Creality CRScan Lizard 3D-Scanner Testbericht
Vor ein paar Jahren habe ich nach dem Test des Einscan-S recht entnervt geschrieben: Ich mag nimmer. Mit der Photogrammetrie konnte ich mich auch nie anfreunden. Nun hat sich die Gelegenheit ergeben, dass ich mir 2 aktuelle Scanner anschauen und hier vorstellen kann, den Anfang machen wir mit dem Creality CRScan Lizard. Das ist quasi der Nachfolger des CRScan01..
Lieferumfang
Der Creality CRScan Lizard wird in 3 Varianten angeboten:
Das Basispaket enthält im Grunde nur:
- den Scanner selber
- Steckernetzteil 110/240V, 12V 3A
- Y-Kabelpeitsche Strom/Daten zum Scanner
so geht nur der Freihand-Scan, einen Drehteller muss man sich selber besorgen.
Das hier vorliegende Premium Paket enthält zusätzlich:
- einen motorisierten Drehteller
- ein recht wackliges Mini-Stativ, ausziehbar, mit ganz normalem Stativgewinde, da geht also gerne auch was stabileres aus der Foto-Kiste
- ein sehr praktische Tragetasche, wo das ganze Zubehör einsortiert werden kann (zumindest das Zubehör der Premium Version)
in dieser Variante können keine farbigen Texturen erstellt werden, nur Schwarz/Weiss.
Im Deluxe Paket ist zusätzlich zum Premium Paket das Farb-Texturen Upgrade enthalten, das besteht im Prinzip aus:
- einer Handy Halterung & Montageschiene um Scanner und Kamera nebeneinander zu montieren
- ein stabileres Stativ
- ein billiges Fotozelt
- und das Modul zum Koppeln der Kamera.
Der Scanner ansich
Ich weiss leider nicht, um welche Technologie es sich handelt, ich find keine Infos dazu. Ist das nun NIR (Infrarot) oder gar Lidar? Also ähnlich wie das, was das iPhone Pro nutzt?
Was auch immer es am Ende ist, ich finde es besser als alle meine alten Scanner (Linienlaser, Kinect, was weiss ich noch alles), auch wesentlich besser (und schneller) als meine Experimente mit Photogrammetrie – ich sag jetzt ausdrücklich für meine Anwendung: das sind kleine bis mittlere Teile im Drehtellerbetrieb. Welche Scantechnik geeignet ist, richtet sich nach dem, was gescannt werden soll. Was für mich passt, kann für Dich nicht geeignet sein – und umgekehrt.
Im Vergleich zu Structured Light, z.b. beim vor Jahren getesteten Einscan S (Bericht hier) oder dem parallel getesteten Revopoint Mini wird es dann aber schwierig (Testbericht zum Revopoint Mini kommt).
Der Scanner ansich ist ein kompaktes Plastik-Ei mit gut hörbarem Lüfter. Zum Betrieb liegt ein Y-Kabel ein, der Scanner braucht ein externes Steckernetzteil für den Strom (liegt bei), dann eine USB Verbindung zum Rechner für die Scan Daten, das andere Kabelende hat einen besonders stabilen Stecker der in den Scanner gesteckt wird. Der wirkt wirklich super stabil, geht mir allerdings auf beengten Raum etwas im Weg um, man siehts im Titelbild oben.
Der Kabelverhau ist noch gut überschaubar und der Scanner auch schnell auf und wieder abgebaut. Braucht auch gar nicht viel Platz, um zu scannen, das geht so auf einer Fläche von 25 x 40cm im Drehtellerbetrieb. Das Stativ ist gerade so stabil genug, dass nicht alles umfliegt, wenn man ans Kabel kommt. Gerade so. Aber zum Glück ist das Stativgewinde ganz normaler Standard..
Der Drehteller:
Das ist jetzt kein sonderlich ausgefeiltes Stück Technik, über ein USB Kabel kriegt der Drehteller Strom, entweder vom PC, einem Handynetzteil oder auch einer Powerbank. Ist Strom da, dreht er sich in einer festen Geschwindigkeit, sonst nicht. Das wars. Auf dem Teller sind Markierungen angebracht, die dem Scanner beim Erfassen helfen. Kauft man sich selber nen Drehteller, kann man da so Index-Punkte aufkleben, das erfüllt den selben Zweck. Die Aufkleber sind aber, wie alles, was mit Scannen zu tun hat, nicht günstig.
