MecPow X3 Pro > günstiger 10 Watt Laser unter die Lupe genommen
Als Geekmaxi unseren vielbeschäftigten Stephan nach einem weiteren Laser Test fragte, hatte er wohl genau das Vergessen (vielbeschäftig) Also sprang ich in die Bresche und bot mich an.
Erstens habe ich deutlich mehr freie Zeit und zweitens bewerte ich auch bill…ähh, günstige Geräte immer fair (nicht das Stephan das nicht auch tun würde)
Ein hohes oder auch niedriges Preisschild ist kein Garant für schlechte oder großartige Produkte, zumindest nicht grundsätzlich.
Ob ein 10 Watt Laser in der unter 300,-€ Klasse, mit nahezu allen Features, eine Empfehlung sein kann, versuche ich für euch zu klären.
Ein Laser Namens mecpow triggerte mich direkt, nicht wegen Mäckes, eher wegen POW.
Der konservative Deutsche denkt wohl eher an den Polizeioberwachtelmeister, mir als Film und Geschichtsfan geht da eher „Prisoner of War“ durch den Kopf.
Die Namensgebung ist schon ein wenig merkwürdig aber in Anbetracht der Tatsache das der macPOW im ACMEr Käfig, ähh, Zelt steht, schließt sich der Kreis doch wieder, oder?
Sicherheitshinweise:
Der MecPow X3 Pro wird mit einem 450nm blauen Diodenlaser mit bis zu 10W echter Leistung geliefert. Er zählt damit zur Cat IV und ist absolut kein Spielzeug, auch noch sein Streulicht ist gefährlich für Haut und Netzhaut. Beim Lasern können giftige Gase entstehen, eine Absaugung ist dringend angeraten. Es besteht ständige Brandgefahr. Der Betrieb eines solchen Lasers unterliegt ggbfls. Auflagen bzw. ist womöglich unzulässig, bitte informiert Euch bei den entsprechenden Stellen bevor Ihr Euch einen Laser dieser Leistungsklasse besorgt. Ich verweise hilfsweise auf das Bundesamt für Strahlenschutz: https://www.bfs.de/DE/themen/opt/anwendung-alltag-technik/laser/schutz/schutz-laser.html
Das sagt Mecpow über den Laser:
Allgemein | Marke: Mecpow
Typ: Laser-Graviermaschine Modell: X3 Pro Farbe: Schwarz |
Spezifikation | Rahmenmaterial: Hochfeste Aluminium-Legierung
Netzadapter: AC 100V-240V, 50/60HZ (Eingang), DC 12V 5A (Ausgang) Elektrische Leistung: 60W Laserleistung: 10±1W Wellenlänge: 445±5 nm Spotgröße des Laserstrahls: 0,06×0,08 mm Gravur-Bereich: 410×400 mm Graviergeschwindigkeit: 10000 mm/min Gravur-Genauigkeit: 0,01 mm Fokussierung: Festfokus-Laser Laser-Schutzschild: Ja Lebensdauer: ≥10000 Stunden Wärmeableitung: Lüfter-Kühlung Neigungsalarm: 50±5° Methode der Datenübertragung: USB Kabelverbindung (Typ-B) Materialien für Lasergravur: Holz, Acryl, China, Stoff, Bambus, Kunststoffplatten, Leder, Obst, Brot, etc. Unterstützte Systeme: Windows, Mac Software-Unterstützung: LaserGRBL (kostenlose Software für Windows), LightBurn (kostenpflichtige Software für Windows & Mac OS) Unterstützte Dateiformate: JPEG, BMP, GIF, PLT, PNG, DXF, usw. |
Features | Alarm: Ja
Not-Aus: Ja Reset-Taste: Ja Sicherheitsschloss: Ja Flammensensor: Ja Gyroskop-Sensor: Ja Endschalter: 2 |
Größe & Gewicht | Produktgewicht: 3,67 kg
Gewicht der Verpackung: 5,14 kg Produktgröße (L x B x H): 510x460x117 mm Verpackungsgröße (L x B x H): 800x249x117 mm Größe des Lasermoduls (L x B x H): 40x40x80 mm |
Lieferumfang | 1 x Lasergraviermaschine (unmontiert)
1 x Benutzerhandbuch 1 x Laser-Schutzbrille 1 x USB-Kabel 1 x Netzadapter 1 x Werkzeugsatz 2 x Holzplatte 1 x Aluminiumplatte 1 x Fokussierscheibe 2 x Schlüssel 1 x Luftpumpen-Kit |
Die Ausstattungsliste liest sich gut. 10 Watt sind für die meisten Heimanwendungen ausreichend Leistung. Wir haben mechanische Endstops, ein Sicherheitsschloss, einen Flammensensor inkl. Kippalarm, hohe Präzision, die Möglichkeit ein Expansion Kit zu erwerben und somit die zu Lasernde Fläche von 400x410mm auf 400x750mm zu erweitern, einen Micro-SD Slot und nicht zu vergessen, die Luftpumpe, oder wie wir sagen würden, den Kompressor.
