ELEGOO Mercury Plus – Wash & Cure Station

 

Was macht den Druck mit Resin oft unbequem und ist auch gerne lästig? Richtig!  Das Nacharbeiten der Druckteile nach dem Druck.

Hier möchte ich heute die ELEGOO Mercury Plus Waschmaschine vorstellen und zeigen was sie kann. Braucht man so etwas?  Wie nützlich ist sie?

Die Waschmaschine habe ich mir selbst gekauft und das warum zeigt der Test.

 

 

 

Lieferumfang:

  • Wash & Cure Basis fertig montiert mit einem gelben UV-Deckel.
  • Netzteil.
  • Waschbehälter mit 3 Liter Fassungsvermögen und Deckel
  • ein kleiner Waschkorb zum Einhängen und zum Reinigen für bereits abgelöste Druckteile.
  • Aufhängung um die Druckplatte komplett einzuhängen.
  • Drehteller aus Glas?! mit einem starken Magneten.
  • zwei Innensechskantschlüssel.
  • eine Anleitung.

Preis:  120€ (Stand 09/20)

 

Ordentlich verpackt kommt die Waschstation sicher an.  Da gibt es nichts weiter zu sagen, das passt alles.

 

Technische Daten:

– Steuerung: Touch-Tasten.
– Nennleistung: 12V/4A. 48 W
– Bedienung per Touchtasten
– Farbiges OLED Display zur Zeitanzeige und dem Modus.
– UV-Licht: 385 nm + 405 nm (jeweils 8 LED’s in einer Doppelreihe).
– Zeiteinstellung: 0-15 Minuten.
– Abmessungen: 200 mm x 200 mm x 352 mm.
– Maximales Waschvolumen: 125 mm x 85 mm x 160 mm.
– Maximale Aushärtungsgröße: φ140 x 165 mm.
– Nettogewicht: ca 4,8 kg.

 

 

 

Behälter:

Der Waschbehälter selbst fast 3 Liter.  Ich nutze gerne Brennspiritus zum Reinigen. Die Anleitung selbst sagt, die Maschine ist nicht für wasserabwaschbare Resine geeignet!  Da kann ich jetzt wenig zu sagen, ich habe es halt nicht probiert.

Und der Korb für abgelöste Druckteile passt auch gut in den Behälter hinein, aufgehangen wird er an der Z-Achse der Station oben mit einem Winkelblech. Seine Position ist fest!

Schade finde ich, dass der Korb zu grobmaschig ist. Gerade richtige Kleinteile können da schnell durch die Maschen hindurchfallen und werden dann vom Rotor wohl geschreddert.  Wenigstens der Boden hätte ein feineres Gewebe haben dürfen.

 

 

Waschen:

Mit den Touchtasten, die treffsicher reagieren, wird die Maschine bedient. Alle Tasten und auch die Anzeige sind dabei beleuchtet.

Mit der Modetaste wechselt man zwischen Waschen und Trocknen hin und her.  Die Minus- und Plustaste setzt die Zeit um jeweils 30s hoch oder runter, festhalten lässt die Zeit automatisch um jeweils 30s ansteigen oder absteigen, was ich sehr praktisch finde.

On/Off startet, stoppt oder pausiert die Maschine. Entscheidend auch, ohne Deckel kann die Maschine nicht benutzt bzw. gestartet werden. Ein durchaus gutes Sicherheitskonzept wie ich finde!

Nach Start der Maschine fängt sich im Behälter der Rotor langsam an zu drehen und beschleunigt dabei. Er wechselt auch die Drehrichtung und so entsteht ein richtiger Strudel im Behälter. Die Zeit läuft dabei langsam herunter.

Leider lassen sich die Tastentöne nicht abschalten, allerdings sind sie in einer akzeptablen Lautstärke. Das Ende der Arbeit wird auch mit einem Signalton angezeigt. Wer das Nebelhorn des Elegoo Mars kennt, wenn er startet und fertig ist mit dem Druck, der weiß was laut ist. Dagegen ist der Ton hier viel sanfter und auch leiser, ja schon mehr angenehm.

Gewöhnungsbedürftig finde ich die gelbe Haube. Das ist schon eine krasse Farbe die einem da ins Auge leuchtet. Mehr so in Richtung neongelb.

Interessantes Nebendetail, der Deckel vom Mars (1. Version, die anderen denke ich wohl auch) passt auch auf die Station drauf und umgekehrt.  😉
Schön mitgedacht ELEGOO, gefällt mir!  🙂

 

 

Mit der roten Haube des Mars, da kann ich nur sagen:  GEILES LICHT!

