TronXY Gemini S

Das geht hier in diesen Wochen Schlag auf Schlag. Und mal wieder, was für eine Überraschung, ein TronXY. Diesmal der Gemini S, der seines Zeichens ein IDEX Aufbau darstellt. Zwei unabhängige Extruder an einem TronXY. Na gut…man wollte es so.

Der TronXY Gemini S wurde uns freundlicherweise von Tomtop kostenlos zum Testen zur Verfügung gestellt, weitere Absprachen gab es nicht.

Beim Auspacken des Gemini S musste ich unweigerlich an einen Blog Kommentar für den bereits getesteten XY-3 SE denken. Der User freute sich immer mal wieder einen Testbericht über einen TronXY zu lesen. Und da ich aktuell von Pollen- und Gräserallergie verschont bin, setze ich mich gerne für weitere Anekdoten meiner TronXY Allergie aus. Nicht ganz aus Eigennutz, da ich IDEX Aufbauten selbst gerne nutze und es sich hier meist auch zeigt, ob ein Hersteller Firmware einrichten kann. Von der mechanischen Umsetzung und den Komponenten mal abgesehen.

Die technischen Daten

Der Herstellerseite entnommen und nicht weiter kommentiert

Lieferumfang

TronXY ist nie wirklich geizig mit dem Zubehör und in diesem Fall sind sogar auch die notwendigen Komponenten für den Aufbau alle vorhanden. Oft fehlen sonst Schrauben oder Nutensteine. Wahrscheinlich liegt das aber daran, da der Drucker zu 95% vormontiert ist.

Es gibt onTop 5 Ersatzdüsen, einen mechanischen und einen induktiven Endstop, zwei Ersatz Bürstenköpfe für die mitgelieferten Abstreifer und zwei 250gr Rollen Filament in weiß und schwarz.

Zu erwähnen wäre noch, dass man ebenfalls eine mechanische Plastik-Vakuumpumpe und passende Beutel für die Lagerung von Filament beigelegt hat. Wie gesagt, geizig sind sie nicht. Die induktiven Näherungssensoren GL-8H als Endstops, und davon gibt es drei am Drucker für X1, X2 und Z, sowie einen als Ersatz kosten pro Stück im Handel mindestens 10,00EUR. Y hat einen mechanischen Endstop.

Aufbau und Ausstattung

Der Gemini S ist wie erwähnt zu 95% bereits vormontiert. Der Nutzer hat nur noch den Z Rahmen anzubringen, die Motoren anzuschließen, den Z Endstop zu montieren und die Rollenhalter anzubringen. Damit ist der Gemini S in gut 10 Minuten für ungeübte Drucker-Monteure bereit zur Ersteinrichtung.

Die Befestigung des Z Rahmens ist dann allerdings wieder TronXY like. mit jeweils vier M4 x 16 „Schräubchen“ pro Seite wird der Rahmen angeschraubt und steht wie die Basis auf einem Gummifuß zur Abstützung nach unten. Bei 390mm Druckhöhe und zwei vollwertigen Druckköpfen, zwei Motoren, zwei Feedern, zwei Transferboard Vorrichtungen und einem Kilo Filament an jeder Seite muss ich das erst gar nicht testen, sondern weiß schon jetzt, dass ohne Nacharbeit und Stabilisierung des Z Rahmens ein Druck bis in diese Höhe nicht funktionieren wird.

Wie im oberen Bild zu erkennen hat TronXY eine Borosilikat Druckoberfläche beigelegt, die bei meinem Modell allerdings bereits beschädigt angekommen ist. Aber hier mal meine persönliche Meinung: Glasoberflächen, Ultrabase oder Fake-Ultrabase sind sicher nicht verkehrt, aber auch nicht mehr zeitgemäß. Ich hätte lieber eine Federstahlplatte mit BuildTak Oberfläche oder von mir aus auch PEI Beschichtung. Die Qualität dieser Lattice Glass Oberflächen, wie TronXY sie selbst nennt, ist doch sehr unterschiedlich und diese hier hat deutliche Haftungsprobleme gegenüber den Glassplatten, die ich von den früheren Creality Druckern wie dem Ender 5 Plus gewohnt bin.

Dafür gibt es aber DualZ in Form von zwei Motoren, einem Treiber und dem bereits montierten Synchronriemen.

