Tiertime Cetus MK2: Drucke in PLA
Tiertimes Cetus macht vieles anders als andere Drucker. Iko Schienen, raues (unbeheiztes) Raspelfeilen-Bett, Gates-Riemen, App-Steuerung, proprietärer Slicer, Board & Düsen… Allerdings auch kein Schnäppchen..
Inhalt:
21.10: Unboxing und nix wars
03.11: Es holpert weiter
07.11: Drucke in PLA
21.10 Unboxing und nix wars
Irgendwann musste es auch mal passieren und ich bekomme ne Gurke, die ich erst mal nicht zum Laufen zu bringen kann. Mitten im Aufbau drin stirbt mir das Netzteil (oder das Board?) und weil das alles keine Standardteile sind:
… steh ich nun erst Mal dumm da und hoffe, dass der Hersteller hier hilft, sonst waren das komplett rausgeworfene 400,- Euro.
Leider stand der Drucker 2 Monate ungeöffnet, zurückschicken geht also nicht mehr. Das war doof von mir.
Der Cetus MK2 hat ein paar interessante Ansätze: die qualitativ guten Schienen zum Beispiel, oder auch die hochwertigen Riemen mit gezahnten Rollen, die aktuell anscheinend etwas gehypten Moons Motoren, Sensorless Homing (das mich jetzt allerdings etwas in den Hintern beisst, weil ich nicht eben mal schnell ein anderes Board & Netzteil reinwerfen kann) und vor allem mal ein anderes Design als der x-te I3 Aufguss..
Aber auch gleich schon ein paar Nervfaktoren: die abstürzende Z-Achse z.B. und die (kaputte) Motorbremse, die viel zu knappe Anleitung (und der desolate Zustand der Hersteller Seite dazu noch), unbeheiztes Bett mit dazu noch 4 Löchern in der Mitte, Slicer-Zwang: Up-Studio, Aktivierungszwang & eigenes Düsenformat, mit nix kompatibel. Wer sich den Beginn des Dramas in voller Länge (~25 Minuten) anschauen will, hier ein neues Meisterwerk:
(Sprungmarken in der Youtube Beschreibung)
Alles in allem bin ich aktuell doch recht unzufrieden mit meinen zweiten Drucker aus dem Hause Tiertime. Wie ich im Video schon sagte: der muss am Ende, wenn er denn mal druckt, drucken wie ein Weltmeister sonst war das ein teurer Flop.
Mir bleibt also im Moment nur die Hoffnung, dass der Tiertime Support was taugt, aktuell habe ich noch keine Antwort, aber es ist Wochenende. Ich halte Euch auf dem Laufenden und hoffentlich kann ich bald mal ein paar Drucke zeigen.
24.10. Update
Der Tiertime Support hat sich bereit erklärt, mir kostenlos ein neues Netzteil zukommen zu lassen. Auf eine lästige „Mach erst mal ein Video“-Orgie hat man verzichtet, allerdings ist es nach wie vor nicht klar, ob es wirklich ein defektes Netzteil ist. Es könnte auch eine defekte CPU oder ein defektes Board sein. Wir werden also sehen, ob ich in naher Zukunft mal was Drucken kann. Ich warte jetzt mal auf das Netzteil, das kommt leider aus China. Kann also dauern.
29.10. Update
Das neue Netzteil kam am 29.10. per DHL Express hier an, mit diesem neuen Netzteil konnte ich den Drucker nun wieder in Betrieb nehmen, die Zwangsregistrierung durchführen und nun werde ich am kommenden Feiertag dann mal versuchen, ob ich etwas drucken kann. Der Kontakt mit dem Support kann als effektiv und die Dauer von Problemmeldung bis Lösung (Eintreffen des Ersatzteils) als ok. bzw. für China „sehr gut“ gewertet werden. Also im Support lässt sich Tiertime nicht lumpen. Das ist schön.
3.11. Es holpert weiter
Wer nun glaubt, nachdem der Drucker nun korrekt mit Strom versorgt wird, sei alles in bester Butter gegessen, der irrt leider.
Während die Installation der Up Studio Software auf meinem kleinen Notebook problemlos funktioniert hatte, weigerte sich mein richtiger PC beharrlich, die Software zu installieren.
