja nach dem Zusammenbau erst an, da will dann erst mal was gedruckt und schöne Settings gefunden werden. Das dauert halt.
Ja, die Szene ist gestellt 😉 Aber gucken wir mal paar Beispieldrucke an:
Die Spiralvase im Vasenmodus 0,2mm Eryone Silk Gold auf 175mm skaliert:
Der Moai (0,2mm, Filament-PM Silber):
Und auch mal ein Benchy: (0,2mm, „80mm/s“, Filament-PM PLA Silber):
Oder XYZ-Würfel (rigid.ink PLA Schwarz – Achtung ein „undruckbarer Rückläufer“):
Tja, nun, das sind doch mal sehr ordentliche Ergebnisse und das ist jetzt summa summarum erst Mal der originale Lieferzustand – nur den Extruder und den Schlauch musste ich zwingend tauschen, sonst hätte er nicht gedruckt. Da ist noch nix getuned dran.
Wobei die Teile hier schon warten: RS-Präzision AllMetal, MicroSwiss Düse, eine Carbonplatte als Druckbett (wobei das Bett bei meinem Sapphire doch ordentlich plan ist – kein Vergleich zur Suppenschüssel, die Creality immer liefert), der original Bondtech und der Wunderschlauch. Das Meanwell Netzteil, das hoffentlich leiser ist, und einen neuen Hotend Lüfter, der jetzige macht gar absonderliche Geräusche, wenn er anspringt.
Ich druck jetzt mal noch ein bissl weiter und dann machen wir eine Bestandsaufnahme und ich werde mich mal an einer Beurteilung versuchen, bevor die Tuningmaßnahmen angegangen werden.
16.08: Bestandsaufnahme:
- CoreXY Mechanik auf Linearschienen
- stabiler Rahmen aus Alu, AluProfile 2020 & Alu DiBond Platten.
- 220 x 220 x 200mm Druckvolumen
- auf Alu Heizbett mit sehr guter Faketak Druckfolie vollflächig verklebt.
- Externes Mosfet leitet Ströme fürs Bett am Mainboard vorbei
- Lerdge-X 32bit closed Source System
- 2x LV8279 und 2x A498x Stepper Treiber – wobei die LVs mit 128 Microschritten arbeiten.
- mit Powerloss Resume (das hier tatsächlich funktionieren kann)
- Filamentende-Sensor
- korrekt funktionierender Pause-Funktion
- konfigurierbare Filamentwechsel Funktion im Druckermenü
- Relais-Modul zum automatischen Abschalten des Druckers bzw. per Software
- farbiger Touchscreen und ein sehr tiefes Menü mit allen Druckparameter einstellbar.
- einfache Firmware Updates und Config Änderungen ohne Arduino IDE
- Sensor zur Erstellung eines Meshes für Mesh Bed Leveling
- Bowden Extruder für 1.75mm Filament mit
- MK8 Hotend 4.1 Bore ist Standard, neuerdings wird teilweise auch ein AllMetal Heatbreak mitgeliefert
- Titan Clone Feeder – eher mäßiger Qualität
- Doppelte Bauteilkühlung
- Drucken per USB Stick (SD-Card ist vorhanden, aber nicht zugänglich, könnte aber nach außen geführt werden, USB Modul für OctoPi/Repetier-Server als Addon erhältlich, muss also extra bestellt werden)
- Noname 24V Netzteil, 360W
Erste Einschätzung:
Die Bezeichnung Bausatz aus vormontierten Baugruppen mag dazu verleiten, zu Glauben, der Drucker wäre in einer Dreiviertelstunde komplett funktionsbereit. Das täuscht. Gut, man kann ihn in der Zeit zusammenkloppen, wenn man auf der Flucht ist und noch schnell ein Benchy braucht. Für einen ordnungsgemäßen Betrieb auf längere Zeit ist es angeraten, gerade Lager und Schienen gründlich zu reinigen und neu zu fetten. Selbes gilt auch für das HotEnd, das sollte zwar nicht gefettet, aber erst mal demontiert und korrekt neu montiert werden. Die spärliche Anleitung inkl. kleinerer Fehler und Fehler in den vormontierten Baugruppen erhöhen den Aufwand zusätzlich. Teilweise scheinen auch Komponenten nur mäßiger Qualität genutzt zu werden, die identifiziert und getauscht werden sollten.
