Atomstack A24 Pro in 24W Version

Ein neues Lasermodell von Atomstack, die Serie A24 Pro. Ich hatte schon lang kein Atomstack mehr hier, dann schauen wir mal, was da neu ist.


Das Gerät wurde uns kostenlos zum Test von Geekbuying zur Verfügung gestellt. Es existieren keine Absprachen, außer der Verwendung eines Affiliate/Tracking Links. Der Atomstack A24 Pro kostet bei Geekbuying in der hier getesteten Ausführung 539,- Euro

Der Atomstack A24Pro ist ein 450nm blauer Diodenlaser mit bis zu 24 W echter Leistung der Klasse 4. Er ist absolut kein Spielzeug, auch noch sein Streulicht ist gefährlich für Haut und Netzhaut. Beim Lasern können giftige Gase entstehen, eine Absaugung ist dringend angeraten. Es besteht ständige Brandgefahr. Der Betrieb eines solchen Lasers unterliegt gegebenenfalls Auflagen bzw. ist womöglich unzulässig, bitte informiert Euch bei den entsprechenden Stellen bevor Ihr Euch einen Laser dieser Schutzklasse besorgt. Ich verweise hilfsweise auf das Bundesamt für Strahlenschutz: https://www.bfs.de/DE/themen/opt/anwendung-alltag-technik/laser/schutz/schutz-laser.html

Ich sagte schon des Öfteren, wenn man sich heute einen China Laser kauft, entscheidet man sich im Grunde für ein Bundle aus 2 Sachen: einen mehr oder weniger schicken Rahmen mit einer mehr oder weniger tollen Mechanik – und dazu einen Laserkopf mit der jeweils gewünschten Leistung (plus optionales Zubehör wie AirAssist Pumpe, Dosendreher, usw.). Oft kann man sich zum gewünschten Rahmen eines der verschiedenen Lasermodule dieses Herstellers aussuchen. Die Laser, die wir zum Testen bekommen, sind dann als Musterkonfiguration zu verstehen. Ist hier beim A24 Pro nicht anders.

Hier bei dem mir nun vorliegenden Atomstack A24 Pro haben wir den neuen kompakten Unibody Rahmen von Atomstack, fix fertig montiert und dazu ein ebenfalls neues 24W Lasermodul „XT20“.

Das hat ausreichende Leistung, um dünnere ca. 4-6 mm Holzplatten ordentlich zu schneiden – aber sein Laserpunkt ist noch fein genug, um auch im Bereich Gravuren noch gut nutzbar zu sein. Je nach eigenem Bedarf könnte man den A24 Pro aber auch mit einem Modul mit 6W rein nur zur Gravur, oder mit 12W oder in Kürze 48 Watt zum Schneiden dickerer Werkstücke greifen. Baukastensystem halt.

Das kommt gut verpackt hier an, das juckt wahrscheinlich niemand, ist halt Tradition mit den Auspackfotos:

Der Lieferumfang des Atomstack A24 Pro

ist überschaubar

  • neben dem komplett vormontierten Rahmen finden wir
  • das 24W Modul mit einem zusätzlichen Kreuzlaser zur Positionierung und magnetisch gehaltener Streulichtblende
  • der Rahmen verfügt über Riemenspanner, Min- / Max Endschalter, Linearschienen
  • Standard DLC kompatibles 32bit Board mit Sicherheitsschloss, Umschalter & Anschluss YRR für einen optionalen Dosendreher, ein weiterer Erweiterungsport (keine Ahnung wozu)
  • USB-C inkl. Kabel zum Anschluss an einen PC (z. B. für LightBurn)
  • USB-Stick zum Offline Lasern
  • Anschlussmöglichkeit eines optionalen Offline Controllers
  • Wifi und externer Antennenstummel (wohl nur für die App)
  • Externes Netzteil, 110-240 V, 5 A
  • Vorbereitet für AirAssist inkl. Schlauch und Führung des Luftschlauchs, jedoch war in diesem Set kein Kompressor enthalten. Selbstklebende Kabelschellen zum Fixieren des Schlauchs.
  • ein Aluklotz als Fokussierhilfe (4 mm und 8 mm stark)
  • eine Brille unbekannter Qualität und Herkunft
  • USB-Stick mit Anleitung
  • App-Support,
  • eine gedruckte (kurze) deutsche Anleitung

