3D-Drucker Düsen Guide

Welche Düse brauch ich, was passt in meinem Drucker? Eine Übersicht und Hilfe zur Auswahl der passenden Düse für Euren 3D-Drucker.


Die schlechte Nachricht gleich mal vorneweg:

Eine DIN oder ISO Norm gibt es da leider nicht und so bringt da jeder Hersteller zunehmend seine eigenen Düsen oder leichte Varianten der Standarddüsen auf den Markt, gerne mal unter dem etablierten Namen oder gleich ganz ohne. Für mich ein unerträglicher Zustand und dann rege ich mich darüber auf, wenn ein Hersteller mit dem Druck von Carbon- und Glasfaser- verstärktem Filament wirbt, aber dann nur einfache Düsen aus Messing fertigt und keine Version aus Stahl – und die Standards passen nicht.

Wir sind also schon mitten im Thema. Die Düse muss nicht nur von der Abmessung zum Hotend passen, sie muss auch für das zu druckende Material geeignet sein.

Wonach werden also Düsen unterschieden. Was gibt es an Düsen. Wofür sind die einzelnen Düsen gut?

 

Düsen werden nach der geometrischen Form, dem Material und dem Durchmesser unterschieden.

E3D V6 (0,4 bzw. 0,5 mm) und die lange E3D Volcano (0,6 mm)

V6 & Volcano

Es gibt 2 Formen, deren Bezeichnung wohl noch recht eindeutig zugeordnet ist. Das sind die Düsen für V6 und die lange Volcano von E3D (also explizit nach der E3D Spezifikation). Die kennt vermutlich jeder und viele verwenden diese auch in anderen Hotends. Aber schon bei diesen 2 Düsen gibt es unterschiedliche Kopfformen, was aber keinen Einfluss auf die Austauschbarkeit hat.

Vorsicht, unter der Bezeichnung Volcano gibt es auch eine Clone Düse mit minimal anderen Abmessungen. 

 

MK-10 Düsen

sind schon nicht mehr ganz so eindeutig. Die Standard MK-10 hat ein M7 Gewinde und ist mit 4 mm gebohrt, zu finden oft bei Flashforge und den Ablegern von Dremel und Co.

Aber schon bei Qidi wird es wieder schwammig, Qidi nutzt ganze drei als MK-10 bezeichnete Düse in 3 Varianten, für Hotends mit PTFE Inliner / Bowdenschlauch 4 mm bis in die Düse und eine auf 2 mm gebohrte Variante für die HighTemp / AllMetal Köpfe – einmal mit und einmal ohne Fase.

Flashforge nutzt auch eine MK-10 Variante, die hat allerdings 9 mm Gewindelänge, die Standard MK10 hat nur 4,5 mm (und dann einen Absatz)

MK10 Varianten: 4mm, 2mm mit Fase, 2mm glatt

 

MK-8 oder MK-9 oder MK-irgendwas?

Die Standard MK-8 ist sehr weit verbreitet, ist definiert als M6, mit 5 mm Gewindelänge, Gesamtlänge 13 mm und Schlüsselweite 6 mm … oder 7 mm. Oder die MK8 Fat mit Schlüsselweite 8mm.

Ihr merkt schon, es existieren eine Vielzahl von Varianten die alle als MK8 über einen Kamm geschert werden. Oder Hersteller wollen sich einen Marketingvorteil verschaffen, in dem sie ihre MK8 dann am Ende als MK9 oder MK-irgendwas bezeichnen, weil größere Nummer ist ja besser, oder etwa nicht?

MK Bezeichnungen werden auch bei Hotends/Feeder, ja den ganzen Extrudern herbeigezaubert, allerdings passt das lange nicht zusammen, so nennt Creality sein Hotend MK10 oder auch mal MK11 und verbaut eine MK8 Düse, nennt diese aber auch gerne mal MK9 und benutzt den ollen MK8 Plastefeeder. Klasse.

Schaut man also für Creality nach einer Düse, stehen wir vor einem Chaos von MK8 bis MK11 – beim Händler jedoch heißt die Düse MK-8 … Was ist nun richtig?

