Sculpfun G9 – IR Laser in etwas gehobenere Variante

Noch ein IR Laser.. ja.. aber diesmal ist es ein IR-Laser mit 10W blauer Diode in einem. Dazu quasi „eingehaust“ und mit Abluft. Sculpfuns G9 im Test.

Der Sculpfun G9 wurde uns kostenlos zum Test von Banggood zur Verfügung gestellt. Dort ist er derzeit für 1.389,- Euro erhältlich. Mit Coupon BGabcbd3 reduziert sich der Preis auf 1352,- Euro. Es existieren keinerlei Absprachen.

Wie gefühlt alle Hersteller irgendwie eingehauster China Laser behauptet auch Sculpfun, der G9 wäre Laser Klasse 1 und auch hier kann man getrost davon ausgehen, dass die Auflagen für Klasse 1 in der EU trotz der Sicherheitsfeatures des G9 nicht erfüllt sind. Zumal auch ein komplett offener Betrieb möglich ist.

Der Sculpfun G9 wird mit einem 1064nm IR Laser mit 2W und einem 455nm blauen Diodenlaser mit 10W echter Leistung geliefert. Das ist absolut kein Spielzeug, auch noch sein Streulicht ist gefährlich für Haut und Netzhaut. Der Strahl des IR Lasers ist zudem nicht sichtbar. Beim Lasern können giftige Gase entstehen, eine Absaugung ist dringend angeraten. Es besteht ständige Brandgefahr. Der Betrieb eines solchen Lasers unterliegt ggbfls. Auflagen bzw. ist womöglich unzulässig, bitte informiert Euch bei den entsprechenden Stellen bevor Ihr Euch einen Laser dieser Leistungsklasse besorgt. Ich verweise hilfsweise auf das Bundesamt für Strahlenschutz: https://www.bfs.de/DE/themen/opt/anwendung-alltag-technik/laser/schutz/schutz-laser.html 

Neulich habe ich hier ja schon den Atomstack M4 als „günstigen“ IR Laser vorgestellt. Der ist inzwischen bei den üblichen Kistenschiebern durchaus schon um 850,- Euro zu haben.

Eine ganze Ecke teurer ist der Sculpfun G9, der liegt derzeit bei 1.349,- bietet aber auch ein paar Sachen mehr.

Hier zum Beginn ein bissel Unboxing:

Damit wir diesen wichtigen Punkt auch erledigt haben. Und ja, ich finde den Sculpfun G9 ansprechend und gut verpackt.

Übersicht Sculpfun G9

  • Neben einem 2W IR 1064 nm Laser, wie ihn auch der Atomstack verwendet
  • bringt Sculpfuns G9 gleichzeitig (ohne Umrüsten) noch eine 10W 455 nm blaue Laserdiode.
  • Gedacht ist der G9 primär zum Gravieren, aber mit entsprechenden Einstellungen kann dünnes Material durchaus auch geschnitten werden. Ich denke da jetzt so an 1-3 mm Platten.. ok.. Plättchen.
  • statt der 70 x 70 mm des M4 haben wir hier nun im G9 105 x 105 mm Arbeitsfläche.
  • Sculpfuns G9 hat eine Schutzhaube, Abluft mit Schlauch, Schlüsselschalter, Notaus-Taster, das hat der M4 alles nicht
  • der Sculpfun G9 hat eine motorisierte z-Achse, beim Atomstack M4 wird manuell gekurbelt.
  • Wifi & USB beim G9.. wobei Wifi schon zu viel gesagt ist.. Der M4 hat nur USB
  • „Job wiederholen“-Knopf – hat der M4 auch

und..