Ich vermisse:

  • Ersatzlinsen, das liegt inzwischen häufig bei anderen Herstellern eine bei.
  • Materialproben wären für den ersten Einstieg kein Fehler gewesen
  • Flammerkennung fehlt in der Grundausstattung

Neuer Unibody Rahmen Atomstack A24 Pro

Der Rahmen ist sehr stabil, sieht aus wie Aluguss und ist aus einem Stück. Dieser Unibody genannte Rahmen ist neu und gefällt mir ganz ausgezeichnet. Das ist nicht nur gleich ab Werk sauber rechtwinklig und außerdem noch verzugsfrei. Fixfertig vormontiert sagte ich ja schon. Eine Vergrößerung des Rahmens ist damit allerdings nicht machbar.

Er gefällt mir auch, weil er etwas kleiner ist als die Rahmen, die ich bisher hatte, und so mit seinem Außenmaß 54 x 55 cm perfekt auf die 60 cm Platte meines Tisches passt. Ja, dadurch fällt der nutzbare Bereich auch etwas kleiner aus, nämlich 365 auf 305 mm. Und ebenfalls ja: damit passen die Standard „40x40cm“ Wabenplatten nicht in den Atomstack A24 Pro – aber (und das ist bestimmt kein Zufall) der Rahmen steht gut auf diesen Standard Wabenplatten oben drauf. Hier zu sehen:

Die Ausstattung ist auch sonst gut: Riemenspanner, Gates PowerGrip Riemen (geschlossen), Linearschienen bzw. LMU8 Kugellager auf Rundstahl statt POM Rollen an beiden Achsen. Und soll damit bis 36000 mm/min – also sehr flott zu Werke gehen.

Der Rahmen hat Gummifüße in den Ecken. Er ist halt wieder sehr flach und Füße, um ihn höher zu stellen, werden nicht gleich mitgeliefert.

Elektronik:

Das Mainboard kommt mir wie ein DLC32 Klon vor, absoluter Standard irgendwie.

Vorne links finden wir einen Schlüsselschalter, den nimmt man als Gimmick mit, ich kann allerdings sagen, dass mich so ein Schloss als kleiner Zwerg nie aufgehalten hat. Als Kindersicherung taugt das nur sehr bedingt. Eine farbige Status-LED und ein einfacher Ein-/Aus, der mir gerade so lieb ist, wie die riesigen Notaustaster anderer Modelle.

Rechts davon ein Port für einen USB-Stick, ein „HDMI“-Port für das optional erhältliche Offline Modul und den Anschluss für den Dosendreher (der Umschalter für den YRR Betrieb findet sich innen)

Und seitlich haben wir dann noch Stromanschluss, gesteuerten Strom-Ausgang (z. B. für AirAssist), einen Wifi-Antennenanschluss (Stummel liegt bei) und einen USB-C Port zur Verbindung mit dem PC (LightBurn)

Schön sind Min & Max Endstops auf beiden Achsen. Die Schleppkette weiß auch zu gefallen.

Zusätzlich gibt es einen Erweiterungsport, dieser kann für eine optional erhältliche motorisierte z-Achse (mit Autofokus und einem Flammensensor) genutzt werden. War leider in meinem Set nicht bei, habe ich also noch nicht testen können.

Ich wage zu behaupten, die Bewegungsunschärfe im Bild da oben ist eher symbolisch zu sehen und entspricht nicht ganz der tatsächlichen Verfahrgeschwindigkeit in Z 😉

Das XT20 Lasermodul mit 24W optischer Leistung_

liegt sowohl preislich als auch leistungstechnisch im Mitterfeld der heute erhältlichen blauen Lasermodule. Üblich sind 5W oder 10W primär zum Gravieren mit feiner Spotgröße und dann nach oben raus 30W, 40W – bis gar 70W neuerdings, letztere dann hauptsächlich zum Schneiden.

Die 24W werden durch die Bündelung des Outputs von vier 6W-Dioden erreicht. Atomstack verspricht trotzdem eine minimale Punktgröße von 0,06 x 0,08 mm. Auch das sollte man eventuell nicht zu wörtlich nehmen.