Das alles packt Mecpow in einen transportsicheren Karton für unter 300,-€
(um genau zu sein, aktuell Stand 21.082023, 279,99€)
Auspacken, Inhalt und Auffälligkeiten:
Ein paar Impressionen…
…wie immer mit Tatkräftiger Unterstützung meiner kleinen Helfertruppe.
Beim Board handelt es sich, wer hätte es gedacht? …um das MKS LTS v2.1/ESP32
Nicht aufregend, aber es tut seinen Job in unzähligen Maschinen, ohne zu murren.
Die „Luftpumpe“ ist ein kompletter AirAssist. Finde ich prima, dass das immer mehr zum Standard wird. Ob der Kompressor in dem Fall genug Leistung hat, werden wir noch sehen.
Der passende Schlauch ist jedoch eine Zumutung.
Der ist dermaßen steif, dass es nicht mehr schön ist und eine saubere Verlegung am Laser erschwert.
Der/Die ein oder andere, gerade in unserem Alter, freut sich zwar, wenn es um das Thema Steifigkeit geht, aber bei einem Luftschlauch ist das kontraproduktiv.
Da darf Mecpow gerne mal zu Sculpfun schauen mit ihrem schönen, elastischen Silikonschlauch.
Was kann ich sonst zum Aufbau sagen? Wie immer, oder nein, wie so oft werden die Riemen per Schraube und Unterlegscheibe fixiert. Das klappt jedoch selten gut (einfach zu knapp bemessen) und daher verwende ich immer zusätzliche Unterlegscheiben, um für einen sicheren Halt zu sorgen.
Das Einfädeln der Riemen ist ein wenig müßig, mit einer gekröpften Pinzette geht es aber recht gut.
Der Sitz der Rollen war sehr gut, da brauchte es keine Justage mehr (sehr selten) aber ein paar Rollen hatten kleine Macken. Händisches bewegen der Schienen verlief aber ruhig und ohne „geholpere“.
Wo wir gerade beim Bemängeln sind, die Verbindung des Schlauches für den AirAssist (am Laserkopf) kann rechts gegen den Rahmen stoßen, dort gibt es keine Endstops.
Bis hierhin bin ich zufrieden, die von mir „bemängelten“ Punkte treffen auf fast alle Laser zu, drauf hinweisen wollte ich trotzdem.
Kommen wir zum eingangs erwähnten macPOW und ACMEr-Gefängnis
Hier schlage ich gleich zwei Fliegen mit einer Klappe. Der Laser bekommt seinen Test und das Zelt darf dabei gerne zeigen wie gut/dicht es hält und was der Lüfter zu leisten vermag.
Inbetriebnahme und erste Tests:
Der Laser lässt sich mit wenigen Klicks in Lightburn einbinden. Am besten von Hand einfügen. 400x410er Laserbereich, GRBL und Namen vergeben. Bei der automatischen Suche verwechselt er den mecPOW immer mit dem Sculpfun S30 Pro.
Die beiden Endstops funktionieren wie erwartet. Ich nutze gerne das Auto Homing vorne links.
Mit Rückblick auf die anderen 10 Watt Laser dachte ich mir, nimm doch einfach den Material Test, Standardwerte und Go!
Der kleine Laser steht ja im feuerfesten Zelt, da kann ich doch mal kurz zur Toilette gehen, dachte ich… Nun, falsch gedacht.
Er hat so viel Dampf, dass das Pappel Holz resignierend aufgegeben hat.
Flammen hat es wohl keine gegeben und da die Absaugung gut funktioniert, auch keine Geruchsbelästigung.
Apropos Zelt und Geruchsbildung.
In der Tat ist es so, dass man mit einem, speziell diesem Zelt, die Geruchsbildung nicht vollkommen eliminieren kann. Hier ist zwar der Boden geschlossen aber ein wenig kann man doch riechen. Es ist aber eher so unterschwellig.
Den Schlauch habe ich am Ende geprüft, auch optisch sieht man wie der Qualm austritt. Könnte kräftiger sein, aber ist OK und funktioniert.
Ab und an hat der Wind etwas Geruch zurück geweht, da würde ein stärkerer Lüfter vielleicht helfen?!?
Die Seite mit den beiden „Helden meiner Jugend“ hatte ich zuvor gelasert, da hätte mir seine Kraft schon auffallen müssen.
