
Creality Falcon A1 Laser & Engraver
Mit dem jüngsten Sproß bringt Creality einen kompakten, komplett eingehausten und 10W Leistungsstarken Dioden Laser auf den Markt. Dieser soll sowohl für Einsteiger, als auch für fortgeschrittene Benutzer sein. Doch was kann der Falcon A1 wirklich? Und wie schlägt er sich im Vergleich mit dem Einsteiger Klassen Primus xTool M1? Das alles erfahrt ihr in dem Test.
Einen Creality Laser haben wir ja schon lange nicht mehr getestet.
Den letzten Test hatte Stephan mit einem Falcon 2 absolviert. Wer den Test noch einmal nachlesen möchte, findet Ihn hier.
Vorab: Der Laser wurde uns kostenfrei von Geekbuying zur Verfügung gestellt. Vielen Dank dafür. Es gibt keinerlei Absprachen für diesen Test.
Ihr bekommt den Creality Falcon A1 derzeit bei Geekbuying mit dem Code DE05121 für 469,-€
SICHERHEITS HINWEIS:
Der Laser wird mit einem 455nm blauen Diodenlaser mit ca 10W echter Leistung geliefert. In der EU gilt er als Laser der Gefahrenklasse 4 (auch wenn Creality mittels u.a. FDA Erklärung den Laser als Gefahrenklasse 1 bewirbt. Ein entsprechendes Zertifikat, dass die Klassifizierung bestätigt liegt nicht bei.
Das ist absolut kein Spielzeug, auch noch sein Streulicht ist gefährlich für Haut und Netzhaut. Der Strahl des IR Lasers ist zudem nicht sichtbar. Beim Lasern können giftige Gase entstehen, eine Absaugung ist dringend angeraten. Es besteht ständige Brandgefahr. Der Betrieb eines solchen Lasers unterliegt ggbfls. Auflagen bzw. ist womöglich unzulässig, bitte informiert Euch bei den entsprechenden Stellen bevor Ihr Euch einen Laser dieser Leistungsklasse besorgt. Ich verweise hilfsweise auf das Bundesamt für Strahlenschutz: https://www.bfs.de/DE/themen/opt/anwendung-alltag-technik/laser/schutz/schutz-laser.html
Technische Daten:
- Maschinenleistung (max.) 120 W
- Optische Leistung 10 W
- Produktgröße 567 × 468 × 196 mm
- Gerätegewicht 15,55 kg
- Eingangsspannung 100–240 V ~ 50–60 Hz
- Ausgangsspannung DC 24,0 V 5,0 A
- Betriebstemperatur 5 °C – 35 °C
- Gravurbereich 305 × 381 mm
- Laserquelle Diodenlaser
- Laserspot 0,06 × 0,08 mm
- Laserwellenlänge 455 ± 15 nm
- Behauptet wirf Laserklasse Klasse 1 (nach US FDA) – Ein entsprechendes Zertifikat lag nicht dabei. In der EU ist das trotz allem Klasse 4.
- Lasergravursoftware LightBurn, LaserGRBL, Falcon Design Space
- Betriebssystem Windows / macOS
- Unterstützte Dateiformate JPEG, JPG, PNG, BMP, SVG, DXF usw.
- Unterstützte Materialien Karton, Holz, Bambus, Gummi, Leder,
Stoff, Acryl, Kunststoff usw. - Zertifizierungen IEC 60825, FDA, CE, RoHS, FCC, UL Report, PSE, SAA, RCM
- Eingebaute Kamera im Deckel mit Privacy Verschluß
- Bruttogewicht 25,74 kg
- Verpackungsgröße 770 × 645 × 285 mm
Unboxing
Viel zu sehen gibt es da ja erst einmal nicht.
Im inneren des Lasers sind jede Menge Schaumstoff Teile, die erst einmal entfernt werden müssen. Leider liegt dem Gerät weder eine Wabenplatte noch Dreiecks Prismen oder ein Lattenrost dabei.
Lieferumfang
- vormontierter Laser – komplett geschlossenes Gehäuse
- Not Ausschalter am Gerät
- 2 Sicherheitsschlüssel
- Air Assist inkl. Silikon Tube
- Abluftschlauch- Witzigerweise steht dort 10M drauf. Ist aber nur 2,0m lang.
