Elegoo Mars 4 Ultra 9K – der Größte unter den Kleinen!

„Mars macht mobil, bei Arbeit, Sport und Spiel“, ich bekomme diesen Ohrwurm einfach nicht weg, seit ich am Artikel zum Mars 4 Ultra sitze. Ich stelle fest, ich bin alt.

Aber gut, der Mars 4 Ultra ist eine großartige Ergänzung zum Saturn 3 Ultra, glänzt er doch mit den gleichen/ähnlichen Eigenschaften wie sein großer Bruder, benötigt deutlich weniger Platz und auch das Handling ist einfacher, gerade für Einsteiger, die trotzdem nicht auf Qualität verzichten wollen.

Nicht unerheblich ist auch die Nacharbeitung des Resin Drucks. Wer den Mars 4 Ultra einsetzt, benötigt keine exorbitant große Wash & Curing Station.

Nachfolgend habe ich dem Mars 4 Ultra auf die Finger geschaut und berichte euch davon.

Der Mars 4 Ultra wurde uns direkt von Elegoo zur Verfügung gestellt. Es gibt keine Absprachen oder Vorgaben zum Test.

Links in diesem Artikel sind Affiliate Links. Wenn ihr über diese Links etwas kauft, kostet es euch keinen Cent mehr, unterstützt aber das Forum ein wenig.

Noch eine Sache, bevor es los geht.
Dort > https://drucktipps3d.de/sunlu-red-wax-resin-und-resin-detergent-im-kurztest/ bin ich auf den Umgang mit Resin/Epoxid/Reinigungsmittel eingegangen und empfehle einen kurzen Blick bei Interesse.
Vielleicht schreibt ihr bei der Gelegenheit mal in den Kommentaren wie ihr das seht und welche Nachbearbeitungsroutine oder „Sicherheitsmaßnahme“ eingesetzt wird.

 

Jetzt aber…

Verpackung und Inhalt:

Eigentlich bedarf es keiner großen Worte mehr, gibt es heute noch einen Hersteller aus China der schlecht Verpackt? Am Ende wäre es ja auch mehr Ärger als Nutzen, wenn durch den Verzicht einer guten „Versandkartonage“ der Kunde mit Transportschäden leben müsste.

Erst vor wenigen Tagen konnte ich einen Blick auf eine Statistik zu DOA (Dead on Arrival/Defekt bei Ankunft) werfen. Elegoo schnitt dort sehr gut ab, wenn ich es noch recht auf dem Schirm habe, sogar als bester Hersteller in der Kategorie. Die Liste war erstaunlich lang und umfasste Daten zu Anycubic, Geeetech, Elegoo, Creality, Artillery, FLSUN, Kingroon, Qidi und noch etliche mehr.

Der Drucker wird auch diesmal sehr ordentlich verpackt geliefert. Noch vor wenigen Jahren kam hier der ein oder andere Drucker mit einem Transportschaden an, verbogenes Aluminium (TEVOup), eingedrückter oder gebrochener Stand Fuß (Saturn) etc. Optisch würde ich sagen verpacken die immer noch nach gleichem Schema, es muss sich jedoch etwas geändert haben, da die Schäden durch Transport kontinuierlich zurück gegangen sind, zumindest laut Statistik

Neben dem kompletten Drucker, einem kleinen Handbuch sowie Level Karte, befindet sich noch die WLAN-Antenne, ein Werkzeugset, welches einen guten Eindruck macht, ein Spachtel aus Metall und einer aus Kunststoff, ein paar Latexhandschuhe mit 2 Masken, einige Papierfilter und mein Liebling, der neue Aktivkohle-Luftfilter und das 72 Watt Netzteil.

Zu den neuen Filtern schreibe ich später noch etwas Ausführlicheres.

Die Lasergravierte Druckplatte weist das gleiche Muster wie beim Saturn 3 Ultra auf und „Holy Shit“ da haftet wirklich alles dran, man muss schon extrem schlecht/schief Leveln oder die Belichtungszeiten komplett verstellen, um die gute Haftung zu verhindern.