Ich denke, wir müssen hier angesichts des Preises halt doch auch realistisch bleiben, andernorts bekommen wir für das kleine Geld, dass für den Sapphire aufgerufen wird, gerade mal einen Rahmen. Auch beim Sapphire ist es angeraten, nochmal ca. 100,- Euro in Austauschteile zu investieren und so den Wert des Druckers deutlich zu steigern. Mir wäre es übrigens lieber gewesen, TwoTrees hätte 250,- Euro mehr verlangt und den Sapphire so ausgeliefert, dass er nach dem Auspacken gleich richtig rund läuft. Meine Zeit ist mir auch was wert.
Wichtigste Lehre aus meinem Geschreibsel hier: der Sapphire ist absolut kein Einsteiger Drucker. Kein „Schnellbausatz“ und verlangt wesentlich mehr „TLC“ (Tender Loving Care – liebevolle Aufmerksamkeit) von seinem Besitzer als andere „vormontierten“ Drucker, zumindest bis er mal korrekt läuft – was in meinem Fall nun ca. 1 Woche gedauert hatte, was ihn für mich ganz klar in die Gruppe der „Basteldrucker“ schiebt, das ist kein Drucker zum Auspacken und los drucken.
Lerdge – Vorteil oder Nachteil?
Das geschlossene Lerdge System mag nicht jedem Gefallen, gerade bei Fans der Basteldrucker dürfte Lerdge nicht sonderlich beliebt sein. Ich finde es Klasse. Warum? Es ist komplett, vollständig, funktioniert und in sich geschlossen. Wer meine Sig kennt, kennt schon den Grundgedanken: Für mich ist der Drucker ein Werkzeug und nicht das Hobby. Ich käme z.B. gar nicht auf die Idee, die Firmware meines Thermomix (wenn ich denn einen hätte) schnell neu zu kompilieren, der soll einfach funktionieren. Nun haben wir allerdings halt doch eher einen Basteldrucker und damit eventuell das falsche System für diese Zielgruppe. So wie ich das sehe hat TwoTrees dies nun beim Sapphire Pro ja geändert, dort scheint kein Lerdge mehr drin zu stecken.
Wie gut druckt er denn nun?
Wenn er gut druckt, gehört er zu den Besten meiner Drucker. Er druckt besser als alle meine anderen China Drucker. Besser auch als der dauergehypte MK3, weil er Wände artefaktfrei drucken kann.
Und dann versaut er mir wieder mal nen Druck komplett und ich weiss noch nicht genau, woran es liegt. Ich bin also immer noch nicht am Ende meiner Optimierungen.
Ein Gedanken zu CoreXY
Was ich sofort unterschreibe ist, dass eine Bauweise, bei der das Heizbett gerade für große Druckbetten nur vertikal (oder gar nicht) bewegt wird, der besseren Ansatz ist als die Bettschubser. Auch unterschreibe ich sofort, dass ein möglichst leichter Druckkopf und die Tatsache, dass wir keine Motoren mitschleppen, für höhere Geschwindigkeiten besser ist. Aber wovon ich noch nicht überzeugt bin ist, dass es unbedingt diese komplexe Riemenführung des CoreXY sein muss. Es gibt auch weniger komplexe Designs, welche diese Vorteile bringen. Auch bin ich der Meinung, dass CoreXY mit billigsten Rollen und Lagern auch wieder problematisch ist.
Jetzt kommen wir zum Vergleich mit dem Ender 5.
Der Ender5 war auch nicht perfekt aus der Schachtel raus, aber er war schneller auf einem für mich akzeptablen Level. Auch beim Ender5 habe ich besagte 100,- Euro, eher etwas mehr, in Upgrades investiert. Ich muss zugeben, dass der Sapphire unterm Strich nun die besseren Ergebnisse liefert – aber der Weg dahin war zäh. Und: der Ender5 hält sein Niveau, der druckt reproduzierbar gleich. Beim Sapphire habe ich aktuell immer noch sporadisch völlig unerklärliche Ausreißer. Für absolute Einsteiger werde ich also trotzdem weiterhin den Ender5 empfehlen, der Sapphire ist nur was für Leute, die wissen, was se tun oder es wirklich lernen wollen und Lust auf Basteln haben.
Werbung:
- Mein Sapphire S stammt von Banggood und ist (in neuerer Reversion) dort ab 313,- Euro erhältlich.
- Der neue Sapphire Pro ist nun ebenfalls bei Banggood lieferbar, aktuell ab 349,- Euro.
Apropos Montage-Schlampereien.
Der Hinweis bzgl. der nichtkorrekten Montage der Pulleys für X- und Y-Achse auf den Motorachsen macht nur Sinn, wenn die Umlenkrollen am Carriage auch entsprechend werksseitig montiert sind.