Ich kann da jetzt was hinschreiben und bekomme mit Sicherheit auf die Mütze. Darum verweise ich hier lieber auf die Düsen Übersichts-Seite von 3D-Jake. Dort wählt Ihr Euren Drucker und bekommt eine passende Düse angezeigt. Ob die dann MK-8 oder MK-9 heißen ist dann völlig egal, sie wird drucken.

PS, nutzloser Fakt als Randnotiz: MK-9 als Bezeichnung wurde von Makerbot & Wanhao schon mal für eine MK-8 Düse mit 3-mm-Bohrung genutzt, bevor Creality auf die Idee kam, MK-9 für seine MK-8 zu nutzen

 

Namenschaos bei „im Stil von“, Reprap, JHead, V5

Unterschiedliche Namen kreuz und quer für verschiedene und gleiche oder nahezu gleiche Düsen, wie z. B. V5, V6 oder einfach nur „E3D Stil“ bzw. „im Stil von XY“ genannt, oder eine zum Standard einfach nur um 0,5 mm verlängerte J-Head / RepRap Düse – wobei letztere wohl als Erste da war und als Standard existiert(e)?. Da wird es haarsträubend. Der Knüller sind dann Verkäufer, die einfach jedes Schlüsselwort in die Artikelbezeichnung reinschreiben, in der Hoffnung, mehr Stichwörter = mehr Umsatz.

 

Ja und dann kommen noch unzählige Eigenkreationen der Druckerhersteller.

Bezeichnungen findet man dafür eher selten. Orientierung bietet nur der Drucker selber. Eine Düse wie am Ender-7 ist vermutlich sogar sinnvoll und überfällig als Zwischending der beiden Düsen von E3D, aber Feingewinde wie bei den CR-10 Pro Druckern oder Geeetech … braucht die Welt nicht wirklich. Dumm nur, wenn man diesen Drucker besitzt und auf diese Düse angewiesen ist. Auch hier hilft wieder die Düsen Übersicht von 3D-Jake.

 

Die Unterschiede bei Düsen

 

2 mm oder 4-mm-Bohrung gewindeseitig

Die meisten Drucker haben einen PTFE-Bowden oder Inliner bis an den Beginn der Düse. Ab da beginnt dann ein 2 mm Kanal durch die Düse, der sich mehr oder weniger gleichmäßig bis zum Ausgangsloch weiter verjüngt. Andere Drucker führen den PTFE Liner noch ein Stück weiter in den Hals der Düse ein und sind dann auf der Gewindeseite erst mal mit 4 mm gebohrt.

Von Links:

  • M7 4mm für Bowden bis in die Düse hinein,
  • M7 2mm mit Fase (dazu gehört das passende Heatbreak hinten im Bild)
  • M7 2mm glatt (AllMetal oder Bowden nur bis Düse)
  • M6 2mm glatt Messing,
  • M6 2mm mit hier ausgeprägter Fase

Ergänzung der Vollständigkeit halber: es gibt noch als Relikt die auf 3 mm gebohrten Düsen für 2,85/3,00 mm Filament, die lassen wir aber unter den Tisch fallen, diese Düsen werden im Hobbybereich eigentlich nicht mehr genutzt.

 

Düsenlänge bzw. Länge der Schmelzzone

Mal eine Auswahl an M6 Düsen:
Von links nach rechts: V6 / MK-8 / Ender 7 / Volcano
Längen jeweils Hals + Kopf in mm: 7,5 + 5 / 5 + 8 / 9 + 8 / 16 + 5

Die Länge der Düse entspricht weitgehend der Länge der Schmelzzone. Kurze Düse und damit kurze Schmelzzone bedeutet geringe Menge an Kunststoff pro Zeiteinheit mm³/s. Die lange Volcano Düse ist also eher für große Mengen gedacht und daher hat sich E3D auch lange Zeit geweigert, diese Düse mit 0,4 mm Durchmesser zu bringen. 0,8 mm und größer ist hier normal. Ähnlich ist es beim Ender-7.

Der Grundgedanke ist: Hohe Druckgeschwindigkeit braucht hohen Durchfluß und damit eine lange Schmelzzone und die gibt’s erst mal mit einer langen Düse.