Es stellt sich heraus, das Tiertime anscheinend nicht in der Lage ist, ihre Software, wie es sich für eine Win10 Software gehört, korrekt zu signieren. Damit verhindert die Schutzfunktion von Windows die Installation der Up Studio Software und damit bin ich soweit wie letzte Woche: das Ding ist erst mal wieder ein Briefbeschwerer, jetzt mit korrekter Stromversorgung.
Ich sags mal auf gut Deutsch: wenn ich einen Drucker verkaufe, der nur mit dieser einen Software funktioniert, das wäre es vielleicht nicht völlig weltfremd, wenn man dafür sorgt, dass diese Software auch tatsächlich installiert werden kann. Ist doch nicht zuviel verlangt, oder?
Nun, wer sich in den Systeminternas von Windows 10 auskennt, weiss, wie er diese Schutzfunktion deaktivieren kann. Ich finds aber recht erbärmlich, dass ich das tun muss, um meinen Drucker in Betrieb zu nehmen.
Lobenswert hingegen, dass die Up Studio auch weiterhin in einer 32bit Version gepflegt wird, damit ist auch WinXP und Win7-32bit noch nutzbar, in den Hobbykellern stehen doch gerne mal noch betagtere Rechner. (Obs sinnvoll ist, die „abgelaufenen“ Windowsversionen noch zu nutzen, diskutiert man wohl besser auf einem Windows Blog. )
Erstkalibrierung:
In Netz finde sich viele Anleitungen, wie der Cetus MK2 kalibriert werden soll, ein paar Schritte klingen da schon etwas esoterisch, wie z.B. „und wenn ihr damit fertig seid, dann müsst ihr noch überall 0,05mm abziehen“. Häh? Da hatte dann wohl auch Tiertime ein Einsehen und hat uns den „Manual“ Knopf spendiert:
Mit dieser manuellen Bettkalibrierung fährt der Cetus nun nacheinander die 9 Prüfpunkte des Betts manuell an und erlaubt uns mit der klassischen „Papier unter der Düse durchziehen“-Methode das Level des Betts. Papier drunter und dann Hoch bzw. Runter Pfeil anklicken, bis die Düse leicht am Papier streift. Das geht super einfach und bequem, da will ich gar nicht meckern.
Ein bissl meckern würde ich aber gerne über die +0,4mm Abweichungen rechts vorne. Also unter einem ebenen Druckbett versteh ich was anders..
Wifi Einrichtung
Um den Drucker per Wifi in Betrieb zu nehmen muss er zunächst einmal per USB verbunden werden. Das Wifi Setup ist sehr gut versteckt, es findet sich hier:
Wie auch schon beim Up Mini2, verliere ich permanent die Verbindung zum Drucker, das klingt nerviger als es ist, zum Glück muss die Übertragung nur solange halten, bis ein Druckjob übertragen ist, der wird im Drucker zwischengespeichert und danach läuft der Drucker vom PC unabhängig.
Und ja, einen ersten Druck habe ich inzwischen auch:
Na, wer erkennts? Nicht einfach, ich hab vergessen die Supports auszuschalten. Aber, er druckt was.. Jetzt werd ich ihn mal das Wochenende dauerdrucken lassen.
07.11. Erste Drucke
Das rot ist Tiertimes eigenes PLA, Silber ist Prusament Silber PLA. Das erstaunliche vorneweg: Der MakerMuse Torture Cube ist glaub der Beste, den ich jemals gedruckt habe:
Im Grunde sind die Ganzen PLA Drucke auf sehr hohem Niveau, kranken aber an einer Stelle, die ganz simpel zu beheben wäre. wenn wir einen vollwertigen Slicer nutzen könnten (bzw. würden – es geht mit ja mit einigen Umwegen)
Das Problem sind häßliche Layerwechsel – die Zscar. Wenn ihr mir Retraction settings gebt, oder die Möglichkeit, die Layerwechsel irgendwo zu verstecken, wäre das ein Super Druck (achtung, das Moire ist weg, wenn ihr das Bild 1:1 anguckt, das kommt durch Verkleinern mal wieder.)