Bei meinem Sapphire wurde bspw. vorn links die unmittelbar unter dem Carriage Sitzende und rechts vorn die tiefer Gesetzte montiert. Dann hat natürlich das erste Bild der Montageanleitung dbzgl. seine Berechtigung. 😉
Überdies, ehe man bei „Falschmontage“ den Oberbau nochmals entfernt, ist die einfachere Lösung, die 4 Umlenkrollen quer zu tauschen.
Scheint also ein bissl Zufall zu sein, was wie montiert wird 😉
Zum Thema Abkürzungen hab ich auch noch ein Tipp: wenn man den Z-Endstop vergessen hat zu montieren: diese Führungsstangen hinten kann man ebenfalls entfernen, ohne den Deckel abzuschrauben, ging bei mir grad so raus.
Richtig Stephan.
Auch die Z-Spindelmutter wurde bei dem Meinigen genau verdreht montiert – Flansch praktisch unten. Was nun technisch besser ist, darüber zerbreche ich mir noch den Kopf ( Hebelgesetze?)
Irrwitzig finde ich auch die Riemenführung, wo mit je 2 Stck. 4mm-U-Scheiben zum Tiefersetzen der tief sitzenden Rollen, 2 Stck. M4x25-Schrauben, 2 Stck. 3mm-U-Scheiben ( 0,2 mm dick, aufgefeilt auf 4 mm, Austausch gg. die Cu-Scheiben der hochsitzenden Rollen ) und 4 Stck. 3mm-U-Scheiben ( normale – 0,5 mm dick, aufgefeilt auf 4 mm, zwischen den Einzellagern platziert ) Parallelität und kein Überlaufen über die Flansche der Lager erreicht wird.
Evtl. kann ja noch im Thread bzgl. Pulley-Montage dahingehend darauf hingewiesen werden.
Könnte manchen Frust ersparen.
Hochachtung Stephan,
als Werkzeugbenutzer mit amtlich anerkannter Bastelallergie, hast Du mehr geleistet als so mancher, bastelwütiger 3Dler. Ich habe vom Sapphire Abstand genommen, weil ich mit meinen geringen Erfahrungen nur Frust hätte und es nicht sicher wäre, dass ich das Teil überhaupt dazu bringe, vernünftig zu drucken.
Aber „sollte“ ich mir wider Erwarten eines Tages so einen Parforceritt durch die Core X/Y Welt antun wollen, dann werden mir Deine Erfahrungen sehr nützlich sein! Danke!
Gruß Fritz
Schaffbar ist das durchaus, aber eine gewisses Frusttoleranz wird glaub echt benötigt. Der Nachfolger ist ja schon im Handel – vielleicht läuft der ja etwas runder? Und hier, Rics_3D hatte doch die Tage den Creative ELF im Video auf Youtube.
Halo zusammen,
kann jemand was zur Lautstärke des druckers sagen?
Erträglich? die X/Y Achse ist angenehm leise. Nicht ganz so leise wie TMC, aber besser als die A498x, die sonst verbaut sind. Die LÜfter sind erträglich, aber auch keine flüsterlüfter..
Moin Stephan,
wenn du ein MS verbauen willst, hier der
https://web.facebook.com/groups/573927206446790/permalink/647013909138119/
funktioniert sehr gut. Es gibt aber zwei Ausführungen, abhängig von der länge des Kühlkörpers. 27mm oder 29mm
Ich glaub, das mit dem MS werde ich nun doch mal in Angriff nehmen.. ALso mit Verspätung nochmal Danke für den Link 🙂
ich hatte mich damals gegen den Ender-5 und gegen den Sapphire und für den GHOST 4 entschieden u.a. wegen der sehr robusten Konstruktion und guter Verkabelung. Der Aufbau war einfach, benötigt aber auch einige Stunden und lief ohne Probleme. Die Aufbau-Videos sind vorbildlich und schlagen alles, was ich bisher von Prusa & Co in dem Bereich gesehen habe. Halte ich für eine gute Alternative in diesem Preissegment.
Ja, der Ghost sieht auf jeden Fall auch sehr interessant aus und bekommt gute Kritiken. Das ist auch noch ein Kandidat, der getestet gehört.
>> Ja, der Ghost sieht auf jeden Fall auch sehr interessant aus
>> Das ist auch noch ein Kandidat, der getestet gehört.
Naja, da kannst du auch gleich den Tronxy X5SA testen, den XrControl vorgestellt hat. Da kann man wohl auch einen Flying Bear Ghost 4 gleich mit ausdrucken. 🙂 🙂 🙂
TronXY überlasse ich den Kollegen 🙂 Mein nächster Drucker wird ein Flashforge Adventurer 3 – als Erholung sozusagen ein fixfertig Drucker 😉 und dann dürfte der Artillery SideWinder und CR10Pro schon bald aufschlagen.