  • 2 etwas massivere Werkstück-Halter als beim M4
  • Anschlussmöglichkeit für einen Dosendreher, „Transportband“ (beides optionales Zubehör gegen Aufpreis)
  • Objektivschutz-Kappe
  • USB-Kabel
  • 110/240V Netzteil 9V 12A
  • 2 Holzbrettchen, 2 Hundeanhänger als Materialmuster
  • 5 lackierte Alu-Kärtchen und 5 Blatt Schwarze Folie.. wird zum Beispiel auch als Hilfe bei der Fokussierung oder Justierung genutzt – exakt identisch wie beim M4
  • das exakt identische 30 cm Lineal wie auch beim M4
  • die gleiche (nutzlose) Schutzbrille wie beim M4 und das ist erstaunlich gleich gammlig.

Bei mir..

  • Zertifikate oder Prüfprotokolle fehlten komplett.
  • sind die falschen Schrauben zur Montage des Abluftschlauchs dabei. Ich musste mir mit Unterlegscheiben aus der Kruschtelkiste behelfen.
  • Anstatt 4 Rändelschrauben (laut Handbuch) zum Befestigen der Werkstück-Halter liegen nur 2 bei. Mit nur einer Schraube pro Halter bekommt man die nicht vernünftig fixiert.

Schön ist das gedruckte Handbuch, auch in Deutsch. Leider ist es etwas knapp. Durchaus wichtige Sachen wie: der Betrieb mit LightBurn, Wifi Einrichtung, Kalibrierung des Lasers bzw. der Fokussierhilfe wird bestenfalls in ein zwei knappen Sätzen erwähnt, wenn man Glück hat, gibt es noch einen QR-Code, wo man dann auf Handy weiter lesen darf.

Auf dem mitgelieferten USB-Stick finden wir

  • Eine PDF-Version der Anleitung.
  • Dann eine Windows- und Mac-Version der Sculpfun Software SDG Laser (sowie ein Android .psk).
  • für Windows einen Installer für einen „Cypress USB“ Driver.
  • Des Weiteren gibt es Parametertabellen, Konfigurationsvorlagen und ein Dutzend Beispiel-SVGs.

Die Software auf dem USB-Stick installiert sich in Chinesisch. Auf der Homepage finde ich keinen Download-Link. Durch blindes Herumprobieren auf einem Bildschirm, der wie ein Updatedialog aussah, hatte er dann aus Zufall die richtige Version nachgeladen und installiert. Profi-Tipp: im letzten Dialog, wo nur 2 Knöpfe sind: links klicken.

Hat man die Software erst mal in einer verständlichen Sprache installiert (ich habe es in Englisch, Deutsch gibt es aber auch) ist die Inbetriebnahme des Lasers zumindest über USB-Verbindung nach Treiberinstallation problemlos. Eine Wifi Verbindung kann ich am PC so nicht herstellen, dazu müsste der Sculpfun ins heimische WLAN, mein PC ins WLAN des G9 geht bei mir nicht.

SDG Laser: Sculpfuns eigene Software für den G9

Die Software sieht eigentlich ganz brauchbar aus. Im Vergleich zum SeaCAD des neulich getesteten Atomstack M4 ist die SDG Laser Software des Sculpfun G9 doch wesentlich intuitiver bedienbar und auch gefälliger. Jetzt nicht unbedingt umfangreicher oder gar leistungsfähiger – aber mit Sicherheit einsteigerfreundlicher.

Auch wieder der übliche Hinweis, das reicht für einfache Designs, wo es um einen mm hin oder her nicht ankommt, solang es gut ausschaut. Das ist keine Software für Konstrukteure, es ersetzt kein CAD, und auch kein LightBurn, aber ein Einsteiger kommt damit vermutlich schnell zurecht. Es liest SVG, AI, DXF und noch paar andere, es kann Fotos PNG, JPG & Bitmap in wenigen Klicks in laserbare Vorlagen umsetzen, Text- & Layoutfunktionen sind noch ausreichend, damit kann man arbeiten. Die Materialparameter-Datenbank ist im ersten Moment leider nutzlos, da steht überall das selbe drin, 60 % roter Laser bei 1000 mm/s.. Überall.. Es gibt ein Menü „Advanced Configuration“, das Passwort dazu habe ich noch nicht gefunden.

