Resin – FEP Folie wechseln

Beim Drucken mit Resin befindet sich im Drucktank eine Folie.
Und ab und an bekomme ich die Frage: „Wann und auch wie ich meine FEP Folie austausche?“ Und welche Folie ich als 3DWinzer denn nutze?

Das möchte ich hier beschreiben und auch erklären.

 

 

Tetrafluorethylen-Hexafluorpropylen-Copolymer   äh was?
Ja, das ist die Folie die ich hier austausche im Tank.

Wer wissen möchte was genau das ist, da muss ich echt auf das Wiki verweisen:  FEP-Wiki

 

Wann sollte die FEP-Folie getauscht werden?

Wenn die Drucke „matschiger“ werden oder nicht mehr an der Druckplatte selbst, sondern immer öfter auf der Folie kleben, oder wenn die Folie gerissen ist, dann sollte sie gewechselt werden.

FEP Folie gerissen, aber so richtig…

Eine generelle Haltbarkeit hat die Folie so nicht. Sie wird mit jedem HUB des Druckers gedehnt und belastet. Sie leiert mit der Zeit aus. Im Regelfall hält so eine Folie etwa 100 Druckstunden aus. Das ist allerdings ein reiner ca. Wert.

 

Allgemeines: 

Im Regelfall läuft der Wechsel der FEP-Folie bei allen Druckern gleich ab. Von Tank zu Tank und Druckerhersteller zu Druckerhersteller kann der Tank allerdings etwas anders aussehen oder anders verschraubt sein.  Allgemein gesehen ist der Wechsel aber recht identisch zu dem, was ich hier beschreibe.

 

Werkzeug – was braucht man da?

Allgemein liegt den Druckern immer ein wenig Werkzeug bei. Meist sind es ein paar Sechskantschlüssel in verschiedenen Größen, passend zum Drucker und seinen Schrauben.

Das Werkzeug reicht zum reinen Wechsel der FEP-Folie aus, es ist aber, auch weil es eine Menge an Schrauben sind, wirklich nicht so einfach damit zu arbeiten meiner Meinung nach. Es geht, ist aber schon reichlich gefummel damit…

Somit empfehle ich hier ein paar Zusatzwerkzeuge.

  1. Einen Steckschlüsselsatz für Feinmechaniker.
  2. Skalpelle zum Beschneiden der Ränder am Ende. (oder ein Cuttermesser!)

Steckschlüsselsatz für Feinmechaniker

Skalpelle in verschiedenen Größen

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Damit läßt es sich deutlich bequemer und auch sicherer arbeiten. Die Skalpelle sind natürlich nicht für Kinder geeignet!  Das ist wahrlich kein Spielzeug. Es müssen auch keine Skalpelle sein, ein scharfes Cuttermesser reicht auch aus.

Ich selbst mag die Skalpelle lieber, weil sie kleiner und besser zu handhaben sind als ein Cuttermesser.

 

FEP-Folie ausbauen:

Zuerst wird der Tank auf den Kopf gedreht und dann lassen sich die Schrauben, die auch die FEP-Folie in den Rahmen einspannt, lösen.

Nachdem der Rahmen entnommen ist und gedreht wurde, sieht man die Schrauben, die die FEP-Folie im Rahmen fixieren.  Und das sind einige Schrauben!!

Spannschrauben lösen

 

Rahmenschrauben lösen.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Auch die Schrauben müssen alle gelöst werden.
Wenn alle Schrauben gelöst sind lässt sich die alte FEP-Folie, die zwischen dem Rahmen liegt, entnehmen und anschl. fachgerecht entsorgen im Restmüll.

 

FEP-Folie einbauen: 

Im Prinzip geht es jetzt in umgekehrter Reihenfolge weiter.
Die neue FEP-Folie legt man sich passend bereit und jetzt gibt es schon einen Hinweis!

Nicht die neue Folie nicht einfach so einbauen!  Warum nicht?
Die Folie sollte sich sehr genau angesehen werden. Je nach Lieferant wird die FEP-Folie von selbigem oftmals zwischen zwei Schutzfolie gelegt! Das ist nicht generell so, ich habe schon Folien ohne Schutzfolie und Folien mit Schutzfolien bekommen!

 

Schutzfolien links am Rand zu sehen!

 

Also genau aufpassen!  Die Schutzfolie darf nicht mit eingebaut werden, dann druckt der Drucker nicht und die Folie ist auch unbrauchbar, da sich die Schutzfolie im Nachhinein nicht mehr abziehen lässt!