Der Drehteller hat keine Gummifüße, rutscht also leicht vom Tisch. Ich hatte zum Glück noch 4 zum Aufkleben rumliegen. Am Besten gleich mitbestellen.
Die mitgelieferte Software:
Ausgeliefert wurde mein Testgerät mit der Light Version von Creality’s „CR Studio“. Man kann sich aber problemlos jederzeit die leistungsfähigere „Vollversion“ von der Creality Homepage laden, die ist inzwischen auch schon ein paar Versionsschritte weiter. Ich habe sowohl mit der Light als auch der „Vollversion“ getestet. Im Ergebnis sehe ich keine Unterschiede, die Bedienung unterscheidet sich geringfügig, lustig ist, das die Lightversion die eine oder andere Funktion hat, welche der Vollversion fehlt.
Beiden Versionen kranken an einer fast schon nutzlosen Anleitung, einem sehr ungewohnten Bedienkonzept und vielen „Flüchtigkeitsfehlern“, wie z.b. die Tatsache, dass man zum Löschen von Punkten/Teilen des Meshs erst mal selber eine Taste dazu in den Einstellungen belegen muss, vorher löscht sich da gar nix.
Auch ein Ärgernis: bis ich heraus hatte, wie man mit dem Lasso eine Auswahl erstellt, oder welche Maustaste in welchen Modus mit welcher Modifier-Taste nun welche Funktion ausführt, hat mich Stunden beschäftigt. (STRG-Rechtsklick bei nicht aktiviertem Transform Modus fügt zur Auswahl hinzu, Alt+Rechtsklick ist von der Auswahl abziehen). Weitere Stunden habe ich dann damit verbracht, wie man in der Light Version mehrere Scans manuell ausrichten / drehen kann (Transform Modus an, dann ALT+Rechte Maustaste). Sowas sollte eigentlich in der Anleitung stehen, da kommt doch keiner von alleine drauf.
Nix davon steht in der Anleitung.
Sieht man von diesen Bedienungs- bzw. Doku-Ärgernissen mal ab, macht die Creality Software einen ordentlichen Eindruck, erlaubt zügiges Arbeiten und vor allem macht sie den Umgang mit Punktwolken sehr einfach. Die Software ist leidlich stabil, ein zwei Mal ist sie mir doch abgestürzt. Ich nutze ein nicht ganz schnarchnasigen, aber auch kein Leistungsmonster als Rechner: Ryzen 3600, 32GB, Nvidia 3060 TI unter Win10. Mac wird auch unterstützt.
Das ganze Gehampel im Umgang mit Punktwolken, wie man es vielleicht von Meshmixer, Meshlab oder Cloud Compare kennt, rückt hier weit in den Hintergrund, da hat man kaum wirklich Berührung mit.
Das Ausrichten von mehreren Scans zueinander würde ich als Befriedigend werten wollen, die Vollautomatik vergessen wir. Wir geben 3 Referenzpunkte in 2 Scans an und lassen die Software dann einfach machen. 3 Referenzpunkte sind allerdings nicht wirklich viel, daher muss man sich da schon etwas Mühe geben und gute Punkte finden, welche die künftige Anordnung eindeutig festlegen. Mit mehr Punkten wäre das einfacher.
Die Erstellung des Meshs aus der Punktwolke klappt gut mit nur einem Klick, ein paar wenige Parameter kann man noch ändern – Lücken werden auf Wunsch automatisch geschlossen, die Anzahl Dreiecke schon gleich reduziert, damit die Dateien managebar bleiben. Ich mag mich gar nicht beklagen, das klappt besser als gedacht und langt mir so.
Wenn hier eine vernünftige Doku und etwas Feinschliff an der Bedienung folgen, wäre die Software eigentlich ganz ordentlich. Als Ausgabeformat haben wir allerdings nur OBJ oder STL (Creality wirbt mit PLY für den Export der Punktwolke, finde ich aber nicht)
Vor & Nachteile des Creality CRScan Lizard:
- Der große Vorteil des CRScan Lizard gegenüber dem Wettbewerber Revopoint ist die Fähigkeit, wesentlich besser mit schwarzen Flächen umgehen zu können. Wieviel das ausmacht merkt man erst so richtig, wenn man mal so durchs Haus schaut, was man denn so scannen könnte und schwarze Flächen hat. Nun kann man natürlich 3D-Scanner Spray kaufen (oder es mit Trockenshampoo, Kreidespray oder Babypuder versuchen) aber das treibt den Aufwand dann doch merklich in die Höhe und der spezialisierte Scan-Spray ist mit 35,- pro 400ml nicht wirklich günstig. In meinen Versuchen gelingen die Scans schwarzer Vorlagen mit dem Lizard oft ohne spezielle Vorarbeit.