Zudem wird sie, ebenso wie beim großen Bruder, mit 4 Schrauben angezogen beim Leveln und nicht wie Elegoo üblich, mit 2 Schrauben. Ich kenne Leute, die schwören drauf, also die alte Druckkopfverschraubung, ich persönlich sehe zwar den Mehraufwand an Reinigung bei 4 Schrauben, liebe aber die Stabilität und Präzision. Das gefiel mir bei den Anycubic Druckern auch schon sehr gut und ich bin froh, dass Elegoo das Prinzip übernommen hat. Einmal sauber gelevelt, geht man da nie wieder dran. Top!

Anmerkung: Die Kunststoffabdeckkappen sind gut gemeint, um ein Eindringen von Resin zu verhindern, in der Praxis aber schneller verschwunden als einem lieb ist. Also, entweder nach jedem Druck die Schrauben gründlich reinigen, zB mit einem Pinsel, oder einen Klecks aus der Heißklebepistole draufkleben. Hält sehr gut und lässt sich bei Bedarf recht einfach lösen.

 

Es gibt doch ein Scenario zum Neu-Leveln, nämlich nach einem Firmware Update. Immer wieder liest man, „soll man machen“, „oder ist nicht nötig“, von Gerät zu Gerät und Hersteller zu Hersteller unterschiedlich. Also einfache Faustregel, neue Firmware, neu Leveln! Schaden kann es nicht.

 

Technische Daten:

 

  • Product model: MARS 4 Ultra 9K
  • LCD: 7-inch 9K Mono LCD
  • System: EL3D-4.0
  • Slicer Software: ChituBox
  • Technology: MSLA 3D Stereo lithography
  • Layer Thickness: 0.01-0.2mm
  • Printing Speed: up to 150mm/h with ACF release liner film and ELEGOO rapid standard resin
  • Z Axis Accuracy: 0.02mm
  • XY Resolution: 0.018mm(8520*4320)
  • Build Volume: 153.36mm(L)*77.76mm(W)*165mm(H)
  • Light Source: UV Integrated Light (wavelength 405nm)
  • Languages: Chinese English Japanese Dutch Korean French German Russian Italian Spanish Turkish Portuguese
  • Connectivity: USB
  • Weight: 15.43lbs(7kg)
  • Operation: 3.5 Inch Touch Screen
  • Power Requirements: 100-240V 50/60Hz 24V 3A
  • Printer Dimensions: 22.7cm(L)*22.7cm(W)*44.35cm(H)

 

Aufbau und Inbetriebnahme:

Wirklich aufbauen muss man hier nichts. Die Folie wird vom Druckkopf entfernt, die Folien auf dem Display und dem Tank! wollen auch noch runter, dann geht es schon ans Leveln.

Bei der Folie war ich zunächst verwundert, weil sie so transparent war, hatte aber noch nicht die Schutzfolie abgezogen. Kaum macht man es richtig, klappt es auch schon!

Es gibt verschiedene Methoden, wie zB mit Tank zu Leveln. Ich bleibe konservativ und nutze die mitgelieferte Karte.

Die 4 Schrauben vom Druckkopf leicht lösen, im Menu den Drucker „Homen“, mit einer Hand den Druckkopf fest andrücken und mit der anderen die 4 Schrauben im Uhrzeigersinn andrehen. Dann stellt ihr fest das sich die Levelkarte immer noch etwas bewegen lässt. Einmal raus aus dem Menu und auf „Set Z = 0“ klicken. Voila, das war es schon.

Die WLAN-Antenne, die nicht wie beim Saturn 3 Ultra außen, sondern innen sitzt, verschrauben und den per USB A Stecker angetriebenen Aktivkohle Filter einstecken. Sind die nicht prima? Kein Vergleich zu den alten, klitzekleinen Filtern. Die neuen Filter ziehen richtig was weg, kein Wunder, ist doch der Aktivkohlefilter im inneren erheblich größer als bei den Vorgängern.

