Wandel eines Ender-3 in einen Gurt-Drucker

Nun scheinen diese Gurt-Drucker doch in größerer Zahl und Auswahl auf den Markt zu drängen und ich möchte mir das auch mal ansehen. Zum CR-30 hatte ich bereits einiges zusammen getragen, iFactory ist auf unser Angebot nicht so richtig angesprungen und so hat Alex den CR-30 gekauft. Mit fast 1000€ ist der auch fast so teuer wie der Drucker von iFactory. Das zeigt doch deutlich die Marktposition von Creality. Die müssen die Drucker nicht mehr verramschen.

Bei mir stehen noch einige Ender-3 und Ersatzteile für diese herum und keiner will sich einen holen. Da bin ich auf Robotfactory gestoßen. Warum es das Finanzierungsziel auf Kickstarter nicht erreicht hat kann ich nicht beantworten. Ob es die gleichzeitigen Kampanien von Creality und iFactory waren? Schlecht find ich diese Idee aber nicht! So neu ist der Italiener nicht auf dem Markt. Der baut schon eine gute Weile hochwertige 3D-Drucker für die Nische. So auch Gurtdrucker. Dann kam er mit einem günstigen Umbaukit für den Ender-3. Das war für Serienfertigung gedacht und ist mit 488€+Versand recht günstig. Leider ist es nicht für „Endlosdruck“ also überlange Teile geeignet. Nun ist eine neue Version erschienen. Das Steel Roller 45 Kit ist mit 572€ etwas teurer und ermöglicht nun durch 45° Neigung den Endlosdruck. Prinzipiell werden alle möglichen Drucker unterstützt aber es ist speziell für die Ender-3-Modelle angepaßt. Da gibt es dann auch die passende Firmware, ausführliche Anleitungen und es paßt jede Bohrung.


*erfordert USB-Programmer

LxBxH (cm) 58 x 50 x 62
Gewicht ca. 12kg
Druckgeschwindigkeit normal 60mm/s
Filament PLA, PET…
Leistung 24V ca. 280W

Kurz ich hab das Steel Roller 45 Kit bestellt. Mit etwas Glück komme ich schon mit meinen Ersatzteilen aus und muß den Ender-3 Pro nicht für den Umbau opfern. Um mir den Spaß mit dem USB-Programmer zu ersparen hab ich noch ein 4.2.x Board bestellt und verwende auch eine verlängerte Z-Achse vom CR-6. Warum? Der Verfahrweg reduziert sich auf 180mm und der Druckbereich wird durch die 45° Schrägstellung in der Höhe auf 128mm reduziert. Ein recht eingeschränkter Druckbereich und deutlich flacher als beim CR-30. Mit den längeren Achsen kommt der Drucker auf 150mm Höhe. Ob und wie sich das dann in der Firmware umsetzen läßt und ob der längere Hebelarm dann eine zusätzliche Versteifung benötigt werden wir sehen.

Knackpunkt des Umbaus ist wohl der Postprozess. Hier wird das Druckobjekt ganz normal im Slicer verarbeitet und erst anschließend in einem 2. Schritt wird der gCode für den Drucker gedreht und die Objekte in eine „Warteschlange“ gestellt. Da steht leider etwas von empfohlenem Simplify 3D. Leider nutze ich den nicht. Wird also spannend. Laut Aussage ist es der einzige ISO-konforme Slicer. Ja das ist schon nachvollziehbar. Prusa und Ultimaker preschen da gern etwas vor und der Postprozess muß den gCode absolut sauber lesen können um diesen umzuschreiben. In einer Aussage an anderer Stelle wird auch IdeaMaker positiv erwähnt aber als noch zu „unausgereift“ bezeichnet. Wir werden sehen.

Wer das mal in Aktion sehen möchte findet da auch einige Videos.

Zum SteelRoller Kit (ohne 45°) gibt es einen Auszug aus der Aufbauanleitung im pdf-Format. Macht einen sehr ausführlichen Eindruck. Eine große Version für den CR-10 V2 gibt es wohl auch noch.

Die Arbeitsgröße des Steel Roller 45 Gold beträgt 280×240.

Hier geh es zum Umbau

Steel Roller 45 – Umbau

Da ich noch etwas Zeit habe und kein S3D nutze hab ich mal nach dem Cura-PlugIn von BlackBelt gesucht und bin auf GitHub fündig geworden. Das gibt es da für Mac und Windows für das aktuelle Cura 4.9.1. Installationsanleitung ist dabei. Da muß also kein altes Cura 3.6 installiert werden. Leider muß das PlugIn etwas umständlich aktiviert und deaktiviert werden und läßt sich nicht dem Drucker zuordnen.

Andere Möglichkeit für Cura ist ein Postprozessor zur Nachbearbeitung des gCodes aus Cura mit Namen Belt-Parser. „Belt parser is a program that converts Cura .gcode files into form friendly to continuous belt 3D printers.“ Auch der kann auf GitHub runtergeladen werden. Anleitung dazu in dieser Pdf. Die Objekte im Cura dazu schräg auf das Bett zu setzen halte ich für etwas bescheiden.
IdeaMaker hat Alex im Beitrag bereits gezeigt und das Tool von RobotFactory wird natürlich auch getestet. Welcher Weg sich am Ende als der Einfachste und Erfolgreichste erweist muß später der Test zeigen.

 

Wenn Ihr schon Erfahrungen damit habt oder einfach nur eine Meinung dazu dann immer her damit. Im Forum hab ich ein Thema dazu eingerichtet. Wenn die Teile hier aufschlagen geht es weiter mit diesem Beitrag.