Creality Ender-3 V3 KE

Creality hat im letzten Jahr mit der Ankündigung für ziemliche Verwirrung gesorgt. Ender-3 V3 mit Marlin und mit Klipper. Es fällt ohnehin immer schwerer, bei der Versionsvielfalt noch den Durchblick zu behalten. Wenn wir die Drucker testen, sind die fast schon wieder veraltet. Ich muß sogar nochmal umschreiben, weil doch plötzlich noch der V3 ohne Zusatz auftaucht. Im Forum sind zumindest schon einige V3 KE vertreten…

Ender-3 (Pro), V2, S1 (Pro), Neo, Plus, Max, V3, KE, SE eigentlich auch der CR-20 und zuletzt noch der CR-10 SE. Dazu noch Kombinationen aus den Bezeichnungen. Den Ender-3 V3 SE hat uns Quasta bereits vorgeführt

Creality Ender 3 V3 SE TEST – Idealer Einsteiger Drucker?


und den Zwilling (CR-10 SE) hatte Diylab bereits in den Fingern.

Creality CR-10 SE – eine Studie


Dabei hat der Ender-3 V3 SE bei mir eher einen durchwachsenen Eindruck hinterlassen. Die reinen Daten können schon begeistern! Der Preis ist Super und auch gegen Marlin hab ich nichts einzuwenden! Na zumindest nicht prinzipiell. Creality könnte da schon deutlich mehr rausholen und dann würde der hier vorgestellte Drucker auch wesentlich stärker ins Schwitzen geraten. Ich sag nur InputShaper. Ach nee! Das hat Creality bereits beim SE aktiviert! Was mich jedoch wirklich auf die Palme bringt, sind viel banalere Dinge! Das das Druckbett eines Ender-3 nun nicht 100% eben ist, das ist keine große Neuigkeit. Aber was bisher jeder Ender-3 ermöglicht hat, wurde am V3 einfach wegrationalisiert. Ich kann das Druckbett mit CR-Touch vermessen und den Z-Offset mit dem Dehnmeßstreifen automatisch einstellen lassen, nur was bringt mir das, wenn das Druckbett schief steht und nicht, wie bislang üblich, mit den Rädern unter dem Druckbett ausgerichtet werden kann. Persönlich verzichte ich lieber auf CR-Touch und Dehnmeßstreifen, wenn ich das Druckbett wieder ausrichten kann! Die Elektronik richtet nicht etwa das Druckobjekt aus, sondern verfälscht die Unterseite und paßt die dem schiefen Druckbett an. Das kann doch nicht im Sinne des Erfinders sein. OK! Creality ist damit in bester Gesellschaft mit Prusa, Sovol…

Nochmal kurz zur Vorgeschichte. Das ist mein erster Klipper-Drucker! Nicht aus Überzeugung, sondern um mitreden zu können, hab ich bereits überlegt, einen vorhandenen Drucker mit dem Nebula-Kit von Creality auf Klipper umzurüsten. Ja es gibt auch das Sonic-Pad, Raspi, Bigtreetech… Für 70€ inkl. Kamera, Sensor und in dem Formfaktor, hat mich das einfach angesprochen. Nun werd ich das also zunächst am Ender-3 V3 KE testen und dann sehen wir weiter.

Der Drucker wurde uns von Geekbuying zur Verfügung gestellt und was irgendwelche Absprachen betrifft, kann sich das wohl jeder selber an meinen Ausführungen ableiten. Den Ungläubigen kann ich ohnehin mit nichts überzeugen.

Genug der Vorrede! Ich darf Euch heute den neuesten Ender-3 vorstellen. Den Ender-3 V3 KE. Wie der V3 SE und auch die Vorgänger mit dem bekannten Druckbereich von 220×220 mm² auf dem bewegten Druckbett des offenen Druckers. Die 10-25 mm geringere Höhe im Druckbereich, dürfte bei 240mm zu verschmerzen sein. Nun, an dieser Stelle enden schon fast die Gemeinsamkeiten der V3 Modelle mit den bekannten Ender-3 Druckern und erstrecht beim KE-Modell.

