
iCube Pro Max – Leistung in kompakter Form
Von Sculpfun haben wir das größte Modell des iCube, den iCube Pro Max, zum Test erhalten. Spannend war hier vor allem die Frage: ist das 10W Modul des iCube auch so gut, wie der Geheimtipp in Form des „normalen“ 10W Sculpfun Moduls.
Sicherheitshinweis
Der Sculpfun iCube Pro Max ist ein Diodenlaser mit einer Wellenlänge von 455nm (sichtbar blau) mit bis zu 10 W optischer Leistung und wird als Laser der Klasse 4 eingestuft. Er ist absolut kein Spielzeug. Selbst Streulicht ist gefährlich für Haut und Netzhaut. Beim Lasern können giftige Gase entstehen, weshalb eine Absaugung dringend angeraten wird. Es besteht ständige Brandgefahr, weshalb ein Laser nie unbeaufsichtigt zu betreiben ist. Der Betrieb eines solchen Lasers unterliegt gegebenenfalls Auflagen bzw. ist womöglich unzulässig, bitte informiert Euch bei den entsprechenden Stellen bevor Ihr Euch einen Laser dieser Schutzklasse besorgt. Ich verweise hilfsweise auf das Bundesamt für Strahlenschutz: https://www.bfs.de/DE/themen/opt/anwendung-alltag-technik/laser/schutz/schutz-laser.html
Allgemeines
Der iCube Pro Max wurde uns von Sculpfun kostenlos zum Test zur Verfügung gestellt. Es gibt keine Absprachen, außer der Nutzung eines Tracking / Affiliate-Links.
Der iCube Pro Max ist die leistungstechnisch aktuell stärkste Version der iCube Reihe. Diese besteht aus dem iCube mit 3W, dem iCube Pro mit 5W und dem iCube Pro Max mit 10W.
Gegensätzlich dem Trend zu immer stärkeren Diodenmodulen geht Sculpfun hier neue Wege. Ein verhältnismäßig kleines Gerät, welches sich unkompliziert für kleine, jedoch auch sehr detailreiche Aufgaben eignen soll.
Technische Angaben
Quelle: sculpfun.com
Das Lasermodul wurde technisch ein wenig verändert. So verfügt dieses nun über eine klappbare Fokushilfe. Was geblieben ist, ist der lange Fokus von 40mm, welcher leichte Materialunebenheiten verzeiht und für geradere Schnittkanten sorgt.
Auch dieses 10W-Modul verwendet wie bei Sculpfun üblich einen Polfilter zur 90°-Überlagerung der beiden Dioden. Hierdurch entsteht der fast quadratische und verhältnismäßig kleine Spot von ca. 0.08 mm. Mit deutlich höherer Energiedichte im Vergleich zur Konkurrenz.
Hier ein Bild des Spots auf ca. 3m Entfernung. Gut erkennbar, dass die Dioden überkreuzt und nicht nebeneinander gelegt wurden. Auch der geringe Unterschied im Seitenverhältnis wird deutlich.
Die iCubes werden mit einem von 2 Controllern (QV oder MV) ausgeliefert. Über die genauen Unterschiede liegen mir derzeit keine Informationen vor. Beide haben, soweit bekannt, den selben Funktionsumfang. Wo dies jedoch relevant ist, ist beim Aufspielen oder Updaten der Firmware, da hier jeweils eigene Versionen zur Verfügung stehen. Zum Aufspielen der Firmware kann wie bei Sculpfun typisch das MKS oder Sculpfun Tool verwendet werden.
Die Mechanik im iCube ist um 90° gedreht. Dadurch bewegt sich die typischerweise als X bezeichnete Achse (die, auf welcher sich nur der Laserkopf bewegt) in Y-Richtung. Aufgrund der Größe ist dadurch nicht mit Problemen zu rechnen. Wer es jedoch gerne optimiert mag, passt dies entsprechend an. Dies lässt sich auf 2 Wegen bewerkstelligen. Entweder vertauscht man die Anschlüsse auf dem Controller und passt ggf. die Achsinvertierung an oder man ändert einfach den Scanwinkel in der Software. Der gewählte Weg ist Geschmacksache.