Beide Extruder sind mit simplen Filamentsensoren ausgestattet und für den Filamentvorschub dienen zwei Titan-Feeder, wie man sie bereits von Anycubic Druckern kennt. Ich mag diese Art der Feeder nicht, habe aber an denen vom Gemini S bisher nichts auszusetzen.

Hier nochmal die erwähnten induktiven Näherungssensoren, welche als X und Z Endstops dienen und ein Blick ins Innere der Elektronikbox.

Man merkt, dass TronXY keinen Preis für ordentliches Kabelmanagement gewinnen will. Es wirkt alles etwas zusammengeschustert und verbastelt. Der Boardlüfter ist zwar angenehm groß und nicht wirklich störend im Betrieb, aber mit einer Schraube über dem Board befestigt ist ein wenig wie „was nicht passt, wird passend gemacht“. Ok, wenn es am Ende den Zweck erfüllt, dann soll es mir recht sein. Was aber mal wieder nicht geht ist die mangelhafte Qualitätskontrolle. Besonders im Bereich der Elektronik. Der Drucker ist zwar erfreulicherweise geerdet und alle Kontakte sind vernünftig verschraubt und isoliert, aber wie bei fast allen TronXY Druckern hat man auch hier wieder knapp auf Knatsch verkabelt und die simpelsten Handgriffe eingespart.

So ist der Kontaktschutz vom NoName 24V 360Watt Netzteil nicht geschlossen und die Flachbandkabel zu den Transferboards sind nicht verlegt, sondern einfach mit dem Deckel der Elektronikbox eingequetscht worden. Zudem ist das Kabel zum linken Extruder leider auch zu kurz um bis in die volle Höhe zu drucken. Es wird die X Achse bereits unterhalb der 390mm davon abhalten weiter nach oben zu fahren.

Das 32bit Mainboard hat die Bezeichnung CXY V9 und wartet mit aufgelöteten TMC2225 Steppertreibern auf. Viel mehr lässt sich dazu nicht sagen. Es läuft halt udn tut, was es tun soll.

Das Hotend mutet allerdings sehr seltsam an. Eine MK8 Volcano Kombi? Nun gut…wenns schön macht? Ich kann mir auf diese Kombination keinen wirklichen Reim machen, zumal die Daten des Druckers die Werte eines vollwertigen Volcano Hotends nicht versprechen. Daher vermute ich einfach, dass man diese Bauweise nach dem Motto „passt halt besser zum Druckkopf“ ausgewählt hat. Das ist in meinen Augen wieder so ein Bastelding. Anstelle ein passendes Hotend zu entwerfen, oder den Druckkopf an ein V6 oder ein MK8 anzupassen, holt man sich die benötigte Länge einfach durch einen vertikal gestellten Heatblock und nutzt eine Volcano Nozzle.

Das Heizbett erreicht laut Anzeige im Menü die 60°C nach 3 Minuten. Weitere 4 Minuten braucht es dann allerdings bis 80°C angezeigt werden und bis 100°C muss man insgesamt gute 12 1/2 Minuten warten. Alles noch irgendwie im Rahmen, geht aber effektiver und schneller. Fotos habe ich hier keine gemacht, aber die angezeigte Temperatur ist in allen Bereichen immer gute 5°C über der tatsächlich gemessenen. Die Wärmeverteilung unterliegt den üblichen Schwankungen, ist aber nur an den äußersten Rändern deutlich mit Unterschieden von bis zu 5°C zu messen. Bedeutet aber auch, dass ein auf 60°C eingestelltes Bett am Rand teilweise dann nur tatsächliche 50°C hat.

Einrichtung

Bisher also alles erstmal wie man es von TronXY gewohnt ist. Sogar inklusive der obligatorischen einzelnen Schraube im Paket, dessen ursprünglicher Einsatz bisher nicht geklärt werden konnte. Biqu hat seine Ente, TronXY hat seine Schraube. Soviel Zuverlässigkeit ist schon fast positiv zu werten. Und um ehrlich zu sein, habe ich zu diesem Zeitpunkt nicht mehr wirklich etwas erwartet. Aber schauen wir mal, wie es weitergeht.

Das Handbuch beschreibt die Einrichtung recht ausführlich und bei einem IDEX ist dies auch unbedingt notwendig. Schließlich haben wir hier zwei unabhängige Extruder, die für einen gleichzeitigen Betrieb zwingend vernünftig ausgerichtet sein müssen.

