FlSun SuperRacer getestet

FlSuns flinken Delta mit dem bezeichnenden Namen SuperRacer mal angeguggt.



Den FlSun hatte ich vor ne Weile bei Tomtop mal bestellt, weil, nun ich wollte es nochmal mt nem Delta versuchen. FlSun SuperRacer und der kleine Q5 sind hier im Forum recht beliebt, zum Q5 hatte Kollege TTx schonmal nen Post gemacht, also habe ich den SuperRacer genommen. Geliefert wurde schnell und zügig aus dem DE Lager von Tomtop.

Ich bin mit Deltas „früher“ nie so richtig warm geworden, der alte Anycubic Kossel war mir zu viel Gefrickel. Den Anet Delta habe ich auf den Sperrmüll geworfen noch bevor er jemals gedruckt hat.  Monoprices Mini Delta v1 hingegen war in Ordnung, aber letztlich im Praxisalltag doch nicht so meins, krankte an der geringen Größe und dem schwachen Netzteil.

Einen FlSun Delta hatte ich auch schon, der steht sogar hier noch irgendwo, eine uralte Version des FlSun QQ, die inzwischen so nicht mehr angeboten wird. Die hatte leider zahlreiche Mängel, wie z.B. ein Schrott-Feeder (scheint ein Running Gag zu werden) damals ein ebenso unzuverlässiges wie nervtötendes ABL (mit einer Metall Folie auf dem Druckbett, welche über die Düsenspitze elektrisch Kontakt herstellen sollte). Das war gruselig. Inzwischen hat der QQ-S Pro (so heißt die aktuelle Version heute) zahlreiche Verbesserungen erhalten, aber nochmal einen QQ wollte ich jetzt auch nicht, da fand ich den Super Racer spannender. Genug Einleitung, gehen wir’s an.

Der FlSun SuperRacer

  • weitgehend vormontierter Bausatz, das sind 6 vorgefertigte Komponenten die nur noch aneinander geschraubt und die fertig vorbereiteten Kabel eingesteckt werden müssen. Bauzeit unter 1 Stunde ist locker zu schaffen.
  • Druckvolumen wird mit einem Durchmesser von 260mm und einer maximalen Höhe von 320mm angegeben, die tatsächlich sinnvolle nutzbare Höhe ist jedoch aufgrund der Eigenarten der Delta-Bauweise deutlich geringer.
  • Volcano / V6 ähnliches Hotend, aber untypische Befestigung am Effektor, 4.1 Bore, d.h. sinnvoll nur bis 240°C Düsentemperatur, Firmware erlaubt bis 255°C
  • BMG Clone Feeder, Bowden System
  • Beheiztes „Ultrabase“ beschichtetes Glasbett, bis 100°C, fix montiert, manuelles Leveln ist bei Deltas in der Regel nicht vorgesehen – auch hier nicht.
  • automatisches Einmessen des Druckbetts mit Mesh-Korrekt über aufsteckbaren Sensor, genutzt wird ein Microschalter als eigentlicher Sensor.
  • für PLA, PETG, TPU (bedingt). Das würde auch für ASA/ABS noch reichen, aber auf einem offenen Drucker sind ASA/ABS immer gerne schwierig.
  • MKS Robin Nano V3 mit Silent Treibern auf den 3 Achsen und meiner Meinung einem „nicht-Silent“ Treiber für den Extruder. Die Treiber sind gesteckt und damit theoretisch wechselbar, aber mit einer metrischen Tonne an diesem weißen Silikonkleber verklebt, den ich nicht abbekomme.
  • Farb-Touch Display, Sprache Deutsch ist einstellbar
  • genutzt wird hier bei meinem Testgerät Marlin 2.0.8
  • Noname Netzteil, 24V 360W
  • Unterstützung für USB-Stick und (durch Firmware-Tausch umschaltbar) Micro-SD Karte, letztere ist der Standard ab Werk, USB Eingang für den Anschluss an einen Rechner.
  • Filamentende-Sensor
  • Druck kann nach Stromausfall fortgesetzt werden – die Ultrabase verliert jedoch die Haftung, sobald erkaltet.
  • Mitgeliefert wird alles benötigte Werkzeug, eine (nutzlose) Spachtel,  Seitenschneider, Ersatz-Hotend, Heizpatrone und Thermistor, Bowden, eine ordentliche Tube Schmierfett, Putztuch, Pinsel, Düsennadel, Kabelbinder, MicroSD-Karte und Leser und eine Schleifscheibe für eine Schleifmaschine wo ich keinen Plan habe, was ich damit soll. Sicher nicht damit über die Ultrabase kratzen!
  • 200g PLA für ein paar erste Testdrucke
  • Englische Anleitung. Als einer der ganz wenigen China-Hersteller gibt FlSun eine Wartungsempfehlung inkl. Zeitplan mit an.
  • FlSun liefert keinerlei Slicer Profile mit, der SuperRacer ist aber in Cura enthalten. Auf der SD-Karte findet sich eine Cura 4.4 Version, aktuell ist inzwischen 4.12, also am Besten gleich die Version von Ultimaker installieren.