Wie schon beim SE-Modell wird hier auf den Ender-3 typischen Aluminiumprofilrahmen verzichtet. Der Unterbau ist eine Mischung aus Blech und Kunststoff, Führung vom Druckbett auf dünnem Silberstahl mit Linearkugellagern. Einstellbarkeit ist nicht gegeben. Der Oberbau ist eine Kombination aus minimiertem Aluprofil und Kunststoffquerstrebe. Irgendwo muß wohl bei dem Preis gespart werden. Denn der Rest ist durchaus wertig. Doppelte, synchronisierte Z-Spindel mit einem Stepper, aufwändige Linearführung der X-Achse, Dualdrive-Extruder mit HT-Keramikhotend, doppelter Bauteillüfter, ABL, Filamentsensor. Da wurde also nichts weggelassen und das Highlight kommt ja erst noch.

Der Drucker kommt wie immer gut verpackt und wer sich, wie beim alten Ender-3, auf das Basteln beim Zusammenbau freut, der wird stark enttäuscht! Das besteht im Wesentlichen aus 2 Teilen. Unterbau und die Brücke werden mit winzigen M3 Schrauben verbunden und dann bleiben da gerade noch das Bedienteil und der Filamenthalter. Mehr ist da nicht zu montieren. Ich sag es wie es ist, da bleibt jeder Spaß am Aufbau auf der Stecke. Selbst das Einstellen der Exzenter an den Laufrollen entfällt hier. Voller Fokus auf den 3D-Druck!

Mein erster Eindruck nach dem Aufbau: ich hab Bauchschmerzen! Plastik und dünnes Blech wo zuvor stabile Aluprofile waren, mickrige Schrauben, dünne Führungsstangen, Filamentrollenhalter oben und dann soll dieser Drucker mit 500mm/s bei 8000mm/s² Beschleunigung sauber drucken? Welches Hexenwerk bringt das zustande? Die Führung vom Druckkopf fühlt sich auch nicht gut an. Kann zwar nicht sein, aber mit V-Nutrolle hätte ich einen Standplatten vermutet.

Hier steckt mal wieder eine geänderte Version vom Sprite-Direktextruder im Drucker. Der Kühlkörper kommt mir bekannt vor. Hatten wir bereits beim Ender-5 S1. Dazu nun ein Keramikhotend mit 60W und einer langen Volcanodüse. Vermutlich vom K1 übernommen. Der CR-Touch versteckt sich dahinter und die Kühlung übernehmen hier gleich 2 seitlich montierte Lüfter. Das sollte schon für hohe Geschwindigkeiten ausgelegt sein und gefällt mir.

Das Druckbett ist mit magnetischer PEI-beschichteter Auflage, wie bei Ender-5 S1 und K1 bekannt, ausgestattet. Der Blick in das Gehäuse sollte eigentlich wenig vom Interesse sein. Das Board bekommt bei Klipper nicht viel zu tun. Die Rechenleistung kommt vom Pad. Vermutlich ein abgerüstetes Board vom SE. Die erforderlichen Anschlüsse sind vorhanden, SD-Kartenleser und USB-Port sucht man hier vergebens. Die Treiber sind von Kühlkörpern verdeckt. Ich nehme an, daß es sich um TMC 2208 handelt. Das 350W Netzteil kennen wir bereits. Ausreichend Platz für ein Kleinteilefach währe vorhanden gewesen.

