Creality Ender 3 V3 SE TEST – Idealer Einsteiger Drucker?

Als Stephan in einem Thread erwähnte, dass er demnächst den Ender 3 V3 SE zum Testen bekommt, habe ich mich sofort bei ihm gemeldet.

Ich wollte unbedingt mal einen Creality Drucker testen.

 

Der Drucker wurde uns von Geekbuying für diesen Test kostenlos zur Verfügung gestellt. Weitere Absprachen gibt es nicht.

 

Ein weiteres Modell des Ender 3 V3 ist der Ender 3 V3 KE, welcher dann mit Klipper ausgeliefert wird, das aber nur als Randnotiz.

In dem kleinen Karton erwartet uns der Drucker, sowie eine Tüte mit dem üblichen Druckerbesteck, ein Handbuch, ca. 25m weißes PLA von Creality, ein Kaltgeräte-Stromkabel und ein Filament-Halter. Außerdem noch eine 8GB No Name SD Karte mit einem USB Kartenlesegerät.

Die Ausstattung des Druckers ist arg dürftig, was aber angesichts des Preises durchaus verständlich ist. Das Gehäuse ist, bis auf die untere Metall Abdeckung, komplett aus Plastik.

Der Drucker hat keine Netzwerk-Funktionalität, also weder WLAN noch einen LAN Anschluss. Auch gibt es keine Beleuchtung, nicht mal eine LED unten am Druckkopf. Die Druckauflage ist eine PC (nicht PEI) Federstahlplatte. Die Haftung ist sehr gut – selbst bei ABS benötigt man keinen Klebestift. Einen Filament Runout Sensor gibt es nur als Zubehör zu kaufen.

Den Zusammenbau schafft auch ein Einsteiger in max. 20 Minuten.

Das beiliegende Handbuch ist in Englisch und Chinesisch.

Aber auch die Bilder alleine helfen schon beim Zusammenbau.

Technische Daten:

Gerätegröße 349 x 364 x 490 mm
Gewicht (netto/brutto) 7,12 kg / 9,14 kg
Bauvolumen 220 x 220 x 250 mm
Standard Druckgeschwindigkeit 180 mm/s
max. Druckgeschwindigkeit 250 mm/s
Beschleunigung 2500 mm/s²
Extruder 1 x Sprite Direct Drive
Bauplatte PC Federstahl Platte
Drucktemperatur ≤ 260 °C
Heizbetttemperatur ≤ 100 °C
Hauptplatine 32-bit Silent Mainboard
Gerätedisplay 3,2 Zoll Farbdisplay mit Drehknopf
Power Loss Recovery ja
Schnittstellen SD-Karte
File-Format für Slicing STL, OBJ, 3MF, AMF
Slicing Software Creality Print, Cura 5.0 oder neuer, Simplify3D
Betriebssysteme Windows, Mac OS, Linux
UI-Sprachen Englisch, Französisch, Portugiesisch, Türkisch, Deutsch, Spanisch, Italienisch, Russisch, Japanisch, Mandarin
Nennleistung  100-120 V~, 200-240 V~
350 W

 

Nun ein paar Bilder mit Erklärungen dazu:

Creality CR4NS200320C13 Mainboard.
Netzteil 350W von Creality.
Die Gantry wird von unten auf jeder Seite mit jeweils 3 Schrauben und auf der rechten Seite oben noch mit 2 weiteren Schrauben fixiert.
Suboptimale Heizbett-Zugentlastung: lässt sich einfach hin und her bewegen.
Die einseitig geführte Bauteilkühlung ist leider nicht ausreichend. Hierfür gibt es bei Thingiverse & Co schon Alternativen.
Beim Einstecken des Flachbandkabels in den Druckkopf sind mir die beiden Plastiknasen herausgefallen.

Nach ein paar Versuchen die wieder reinzustecken, habe ich aufgegeben, meine Finger sind wohl zu dick.

Der Stecker sitzt aber auch so fest und das Flachbandkabel wird eh noch mit einem angeschraubten Bügel fixiert.