- Eine spezielles Kalibrieren des Scanners ist anscheinend nicht nötig und nicht vorgesehen. Beim ersten Start der Software lädt er sich eine Kalibrierungsdatei von einem Server aus China (die eigentlich auf dem mitgelieferten USB-Stick sein sollte, es aber nicht ist).
- Der gesamte Workflow geht mir beim Creality etwas leichter von der Hand als beim Revopoint – zumindest beim Scan mit dem Drehteller, der Freihandscan braucht dann auch aufgeklebte Markierungspunkte und vor allem sehr viel Übung, das will mir aktuell mit dem Lizard noch gar nicht gut gelingen.
- Ein weiterer Vorteil, der mir aufgefallen ist, ist dass der Creality CRScan Lizard auch viel weniger empfindlich auf die Lichtverhältnisse im Raum reagiert. Creality wirbt mit der Möglichkeit, auch draussen in prallen Sonnenlicht scannen zu können. Letzteres habe ich nicht versucht, aber ich bestätige, dem Lizard sind die Lichtverhältnisse erstaunlich egal.
Aber wo Licht ist, ist auch Schatten:
- die Punktwolken, die der Lizard erzeugt sind durch die Bank etwas verrauschter als die Punktwolken des Revopoint Mini, den ich ja gerade parallel teste.
- mit sehr kleinen Modellen (hier das Beispiel 28mm Tabletop Miniaturen) kommt der Lizard weniger gut zu recht als der Revopoint Mini. Schafft man einen vernünftigen Scan, ist der Unterschied nicht riesig, aber sichtbar. Ich scheitere in der Regel daran, überhaupt einen vernünftigen Scan einer solchen Mini-Figur hinzubekommen, er kann die Figur meist gar nicht erfassen. Vermutlich ist das einfach zu klein. Mit zunehmender Größe des zu scannenden Objekts wirds wesentlich zuverlässiger.
- Creality wirbt mit Freihandscan ohne aufgeklebte Index-Punkte. Das will mir aber so gar nicht recht gelingen, das ist aber auch beim Revopoint kein Kinderspiel und braucht wohl eine gehörige Portion Übung.
- Was in der Werbung vermutlich nicht ganz unbeabsichtigt etwas untergeht, ist die die Tatsache, dass der Creality CRScan Lizard keine Farbe kann. Will man Farbe, muss man eine weitere Kamera oder das Handy mit dem Scanner verbinden, das dazu benötigte Modul, nebst Montageschiene usw. kostet nochmal extra und ist in den Basis und Premium Paketen erst mal nicht enthalten
Beispiel-Scans als STL
Alle Beispielscans sind unbearbeitete „Roh-Scans“ aus der Scanner-Anwendung raus. Kein optimieren, kein säubern, nichts.
Eine Flasche UHU Plastikkleber:
und hier die STL dazu: kleber_scan.zip. Gescannt in 3 Durchgängen.
Hier haben wir einen bemalten Omnom, von Sparkyface5 ehemals auf Thingiverse,
den ich vor ner Weile mal gedruckt habe:
Ist jetzt nicht perfekt geworden, aber für einen der ersten Scanversuche bin ich zufrieden. STL des Scans ist hier: omnom_scan.zip. Wir sehen ein paar komische Rillen in der Oberfläche, keine Ahnung, wo die herkommen. Ein Durchgang.
Nur ein Durchgang, der ist also nicht hohl. Und die Software vom Lizard schneidet regelmäßig ein paar Pixel zu weit vom Boden ab, kann man einstellen, zu dem Zeitpunkt wusste ich aber noch nicht, wie. schlauchadapter.zip
Fireball Wizard 28mm
von Matt King (Thingiverse). Erst gedruckt mit nem Muffler, dann den Druck gescannt.
Das langt mir als Ergebnis nicht mehr.. Das ist mir zuviel Nachbearbeitung, den zu retten.