Lieferumfang
- 1x iCube
- 1x Schutzglas (U-Form)
- 1x Metallplatte (herausnehmbarer Boden für Arbeiten innerhalb oder ohne außerhalb des iCube)
- 1x Laserkopf entsprechender Leistung
- 1x Stromadapter + Kabel
- 1x Typ C Datenkabel
- 1x Filterset (zusätzlich zu dem bereits verbauten)
- 1x Linsenreparaturset (Pinzette zum Herausschrauben und 1x Ersatzschutzglas)
- 1x Schutzbrille
- 1x Dokumentation
- diverses Testmaterial
Aufbau
Leider findet man zum Aufbau nicht wirklich etwas in der Bedienungsanleitung. In dieser geht es hauptsächlich um die Software und den Filterwechsel. Glücklicherweise sind hierfür kaum Infos nötig.
Der Aufbau ist sehr schnell erledigt. Der iCube kommt fast komplett montiert. Einzig das Lasermodul muss auf die Halterung geschoben, festgeschraubt und angesteckt werden. Schon ist der Laser von der Hardwareseite her einsatzbereit.
Es lohnt sich, ein wenig an der Mechanik zu wackeln, um festzustellen, ob diese richtig eingestellt ist. Sollte die Achse etwas wackeln, kann dies über die leicht zu erreichenden Exzenterrollen korrigiert werden.
Bedienmöglichkeiten
Der Laser kann über eine Handyapp gesteuert werden. Um diese per WLAN zu nutzen, gibt es 2 Möglichkeiten. Zum einen baut der Laser standardmäßig ein eigenes WLAN auf. Wenn man sich mit diesem verbindet, muss in der App von Sculpfun lediglich die IP angegeben werden und schon kann es losgehen. Der Prozess ist gut verständlich im Handbuch beschrieben. Die zweite Möglichkeit wäre den Laser mit einem bestehenden WLAN zu verbinden. Hierzu muss der Laser zuvor mit einem PC verbunden und entsprechend eingestellt werden. Auch dieser Vorgang ist recht gut beschrieben. Zu bedenken ist jedoch, dass nicht jedes Zeichen für Netzwerkname und/oder Passwort verwendet werden kann.
Die App bietet grundlegende Funktionen, um Bilder zu erstellen und zu gravieren. Einstellen lassen sich Leistung, Geschwindigkeit und 1-20 Durchgänge. Eine Möglichkeit, von Gravur auf Schnitt zu wechseln, habe ich in meiner kurzen Testphase nicht gefunden.
Diese Bedienmöglichkeit hat sicher seine Anwendungsgebiete, ich rate von der Verwendung jedoch eher ab. Die Software am PC bietet einfach wesentlich mehr Möglichkeiten, seine Projekte umzusetzen, während die App eher eine nette Spielerei darstellt.
Ansonsten kann der Laser auch wie üblich an einen PC/MAC angeschlossen werden. Der Laser ist wie gängig GRBL-basiert. Demnach kann auch die übliche verdächtige Software (kostenlos LaserGRBL, kostenpflichtig LightBurn) verwendet werden. Die Empfehlung geht hier klar in Richtung LightBurn, wer jedoch lieber eine andere gCode-übertragende Software nutzt, kann dies ebenso machen.
Der Laser verfügt zwecks Verbindung mit einem PC über eine USB-C-Schnittstelle. Als Treiber wird wie üblich der CH340 benötigt. LightBurn kann den Laser automatisch erkennen so, dass dieser in wenigen Minuten passend konfiguriert eingesetzt werden kann.
Erster Eindruck
Auf den ersten Blick hat der Laser keinen besonders guten Eindruck gemacht. Er besteht größtenteils aus Kunststoff, welches auch keinen sehr formstabilen Eindruck machte. Der erste Blick auf die Mechanik: Ein „einarmiger Bandit“. Aufgrund älterer Modelle haben diese keinen besonders guten Ruf, da diese gerne mal das Schwingen anfangen.
Die Erwartungen waren daher erst mal recht mäßig. Ich musste jedoch feststellen, dass der erste Eindruck sehr täuschen kann. Die Mechanik verwendet die gängigen Profile der größeren Modelle. Mit der reduzierten Größe entsteht hier eine erstaunliche Stabilität, wie ich auch später noch im Testbereich zeigen werde. Dass der Rest komplett aus Kunststoff ist, bleibt etwas schade, scheint jedoch der Qualität des Ergebnisses nicht zu schaden.