Optionales Zubehör:

Der große Unterschied zum SE-Modell ist das Nebula-Pad am KE. Wo bei Marlin das Display sitzt, haben wir einen Micro-Computer mit Display. Während Sovol sich von Makerbase bedienen läßt, hat Creality wohl eine Eigenentwicklung verbaut. Prozessortyp… fragt mich bitte nicht. 2×1,2 GHz mit 8GB Speicher (nicht Arbeitsspeicher!). Ich bin überzeugt, den hängt jeder Raspi Zero 2 locker ab, was aber nicht schlimm ist, so lange er die Arbeit ordentlich erledigt. Das sollte er wohl schaffen. Könnte mit der offenen Firmware nun aber doch noch von Interesse sein. Per „Displaykabel“ ist das Pad mit dem Board und über USB mit dem USB-Speicher (SD-Karte würde mir besser gefallen!) verbunden und es sind noch 2 (1x Typ A, 1x Typ C) für Kamera und Resonanzsensor frei. Bitte nicht in der Kiste suchen! Die muß man extra kaufen. Natürlich schmückt sich da Creality wieder mit fremden Federn und nennt das Klipper in Creality-OS um. Da sie den Root nun freigegeben haben, möchte ich da jetzt nicht weiter drauf rum reiten. Mehr zum Thema folgt später. Ich teste den zunächst im Auslieferungszustand.

Der Rotstift hat auch das Werkzeug- und Kleinteilefach unter dem Druckbett eliminiert. Ohne den Plastekasten, könnte sich der User da ja noch was drucken. So ist das verschenkter Platz.

Zu guter Letzt liegt dem Drucker noch ein Stromkabel, das übliche Werkzeug, Schmierfett, eine Schnellinstallationsanleitung, USB-Kartenleser mit SD-Karte, Ersatzdüse, ca. 50g PLA und paar sinnfreie Aufkleber mit Creality-Logos bei. Was fehlt? Ein USB-Kabel. Aber das wird auch nicht benötigt. Der Drucker verbindet sich mit dem PC über WLAN. „Handbuch“ in bekannter Qualität. Englisch, Deutsch… und gut bebildert, läßt es keine Fragen aufkommen. Wenn doch, dann kann ich hier das Wiki empfehlen. Der Ender-3 V3 KE ist einer der wenigen Modelle, welche tatsächlich hier bereits mit den Informationen hinterlegt sind.
https://wiki.creality.com/en/ender-series/ender-3-v3-ke
Ansonsten ist das deutsche Handbuch gut als Lektüre für heitere Stunden geeignet.

Mit dem ersten Einschalten beginnt der Drucker zunächst eine erste Einrichtungsprozedur. Das beginnt mit der Sprache, weiter mit dem WLAN und endet mit der Vermessung des Druckbetts. Wirklich falsch machen kann man hier wohl nichts. Der durchläuft hier das komplette Einrichtungsmenu und ein Überspringen von Z-Offset oder so, wie im Marlin ist da ausgeschlossen. Das ist schön so, aber auch nicht perfekt! Nach der Vermessung bekommt man das schiefe Druckbett im Display angezeigt, aber man kann es leider nicht ausrichten. Für den Einsteiger in das Hobby mag das gut sein, ein vernünftiger Druck ist damit jedoch schon ausgeschlossen. Der Drucker hat keinen Resonanzsensor! Also entfällt der Test hier. Das heißt aber nicht, der würde kein InputShaper nutzen. Die Werte sind wie beim Prusa schon hinterlegt. Das hatte bereits Prusa damit erklärt, daß die Streuung bei den Druckern sehr gering ausfällt. Ist nicht einfach daher geredet, sondern logisch. Die Drucker haben alle die gleiche Geometrie. Zeitgenossen aus dem vordigitalen Zeitalter können das mit dem Uhrenpendel vergleichen.

Das schiefe Druckbett wird direkt nach dem Vermessen in der Druckeroberfläche dargestellt. Mit 0,7mm ist das noch vergleichsweise gut! Durch Unterlegen von Pappe an den hinteren Distanzstücken hab ich es auf 0,3mm reduzieren können. Der Rest ist vom unebenen Alublech. Links vorn sitzt der Sensor für den Z-Offset. Das Heizbett ist nur teilweise isoliert.