Beide, Atomstack M4 und auch der Sculpfun G9 sind mit LightBurn ab der (kommenden – ich meine, die ist im Moment noch Beta) Version 1.7.x nutzbar. Das ist dann nach wie vor die Wahl für die etwas fortgeschrittenen Anwender.

SDG Laser App für den Sculpfun G9

für iOS & Android.

Ja … zum schnellen Beschriften, ein Foto gravieren oder ein Clipart lasern, ein QR-Code erstellen, dazu reicht es schon noch. Auch die App startet erst mal in Chinesisch, der 3. Punkt im Menü oben rechts im Hauptmenü ist die Sprachauswahl. Deutsch ist vorhanden.

Eine native iPad-Version gibt es nicht, aber sie lässt sich hochkant gezoomt ordentlich bedienen.

Die in der App hinterlegte Materialparameter-Datenbank macht das selbe wie in der Desktopversion: nichts. Da braucht es wohl noch ein Update oder zwei, bis das rund läuft.

Wifi Nutzung gelingt mir aktuell ausschließlich mit der App, der G9 spannt dazu sein eigenes WLAN auf, das Smartphone verbindet sich mit diesem und dann kann gelasert werden.

Ein Konfigurations-Menü, um den G9 sich in das heimische WLAN einklinken zu lassen, habe ich nicht gefunden. Es gibt auch hier ein Advanced Configuration Menü, das ist aber auch hier mit einem Passwort geschützt, das Passwort habe ich nicht gefunden.

Über die App lässt sich auch der Gehäusesensor deaktivieren.

 

Features und Funktionen des Sculpfun G9

Auffälligster Unterschied G9 zu M4 ist wohl die große orange Schutzhaube. Die Haube wird magnetisch gehalten, ein Gehäuseschalter verhindert in der Werkseinstellung den Betrieb des G9 ohne die Haube. Dieser Schutz kann allerdings in den Einstellungen des Laser deaktiviert werden, sodass trotzdem auch ohne Deckel gelasert werden kann (darf bei Klasse 1 auch nicht sein). Aber dann wirklich nur noch mit einer zertifizierten Brille für jede im Raum befindliche Person oder Haustier.

Ich rate also dazu, sich trotzdem noch mindestens eine ordentliche Schutzbrille zu besorgen, wohlgemerkt eine, die in beiden Bereichen 455 nm und 1064 nm wirksam schützt. Oder eine für jeweils einen Bereich.  Oder halt trotzdem wieder den Laser anderweitig sicher einhausen.

Der mitgelieferten Noname Brille komplett ohne alles, traue ich keinen Meter. Die sollte direkt ersetzt werden.

Als weitere Sicherheitsfeatures finden wir einen USB-Schlüssel, ist der nicht im Gerät eingesteckt, kann der Laser nicht benutzt werden. Das gefiel mir bei den xTools schon und gefällt mir hier auch wieder.

Der Sculpfun G9 verfügt über einen Gehäuselüfter mit Schlauchanschluss und etwas Schlauch, um die schädliche Abluft zumindest mal auf kurze Distanz aus dem Fenster blasen zu können.

Ein Mini Luftfilter (der sieht genauso aus wie der von xTool im M1 Ultra Test) wird in Kürze als Zubehör erhältlich sein. Ich nutze so lange mal den xTool Filter.

Auf kurze Distanz mit dem Schlauch aus dem Fenster ist das schon eine deutliche Verbesserung, auch wenn die Haube nicht wirklich dicht ist, also weder luftdicht noch komplett lichtdicht. Für weite Distanzen – länger als der Schlauch – ist der eingebaute Lüfter etwas schwach. Da könnte dann ein Rohrlüfter dazwischen.

Und ja. Wenn man nicht aus dem Fenster lüften kann oder mag: Der kleine Desktop-Luftfilter, auch wenn er hier bei mir von xTool statt Sculpfun stammt, bringt auch eine gewisse Verbesserung.