Im Vergleich dazu hier mal ein erster Blick rüber zum Revopoint Mini, der es zwar besser, aber auch nicht gut macht.
Beide Scans in der ZIP: fireball_lizard.zip
Eine kleine Taschenlampe
mit dem Revo keine Chance ohne Mattierungs-Spray, der Lizard hats brauchbar gescannt.
light02.zip, 1 Durchgang
Ein Akkupack eines China Akkuschraubers
Dem Scan hätte noch ein weiterer 5. Durchgang gefehlt, um die Unterschneidung korrekt einzufangen, also die Nut, wo der Akku in den Schrauber eingeführt wird. War mir dann aber zuviel. Auch hier wieder: kein Mattierungsspray. akkupack_v2.zip
und ein kleiner Thermo/Hygrometer aus schwarzem Plastik:
komplett schwarz, 4 Durchgänge, auch der ist im Revopoint ohne Spray komplett unsichtbar.. thermo1.zip
Mein Ersteindruck:
Mein Anwendungsfall ist das Erstellen von druckbaren Modellen bzw. hin und wieder auch mal die Erstellung einer „Konstruktions-Vorlage“, die ich in Fusion importiere, um bei der Konstruktion als grobe Vorlage zu helfen.
Mein Anspruch an den Scanner ist also wesentlich niedriger, als bei professionellen Anwendern. Mir reicht das STL, die gebotenen Funktionen und Genauigkeit aus. Klar würde ich mich über komfortablere Software freuen, aber es geht auch so.
Ich mag den Creality Lizard vor allem deshalb, weil es unkompliziert ist und schnell geht. Ich will schnell diesen Gardena Adapter nachbauen oder einfach nur kopieren? In 15 Minuten ist alles aufgebaut, gescannt und wieder weggepackt. (Das Nachbearbeiten kann dann aber schon merklich länger dauern) Ich muss nicht groß mattieren, nicht jedes mal kalibrieren, das Licht spielt keine große Rolle. Ich glaub es war noch nie einfacher und schneller, an in meinen Augen brauchbare Ergebnisse zu kommen.
Aber ein bissl Übung braucht es trotzdem, das ist auch hier kein Selbstläufer: ein Knopfdruck und es fällt ein brauchbares STL raus ist eher die Ausnahme.
Mein Wunsch, auch 28mm Tabletop Miniaturen zu klonen, lässt sich zum Beispiel mit dem Lizard wohl nicht umsetzen oder: mit meinen Können & Wissen (noch?) nicht.
Der Freihandscan will auch geübt werden, das ist dann wirklich richtig knifflig mit dem Lizard. Und aufgeklebte Index-Punkte wirds wohl auch hier beim Lizard brauchen, auch wenn Creality sagt, es müsste auch ohne gehen. Ich habe im Freihand Modus auf jeden Fall bislang noch nichts brauchbares hinbekommen und warte auf die bestellten Indexpunkte.
Ich finde die Arbeit mit dem Lizard bequemer und flotter als mit dem Revopoint oder dem ollen Shining3D Einscan-S von anno dazumal. Aber ich sehe, dass die Scanqualität mit dem Revopoint und dem Shining3D etwas höher ist. Bequemere Nutzung vs. bessere Ergebnisse, wie wertet man das nun?
Welchen soll ich nun Kaufen (bzw. behalten) und welchen nicht?
Die Entscheidung fällt mir grad extrem schwer. Und auch wenn der Preis für einen solchen Scanner in letzten Jahren etwas gefallen ist, kosten tut das immer noch viele Hundert Euro, das ist für ein bissl Rumspielen eine ganze Menge Geld.
Werbung:
Wer sich auf das Abenteuer 3D-Scannen einlassen möchte, den Creality CR-Scan Lizard in der hier getesteten Premium Version gibt es aktuell bei Banggood im EU Lager zu 518,- Euro:
Creality CR-Scan Lizard mit Code: BG7f2653
(Gleichzeitig kann man aber den Vorgänger CRScan01 nochmal günstiger schießen, schaut wie immer ab und an mal auf meine Neue Angebote, dort kostet der Vorgänger CRScan01 gerade nur 389,- )
Zu den Kommentaren:
Qlone zum Vergleich:
Ohne Worte. Nimm da noch die Textur weg und es bleibt nix mehr übrig. Damit man mir nicht nachsagen kann, ich bin einfach nur zu doof dazu, habe ich mir 2 der von Qlone auf Sketchfab kostenlos angebotenen Referenz-Scans heruntergeladen und ohne Textur geladen:
Das sind Scans mit denen der Hersteller von Qlone seine App bewirbt, will nicht wissen, wie viel Stunden da noch in die Optimierung geflossen ist. Wenn das die Referenz von Qlone ist, damit lässt sich nix anfangen im 3D-Druck. Die Texturen sind für den 3D-Druck reine Blender, kein 3D-Drucker kann mit denen was anfangen.