Man muß ja nicht immer den Cura-Print verwenden und da können solche Angaben schon hilfreich sein. Zumindest bietet es einen Anhaltspunkt:

Gemischte Gefühle beim V3 KE! Vorweg, die Druckergebnisse sind gut! Und das ist ohne Zweifel das Hauptkriterium! Wenn gleich der alte Ender-3 zwar langsamer aber vergleichbar sauber gedruckt hat. Was aber ist die Angabe von 500mm/s max. Speed wert? Ich hab hier kein HighSpeed PLA zum Testen. 300mm/s sind schon schnell genug, doch dann kommen wir in den Bereich meiner Ender-5 Drucker. Das Hotend des Ender-3 V3 KE kann noch etwas mehr, aber da hat der instabile Rahmen was dagegen. Ich bin überzeugt, mit gut eingerichtetem Marlin hätte der Drucker das auch geschafft und mit dem stabilen Rahmen der Vorgänger wohl noch etwas mehr. Würde der Drucker nicht Ender-3 heißen, dann würde ich das wohl alles akzeptieren. Ich bekomme das Gefühl, man hat sich hier Luft geschaffen für einen Pro oder den (vergleichbar ausgestatteten) CR-10 SE. Wenn ich mir die Bilder von DiyLab ansehe, dann bestätigt sich auch dieser Verdacht. Und vermutlich wollte jeder von uns schon immer mal die „untypische“ maximale Druckgeschwindigkeit des Druckers wissen! 🙁 E3D hat sich lange Zeit geweigert, 0,4mm Volcano-Düsen zu verkaufen. Das 60W Hotend schafft deutlich mehr und die Druckdauer läßt sich auch ohne höhere Geschwindigkeit deutlich reduzieren. 0,5mm Düsendurchmesser sind bei 0,24mm Schichtdicke schon 50% mehr Durchsatz als 0,4mm Düse mit 0,2mm Schichtdicke. Mit variablen Schichtdicken und Arachne läßt sich das noch verstärken ohne erkennbar schlechteres Druckergebnis. Da muß man keine Phantasiewerte in die Welt setzen. Für den Preis, geht es dann aber doch in Ordnung.

Zum Vergleich hier die Bilder des CR-10 SE von DiyLab. Aluprofil, Druckgußrahmen und Kleinteilefach, wie ich das auch beim Ender-3 erwarten würde.

Der Ender-3 ist in letzter Zeit mächtig unter Druck geraten. Elegoo mit dem Neptun und Andere kommen mit Niedrigpreisen auf den Markt und bieten vergleichbare Leistung. Das Creality reagiert, ist nicht verwunderlich. Im oberen Preissegment sieht es ja nicht besser aus. Ob sich Creality jedoch einen großen Gefallen tut, wenn die Drucker mit radikalem Rotstift zusammengestrichen werden und dann im HighSpeed-Segment positioniert werden? Selbst die ansprechenden Druckergebnisse können meine Bauchschmerzen mit diesem Gerät nicht beseitigen. War ich vor 6 Jahren glücklich über den stabilen Aufbau des Ender-3 im Vergleich mit dem Prusa, so möchte ich diese Kritik nun direkt auf Creality übertragen. Die beste Elektronik kann einfache mechanische Mängel nicht ausgleichen!


Wir bestätigen einfach mal NICHTS!