Einen Schnitttest hat er auch souverän absolviert, jedoch beim Mondmodell einen Zehntel/mm zu wenig geschnitten. Man kann es rausdrücken, was mir abends spät, aber nicht wirklich Spaß machte.
Die „musikalische“ Gravur hat er mit 7200mm/m und 100% gebrutzelt und den darauffolgenden Schnitt mit 350mm/s in 2 Durchgängen.
Wie beim Mondmodell hätte 1 Durchgang gereicht, dann hätte ich aber fummeln und vermutlich mit gebrochenen Kanten leben müssen.
Bis hierhin bin ich sehr zufrieden mit der Leistung und auch die Verarbeitung ist gut, vor allem für diese Preisklasse. Weniger gut ist der Kompressor/AirAssist.
Er ist laut, rappelt, wird sehr warm und hat nicht die gewünschte Leistung. Ich denke mir, wenn schon ein Kompressor beigelegt wird, dann darf er gerne etwas mehr Dampf haben, so ist das ein wenig halbgar.
Auch da kann ich den mitgelieferten Kompressor vom Sculpfun S30 Pro nur loben, als einer der wenigen mitgelieferten, liefert er > schönes Wortspiel.
Fazit:
Der mecpow X3 Pro mit seinem 10 Watt Modul ist ein ehrlicher, fairer Laser.
Der Aufbau ist so simpel wie nötig und dabei so stabil wie möglich.
Unauffällig verrichtet er seinen Dienst und hat „gefühlt“ mehr als nur 10 Watt unter der Haube. Im direkten Vergleich zu den anderen Geräten klingt er nach 13,8 Watt Messen kann ich das leider aufgrund fehlender, technischer Ausstattung nicht.
Sowohl Schnitte als auch Gravuren sind problemlos auf Holz und beschichtetem Holz möglich. Leder und Kunststoff möchte ich, wenn möglich, lieber nicht in der Wohnung testen und in meinem Laser Sarg steht gerade ein anderer Laser (fest verschraubt)
Das Zelt reicht für Holz aus, für „stinkige“ oder gar giftige Materialien eher nicht.
Farbiges Lasern von Edelstahl traue ich einem 10 Watt Laser eher nicht zu und ihn auf Biegen und Brechen dazu quälen (um festzustellen das er es nicht packt) muss auch nicht sein.
Zum Kompressor habe ich alles gesagt…!
Wer auf der Suche nach einem günstigen Laser Engraver für Holz, Filz, Pappe, Schiefer u.ä. ist und nicht auf „Marken“ Porn steht, der wird hier fündig.
Ein flexibler Schlauch für den AirAssist wäre wünschenswert und vielleicht überdenkt der Hersteller seine Materialwahl.
Kaufen könnt ihr den Laser bei Geekmaxi unter folgendem Link.
Mit dem Coupon: 9fuXfISR aktuell für 259,-€
Hallo, schöner Test … habe meinen vorgestern bestellt. Eine Frage … auf dem Board sieht man eine Antenne (WLAN????). Diese ist aber nirgendwo erwähnt … wofür ist die eigentlich vorgesehen, wo doch USB offiziell als einziger Anschluss vorgesehen ist?
Danke Friedrich 🙂
Das dient wohl zur Nutzung der Handy App.
Bei der Verbindung spricht MecPow nur von:
Method of Data Transmission: USB Wired Connection (Type-B)
wo bekommt man eigentlich die Datei für Helferlein?
Die findest du unter Lucky13 bei Prusa.
https://www.printables.com/de/search/models?q=lucky13
besten Dank
gestern bei Ali bestellt, inkl. Aktion und 7€ Rabatt Punkte, 213€ Versand aus EU Lager inkl.
Super Preis, du wirst bestimmt viel Spaß damit haben 🙂
Ich sag mal so, für das Geld ein netter Laser.
Was ich mag ist die halbwegs saubere Verkabelungund der doch vorhandene Platz für diese.
Guter Bericht, Danke
Danke auch 🙂
Das mit der Verkabelung gibt es in der Tat, gerade bei günstigen Geräten, oft viel schlimmer 🙁
Eigentlich störte nur der garstige Luftschlauch das Gesamtbild.
Montiert und mit Kabelbindern gesichert, wehrt er sich nicht, aber der Bereich zur Pumpe ist holprig.
Super Bericht – nicht nur weg. dem Testobjekt, sondern auch die lustige Schreibweise und „Helferlein“ finde ich prima!
Weiter so … und möge die Macht der Steifheit im Alter mit Dir sein … ;O))
Danke Harry, steife Berichte „schon wieder so ein Wortspiel“ gibt es genug da Draußen und vieles um uns herum ist auch nicht so cool wie es vor Jahren einmal war.