Hier die Links zu den Originalen, dann könnt Ihr das selber mal downloaden und in Euren Slicer laden.
Scan doch Schleich Löwin 14825 zum besseren Vergleich
Wir haben im Forum mehrere Vergleichscans, welche ebenfalls Schleich 14825 als Vorlage nutzen. Der Thread dazu ist hier: https://forum.drucktipps3d.de/forum/thread/15429-revopoint-pop-2-3d-scanner/
Die Ergebnisse hier sind ohne jegliche Bearbeitung, 3 Scandurchgänge, Auto-Align, Meshing mit dem Default Werten. Dieses Ergebnis bekommt jeder so hin, der 2 USB Stecker einstecken und mit der Maus 10 mal auf OK Klicken kann.
Die paar kleinen Artefakte am Schwanz und den Füßen sind problemlos korrigierbar. Ich finde das Ergebnis gut. Es ist nicht ganz so knackscharf wie mit manchen teureren Scanner – und die Fellstruktur wurde geschluckt (was aber auch an der hohen Voreinstellung für die Meshreduzierung liegen kann), aber das hier, das stellt mich für den Preis sehr zufrieden. Und: es waren keine 10 Minuten Arbeit von Scanner auspacken bis STL speichern.
Die Datei kann ich auf einen Müffler legen und erhalte eine Kopie, mit der man was anfangen kann.
Leider darf ich die STL nicht zur Verfügung stellen, das wäre ein grober Verstoß gegen das Copyright von Schleich. Wer es selber probieren will: die Schleich Tiere finden sich im Spielzeughandel. Bei Amazon.de kostet der Doppelpack Schleich Löwin #14825 (Amazon.de – man muss zwei bestellen) 10,- Euro, also 5,- pro Stück
Ich würde mich als relativ erfahrenen User von Fotogrammetrie Software bezeichnen, deshalb verfolge ich jeden Bericht über bezahlbare 3D Scanner mit Interesse. Wäre ja schön, statt umständlich viele Fotos zu knipsen, einen Scanner zur Abtastung der Objekte zu verwenden. Leider liefern die günstigen Scanner bis jetzt nicht annähernd die Auflösung und Qualität (Mesh und Textur) die ein gut fotografiertes und mit Fotogrammetrie erstelltes Objekt bietet. Dieser Test hier hat es (leider) wieder bestätigt.
Wenn Interesse besteht, kann ich gerne mal ein kleines Tutorial zur Fotografie und Bearbeitung mit 3DF Zephyr erstellen.
Grüße
Stephan
Da wird aus den Scans nur eine Normalmap generiert, Das ist eine Art Fake Bump. Man müsste versuchen daraus auch eine Displacement map zu machen, weil diese echte Geometrie erzeugt. Dafür muss aber der Meshcount auch rauf
Worauf bezieht sich das?
Zitat „Die Texturen sind für den 3D-Druck reine Blender, kein 3D-Drucker kann mit denen was anfangen.“
Um optisch Struktur zu faken ist das nur eine Normal Map, aber um echte Geometrie fürs drucken zu erhalten, braucht es eine Graustufen Map(Displacement) und einen höheren Meshcount.
Wer sich in 3D Design nicht auskennt, kann sich das wie die Relieferstellung bei Lithophane vorstellen.
Ich hab das noch nie versucht, aus einer Normal Map eine Displacement Map zu machen. wie groß sind denn da die Erfolgschancen? Aber: das betrifft ja die Qlone Scans, da kann man gerne ein Thread im Forum zu machen.
Gibt es in Qlone wirklich Normalmaps? Kann ich mir eher nicht vorstellen.
Wenn ich danach google, bekomme ich überhaupt keinen Treffer (Qlone normalmap), und in der 3D-Ansicht von Sketchfab wirkt es auf mich auch nur wie eine gewöhnliche Textur. Z.B beim oben verlinkten Ring ändern sich die Reflektionen nicht, wenn man das Objekt dreht… (könnte auch an den Render-Einstellungen liegen, vermutlich aber nicht.)