Ausnahme: Neuerdings versucht der schwedische Extruderhersteller B***tech basierend auf einem Patent von 3DSolex (Cepta AS, Norwegen) die kurze Schmelzzone beim MK-8 durch neue Form der Kanäle auszugleichen und setzt 3 ineinander übergehende Bohrungen. Wer das ausprobieren mag (CNC Kitchen hat es hier auf Youtube getestet), die Düsen gibt es als MK8 Düse bei 3DJake. Für Ultimaker 2 Nutzer als 3DSolex Matchless hier bei 3DJake bzw. für Ultimaker 3 und größer als Matchless Core hier (3DJake).

Spezielle Düsen für höheren Durchfluss hier vom schwedischen Extruder-Experten

 

Qualitätsmerkmal Gestaltung des Düsenkanals bzw. innere Geometrie:
bei der original E3D Düse verjüngt sich der Filamentkanal konisch im 60° Winkel von anfänglich 2mm auf die Düsengröße

E3D Düse, innen

Bei Ultimaker als Beispiel variiert dieser Winkel bzw. die gesamte Innengeometrie in den PrintCore Druckköpfen je nach gewünschten Fließeigenschaften des geschmolzenen Filaments, zum Beispiel Standardfilament vs. PVA. Während bei billigen Chinadüsen als Negativbeispiel der Düsenkanal schon mal recht stumpf von 2 mm auf ein 0,4 mm Loch in der Düse trifft.

Äußere Geometrie
Die Unterschiede in der äußeren Geometrie des Kopfes sind hingegen weniger von Bedeutung. Hier wird mehr versucht, die Verschmutzung zu reduzieren, den Einfluss des Bauteillüfters zu kompensieren oder die Düse unter dem Silikonschutz, der Socke, zu verstecken. Unterschiedliche Schlüsselweiten sind die Folge.

Eine zufällige Auswahl an Formen

Größe des Lochs
Der Durchmesser der Düsen, genauer gesagt des Lochs vorne in der Düse, hat wohl einen der größten Einflüsse auf den Druck. Kleiner Durchmesser für mehr Details, großer Durchmesser für schnellen Druck mit wenig Details. 0,4 mm ist dabei der Kompromiss aus beiden und hat sich als Standardgröße durchgesetzt.

Beispiel: 0,8 bis 0,25 mm Düsen

Was die Linienbreite angeht, man hat da durchaus etwas mehr Spielraum, als die Größenangabe zunächst suggeriert, es sind Linienbreiten durchaus auch im Rahmen von 50 % – 200 % mehr oder minder gut druckbar. Inwieweit das noch sinnvoll oder schon bösen Düsenmissbrauch darstellt, das darf sich jeder selber überlegen und mit seinem Drucker austesten.

Nicht nur die sinnvoll nutzbare Linienbreite wird von dem Durchmesser beeinflusst, auch die Schichtdicke ist mit 1/4 bis 3/4 des Durchmessers vom Durchmesser der Düse abhängig.

Achtung, das Druckverhalten ändert sich deutlich je weiter wir uns vom quasi Standard 0,4 mm entfernen. Mit einer 0,25 mm oder einer 0,8 mm Düse müssen in der Regel Druckgeschwindigkeit, Retract & Temperaturen neu ausgetüftelt werden.

 

Letzter, aber nicht unwesentlicher Punkt ist das

Material der Düse

Materialvielfalt: Messing, Messing oder Kupfer vernickelt, Stahl & Rubin

Standard Messing:
Das Standardmaterial ist eine Kupferlegierung. Also Messing oder Bronze. Der klare Vorteil ist die hervorragende Wärmeübertragung und der geringste Preis. Diese Düsen eignen sich für alle Standardfilamente wie PLA, PETG, TPU, ABS, ASA. Filamente, bei denen Partikel zugesetzt wurden, muss man genauer schauen: Glitter und Holz geht auch durch die diese Düse, wobei gerade für Holz eine 0,5 mm Düse oder größer von Vorteil sein kann. Nicht geeignet ist diese Düse für stark schmirgelnde Filamente, dazu gehören neben Carbonfaser auch die Partikel, die Filament nach(t)leuchtend macht. Als Variante gibt es gegen Aufpreis diese auch als Messing vernickelt für etwas mehr Abriebfestigkeit und weniger Haftung des Filaments an der Düse. Für schmirgelnde Filament ist das Nickel jedoch nicht hart genug. Maximale Drucktemperatur liegt bei 300 °C.