Auch der 2020 Würfel wäre top, wenn die Pickel an den Schichtwechseln nicht wären:
In Rot wird die Z-Scar leider auch nicht besser – und das war ja Tiertimes eigenes Filament
die Ecken werden auch leicht „verrundet“..
aber so gut wie kein Ghosting / Ringing, Salmon Skin ist mir auch noch keiner aufgefallen, es fehlt allerdings noch der Omnom im Test, den hab ich verlegt, drucke grad nen Neuen.
Aber was halt wieder stört, ist
die häßliche Unterseite
die durch das Raft bedingt nicht viel besser geht. Der Umbau, dass der Cetus ohne Raft druckt, ist leider nicht ganz trivial. Weiss nicht, wann ich mich da dran setze, hier ist schon wieder Druckerstau.
Die Druckqualität des Cetus ist gut, wäre mit einem ordentlichen Slicer aber noch viel besser. Up Studio gibts einfach nicht her. Trotz der etwas komischen anmutenden Bauteilkühlung ist die Kühlleistung ohne Beanstandung, der Makersmuse Torture Cube brauch gute Kühlung, vibrationsfreie Drucke und genaue Positionierung. All das liefert der Cetus auf seinen inzwischen butterweichen (ok, fast) Schienen mit ordentlichen Riemen und Riemenscheiben. Auch der Bug des Benchy ist sauber, wenn nur die Pickel nicht wären.. aber ich rede hier im Kreis rum. Sehr schade.
Der Cetus MK2 druckt dazu angenehm leise und überraschend flott geht er auch zu werke.
Ich werd mal weitere Materialien testen, aber ich befürchte, es wird an der Z-Scar scheitern. So mit den Pickeln kann ich keinen Drucke abliefern.
Fortsetzung folgt.
Gibt es dazu neue Erfahrungen mit der TinyFab CPU im Cetus?
Fände den Cetus ja immer noch eine interessante Alternative zu meinem CR-10 V2.
Ein kleiner (zweit) Drucker, schnell und platzsparend im Schrank zu verstauen, wenn nicht gebraucht.
Kann mit der TinyFab CPU das Leveling genutzt werden, oder wird damit auch nur der G-Code durchgeschleust?
Und der Drucker muß mechanisch erst ausgerichtet werden?
Sehe gerade, daß TinyFab nun auch ein vollständiges Mainboard für den Cetus anbietet…
Aber Infos, was das nun kann sind spärlich. Hmm…?
Es gibt von TierTime einen neuen Slicer zu den Cetus Druckern.
https://shop.tiertime.com/product/catfish/
Dieses Mal genau das Gegenteil zu dem verschlossenen Up Studio.
Hunderte von Einstellmöglichkeiten und eher unübersichtlich, das Ganze.
Aber macht für mich den Cetus wieder interessanter, da ich eigentlich noch gerne einen kleinen Drucker hätte…
Leider kann ich den Slicer nicht austesten, da die Hochschule mit der Cetus Printerfarm im Lock-Down ist.
Ah.. dann muss ich meinen kleinen Cetus mal wieder ausm Kellerregal holen, Danke für den Hinweis 🙂
Bin gespannt, ob Du zurecht kommst.
Habe heute nochmals einen Blick in die Software geworfen und schon einfache Dinge, wie das geladene Objekt auf dem Druckbett zu verschieben sind erst einmal nicht ohne Anleitung zu schaffen. 🙁
Die Bedienung mit Keyboard, der Maus, plus Kommandozeile (!) ist überhaupt nicht selbsterklärend und eher abschreckend.
Eine Anleitung gibt es hier:
https://easyfastflex.wordpress.com/
Ich würde mir von deren Software / Produkten nicht mehr viel erwarten. Wer derartig komische Produkte entwickelt (supertolle Hardware gepaart mit Hinkrebs Entscheidungen a la Schraubenlöcher mitten im Druckbett zu platzieren) und derartig grottige Slicer SW dem Kunden anzutun, bei deren Anblick man schon Augenkrebs bekommt … für mich mittlerweile ein Nogo …
Ufff.. das ist schon sehr eigen, das Teil.. Erm.. Was hat die denn da geritten. 😉
Da mal schnell rein Schnuppern war in der Tat dann eher nicht.