Stellt man die Maschine so auf, da kommt kaum wer darauf für was die Box denn gedacht ist, da wird viel mehr der Gedanke aufkommen: „Was ist das für eine Lichtmaschine?“ Allerdings reflektiert das Licht in der roten Box dermaßen stark, da schaut man auch nicht wirklich lange hin, da ist die gelbe Hülle doch etwas angenehmer vom Licht her.

 

Trocknen bzw. nachhärten: 

Nach dem Waschen sollten die Druckteile gut getrocknet werden bevor sie zum Nachhärten aufgelegt werden, sonst bilden sich hässliche weiße Ablagerungen. Der Behälter mit dem Isopropanol oder Brennspiritus wird an die Seite gestellt und der Drehteller aufgelegt. Das ist nicht so einfach wie gedacht, der Magnet im Drehteller ist sehr kräftig und man hat Mühe die beiden Bohrungen genau zu treffen beim ersten Aufsetzen. Leider verkratzt man damit die Basis sehr leicht, das finde ich nicht so schön.

Pluspunkt:  Der Drehteller ist klar, das Licht kann so von der Seite und reflektierend auch von unten durch den Teller scheinen. Bis auf den Mittelkern selbst eine gute Lösung.

Warum jetzt nicht einfach 4 weitere LED’s, je 2×2 für die beiden Wellenbereiche, von unten unter den durchsichtigen Teller hindurch strahlen, kann ich nicht sagen, wäre aber eine gute Idee!  Diese Idee stammt von @mehrwiedu

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Der Rotor im Behälter lässt sich zur Reinigung auch entfernen. Auch ein nettes kleines Detail. Ob der Behälter, der Waschkorb oder auch der Drehteller separat noch als Ersatzteil zu bekommen sind, konnte ich bis jetzt nicht in Erfahrung bringen. Schön wäre es allemal.

 

Schön finde ich auch die mitgelieferte Anleitung.  Auch wenn sie nur in englischer Sprache vorliegt, so bringt sie doch nützliche Ratschläge mit sich, auch im Punkt: „Was ist mit den Resten?“

 

Nachteil:

Einen kleinen Nachteil hat die Maschine allerdings. Möchte man Teile mit dem Druckteller zusammen waschen, dann gelingt das nur mit einem Druckteller vom ELEGOO Mars, andere Druckteller vom Longer30, Anycubic Photon etc. passen nicht an den Halter, da sie sich nicht fixieren lassen oder wie beim Photon überhaupt nicht auf den Halter passen, der dafür zu breit ist.   Hier wäre es gut gewesen, wenn wenigstens auf dem Halter eine Mutter mit Gewinde etc verbaubt gewesen wäre, so hätten wenigstens einige Druckteller anderer Hersteller auch gepasst.

Druckteller Orange30 – passt nicht – kann nicht befestigt werden.

 

Druckplatte Elegoo Mars

 

Halter

 

Der Halter selbst macht einen guten Eindruck, er lässt sich leider nur auf Druckteller vom Elegoo Mars anwenden.

 

 

 

 

 

 

Innenleben:

Innen gibt es nicht viel zu sehen, ein Schrittmotor treibt den Teller an, vorne sitzt eine Steuerplatine im Gehäuse, welche die Tasten und auch das Display bedient.  Hinten befindet sich ein Schalter und der Stromanschluss für 12 Volt. Die UV-Leiste ist auch mit einem Stecker angeschlossen und wird von unten mit einem kleinen Lüfter gekühlt.

Gut zu erkennen sind hier auch 4 runde Neodymmagnete, die den Drehteller mit seinen Bohrungen halten.

Motor für den Teller und Lüfter für die UV-Leiste.

Steuerplatine

 

Stromanschluss mit Schalter

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Fazit:

Ich drucke ja recht viel mit Resin und bis jetzt habe ich mir immer selbst geholfen mit ein paar verschließbaren Behältern zum Waschen, reichlich Küchenpapier, welches man sowieso beim Drucker selbst benötigt, sowie einer Selbstbautrocknungskammer in Form eines Kartons mit aufgelegter Nagellampe vom Chinamann.

Das funktioniert so, keine Frage, aber langsam wurde mir das auch etwas zu viel gebastel damit. Eine Waschstation wollte ich eh schon länger haben, hab es aber einfach hinausgezögert, weil die Geräte mir einfach zu teuer waren. Ganz ehrlich und ganz einfach!

Seit kurzer Zeit kann man die Elegoo Mercury Wash & Cure kaufen und das für einen guten Kurs (Stand 09/20) von derzeit 120€.

Den Preis finde ich absolut okay und es ist zu erwarten, dass der Straßenpreis vielleicht sogar in einigen Wochen auf unter 100€ sinkt oder sogar als Angebotspreis auftaucht. Da kann man eigentlich nicht wirklich viel verkehrt machen. Klassisch gesagt kann ich sagen: „Wäscht, härtet, spart Zeit und Nerven“   Die Bedienung ist selbsterklärend, da braucht man nichtmal ein Handbuch dabei, um zu verstehen was wie funktioniert.