Erfreulicher Weise ist die Justierung sehr einfach gelöst und die Firmware vernünftig für den Betrieb eines IDEX konfiguriert.

Das Menü ist übersichtlich und zeigt alle notwendigen Informationen zur Einstellung und während des Drucks an. Das gefällt mir direkt sehr gut.

Der Drucker wird mittels Menü zuerst mit dem linken Extruder gelevelt. Es gibt keine elektronische Hilfe wie eine Sensor, was vielleicht einige erfreuen wird. Nach dem manuellen Bettleveling wird der rechte Extruder auf die passende Höhe gebracht. Die Umsetzung hierfür ist von Hersteller zu Hersteller unterschiedlich und daher auch sehr unterschiedlich schwierig oder einfach. TronXY nutzt zwei Schrauben zum Feststellen des vertikal beweglichen Druckkopfes und eine Einstellschraube mit Rändelmutter für die Höhe. Einfacher geht es nicht. Auch das gefällt mir wirklich sehr gut. So schnell habe ich bisher noch keinen IDEX in den Druckköpfen ausgerichtet.

Anschließend muss man den X und Y Versatz der beiden Druckköpfe zueinander justieren. Auch hier gibt das Handbuch sehr detailliert Anweisung und dieser Vorgang ist ebenfalls recht schnell abgeschlossen. Es zeigt sich im weiteren Verlauf und bei meinen Testdrucken, dass ich hier noch minimal verbessern muss. Ein Anfänger kommt damit allerdings auch auf Anhieb klar.

Nun wäre der Gemini S betriebsbereit und fertig für die ersten Drucke. Aber ich mag an der Stelle noch einmal ausholen und etwas Allgemeines zu einem IDEX sagen. Bei einem IDEX Drucker kommt es in erster Linie weniger auf die Komponenten an. Die Mechanik ist ein wichtiger Faktor, aber auch nicht ganz so ausschlaggebend. Natürlich sollte ein exaktes Justieren möglich sein. Viel mehr muss man aber auf die Konfiguration der Firmware achten und ein ordentliches Slicerprofil besitzen. Ansonsten kann der Drucker so gut ausgerichtet sein, wie er will, wenn der parkende Extruder schlabbernd in der Ecke steht und mit Filamentfäden zum Druckobjekt fährt, nicht genug Filament an dem Einsatzpunkt ausspuckt oder zu viel davon, bekommt man niemals vernünftige zweifarbige Drucke oder Drucke mit unterschiedlichen Materialien wie löslicher Stützstruktur hin. Und dafür ist ein IDEX in erster Linie da. Mirror oder Duplicate Mode spart zwar Zeit und ist somit auch effektiv, aber das sagt nichts über die Einstellungen in der Firmware oder im Slicer aus.

Druckergebnisse

Da ich grundsätzlich nicht mit Cura arbeite und mit Prusaslicer, sowie IdeaMaker auch noch nicht wirklich warm geworden bin, teste ich mit meinem bereits nach der Verwesung stinkenden S3D. Hiermit und mit meinen dort eingerichteten IDEX Profilen kann ich die Firmware und die Ergebnisse am Besten beurteilen.

Und sein wir mal ehrlich. Alle TronXY Drucker haben bisher ordentliche Drucke abgeliefert. Selbstverständlich nicht aus dem Karton heraus. Das wäre ja zu einfach. Mit dem Willen einen als gebrauchsfertig ausgelieferten 3D Drucker noch tagelang zu optimieren und die Fehler und Unzulänglichkeiten des Herstellers auszubügeln und mit der Hingabe und Geduld ihn soweit fertig zu machen, so dass man Lüfterdüsen, defekte Teile und die einen oder anderen Komponenten ausgetauscht hat, konnte ein TronXY vom Druckbild auch überzeugen. Leider hat ihm das bisher immer den Status eingebracht, nur etwas für ambitionierte Bastler zu sein und wir haben Anfänger immer vor die Wahl gestellt, sich nicht doch lieber für ein anderes Modell zu entscheiden.

Völlig überraschend und erstmalig in zumindest meiner TronXY Historie gibt sich nun der Gemini S. Der Gemini S kann IDEX. Und zwar wirklich gut. Ohne Bastelei, ohne Austausch von Komponenten, ohne wenn und aber. Aus dem Karton heraus. Ich bin ein wenig in Schockstarre.