 

Soweit so gut.

Der Aufbau

ist relativ Simpel im Grunde sind’s 6×4 Schrauben, mit denen die massiven C-Profile an Boden und Deckel geschraubt werden, Feeder anschrauben und den Effektor (Druckkopf beim Delta) in den Carbon Stangen einklippsen.

 

Dann die farblich markierten und verpolungssichere Stecker in die zugehörigen Buchsen stecken, fertig. Das ist auch von einem Einsteiger trotz der etwas spärlichen Anleitung locker in weniger als einer Stunde zu schaffen. Die Mechanik wirkt super stabil, FlSun setzt auf Linearschienen, Riemenspanner sind auch vorhanden. FlSun verbaut hier viel Metall, der Rest sind ordentliche Spritzgussteile. Stabilität, Mechanik ist alles top.  Das gefällt.

Elektronik

 

Ich bin kein Fan des Noname 24V 360W Netzteils, der Lüfter dieses Netzteil ist ungeregelt und eher laut. Hier würde ich ein Mean Well Netzteil nachrüsten, Platz ist genug da. Verdrahtet hat FlSun das sehr ordentlich mit Kabelschuhen auch Mainboard seitig.

Die 2 Bauteil- und der Hotendlüfter (40x40x10, 24V – radial bzw. letzterer axial) sind nicht übertrieben laut. Der Hotendlüfter wird erst bei Düsentemperatur größer 50°C eingeschaltet, allerdings bringt das wenig, weil das Netzteil zu laut ist und immer läuft. Als Boardlüfter kommt noch ein 60x60x15 24V Lüfter zum Einsatz. Lüfterqualität scheint OK, aber nicht berauschend zu sein. Besser als bei anderen Chinadruckern würde ich trotzdem sagen.

Mainboard, Firmware & Touch

Das MKS Robin Nano 3 ist ein bekanntes und ich finde recht zuverlässiges 32Bit Board mit gesteckten, aber hier mit einer Unmenge an Kleber zugekleisterten Treibern. Meiner Meinung sind Silent Treiber für die 3 Achsen „X, Y & Z“ verbaut, nicht jedoch für den Extruder. Angebunden per UART, im StealthChop Mode.

Marlin 2.0.x wird verwendet, neue Firmware kann als .bin Datei über die SD-Karte geflashed werden. Analog dazu für das Display ebenfalls.

Steuerung über Repetier-Server auf einem RasPi3 funktioniert, auch wenn das Terminal Protokoll etwas merkwürdig ist. Direkt am PC mit Printrun habe ich nicht probiert, die notwendigen Treiber für Windows zumindest lagen bei.

M115:

FIRMWARE_NAME:Marlin bugfix-2.0.x (May 19 2021 09:23:40)
SOURCE_CODE_URL:github.com/MarlinFirmware/Marlin PROTOCOL_VERSION:1.0
MACHINE_TYPE:FLSUN SuperRacer
EXTRUDER_COUNT:1 UUID:cede2a2f-41a2-4748-9b12-c55c62f367ff
Cap:SERIAL_XON_XOFF:0
Cap:BINARY_FILE_TRANSFER:0
Cap:EEPROM:1
Cap:VOLUMETRIC:1
Cap:AUTOREPORT_TEMP:1
Cap:PROGRESS:0
Cap:PRINT_JOB:1
Cap:AUTOLEVEL:1
Cap:RUNOUT:1
Cap:Z_PROBE:1
Cap:LEVELING_DATA:1
Cap:BUILD_PERCENT:0
Cap:SOFTWARE_POWER:0
Cap:TOGGLE_LIGHTS:0
Cap:CASE_LIGHT_BRIGHTNESS:0
Cap:EMERGENCY_PARSER:1
Cap:PROMPT_SUPPORT:0
Cap:SDCARD:1
Cap:REPEAT:0
Cap:AUTOREPORT_SD_STATUS:1
Cap:LONG_FILENAME:1
Cap:THERMAL_PROTECTION:0
Cap:MOTION_MODES:0
Cap:ARCS:1
Cap:BABYSTEPPING:1
Cap:CHAMBER_TEMPERATURE:0
Cap:MEATPACK:0