@stephan
Das S3D Profil für den Sapphire gibt es fertig auf Thingiverse
https://www.thingiverse.com/thing:3708503
und wenn du den Filament Sensor nicht benögist würde ich den gerne nehmen 😉
naja muß jetzt erstmal 3 Dresdner Frauenkirchen für meine Verwantschaft mit Glow in the Dark drucken
Die sehen richtig gut aus und am Tag mit LED Beleuchtung und Nachts leuchtend.
Den drucker schaltest du im Display oben Rechts aus oder kannst ihn auch rebooten 😉
Ah, jetzt seh ich das auch, ich guck von schräg oben, da ist mir das Power-Off Icon noch gar nicht aufgefallen 🙂 Danke auch für den Link.
Fila Sensor, ich werd die Funktion zumindest mal antesten müssen, falls er dann weg kann, schrei ich.
Habe bei mir um die Ecke noch Acrylplatten machen lassen so das ich Ihn noch Einhause denn ASA und ABS sollte er locker schaffen
@stephan
melde dich einfach wegen den Fila Sensor oder sende Ihn an Uwe wenn wir am 24.08 das Treffen haben 😉
Dir noch viel Spass beim testen 😉
Er ist zwar nicht der Einfachste aber bei hohen Geschwindigkeiten ab 80mm/s bis 120mm/s arbeitet er immer noch so Präzise wie all meine anderen.
und danke für den Tip an @x-cube mit dem Lüfter für die Stepper das der nicht benötigt wird
Habe meinen auch abgeklemmt
Heute Abend werde ich noch Bilder der Fauenkirche posten aus dem Sapphire
Stephan,
Danke, dass Du dich jetzt doch noch herangewagt hast.
Ach wenn erst auf den letzten Drücker.
Beim Basteln wurden schon mal deine Erwartungen nicht enttäusch.
Hoffe, beim Druckergebnis wird er deine Erwartungen ebenfalls nicht enttäuschen. 😉
Das mit den Profil-Winkeln ist eine gute Idee. Erleichtert das plane und winklige Ausrichten des Grundrahmens ungemein.
Ja, das Gantry musst du noch drehen. Das wird sonst nix. Sind „nur“ 12 Schrauben.
Das Board ist von unten beschriftet, siehe Bilder im meinem Beitrag.
Der JST Stecker des Board-Lüfters, denkt Two Trees, gehört auf den Anschluss „Status LED“. Lass ihn weg. Bringt fast nichts an Kühlung für die Stepper Treiber, stört bei der Verkabelung. die Position ist schlecht gewählt und es ist mit Abstand der lauteste Lüfter im gesamten System. Meiner hat lange Zeit auch ohne gedruckt.
Gewalt ist übrigens keine Lösung. Stand doch schon im Beitrag, dass die Flanschlager häufig schon bei Lieferung eine Macke haben.
Den Verlauf des Zahnriemens, die Ausrichtung und Montage der Umlenkrollen solltest du noch ein wenig optimieren.
Aber ehrlich, das sollten wir besser im Forum abhandeln. Sprengt sonst den Blog.
Wenn ich mir die Textlänge des Blog Eintrages bis jetzt ansehe, wird dieser am Ende vom Umfang einiges in den Schatten stelle. Vielleicht schlägt er sogar die Beiträge von Ela …. 🙂
Steter Tropfen höhlt den Stein! 😉 Der Beitrag dürfte wohl tatsächlich etwas größer werden. Zeugt von vieeeel Spaß! Stephan würde bestimmt gern was aus Deiner Doku im Forum übernehmen!
Hallo Uwe,
soll/darf/kann er doch gerne machen. Hatte ich schon mehrfach angeboten. Bilder, Daten, Messwerte, Links … wenn Ihr noch etwas zusätzlich braucht, bitte einfach sagen. Kein Problem.
Also ich habe eine Dresdner Frauenkirche mit 4 Wänden in 0,2mm Auflösung und 200mm Höhe gedruckt und das Ergebnis ist super
https://www.thingiverse.com/thing:3657111
1:700 Modell mit 155% Skalierung
Auch die Druckgeschwindigkeit mit bis zu 100mm/s lässt keine Wünsche offen (Schneller habe ich noch nicht gedruckt)
„Kollege Alfrank hat nun einen Sapphire Pro bestellt“ Den find ich nirgends, ist der neu?
Mein Sapphire war in 2,5 Stunden fertig und läuft super. Kabelmanagement ist wirklich doof, aber die anderen Probs hatte ich nicht. siehe Facebookgruppe: da gibs vereinzelt mal ein Problem aber nicht die Summe wie in deiner Bastelodyssey. liegt vieeleicht an deiner basteluhrzeit/Konzentration?
