Ultrabase
Eine der neueren Druckplatten, erfunden von Anycubic. Inzwischen auch von anderen Firmen kopiert und angeboten, z.b. Black Diamond von JGAurora, SuperPlate von Creality, usw. Im Grunde handelt es sich um eine Glasplatte, die mit einer porösen Keramikbeschichtung versehen wurde (angeblich SiliziumCarbid SiC- auch unter der Bezeichnung carborundum bekannt.), welche zusätzlich über markante Golfball-Dellen verfügt. Dazu weiter unten dann mehr.
Vorteile der Ultrabase:
Die Ultrabase funktioniert sehr gut für PLA, PETG und flexible Materialien. Sehr gute Haftung im heißen Zustand (die Ultrabase brauchts gut warm >60°C Betttemperatur). Für ASA / ABS reicht die Haftung dann nicht mehr so gut aus. Notfalls lassen sich Haftverbesserer auch auf der Ultrabase nutzen, aber nur schlecht wieder runter waschen. Ich nutze daher immer die glatte, unbeschichtete Rückseite der Ultrabase, wenn ich Haftmittel nutzen will.
PLA lässt sich nach Erkalten im Prinzip von der Ultrabase runter pusten. PETG klebt zuweilen zu gut, dort gegebenenfalls den Düsenabstand erhöhen.
Ich drucke auch TPU sehr gerne auf einer Ultrabase.
Wie Ultrabase reinigen?
Reinigen mit Isopropylalkohol lt. Angaben von Anycubic. Neuerdings mehren sich jedoch Berichte, die über einen weißen Schleier nach der Reinigung mit Isopropanol berichten oder einen gelblichen Abrieb feststellen. Beides hatte ich auch schon hier bei neuen Ultrabasen selber festgestellt – bei den ersten Ultrabase konnte ich das nicht beobachten. Der Verdacht liegt also nahe, dass sich was geändert hat.
Ich reinige meine Ultrabase inzwischen mit Fensterreiniger und einem Microfasertuch.
Es schadet nicht, die Ultrabase all Monat mal im Spülbecken mit etwas Spülmittel zu schrubben und dann gut Nachspülen.
Funktion der Ultrabase:
Die „Anleitung“ von Anycubic spricht zum Thema Funktionsweise zu einem von der porösen Beschichtung, hier hier im Bild gezeigt:
wobei die Golfballdellen im rechten Bild bei der Schrumpfung während des Abkühlens dann für die selbsttätige Ablösung der Druckstücke sorgen soll.
Abnutzung
Meiner Meinung basierend auf die Anycubic Aussagen ist daher: Die Ultrabase verliert hauptsächlich dann ihre Haftung, wenn man die Oberfläche, die ja porös sein soll, glatt gerubbelt hat, z.b. auch mit der Düse oder einem Schaber.
Oder wenn sich Reste in die Poren gesetzt haben, dass sie eben nicht mehr porös ist.
Oder Fette/Öle von den Fingern in den Poren, die man nur schlecht wieder rausgewaschen bekommt.
Geht man sorgsam mit so ner Ultrabase um., kann man die sehr lange nutzen.
Probleme der Ultrabase:
Eines der Probleme mit der Ultrabase ist eventuell dann die nicht ganz perfekte Planheit der Platte. Anycubic erlaubt Abweichung bis 0,2mm max, (0,1mm im Mittel), siehe hier:
Für manche auch störend ist der Abdruck der Golfballdellen auf dem Boden des Druckstücks. Das ergibt ein recht auffälliges Muster.
PETG kann auch gerne mal zu gut haften und dann die Beschichtung abreißen.
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Hallo, Danke erstmal für deine tolle Arbeit.
Ich freue mich immer wieder über Tipps und Tricks im Umgang mit den Anycubic 3D Druckern.
Zur Ultrabase: Leider hat sich bei meiner Platte trotz optimalem Leveln mittels Fühlerlehre und diversen Leveldrucken bei einem Druck ein großes Stück aus dem Bett gelöst.
Bzw. ließ sich das Teil nach dem Abkühlen (über Nacht gedruckt ~6 Stunden gekühlt) nur mit Kraft lösen und so brach ein Stück der Beschichtung aus der Platte. 🙁
Gereinigt wurde auch immer mit reinem Isopropanol, gelbe Spuren hatte ich nur am Anfang die nach einmaliger ordentlichen Reinigung nicht mehr auftraten.
An sich war ich sehr zufrieden und bin es immer noch, enttäuschend war das der Service die Platte trotz Garantiezeitraum nicht ersetzen wollte.
Ich drucke kleine Projekte jetzt leicht versetzt und bin vom Halt beim Druck und von der leichten Ablösung nach Abkühlung sehr begeistert, die Oberfläche sieht allerdings nicht so toll aus. Wünschte mit auch eine Oberfläche die Aussieht wie erodiert.
Gibts weitere Erfahrungen mit der Reinigung?
Wobei ich den Unterschied zwischen Isoprop & Fensterreiniger nicht ganz sehe. Beides sind im Prinzip Alkohol.
So richtig klar ist mir das leider selber noch nicht. Es scheint da auch Abweichungen nach Hersteller zu geben. Ich nutze aktuell nur noch den billigsten Glasreiniger aus dem Edeka mit nem weichen fusselfreien Tuch, das klappt und gibt keine Schleier oder den gelben Abrieb.