Beidseitig muss die Schutzfolie abgezogen werden!

 

 

 

 

 

 

FEP-Folie mit Überstand!

 

Wenn die Schutzfolien entfernt sind, legt man die FEP-Folie auf den unteren Teil des Rahmens. Dabei sollte die FEP-Folie rundherum überstehen.

 

 

 

 

 

 

 

 

Der zweite Rahmen wird jetzt auf den Unterrahmen gelegt, so dass die FEP-Folie zwischen dem Rahmen liegt und rundherum übersteht.  Nun kann der Rahmen wieder mit den vielen kleinen Schrauben und der FEP-Folie dazwischen, festgeschraubt werden.

Hierbei vorsichtig sein, ich drücke die Schrauben immer erst mit dem Finger durch die FEP-Folie durch und schraube sie dann leicht an. Erst wenn alle Schrauben eingesetzt sind, ziehe ich sie handfest an. Nicht anballern wie blöd!  Das sind so viele Schrauben, da braucht man keine Angst haben! Das hält schon und wird auch dicht, denn beim Anballern der Schrauben beschädigt man sich nur die feinen Gewinde!

 

Mit dem Finger durch die Folie drücken.

 

Einbauhilfe:

Manche legen bei der Montage der Folie eine Einbauhilfe unter die Folie in den Rahmen. Damit wird die Folie leicht gewölbt eingebaut.  Link zu Thingiverse.

FEP-Hilfe / Thing:3787650

Ich nutze das seit einiger Zeit schon nicht mehr! Warum?
Die FEP-Folie hält einiges aus! Dafür wurde sie ja auch quasi entwickelt und die Folie sollte auch stramm im Tank liegen.  Die Folie wird beim Einsetzten und festschrauben des Rahmens im Tank gespannt.

Ohne diese Einbauhilfe wird die FEP-Folie mehr gespannt und sitzt besser. Das ist meine Erfahrung beim Wechsel der FEP-Folie.

Tank und Folienträger

 

Spannrahmen im Tank festziehen.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Die Schrauben für den Spannrahmen drücke ich auch mit dem Finger durch die FEP-Folie durch und ziehe sie leicht an.

Wichtig ist jetzt, dass der Spannrahmen gleichmäßig verschraubt wird. Wie beim Reifenwechsel am Auto, werden alle Schrauben über Kreuz immer mehr und mehr angezogen bis der Spannrahmen im Tank verschwindet und dabei die FEP-Folie stramm spannt. Das braucht auch etwas Kraft!
Auch hier bitte die Schrauben fest anziehen, aber nicht anballern bis kurz vorm Abreißen.

Zum Schluss muss die überstehende FEP-Folie noch angeschnitten werden, da kommt das Skalpell oder das Cuttermesser zum Einsatz.

FEP-Folie am Rand abschneiden

 

Fazit und welche FEP-Folien nutze ich?

Im Grunde war es das. Die Folie ist eingebaut und der Tank kann wieder genutzt werden.
Neu leveln muss man den Drucker in der Regel nicht. Tank rein, Resin rein, drucken…  🙂

 

Welche Folien benutze ich?
Nun, das mit den Folien ist schon fast eine Wissenschaft für sich. Es gibt Folien in Hülle und Fülle und das auch beim Preis. Da werden Folien Stück für 25€ verkauft oder auch 5 Stk. für 20€. Am Preis lässt sich nicht erkennen welche Folie gut ist und welche nicht.

Ein weitere Sache ist die der Foliendicke!  Die wird oft in 0.1mm, 0.125mm und 0.15mm verkauft.  Es gibt auch 0.2mm oder noch dickere Folien. Davon rate ich ab. Drucker wie der Saturn mit einem großen Druckraum, die brauchen eine dickere Folie, damit die sich beim Druck nicht so wölbt, die kleineren Drucker der 120 x 70mm Bauraumklasse, kommen mit max 0.2mm aus!  Nachteil einer dickeren Folie ist, sie ist nicht so leicht zu montieren mit all den kleinen Schrauben.

Empfehlen kann ich Folien mit einer dicke von 0,15mm. Das ist der beste Kompromiss zwischen Einbau und Haltbarkeit! Eine dickere Folie wirkt sich nicht schlechter auf den Druck aus, es kann aber ggf. nötig sein die Belichtungszeit um ca. 1s zu erhöhen.