- Schlauchschelle
- Eine Ersatzlinse mit Staubtuch und kleiner Plastik Pinzette
- USB Kabel ( USB A zu C)
- USB Adapter von USB A zu USB C
- Anschlußkabel für Rotary Set ( nicht im Lieferumfang dabei)
- Werkzeug (5 x Innensechskantschlüssel)
- Antistatische Bürste
- Bedienungsanleitung in 7 Sprachen (auch in Deutsch)
- Kalibrierungskarte für die Kamera
- Fokus Block
- 1 Lindenholzplatte 300x300x3mm sowie Material QR Code Karte
- Netzteil & Kaltgeräte Kabel
Weitere Eindrücke
2 Leuchten links und rechts mit einem Hinweis, dass man dort keine Magnete im Deckel befestigt. Wird der Deckel oder die Frontklappe geöffnet, wird der Laservorgang unterbrochen.
Stabiler Metall Rahmen. Core XY Aufbau. Die Riemenspannung erfolgt automatisch. Linearstangen haben einen Ø von 10mm.
Der hier verbaute Laser hat eine Punktgröße von 0,06 x 0,08. Beim M1 von xTool hält sich der Hersteller leider bedeckt. Hier wird nur ein Präzision von 0,01 angegeben.
Der Falcon Laser wird von beiden Seiten belüftet.
Generell ist das Geräusch beim reinen lasern ohne Air Assist sehr leise. Selbst im Standby Modus läuft kein Lüfter. Dies ist beim xTool anders. Der läuft auch im Standby recht laut.
Will man Laserkopf reinigen muss man erst die Schraube der Schleppkette, sowie die Rändelschrauben entfernen. Dann noch 2 weitere Schrauben obem
Lt. Creality soll der Laser schwarzes Acryl mit einer Dicke von 9,6mm in einem Durchgang schneiden können und Holz mit max. 6mm mit einer Laserfahrt durchtrennen.
Als maximale Bewegungs Geschwindigkeit bewirbt Creality den Laser mit bis zu 600 mm/s. Der Test wird es zeigen.
Der Abluftlüfter funktioniert sehr gut und die Kabel werden sauber in der Schleppkette geführt.
Da der Abluft Schlauch dann doch etwas zu kurz war, habe ich mir ein Winkel Adapter gedruckt. Der Schlauch hat einen Durchmesser von 70mm, der leider nicht beim xTool passt.
Installation
Bevor wir zur Installation kommen, noch eine kleine Anmerkung.
Das Gehäuse des Falcon besteht aus Metall (nur Mitte) und Kunststoff. Das erklärt auch das hohe Gewicht von 15,55 kg. Der xTool M1 liegt da lediglich bei 9,8 kg und das Gehäuse ist komplett aus Kunststoff.
Der Aufbau, bzw. der Anschluß des externen Zubehör ist einfach erklärt. Auch für einen absoluten Neueinsteiger stellt das kein Problem dar, da alle Anschlüsse an der rechten Seite beschildert sind.
Sehr gut gemacht Creality.
Der Start Knopf hat 2 Funktionen. Nach Platzierung des Materials und der Fokus Anpassung kann mit 1x betätigen des Knopfes der Vorschau Rahmen abgefahren werden. 2 x drücken bewirkt einen sofortigen Laservorgang. Der Not Ausschalter ist ebenfalls gut erreichbar.
Besonders gut gefällt mir, dass der Tube vom Air Assist direkt außen am Gerät reingesteckt wird. Beim Xtool M1 muss der Tube komplett im inneren verlegt und ein Adapter auf die Linse gesteckt werden. Der AirAssist wird automatisch über die Software gesteuert. Eine Manuelle Leistungsanpassung entfällt. Der Abluftschlauch Adapter ist ebenfalls aus Metall.
Der Laser wird mittels USB C-Kabel verbunden, da er über kein W-Lan verfügt.
Auf einen USB Stick oder SD Karten Slot muss man ebenfalls verzichten.
Der Laser verfügt über eine eingebaute HD Kamera, mit dem das jeweilige Material per QR Code Karte eingescannt werden kann (leider nur Creality eigenes Material). Einfach Karte vor die Linse halten und die Laser und Materialeinstellung werden automatisch in das Programm übertragen. Warum die Kamera über einen Privacy Shutter verfügt, erschließt sich mir leider nicht.