Kurz noch die Spannungsversorgung an der Seite kontrolliert. Der Schalter steht auf 240 V – passt.

Gerät eingeschaltet. Man hört erst einmal gar nichts. Das Display begrüßt einen mit dem bekannten Creality Logo.

Auf dem Display hat man die Auswahl zwischen 4 Menü-Bereichen.

Das Display wird mittels Dreh- und Drückknopf betätigt und reagiert gut auf die Eingabe.

Der Umfang der Einstellungen im jeweiligen Menu ist sparsam, aber erst einmal ausreichend.

In der Auslieferung war die Firmware Version 1.1 installiert. Auf der Homepage von Creality gibt es schon Version 1.4. Bein Aktualisieren muss man zuerst die Display-Firmware und dann die des Mainboards flashen.

Also Display kurz aus der Halterung nach oben ziehen, Die Display Firmware wird mittels Micro SD (nicht im Lieferumfang enthalten) geflasht, dann die Mainboard FW mit einer SD Karte flashen. Das dauert ca. 4 Minuten.

Jetzt ist das Menü schon deutlich umfangreicher. Auch der Z-Offset lässt sich jetzt während des Druckes einstellen.

 

Nun geht’s ans Bett-Leveling.

Ab diesen Punkt macht der Drucker für  ca. 7-8 Minuten eine Einrichtung . Es wird ein Mesh Leveling erstellt und der „Z-OFFSET“ wird automatisch eingestellt. In dem Drucker ist ein CR-Touch verbaut, welches wie ein BL Touch arbeitet.

Hmm. So richtig plan ist das Bed aber nicht. Mangels Einstellschrauben muss man sich also auf das Mesh Leveling & Z-Offset Ergebnis verlassen.

 

So, der erste Druck kann gestartet werden.

Auf der mitgelieferten No Name SD Karte ist nur eine Gcode Datei enthalten.

Eine Druckvorschau des Objektes ist leider nicht vorhanden.

Vor dem Druck kann man auswählen, ob er leveln soll.

Gedruckt mit Sunlu PLA Matte grau.
Das normale Benchy benötigt dann doch 58 Minuten.

Moment mal, Creality wirbt doch mit einem 28 Minuten Benchy.

Leider ist dies nicht auf der Homepage von Creality zu finden. Aber hier: Ender 3 V3-SE 27 Minuten Benchy

 

3D Buggy in Prusament PLA – Oh my Gold. Nun ja, habe ich schon besser gesehen.
Aber keine Probleme im Vasenmodus, wie sie bei ein paar früheren Creality Druckern auftraten.

Habe ich überhaupt nichts auszusetzen. Vase ist dicht.

Gedruckt mit Procatec PETG Orange.

Uwe´s Würfel – gedruckt mit Creality PLA welches dem Drucker dabei lag.

Sieht auf dem Bild nicht so gut aus, aber ist in natura gut geworden.

Zahnrad. Gedruckt mit M4P ABS. Gibt nix zu meckern.
TPU wollte ich dann auch noch drucken. Leider extrem viel Stringing, obwohl ich die Geschwindigkeit reduziert habe. Da ist das Profil noch nicht so gut. Hier kann auch wunderbar die fehlende Kühlung auf der einen Seite sehen. Gedruckt mit Jayo TPU schwarz.

Der Drucker ist im Normalbetrieb relativ leise.

Leider hat der Bauteil-Lüfter die Eigenart bei Volllast wie eine Turbine die hoch und runter fährt zu klingen. Die Hörprobe gibt es mit dem Link: Lautstärke Ender 3 V3 SE

 

Auf den Slicer Creality Print möchte ich nicht weiter eingehen. Der Cura ähnliche Slicer erfüllt für Einsteiger alle Anforderungen und ist leicht bedienbar. Allerdings nur in Englisch oder Chinesisch einstellbar. Die Filament Auswahl ist auf PLA, PETG und PLA  beschränkt. Man kann zwar ABS auswählen, aber es steht danach nicht zur Verfügung.

