Creality Halot One Plus
Nach den drei neuen Harz-Druckern, die Stephan und 3DWinzer gerade erst getestet haben, kommt hier schon der nächste: der Creality Halot One Plus.
Ich hatte ja schon angekündigt, daß ich den neuen Halot One Plus von Creality im Zulauf habe, nun ist er da und ergänzt meinen kleinen Halot One und den großen Halot Sky als mittelgroßes Modell perfekt. Da ich ihn sofort haben wollte, habe ich ihn mir von meinem eigenen Geld direkt im internationalen Creality-Online-Shop gekauft. Es hat vergleichsweise kurze 2,5 Wochen gedauert, bis er da war.
Erstmal die technischen Daten laut Creality, Übersetzung und Optimierung von mir:
Bauraum: 172*102*160 mm^3
Display-Größe: 7.9 Zoll
Display-Auflösung: 4320*2560 (4K) Pixel
XY Auflösung : 0.04 mm (40 µm)
Druckgeschwindigkeit: 1-4 s / Schicht
Schichtdicke: 0.01-0.20 mm
Touchscreen: 5″ kapazitiv
UV-Lichtquelle: „integral light source“ (Wellenlänge: 405 nm)
Eingangsspannung: 100-240Va.c 50/60Hz
Max. Leistungsaufnahme: 100W
Gerätegröße: 236*243*418 mm^3
Packungsgröße: 310*300*530 mm^3
Nettogewicht: 6.9kg
Bruttogewicht: 9.2kg
Datenquelle: USB-Stick, Creality Cloud
Jetzt mal die meine Eindrücke in Bild und Text:
Also das ist das neue Mitglied der aktuellen Harzdrucker-Familie von Creality: der Halot One Plus.
Eigentlich hätten sie den auch Halot Two nennen können, so kann das verwirren, wenn man Teile wie z.B. Ersatz-Tank und -FEP-Folie dafür sucht, die sind nämlich anders. Und zwar beim Plus ca. 69% größer!
Hier mal eine kleine Liste der Bauräume (X * Y * Z) der Halot-Reihe:
Halot One: 128 * 81 * 160 mm^3
Halot One Plus: 172 * 102 * 160 mm^3
Halot Sky / Lite: 192 * 120 * 200 mm^3
Man muss in den Halot One Plus also nicht ganz so viel Harz reinkippen wie in den Sky, hat aber schon fast dessen Bauraum. Ich finde diese Zwischengröße klasse, besonders weil er kaum mehr Stellfläche beansprucht als der „kleine“ One. Das liegt u.a. auch daran, daß die Schrauben für den Tank in die Ecken gewandert sind, wodurch Breite eingespart wird.
Er ist zwar schon einfacher aufgebaut als der Sky so ohne Kugelumlaufspindel und mit Plastikgehäuse, aber das passt schon, es macht alles einen hochwertigen Eindruck.
…aber diese Idiotie mit dem blauen Deckel, der das Harz vor Sonnenlicht und den Anwender vor UV-Licht schützen soll, was definitiv nicht funktioniert! Blaues Plexiglas filtert keine UV-Strahlung aus, dafür liegen die Wellenlängen viel zu nahe beieinander. Siehe auch meinen kleinen Praxistest in diesem Forenthread hier.
Also den Drucker nicht am Fenster oder in hellen Räumen mit Harz im Tank rumstehen lassen! Eine wirkliche Gefahr durch die UV-Quelle sehe ich für den umsichtigen Benutzer eher nicht, da ja eigentlich immer Harz im Tank ist, wenn sie strahlt.
Aber trotzdem: nicht direkt reinschauen, wenn die UV-Lampe an ist!
Das Leveln der Bauplatte ist sehr einfach: Z auf Home (das ist ganz oben) fahren, Harztank entfernen, stattdessen die Leveling-Karte auf das Display legen, die vier Innensechskant-Schrauben an der Aufhängung der Bauplatte lösen, Z über das Menü Settings / Print Settings / Z-axis Movement / Leveling nach unten fahren lassen, Bauplatte ohne Kraftaufwand auf dem Display festhalten, die vier Schrauben über Kreuz gut festziehen, fertig. Es gibt keinen einzustellenden Offset, den braucht’s aber auch nicht.