Kupfer vernickelt
Für einen noch besseren Wärmeeintrag gibt es den Düsenkörper aus Kupfer und dann vernickelt. Dies sollte etwas höhere Schmelzleistung zur Folge haben. Ansonsten gilt dasselbe wie bei den Standard Messing Düsen. Maximale Temperatur für Kupfer vernickelt wird mit bis zu 500 °C angegeben. Bei Carbon und Glasfaser im Filament halten diese Düsen jedoch nicht sehr lange.

Stahldüsen
Hier gibt es dann Edelstahl und gehärteten brünierten Stahl oder gar Exoten aus Wolfram. Die Stahldüsen sind für den Druck der Standardfilamente nicht optimal, wer kann, druckt diese besser mit einer der erstgenannten Düsen. Mit Wolfram haben wir noch keine Erfahrungswerte. Maximale Temperatur wird unterschiedlich angegeben, mindestens bis 400 °C

Auch die Stahldüse gibt es dann gerne noch einmal zusätzlich beschichtet, wie z. B. E3Ds NozzleX (3dJake). E3D sagt, die Nozzle X eigne sich auch uneingeschränkt für die Standardfilamente.

Edelstein in der Spitze
Es gibt die Messingdüse (selten auch Kupfer) – vernickelt oder nicht – auch mit Edelstein-Spitze. Der hier meistens in die Düsenspitze eingesetzte Rubin ist auch sehr widerstandsfähig gegen stark schmirgelnde Filamente, besitzt weitgehend die positiven Eigenschaften der Messingdüse, aber der sehr hohe Preis von 40,- bis 90,- Euro pro Düse rechtfertigt sich eher selten, zudem die Rubinspitze sehr empfindlich ist. Auch ist die Wärmeübertragung von Rubin selber miserabel. Dennoch kann man mit einer Rubindüse alle Filamente drucken.

Da das Thema einfach nur gigantisch ist, habe ich sicher noch paar Punkte übersehen. Also gebt ruhig Eure Anregungen im Forum dazu und wir werden den Beitrag ergänzen.

Hier nun der Versuch einer Übersicht vollzählig wird wohl nicht funktionieren:

Bekannte Düsenvarianten

Bezeichnung Gewinde Gewindelänge Bohrung Schlüsselweite Gesamtlänge
Reprap/JHead#1 M6 7,5mm 2mm 6mm 12,5mm
E3D V6 M6 7,5mm 2mm 7mm 12,5mm
MK8 Standard M6 5,0mm 2mm 6mm 13,0mm
Reprap/JHead#2 M6 5,0mm 2mm 7mm 13,0mm
MK8 Fat M6 5,0mm 2mm 8mm 13,0mm
MK10 M7 4,5mm 4mm 9mm 13,0mm
MK10 AllMetal M7 4,5mm 2mm 9mm 13,0mm
MK10 FF AllMet. M7 9mm 2mm 9mm 13,0mm
Creality Pro M6x0,75 5,0mm 2mm 6mm 13,0mm
Creality Ender7/Spider M6 9,0mm 2mm 6mm 17,0mm
Creality K1 M6 14,0 mm 2mm 6mm 23,0 mm
E3D Volcano M6 16,0mm 2mm 7mm 21,0mm
Volcano Clone M6 14,6mm 1,8mm 7mm 21,0mm

Kleine Auswahlhilfe für bestimmte Drucker

Anet Düsen

  • A6 & A8 = MK8 Standard

Anker Make

  • M5: Spezialdüse nur für den M5.

