Enotepad (Sunlu) Rainbow Silk PLA

Ganz kurz, bevor die 20% Aktion auf Amazon.de abläuft, schnell noch ein paar Worte zum Rainbow Silk PLA Filament…

Irgendwie lief hier die Koordination schief und ich hab das normale PLA getestet, während Sunlu/Enotepad die 20% Aktion für das Rainbow Silk vorbereitet hat. Entsprechend drucke ich jetzt grad wie bekloppt Rainbow Silk und der Stapel an Testdrucken aus dem normalen PLA kann ich erst mal nicht brauchen. Wie dem auch sei. Nun muss halt ein Kurztest her:

Verpackt ist das ganze wie das bereits getestete PETG neulich: Karton, Vakuumbeutel mit Silikagel und Qualitätskontrollzettel. Siehe auch hier: Filament-Test: Enotepad PETG. Auch beim Enotepad Rainbow Silk ist das keine absolute Bilderbuchwicklung aber auch wieder ordentlich genug.

Ein kompletter „Farbdurchlauf“ mit Enotepad Rainbow Silk PLA

Eigenschaften:

Mit der Durchmessertreue ist das so ein Ding: während das Enotepad PETG und das normale PLA wunderbar seine Toleranzen 1.75 mm +/- 0,02 mm einhält, messe ich beim Enotepad Rainbow Silk PLA seit Beginn der Rolle bisher immer 1.78 mm (+/- 0,02). Also auch schon irgendwie konstant, aber mit 1.78 mm halt von vornherein etwas dicker als normal. Man könnte auch streng sein und es als 1.75 mm +/- 0,05 mm bezeichnen, aber effektiv ist es besser als 0,05 (weil es geringer um einen höheren Durchmesser schwankt – wenn das Sinn macht?). Langer Rede kurzer Sinn: Durchmesser gefallen mir bei den normalen Enotepad Filamenten besser, sind aber trotz allem gut.

Auswirkung hat das erst mal keine, da man den Flow für das Silk Filament sowieso nochmal separat kontrollieren sollte, denn…

… ebenso auffällig ist das andere Extrusionsverhalten des Rainbow Silk. Ein Effekt, der schon bei den vor einer Weile getesteten Geeetech Pink Silk oder Rainbow Silk von Geeetech bemerkbar war: das Aufquellen nach der Extrusion aus der Düse ist merklich ausgeprägter als bei normalen PLA, bzw. es zieht sich in sich zusammen. Frei in die Luft extrudiert kommen da Strang-Dicken mit einem Millimeter und mehr zusammen – aus einer 0,4 mm Düse. Das ist faszinierend zu beobachten und dürfte zumindest mal als deutliches Anzeichen dafür herhalten, dass es sich bei den Silk Filamenten um kein normales PLA mehr handelt. Wir hatten damals kein Silk im Angebot, ich weiss zu Silk Filament also auch rein gar nix und viele habe ich davon noch nicht getestet.

Druckbarkeit:

Zwar werden damit die Drucklinien nicht breiter oder sonstwie verändert (ich kann zumindest keinen Effekt diesbezüglich feststellen), aber ich behaupte, dieser Effekt hat Auswirkung beim Druck von Überhängen: der Curling Effekt ist nämlich mit dem Silk Filament in meinen Test deutlich ausgeprägter und flache Überhänge sind mit dem Silk merklich schwieriger zu drucken, siehe das angefressene Ohr und das wellige Kinn am ansonsten schön gedruckten Moai:

Oder hier am Omnom, der mit normalem PLA sauberer gedruckt wird und hier mit dem Silk merkliche Dellen z.b. an der „Nase“ zeigt, klassisches Curling in Aktion:

Ein Drucker mit effektiverer Kühlung und vielleicht auch geringere Raumtemperatur (es ist grad recht warm hier im Druckerkeller) dürfte hier auch nochmal helfen, aber ich meine, das ist eine Sache, die man schon auch erwähnen sollte, wenn man bei Filamenttests darüber stolpert.

PS: Inzwischen habe ich die Theorie in der Praxis antesten können: isso.  Mit angenehm kühler Raumtemperatur und etwas stärkerer Bauteilkühlung druckt es die Überhänge fehlerfrei.