Aber lasst mich erstmal ein Bild des ersten Dualdrucks zeigen und mir Eure Gesichter beim Betrachten vorstellen. „WTF? Das nennt der IDEX können?“

Wenn es gewirkt hat, hier gleich noch eins.

Und jetzt dürfte dem einen oder anderen deutlich werden, was ich gemeint habe.

Mein IDEX Profil in S3D steuert die Extruder direkt mit dem M605 Befehl an. Das setzt nur eine Marlin Firmware um, bei der der Multi Nozzle Mode auch ordentlich konfiguriert ist.

Und das ist in diesem Fall beim Gemini S der Fall. Die Extruder reagieren genauso, wie ich es ihnen in den Start und Wechselscripten in S3D vorgebe.

Das Ergebnis aus dem obigen Bild ist also zu aller erst ein 1a IDEX Druck. Das Geschmiere ist nur die Folge aus einer schlechten Parkposition der Extruder. Und das liegt weder an der Firmware, noch an der Mechanik oder den Komponenten, auch nicht an meinem Profil, sondern schlicht und einfach an den Abstreifern, die TronXY mitliefert und damit den gleichen Fehler wie fast alle Hersteller macht, wenn sie einen IDEX auf den Markt bringen.

Der sogenannte Abstreifer oder „Brush-Holder“ wie TronXY ihn hier nennt soll die Düse mittels Messingbürste am vorderen Teil von überschüssigem Filament befreien und in der Parkposition soll das aus der Düse austretende Filament durch die untere Öffnung neben den Drucker abgestreift werden.

Das hat noch nie funktioniert und wird auch nie funktionieren. Egal wie ausgeklügelt man diese Abstreifer konstruiert. Dieser hier ist eher einfach gehalten. Aber sowohl der Climber 7, als auch die Tenlog IDEX, ebenfalls der Weedoo haben diese Art von Abstreifer bei der Auslieferung gehabt.

Es braucht aber keine Bürste oder ein Loch unterhalb der Parkposition, sondern lediglich eine Möglichkeit bei der die Düse in ihrer Parkposition zugehalten wird. Zusätzlich ein ordentlich konfigurierter Retract, so dass in der Parkposition kein Druck in der Düse entsteht und am Modell auch wieder Filament zur Verfügung steht. Das wars.

Aus der Not und in der Kürze der Zeit habe ich nur einen Aufsatz gedruckt, den ich auf den Brush-Holder geklebt habe um die Höhe bis zur Düse zu erreichen und halte diese nun mit einem Stück einer Lötmatte (bis 500°C belastbar) zu.

Mit gleichem Profil, gleichem Filament und exakt gleicher Temperatur sieht nun das Ergebnis so aus. Ok, es ist ein anderes Modell, aber ich wollte nicht so lange auf den Extruderwechsel beim Benchy warten.

Ja, richtig. Ich muss noch ein wenig Feintuning betreiben E2 muss noch bissl weiter nach vorn und ein bissl weiter nach links wandern. Aber da drücken wir mal nen Auge zu an der Stelle. Was man am Benchy bereits erkennen konnte, beweist der TronXY Gemini S nun am Moai. Er kann IDEX aus dem Karton heraus (jaja…mit anderen Abstreifern, aber das laste ich neben TronXY allen anderen Herstellern auch an, somit ist das kein Negativpunkt explizit beim Gemini S).

Und neben Dualdruck kann er auch Duplicate und Mirror, und somit folglich auch Single Extruder left und right direkt aus dem Karton. Und das sogar völlig ohne Abstreifer jeglicher Art.

Fazit

Ich hätte nie gedacht, dass ich jemals einem Einsteiger in den 3D Druck einen TronXY empfehlen würde. Und dann dazu sogar noch einen IDEX. Aber es ist so. Der Gemini S ist vom Aufbau und der Auswahl der Komponenten wie alle seine Geschwister aus der chinesischen Schmiede eher aus dem Günstig-Segment. Allerdings kann er dennoch überzeugen und ist (ich kann es mir nicht oft genug vorm Spiegel selbst sagen) einsteigerfreundlich. Bis auf den Mod an den Abstreifern bin ich bei der Ersteinrichtung des Gemini S rein nach Handbuch vorgegangen und habe direkt brauchbare und gute Ergebnisse erzielt.

Mit den induktiven Näherungssensoren als Endstops habe ich nun auch mal etwas Neues gesehen, was mir grundsätzlich gefällt.