Sicherheit
Der Laser wird mit einer nicht zertifizierten, grünen „Schutzbrille“ geliefert. Die genaue Schutzwirkung kann ich leider nicht ermitteln. Durch meine unqualifizierten Tests würde ich behaupten, dass sie durchaus einen gewissen Effekt hat und somit besser ist als nichts. Generell würde ich jedoch dazu raten, das Geld für eine Zertifizierte zu investieren. Der direkte Vergleich mit einer solchen war recht eindeutig zu Gunsten der Zertifizierten.
Der Laser wird außerdem mit einem „Schutzschild“ in Form einer orangefarbenen, u-förmigen Kunststoffscheibe geliefert. Diese scheint ebenso über keinerlei Zertifizierung zu verfügen. Durch wiederum unqualifizierte Tests konnte festgestellt werden, dass diese die Wellenlänge des Lasers zum Großteil reflektiert. Somit wieder das Fazit, dass diese definitiv besser ist als nichts. Da die Scheibe jedoch nicht 100 % dicht abschließt und die Möglichkeit zu testen, was noch durchkommt, fehlt, wird während des Laserbetriebs dennoch zur Nutzung einer zertifizierten Schutzbrille geraten.
Der Laser verfügt über einen Temperatursensor, welcher bei 45 °C den Laser stoppen und einen Warnton erzeugen soll. Der Sensor befindet sich direkt über dem Abluftfilter. Getestet habe ich die Funktion nicht. Wie zweckdienlich dieser Schutz in dieser Form ist, sei mal dahingestellt und wird an dieser Stelle von mir auch nicht bewertet. Ob dies an heißen Sommertagen je nach Aufstellort zu Problemen führen kann, sei auch mal dahingestellt.
Der Laser verfügt über einen zweistufigen Filter. Einen Vorfilter auf Baumwollbasis und einen Aktivkohlefilter. Ein Satz ist direkt verbaut, ein weiterer wird mitgeliefert. Die Filter sind recht klein und werden sich daher voraussichtlich auch recht schnell zusetzen. Das Ganze relativiert sich natürlich ein wenig durch den kleineren Arbeitsbereich. Was die Filterwirkung angeht, bin ich persönlich nicht überzeugt. Es kommt zwar kein sichtbarer Rauch durch, der Geruch ist jedoch nicht ganz weg. Ich arbeite normalerweise mit entsprechend starker Absaugung und ohne Filter und dies über Stunden ohne die Laserabluft nennenswert zu merken. Die kurzen Tests mit dem iCube haben jedoch gereicht, um für Kopfschmerzen und deutliche Wahrnehmung der Laserabluft zu sorgen. Ich gehe daher davon aus, dass die Filterung unzureichend ist und wie es bei Lasern eigentlich auch vorgeschrieben ist, dieser nicht im Umluftbetrieb genutzt werden sollte. Für kurze Gravuren mag dies noch verkraftbar sein, bei längerem Betrieb oder Schnitten, sollte jedoch definitiv für eine Abluft ins Freie gesorgt werden.
Empfehlungen & Startschwierigkeiten
Die erste Empfehlung habe ich bereits im Bereich „Aufbau“ gegeben. Dieser ist ein wenig an der Mechanik zu wackeln, um den korrekten Sitz der Exzenterrollen zu prüfen.
Die zweite Empfehlung ist eigentlich gängiger Standard und ist (zumindest bei der Nutzung von LightBurn) den „Feuerknopf“ sowie „Laser ein beim Framing“ zu aktivieren. Somit kann man sich leicht anzeigen lassen, wo die Gravur letztlich landen wird.
Die dritte Empfehlung ist auf Gegenspiel zu prüfen und dieses zu korrigieren. In meinem Fall hat der Laser ein kleines Gegenspiel, was man auch in den Tests sehen wird, da ich dieses nicht vorher korrigiert habe.
Wenn es darum geht, wie die Mechanik richtig eingestellt wird, wie man die Firmware falls nötig aufspielen kann oder bei Fragen zu anderen technische Themen betreffend dem iCube, lohnt sich ein Blick ins Dioden-Laser-Wiki. Für viele Themen wird hier das Vorgehen sehr genau beschrieben.