M503:

G21 
; Units in mm (mm)
M149 C 
; Units in Celsius
; Filament settings: Disabled
M200 S0 D1.75
;Steps per unit:
M92 X80.00 Y80.00 Z80.00 E410.00
; Maximum feedrates (units/s):
M203 X200.00 Y200.00 Z200.00 E100.00
; Maximum Acceleration (units/s2):
M201 X6000.00 Y6000.00 Z6000.00 E5000.00
; Acceleration (units/s2): 
; P<print_accel> R<retract_accel> T<travel_accel>
M204 P2800.00 R2800.00 T2800.00
; Advanced: B<min_segment_time_us> S<min_feedrate> 
; T<min_travel_feedrate> X<max_x_jerk> Y<max_y_jerk> Z<max_z_jerk> E<max_e_jerk>
M205 B20000.00 S0.00 T0.00 X20.00 Y20.00 Z20.00 E15.00
; Auto Bed Leveling:
M420 S1 Z300.00
G29 W I0 J0 Z-0.01853
G29 W I1 J0 Z-0.02099
G29 W I2 J0 Z0.01726
G29 W I3 J0 Z-0.03224
G29 W I4 J0 Z-0.07154
G29 W I0 J1 Z0.00007
G29 W I1 J1 Z0.01770
G29 W I2 J1 Z0.05448
G29 W I3 J1 Z0.01881
G29 W I4 J1 Z-0.04770
G29 W I0 J2 Z-0.01227
G29 W I1 J2 Z0.03718
G29 W I2 J2 Z0.04416
G29 W I3 J2 Z0.04641
G29 W I4 J2 Z0.03095
G29 W I0 J3 Z-0.00766
G29 W I1 J3 Z0.02680
G29 W I2 J3 Z0.02955
G29 W I3 J3 Z0.10474
G29 W I4 J3 Z0.12984
G29 W I0 J4 Z-0.04229
G29 W I1 J4 Z-0.04429
G29 W I2 J4 Z0.04467
G29 W I3 J4 Z0.10186
G29 W I4 J4 Z0.18437
; Endstop adjustment:
M666 X-0.40 Y-0.49 Z0.00
; Delta settings: L<diagonal rod> R<radius> H<height> 
; S<segments per sec> XYZ<tower angle trim> ABC<rod trim>
echo: M665 L315.00 R151.67 H319.43 S160.00 X0.00 Y0.00 Z0.00 A0.00 B0.00 C0.00
; Material heatup parameters:
M145 S0 H205 B60 F0
M145 S1 H240 B100 F0
; PID settings:
M301 P13.70 I0.48 D70.22
; Power-Loss Recovery:
M413 S1
; Z-Probe Offset (mm):
M851 X0.00 Y0.00 Z-16.20
; Skew Factor:
M852 S0.000000
; Stepper driver current:
M906 X950 Y950 Z950
M906 T0 E950
;Driver stepping mode:
M569 S1 X Y Z
; Linear Advance:
M900 K0.00
; Filament load/unload lengths:
M603 L0.00 U100.00
; Filament runout sensor:
M412 S1 D25.00

Das Bett ist leider BangBang gesteuert, das hätte man durchaus im PID Mode betreiben können, das kann Z-Artefakte verhindern helfen. Wenn jemand die Firmware im Quellcode hat, PID_Bed wäre schnell aktiviert.

Das Touchdisplay ist sehr hübsch und intuitiv gestaltet, aber es hat wieder mal gar keine Konfigurationsmöglichkeiten. Es sind wirklich nur die allernötigsten Funktionen am Display möglich, einzig nennenswerte Besonderheit sind Baby Stepping / Live Z in 0,05mm Schritten, der sauber gemacht ABL- und Filamentwechsel Assistent. Während des Drucks kann pausiert werden und die Temperatur, Lüftung, Geschwindigkeit und Z-Offset angepasst. Mehr geht nicht.