Die Laser im Sculpfun G9 …

Auch beim G9 fährt kein Lasermodul spazieren, der Laserstrahl aus einer der beiden Laserdioden wird über Galvo-Spiegel umgelenkt und so auf das Werkstück gebracht. Das geht richtig flott. Sculpfun gibt Geschwindigkeiten bis 5.000 mm/s an. Oder in mm/min, was üblicherweise bei Lasern immer verwendet wird: 300.000 mm/min.

Was tatsächlich dann noch sinnvoll zum Gravieren nutzbar ist, ist dann eine andere Frage, da der Laser auch eine, ich nenne es mal Wirkzeit braucht.

Wir haben zudem sehr feine Punktgrößen – wenn man der Werbung trauen mag: winzige 0,01 x 0,01 mm.

Es gibt aber auch Nachteile: zum Rand hin nimmt die Präzision dann schon mal ab. Linien werden unschärfer und Schnitte sind am Rand auch nicht mehr ganz senkrecht, sondern zur Mitte hin etwas angewinkelt. Ob das für Euren Einsatz störend ist, kann ich nicht sagen.

In meinen Tests bekomme ich auch am äußersten Rand der angegebenen 100 x 100 mm noch ordentliche Linien:

Die unterschiedliche Linienstärke / Schwärzung liegt an mir, ich habe mit der Geschwindigkeit & Leistung gespielt.

Für die Laser gibt Sculpfun eine Lebensdauer bis 100.000 Arbeitsstunden an.. klingt hoch, aber Garantiewirkung hat das keine und so eine MTBF Angabe ist halt auch immer so ne Sache. Aber ich denke, wir behalten uns mal: „sollte ne Weile halten“ im Hinterkopf. (Linsenreinigung nicht vergessen)

Gehäuse und so

Optik, Haptik, ja, das schaut alles wunderbar wertig und stabil aus. Beim M4 war das ja auch schon so. Alles Metall, alles hübsch gemacht. Gibt nichts zu meckern und noch weniger zu basteln. Wenn man durch die Lüftungsschlitze linst, erkennt man 2 Lüfter, die sind auch der Hauptgrund für die doch beachtliche Geräuschkulisse, sobald man den G9 einschaltet.

An der Seite finden wir Status LED, die Bedienung des z-Achsen Antriebs, der von mir aus gerne noch langsamer laufen dürfte. Und den schon erwähnten Knopf für den Batchbetrieb: einfach den letzten Job noch einmal laufen lassen.

Auf der anderen Seite haben wir das Not-Aus.

Im Boden des G9 finden wir auch wieder den herausnehmbaren Einleger, um den Laser bei großen Werkstücken auf das Werkstück zu stellen, anstatt das Werkstück irgendwie in den G9 zu bringen.

Hier muss ich allerdings etwas kritisieren: Dieser Einlegeboden sitz nicht sauber in seiner Mulde, der hat gut einen mm Spiel, d.h. wenn ich mein Werkstück auf diesen Einleger fixiere, dann kann sich das noch in beide Richtungen verschieben – präzises Platzieren für den Batchbetrieb wird so nicht einfacher. Müsste man wohl was mit rein klemmen, damit das fix ist. Beim Atomstack M4 wird der Einleger mit Magneten in Position gehalten, rutscht also deutlich weniger bzw. gar nicht.

„Pong“-Fokus

Den Begriff habe ich gerade frei erfunden, weil mir im Moment nichts Besseres einfällt. Fokussiert wird auch beim Atomstack G9 wieder, in dem man die Höhe in Z so lang verändert, bis 2 Hilfs-Laser-Punkte deckungsgleich übereinander kommen. Das geht nur ohne Brille und ohne Haube, sonst sieht man (bzw. ich) den Punkt nicht. Beim G9 ist einer der Punkte blau und einer rot, beim M4 waren beide rot. Bei beiden begeistert mich diese Methode zum Fokussieren nicht.

