Sonntagspredigt mit Nachschlag

Wenn der Uwe das Wort zum Sonntag erhebt dann ist da ein Neuer… aber der wehrt sich noch! Also muß es mal ohne Neuvorstellung im Team abgehen. Es hat sich auch so wieder einiges getan im Bereich 3D-Druck.

Für eine einzelne Meldung ist es immer etwas mager und das Meiste kommt auch so irgend wie im Forum zur Sprache. Es ist also mehr eine Zusammenfassung.

Ich hab noch die Enttäuschung im Kopf zur Aussage von J. Prusa „Die Entwicklung im FDM-Druck ist am Ende“. Wenn ich den MK-3 ansehe möchte ich da lautstarken Wiederspruch anmelden! Das ist für mich ein Basteldrucker! Schöne Details und Ideen aber nicht aus konstruiert. Nun scheint JP wohl festgestellt zu haben, ein Modell genügt nicht auf dem Markt. Die Chinesen überschwemmen den Markt mit Modellen. Nun überraschte uns JP mit einer Reihe von Ankündigungen. Zunächst ist da der Prusa Mini. Der kommt mit einem konkurrenzfähigen Preis und einer Reihe von Neuheiten. Wenn man der Ankündigung, bei aller Vorsicht, glauben darf, wird der Mini noch in diesem Jahr verschickt. So ganz unrealistisch scheint mir das nicht. Der MK-3 steht inzwischen auf Halde und da dürften Kapazitäten frei sein. Der Bauraum ist deutlich kleiner und der erinnert stark an Ender-2 & Co. Die Details sind jedoch ausgefallener. Die ARM32-Basis mit TMC 2209 erinnert an das Cheetah-Board und hierzu ein Touch-Display. Später soll der Drucker in eine Prusa-Druckverwaltung integriert werden und sich besonders für Printer-Farmen eignen. Hierfür ist eine Netzwerkschnittstelle vorhanden und Wifi kann nachgerüstet werden. Diese Neuerungen sollen auch in den MK-3 einziehen.

Zusätzlich wurde fast beiläufig ein CoreXY angekündigt. Leider noch ohne konkrete Aussagen. Es bleibt also spannend.

Ob ich Creality nun als Jäger oder Gejagten daneben stellen soll? Der Chinesische Hersteller überschlägt sich mit neuen Modellen. Da gibt es keine Lücke die nicht von Creality belegt ist! Von 3 Ender-3 Modellen will ich schon nicht mehr sprechen. Anders vom 3 in 1 Modell Creality CP-01 mit 3D-Druck, Laser und Fräser,

vom großen Bruder des Ender-5 dem Ender-5 Plus mit 350x350x400mm³ Bauraum

vom überarbeiteten CR-10 V2

oder vom Silentboard.

Diese Neuerungen sind nicht revolutionär aber es handelt sich um konkurrenzfähige Drucker. Solide und zuverlässig in konsequenter Weiterentwicklung. Das macht ihren Erfolg aus.

Nun haben wir hier schon mal Prusa und Creality beieinander… Ich hatte mal einen Versuch gestartet, PrusaControl für den Ender-3 anzupassen… Inzwischen hat der PrusaSlicer den PrusaControl abgelöst und auf Thingiverse ist die Integration des Ender-3 in PrusaSlicer zum Download. Leicht modifiziert und mit passendem Untergrund hier von mir.

Der Heise-Verlag hat im aktuellen Make-Magazin mal wieder den 3D-Druck für Einsteiger im Blick. Warum die vom Anet-A8 nicht los kommen, ich weiß es nicht. Auch Make hat den von uns getesteten Elegoo Mars getestet und noch einiges mehr auf der Seite von Make.

Die Idee ist nicht neu und nicht von mir sondern von Prusa aber hier umgesetzt von mir. Ein Photo-Zelt als einfache Einhausung für 3D-Drucker.

Die dunkle Jahreszeit hat uns wieder. Halloween ist vorbei und der Jahreswechsel kommt. Habt Ihr Ideen für kleine Bastelprojekte? Schwibbogen… Dann her damit…

Aus aktuellem Anlass: Der 11.11. steht vor der Tür und die Chinesen bringen sich mit Angeboten in Stellung. Hier von Banggood. Ein Blick in die Angebote kann ja nicht schaden. Creality bringt auch Sonderpreise zum 11.11. und haben wohl den Beitrag gelesen. Da gibt es ein Druckerzelt für die Ender 3 und 5 Modelle…

Eine Ankündigung zum Schluß. 3D-Jake bringt ein neues Bio-Filament und wir dürfen es testen wenn es erscheint! Die ersten Details klangen sehr gut!