Bezüglich der Startschwierigkeiten gab es bei mir nur eine. Der Laser blieb nach jedem Vorgang, selbst dem Framing, immer noch ca. 0,5-1s aktiv. Dies ist, wenn es sich nicht abschalten lässt, eigentlich ein KO-Kriterium, da dies Schnitte/Gravuren versaut und unter Umständen auch nicht ungefährlich ist.
Hier seht ihr die Rückseite eines Schneidtests und wie sich dies ausgewirkt hat:
Wie ich mir sagen ließ, gab es bei frühen Firmwareversionen einen Fehler, der sich wohl so auswirken konnte. Das Problem hierbei stellte die AirAssiststeuerung dar. Zu korrigieren war dies wohl durch die Deaktivierung des (ohnehin nicht vorhandenen) AirAssists. Ich persönlich habe versehentlich einen Layer ohne AirAssist verwendet, wobei der Fehler plötzlich nicht mehr auftrat. Ob dies reiner Zufall war oder tatsächlich als Lösung so umgesetzt werden kann, kann ich nicht sagen, da mir die Testmöglichkeiten fehlen. Jedenfalls funktioniert seither alles, wie es soll, unabhängig von der Einstellung des AirAssists. Solltet ihr ebenfalls auf dieses Problem stoßen, gerne mal auf diese Weise versuchen und ggf. prüfen, ob es ein Firmwareupdate für euren Controller gibt.
Tests
Jetzt zu dem Teil, auf den wohl die meisten gewartet haben. Was leistet der iCube Pro Max in der Praxis?
Als Spotgröße habe ich festgestellt, dass diese irgendwo zwischen 0,07 und 0,08 mm liegt und somit wohl noch einmal ein bisschen feiner als der bisherige 10W von S10/S30pro zu sein. Hier wurde vermutlich an der optischen Linse eine Verbesserung erzielt. Die offizielle Herstellerangabe von 0,08 mm ist damit eine sehr realistische Angabe, statt der üblichen Werbeversprechen, welche die meisten nicht einhalten. Auf ein Bild des Tests habe ich hier verzichtet, da dies schon eher eine Sache für die Lupe ist.
Der Schneidtest war etwas, bei dem ich mir unsicher war, ob ich diesen überhaupt machen soll. Bisher war ich der festen Überzeugung, dass Schneiden ohne AirAssist noch weniger als suboptimal ist. Aus Erfahrung verbessert ein AirAssist sowohl die Schneidleistung als auch die Qualität des Endprodukts deutlich. Ich bin froh, diesen dennoch vorgenommen zu haben. Das Ergebnis war mehr als überraschend. Bei 3 mm Pappelsperrholz (sowohl das mitgelieferte Teststück als auch mein sonst genutztes vom großen A, mit typisch mittelmäßiger Qualität) erreichte ich bessere Werte, als ich normalerweise mit meinem S10 mit AirAssist verwende. Dies kann mehrere Ursachen haben. Zum einen scheint wie bereits erwähnt der Spot etwas, wenn auch nicht viel, kleiner zu sein, was zu einer höheren Energiedichte und somit Schneidleistung führt. Zum anderen wurden wohl irgendwann die verwendeten Dioden geändert. So wurden für den S10 früher wohl 2 Dioden zu je 5,5W verbaut, während in den neueren Modellen scheinbar 2 Dioden zu je 6W verbaut werden. Dies würde auch zu der Tendenz von Sculpfun sich eher etwas Schlechter als besser darzustellen passen. Aus meiner Sicht sehr gelungen, da sich der Nutzer darüber freuen kann, mehr zu bekommen als beworben wurde.
Natürlich ließ ich es mir nicht nehmen, zu testen, wie präzise die Mechanik arbeitet. Hierzu habe ich das Testmuster von LaserGRBL verwendet und habe dieses mit unterschiedlicher Geschwindigkeit auf lackierte Aluminiumkarten graviert. Die Gravur erfolgte jedes Mal im „Line-Modus“. Sprich, es wurde nicht abgezeilt, sondern wie bei einem Schnitt abgefahren. Alle Tests wurden mit einem Durchgang gemacht.