(Der blaue Spot wirkt nur auf dem Foto verschwommen riesig, das iPhone mag den blauen Spot nicht)

und ich mag diese Art des Fokussierens nicht, das erinnert mich an meinen allerersten Laser, wo man auch ewig auf einen Laserpunkt starren sollte und dabei eher hilflos an der Linse geschraubt hatte. Zumal ich mit meinen dringend Upgrade-bedürftigen Augen die Punkte nicht gut sehen kann.

Aber letztlich bekomme ich den Fokus auch damit hin. Ich darf also nicht zu sehr darüber meckern und ein vergleichbares Gerät mit besserer Methode kann ich auch nicht anbieten. Ich werde hier wahrscheinlich auch wieder auf Messen statt auf Punkte Starren setzen, vielleicht liegt darum auch das Lineal bei?

Die motorisierte z-Achse des Sculpfun G9 ist bei großen Höhenänderungen zwar super bequem und macht „gefühlt voll viel her“, bei kleinen Minikorrekturen während des Fokussierens finde ich das langweilige manuelle Einstellen mit der untersetzten Kurbel beim M4 präziser.

Test-Jobs:

Sculpfun schlägt unter anderem folgende Materialien vor.

Für den IR-Laser:

  • Edelstahl, Stahl, Eisen, Alu
  • Kupfer, Silber, Gold, Titan
  • Galvanisierte Materialien
  • Acryl, „Plastik“ (ABS, PLA)
  • Stein, Keramik

Für die blaue Diode:

  • Holz, MDF, Bambus
  • Papier, Pappe
  • Leder, Acryl, Schiefer
  • Beschichtete oder lackierte Materialien (Beschichtung runter brennen)

In den Kommentaren zum M4 wurde gefragt, wie lang so eine Gravur dauert. Nun, das kommt drauf an, welches Material und mit welcher Geschwindigkeit wie graviert werden soll. Vektorgrafiken und Outline Schriftarten gehen auch auf Edelstahl in wenigen 3-4 Sekunden (je nach gewählter Leistung/Geschwindigkeit und benötigter „Wirkung“)

Eine 10 x 10 cm Pixelgrafik winzige Zeile für winzige Zeile womöglich noch unidirektional auf Stahl graviert, kann auch mal ne halbe Stunde oder noch länger dauern.

Hier haben wir eine meiner PLA Boxen und eine der beschichteten schwarzen Alu-Visitenkarten. Im mittleren Bild ist links der Kopf mit IR, der Hund mit blauer Diode graviert. PLA immer mit IR.

.. und hier IR auf so einem Metall-Verbinder, der grad auf dem Schreibtisch lag

Ein Schrauberbit und eine Nuß von Proxxon

Ein 2-Cent Stück.. hier hatte ich versucht, einen fühlbaren Materialabtrag zu erhalten, ist mir nicht gelungen. Dazu braucht es dann wohl einen „echten“ Fiberlaser oder aber höhere Leistung..

der Spachtel aus dem Atomstack Test und ein Schlüssel, der hier grad herumlag.
Ja, ich bin eine Niete, wenns ums Ausrichten nach Augenmaß geht.. das liegt daran, dass ich die Laserpunkte nicht richtig sehe, aber ein bissl stört mich auch, dass der Laserpunkt nicht mittig auf der Lochplatte steht.

IR auf Acryl (das sind hier so kleine Anhänger) gefällt mir ja auch überraschend gut..

und wenn man es auf transparenten Acryl versucht, hat man das Muster auf der Lochplatte.. Ok, ich hatte erwartet, dass es nix wird, was ich nicht erwartet hatte, ist dass es trotz des Abstands noch die Platte graviert hat..

 

Mein Eindruck

Der Sculpfun G9 sieht gut aus, wirkt wertig, lasert mit beiden Dioden sehr ordentlich und ist für kleine Gravuraufgaben bis 10×10 cm eigentlich gut aufgestellt. Das Highlight ist hier der IR-Laser, die zusätzliche 10W blaue Diode erweitert den in meinen Augen doch etwas eingeschränkten Nutzungsbereich des IR-Lasers sinnvoll, aber es bleibt meiner Meinung eine Nischenlösung.