Die Haube sitzt gut, Sicherheitsfunktion ist gegeben, ohne Deckel kein Betrieb der Maschine möglich, sehr einfache Bedienung, wertiges Metallgehäuse und eine nicht zu hohe Geräuschkulisse machen das Gerät stimmig, auch wenn man beim Waschen die Turbine hört, sowie einen Lüfter im Gerät, der sich allerdings nach einer Zeit x abschaltet im Stand.

Leider passen die Druckteller anderer Hersteller nicht an die Halterung, das finde ich etwas schade und ein wenig zu kurz gedacht von Elegoo.

Trotzdem ist die Mercury für mich eine klare Kaufempfehlung für Vieldrucker.

 

 

 

 

22 Kommentare

  • Ich hab mir dieses Waschmaschinen Bundle gleichzeitig mit dem Elegoo Mars 3 gekauft. Bin aber ganz schön enttäuscht gewesen, als ich feststellen musste, dass die Druckplatte für den Behälter zu groß ist . Muss halt vorher alles runter und dann im Korb waschen. Funktionieren tut sie super! Bloß ist mein Drehteller gelb und nicht durchsichtig .

    • Das sollte man vorher prüfen. 🙂 Hier im Forum sind die üblichen Waschmaschinen alle getestet und ausprobiert. Die Info, dass der Mars 3 eine größere Druckplatte hat, die nicht in die Mercury Plus passt, wäre schnell gefallen. 😉
      Gelb? Da klebt dann eine Folie drauf, die man abziehen darf….

      • Ich werde es mit der 2.0 versuchen. Diversen Berichten zur Folge klappt es mit kleinen Anpassungen.
        Ich möchte einfach keine riesige Waschmaschine mit 10 Liter Iso da rumstehen haben.
        Leider zeigt sich Jake grade von seiner unangenehmen Seite und liefert frühestens in KW1….

      • Da ich ganz neu auf dem Gebiet bin, habe ich mich einfach auf die Angebote verlassen und der Gedanke dass das nicht passen könnte, war da eben (noch) nicht da ;). Das mit dem „gelben“ Teller … *lach* ist mir mitten in der Nacht wie Schuppen von den Augen gefallen, dass da wohl noch die Folie draufklebt!! Und ja, ich hab mich auch ganz schön geniert 😉 *lach*

  • Ich habe mir die Mercury Plus zusammen mir dem Mars 2 Pro als Einstieg in die Resinwelt gekauft.
    In der Beschreibung gibt es keinerlei Zeitangaben. Lediglich auf der Webseite findet man eine Härtezeit von 2 Minuten bei Modellen bis 30mm Durchmesser. Mir erscheint das etwas wenig. Wie sind da Eure Erfahrungen?

    • Das passt schon mit den 2 Minuten bis 30mm Durchmesser. Das es da keine genauen Werte gibt liegt einfach daran, dass jedes Druckteil anders ist, mit anderem Resin gedruckt wurde und das noch auf unterschiedlichen Druckern.
      Somit kann kaum genau gesagt werden wie lange ein Teil gewaschen oder nachgehärtet werden muss. Filigrane Teile werden krumm, wenn sie zu lange nachbelichtet werden, Finger an Figuren z.B.

      Daher kann ich den Hersteller eine solchen Waschmaschine verstehen, wenn er keine exakten Angaben machen kann.

  • blackbird2016

    Heute von Amazon angekommen.
    Wäscht wie ein grosser! Geil!
    Curing-Modus…. LEDs gehen nicht an nur der Lüfter.
    Gerät stinkt nach Elektronik, bis auf die Beleuchtung der Tasten komplett tot!
    Scheisse!

    …Neu bestellt. Altes geht zurück.
    Ich denke, den Teller und die Waschbox behalte ich. Guckt sich bei Amazon eh keiner an, das geht ja direkt in die Presse…

    • Ärgerlich!!
      Wenn Du Zeit, Lust und Muße hast, nimm mal den oberen Deckel ab, sind nur 4 Schrauben dann kann man den anheben. Vorsichtig, die Kabel sind lang aber nicht ultralang! Bei meinem ist es so, da wurde Heißkleber etwas sinnlos verteilt und da wo ich ihn erwartet hätte ist keiner. Das habe ich im Bericht nicht erwähnt, da ich nicht sagen kann ob das Zufall ist oder ob es als Serie so sein soll. Ich tippe drauf, dass einfach einige der Stecker bei Dir sich losgerappelt haben, da sie wie bei mir auch an Heißkleberschwund leiden…..