Die Software ist eine einzige Enttäuschung. Es gibt genug gute Slicer. Fast alle sind kostenfrei. Den „Creality“ Slicer hab ich noch nie gemocht. Da er ohnehin nur ein altes Cura ist, kann ich da gut drauf verzichten. Nun hat Creality darauf reagiert und drückt uns Creality- Print aufs Auge. Was hat mich wohl am „Crelity“-Cura am meisten gestört? Richtig! Was soll ich mit dieser blöden Cloud? Ich mag meine Drucke nicht auf einen chinesischen Server schieben!!! Und verschont mich mit diesen knallbunten Figuren! Das hat im Internet nichts zu suchen! Ich hoffe, Cura wird den KE bald mit aufnehmen. Im Moment muß der SE angepaßt werden oder Ihr holt Euch die Resources auf der github-Seite von Ultimaker und kopiert die Printer Definition (creality_ender3v3ke.def.json) nach C:\Program Files\UltiMaker Cura 5.6.0\share\cura\resources\definitions und die Nozzle variants nach C:\Program Files\UltiMaker Cura 5.6.0\share\cura\resources\variants\creality. (Ich hab Euch den Start- und End- Code kopiert. Druckhöhe muß auf 240mm angepaßt werden.) Lob geht auch an Orca-Sliacer! Da ist der KE bereits enthalten! Prusa? Bekannter Maßen ist Prusa etwas langsamer damit, aber ich bin auf Printables fündig geworden!

Start Code:
M220 S100 ;Reset Feedrate
M221 S100 ;Reset Flowrate
G28 ;Home
G92 E0 ;Reset Extruder
G1 Z2.0 F3000 ;Move Z Axis up
G1 X-2.0 Y20 Z0.28 F5000.0 ;Move to start position
M109 S[material_print_temperature_layer_0]
G1 X-2.0 Y145.0 Z0.28 F1500.0 E15 ;Draw the first line
G1 X-1.7 Y145.0 Z0.28 F5000.0 ;Move to side a little
G1 X-1.7 Y20 Z0.28 F1500.0 E30 ;Draw the second line
G92 E0 ;Reset Extruder
G1 E-1.0000 F1800 ;Retract a bit
G1 Z2.0 F3000 ;Move Z Axis up
G1 E0.0000 F1800
End Code:
G91 ;Relative positionning
G1 E-2 F2700 ;Retract a bit
G1 E-2 Z0.2 F2400 ;Retract and raise Z
G1 X5 Y5 F3000 ;Wipe out
G1 Z5 ;Raise Z more
G90 ;Absolute positionningG1 X2 Y218 F3000 ;Present print
M106 S0 ;Turn-off fan
M104 S0 ;Turn-off hotend
M140 S0 ;Turn-off bedM84 X Y E ;Disable all steppers but Z

Creality OS werdet Ihr in den Einstellungen nicht finden. Marlin paßt schon, es gibt nur paar Kleinigkeiten zu beachten.

Es ist auch kein Problem, aus Cura direkt auf den Drucker zuzugreifen, wenn die Drucker-FW aktualisiert wird, und nach dem Rooten, Moonraker verwendet wird. Nach der Einrichtung des Druckers, geht Ihr dafür auf die Druckerverwaltung, geht auf Connect Moonraker und gebt die erforderlichen Angaben wie Netzwerkadresse… ein. Druckvorschau muß ich noch testen. Der Druck vom USB-Stick oder der Weg über das Web-Interface ist auch möglich.

Ich empfehle einfach die Installation von 2 PlugIns aus dem Marketplace. Tippt Klipper in das Suchfeld und installiert beide. Neben der direkten Verbindung bietet es noch Firmware-Retraction, InputShaper, Pressure Advance und den Kallibrierturm.
Für Klipper bitte das Coasting im Cura deaktivieren.


Weboberfläche, mit Nebula-Kam wird rechts das Livebild eingeblendet.
Hier nun ein paar Testdrucke von mir.


Für mich sagt es nur, das ABL funktioniert. Aber auf einzelnen Wunsch, die erste Schicht…


Die Testdrucke mit der Filamentprobe wie mit 3DJake-PLA sind gut geworden. Alles mit 300mm/s. Zylinder ist kein Problem für den Drucker, Benchy und Frosch sehr sauber gedruckt. Die gute Bauteilkühlung macht sich auch am Schornstein bemerkbar. Schraube, Mutter, Rändelknopf passen. Was will man da meckern.