Aus gewöhnlichen Texturen habe ich bereits Displacement Maps gemacht, das hatte ich in dem Revopoint 2-Thread gezeigt. Das war dann die Löwin, bei der man die starken Fell-Details erkennen konnte. Das war sehr simpel, ich konnte die Textur praktisch unverändert als Displacement zuweisen, lediglich an einigen Stellen, z.B. an den Augen, der Schnauze… habe ich die Textur manuell ausgeblendet, weil der Effekt da unpassend war. Die Anzahl der Polygone hatte ich dabei in blender per „subdivide“->“simple“ stark erhöht. Ob das beim Drucken gut aussehen würde, konnte ich nicht feststellen, weil meine Drucker keine so hohe Auslöung haben, als dass man das gut erkennen könnte.
“Ob das beim Drucken gut aussehen würde, konnte ich nicht feststellen, weil meine Drucker keine so hohe Auslöung haben, als dass man das gut erkennen könnte.”
Mit Druckerauflösung hat das wenig zu tun. Um so feiner das Mesh um so detailreicher ist auch die Geometrie, die bei einem Polygonmodell, dann gedruckt werden kann.
Mit Displacement Map könnte man evtl die fehlenden Details etwas mehr herausholen.
Der ganze Kommentar Thread verwirrt mich etwas. Und irgendwie gings glaub um Qlone..
Drum jetzt nochmal ganz doof gefragt und mit Bezug auf den Lizard:
Der Lizard kann auch ohne kostenpflichtiges RGB-Kit eine Graustufen Textur erstellen, Crealitys eigene Software fängt mit dieser Textur aber auch nichts weiter an, drum bin ich da nicht weiter drauf eingegangen.
Ist es möglich, mit dieser Textur noch was anzufangen und würde dass die Details der Scans noch verbessern?
Feineres Mesh ist ja kein Problem, dann sagen wir der Creality Softwre, es soll einfach nicht ganz so stark das Mesh reduzieren, die Möglichkeit gibt es ja.
Ich vermute das müsste genauso funktionieren, wie ich es beschrieben hatte, egal ob die Textur farbig ist oder nicht. Vertiefungen dürften tendentiell weniger Licht empfangen und dadurch dunkler sein, daher würde ich die Displacement Map so einstellen, dass dunkle Stellen nach innen verschoben werden. Eventuell sollte man vorher auch darauf achten, dass die Beleuchtung dafür optimal ausgelegt ist, vielleicht durch seitliche, diffuse Lichtquellen?
Müsste man einfach mal testen, ob dann mehr Details sichtbar wären, als mit der feinen Scanner-Einstellung…
Der Lizard blitzt bei der Texturerstellung mit seinen zig grellen LED Blitzern das Teil an.. du hast recht, das müsste man in der Tat mal alles durchtesten. Ohje.. und ich bin doch schon wieder hinten dran im Zeitplan..
Altes Sony Handy mit der hauseigenen 3D Creator App liefert augenscheinlich vergleichbare Scans.
Gebrauchtes Xperia gibt es teilweise schon ab 10€.
Ja. All zu alt sollte das Sony aber nicht sein. Es wird nicht jedes alte Sony unterstützt. Zudem gibt es da kein CAD-File um es im Anschluß besser bearbeiten zu können. Das Ergebnis ist vergleichbar mit den Bildern im Beitrag. Verwaschen, unscharf und unbrauchbar. Nette Spielerei.
Wenn Ihr das Sony Handy habt, dann macht doch mal einen Vergleichs-Scan?
Mit Qlone, das augenscheinlich auch so gut sein soll, kann man auf jeden Fall nicht von vergleichbar sprechen.
Da bin ich echt froh das ich Sculpting und Modeling Skills habe und nicht auf sowas angewiesen bin.
Da bin ich wirklich dankbar für den Test und froh das Geld nicht investiert zu haben.
Irgendwie immer noch der Hoffnung da kommt mal was bezahlbares was auch funktioniert….also weiter warten.
Och mano! Kannst Du mich nicht einfach mal in meiner Meinung eines Besseren belehren? Das ist nicht befriedigend. 🙁 Das bekomm ich mit dem Handy auch nicht schlechter hin.