So 100% konsistent ist Elegoo in der Entwicklung der Filter aber noch nicht. Ich habe nun mehrere davon im Einsatz und von 6 Stück sind 3 im Detail unterschiedlich. Der aktuelle aus dem Mars 4 Ultra steckt in einem schwarzen Kunststoffbehälter, der wiederum im weißen Kunststoffgehäuse sitzt. Beim Saturn 3 Ultra fehlt der schwarze Kunststoff und er war nur in einer Plastiktüte verstaut. Vielleicht liegt der Unterschied auch im Verkaufsmodell, sprich das 2er Set ist anders gefertigt als der beigelegte Filter?!? Ist nur ein Verdacht und nicht wirklich wichtig für die Funktion, wollte es aber anmerken.

Im Mars findet nur ein Filter Platz, wohingegen im Saturn zwei verbaut werden können. Mir gefällt die Lösung sehr gut, kein Akku der genau dann geladen werden will, wenn man den Drucker benutzen möchte und wie erwähnt, es gibt nahezu keinen Geruch der nach außen dringt dank des großen Aktivkohle Blocks. Mein Saturn 3 Ultra hat schon etliche Druckstunden hinter sich und die beiden Filter riechen noch immer nicht nach Resin. Mal sehen wann die gesättigt sind und nach Austausch schreien. Dank der Bauform unterstelle ich mal, es wird ein Einfaches sein die Filter mit Aktivkohle Pellets nachzufüllen, günstig dann obendrein.

Für unsere Technik Nerds gibt es auch ein paar Bilder von innen.

Bei der Gelegenheit offenbarte sich auch ein kleiner Montage oder Transport Fehler, der schnell behoben werden konnte.

 

Slicer, Menu und erster Druck:

 

Im Test zum Saturn 3 Ultra https://drucktipps3d.de/elegoo-saturn-3-ultra-ein-drucker-sie-zu-knechten-sie-alle-zu-finden-ins-dunkel-zu-treiben/ hatte ich es schon geschrieben, der Slicer namens VoxelDance Tango ist bestimmt kein schlechter Slicer und Elegoo hat viel Zeit und Mühe in die Entwicklung gesteckt, ich werde jedoch nicht warm mit ihm und fahre mit Chitubox sehr gut.

Ich bin aber auch kein Freund vom Lychee Slicer und der geniest einen sehr guten Ruf.
Zumindest hat man ein wenig Auswahl und es liegt auch hier eine Lebenslange Premium Slicer Lizenz dem Drucker bei.

Den Unterschied zwischen der kostenpflichtigen Pro Version und der mitgelieferten Premium Version habe ich noch nicht recherchiert/rausgefunden. Wenn ich da schlauer bin, trage ich das nach.

Was ich sagen kann, laut der Webseite bieten sie 3 unterschiedliche Abos für den Slicer an, die sich einzig im „Output“ unterscheiden. 90, 180 oder unbegrenzter Output. Cloudbasierter Speicher?!?

Gut, ihr wisst es ja, ich bin alt und ein bisschen konservativ. Wenn ich eine Cloud umgehen oder verhindern kann, bin ich dabei. Creality ist da auch ein bisschen mit dran schuld.

Bis heute verstehe ich nicht warum ich ein Bild/Grafik (Cricut) oder ein geslictes 3D Modell (Bambu etc.) über den Server/Cloud des Anbieters schicken muss, wenn der zu erreichende Drucker/Plotter, was auch immer, direkt neben mir steht und im heimischen Netzwerk ist?!?

Umso schlimmer wiegt das zurzeit, da meine endgeile, über 1Gbit/s schnelle Kabel Anbindung immer wieder im Upload unter 1!!! Mbit/s einbricht. Danke Vodafon das du das Problem seit Sommer 2022 gekonnt ignorierst. Mein aktuelles Ticket steht seit Juli 2023 auf „in Bearbeitung“ geil, oder?

Sorry fürs Abweichen, aber was bei mir eine Ausnahmesituation ist, ist bei vielen anderen Usern, gerade im Ländlichen Bereich, Alltag.

Also, da wäre ja noch dieses kleine, komische Dingen aus dem letzten Jahrtausend, der USB-Stick.

Wir bekommen die Daten schon in den Drucker, keine Sorge.

 

Elegoo hat im Mars 4 Ultra und Saturn 3 Ultra auf Linux als OS gesetzt, mit den zur Seite stehenden 4GB RAM gehen Bedienung und Datenaustausch rasch vonstatten.
Es fühlt sich alles schön fluffig an, prima. Unterstützt werden beide WLAN-Netzwerke, 2,4G und 5G, was keine Selbstverständlichkeit ist.