Kannst Du den Prozessortyp rausfinden ? Vielleicht kann man da ja ne andere Firmware draufschiessen u und ist dann wieder kompatibel zu Standardslicern.
Es gibt einen Drittanbieter, der einen Tauschprozessor anbietet, da wird einfach die Platine mit dem Prozessor getauscht und gut ist. Problem an der Geschichte: das Sensorless Homing funktioniert damit nicht und ich muss mir Endstops ranschrauben.
Und ihr wisst ja, wie ich zu Basteln stehe 😉
A propos Basteln – der Typ hier hat seinen Cetus sowas von verbastelt 😉
https://www.youtube.com/watch?v=uWTyraokJP8
Anyway – Ziel erreicht 😉
Ich denk mal, die Schönheitsfehler bekommst Du noch beseitigt. Doof ist eigentlich nur eins! Dir fehlt der Ender-2 zum direkten Vergleich.
Ich befürchte, mit den mitgelieferten Mitteln ist da nix weiter zu machen. Um das Druckbild zu verbessern, müsste ich Simplify3D zum Slicen nehmen, dann den Gcode ins Up Studio importieren und so drucken. Dabei funktioniert allerding das „Bett Leveling“ nicht und bei +0,4 mm Abweichung see ich da schwarz.. also muss erst das Bett eben gebracht werden.
Das ist keine Auspacken und Losdrucken Lösung mehr, da fängt dann schon das Basteln an.
Ist Windows 7 abgelaufen? Microsoft behauptet, Windows 10 wär das meist verwendete Windows aber da gibt es Studien, die Windows 7 noch immer vorn sehen. Ich verwende CAD-Software in älteren Versionen die von Windows 10 nicht unterstützt wird. Ich muß halt mit den Wölfen heulen und die Version meiner Kunden verwenden. Unabhängig davon haben Updates bei Windows 10 bereits meine CAD-Software außer Betrieb gesetzt oder es verschwindet da einfach mal was auf dem Rechner. Die Updates kommen völlig ohne Vorankündigung und haben mich schon mächtig in Schwierigkeiten gebracht. Ich liebe noch immer das Windows 7 und werde es mindestens bis zum letzten Tag der Updateunterstützung durch Microsoft nutzen. Gut! 32-Bit nutz ich auch nicht mehr.Ach! Wir sind ja gar nicht auf dem Windows-Blog!🙂 Ich bin zertifizierter Microsoft Fanboi, Ex-MVP und ehemaliger Cloud-Partner.. Zum Glück ist das hier kein Windows Blog 😀
Hallo,
dank Eurer Konversation habe ich die Überzeugung gewonnen, das war wohl nix.
Alleine der Zwang zur Onlineaktivierung and das permanente Initialisieren vor dem Drucken.
Installation unter Windows 8 ging gar nicht. Habs in W7 virtueller Maschine installiert.
Unter OSX braucht es mindestens OSX 10.10.
Weiss jemand eine DEUTSCHE Videoanleitung, wie das Kalibrieren richtig gemacht wird?
Eine englische gibt es z.Bsp hier.
https://www.youtube.com/watch?v=ZdiRxK6BeDM.
Möchte jemand meinen zum EK kaufen?
Am Besten in Berlin zum Abholen, möglichst kein Versand.
t_wiegleb_alt_gmx (Einmal Punkt, zweimal nix, einmal Punkt und deutsche Domain)
MKII Standardgrösse ohne Heizbett.
Bin noch nicht mal annähernd soweit gekommen wie mit den klapprigen PrusaClones.
Gruss
Ich warte leider geduldig auf mein neues Netzteil, kann dir da im Moment noch nicht helfen.
Dann sind wir also mal wieder zu zweit mit dem Problem des toten Druckers. OK! Beim A10M könnte ich immerhin noch ein anderes Netzteil einbauen aber ich fürchte, da ist irgend was auf dem Board passiert und hat das Netzteil dabei gleich mit entschärft. An der Stelle mal ein Lob an Prusa mit den Schmelzsicherungen! Das hält den Schaden wenigstens in Grenzen. Ansonsten weiß ich nicht, was ich von den Cetus halten soll. Sieht aus wie ein verbastelter Ender-2 ohne Heizbett. Linearführungen sind bestimmt nicht schlecht aber das würde ich nicht unbedingt an dem einarmigen Drucker verbauen. Ich sehe den eher skeptisch.