Erster Test mit 200 und 300 mm/min bei 20 % Leistung:
Zweiter Test mit 500 und 1.000 mm/min und 50 % Leistung (in der Gravur steht fälschlicherweise 20 %):
Bei 1.000 mm/min lassen sich die ersten „stabilen“ Fehler erkennen. So ist der Kreis leicht verwackelt durch die gleichzeitige Achsbewegung. Aus meiner Sicht ist das Ergebnis schon bemerkenswert. Natürlich habe ich mich damit nicht zufriedengegeben. Der Laser wirbt schließlich mit Gravuren von bis zu 10.000 mm/min.
Dritter Test mit 3.000, 5.000 und 10.000 mm/min und 80 % Leistung:
Wie man sieht, kommt es hier schon zu deutlichen Fehlern. Was auffällt ist, dass diese Fehler jedoch nicht mehr durch die Geschwindigkeit schlimmer werden. Dies liegt ganz einfach daran, dass bei einer so kleinen Gravur (ca. 20 mm) der Laser bedingt der Beschleunigungsbeschränkung diese Geschwindigkeiten gar nicht erst erreichen kann.
Gravurtest auf Schiefer. Das Bild hat eine Breite von ca. 8 cm.
Gleiches Motiv auf lackiertem Aluminium
Auch Acryl darf bei den Tests nicht fehlen. 2-Schicht-Acryl in der Stärke 0,8 mm wurde in diesem Fall graviert und geschnitten. Typisch verwende ich dieses Material zur Herstellung von Visitenkarten. Die Gravur ist nicht ganz perfekt, was einen persönlichen Fehler als Ursache hat. Dieses spezielle Material hat eine komplett durchsichtige Schutzfolie, welche ich nicht vorher entfernt habe. Die 450 nm des Lasers gehen ungehindert durch die Folie und können diese somit weder gravieren noch schneiden. Das darunter verbrannte Material kann somit nicht weg und schmilzt dadurch umliegendes Material an, bis die Folie auf diese Weise weggeschmolzen wurde. Durch die eingebrannte Folie wirkt die Gravur etwas verwaschen.
Schneidtest Stempelgummi mit 2,5 mm.
Ein ziemlicher Härtetest, da zum einen das Material nicht so ganz optimal ist und der Laser im verwendeten Zustand keinen AirAssist hat. Das Material ging nicht komplett durch, ließ sich jedoch recht leicht rauslösen. Das Material wird hierbei ordentlich verkohlt, was jedoch leicht wegzureinigen ist. Ich empfehle jedoch, die Kanten leicht nachzuschleifen, damit diese komplett sauber sind.
Zu guter Letzt noch ein Gravurtest auf Edelstahl. Ob Diodenlaser überhaupt Edelstahl gravieren können, da scheiden sich bekanntlich die Geister. Anlauffarben sind definitiv möglich und diese sind auch haltbar. Die Energiedichte der 10W Sculpfuns reicht auch für eine spürbare Veränderung der Oberfläche. Jedoch egal, wie lange man sich bemüht, wie mit einem Faserlaser Gravierschneiden ist nicht möglich.
Mögliches Zubehör & Ersatzteile
Honeycomb & Air Pump Kit
Möchte man mit einem iCube nicht nur gravieren, sondern auch schneiden, empfiehlt es sich, dieses Set gleich mitzubestellen. Beim „Honeycomb“ handelt es sich bautechnisch zwar eher um einen Klingentisch, dies tut der Funktionsweise jedoch nichts ab. Der AirAssist kann zwecks Steuerung direkt mit dem Controller verbunden werden. Für Schneidaufgaben ist so ein AirAssist eigentlich unerlässlich. Dieser steigert die Schneidleistung und sorgt für qualitativ bessere Ergebnisse.
Außerdem werden dadurch Verschmutzungen recht effektiv vom Schutzfenster der Linse ferngehalten, was zu einem niedrigeren Wartungs- und Ersatzteilbedarf führt.
Eine leistungstechnische Bewertung des AirAssist ist mir aktuell nicht möglich, da sich dieser nicht im Lieferumgang des zur Verfügung gestellten Geräts befindet.
Das Set kostet zum Zeitpunkt der Erstellung des Testberichts $59,99.
Rotationseinheit
Bedingt des geringen Platzes ist ein Einsatz im Gehäuse nur bei sehr niedriger Bauweise und auch nur für entsprechend dünne Werkstücke möglich. Da sich der Boden jedoch entfernen lässt, um Werkstücke zu gravieren, welche sich unter dem Laser befinden, kann man Stützen verwenden, um eine Rotationseinheit entsprechend unter dem Laser zu verwenden.