Anycubic Düsen

Artillery Düsen

  • Genius, Genius Pro, Sidewinder X1, X2: Volcano bzw. Volcano Clone Düse

Creality Düsen

FlashForge, Dremel, Wanhao & Qidi Düsen

  • Creator Pro, Dreamer, Guider II: MK10 Standard
  • Guider IIs (High Temp Hotend): eigene Variante MK10 FF Allmetal mit 9mm statt 4,5mm Düsenlänge
  • Dremel 3D20: MK10 Standard
  • Qidi Standard Kopf: MK10 Standard
  • Qidi HighTemp Kopf: MK10 AllMetal sollte gehen, besser ohne Fase
  • Zumindest die älteren Wanhao sind MK10 Standard,
  • es gibt auch Wanhao mit MK9 nach Makerbot Spezifikation, mit 3mm Bowden

FLSun

  • im V400 passen Volcano Düsen. Die ab Werk verbaute Düse ist jedoch eine sogenannte TurboDüse nach dem Vorbild der CHT Düsen.

Geeetech:

  • A10M/A20M: Sonderformat, zwar schon M7 aber Feingewinde und 2mm Bore. Das ähnelt nur optisch einer MK10 Düse: Passende Düse auf Amazon

JGAurora

  • A5:  MK8 Standard

Mingda

  • Magician X, X2: MK8 Standard

Original Prusa:

  • MK2, MK3, Mini: E3D V6 (es sind original E3D Hotends im Drucker)

Sovol:

TwoTrees Sapphire:

25 Kommentare

  • Moin,

    erstmal Danke, dass sich Jemand überhaupt Gedanken dazu macht und das Thema näher bringt.
    Gut finde ich auch die Verlinkung zum Düsenübersicht bei 3DJake.

    Eigentlich wäre aber damit auch schon das Ziel des Beitrags erreicht? „Welche Düse brauche ich für meinen Drucker.“

    Ich würde mir wünschen, dass der Artikel etwas konkreter, gerne auch untermauert von Erfahrungswerten der Profis hier, auf die Verwendung eingeht.
    Beispiele wären schön.
    „mit einem Creality xyz und einer langen Düse abc können die folgenden Werte für Durchfluss(?), Druckgeschwindigkeit(?) erreicht werden.“ also wie genau wirkt sich in langer Schmelzbereich aus, auf welche Parameter genau?
    oder
    „Für Hobbyanwendung und das Drucken von schmirgelnden Fillamenten ist eine Stahldüse ausreichend (ist das so?).“
    oder
    „Erfahrungsgemäß hält eine Düse 4711 Druckstunden.“

    Klar sind da andere Faktoren auch im Spiel – womit wir bei einem weiteren Wunsch wären. Verbindet doch das Thema mit mit sinnvollen Ergänzungen. Gibt es zum Beispiel ein Guide für Lüftung oder Kühler oder Hotends im allgemeinen, dann verlinkt das doch gleich oder bringt die Themen zusammen.

    • Ob der Link zu 3DJake genügt, weiß ich nicht. Dort gibt es einen Filter nach Drucker und dann werden Düsen angeboten. Das ist schon gut aber der mündige User will wissen, warum diese und keine andere Düse. Auch 3DJake unterlaufen mal Fehler.

      Die übrigen Wünsche können wir nicht erbringen. Überleg doch mal selber, was Du von uns verlangst. Um die Düsen alle zu testen, brauchen wir all die Drucker dazu und dann drucken bis der Arzt kommt. Wir drucken schon viel aber alles in unserer Freizeit. Ob die Stahldüse für Karbon- oder Glasfaser Filament die beste Wahl ist kann auch nicht mit Ja oder nein beantwortet werden. Eine Stahldüse leitet deutlich schlechter die Wärme und bei vielen Druckern mit Bowden an der Düse genügt dann die Temperatur für verschiedene Materialien nicht aus. Es gibt oft auch sehr günstige Messingdüsen aus China und wenn man nur sehr selten mal solches Filament druckt, dann muß man nach einem Druck halt mal die Düse wechseln. Sonst gibt es auch beschichtete Düsen, die auch deutlich haltbarer sind ohne den Nachteil einer Edelstahldüse. 10-15° gehen bei Stahldüse ungefähr verloren. Das kann bei vielen Druckern schon ein KO-Kriterium sein.

      • Hallo Uwe,

        Vielen Dank für die Rückmeldung. Je mehr ich darüber Nachdenke um so mehr muss ich Dir zustimmen. Wahrscheinlich ist das Thema zu komplex für eine (all-)umfassende Darstellung.