COB-Lichtquelle Fresnel Kollimationslinse

Ich zitiere mal Elegoo:

Die COB-Lichtquelle und die Fresnel-Kollimationslinse sorgen für eine vertikale und gleichmäßige Belichtung mit einem 405nm-Wellenlängenstrahl, der mit einem Lichtwinkel von weniger als 5 Grad und einer 92%igen Lichtgleichmäßigkeit eine gleichmäßige Aushärtung über den gesamten Baubereich gewährleistet. Dies gewährleistet, dass Ihre Modelle eine glatte und gleichmäßige Oberfläche erhalten.

 

Dazu die linear geführte Z-Achse mit einer Präzision von 0,02mm und schon steht einem sehr sauberen Druck nichts mehr im Weg.

Nebenbei verspricht Elegoo noch durch den großen Lüfter und Kupfer Heat Pipes eine Verbesserung der Leistung und eine längere Lebensdauer.

Was soll da noch schief gehen?

 

Der erste Druck mit scharfen Settings und dem Red Wax von Sunlu ging direkt mal in die Hose. OK, das Resin ist auch ziemlich zähflüssig und ich wollte es einfach wissen…

Gut, nächster Versuch, Sunlu Standard Resin und ABS-Like vom gleichen Hersteller gemischt und die Validation Matrix sowie den GoPrint Resin Test mit unterschiedlichen Belichtungswerten erneut gedruckt. Geschwindigkeit habe ich zunächst bei der Vorgabe gelassen.

GoPrint 8K Test > https://cults3d.com/en/3d-model/tool/goprint-8k-resin-test-model-8k

Validation Matrix > https://www.printables.com/de/model/229429-photonsters-validation-matrix-v2

 

Belichtet habe ich mit 1,9 sec. 2,3 sec. und 2,5 sec. Der GoPrint Test verschluckt bei 1,9 sec. die extrem kleine Schrift im inneren Ring vollständig, mit 2,3 sec. ist sie schon erkennbar und mit 2,5 sec. nahezu vollständig und klar lesbar.

Sehr groß sind die Unterschiede nicht mehr, beim Druck von Miniaturen ist jedoch jedes noch so kleine Detail wichtig, sprich Maserung an Kleidung, Reißverschluss, Verzierungen etc. Da macht es Sinn sich ziemlich exakt an den perfekten Wert ranzutasten.

Persönlich drucke ich gar keine 28er Minis mehr, auch 32er kommen mir nicht mehr in den Drucker.
Hier geht es ab 75mm los und was drüber liegt zählt nicht mehr zu Miniaturen, oder?

„bigger is better!“ brauch ich nicht mehr, die Zeiten als ich noch 30 cm bis 45 cm hohe Figuren drucken und bemalen wollte, sind vorbei. Keine Frage, es sieht großartig aus, wenn man das aber ein paar Jahre gemacht hat findet man einfach keine leere Stelle mehr in der Wohnung und fängt an umzudenken. So im Bereich von/um 10 cm Höhe kann man noch gut bemalen (mit einer Lesebrille) und der benötigte Platz zum Zeigen/sammeln hält sich auch in Grenzen.

Obwohl der Saturn 3 Ultra ein 10“ 12k Display hat, schafft er „nur“ eine Pixelgröße von 19×24 Mikrometer, also rechteckig.
Der Mars 4 Ultra hingegen, der ja „nur“ ein 7“ 9k Display hat, haut 18×18 Mikron raus, schön viereckig!

Somit liefert er auf dem Papier zurzeit die höchste Präzision aller Resin Drucker (meiner Meinung nach) Korrigiert mich gerne, wenn ich falsch liege oder einen Drucker übersehen habe.

Für User die überwiegend Miniaturen drucken und/oder auf allerfeinste Details Wert legen, ist der Schritt zum Mars 4 Ultra, dem Saturn 3 Ultra vorzuziehen, wohlgemerkt auf dem Papier. Mit dem bloßen Auge und selbst mir einer Vergrößerung von Faktor 3 kann man keinen Unterschied erkennen, zumindest ich nicht mehr…alt und so… Von technischer Seite her sollte es aber erwähnt werden.