18 Kommentare

  • Mal eine Detailfrage. Warum stehen alle so auf Touch-Displays? Also ich kann denen wenig abgewinnen bei solchen Gerätschaften. Was beim Tablet oder Smartphone nützlich ist, geht mir bei Geräte wie Druckern oder Kameras auf den Keks. Meine Touch-Displays sehen immer in kürzester Zeit aus wie Sau.
    Meine Canon EOS70D hat auch ein Touch-Display und ich nutze lieber die Räder und Knöpfe. Und ich hab‘ beileibe keine Wurstfinger als Hobby-Organist.
    Bin mit dem Dreh-/Drückknopf am Ender 3 absolut glücklich. Also, wo liegt der Benefit eines Touch-Displays an einem 3D-Drucker? Ich sehe keinen.

    • Kann ich Dir nicht beantworten. Ich bin mit den Displays an Ender3, 5 oder CR-10 voll zufrieden und vermisse weder das Bunt noch das Touch. Wenn es das treibt was ich möchte ist alles gut. Ich hab aber kein Problem damit wenn andere diese Touch-Displays bevorzugen. Für mich ist es kein Argument für irgend was.

  • derChemnitzer

    Was hier geschrieben wird entspricht teilweise der Wahrheit
    ABER
    Welcher Druckerhersteller im Home Segment außer Prusa hat eine Schnittstelle für einen Pi mit Octoprint direkt auf dem Mainboard im Angebot
    Viele Probleme beim Prusa MK3 wurden mit dem S Upgrade verbessert (man muß es nur installieren)

    Mein Prusa MK3s (auch der Clone) liefern hier saubere Ergebnisse und es lassen sich mit entsprechender Einhausung auch ASA u.ä. Filamente drucken.
    Ender und Konsorten müssen erst aufwändig umgebaut werden mit Microswiss und anderen extrudern um ähnliche Ergebnisse zu liefern.
    Welcher China Hersteller bietet auch einen fertig aufgebauten Drucker an für Leute die nicht basteln wollen.

    • Ist mir schon klar. Da mußte Einspruch vom Prusa-Fan kommen. Einen Ender-3 schraub ich mit Ausrichten in 30min, einen CR-10 in 10min zusammen. Wie lange braucht die Montage des MK-3? Selbst die montierten Prusas müssen noch fertig montiert werden. Ob der Pi nun direkt auf dem Board sitzt oder per USB angeschlossen wird, wo ist da der große Unterschied? So ein MK-10 zu tauschen ist auch weder teuer noch viel Arbeit. Nee das sind alles keine Argumente. Bereits die Optik des MK-3 ist Bastelbude. Da sieht jeder Ender-3 professioneller aus. Das Prusa gern etwas Neues probiert ist ja gut aber wenn es ein kleiner Rollenhebelschalter mindestens genauso gut macht muß die Frage erlaubt sein! Wozu! Selbst mit allen Umbauten komm ich beim Ender-3 nicht auf den Preis eines Prusa MK-3! Somit ist es schon völlig richtig wenn da jetzt der Mini zum deutlich vernünftigeren Preis erscheint und er braucht keinen Raspi!

      • derChemnitzer

        da gebe ich dir Recht aber auch ein Clone für 400€ mit Zoll und Versand ist genau so gut wie der originale
        Aber die Software und Firmware macht den Druck aus und da ist Prusa vom Gesamterlebnis her meilenweit vorne
        Und für 999€ ist der Drucker komplett montiert und man sreckt nur in 5 Sek. den Rollenhalter drauf
        Aber auch Ender 3 und 4MAX liefern plötzlich mit dem Prusaslicer noch besserer Ergebnisse
        Auf den 400x400x400 CoreXY von Prusa binn ich gespannt.
        Aber ansonsten meine Druckersammlung muß ich nun doch verkleinern da zu Weihnachten Besuch kommt der im Druckerzimmer übernachten will. 🙁

      • Hi,
        nur um meine Neugier zu bedienen: hat er selbst einen Prusa im Betrieb?
        lg
        hp

  • Ich entschuldige mich mal bei allen die ich mit Creality CP-01 infiziert habe! 😉
    War nicht meine Absicht! So schön das auf den ersten Blick klingt 3 in 1 es bringt auch Nachteile. Späne im 3D-Drucker? Wer den Platz hat bekommt einen Ender-3 und eine 3018 für weniger Geld. Das hatten wir ja alles schon mit dem SnapMaker! oder neu der EcubMaker TOYDIY