Da finde ich es schön, wenn man das etwas auflockern kann 🙂
10 Watt!? Genau so viel wie eine LED Glühbirne? Ist das nicht gefährlich?
Ich weiß ja nicht was du für gefährliche Glühbirnen hast, aber dran lecken würde ich weder an Glühbirnen noch an einem Laser 😉
Warum sollte man an Glühbirnen lecken?
Nun, deine Frage impliziert das Glühbirnen auch (und/oder für dich) gefährlich sind.
Bei uns sagt man, wenn es um gefährliche Geräte oder Arbeit geht, „Mensch, du sollst ja auch nicht dran lecken!“
Reicht dir das als erklärende Antwort?
Das ist soweit verständlich.
Jetzt müsste ich nur noch wissen, wo „bei uns“ ist? Ist damit das Forum gemeint, oder ist das ein elitärer Kreis von Studenten der Physik?
Danke für den Bericht. Ich bin auch noch nicht mit einem Laser in Verbindung getreten, finde aber interessant was man damit alles machen kann.
Danke auch 🙂
Du kannst mit einem Laser/Engraver noch deutlich mehr machen als ich hier immer in der kürze eines Tests zeige. Im Grunde fast wie beim 3D Druck, was du dir vorstellen kannst mit einem solchen Gerät, kannst du auch umsetzen.
Acryl Nachtlichter, personalisierte Lederwaren (stink wie Hulle) wie Brieftasche o.ä. Typenschilder, Visitenkarten aus Metall, dann die Möglichkeiten die dir ein Rotationsmodul bietet, es sind nahezu Grenzenlose Möglichkeiten.
Wenn man sich an die eine, eiserne Regel hält, einen Laser nie unbeaufsichtigt zu betreiben (so wie ich das grundsätzlich mache 😉 😀 ) kann auch nichts passieren. OK, gute Belüftung und auf die Augen achten sind die anderen beiden Punkte 😉
P.S. Ich hatte es im Artikel nicht extra erwähnt, aber es macht Sinn einen oder zwei kleine Feuerlöscher (Kostenpunkt beim Discounter um die 15,-€) und/oder eine Brandschutzdecke, griffbereit zu haben.
Hier ist zwar noch nie etwas passiert (3x auf Holz klopfen) aber es gibt ein beruhigendes Gefühl und sorgt für bestmögliche Sicherheit, sollte doch mal was passieren.
Hallo, danke für den spannenden Bericht!
Das mit dem Pappelholz ist mir auch passiert. Ich hab die Krise bekommen, denn immer wenn ich es schneiden wollte, ist der Schnitt verbrannt und es wurde nicht durchgelasert. An manchen Stellen des Holzes hat es geklappt. Hast du eine Lösung für dieses Problem?
Liebe Grüße
Danke auch 🙂
Ich hab den Laser schon länger nicht benutzt, meine aber mit nem Honeycomb und anderen Werten hat es nacher gut geklappt. Speed hoch, Power runter 😉
Das Gerät hat ja viele Schnittstellen. Ich gehe davon aus, dass du es für Lightburn per USB am PC befestigt hast?
Aber geht es genauso gut mit WLAN, und was macht man mit microSD? Ich kann mir nicht vorstellen, dass man dann einfach offline ein Programm abfährt, wie beim Drucker…?
Aber insgesamt ein krasses Teil.
Du hast natürlich Recht, den mecpow spreche ich via USB-Kabel vom Laptop an und steuere ihn mit LightBurn.
Weil das für mich „Normalität“ ist, bin ich gar nicht auf die Idee gekommen den Micro-SD Port zu testen.
Ob das überhaupt geht weiß ich nicht, wir haben ja kein Display um etwas auszuwählen?!?
Kann also gut sein dass das nur zum Flashen einer Firmware ist.
In den Spezifikationen ist auch nur USB als Verbindungstyp angegeben. Mal sehen ob ich was Zusätzliches herausfinden kann.
Das ein ESP32 WLAN und BT kann, bedeutet ja nicht automatisch, dass die Hersteller das auch nutzbar machen.
…und ja, für gute 250,-€ ein krasses Teil.
Auch wenn ich mich für Laser so rein gar nicht interessiere, meine ich, erkennen zu können, dass Du einen prima Testbericht erstellt hast! (das gilt auch für Resin 😉
Danke Fritz 🙂
…ich tüftel noch wie „ich/wir“ dir einen Laser schmackhaft machen können?!?
Lustige Designs in die neuen Autositze brennen vielleicht? 😀
Autos sind eher Plotterland 🙂
Hobby Verrückt wie wir sind, können wir auch damit dienen 😉