 

Weitere Drucke:

 

Also gut, wir haben recht gute Werte ermittelt, also drucken wir, als gäbe es kein Morgen.

Das ein oder andere Modell befand sich noch aus irgendeinem Sale auf meinem Rechner, also rauf auf den Drucker per USB-Lastenesel (ich werde noch schauen wie ich den Drucker via WLAN in Chitubox ansprechen kann) gedruckt.

Die Bauplatte war voll und der auch der Druck klappte auf Anhieb.

Irgendwie muss ich das Red Wax Resin loswerden, also habe ich es zu 10% bis 15% beigemischt, daher die komischen „rostig“ wirkenden Stellen an einigen Modellen.
Der „Green Goblin“ war schon eine Nummer größer und kam tadellos aus dem Mars 4 Ultra.

Also noch mehr Red Wax verarbeitet und einen Hulk gedruckt. Grün würde ihm besser stehen als dieser rosa rostige Touch, aber es gibt ja Farbe.

Frei nach dem Motto, „Versuch macht klug“ wollte ich beim Druck der Hulk Base, Zeit sparen und habe sie suboptimal ausgerichtet. Solche Kapriolen verzeiht der Mars 4 Ultra nicht und quittiert es mit einer sichtbar verbogenen Base. Liegt jedoch an mir und nicht am Drucker.

Abseits davon ist der Druck wunderbar geworden, schön scharf und „crisp“.

„Bajok Bloodletter“ von Loot Studios gehört zu einem Bundle. Ich habe mir vorgenommen die nach und nach alle zu drucken. Mal sehen wie lange das dauert. Auf jeden Fall sind da sehr schöne und detaillierte Modelle im Set.

Der letzte Druck ist die „Female Cryomancer“ von 3D Art Digital, vorzugsweise bei MyMiniFactory zu bekommen. Das Modell besticht durch eine Vielzahl an feinen Details und ist dankbar, wenn sie jemand mit vielen kräftigen Farben „schminkt“.

Das Kleid/Umhang, ist so dünn, da hat es beim Lösen des Supports kleine Schäden gegeben. Kann man aber flicken und nein, keines der hier gezeigten Modelle ist nachbearbeitet, alles noch roh, frisch vom Drucker und Belichten.

 

Das ist schon irre was man in der heutigen Zeit, in seiner Wohnung oder Werkstatt alles zaubern kann dank 3D Druck, gerade im Resin Bereich und ich will nicht wissen wo wir in 5 oder 10 Jahren stehen?!?

Apropos Zukunft, was denkt ihr was da noch kommen wird? An Details und Feinheiten ist das kaum zu toppen, wird es weiter in Richtung Geschwindigkeit gehen oder werden wir bald Selektives Lasersintern (SLS) für einen bezahlbaren Taler und entsprechender Nacharbeitung zu Hause haben?

Fragen über Fragen, spannend, oder?

 

Fazit:

 

Bei einem guten Drucker fällt das Fazit leicht, aber es muss doch einen Haken geben, irgendwelche Nachteile. Ja, den/die gibt es tatsächlich.

Zum einen fällt auf das immer noch, gefühlt schon ewig, an den Schrauben gespart wird.
Um den Drucker zu öffnen, mussten einige Schrauben entfernt werden. Eine davon war schon bei Ankunft „überdreht“. Ich habe sie aufgebohrt, um den Drucker öffnen zu können. Beim späteren Verschrauben fiel auf das die Köpfe sehr weich sind. Gutes Werkzeug futtert solche Schrauben zum Frühstück! Ich erinnere an die erste Mars 3 Revision, einige Leute, mich eingeschlossen, hatten Probleme mit den Schrauben vom Tank (zB überdrehtes Gewinde)

Das geht besser Elegoo und all die anderen Hersteller. Ihr bietet Service Videos an, zeigt wie man seinen Drucker reparieren oder Bauteile austauschen kann und ja, das beigelegte Werkzeug ist schon besser geworden als noch vor wenigen Jahren die „Allen Keys“ aus Tütenblech, aber an Schrauben sparen und somit den Unmut des Kunden wecken bei einem ansonsten sehr guten Produkt?