ABS ist mir mit der Druckbettauflage nicht gelungen. Da gehört ein Warnhinweis aufgedruckt „Fehlende Haftung, Glättegefahr!“ oder so. Da die Geometrie identisch ist, hab ich die vom Ender-5 S1 verwendet. Im Druckerzelt ist es schön warm und die Drucke werden auch makellos.

Ich hab oben bereits einiges zum Klipper und dem NebulaPad gesagt. Creality hat den Root frei gegeben. Lest dazu bitte genau alle Dokumente von Creality! Nicht nur, daß Creality keine Unterstützung zusichert und die Garantie verweigert, es gibt da einige widersprüchliche Aussagen zur Firmwareinstallation und man will sich das Board sicher nicht in die ewigen Jagdgründe schicken! Wird an einer Stelle noch davon gesprochen, daß die Firmware online aktualisiert wird, steht auf github eine Warnung vor dem Verbindungsabbruch beim Überschreiben der Firmware, der zum Abbruch des Vorgangs führt und damit das Board unbrauchbar macht…. Also bitte genau der Anleitung auf Github folgen, wenn Ihr den Root freischalten möchtet. Der Vorgang entspricht nicht dem normalen Vorgehen!

Das Nebula-Pad wird inzwischen auch im Kid mit Kamera für etwa 70€ angeboten. Das Pad ist nicht nur im Ender-3 V3 KE verbaut und unterstützt bereits jetzt laut Werbung weitere Ender-3 Modelle. Beim Blick in die Firmware des Ender-3 V3 KE konnte ich jedoch alle Beispiel-Configs aus dem Klipper entdecken. Nach meiner unbedeutenden Meinung ist das also völlig frei nutzbar. Auch der Resonanzsensor ist enthalten. Mehr dazu vielleicht in einem späteren Beitrag.

Fazit? Ich hab den Aussagen nichts hinzuzufügen. Das Druckergebnis ist OK, beseitigt aber nicht mein schlechtes Bauchgefühl. Ich könnte noch aufzählen, was mir gefällt… hab mich aber bei diesem Drucker zu sehr über banale Sachen geärgert, daß ich einfach keine Lust habe. Creality kann das besser! Wenn der Drucker dann 3Geld50 mehr als bei der Konkurrenz kostet, es aber wert ist, dann bin ich auch bereit, das zu zahlen. Aber bitte nicht billig! Wartet noch etwas, bis der CR-10 SE etwas günstiger wird. Der entspricht eher meiner Vorstellung.

Auf Youtube findet Ihr eine ganze Liste mit Anleitungen und Fehlerbeseitigungen.

Nachtrag:
Ich hab nach den ersten Tests die Firmware auf Version 1.1.0.12 aktualisiert. Wie bereits erwähnt, ist es jetzt möglich, den Root freizuschalten. Das ist noch nicht alles. Die Weboberfläche hat zusätzlich Exclude object erhalten. Damit ist es möglich, bei umfangreichen Drucken, einzelne Objekte vom Druck auszuschließen. Eine recht nützliche Funktion. Sollte ein Teil des Drucks schief gehen, muß nicht der komplette Druck abgebrochen werden.

Zudem wie erwähnt erscheint die Freischaltung im Menu. Nach der Bestätigung der Bedingungen wird der root mit Paßwort angezeigt. Mehr ist auf dem Drucker zunächst nicht zu sehen. Für Cura möchte ich Mainsail installieren. Das liegt mit Fluidd auf Github. Dazu auch die Anleitung. Ich geb zu, etwas sehr kurz gehalten, aber die Befehle und das Vorgehen sind nicht kompliziert. Das mainsail und/oder fluidd Verzeichnis in das Hauptverzeichnis des USB-Speichers kopieren und in das Nebula-Pad stecken. Dann mit Putty auf dem Drucker anmelden und mit „cp /tmp/udisk/sda1/mainsail/* /usr/data/“ die Dateien kopieren. „/usr/data/mainsail.sh install“ installiert es im Anschluß. Wenn Ihr nun die iP mit dem Port :4409 aufruft (:4408 für Fluidd) dann kommt Ihr auf die Oberfläche.