Ach ja – die Z Achse lässt sich leicht durch den integrierten Stopmechanismus auffangen – aber auch wieder eine der eher kruden Designentscheidungen 🙁 – mechanischer Stop der Achse durch eine Art „Plastik-Rutschkupplung“ – das Originaldesign gibts bei Thingiverse, weil der Cetus MK1 hatte das noch nicht 🙂
Moinsens,
habe mittlerweile 2x Cetus MK2 bei mir munter am Drucken, neben 6 anderen Druckern ;-). Zugegeben, die Tiertime Lösungen sind deutlich abweichend vom Marlin / Replicator / … Standard, aber ein Riesenvorteil ist die Lautstärke der Geräte, wenn man den Lüfter durch nen Noctua ersetzt hat und der Stauraum bei verhältnismäßig riesigem Bauraum – dann kann ich nämlich 2 Drucker laufen lassen und währenddessen dennoch meine 3D Druck Einsteigervorträge an der VHS halten, ohne durch laute Schrittmotoren / Rundachsen / etc. genervt zu werden bzw. exorbitante Transportkapazität zu benötigen. Die Druckergebnisse sind sehr gut, zumindest mit dem ursprünglichen MK1 Extruderdesign, das MK2 Extruderdesign war auf Dauer Schrott (Ermüdungserscheinungen => inkonsistentes Druckbild nach mehreren 100 Druckstunden) und wurde deshalb von Tiertime wieder zurückgezogen, die aktuellen MK2s werden alle wieder mit dem ursprünglichen MK1 Extruderdesign ausgeliefert.
Die 3 Aufkleber sind dann nötig, wenn das „sensorless“ Homing nicht mehr klappt. Die werden dann an die Endpositionen geklebt (scheinen magnetisch zu sein) und ermöglichen dann wieder das Homing. Musste ich bereits zweimal machen, bin mir grad ned sicher ob beide bei einem oder einmal je Drucker.
Sehr nervig ist das laute Piepsen der Statuströte, die Lösung dafür ist ne kleine selbstgedruckte Abdeckkappe (https://www.thingiverse.com/thing:31957) – danach hört man die Tröte kaum noch, was seeehr hilfreich ist (insbesondere wenn man die Nacht über drucken und die Nachbarn dabei nicht aufwecken will).
Grundsätzlich ist das Gerät ne Mischung aus sehr guter Druckqualität und geringer Lautstärke (wenn er mal läuft) und kruden Lösungen (Druck erfordert im Regelfall einen Raft als Unterbau wegen der 4 Schraubenlöcher, eingeschränkte Slicermöglichkeiten => schönes Aussehen okay, stabile Bauteile sind aber nur eingeschränkt möglich da die Anzahl der Außenwände nicht einstellbar ist). Entfernung von Raft & Support funktioniert im Regelfall ganz gut bei PLA, bei PETG ist das aber ein Riesenschrott 🙁
Ich habe mir Spaßeshalber mal die Replacement CPU von TinyFab (https://www.thingiverse.com/thing:1655144) geleistet, um den Drucker auch weiter nutzen zu können falls Tiertime mal ihre Cloud (und damit Slicerfunktionalität) abschalten sollte. Nachdem auf der Cloud aber auch alle Up! Minis und Co laufen passiert das hoffentlich nicht zu schnell.
Alternativ gäbe es natürlich noch Simplify3D und Slic3r Profile auf Thingiverse (https://www.thingiverse.com/thing:2883403, https://www.thingiverse.com/thing:3045287) – dafür muss der Drucker aber absolut gerade ausgerichtet sein (Kalibrierungswerte überall auf 0,1mm gleich), denn der extern durch Simplify3D / Slic3r / etc. generierte GCode wird leider von der Up Software nicht mit den Kalibrierungswerten kompensiert sondern 1-zu-1 durchgeschleust, während die Tiertime Cloud die Kalibrierungskorrekturwerte der 9 manuellen Messpunkte berücksichtigt :-(.