Der ansteckbare Bett-Level Sensor wird per Magnet gehalten und funktioniert recht ordentlich, die Einmessprozedur ist simpel, bissl langsam (über 30 Punkte werden geprüft, dabei mehrfach wieder in die Endstopps gefahren), aber klar verständlich. Dadurch, dass dazu der Sensor jedes Mal an und danach wieder abgebaut werden muss, wird man das vermutlich nur sehr selten nutzen und beim Druckstart dann nur noch das zuvor gespeicherte Mesh laden (man nutzt also M420 S1 im Startcode und gewiss nicht G29). Bei Nichtbenutzung lässt sich der Sensor prima in der kleinen Schublade im Fuß des Druckers verstauen.

Etwas unglücklich finde ich, dass der Wechsel von MicroSD auf USB-Stick als Speichermedium nur durch flashen einer anderen Firmware möglich ist, aber ich sehe das eh als Bonusfunktion und deshalb gibt’s dafür keinen Minuspunkt.

Das Hotend

erinnert auf den ersten Blick an ein Volcano, hat aber am Ende dann doch recht wenig damit zu tun, als 4.1 Bore hat es Bowden bis zur Düse und damit sinkt die empfohlene Maximaltemperatur von möglichen 255°C auf ca. 240°C, Immer noch genug für alle gängigen Materialien da draußen. Silikonsocke liegt bei. Doppelte Bauteilkühlung. Passt.

Es hat zwar den Groove Mount eines E3D, aber der wird gar nicht genutzt, es wird von unten durch den Effektor verschraubt. Damit wird der Austausch nicht ganz so einfach. Aber zum Glück muss man den Kühlkörper ja so gut wie nie tauschen.

Gut gefällt mir der Thermistor im Patronenformat, sowie die Tatsache, dass alle Kabel zum Hotend mit Stecker versehen sind, das macht den Tausch oder Reparaturen später bequem. Noch schöner wäre eine kleine Verteilerplatine gewesen.

Das Hotend wirft mich jetzt nicht vom Hocker, hat so ein bissl den Anflug von billig, aber ist soweit erst mal annehmbar. Der Bowden ist arg mitgenommen, die weit überstehende Düse sieht etwas merkwürdig aus, Hier könnte man vermutlich mit etwas hochwertigeren Teilen optimieren, sehe ich jetzt aber im Moment mal noch keine große Not. 

Die meisten Deltas sind Bowdendrucker, aber ich hab die auch schon mit kürzeren Bowden gesehen, vor allem aber mit qualitativ besserem Schlauchmaterial.

Der Feeder

FlSun setzt hier auf einen BMG Clone Extruder. Das ist mir eigentlich sehr genehm, im Grunde mag ich die. Aber FlSun hat hier mit Abstand den beschissensten BMG Klon verbaut den ich in all meinen Jahren gesehen habe. Dieser Clone ist der letzte Mist. Das ist unwürdig, der gehört sofort getauscht. Keinerlei Führung des Filaments um das Drive Gear herum, die 2 Gears sehen aus als ob die von Ratten genagt und nicht auf ner CNC geschnitten wurden. Billigstes Plastikgehäuse, teils nicht mal entgratet. Der Feeder ist laut, rattert, und schreit einfach nur billiger Mist. Das geht gar nicht. Ich hätte nicht übel Lust den Test jetzt schon abzubrechen und eines meiner Originale hier ran zu schrauben, oder einen ordentlichen Klon wie den von TriangleLab.

Und als ich vom blauen PLA der ersten Testdrucke (siehe unten) zu nem anderen Filament wechseln wollte ist das passiert:

Das ist PLA, nicht TPU…

Wenn Ihr den SuperRacer kauft oder schon habt, tut Euch den Gefallen und steckt nochmal paar Euro in einen besseren BMG, muss ja kein Original sein.

.. und weil die Madenschraube rund ist, konnte ich das Motorritzel nimmer lösen und musste grad noch den Extruder Motor mit tauschen. Nun denn, dann ists halt nun ein Moons Stepper. Tut mir leid für den nun eventuell verzerrten Test, aber was soll ich machen.

Heizbett:

Alu-Heizer, von unten isoliert, mit einer Ultrabase Glasauflage. Das ganze wird mit 3 Metallwinkeln auf den Sockel geklemmt. Es gibt wie bei Deltas üblich keine Möglichkeit / Notwendigkeit, manuell zu leveln – aber ein ABL ist quasi unverzichtbar (wenn man kein Masochist ist). Ich mag die Ultrabase jetzt nicht so sehr, aber hier ist mir noch nicht ganz klar, was ich bei der Konstruktion groß anders machen kann.