Nun noch Netzteil und Air Assist Pumpe anschließen, die Schlüssel einstecken und das Gerät damit freigeben. Dann noch den Not Ausschalter lösen und das Gerät einschalten.
Als erstes wollte der Laser ein Firmware Update machen. Während des gesamten Update- Prozess war ein sehr lautes piepen zu vernehmen.
Da die Installierung des FW Update ca. 3-4 Minuten dauert, ist das nervig.
Nachdem das FW Update abgeschlossen wurde, muss die eingebaute Kamera kalibriert werden. Dies geschieht mittels beiliegender Kalibrierungs Karte.
nsgesamt muss man die Karte nacheinander an „9“ verschiedenen Stellen auf der Bodenplatte postionieren. Jedes mal wird ein Photo erstellt.
Anschließend werden auf das eingelegte Holzblatt 4 verschiedene Punkte gelasert. Die einzelnen Punkten muss man in der Lasersoftware akkurat verbinden.
Macht man das nicht sauber und ordentlich, dann kann es passieren, dass Euer Laser nicht exakt an der Stelle lasert, wo er eigentlich lasern soll.
Die verbaute HD Kamera ist verglichen mit der des xTool M1 deutlich schwächer. Das wiedergegebene Bild ist nicht sehr scharf. Die Postitionierung der Kamera ist außerdem extrem unglücklich gewählt.
Test Schnitte & Gravuren
Die Wahrheit liegt leider woanders, als das was Creality angibt.
Ein 20x20mm breiter Schnitt Test mit einer 4mm dicken Sperrholzplatte zeigt, dass der Falcon 360mm/min mit 90% und 400mm/min mit 100% Leistung schafft. Der autmatische zugeschaltete Air Assist sorgt für saubere Kanten.
Der xTool M1 der hier bei mir direkt daneben steht, schafft sogar 420mm/min bei 100% Leistung.
Die beiden Geräte sind jedoch im Ergebnis qualitativ ebenbürtig.
Gravur Leder mit 3000 mm/min und 30% Leistung. Die Materialbibliothek des Slicers schlägt 20% Leistung für die Gravur vor. Leder schneiden erfolgt mit 500mm/min und 100% Leistung in einem Durchgang. Das Ergebnis ist absolut perfekt. Leder gravieren oder schneiden riecht übrigens fürchterlich.
Metall Business Card, Test Chart für Gravuren. Da ja keine Wabenplatte dabei war, habe ich eine alte PEI Platte drunter gelegt. Ansonsten gibt es beim schneiden/gravieren wie beim mittleren Photo zu erkennen ist, ein paar unschöne Abdrücke auf der Bodenplatte.
Spiegel zur Hochzeit für Nachbarn, und 10mm Holz Coaster.
Die Kamera befindet sich wie bereits erwähnt im Deckel und spiegelt bei glänzenden Materialien deutlich. Auch muss die Kamera im Menue immer wieder ausgewählt werden, um ein aktuelle Photo anzuzeigen.
Software
Der Laser kann mit dem von Creality empfohlenen Programm Falcon Design Space kurz FDS genannt verbunden werden. In diesem Test haben wir die Version 1.75. Das Gerät kann aber auch mit Lightburn und LaserGRBL benutzt werden. Selbst die Kamera funktioniert unter Lightburn. In diesem Test konzentrieren wir uns aber nur auf das Creality Falcon Design Programm.
Nach der Auswahl des Lasers erscheint eine Auswahl von Vorlagen, die momentan aber noch sehr begrenzt ist. Hmm. Woher kenne ich das nur? Eine Material Auswahl hat das Programm ebenfalls.
Ich empfehle jedem, der die Englische Sprache beherrscht das Programm nicht auf Deutsch einzustellen, denn die Übersetzungen sind nicht besonders gut.
Mal ein Beispiel: Der Englische Begriff „Stroke Seperation“ für das Trennen von Linien oder Objekten wird in „Schlaganfallabtrennung“ übersetzt.
Wer jetzt glaubt, hier eine 1:1 Kopie von der xTool Software zu haben, den muss ich leider enttäuschen. Viel mehr ist eine Mischung aus oben genannter Software und LightBurn.