Am Aufbau des Z Rahmens kann man, bzw. sollte man noch optimieren, wenn man deutlich höher als 15cm drucken möchte. Darüber dürfte es aufgrund des Gewichtes der X Achse und den entstehenden Schwingungen deutlich an Qualität abnehmen, aber das wäre noch auszutesten.

Mein persönlicher Geschmack für eine Druckoberfläche ist zwar nicht getroffen worden und die Glasplatte darf auch gerne unversehrt beim Kunden ankommen, aber eine Druckauflage ist auch schnell gewechselt.

Zudem hat der Gemini S auch eine angemessene Lautstärke im Betrieb, was ich ebenfalls als Pluspunkt vermerken kann.

Alles in Allem….ich bin zwar immer noch überrascht, aber….gut gemacht TronXY.

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13 Kommentare

  • Hallo

    Du beschreibst den Drucker das er gut ist.
    Aber out of the Box ist dieser Drucker nicht.
    Wie hast du den Extruder und die yxz achsen kalibriert ?
    Über Prontaface oder Repetier bekomme ich unter M503 keine wert angezeigt. Und ein Kalibrieren ist da nicht möglich.
    Jetzt ist es interessant wie du das gelöst hast .. ?

  • Vielleicht sehe ich es nicht richtig,aber an der Stelle wo die Stromkabel von der Anschlussbuchse ins gehäuse gehen,sehe ich kein grün-gelbes Kabel für die Erdung reinkommen ,wo kommt denn die Erde her ?
    sag nicht vom Netzteil zum Board

    • Man kann übrigens dem VDE melden,wenn die Teile nicht den in Deutschland geltenden Bestimmungen entsprechen
      Eine Erdung zu elektrisch leitfähigen und berührbaren Teilen ist übrigens Vorschrift !
      Und eine Verbindung vom Netzteil zum Mainboard ist nichts in der Richtung ,wenn keine Verbindung zum Schutzleiter in der Elektroinstalation besteht

      • Wenn Du Dir die Verkabelung richtig anschaust, kannst Du erkennen, das der blaue Draht fälschlicherweise als Schutzleiter benutzt wird, der gelb-grüne Draht stellt eine – Verbindung zwischen Netzteil und dem Board her. China hat ja schon öfter bewiesen, das Regeln anderer Länder nicht unbedingt interessant sind. Ich konnte auch schon öfters bei Lüfter feststellen, das rot der – und schwarz der + Pol ist.
        Ist gut auf dem Bild mit den Netzteil Anschlüssen zu sehen. Die 3 rechten Klemmen sind für die 220 V Seite zuständig, der linken 6 für den 24 V Ausgang. Von links nach rechts, 3x + davon einer belegt, dann 3x – hier sind 2 Klemmen belegt.

        Wie gut die Verbindung zwischen dem Schutzleiterkontakt an der Kaltgeräte Steckdose, und den einzelnen Bauteile vom Drucker funktioniert, kann man ganz einfach über den Widerstand messen. Es sollte unter 0,5 Ohm (ich meine 0,3 Ohm ist der Grenzwert) liegen. Bauteile, die elektrisch vom Gehäuse isoliert sind, brauchen keine zusätzliche Verbindung zum Schutzleiter. Normalerweise sollte der Kontakt über die 4 Befestigungschrauben vom Netzteil ausreichen, um einen guten Kontakt zu gewährleisten. Da die Rahmen normalerweise direkt verschraubt sind, ist hier auch der Überganswiderstand gering. Anders sieht es aus, wenn die Profile mit Muttern (z.B. Hammerkopfmuttern) im Profilslot verbunden werden. Dort gibt es oft keine sauber Metall-Metall Verbindung.
        Ich hatte mal beim Sapphire Plus ein paar Messungen gemacht, selbst der Druckkopf hat da noch eine brauchbare Verbindung zum Schutzleiter.

  • Interessant auch mal die anderen Kandidaten in Action zu sehen .
    Die Strippen am Benchy finde ich schon etwas seltsam, die kommen echt nur wegen der Abstreifer ? Ich habe auch ein Idex (Sovol) aber sowas macht meiner nicht.