Rotes Ausrufezeichen und Glöckchen… Ist schon bezeichnend für Creality, wenn direkt beim Erscheinen, die Meldung „Die momentane Moonraker Version unterstützt nicht alle Funktionen von Mainsail. Aktualisiere Moonraker mindestens auf Version v0.8.0-38.“ kommt. Scheint aber zu laufen.

Anders als bei der Creality-Oberfläche erscheint die Druckvorschau von Cura und die von Creality-Print verschwindet. Warum muß Crelity unbedingt alles anders machen!

Fragen, Erfahrungen und Meinungen könnt Ihr gern auch im Forum teilen. Dort hab ich auch das Cura-Druckerprofil zum Download für Euch abgelegt.
Ihr möchtet den Ender-3 V3 KE kaufen? Bei Geekbuying bekommt Ihr den zurzeit mit dem Code NNNDEV3KE Ender3V3 KE für 257,- €. Bei 3DJake mit 299,-€ etwas teurer aus Deutschland.
Natürlich gibt es auch das Nebula-Pad im Kit mit Kamera bei Geekbuying mit dem Code NNNDECNSK für aktuell 79,- €. Mit dem Kauf unterstützt Ihr die Seite ohne Zusatzkosten.

23 Kommentare

  • hallo zusammen,

    erstmal danke fuer den beitrag hier,

    eine frage haette ich, hat es jemand geschafft exclude_object zum laufen zu bringen???

    BG
    Martin

    • Eine schöne Funktion, aber… Da ich nun über Mainsail arbeite, spielt die Creality-Oberfläche nicht mehr richtig mit. Wäre also nett, wenn auch am Drucker das Mainsail zu sehen wäre und dort diese Funktion integriert wäre. Zudem muß das schon beim Slicer ein paar Voraussetzungen erfüllen. Der kann die einzelnen Teile nur erkennen, wenn diese auch als einzelne stl-, obj-… Objekte in den Slicer eingelesen werden oder im Cura mit den Mesh-Tools zerlegt werden. Nur kann Creality wieder die Vorschau von Cura nicht darstellen. Irgendwas ist halt immer. Wenn mal alles zusammenpassen würde, wäre das also eine feine Sache. Kurz: Bislang hate ich den Fall noch nicht, obwohl ich den bereits hätte gebrauchen können.

      • Hallo,

        danke schonmal fuer die Antwort,

        koennen hoffen das die Mal ein FW Update bringen ….. ist es eigentlich möglich eine vollwertige Klipper FW an dem Drucker zu nutzen ??? welche Möglichkeiten gäbe es da ???

        BG
        Martin

      • Ich sag es mal anders. Auch wenn Creality da rumgefummelt hat, steckt dort ein vollwertiges Klipper drin. Mit der Freigabe des root kann nun auch Mainsail oder Fluidd verwendet werden. Funktioniert auch prima. Nur das Display am Drucker zeigt im Moment noch diese blöde Creality-Oberfläche. Ist aber erst seit kurzer Zeit möglich. Gib der User-Gemeinschaft etwas Zeit. Eine alternative Oberfläche ist bereits in Arbeit. Die brauchen halt auch etwas Zeit. Wäre natürlich schöner, Creality würde das Klipper einfach unverändert auf die Drucker installieren. Dann würde solcher Unfug einfach entfallen. Natürlich kann Creality es dann nicht weiter „Creality-OS“ nennen.

        https://github.com/ballaswag/guppyscreen

  • Tip-top! Hervorragender Bericht, wie immer halt.
    Ich hatte schon irgendwie mit dem KE als geistigen Nachfolger für meinen Ender3v2 geliebäugelt, aber das Upgrade ist mir dann doch zu gering. Ich glaube fast, dass in die Liga der 500€+ Drucker gehen muss, um langfristig glücklich zu werden.