Ich glaub nicht, daß es an dem Scanner liegt. Die Software schafft es einfach nicht. Keine Rändelung, keine Rillen nicht mal glatte Flächen kommen da ordentlich raus. Komplizierte Teile sind abgesehen von dem Zwerg garnicht dabei. Das ist schneller ausgemessen und sauber neu konstruiert. Da ist es egal, ob 100 oder 500€. Das ist garnichts wert.
Danke für den Test Stephan.
Die Ergebnisse sind in meinen Augen leider ernüchternd. Die Preise sind für die Leistung viel zu hoch. Ich glaube, dass wir noch ein paar Jahre warten müssen, bis es vernünftige Scanner zu einem vertretbaren Preis gibt.
Ich hab grad so ein sauteures Scanner-Spray gekauft, schauen wir mal, was damit passiert.. Aber ja, Preis/Ergebnis könnte besser sein. Wobei ich denke, dass es auch daran liegt, dass ich kein Teil hier habe, was sich so nun recht eignet. Größe, Farbe, Glanz sind alles Störfaktoren.
Man könnte nun anfangen, bereits die Punktwolken manuell zu säubern und dann auch das Mesh dann mit Meshmixer nachbearbeiten, bei den Scans mit den klaffenden Fehlstellen weitere Scans nachschieben, der Akkupack z.b. – aber irgendwann sind wir dann an nem Punkt, wo man Stunden mit der Nachbearbeitung verbringt und dann reduziert sich der Nutzen auch wieder.. Der Schlauchanschluss z.b. den hat man recht schnell in CAD selber gezeichnet.
Aber von: Teil auf den Teller legen und dann mit einem Knopfdruck eine saubere Kopie zu erhalten sind wir tatsächlich noch weit entfernt.
Wie wäre es mit einer Löwin als Testobjekt? Dann könnte man das Ergebnis auch direkt mit den drei vorhandenen (Revopoint Pop2, Einscan Pro und …) aus dem Forum vergleichen…
Das war ich,
Uwe. Sau
Wo gabs die Löwin nochmal, das war glaub ne bekannte Spielzeugmarke?
Scan der Schleich Löwin wurde oben hinzugefügt.
Das ist mit Abstand der beste Scan bisher! Wenn das so weiter geht bekomm ich doch noch Lust!
Schleich Löwin. war das glaub. aber welche? 14825, 14712 oder 14363?
14825 heißt die Löwin von Schleich.
jut.. dann bestell ich mir mal 14825. Danke!
Hallo Stephan,
danke für den Test. Ich selber nutze zum 3D Scan die App Qlone auf meinem iPhone. Die Ergebnisse sehen für mich nicht viel anders aus als deine von oben. Bei dieser App gibt es entweder die Möglichkeit sich eine 3D Druck Matte als Untergrund zu basteln mit der verfügbaren Vorlage oder einen kostenpflichtigen Cloud Scan wo diese entfällt.
Ich fände es cool wenn du diese App ggf. mit in deinen 3D Scanner vergleich einbeziehst als low Budged Option und auch mal testen würdest?
LG
Ich muss jetzt erst mal den Revopoint Scanner Test fertig machen, dann warten hier schon der TwoTrees Laser und ein FF Adv4.. wenn ich dann noch nicht den Koller bekommen habe, probiere ich die Qclone App gerne mal aus .. wird aber sicher nicht vor Ende des Monats passieren.
Ich denke die App wird nicht viel schlechter ausfallen als die richtigen Scanner und das für einen Bruchteil der Kosten. Daher wäre dieser vergleich wirklich interessant. Mach die aber kein Stress das brennt ja nicht .
LG
Das ist nicht wirklich low budget wenn man dafür ein iPhone kaufen muss. Die Scan-Ergebnisse auf der offiziellen Seite, bzw. die verlinkten sketchfab-Modelle, sehen außerdem nicht wirklich gut aus. Sobald man die Textur ausschaltet wirkt das Modell sehr undetailliert.
Ein gutes Beispiel ist die rote Bohrmaschine, bei der sämtliche Lüftungsgitter und andere Strukturen als glatte Flächen dargestellt werden.
Ich hab Qlone ausprobiert. Sorry, das ist mir die 15,- Euro nicht wert.
Beim 2. Scan, der Kleberflasche ist das iPhone gecrashed, bevor ich nen Screenshot machen konnte.
Bild ist oben.