Die mitgelieferten USB-Sticks und/oder Micro-SD Karten schmücken sich auch nicht mit Ruhm.
Wie oft sind diese schon beim Auspacken und Einstecken in den Rechner/Mac, defekt?!? Ich glaube nicht das ein Marken Stick/Karte von zB Lexar oder Sandisk so viel teurer wäre im Einkauf. 4GB oder 8GB USB 3.0 von einem Markenhersteller würden ja schon ausreichen.

Wo wir bei den „Contras“ sind, es ist ganz toll das man Ersatz und Verschleißteile anbietet, einen zweiten Tank, eine weitere Druckplatte oder, ganz wichtig, Ersatzfolien (ACF) aber mir kommt es so vor, als sei bei jedem meiner Besuche im Shop, das gerade benötigte Teil ausverkauft. Was dann passiert endet oft in Frust, man kauft bei/von einem Dritthersteller, erhält mitunter minderwertige Qualität und verliert dann den Spaß am Hobby. Im Fall von ACF-Folien reden wir auch nicht von wenig Geld, die kosten schon einen ordentlichen Taler.

Aber genug gejammert und gemeckert, kommen wir zu den Pros des Druckers.

Allen voran der kleine Fußabdruck. Der Mars 4 Ultra benötigt wenig Stellfläche, das ist für den ein oder anderen ein wichtiger Aspekt. Zudem sieht er unverschämt gut aus in seinem Anthrazitfarbenen Metallkleid und macht sich auch im Wohnraum gut (gute Lüftung nicht vergessen)

Er ist leise im Betrieb, liefert ein knackscharfes Druckbild, hat eine wertige Verarbeitung (von den Schrauben mal abgesehen) nutzt den neuen Aktivkohlefilter, hat den Druckkopf mit den 4 Level Schrauben vom großen Bruder, lässt sich via Netzwerk bedienen/füttern, ist Chitubox kompatibel und man kann den VoxelDance Tango Slicer in der Premium Version für immer nutzen.

Die Bedienung erfolgt von vorne, USB-Stick und Powerknopf (ist auch nicht üblich und von Vorteil) der Touchscreen reagiert präzise und zügig, zudem ist die Menu Führung intuitiv (bis auf den Schritt den Z-Offset zu speichern)
Warum muss man aus dem „Homing“ Menu rausgehen, um den Offset zu speichern, kann das nicht direkt im gleichen Menu erledigt werden? Wäre zumindest konsistenter, oder?

Ich breche hier mal eine Lanze für Elegoo. Eigentlich bin ich ein Freund von Anycubic Resin Druckern „gewesen“ und war zB mit dem Mono X deutlich zufriedener als mit dem alten Saturn.

Der Mono X ist/war eine grundsolide Maschine (Verarbeitung) und lieferte ein sauberes Druckbild, fraß aber FEPs wie „Gott weiß was“ was ins Geld ging. Dann kam der Schreck, als ich die Ersatzteilpreise sah, für das Display zum Beispiel.
Im direkten Vergleich dazu ist Elegoo regelrecht preiswert. Ich werde Anycubic (Resin Drucker) nicht schlecht reden, aber aktuell sehe ich Elegoo mit den Mars 4 und Saturn 3 Modellen vorne und das aus mehreren Gründen.
Jetzt darf noch die Verfügbarkeit der Ersatz und Verschleißteile besser werden, dann ist das eine runde Sache bei Elegoo. Ich sage nur, schaut euch die Neptune FDM Drucker an. In der Preisklasse für mich die erste Wahl, auch für Einsteiger, noch weit vor Ender 3 und Konsorten.

 

Wer aktuell in der Preisklasse zwischen 300,-€ und 500,-€ wildern möchte, kommt kaum an einen der Top Elegoo Resin Drucker vorbei. Wer etwas sparen möchte, kann sich auch den „normalen“ Mars 4 oder den Mars 4 Max anschauen und für deutlich unter 200,-€ gibt es noch den Mars 3 und Mars 3 Pro.
Will man alles rausholen (auch den hohen Speed), benötigt man nicht nur den Drucker, sondern auch gutes Resin und die ACF-Folie, was die Folgekosten etwas aufbläht. Aber wie so oft im Leben, manchmal darf es etwas mehr sein.