    • Ich sag es mal so: Der V2 ist ein solider Drucker. Wenn man es wirklich möchte, kann man den auch sehr gut aufrüsten. Sprite-Direktextruder, Spider-Hotend, CR-Touch… ist alles möglich und bei der Firmware hat man die Qual der Wahl. Klipper oder die von mir bevorzugte Professional-Firmware. Da wird das Nebula-Pad blass vor Neid. InputShaper… muß man auf nichts verzichten. UND da läßt sich alles sauber ausrichten. Ich hab das zwar am Ender-5 gemacht aber das macht auch Spaß wenn der Drucker im Anschluß richtig loslegt.

  • Ich habe mir den Drucker bestellt, aber verstehe ehrlich gesagt nicht, warum da noch ein zweites Display dabei ist!? Ja das extra Display ist mit Klipper, aber was macht dann das erste Display da?

  • Hallo, da hier schon viel getestet wurde werfe ich mal eine Frage in den Raum
    Weiß jemand ob mal die nebula camera auch an eine BTT manta e3ez mit CB1 quasi raspberry pi per klipper benutzen kann?

    • BTT manta e3ez mit CB1 hab ich nicht. Die Nebula Cam ist auch nur eine billige USB-Kamera. Wenn gleich bei Creality nicht ausgeschlossen ist, daß da irgendeine Gemeinheit verbaut wurde. Ich sehe zumindest keinen Vorteil gegenüber irgendeiner anderen Billigkamera.

      • Danke für die Antwort. Mich interessiert diese hier da man den Fokus fixieren kann. Meine Webcam am pi hat nen Autofokus und daher kommt der öffters nicht mit dem Bewegungen klar und bleibt unscharf.

        • In dm Bericht geht es aber um den Drucker und der hat original keine Kamera. Darum wirst Du hier wohl vergebens auf eine Antwort warten. Sollte sich jemand mit der Nebula-Cam auskennen, wird der wohl nicht hier danach suchen. Besser Du setzt die Frage in das Forum. Vielleicht findet sich jemand, der sich damit auskennt.

  • Wie ich feststellen mußte, hat Creality beim SE bereits den InputShaper im Marlin aktiviert!

  • Welcher Drucker ist den dann der Empfehlenswerteste für einen Beginner?

    • Sorry! Das ist nicht der geeignete Platz für Fragen. Komm ins Forum mit der Frage. Es gibt nicht DEN Drucker. Dazu muß man den Anwendungsfall kennen… und dann kann man da etwas empfehlen. Hier geht es um den Ender-3 V3 KE und ich hab im Beitrag auch nicht geschrieben, der taugt nichts. Das Druckergebnis kann sich ja durchaus sehen lassen, was bei einem 3D-Drucker auch nicht das Unwichtigste ist.

  • Schöner, detaillierter Bericht Uwe. Du kannst es halt

    • Danke Jungs! Ich geb mir Mühe.

      • In Anbetracht deiner knappen Zeit im Moment, Hut ab.
        Ich bin mal gespannt wie er sich auf Dauer macht 🙂

        • Zeit ist im Moment das kleinere Problem. Temperatur schon eher. Die bremst mich im Tatendrang. Bekomme morgen aber einen 2. Holzofen!
          Ich hab schon 0,5mm Stahldüsen bestellt und der Drucker steht bereits im Druckerzelt. Also könnte der mit dem 300°C Hotend, dann schon noch paar Aufgaben mehr erledigen. Dann wird sich zeigen, ob mein Bauchgefühl recht behält.

  • Danke Uwe, für den ausführlichen Testbericht!

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