Testdrucke:

mit dem immer noch feuchten Sunlu PLA Trans-Blau, soweit nichts anderes angegeben mit dem Standard SuperRacer Profil aus Cura 4.11 in 0,2mm Schichten, aber mit angepasster Retract Länge 4,5mm statt 6,5mm, Combing Not in Skin, Kammentfernung 10mm & Infill ZickZack. Das Curaprofil wirkt etwas lieblos, hier steckt sicher noch ganz viel Potenzial drin)

Schraube & Mutter als vorgeslicter Gcode von der SD-Kartewurde sauber gedruckt, Passung einwandfrei. Prima.

Das Benchy ist ebenfalls sehr ordentlich in kurzen 56 Minuten aus dem Drucker gefallen. Bissl überextrudiert, aber wie gesagt, das Cura Profil braucht noch bissl Zuwendung.

.. und ab hier sind alle weiteren Testdrucke nun mit original Bondtech BMG und dem Moons Stepper. Aber erst morgen, mir langt für heute.

Fiberlogy FiberSatin PLA Natural seidenmatt, rau – die Spiral Vase in Z=80mm, 0,2mm Vasenmodus

Ich find das Druckbild ein bissl streifig, was mich wundert, weil Vasenmodus.. Elefantenfuss (= mein Fehler)

(Quellen: Moai und Omnom )

Das Einhorn (modifiziert auf Basis: https://www.thingiverse.com/thing:3621871 ) erfreut sich ungebrochener Beliebtheit in der Arztpraxis hier am Ort.. der SuperRacer muss auch ran:

Und Hunde ( https://www.thingiverse.com/thing:220609 ) mit Formfutura Recycling PLA

Ersteindruck:

FlSun macht hier beim SuperRacer vieles sehr gut, patzt aber brutal am BMG Klon, und hinterlässt etwas Zweifel bei Hotend, Netzteil und den Cura Profilen. Wenn ich das so sagen darf: da hat FlSun eine tolle Basis geschaffen und dann mit Billiganbauten den guten Eindruck kompromittiert. Ist nicht das erste Mal, dass mir der Gedanke bei FlSun kam. Ein Drama ist es nicht, das ist selbst für einen Einsteiger alles lösbar und dann hat er ne astreine Kiste da stehen.

Flink ist der SuperRacer unterwegs, aber die beworbenen 150mm/s sind so erst mal noch Utopie. Aktuell sehe ich ihn maximal um die 90mm/s in brauchbarer Qualität drucken, Außenwände natürlich wieder deutlich langsamer.

Ärgerlich auch die zugeklebten Steppertreiber. Trotz allem habe ich ein positives Gefühl hier beim SuperRacer, auch wenn doch noch ein bissl Zuwendung notwendig ist.

Deltas sind anders.

Anders als bei „normalen“ 3D-Druckern ist ABL bei den Deltas unverzichtbar, nicht nur wegen der Mesh-Korrektur und den starr montierten Betten, sondern auch weil das Einrichten der Achsen von Hand sehr frustrierend sein kann. Erst seit die Deltas mit ABL ausgerüstet wurden, ist das wirklich bequem, die machen das alles selber. Anders als bei den üblichen Kartesen kommt ein Delta ohne zuverlässiges ABL für mich sicher nicht mehr in Frage. Das ABL des SuperRacer ist in Ordnung.

Ein Nachteil bleibt den Deltas aber weiterhin, die Frage: „Wie groß kann ich denn damit nun tatsächlich drucken?“ ist für Laien und Nicht-Mathematiker nicht einfach zu beantworten, soviel kann ich schonmal verraten: es ist definitiv kein Zylinder mit d=260mm * H=320mm, es geht auch kein Würfel mit Kantenlänge 200mm. Und dieser Umstand ist es auch, warum ich bei Deltas immer bissl knatschig bin. Ich bin zu doof dazu und so wird auch das Druckvolumen trotz imposanter Abmessungen des Druckers plötzlich eher klein.

Aber dafür belohnen die Deltas in der Regel durch höhere Druckgeschwindigkeit und cooles Aussehen. Besucher staunen Bauklötze wenn die einen Delta in Aktion sehen. Man könnte sagen: der Unterhaltungswert eines Delta Druckers ist ein weiterer Bonus. Etwas eingeschränkt ist man aber bei Umbauten, der Effektor bietet meist nur wenig Spielraum.