Derartige Stützen müssten selbst konstruiert werden. Von der Herstellerseite gibt es hier derzeit keine passende Vorrichtung.
Prinzipiell sollte sich jede beliebige Rotationseinheit verwenden lassen. Was beachtet werden sollte, ist, dass der iCube mit NEMA 14 arbeitet. Der Steckplatz ist ein 4-poliger JST-XH 2.54 mm Stecker. In den sonst gängigen Hobbylasern werden NEMA 17 verwendet. Diese haben typischeweise eine 6-poligen Stecker, bei welchem nur 4 belegt sind. Hier wird demnach ggf. ein Adapter nötig.
Da NEMA 14 auch mit weniger A arbeiten, kann es durchaus auch vorkommen, dass die Rotationseinheit krafttechnisch etwas schwach auf den Rippen erscheinen kann. Um hierzu genaue Angaben machen zu können, wären weitere Tests nötig, welche jedoch über den Rahmen dieses Produkttests hinaus gehen.
Filter
Ersatz für die beiden verbauten Filter (Baumwolle und Aktivkohle) erhält man bei Sculpfun direkt. Diese kommen in Einheiten aus 5 Sets und kosten zum Zeitpunkt der Erstellung des Testberichts $59,99.
Beim Tausch der Filter muss man etwas behutsam sein, da am Abdeckpanel mit recht wenig Spielraum das Kabel des Temperatursensors befestigt ist.
Schutzglas
Das gerne fälschlicherweise als Linse bezeichnete Schutzglas vor der Linse kann man für den einfachen Wechsel bei Beschädigung ebenfalls bei Sculpfun erwerben. Eine Packung enthält 6 dieser Schutzgläser und kostet zum Zeitpunkt der Erstellung des Testberichts $44,99.
Fazit
Der iCube Pro Max ist ein kleines Kraftpaket. Leistungstechnisch kann er sich mit den aktuell besten Hobbylasern im 10W-Bereich messen. Wie vergleichbare Module des Herstellers braucht er sich auch nicht vor Lasern mit 20-30W zu verstecken.
Was Einsteigern sehr entgegen kommt, ist die Tatsache, dass der Laser fast komplett zusammengebaut geliefert wird und die automatische Erkennung gut funktioniert.
Die schön kompakte Bauform ist aus meiner Sicht auch seine größte Einschränkung. Die Arbeitsfläche von 130x130mm reicht zur Herstellung kleinerer Teile oder auch zur Personalisierung größerer, dank der Öffnung im Boden. Die meisten Konkurrenten bieten mit ihren typischen 400x400mm ganz andere Möglichkeiten.
Die Abluft ist meines Erachtens etwas schwach auf der Brust. Bedingt des kleinen Bauraums ist dieser natürlich dennoch schnell von Rauch befreit. Jedoch füllt sich dieser Raum während des Laservorgangs. Dadurch verschmutzt die Linse potenziell schneller und auch der Lüfter zur Kühlung des Lasermoduls nutzt damit verschmutzte Luft, was dem Modul nicht zugutekommt. Ich empfehle daher, einen zusätzlichen Lüfter zu verwenden. Zu diesem Zweck lässt sich beispielsweise ein Adapter herstellen. Passende Vorlagen für den 3D-Druck findet man auf den typischen Seiten (z.B. Printables/MakerWorld ).
Im Bereich Augenschutz wirken die vorhandenen Maßnahmen überraschend gut. Zertifizierungen, welche dies belegen, sind nicht vorhanden. Die tatsächliche Schutzwirkung zu prüfen, ist mit meinen Möglichkeiten leider ausgeschlossen. Aufgrund der vorhandenen Mängel sowie fehlenden Nachweise wird die Verwendung einer zertifizierten Schutzbrille angeraten.
Die Mechanik ist überraschend gut und für einen Laser in dieser Größe mehr als ausreichend.
Alles in allem kann man sagen, ist dieser Laser für jeden, der mit der Arbeitsfläche (und Wellenlänge) auskommt, eine Überlegung wert. Gerade Einsteiger, aber auch erfahrene Lasernutzer können mit diesem Laser viel Freude haben. Und dies zu einem fairen Preis.