    • Zwangsläufig, wenn die Düse nicht zugehalten wird und auf Temperatur bleibt, wird sie irgendwann Fäden ziehen. Wie bei jedem anderen Drucker auch.
      Wenn Du also keine Vorrichtung hast, welche die geparkte Düse zuhält und sonst auch nicht im IDEX Betrieb einen Filamentwechsel mit sehr langem Retract konfiguriert hast, wäre es erstaunlich, wenn der SV04 das nicht macht, oder zumindest nicht in der Ausprägung und ohne weitere Einstellungen außer im Slicer die Ergebnisse direkt beim ersten Druck bringt, die ich im zweiten Lauf mit dem Gemini S erzielt habe.
      Möglicherweise übernimmt das beim SV04 sogar die Firmware. Das wäre allerdings in der Tat schon außergewöhnlich.
      Leider habe ich noch keinen auf Creality basierenden IDEX in den Fingern gehabt und kann das selbst nicht beurteilen.
      Wäre aber dann ein Punkt mehr, den SV04 mal anzusehen und zu testen.

      Was hier eben beim Gemini das erwähnenswerte ist, ist die Tatsache, dass es „nur“ die Modifikation der Abstreifer gebraucht hat um so zu drucken.

      Bei Climber, Tenlog, Weedoo habe ich wesentlich länger gebraucht und die Skripte auch entsprechend anpassen müssen, sowie teilweise Korrekturen in der Firmware wie Anpassung der Steps/mm (Materialfluss) oder sogar kleine mechanische Anpassungen im Bereich Riemen, Feeder oder Hotend vorgenommen.
      Alles im Rahmen einer „Justierung“ bzw. „Einrichtung“.
      Den Gemini habe ich nur montiert, eingeschaltet, nach Handbuch die notwendigen Einstellungen gemacht und das war’s.

      Jetzt wäre es interessant, ab wann und mit welchen und wie vielen Arbeitsschritten und Druckversuchen Dein Sovol so gedruckt hat, wie das Ergebnis vom Moai ist.

      • Die Bürstenabstreifer sind wirklich unbrauchbar, ist auch beim Anycubic 4Max Pro so. Da sitzt eine Messingbürste am Rand, und soll die Düse reinigen. Da drin sammelt sich Filament, aber an der Düse bleibt auch jedesmal ein Rest hängen. Vermutlich verteilt die Bürste das Zeug mehr, als es abstreift.
        Ein eben Kante sollte auch funktionieren, um das gesabberte Filament richtig abzustreifen, wenn der Druckkopf aus der Parkposition fährt.
        Auf den Bilder von SV04 sieht es auch so aus, als wäre da nur eine Abstreifkante, keine Bürste.

        • Das ist so ein Moosgummi anstatt Drahtbürstchen, über das die Nozzel fährt.
          Aber der Sovol scheint da echt ein Saubermann zu sein, da ist kaum bzw. nichts was im oder neben dem Körbchen landet und auch nichts am Modell.

          Diese Strippen macht er einfach nicht und das auch ohne extra Einzugsturm oder Windschutz.
          Benutzen tue ich übrigens CURA 5

  • Am besten so „universell“ wie möglich, also nicht zu Slicer spezifisch das halten.
    Dein S3D nutzen halt auch nicht mehr viele. Viele sind da auf den Quasinachfolger Ideamaker umgestiegen.

  • „Alle TronXY Drucker haben bisher ordentliche Drucke abgeliefert. Selbstverständlich nicht aus dem Karton heraus. “
    Naja, wenn man viel am Drucker bastelt, dann kann man aus fast jedem Drucker etwas ordentliches machen. Und wenn es nur eine Waschmaschine ist. Aber out of the Box ….
    Ich bleibe dabei: Ich lese immer wieder gerne Berichte über TronXY. Es wird nie langweilig. Und auch diesmal nicht. Buche ich unter „Die Ausnahme von der Regel“ ab und bin überrascht 🙂
    Aber vielleicht ist das ja der Anfang von etwas ganz neuem bei TronXY 🙂

  • Danke für den Test!
    Könntest Du mal einen Blog Eintrag über das erstellen eines IDEX Profils, auf was man dabei achten muß, machen?
    Du schreibst ja, das das der wichtigste Punkt ist.
    Und gerade der Einsteiger hat dann da seine Probleme. Man sieht es ja im Forum, das viele die Funktion, und die Einstellung des Slicer, schon bei den normalen Drucker unterschätzen.

    • Das mache ich natürlich gerne.
      Allerdings bezieht sich das nur auf die Möglichkeiten in Simplify3D. Für die Umsetzung dieser Einstellung in Cura oder PrusaSlicer oder IdeaMaker müsste sich jemand finden, der das übertragen kann.

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