  • Erst mal: Bomben-Beitrag!

    Je mehr Drucker, je mehr Düsen.
    Getreu dem Motto: The more, the merrier.
    Das setzt sich dann bei den Hotends fort und bei den Heatblocks usw.

    Ich muss gestehen, das ich dieses ganze Thema aus einem anderen Blickwinkel kennen gelernt habe.

    Ein bekannter kommt ganz Stolz: „Schau mal, ich hab mir auch einen 3D-Drucker gekauft!“
    Dann verstopft die erste Düse und der Anruf kommt. Ab da beginnt dann entweder die Odysee, oder man schaut sich den Lochabstand an der Trägerplatte an und sagt demjenigen, er möchte sich ein „Standart-Hotend“ ordern.
    Interessanterweise sind viele der kostengünstigen Drucker mit X-Achsen-Trägerplatten ausgerüstet, welche die 14mm Lochabstand im Coldend haben. Und wenn man dann die Wahl hat, endweder sich durch die Düsen „durchzukaufen“ bis man dann für ein XYZ-MK-Weißnichwas die passende Düse hat, ist es stellenweise günstiger sich einfach ein „Standart-Hotend“ zu kaufen und das komplett zu tauschen.

    Was ich mir wünschen würde, wäre eine Art Düsen-Hotend-Drucker-Tabelle/Datenbank. So gesehen nichts, was ein Hersteller sich ans beim binden würde. Und wohl auch nur begrenzt ein Anbieter für Ersatzteile.

    Oder (ganz die Gründlichkeit für die unsereins ja Berühmt/Berüchtigt ist!)
    Es finden sich mal ein paar Leute die da eine Norm drauß machen.

    • Erstmal kann nicht einfach irgend wer eine Norm erstellen und die Normer werden da kein Interesse für haben aber das interessiert die Chinesen am Ende ohnehin nicht. Es gibt ja ein paar Teile mit Quasi-Standard von E3D oder wie beim MK-10 auf Grund der massenweisen Verwendung. Deshalb halte ich auch die Düse vom Ender-7 mit seiner Sonderform für nicht so schlecht. Creality hat die Düsenhersteller sogar dazu gebracht, die unsinnige Düse vom CR-10 Pro zu übernehmen. Es kommt nur auf die Masse an. Wirklich nervig sind eher so komische Dinger wie kürzlich bei Tronxy gesehen. MK-10 Kühlkörper mit Volcano Heizblock. Das ist dann einfach nur noch affig.
      Datenbank hab ich nicht aber den Link oben zu 3DJake. Dort wählt man den Drucker und bekommt die passende Düse. Wenn man den umbaut wird das natürlich etwas schwieriger.

  • Schöne Übersicht .

    Die V6 kann man auch in den MK8 nutzen, dafür muss man aber den Heatbreak eine oder 2 Umdrehungen weiter raus stehen lassen. Dadurch kann man begrenzt den Durchfluss erhöhen, da damit die Schmelzzone um eben diesen Abstand länger wird. Nachteil ist, das die 2 Schrauben nicht mehr greifen die Creality so gerne verbaut, da der Heizblock auch“tiefer“ hängt. Die gesamt Länge bleibt aber identisch.

  • Möcht mich auch einreihen, danke für den notwendigen und echt lehrsamen Bericht, klasse Teamarbeit !!
    PS: 90 Euronen für eine Düse ? Ja, ich war auch am hadern diese mal zu bestellen, aber bei soviel Unklarheiten über jene,nö.
    ABER: Das sollte ein/e jede/r selber für sich entscheiden.

  • Klasse Bericht. Danke. Es ist schon echt irre, wieviele verschiedene Nozzles es gibt.

  • Danke für den tollen Beitrag, das wird gleich gebookmarkt 🙂

  • Zum Edelstein kann ich was schreiben.
    Letztes Jahr legte ich mir eine Rubindüse zu (weil sie so schön aussah und weil sie in einer Schmuckschatulle samtgepolstert geliefert wurde).