Ich habe mit dem Creality Print einmal kurz gearbeitet und bin dann auf den Orca Slicer umgestiegen. Dort das S1 Profil genommen und angepasst. Da ist allerdings noch Feintuning angesagt.

 

FAZIT:

Der Ender 3 V3 SE ist ein sehr guter Einsteiger 3D Drucker mit kleinen Schwächen.

Man fühlt sich in die alte Zeit versetzt, als es noch keine Bambu Lab Drucker gab.

Positiv:

Man bekommt für den derzeitig aufgerufenen Preis einen einfach zu bedienenden      Drucker. Der Drucker ist sehr leise (es sei denn der Bauteil Lüfter pustet auf 100% hoch)

Für Einsteiger gut zu bedienen. Alles ist auf dem Bildschirm gut erklärt (auch auf Deutsch einstellbar). Die Drucke sind sowohl in PLA, ABS und PETG in Ordnung. Bei TPU sehe ich noch Verbesserungsbedarf. Genial ist, dass der Drucker über ein automatisches PID Tuning für Nozzle und Bett im Menü verfügt.

Negativ:

Die falsch automatisch ermittelte Z-Offset Einstellung. Dies hat dazu geführt, dass beim 1. Druck die Nozzle etwas zu tief war und ein paar Spuren auf der PC Platte hinterlassen hat.

Die Einseitige Bauteil Kühlung ist mir viel zu schwach.

Creality Print ist verbesserungswürdig und benötigt dringend mehr Filament Profile.

 

Werbung:

Mit folgendem Code und Link könnt Ihr den Drucker bei Geekbuying erwerben:

Cr. Ender3 V3 SE 175,- NNNFRV3SE

 

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17 Kommentare

  • Also ich habe den Drucker seit November 23 in Benutzung gehabt. Ausgepackt die Chinesische Endkontrolle durchgeführt(mehre Schrauben waren nicht ordnungsgemäß fest) aufgebaut eingerichtet und was soll ich sagen druckte erstmal ganz gut 1 Woche später den Minibauteile Lüfter gegen 2×5010 Lüfter getauscht auf 50% Leistung normal Drehzahl gesenkt und was soll ich sagen der überHang Test sah echt top aus Lautstärke auch echt besser(Y-Schienen sind laut), Filament Sensor nachgerüstet.
    Mein Fazit für 160€ bekommt man da echt einen Einsteigerfreundlichen Drucker den man mit den kleinen Mods als dailydriver brauchbare Ergebnisse produziert. Ich hab Pla und petg bei 240mm/s immer gedruckt gehabt was mit der Creality Marlin mit 1x inputshaper je Achse auch soweit vom Ergebnis zu gebrauchen ist.

  • Also ich habe meinen seit einigen Wochen und es läuft immer besser..Drucke aber nur verschiedene PLA. Glaube genau heute ist der Creality Slicer Version 5 herausgekommen. sieht zumindest vielversprechend aus. Mit der günstigen Creality LAN Box geht auch drucken direkt vom .PC über WiFi.

    • Ich dämpfe ja nur ungern die Euphorie. Version 5 ist zwar seit 4 Tagen verfügbar und ist schön bunt, unterstützt im Moment aber nur die Klipper-Drucker von Creality und auch nur auf Windows. Ob das Programm sonst seine Versprechen auch erfüllt, muß sich erst zeigen.

      Diese olle Wifi-Box von Creality würde ich als billig aber nicht als günstig bezeichnen. Da würde ich lieber einen Raspi Zero 2W verwenden.

  • Bei Dir hatten sie wenigstens noch eine Kappe auf der Zugentlastung vom Heizbettkabel. Wenn die sich bewegt, dann nimm mal die Druckbettauflage runter und zieh die Schraube fest. Dann ist auch das Druckbett nicht fest!

  • Das Handbuch ist in mehreren Sprachen, darunter auch in Deutsch. Es liegt ebenfalls auf der SD Karte als PDF.