Was mir nicht ganz so gut gefällt, ist die etwas altmodische Vorgehensweise zur Fokussierung. Hinten am Modulhalter sind 2 Rändelschrauben, damit lockert man das Modul und lässt es dann auf die unter die Streulichtblende geklemmte Fokussierhilfe plumpsen und zieht dann die Rändelschrauben wieder an.  Die Fokushilfe hat 2 unterschiedlich dicke Stellen: 4 mm zum Schneiden, 8 mm zum Gravieren. Das funktioniert zwar, aber das haben wir schon deutlich sexier gesehen.

Wem das zu unbequem ist, kann sich eine motorisierte z-Achse mit Autofokus nachrüsten. Gibts als Upgrade im Atomstack Shop.

Was mir hingegen gut gefällt, ist der zusätzliche Kreuzlaser als Hilfe zum Ausrichten des Laserkopfs auf das Werkstück – also in X&Y Richtung. Nutzt man dann als Ursprung die aktuelle Kopfposition in LightBurn, ist das Ausrichten eigentlich recht bequem machbar.

(Alternativ zu einer absoluten Positionierung in einem festen Koordinatensystem, was jederzeit auch möglich ist)

Die Vorbereitung für AirAssist und die gelungene Schlauchführung hatte ich schon erwähnt, bzw. könnt Ihr in den Bildern vom Lasermodul oben sehen, hier noch einmal ein Foto, wie der Luftschlauch letztendlich verlegt und mit den Kabelschellen fixiert werden kann:

Das sollte eine sehr ordentliche Schlauchführung ergeben. Den Kompressor schließt man hier im Foto dann in der hinteren, rechten Ecke des Rahmens an. Hier, da kommt der hin (links) und so wird die Luft weiter geführt (rechts):

Für passende Atomstack Kompressoren gibt es auch noch einen Strom-Ausgang, damit auch die Pumpe automatisch ein- und ausgeschaltet werden kann. Wer, wie ich hier gerade, eine anderen AirAssist Pumpe nutzt, muss auf diesen kleinen Luxus dann verzichten und die Pumpe selbst manuell steuern.

Netzwerk / WLAN

Der Atomstack spannt sein eigenes WLAN auf, mit dem sich z.B. das Smartphone verbinden kann. Ich sehe keine Möglichkeit, den Atomstack sich in mein vorhandenes WLAN einklinken zu lassen, damit ist das wohl nur für die App, Firmware Updates und ein paar Maschineneinstellungen gut.  Die Verbindung PC mit LightBurn zum Laser über WLAN ist so nicht praktikabel.

Apropos App

Die Atomstack App..

Ist etwas dürftig und bietet mir zumindest keinen rechten Nutzen. Da ist ordentlich Potenzial verspielt. Irgendwie funktioniert das auch nicht alles so, wie ich gedacht hätte.. das Framing z.B. geht über die App nicht?

Wie dem auch sei, wer auf gute App Bedienung am Smartphone Wert legt, ist hier nicht richtig.

Betriebsmodi:

Folglich gibt es 3 Methoden, den A24 Pro nutzen:

  • klassisch online (per USB-Kabel verbunden) über LightBurn oder LaserGRBL
  • mit dem optionalen Offline Controller aus dem Atomstack Shop
  • oder mehr schlecht als recht mit der App

Test-Jobs:

Ohne viel Geschiss, meine üblichen 4 mm Schnitt-Tests, im Lieferzustand ohne AirAssist, lande bei 525 mm/min. Gut genug, aber reicht nur für einen Platz im Mittelfeld. Das schnellste 20W Modul schafft dieses Brettchen mit ~650mm/min. Mit AirAssist kann ich noch mal gut 20 % schneller und habe dazu noch weniger Schmauch und schärfere Kanten.

Wenn ich mal nen Nebensatz einschieben darf: Ich meine, die Fokussierhilfe liegt etwas zu tief und müsste einen mm oder zwei höher für schönere Schnitte. Ich denke, das soll Effektheischend für dickere Bretter genutzt werden. Ob ich recht habe, könnt Ihr dann ja mal ausprobieren, wenn Ihr Euch für dieses Gerät entscheiden solltet

Die Bitmap Gravuren gefällen mir schon besser:

 

Mein Ersteindruck

Atomstack ist neben Sculpfun und Ortur einer der klassischen Hersteller solcher Laser und hat sich nun über Jahre hinweg als zuverlässig bewährt, wenn auch der Support stellenweise etwas lahmarschig ist.

