Longer LK5 Pro

Der erste Drucker, der mir im Zuge eines „Auftrags-Review“ zugeschustert wurde, war der Longer LK4 Pro. Heute, gut 10 Monate und einige Reviews später, habe ich den großen Bruder hier stehen und weiß nicht wirklich was ich schreiben soll.

Der Longer LK5 Pro ist quasi eine etwas größere, aber exakt identisch aufgebaute Kopie des kleineren LK4 Pro. Mit einem Bauraum von 300 x 300 x 400mm überragt er seinen kleinen Zwilling um lediglich 80mm in der Breite und Tiefe und (ja gut, zugegeben um stolze) 150mm in der Höhe.

Die technischen Daten

Bis auf die Größe und das Gewicht sehen wir keine Abweichungen zum LK4 Pro. Daher werde ich hier auch nur auf die tatsächlichen Unterschiede eingehen, denn der ausführliche Test zum Longer LK4 Pro umschreibt und beschreibt wirklich alles, was man am LK5 Pro 1:1 wiederfinden kann.

Unterschiede in der Ausstattung

Aufgrund der Druckhöhe von 400mm hat man dem LK5 Pro zwei Stabistangen gegönnt, welche den Z-Rahmen gegen Schwingungen versteifen soll. Dafür sind oben und unten passende Halterungen bereits angebracht und man braucht die Stangen nur auf die richtige Länge bringen und anschrauben.

Das Glasbett ist geblieben, allerdings ist die FakeTak Auflage einer Ultrabase-Beschichtung gewichen. Da hat man sich den anderen Druckerherstellern, allen voran Creality, angepasst und auf die ehemals so beliebte Ultrabase (im Fake-Design) gesetzt. Allerdings finde ich, dass der Zenit dieser Druckoberfläche mittlerweile überschritten ist. Diese hier hat zwar eine sehr gute Qualität und bei PLA eine sehr gute Haftung, aber es gibt mittlerweile bessere und praktischere Auflagen.

Ich würde gerne noch weitere Unterschiede aufzeigen, aber es gibt schlicht keine.
Oder doch: Der Filamenthalter sitzt nun etwas schräg.

Der Rest der Ausstattung ist exakt die gleiche wie beim LK4 Pro. Identisches Netzteil, identisches Hotend mit dem seltsam anmutenden, aber dennoch ausreichenden, seitlich angebrachten und liegenden Axiallüfter, identisches Mainboard und ja….sogar der Kühlkörper auf dem SD-Schacht ist wieder da.

Und kein Witz – identische Firmware. Der LK5 Pro, der hier ankam hatte die Firmware vom LK4 Pro inne. Tatsächlich merkt man das nicht, bis man den Drucker leveln möchte und dieser in X und Y Richtung nur 190mm anstelle der notwendigen 280mm zum zweiten Levelpunkt fährt.

Somit musste ich zuerst die Firmware von der Herstellerseite laden und flashen.
Sehr unschön, denn das ist definitiv nicht Einsteiger freundlich.

Aufbau und Einrichtung

Was soll ich sagen: Lest den Test zum LK4 Pro und schraubt am Ende die beiden Stangen an den Z-Rahmen. Thats all und the same procedure as 10 months ago.
10 Minuten und der Drucker steht, weitere halbe bis dreiviertel Stunde um auszurichten und zu justieren.

Das Heizbett ist in gut 4 Minuten auf 60°C aufgeheizt und hat eine zu vertretende Unschärfe der Wärme zum Rand hin.

Das Leveln des Druckers (nachdem die richtige Firmware aufgespielt war) ging auch erstaunlich leicht von der Hand, da das Heizbett bei meinem Modell sehr eben war. Der LK5 Pro kommt ohne Schnickschnack daher. Kein Sensor, lediglich manuelles Leveln über die Bettschrauben. Nach zwei Durchgängen war alles erledigt und der Drucker war bereit für seinen ersten Druck.

Die Ergebnisse

Und diese Ergebnisse lassen sich ebenfalls sehen. Für einen Drucker aus dem absoluten Billigsegment – wir vergessen nicht, dass damals der LK4 Pro baugleich zu einem im Test grenzwertigen Alfawise war – sind die Ausdrucke wirklich gut. Da lässt sich überhaupt nicht meckern. Aber das war beim LK4 Pro ja ebenfalls schon der Fall und bei identischen Komponenten erwarte ich auch irgendwie identische Ergebnisse.

Benchy, vorgeslict von der mitgelieferten SD-Karte. Da gibt es aus meiner Sicht nichts dran zu meckern. Unten dann der Testwürfel. Optimiert ist das Druckerprofil an dieser Stelle und für den Rest der Testdrucke noch nicht. Aber out of the box mit einem Standardprofil ist das wirklich gut.
Und der obligatorische Marvin mit 0.12mm Schichthöhe. Keinerlei Beanstandungen.
Schnelles Fazit

Wer einen günstigen Drucker mit großem Bauraum sucht und keine Ansprüche an eine üppige Materialkompatibilität stellt, der ist hier genau richtig und macht mit dem LK5 Pro rein gar nichts verkehrt.

Es ist nun der zweite Longer, den ich getestet habe und beide machen ihre Sache gut. Beide aus dem Stand heraus mit etwas Verzögerung aber insgesamt ohne großen Aufwand. Der LK5 Pro punktet hier nochmal etwas mehr, wegen der größeren Baufläche und des im Gegensatz zu manch anderem (und auch teurerem) 300 x 300 Drucker ebenen Druckbett.

Der Longer LK5 Pro kostet aktuell 286EUR direkt im Shop von Longer3D

 

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Mit dem Code: drucktipps3d-longer3d gibt’s von 15. Juni bis 25. Juli im Offiziellen Longer Store nochmal zusätzlichen Rabatt, der Endpreis kommt dann auf 244,- Euro
Link: https://www.longer3d.com/products/lk5-pro-fdm-3d-printer

Zum Monatsende soll der Longer dann auch bei Amazon erhältlich sein.

5 Kommentare

  • Also ich hatte mit meinem Longer LK5 Pro nicht solche komischen Prints gehabt. Mein XYZ-Würfel hatte exakt die Maße 20x20x20 und auch mein Boot war sehr viel sauberer als das hier auf den Bildern gesehene.

  • Hm….nach dem Bericht hier, habe ich das Angbot von Longer abgelehnt.
    Einfach Langweilig, es wird immer schwerer die Rosinen zu entdecken.

    Grüße
    Fred

  • Scheint aber einen ziemtlichen Z-Wobble zu haben. Ansonsten wirklich ok für den Preis.

    • Ja, ich gebe Dir Recht. Manch anderer Drucker brauchte aus dem Karton heraus nicht so eine akribische Einstellung der Laufrollen. Ich habe das auch noch nicht gänzlich optimiert. Auf den Fotos sieht es aber tatsächlich auch schlimmer aus, als es in natura zu bemerken wäre.

      • Schau Dir mal die Rollen ganz genau an. Beim Alfawise U30Pro (Longer LK4 Pro) waren die meisten Rollen beschädigt, und hatten kleine Macken an der Lauffläche. Nach Tausch der Rollen hat er sauber gedruckt.

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