Zudem lässt sich allgemein sagen, eine!! Folie für 25€ zu verkaufen, ist in meinen Augen reiner WUCHER!

Folgende Folien verwende ich selbst schon länger und kann sie empfehlen:

5 Stk. FEP-Folien bei Amazon mit 0.15mm Dicke für 18.99€

 

Angebote für Drucker gibt es hier:  Klick mich an

 

14 Kommentare

  • Ich besuche ihre Webseite ziemlich gern und nehme mir einige Wertvolle Tipps mit. Danke dafür.

    Lg Alisa

  • Schöne Anleitung, danke für deine Mühen. Alles super erklärt, das wird bestimmt vilen helfen, die das zum ersten Mal machen.

    Ein kleiner Kommentar zum Spannen der Folie im Rahmen – locker lassen oder straff? Ich nehme an, der Ursprung der Diskussion darum liegt in ausgebauten Folien: Die sind nämlich ziemlich locker und gut gedehnt um den Rand des Tanks.

    Aber: Wer das erste mal eine Folie gewechselt hat, soll einfach mal den abgeschnittenen Rand nehmen und versuchen den durchzureissen. Dabei wird man feststellen, das sich das Stück Folie sehr stark dehnen lässt ohne zu reissen. Also keine Angst mit Vorspannung, da reisst nichts. Aber: grossartig zusammenziehen tut sie sich auch nicht mehr.

    Und wer die Folie das zweite mal wechselt wird beim Ausbau festellen, das sie genau so aussieht wie die erste – ziemlich locker. Und auch wieder komplett gedehnt um den Rand des Tanks.

    Mein Fazit: Ob man sie nun ein wenig locker lässt oder komplett gespannt einbaut ist so ziemlich egal, da man sie eh über die Kante dehnt und straff zieht. Aber: wenn sie zu locker ist oder nur in der Mitte locker gelassen wird und so im Spannrahmen verschraubt wird, ist es unmöglich, die Folie am Schluss gleichmässig über den Rand des Tanks zu spannen.

    Daher bleibe ich auch bei der simplen Lösung: Ohne Unterlegteile die Folie im Spannrahmen montieren, das ganze gleichmässig mit dem Tank verschrauben, fertig. Man kann aus allem eine Raketenwissenschaft machen, muss man hierbei aber wirklich nicht. Das A und O ist die Schutzfolie beidseitig zu entfernen 🙂

  • Hallo zusammen,
    bei meinem ersten Druck hat das Bauteil nicht an der Folie gehaftet. Beim säubern hab ich sehr viel Zeit investieren müssen. Zudem hab ich das Harz fasst nicht aus der Schale bekommen. Habe auch viel mit dem Spachtel auf der Folie rum gekratzt.
    Nun meine Frage, kann die Folie überhaupt noch verwendet werden? Würde ja gerne mal ein Bild der Folie hochladen damit ihr euch einen Eindruck davon machen könntet…

  • Schöne Anleitung. Ich würde allerdings die Schrauben gegen Torx austauschen. Die halten länger. Die mit Inbus sind relativ schnell ausgenudelt wenn man öfters die Folie getauscht hat.

    • Guter Hinweis! Ja das kann man machen, eigentlich halten die Schrauben schon, viele ballern die einfach nur zu fest an! Einfach handfest anziehen ist völlig okay. Bei den Schrauben, die die Folie/Rahmen im Tank spannen, ja da kann man sich überlegen die durch Torx zu ersetzen.

    • Bei Schrauben kommt nach fest, lose oder Kopf kaputt.

      • Also mal ganz ehrlich. Das finde ich schon etwas lächerlich jetzt. Ich drehe seit über 30 Jahren täglich an irgendwelchen Schrauben rum. Das ist mein Job. Und ja. Der Umstand mit fest, lose und ab, ist mir vertraut. Man sollte halt auch in Betracht ziehen, das nicht jeder Profi Werkzeuge für solche Arbeiten verwendet. Wenn der China Sechskantschlüssel nach 10 Einsätzen schon mehr rund als sonst was ist, wird der Schraubenkopf nicht besser davon. Es ging mir lediglich darum zu sagen, das die Torx Schrauben eine längere Standzeit als die Inbus haben können bei richtiger Verschraubung. Kann natürlich jeder machen wie er will. War nur ein gut gemeinter Tip.

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