Der Markt wird aktuell nur so mit Geräten von Firmen geflutet, die man nicht mal aussprechen kann und von denen man auch deshalb wohl noch nie was gehört hat – nichts mehr hören wird? Zugegeben, da waren auch tolle Modelle darunter, aber die Laserschwemme, wie damals die Ender Schwemme, wird wohl auch ein paar Opfer kosten. Langer Rede kurzer Sinn: Atomstack ist keine Eintagsfliege, was ich von einigen der neuen Marken nicht so sicher weiß.

Bei den Rahmen hat sich in den letzten 2 Jahren doch einiges getan. Die alten 2020 Aluprofilrahmen flugs stirnseitig verschraubt mit POM Rollen und festgeklemmten Riemen haben zwar auch funktioniert (und ließen sich wunderbar einfach vergrößern), aber die moderneren Konzepte, sei es Custom Profile wie Ortur oder eben hier der Unibody, die nun immer mehr auch im niedrigeren Preisbereich verfügbar werden, haben schon auch ein paar Vorzüge in Bezug auf Stabilität, Verzug, kommen mit besserer Mechanik und auch sonst etwas gehobenerer Elektronik.

Das 24W Lasermodul hier, in dieser getesteten Variante des A24 Pro, ist ein brauchbarer Kompromiss aus Gravieren und Schneiden zu einem humanen Preis. Je mehr Watt, umso empfindlich teurer wird das Ganze, umso weniger eignet es sich für feine Gravuren. Es ist nicht unbedingt mein Lieblingslasermodul, das Fokussieren finde ich altmodisch und für den Autofokus bin ich zu geizig, dafür gefallen Kreuzlaser und die AirAssist Vorrichtung.

Von der Schnittleistung her ist es hier ohne AirAssist mit 525 mm/min für mein 4 mm Sperrholzbrett aber auch nur Mittelfeld der „20W Klasse“. Da mag ich jetzt aber trotzdem nicht meckern, denn die Leistung des Moduls reicht mir persönlich für meine 4 mm Sperrholzbasteleien.

Lobend hervorheben möchte ich, dass der A24Pro mit diesem Modul im Stand-by geräuschlos bleibt. Im laufenden Betrieb kommt Lüfter und gegebenenfalls der Pumpenlärm dann wieder obendrauf.

Alles in allem ist der A24 Pro so in der hier getesteten Ausstattung ein ansprechendes Angebot für Leute, die gerne Gravieren und dünnere Materialien z.B. die 4 mm Sperrholzplatte schneiden wollen. Wer damit Schneiden möchte, sollte sich jedoch auf jeden Fall noch eine Pumpe für AirAssist dazu kaufen, das hätte Atomstack ruhig schon ab der 12W Version sofort mit hineinpacken können, auch wenn dadurch der Preis gestiegen wäre. Und ein paar Ersatzlinsen.

Interessant auch das optionale Zubehör, das Atomstack für die A24 Serie im Shop bereithält: Dosendreher mit Rollen oder Klemmbacken, Förderband, Offline Controller, motorisierte Z mit Autofokus, ein Schutzgehäuse mit Absaugung, LaserCam und mehr.

An LightBurn, über USB, funktioniert der A24Pro problemlos, er wird sofort erkannt und korrekt automatisch eingerichtet. Eine Offline Funktion finde ich immer sehr spannend, kostet hier allerdings extra – konnte ich nicht testen. Die App vergessen wir am besten komplett.

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2 Kommentare

  • Auch von mir Danke! Sehr guter und ausführlicher Bericht! Ich fasse das für mich so zusammen. Schöner Laser in der bekannten 20W-Klasse. Solide aber das bekommt man in vergleichbarer Form auch von 20 anderen Anbietern. Sollte der Laser tatsächlich stärker bündeln, dann müßte das ja an der verkürzten Laserzeit feststellbar sein und wäre tatsächlich mal ein Argument. Schein wohl nicht der Fall zu sein. Optionalen OfflineControler würde ich unbedingt dazu nehmen. Ich mag den Laser nicht neben den PC stellen. Oder an eine Mintion LaserCAM anschließen und aus der Ferne bedienen. Die USB-Kamera von Atomstack kann das leider nicht.

  • Danke für den Bericht/Test Stephan

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