Affiliate
Wie sicher jedem bekannt ist, werden der Blog, das Forum und alles, was mit dran hängt, komplett ehrenamtlich betrieben. Dennoch ist der Betrieb mit gewissen Kosten verbunden.
Sollte euer Interesse am Testobjekt geweckt worden sein, würden wir uns daher sehr freuen, wenn ihr für den Kauf unseren Affiliate-Link verwendet. Für euch bedeutet dies keinerlei Mehrkosten. Der Verkäufer beteiligt uns lediglich mit einem kleinen Betrag aus seinem Ertrag.
Übersicht der im Bericht verwendeten Affiliate-Links:
Ich finde den kleinen Laser toll. Ich kannte ihn optisch und namentlich, wusste aber gar nicht, dass es 3 verschiedene Varianten gibt. Wieder was gelernt, danke!
Natürlich ist er nicht Groß, aber das macht ihn in meinen Augen so interessant. Er nimmt nicht viel Platz weg und im Zweifel ließe er sich auf größere Sachen drauf stellen. Das fehlt mir manchmal bei meinen Lasern. Wenn es nicht ins Gehäuse passt, dann hat man Pech. Das kleine Würfelchen dagegen kannst du dir auch auf den Esstisch setzen und dann den gravieren. Nicht, dass ich das machen will… aber es wäre halt möglich.
Danke für den Bericht.
Die kleinen haben definitv ihre Vorzüge in gewissen Bereichen. Für deinen Tisch würde ich aber eherzu einem S30pro oder vergleichbaren Laser greifen. Die Arbeitsfläche wäre da sicher hilfreich. In dem Fall müsste halt zwecks Absaugung ein „Deckel“ drauf. Viele scheuen sich leider vor dem Bau eines Gehäuses obwohl dafür nichtmal viel Technikverständnis nötig ist.
Erster Testbericht! Vielen Dank! Stephan hat uns etwas damit überrascht.
Ich bitte um Entschuldigung, daß ich eingegriffen habe. Ich lese die Berichte am 27-Zoll Monitor mit Brille. Naja. Ich hab ja nichts gegen kleine Vorschaubilder. Ein Klick auf das Bild und ich kann mir die Details ansehen. Darum hab ich einfach die Links zu den Bildern in voller Größe aktiviert. Sonst hab ich daran nichts verändert.
Der Laser selber ist halt speziell. Der Arbeitsbereich schränkt halt den Einsatz stark ein. Vermutlich gibt es speziell dafür auch sinnvolle Anwendungen. Die hab ich halt eher nicht. Darum halt ich mich mit der Bewertung zurück, was den Bericht aber nicht uninteressant macht. Der Spot des Lasers ist für einen 10W-Laser schon beeindruckend klein. Genau was ich mir immer wünsche. Ist mir deutlich lieber als 40 oder 60W, die alles verbrutzeln.
Gibt nichts zu entschuldigen. Ist wie gesagt mein erster Testbericht hier und auch das erste Mal, dass ich mit dem zugehörigen Tool gearbeitet habe. Wenn es designtechnische Verbesserungsvorschläge gibt, nehme ich die gerne an.
Das war für alle etwas überraschend, zwischen ob ich mir soetwas vorstellen kann bis zur Veröffentlichung sind wenn man die Feiertage mit zählt gerade mal 9 Tage vergangen.
Das Einsatzgebiet ist bedingt der Größe tatsächlich eher speziell. Wenn man gerne diverses personalisiert kann ich mir so einen Laser gut vorstellen. Will man Boxen, Schwibbögen oder ähnliches herstellen wirds natürlich bissle arg eng. Meine persönliche Tendenz geht derzeit in die Richtung, dass ich das Modul voraussichtlich als Upgrade an meinen S10 montiere. Dafür bedarf es noch kleinerer Umbauten wie einer Adapterplatine für die Halterung und einer Abänderung des Anschlusskabels. Mit nachgerüstetem AirAssist sollte man einen deutlichen Unterschied merken. Leider bekommt man das Modul derzeit nicht separat. Bedenkt man jedoch, dass das S10-Modul gerade mal 20$ günstiger als der iCube Pro Max ist, wäre dies durchaus eine Überlegung wert, falls man ein neues Modul benötigt.