Mit 10 W blauer Diode lässt sich durchaus was anfangen, damit könnte ich sogar meine 4 mm Brettchen schneiden – wenn die Arbeitsfläche nicht so winzig wäre.

Zum Beschriften von Werkzeugen, Markierungen auf Geräten, kleine Gravuren auf Metall, etc. Als Zweitgerät langt mir das, aber als einzigen Laser wäre das für meinen Bedarf tatsächlich zu klein. Da muss jeder schauen und gut überlegen, wozu er denn so einen Laser überhaupt nutzen mag und wie er da mit der Größe hinkommt.

Gibt es bessere IR Laser? Bestimmt. Für die Laser-Profis gibt es die echten Faserlaser, die mit viel höherer Leistung und vermutlich auch größerer Präzision zu Werke gehen. Aber nicht für 1.400,- Euro.

Alternativ können viele der aktuellen Diodenlaser mit einem separaten IR Modul ausgestattet werden, hier liegen die Preise für so ein IR-Modul in der Größenordnung von etwa 400,- bis weit über 800,- Euro – und dann haben wir zigfach größere Arbeitsfläche (aber nicht unbedingt größere Arbeitshöhe).

Einen 10W Blaue-Dioden-Laser bekommen wir heute schon ab 150,- Euro. Sculpfuns iCube für ca. 250,- ist auch vom Handling her gar nicht so weit weg.

Ja, auch der Atomstack M4 ist wegen seines merklich günstigeren Straßenpreises eine Überlegung wert, sein IR-Laser war in meinen Tests nicht schlechter, es fehlt ihm halt jegliches Sicherheitsfeature und die blaue Diode.

Highlights des G9 sind in meinen Augen neben dem kompakten, gut verarbeiteten Gerät mit seiner Haube und der Abluft, auch der geringe Platzbedarf, die einfache Bedienung und dank der 2 Laser die große Anzahl bearbeitbarer Materialien.

Ob das Teil für Euren Bedarf passt, das weiß ich nicht.  Wenn ja, halte ich seinen Preis noch vertretbar und bis auf das Fokussieren und das nur sehr eingeschränkt nutzbare Wifi, habe ich nichts am G9 auszusetzen. Da beim Thema Wifi hätte ich mir mehr so viel mehr gewünscht: volles Offline arbeiten am PC, Job an den Laser schicken, los lasern. Das gelingt mir zumindest mit dem G9 derzeit nicht. Schade. Also bleibt es bei: PC mit USB an den Laser hängen. Der Umweg über die App ist mir zu aufwändig.

LightBurn Support ist ab Version 1.7.x gegeben, die mitgelieferte Software ist brauchbar, wenn auch recht simpel gehalten. Wenn man da noch nen Downloadlink in einer verständlichen Sprache hätte und die Materialprofile tatsächlich hinterlegt wären, wäre ich auch damit zufrieden.

Werbung:

den Sculpfun G9 gibts bei Banggood zum Preis von 1.389,- Euro. Mit Coupon BGabcbd3 reduziert sich der Preis auf 1352,- Euro Derzeit wird noch ab Lager China ausgeliefert, Zoll & Einfuhrumsatzsteuer ist aber im Preis schon inklusive, es kommt also nichts mehr oben drauf. Wers nicht so eilig hatkönnte auch noch warten, bis Ware im EU Lager angekommen ist, soll wohl bis Jahresende dann soweit sein.

Ein Kommentar

  • Ups! Mal wieder ein Laser! So ein Kombi-Laser hat schon was. Ist zwar nicht besonders groß aber für Schwibbogen ist er wohl nicht gedacht. Nettes Teil! aber für die wenigen denkbaren Einsätze bei mir ist der Preis dann doch nicht angemessen. Sorry, daß ich jetzt mit einem 3D-Drucker den Beitrag nach hinten schiebe. Danke für den tollen Beitrag!

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