>> Den find ich nirgends, ist der neu?
Vielleicht hier im Forum?
https://drucktipps3d.de/forum/topic/schon-gesehen-sapphire-s-pro/
Hatte schon befürchtet, das jemand kommt und sagt , das mann den Drucker in 2-3 Stunden zusammen bauen kann und auch auf diverse frazebuchgrüppchen verweist.
>> liegt vieeleicht an deiner basteluhrzeit/Konzentration?
Hat vielleicht mit der von Ihm schon Eingangs erwähnten Aversion am puzzeln und schrauben zu tun.
Ich bin auf jeden Fall froh und stolz, dass Stephan sich dieser Herausforderung nach 8 Monaten nun doch stellt. 🙂
Den Drucker bekommen wir schon gemeinsam in den Griff.
Der Pro ist neu, ja. Aktuell gibts den wohl nur bei AliExpress: https://de.aliexpress.com/item/4000054929787.html
Bastelorgie.. Nun, wird wohl ne Mischung aus Beidem sein. Schauen wir mal, wie das heute Abend weitergeht. Montage Dauer ist immer ewig lang, wenn Du nebenher ständig guggen musst, wie Du das Wichtigste im Bild haben kannst und trotzdem noch was siehst – plus Fotos / Notizen für den Blogpost, das zieht sich dann schon immer arg in die Länge.
Allerdings zweifel ich daran, dass es an mir liegt, wenn die Folie sich nicht abziehen lässt, weil se unter den Anbauteilen festgeklemmt ist, oder die rechte Stange nicht ins Lager passt (selbes Problem hatte X-Cube auch), die Anleitung zum Lüfteranschluss gar nix sagt (und man sich das erst Googeln muss) oder die Titan Montage schlicht falsch beschrieben ist (gut, Titan Extruder hab ich inzwischen genug verbaut,., das hat mich jetzt nicht aufgehalten – da war eher die falsche Schraube der Störfaktor).
Wenn aber ab Werk vormontierte Teile wie das Hotend schlampig (das selbe bei X-Cube) und das Rahmenteil oben mit dem Anschlag für den Endstop anscheinend verkehrt herum vormontiert wurde, bin ich definitiv nicht Schuld.. An letzteren 2 Sachen hab ich ja nix gemacht, die kamen so von TwoTrees.
Und dabei hatte ich ja noch Glück, weil meine Schienen ohne was dran zu machen doch recht gut laufen. Das hätte sonst auch nochmal gut Zeit gekostet (mal abgesehen davon, dass ich z.b. neue Kugeln gar nicht hier hätte und erst bestellen müsste.
Bei meinen Schwierigkeiten, die Riemen zu befestigen magst Du hingegen recht haben, das kann durchaus sein, dass ich zu doof für die Anleitung war, wer so ein CoreXY Teil schonmal gebaut hat, den wird das vermutlich auch nicht groß aufhalten. Genauso wie es mein Fehler war, dass ich den Hinweis für den Z-Endstop nicht beachtet hatte (der war wohl ursprünglich 2-teilig, da war der Zeitpunkt der Montage egal).
Ich dokumentiere halt, wie es mir erging und nehm als Fazit aus dem ersten Tag mal mit: der Ender5 war deutlich leichter zu montieren 😉 Und gegen den wird er sich messen müssen.
Stephan,
habe zwar keinen Ender-5, aber einen Kartesischer Drucker mit „Top-Down“-Druckbett („MakerBot-Prinzip“) mit OpenBuild V-Slot Rollen und 8-Bit Spar-ATMega, gegen einen CoreXY mit Linearschienen und 32-Bit ARM 4 zu vergleichen ist doch eher schwierig.
Besonders, wenn man berücksichtigt, dass beide annähernd das gleich Geld kosten.
Sag mal so, „you got what you paid for“
Das sind keine „Wohltäter der Menschheit“, sondern gewinnorientierte Wirtschaftsunternehmen.
Was die Dir mehr an Hardware zur Verfügung stellen, müssen Sie an anderer Stelle einsparen. Sonst bleibt am Ende vom Tag nichts mehr übrig.
Leider vergleichen die Leute aber immer zuerst den Preis. Was hinter diesem steckt, interessiert sie nicht oder sie erkennen den Unterschied nicht.
Z.B. vergleicht keiner einen 300,- € Bausatz (Ender 5) mit einem 500,- € Fertiggerät (4Max Pro) bei quasi gleicher Technik und den Mehrwert des Gehäuses erkennen sie nicht.