Ist das Programm damit viel schlechter? Ein klares nein. Aber es befindet sich leider noch im Beta Stadium. Einsteiger werden sich hier dennochh gut zu recht finden. Zudem Creality auch ein Wiki und Tutorial Videos zur Verfügung stellt.
Es gibt aber ein paar Sachen, die mir in dem Programm überhaupt nicht gefallen haben.
Jedes mal muss ein neues Bild gemacht werden, wenn das zu lasernde Objekt verschoben wurde. Das dies besser geht zeigt der M1. Dort wird bei jedem öffnen des Deckels ein neues Bild vom Innenraum erstellt.
Auch über eine Auto Messung, das den Abstand zwischen Laser und dem zu lasernden Material misst, kann das Programm von Creality nicht. Schade.
Vielleicht kommt mit den nächsten Update Versionen dieses Features hinzu.
Einige Features, die mir an der Software gefallen haben: Importierte Bilder werden automatisch in Graustufen umgewandelt.
Smart Fill Funktion für Identische Erkennung von gleich Materialien. Mit einem Klick wird das zu lasernde Objekt auf alle Materialien kopiert. Leider funktioniert das noch nicht über den gesamten Gravurbereich.
Die Menüstruktur ist manchmal nicht zu verstehen. Ein Projekt öffnen oder speichern wird oben links ausgewählt. Will ich aber ein Bild importieren, so muss ich unten links in die Leiste klicken. Ein Import Filter im oberen Bereich würde sich geradezu für ein späteres Update anbieten.
Fazit
Mit dem Falcon A1 bringt Creality einen leistungsstarken und sehr einfach zu bedienden Laser Cutter/Gravierer auf den Markt. Das Gerät ist von der Haptik deutlich besser, als der xTool M1. Leichte Schwächen gönnt sich hierbei die Software. AFür mich ist das Menü etwas zu sehr verschachtelt. Aber vielleicht wird das mit einem Update besser werden. Die HD Kamera ist ausreichend, könnte aber etwas heller sein.
Wenn man den Strassen Preis von derzeit 469,-€ berücksichtigt, fällt mir keine Alternative für einen geschlossenen Laser mit Air Assist ein.
Der hier zum Vergleich herangezogene xTool M1 kostet derzeit 1.190€.
Von meiner Seite aus ist, der Creality Falcon A1 ein klarer Kauftipp für Einsteiger und Fortgeschrittene.
Werbung:
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Da mir Laser immer zu teuer waren habe ich noch keinen. Aber bei diesem Gerät zu dem Preis (konnte den Preis mit Gutscheinen auf 449.- € drücken) konnte ich jetzt nicht nein sagen und habe ihn bestellt.
Schöner Bericht. Der klingt schon recht interessant. Was mich noch interessieren würde ist, ob die beworbenen 600mm/s auch tatsächlich erreicht werden können und wie sauber die Ergebnisse dann noch sind. Selbst für CO² wären solche Werte schon eine Hausnummer.
Das schafft er leider nicht. Die Werte, die ich hier im Blog eingetragen habe, sind die maximalen Werte bei 90% und 100%.. Alles, was ich darüber versucht habe, wurde nicht mehr durchgeschnitten. Ich finde die jetzt erzielten Werte für vollkommen in Ordnung. Die Werbeaussagen von Creality muss man nicht immer für Bare Münze nehmen.
Beim Schneiden ist das klar mit paar 100mm/m. Bei den 600mm/s geht es nur um Gravur. Wenn das einer beim Schneiden zu dem Preis schafft, kaufe ich den sofort. 😀
Danke für den Beitrag und Sorry für meinen übereiligen Eingriff.
Ich bin absolut zweigespalten. Kein Bedienteil wie schon bei den Vorgängern, schränkt die offline Nutzung ein. Also spart man sich nun auch noch den Kartenslot.
Eigenes Laserprogramm… OK. Es ist noch Beta und wenn jemand einen Herzschrittmacher installiert, dann ist das Programm zumindest erstmal kostenlos. Zumindest zahlt man nicht mit Geld dafür. Dateiaustausch mit LightBurn gibt es nicht. Da es völlig neu ist gibt es natürlich noch ausreichend Luft nach oben bei den Funktionen.
Bin gespannt auf die Pro-Version vom A1.
Danke Fritz.
Prima Testbericht. Danke!