Alles in allem sind die beiden Kleinen für mich super, weil handlich und leise und nach initialer Datenbeschickung standalone lauffähig – ideal geeignet um das FDM 3D Druckprinzip in Einsteigervorträgen live erlebbar zu machen. Wegen der kruden Sonderlocken des Herstellers bin ich aber unschlüssig, für welche Zielgruppen man die Geräte ansonsten empfehlen kann.
Grüssle, Benni
Ich hoffe ja noch drauf, dass ich meinen zum Drucken bekomme. Wenn man mal von Z-Bremse und die Löcher im Bett absieht, ist die Mechanik ja durchaus interessant. Die Tinyfabb CPU habe ich im Hinterkopf, im Betrieb hast Du die aber noch nicht, oder?
Als Alternative, wenn Tiertime nich zu potte kommt, werde ich wohl auf MKS Gen L mit TMC2208 und halt Microschaltern als EndStops gehen, aber ich hab noch Hoffnung. Was mich halt wundert, das Ding initialisierte problemlos, dann ausgeschaltet, um USB anzustecken für das Setup in UP Studio und ab dann ging er nicht mehr an.
Die Tinyfabb CPU hab ich noch ned eingesetzt, ist mir zuviel Bastelei und davor müsst ich erstmal die Ausrichtung zu 100% perfekt bekommen. Dann kann ich aber auch gleich mit Simplify3D den GCODE slicen und die Vorteile der restlichen Technik (WLAN, Standalone Print nach Upload) nutzen, die verliert man mit der Tinyfabb CPU nämlich, zudem braucht man spätestens entsprechende Nano Switches für das korrekte Homing – alles ned so geil, wenn die Stock Umgebung funktioniert 😉
Hab dein Problem zum Glück noch ned gehabt, bin echt gespannt was am Ende die Lösung ist.
Hast du mal geschaut ob sich auf dem Mainboard evtl. etwas beim Transport etwas gelockert hat? Bspw. die CPU aus dem Sockel gerutscht?
Mein Cetus läuft inzwischen ohne Probleme… .
Zuerst hatte ich Probleme mit verstopften Düsen. Tiertime hat mir aber einen neues Satz zugesendet und damit habe ich im Moment das Problem nicht mehr.
Die Druckqualität kann man mit der 0,4mm Düse schlicht als hervorragend bezeichnen. Der Druck ist sehr regelmässig, Schichten sind so gut wie gar nicht zu erkennen, und der Drucker ist in der Lage auch recht grosse Lücken überraschend sauber zu überbrücken… .
Allerdings kommt der Drucker mit der 0,2mm Düse nicht zurecht… . Das Filament wird regelrecht vom Lüfter weggeblasen… .
Mit dem Standardbett benötigt man beim Druck ein Raft. Die Schraubenlöcher auf dem Druckbett sind schlicht ein schlechter Witz… . Im Moment ist das beheizte Bett im Zulauf. Mal sehen, wie das funktioniert… .
Die Softwarekette ist stark gewöhnungsbedürftig. Mit der Cetus Software sind die Ergebnisse ein bischen Glücksache. Entweder ist das Ergebniss sehr gut, oder komplett unbrauchbar (irgendetwas dazwischen habe ich noch nicht erlebt). Tröstenderweise kann man sicher sein, an den Problemfällen nicht selber Schuld zu sein, da man den Druck kaum beeinflussen kann. Bei mit funktioniert das Drucken mit Simplify3D allerdings sehr gut. Dazu muss man den Drucker mechanisch ausrichten (Anleitungen dazu findet man auf der Cetus Homepage, oder bei Youtube) und hoffen, das die Druckplatte halbwegs eben ist (was sie bei mir war).
Karsten Cornelsen
Ich ärgere mich gerade darüber, dass ich keine Möglichkeit hab in Up Studio irgendwie Einfluss auf die Z-Scar zu nehmen, so macht er mir aktuell wirklich tolle PLA Drucke durch kleine Fehlerchen an den Schichtwechselpunkten madig.
Ich werde wohl den Weg mit Simplify auch gehen müssen, so werd ich nicht glücklich. Naja, ich druck jetzt mal noch paar Sachen „Stock“ und geb dann mal ein Zwischenfazit denke ich..