    • Der TOYDIY hört sich Interessant an und kostet „nur“ 450,- Euro. Ich denke mal zu diesem Preis kann er alles, womit er beworben wird, aber sicher nichts wirklich gut. Hier würde ich sagen sieht der SnapMaker deutlich wertiger aus und die Version 2.0 welche nächstes Jahr kommen soll, ist auf die Größe bezogen, auch noch Erwachsener geworden. Dennoch bleibt das Problem, das bei all den „eierlegenden Wollmilchsäuen“ das keine der Funktionen so perfekt sein wird wie ein dementsprechendes Einzelgerät. Aber zum probieren und „spielen“ schon reizvoll.

      Gruß

      Karsten

  • Das hängt halt schwer davon ab, wie stabil und präzise der Kunststoffknoten ist, das die X-Führung mit der Z-Achse verbindet. Ist das Teil ausreichend Stabil und auch präzise gefertigt, sprich nichts mehr gegen gute Drucke über die ganze Fläche.

  • Eine informative und unterhaltsame Zusammenfassung. Danke Uwe!

    Stephan, ich hatte auch einen Prus Mini bestellt, aber wieder storniert, weil ich es so wie Du machen werde – WENN er lieferbar ist.

  • „Am Ende“ ist FDM-Printing sicher noch nicht so schnell. Ein Bespiel wäre Markforged, die metallhaltige Filamente verdrucken und den Druck anschließend sintern. Das hat den Einstiegspreis in Metalldruck auf etwa ein Fünftel reduziert.
    Im Hobby-Segment, wo Prusa unterwegs ist, hat er möglichweise recht. Weitereintwicklungen Richtung Zuverlässigkeit und Präzision kosten Geld und damit würden die Geräte dann fürs Hobbysegment zu teuer. Ultimaker lotet ja schon seit jahren den Grenzbereich aus.

  • Hallo Uwe,

    der Prusa Mini sieht schon Interessant aus und die Features sollten ähnlich dem MK3 sein. Preislich wäre er, für einen Prusa, eine Überlegung wert.

    Stellt sich halt die Frage. Kann mit einer solchen Konstruktion eine über das ganze Bett verteilte, gleichbleibende Druckqualität erreicht werden oder kommt es gerade im Randbereich konstruktionsbedingt zu Abweichungen?

    In den wenigen Videos, welche zu finden sind, werden meist Figuren im Zentrum des Druckbettes gedruckt.

    Ich jedenfalls, bin gespannt, mehr von diesem Gerät zu erfahren.

    Gruß Karsten

    • Ich hadere noch mit mir, ob ich mir nicht auch mal so nen Prusa Mini hole – aber sicher erst, wenn er ab Lager in 3-4 Tagen lieferbar ist, auf Vorauszahlung und monatelanges Warten habe ich keine Lust mehr. Für den angedachten Zweck einer Printfarm Arbeitsmaschine halte ich die Prusas bisher zu wenig wartungsfreundlich, Reparaturen oder Standard Missgeschicke sind beim MK2 / MK3 ein riesen Akt.

    • Wenn ich das beantworten könnte…
      Ender-2 oder Anet A9 verwenden stabile V-Nut-Profile. Die dünnen Führungen am Prusa haben es sicher schwerer aber sie sind aus Stahl und nicht aus Alu. So gigantisch sind die Lasten und Hebelarme nun auch wieder nicht und durch den Bowden noch etwas reduziert gegenüber dem MK-3. Allerdings hat der Mini mit dem 32Bit Arm deutlich mehr zu bieten als der 8Bit Einsy. Der Mini braucht keinen Raspi zur Kommunikation im Netz. Laut Prusa soll das auch irgend wann in den MK-3 übernommen werden. Warten wir mal ab.

    • Karsten B schrieb:
      Stellt sich halt die Frage. Kann mit einer solchen Konstruktion eine über das ganze Bett verteilte, gleichbleibende Druckqualität erreicht werden oder kommt es gerade im Randbereich konstruktionsbedingt zu Abweichungen?
      [
      Da gibt es sicher keine pauschale Antwort. Wenn ich schaue, wie bei meinem 4Max Pro das Bed einseiig aufgehängt ist, könnte das ja auch Abweichen geben – tut es aber nicht. Bei einarmigen Druckern ist eben nur die Bedgröße eingeschränkt. Mehr als 18 x 18 ist sicher „schwierig“. Beim Ender 2 und Tevo Michelangelo (15×15) klappt es perfekt.

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