      • blackbird2016

        Ich hatte den schon offen. Das war das Erste was mir eingefallen ist. Die Stecker waren überall drauf. Aber da mach ich keine Experimente. Der Neue kommt morgen, so Gott will.

        • https://www.youtube.com/watch?v=tWF1EC2axwA

          Seit wenigen Minuten online, Zufall? 😀 Muaahaha… 🙂

          • blackbird2016

            Wer weiss….
            Ich tausche auch das Board, kein Problem.
            Aber so neu wie das ist geht das zurück. So ein Ersatz-Board über Elegoo wird länger dauern als
            ein neues Gerät von Amazon. Und ich will das jetzt endlich benutzen.
            Ewigkeiten ging das ohne und ich war zufrieden.
            Wenn man es dann erstmal im Einsatz (bei mir halt nur Waschen) gesehen hat,
            dann will man nichts Anderes mehr…

            • War auch mehr Zufall das mit dem Video. 🙂
              Ich kann Dich verstehen, ich würde das Gerät auch nach ein paar Versuchen Retoure gehen lassen!!!!
              Das Ding ist ja kein Hexenwerk, aber funktionieren sollte es schon.

              Und stimmt, wenn man einmal so eine Station genutzt hat, bleibt man auch dabei! Waschen, härten, man hat Zeit für andere Dinge zwischen diesen, kann einen neuen Druck vorbereiten etc. Das spart schon Zeit! Bis dato, schrieb ich ja, war ich zu geizig für so eine Station, aber 120€….das ist es mir durchaus wert.

              • blackbird2016

                Mein neues Gerät ist mittlerweile da und ich bin begeistert!
                Seit mehr als einem Jahr habe ich mit nem Magnetrührer, passendem „Eimer“ und einer Nageltantenlampe gearbeitet. Das hat funktioniert und ist auch vollkommen in Ordnung.
                So ein Wash & Curing Gerät macht das (Hobby-)Leben einfach deutlich angenehmer“

  • Hallo,

    da möchte ich doch auch einmal meinen Senf dazu geben.

    Ob solche eine Station sinn oder keinen sinn macht , würde ich eher an dem Punkt festmachen, wieviel Drucke ich.
    In meiner Werkstatt stehen 9 Resin Drucker. In einem Bad mit Ultraschall kann ich den ganzen bedarf Reinigen. Dafür wäre mir so ne Box zu wenig.
    Für zu Hause und bei wenig Drucken ist das Gerät ne Super Idee. Für kleine Drucke auch Super geeignet. Hier habe ich dann im unteren Bereich bis mittig ein Fliegengitter nachträglich montiert.
    Klappt Super. Aber kein hoher durchsatz. Da aber der Reinigungs effekt sehr Hoch ist, baue ich mir solch eine Wanne mit 2 Antrieben gerade selber, um mehr durchsatz zu bekommen.

    Was vieleicht noch wichtig ist, ich reinige mit Meister Propper. Günstig und mann kann es in verschiedenen Feruchsrichtungen bekommen.

  • Hatte gar nicht gedacht, dass du bisher noch keine Waschmaschine gehabt hast, wo du doch so viele Resin-Drucker hast. Wegen der Idee mit dem transparenten Drehteller und den LEDs darunter stellt sich auch die Frage, ob das Material tatsächlich für UV-Licht durchlässig ist.

  • Danke für den ausführlichen Bericht. Ich bin mir auch am Überlegen, eine solche Station zu kaufen. Interessieren würde mich die Waschleistung. Ist das Ergebnis vergleichbar mit einem Ultraschallbad, oder gibt es da Unterschiede?

    • Zugegeben, eine schwierige Frage, da der Ansatz des Waschens zwischen Ultraschall und der Waschstation unterschiedlich ist. Rein von der Waschleistung finde ich die Waschstationen gut, ich kann hier die Druckteile im Strudel 15 Minuten waschen lassen, damit werden sie richtig sauber, wobei 5 Minuten da auch schon reichen. Problem ist mehr die Größe der Druckteile selbst! Sind es filigrane kleine Teile kleiner als ca. 10x10mm, dann könne sie im Waschkorb durch die Maschen fallen und werden dann vom Rotor geschreddert. Da ist ein Ultraschallbad, welches ja keinerlei mechanischen Einfluß hat, besser geeignet. Dafür kann das Ultraschallbad nicht nachhärten, was dieses Station dann eben auch mit dabei bietet.
      Ich würde einen Kauf anhängig machen von der Größe der Druckteile!
      Sauber werden die Teile allerdings sehr gut! Der Rotor lässt einen ordentlichen Strudel im Behälter aufziehen und er wechselt auch die Drehrichtung beim Waschen.

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