Werbung:

der FlSun SuperRacer ist bei Tomtop für 375,- Euro mit Code FSRD aus dem DE Lager lieferbar.

 

6 Kommentare

  • Danke Stephan für diesen Bericht! Ein Paar Fragen habe ich dazu:
    Kann man den Drucker z.B. mit einer Rettungsdecke umwickeln, um ABS oder ASA zu drucken?
    Und wie hoch ist die ganze Konstruktion, wenn man den Bowden mitrechnet aber die Filamentspule woanders platziert?

    • 81,5cm wenn du die Rolle nicht oben drauf packst..

      Folie, ja, das würde gehen, ein größerer Plastiksack wohl auch,

      • Beim Plastiksack würde ich mir Sorgen um die Lüftung machen. Wenn ich es richtig verstanden habe, holt der Drucker sich die frische Luft von unten für das Netzteil und von oben für die Platine?

  • moin

    Ausfühlicher Bericht Top !

    Beim Bild vom Hotbed kann es sein das die Halteklammer das Hotbed „vebogen“ hat ?

    Ja manch Komponete scheint „gewürfelt“ aber ist halt China und auch „Wunsch des Kunden“ ein günstiges Produkt zu kaufen

    Was mich wundert bei den Standart 3D Druckern sind mittlerweile doch manch Neuheiten eingezogen
    Wobei die Delta Drucker immer noch ein Nische sind .. und wohl auch bleiben werden

    Wenn ich mir meinen alten Anycubic Delta mit Linearschienen ansehe.. das war vor bald 4 Jahren !
    Was hat der FLSun an echtem Mehrwert ?
    4 Stepper
    1 Netzteil
    1 Elektronik
    Hotend Hotbed
    Mechanik
    Check …

    ein Filament Switch
    ein „Murks“ Extruder 😉
    ein buntes Display
    ein „schnelleres Board“

    allein der Umstand das es immer noch dieses „urzeitliche“ Bedleveling per Bastelschalter gibt

    Sorry aber dafür ist der Preis locker 100 Euro zu hoch
    und dann noch die Aussicht das man in paar Monaten nix mehr hört vom Support bzw es keine Updates gibt

    Es bleibt ein nicht einfaches Hobby .. wo es manch Probleme gibt und man oft Geduld braucht

    • Gefühlt „günstig“ kommen mir die 400,- auch nicht vor.. aber es ist ein Delta

      Der Microschalter Sensor ist aber ausreichend zuverlässig, sagte auch Teaching Tech neulich. ( https://www.youtube.com/watch?v=2o8woJfTEVc – Vergleich gängiger Sensoren)

      • @stephan, danke für die schöne Präsentation.

        Selbst die billigen Mikroschalter überraschen durch ihre Wiederholbarkeit. Die Klipper-Firmware hat einen eingebauten Test, mit dem man überprüfen kann, ob alles in Ordnung ist, und mit dem man die Genauigkeit der Grundstellung verbessern kann. Er funktioniert, wenn man UART-Steuerung auf seinen Z-Steppern hat.

        Er basiert darauf, dass sich z.B. bei 16-Schritt-Mikroschrittbetrieb die Phasenströme alle 4 Schritte wiederholen, so dass man 64 verschiedene Auslösepositionen innerhalb eines Bereichs von +-2 Schritten unterscheiden kann. Nach dem Testen kann man den Phasenwert in der Konfiguration eingeben, so dass der Stepper bei der Referenzfahrt immer an der gleichen Phasenposition anhält. Das ist besonders für Delta-Drucker von Vorteil, da der direkte Riemenantrieb nicht die gleiche Untersetzung hat wie die typische Z-Schraube.

        Ich war überrascht zu sehen, wie wiederholbar die Ansteuerung normalerweise ist. Sie liegt in der Regel innerhalb weniger dieser Phasenschritte, und bei einem herkömmlichen schraubengetriebenen System beträgt ein Phasenschritt beispielsweise 8 mm/200 Schritte/Umdrehung/16 Mikroschritte = 0,0025 mm.

        Bei einem Delta könnte ein typischer Wert 40 mm/200/16 = 0,0125 mm betragen.
        Ich habe gerade meinen Flsun Q5 überprüft, den ich vor über einem Jahr kalibriert habe, und alle drei Achsen lösen immer noch innerhalb von 1 bis 2 Phasen aus, 0,0125 – 0,025 mm.

        Übersetzt mit http://www.DeepL.com/Translator (kostenlose Version)

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