 

Anbei die wichtigsten Unterschiede zwischen dem Mars 4 Ultra und dem Saturn 3 Ultra.

Mars 4 Ultra:

  • 7“ 9k Display mit 8520×4320 Pixel Auflösung
  • Druckfläche 15,3cm x 7,8cm x 16,5cm
  • 1 Aktivkohlefilter
  • COB-Lichtquelle + Fresnel-Kollimationslinse
  • einfache Linearschiene
  • aktueller Preis laut Elegoo direkt > 310,-€
  • ACF-Folie im 5er Set > 45,-€

Saturn 3 Ultra:

  • 10“ 12k Display mit 11520×5120 Pixel Auflösung
  • Druckfläche 21,8cm x 12,2cm x 26cm
  • 2 Aktivkohlefilter (1 im Lieferumfang)
  • COB + Reflektive Lichtquelle
  • Kugelumlaufspindel
  • doppelte Linearschiene
  • aktueller Preis laut Elegoo > 520,-€
  • ACF-Folie im 5er Set > 80,-€
  • USB-Aktivkohlefilter im 2er Set > 25,-€ < die guten

 

 

Vielen Dank dass ihr bis hierhin gelesen habt und bei Fragen oder Anregungen, haut einfach was raus in den Kommentaren.

Der Andy war’s…

 

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11 Kommentare

  • Mein Name ist Hase

    Verzweifel gerade so ein wenig, aber nachdem ich mir deine Bilder angesehenj habe, scheint es wirklich (nach etlichen Tests) der Drucker zu sein.

    Ich habe meine Mars 3 (perfekt gedialed) vs M4U getestet. Gleiches Resin. M4U bis zum brechen feingetuned (Exposure).
    Ich nutze hochwertigeres Sculpt-Zeug, braucht also auf dem Mars 4U 3.60-3.65 Belichtung.
    Mars 3 ist bei 3.75. Hab mit AA, Gray, Blur etc. viel rumprobiert, gegenüber gestellt etc. pp.

    Was aber immer bleibt, ist witzig:

    Mars 3 liefert „mattere“ (von der Textur her) Drucke, was echt super schön aussieht und man die Details einfach sofort sieht.
    Der M4U druckt sie „glänzend“, jedoch auch „scharf“, wenn man das LIcht entsprechend fallen lässt (ansonsten sieht man die Details halt schlechter, bis grundiert wird).

    Aber nach 5 Jahren Resin drucken kapiere ich nicht, warum M3 matt und M4U „seidenglänzend) druckt, mit gleichem Resin. Mit eingestellten Druckern.

    Glaub mir, ich habe AA, Gray und Blur durchgelutscht. Aus. An. Hoch. Runter. Belichtungszeiten…es bleibt glänzend vs. Matt am Schluss. Verrückt…Hast du ne Ahnung?

    • Da ich meine Resin Drucke grundsätzlich grundiere und bemale, ist das ein Punkt auf den ich noch nie geachtet habe, aber mir fiel schon auf das die Modelle die aus dem Mars 4 Ultra kommen, nach dem Curen so eine „Plastikartige“ Haptik haben (die mir sogar gefällt), was ich, ohne zu recherchieren, auf das Resin schieben würde.
      Du hast aber mehrere Tests mit gleichem Resin durchgeführt, dann klingt das nicht rund, wenn man es nur aufs Resin schiebt, oder es ist es doch und es verhält sich je nach Belichtungszeit und oder Technologie/Linse halt anders.
      Ich versuche mal was rauszufinden.

  • Hallo Andy bin ja neu in diesen Forum. Danke für diesen tollen Beitrag
    Unter welchen user Namen finde ich dich im Forum das ich dich Speichern kann
    lg
    Norbert74

  • Wo find ich die Druckdatei für den Schokoriegel? 😉

    Danke für den Bericht! Den Tango wollte ich mir eigentlich auch mal noch ansehen.

  • Super Testbericht! Und die vielen, kleinen Helferlein sind auch cool! 🙂

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