  • Normalistdasnicht

    Varianz von vorne bis hinten 1mm. Das Ding gehört in die Tonne.

    • Auch von mir danke für den Test! Ich würde dem gerne widersprechen aber 1mm ist nicht akzeptabel Ob nun mit ABL oder nicht, wer das Bett nicht gerade bekommt sollte die Stellschrauben nicht weglassen. Alte Regel: Mach es genau oder einstellbar. Ich find es zum heulen, wenn Creality immer wieder Mängel wie ein Anfänger liefert und von sich behauptet, der Marktführer zu sein. Stümperhaft!

  • Hey Quastra, Glückwunsch zum ersten Druckertest auf Drucktipps3d.de. Hast Du fein gemacht!
    Gruß Fritz

  • Ich habe mir gerade diesen Drucker für 179€ über Kaufland.de marktplatz gekauft.
    )bei deinem Link kostet dieser aktuell 189€(
    Bin absoluter Anfänger und hatte schon den Neptun 4 ins Auge gefasst, für 40€ mehr (normalpreis) bietet dieser all dass was der Ender nicht hat und etwas Mehr.
    Doch bei dem Preis sind es 90€; und um sich erstmal zu orientieren -was man will und was man braucht- gibts bestimmt schon den Neptun 5 oder 6- finde ich den Ender sehr passend.
    Investieren (upgraden) wie z.B. in eine doppelseitigen Bauteilkühler wurde ich hier NICHTS, sondern wenn man dies benötig direkt zum Neptun 4 greifen.

    Die Prozedur mit der Firmware finde ich sehr sehr benutzerunfreundlich, als wären wir noch im 20. Jahrhundert

    • Hast du auch den Code irgendwo eingegeben? Ich weiß nicht wie das geht, vielleicht nur wenn man im Shop registriert ist?
      Auch bei Tomtop hatte ich es, als Gastkäufer, mit dem Code versucht der in dem anderen Blogbeitrag steht, aber nirgendwo eine Möglichkeit gefunden, wo man ihn hinschreiben könnte.
      Dennoch kostet der Drucker dort nur 175 im Flash-Sale, und einige Stunden nach Ablauf des Sales fing er dann wieder mit demselben Preis an 🙂

    • Der Code funktioniert noch oder wieder, das kann sich schneller ändern als man gucken kann. Habe ihn eben nochmal ausprobiert. Link klicken, Buy Now, dann kommt man auf die Übersichtsseite, ganz unten gibt es eine Coupon Zeile, dort muss man den Code reinkopieren oder tippen, dann auf Apply, dann sieht man rechts davon den reduzierten Preis. Screenshot von gerade eben..

      https://drucktipps3d.de/wp-content/uploads/2023/10/geekbuying_coupon.png

      • Dann bin ich froh, dass das bei Flash-Deals nicht funktioniert (ist ohne Code der identische Preis). Aber gut zu wissen für das nächste Mal 😉

    • Gab auch den Anycubic Kobra 2 um 131 und den Kobra 2 Pro um 240€, vor einigen Tagen bei ebay mit Gutschein. Hatte das im Angebote Thread gepostet, wäre wohl die bessere Wahl als der Ender, nur meine Meinung.

      • GewindesauWow

        Das ist aber der k2neo, der Kobra 2 ohne Neo ist doch ein wenig teurer. Ich hatte damals nicht genug Infos zum Neo gefunden, um mich für den entscheiden zu können.
        Ein paar Dinge gefallen mir von den Bildern her aber beim Ender besser, z.B. die doppelten z-Gewindestangen, die Filamentzuführung sieht einfacher aus, und das Gehäuse finde ich schöner 😉

        Aber es kann durchaus sein, dass der Kobra 2 neo gut oder besser ist…

        • Nein, deswegen war der Preis ja so Super, weil es der PRO war. Kobra 2 PRO um 241€ bei Ebay mit Gutschein. Der mit 500mm/sec . Leider wurde das hier im Forum nicht übernommen.

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