Schon der erste Testdruck mit den von mir vom Halot One 1:1 übernommenen Einstellungen kam perfekt heraus.
Ich habe Lychee (Pro) als Slicer verwendet, das hat bereits ein Profil für den Drucker.
Die Creality Cloud habe ich nicht getestet, im Druck-Menü am Drucker-Display können aber sogar direkt Dateien von dort heruntergeladen werden.
Richtig gut finde ich auch die 20% feinere Auflösung von 40 µm im Vergleich zu den 50 µm der bisherigen Halots. Da gibt es an runden Teilen deutlich weniger Artefakte, auch wenn es nicht ganz an die 35 µm des Mars 3 rankommt.
Die Druckgeschwindigkeit ist erfreulicherweise gleich hoch wie beim One, mit meinen Einstellungen ca. 21 mm pro Stunde bei 50 µm Schichtdicke.
Fazit:
Für mich ist der Creality Halot One Plus die ideale Ergänzung für meine zwei anderen Harzer, weil er deutlich größer als der normalgroße One ist und nur einen etwas kleineren Bauraum als das Monster Sky hat. Und das bei gleichbleibend guter Bedienbarkeit und noch höherer Druckqualität.
Es kommt darauf an, wie er im Straßenpreis dann liegen wird, also ob er deutlich genug günstiger als der Halot Sky (oder der Lite) ist, daß er statt diesen als großer Bruder des von Preis/Leistung her sicher unschlagbaren Halot One gekauft wird.
Mir gefallen die Drucker der Halot Reihe ja eh so gut, daß sie schon vor Monaten meine Elegoos (Saturn und Mars 2 Pro) ersetzt haben, obwohl ich mit diesen auch keine Probleme hatte. Neben dem problemlosen, zuverlässigen Drucken ganz besonders wegen des großen, sehr gut bedienbaren 5″ Touchscreens und der Linux-basierenden Firmware, die laufend Verbesserungen bekommt, für alle Halot-Modelle gleich ist und direkt am Drucker über WLAN aktualisiert werden kann, alternativ natürlich auch über den USB-Stick.
Aber: die blaue Haube ist totaler Unsinn, Creality! Bitte in der Fertigung unbedingt auf ausreichend intensives rot oder gelb umstellen!
Werbung:
Hier gibt es den Drucker gerade zu kaufen:
Creality Halot One Plus bei Amazon für 449,- €.
Und hier gibt’s einen Forenthread um anständig über den Drucker und den Testbericht diskutieren zu können.
Hallo, ich bin Corrine und für das Branding von Creality in Deutschland verantwortlich. Und ich freue mich sehr, dass Sie sich für unsere Maschine Halot-One Plus interessieren. Ich habe Ihre Testbericht gelesen und sie war sehr professionell und objektiv. Vielen Dank für Ihre Anregung, ich habe der technischen Abteilung eine Rückmeldung gegeben. Wir würden gerne mit jemandem wie Ihnen zusammenarbeiten, der sich für den 3D-Druck begeistert und sehr professionell ist.
Was unseren Halot-One Plus betrifft, so ist es, wie in Ihrem Artikel erwähnt, die Integral- Lichtquellen Technologie, die dieses Gerät von anderen Harz-3D-Drucker unterscheidet. Diese Technologie ermöglicht eine Gleichmäßigkeit der Lichtquellen-Energie von über 90%, viel höher als die 68% anderer Maschinen mit parallelen Lichtquellen, wodurch unsere Modelle auch gleichmäßiger drucken und länger halten. Wären Sie daran interessiert, einen speziellen Test mit einer Integral-Lichtquelle durchzuführen? Wenn ja, werden Sie derjenige sein, der dieses Thema ins Leben gerufen hat, und dieser Artikel wird sicherlich mehr Aufmerksamkeit und Zuspruch erhalten.
Wir können Ihnen einen detaillierten Bewertung-Leitfaden zur Verfügung stellen und stehen Ihnen jederzeit für technische und materielle Unterstützung zur Verfügung, wenn Sie Hilfe oder Unterstützung benötigen.
Ich habe Ihnen eine eMail geschickt.
Jetzt bei Amazon verfügbar, siehe Ende des Testberichts.
Ich habe gegen Ende des Testberichts ein Bild von der Ausleuchtung des Displays hinzugefügt.