 

Optik:

Farbe und Glanz der Drucke sind mit diesem Filament klasse, der „Seidenglanz“ gibt einfach einen tollen Effekt. Aber auch beim Enotepad Rainbow kommt der Rainbow Effekt nur bei riesig großen Druckteilen voll zu tragen: einen komplett Durchlauf aller Farben braucht gut 250 g oder mehr an Filament, also am besten bissl mehr also eine 1/4 Rolle. Mit dem kleinen Moai oder der Vase hier kriegt man im besten Fall einen einzigen Übergang zu sehen:

Die Vase hat keinerlei schwierige Überhänge und wurde im Vasenmodus richtig gut gedruckt (Qidi X-Plus).

Hier mal etwas geklotzt statt gekleckert, dieser 20 Stunden Druck (CR10S Pro & Microswiss AllMetal) mit etwa 200 g Material hat immer noch keinen kompletten Durchlauf, ist aber bis auf ein bissl Stringing um den Kopf rum sehr ansehnlich geworden:

 

Ersteindruck:

Letztendlich will ich also so sagen: die Optik, der Seidenglanz, des Silk Filaments ist hervorragend und super schön. Der Rainbow-Effekt kommt aber nur bei großen Druckteilen zur Geltung und die Druckqualität ist nicht ganz so gut wie bei normalem PLA, der Einsatzbereich also klar umrissen: Nur für hübsche Dekostücke, die leicht zu drucken sind.

Normalerweise verlangt Enotepad / Sunlu 29,99 Euro für das Kilo Rainbow Silk PLA auf Amazon.de. Der Preis geht noch in Ordnung für ein „Effekt-PLA“, die sind auch sonst gerne mal etwas teurer als die Standard PLAs.

Aktuell bekommt man es nun doch ohne Code für 23,99.. das hätte eigentlich der Coupon Preis sein sollen.. uhm. ja. ich weiss jetzt auch nicht, irgendwie alles bissl ein Durcheinander.

5 Kommentare

  • Ich habe bisher das SUNLU silk silber, rot, blau und schwarz getestet. Und finde es von der Optik her echt Klasse.
    Haftung: Keine Probleme auf Glasbett mit Printa Stick
    Normalerweise hatte ich bei relativ kleinen Teile auch gar keine Probleme mit „brüchig“ oder besonderen Einstellungen.
    Aber bei dem „Creature Trash“ in den oberen Schichten nun doch. Nachzulesen unter:
    https://drucktipps3d.de/forum/topic/dremel-3d45/?part=14#postid-106352

  • Danke für den Test, an der Stelle mal eine Frage zur allgemeinen Erfahrung mit silky filamenten.
    ich habe da jetzt schon bei mehreren Marken die Erfahrung gemacht dass die (zumindest für PLA) gar nicht soo einfach zu drucken sind.
    aktuell habe ich eine Rolle von Tinmorry hier, da will die Haftung auch nicht so richtig gut sein, trotz 0,6 mm Düse deutlich brüchiger der Temperatur tower als bei z.b. sunlu PLA

    deckt sich das mit der schlechteren Haftung mit euren Erfahrungen? Oder habe ich noch irgendwas nicht verstanden was man bei silky anders machen muss als bei normalem PLA?

    • Ich hab es nicht mit „silky“. Hatte nur mal 2 Proben grün und silber in einer Lieferung von 3dJake. Das hat sich völlig normal drucken lassen.

    • Haftung ist mir jetzt noch nicht aufgefallen, aber grundsätzlich unterschreibe ich die Aussage sofort, dass sich die Silky PLAs anders drucken – von angepassten Einstellungen profitieren. Ich hab jetzt allerdings jetzt auch nur erst 4 Silk PLAs getestet, das Enotepad hier, Geeetech Silky Pink & Rainbow und ein Silky Gold Eryone.

      • Danke euch für die Einschätzung, frag mich was man sonst noch beachten könnte, wenn Temp und flow angepasst sind
        Geschwindigkeit und Lüftung wie normales Pla?

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