    Nachdem ich sie ein paar Wochen habe ausruhen lassen, schraubte ich sie für Nylon und ABS rein.
    Soweit hatte ich bei den Druckergebnissen keine Vorteile merken können.
    Nach ein paar Drucken war sie schwarzverkokelt. Bin aber nienich über 260° gewesen.

    Ok, rausgeschraubt und mit einem Heißluftbläser reinigen wollen…
    Danach krümelte das Rubin aus der Düse.
    Vielleicht zu warm gewaschen? Keine Ahnung, meine Düsen behandele ich eigentlich wie rohe Eier.
    Jedenfalls kann ich dieses Teil mit der roten Nase nicht empfehlen.

    • Da würde nich mal interessieren welcher Düsen Hersteller das war! Drahtbürsten mögen Rubi Düsen überhaupt nicht! Prusa empfiehlt Rubi Nozzles mit Edelstahlwolle zu reinigen.

    • Ich hab mit meiner Rubindüse die Metallklammer am Druckbett getroffen, Rubin gesplittert, 90,- im Ar..gen.

      • Ja ist doch logisch. Ne gehärtete, beschichtet oder sonst was übersteht auch nicht jeden Crash ins Druckbett oder wenn sie über ne Stahlplate schleift!
        @Stephan da lag der Fehler aber nicht an der Düse oder dem Material sondern am Anwender!
        Meine Rubi Nozzles an meinen Prusa laufen schon seit über einem Jahr problemlos. (PLA,PETG,ASA,ABS,Greentec Pro und Carbon) 90€ sehr gut investiert!
        So…..Kritik geübt….Feuer frei an die Mods und Admins!

        • Warum Feuer frei? Das muß doch jeder selber wissen, was er braucht. Für 90€ kann man sehr viele Düsen kaufen oder halt nur eine. Diese Entscheidung muß jeder selber treffen. Vermutlich wird das der Geldbeutel entscheiden.

  • Ein Träumchen, dieser Guide!
    Ich habe mich erst vor wenigen Monaten gefragt, welche Düsen ich wohl verwenden kann/sollte und hätte mir den Überblick dieses Guides sehnlich gewünscht.
    Vielen Dank, Uwe!

  • Moin,

    toller Bericht.
    Ich würde noch die Vanadium Nozzle von Slice Engineering anfügen, die ich trotz des hohen Preis sehr mag, mit der man auch PLA so gut wie Nylon druken kann.

    Im Normalfall finde ich die plated Cooper aber als beste Option, zumindest wenn es um verschleißarme Materialien geht.

    mfg Andre

    • Ich hab da einige Probleme mit. 1. hab ich die selber noch nicht getestet und nur weil der Hersteller das als die ultimative Düse bewirbt… 2. brauchen wir nur einmal mit solch einem Exoten anfangen und der Nächste verlangt von uns zu Recht, daß seine Diamanten und Wolfram-Düse hier auch aufgeführt werden. Deshalb sag ich nein dazu, solche Düsen in den Beitrag aufzunehmen. Wir legen da keinen Wert auf Vollständigkeit.

  • Danke euch für den Beitrag > das bringt schon ordentlich Licht ins „Düsendunkel“ 😀 😉

    • Es hat halt mal wieder den Tritt in den Hintern gebraucht, die Leiche aus dem Keller zu holen. Selbst wenn der Bericht vollständig wäre, sitzt da bestimmt schon ein Chinese an einer neuen Düse. Natürlich Die ultimative Wunderdüse!

  • wenn Deine Freundin gerne Diamanten zum Geburtstag hätte ….
    https://www.youtube.com/watch?v=1IkM890VVoU&t=2s

    und Du so : 0.4 ,0,6 oder 0,8 ?

  • Bescheiden wie immer! Wenn Du es aus dem Text gelöscht hast, schreib ich es in die Kommentare! Der Beitrag ist von mir gekapert und am Ende von Stephan ergänzt und überarbeitet. Also Gemeinschaftsarbeit! Vielen Dank Stephan!

    • Ihr (alle) seid eben ein starkes Team! 🙂

      P.S. Noch ein Hoch auf die Hersteller, die ein paar Ersatzdüsen dabei legen. Bei dem „Durchsatz“ an 3D-Druckern reichen die dann „lebenslang“. 😉

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