Fuzzy Skin

Fuzzy Skin oder ungleichmäßige Außenhaut in Deutsch versteckt sich schon lange Zeit in den Experimentellen Einstellungen von Cura. Wie Ela mir mit dem keinen Elefanten aus dem Titelbild zeigte ist es dort offensichtlich gut versteckt und führt dort ein ruhiges Leben. Wozu ist das gut und wie nutzt man diese Funktion.

Wenn wir mal verschiedene Druckbettauflagen vergleichen gibt es da sehr große Unterschiede im Druckbild. Extrem ist der Vergleich von Spiegelglas mit dem extrem glatten Abdruck auf dem Druckteil und PEI-beschichtetem Federstahlblech mit grober Oberfläche. Ich möchte jetzt keines von beiden als gut oder schlecht bezeichnen. Es kommt auf das gewünschte Ergebnis an. Oft ist die grobe Oberfläche mit Ihrer Haptik sehr angenehm und versteckt kleinere Druckfehler besser als eine spiegelglatte Oberfläche. Warum also nicht auch auf andere Flächen im Druck anwenden? OK! Im CAD ist das mit sehr großem Aufwand verbunden eine unregelmäßig strukturierte Fläche zu erstellen. Hier kommt nun Cura zu Hilfe. Wenn das Teil aber maßhaltig sein soll ist auch im CAD da etwas zu beachten.

Zunächst mal der Blick in den Bereich Experimentell im Cura. Wenn wir <ungleichmäßige Außenhaut> aktivieren erscheinen da einige zusätzliche Eingaben. Im Normalfall ist es nicht erwünscht, das komplette Bauteil mit dieser Oberfläche zu versehen. Bohrungen sollen ihr Maß behalten und auch Durchbrüche und Körperkanten sollen das Maß nicht verändern und sauber an anderen Bauteilen anliegen. Darum ist da schon mal der Punkt <Nur ungleichmäßige Außenhaut> sehr entscheidend. Danach folgen die Werte für die Abweichungen der Außenwerte im Modell in mm. Dabei sind die wildesten Werte möglich aber nicht wirklich sinnvoll. Für eine angeraute Oberfläche genügen hier bereits Werte im Zehntelbereich. Das Ergebnis zeigt Cura recht gut in der Vorschau nach dem Slicen.

Diese unregelmäßige Außenhaut hat natürlich Auswirkung auf das Maß des Bauteils! Irgendwo muß Cura hin mit dieser Oberfläche. Die Wandstärke wächst um den Wert der Dicke der unregelmäßigen Außenhaut nach außen. Für ein maßhaltiges Bauteil muß dieses also im CAD um diesen Wert kleiner werden. Beim Testwürfel von 25mm Kantenlänge ergibt sich hier mit 0,1mm Dicke eine Kantenlänge von 25,1mm und die Wandstärke von 1,2mm wächst auf 1,3mm.

Ich bin weniger der Typ mit Figuren und eher für technische Anwendung. Typischer Fall für mich wäre eine Handauflage für eine SpaceMouse. Auch wird damit der 3D-Druck etwas kaschiert. Also gut, wenn es da noch andere Stimmen gibt. Für eine Figur hat diese Maßabweichung sicher nicht die Bedeutung. Hier dient es mehr dem optischen Eindruck von Fell. Ein schönes Video zum Thema gibt es auch von 3DJake auf YouTube.

Das Fuzzy Skin beschränkt sich nicht auf Cura! Auch für Freunde von Prusa gibt es eine Anleitung. Mit Version 2.4 hat es auch hier Einzug gehalten und wurde bereits im Forum besprochen.


Beispiel Druck von quastra

Unsere Cura-Fibel wurde erweitert.

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