Artillery Genius, der Schönling mit Licht und Schatten

Mal sehen was der kleine Bruder vom viel umjubelten Sidewinder mitbringt und kann.

Der kleine Bruder vom Sidewinder X1 wurde freundlicher Weise von Gearbest gesponsort

Mal ein paar Daten:
  • 220x220x250mm Bauraum
  • Max. Temperatur an der Düse ist 270°C
  • Max. Temperatur am Druckbett ist 150°C
  • Druckgeschwindigkeiten bis 150mm/s
  • 2,8″ Farb Touchdisplay vermutlich MKS
  • Einfachen, und schnellen Aufbau
  • Ultrabase ähnliches Druckbett
  • Original MKS Gen L V1.0 Hauptplatine mit Atmega 2560 MCU
  • Marlin Firmware in der Version 1.5
  • Titan Direct Drive Extruder
  • RGB LED am Druckkopf
  • Druck über SD-Karte, USB-Stick, oder USB online

 

Was ist im Karton:
  • Druckerbasis mit Ultrabase Druckbett
  • Portal komplett vormontiert
  • 2-teiliger Filamentrollen Halter mit angebautem Filamentsensor
  • Tasche mit Werkzeug, Kleinteilen, USB-Stick, Ersatzteilen
  • mehrsprachiges Handbuch (gedruckt)
  • Check Liste
  • Readme

 

In der Tasche befindet sich:
  • 1 Gabelschlüssel 8 x 10
  • 5 Inbusschlüssel (1.5, 2, 2.5, 3, 4.5)
  • 5 Schrauben M5x40
  • 5 Sprengringe
  • 1 Schraube M3x12
  • 1 Schraube M3x4
  • 1 Hammerkopf Mutter M3
  • 1 Ersatzdüse
  • 2 Ersatzrollen
  • 2 Kabelbinder
  • 1 Schlauch (PTFE?) 60mm für Extruder
  • 1 Ersatz LED
  • 1 Ersatz Flachband Kabel
  • 1 Klebband für Kabel ca. 50 cm
  • 1 USB-Stick (1GB)
  • und natürlich 1 blaues USB Kabel

 

Erste Bestandsaufnahme

 

Die Pultförmige Basis besteht aus 1,6mm Stahlblech. Im inneren sind links und rechts je ein 40×40 Profil von 20cm Länge verbaut, diese dienen zur Aufnahme vom Portal. Quer sind die nochmal durch je ein senkrecht stehendes 20×40 Profil vorne und hinten verbunden. Das ergibt eine stabile, verwindungssteife Konstruktion. Oben auf der Basis ist ein liegendes 20×40 Profil als Schiene für den Y-Schlitten verbaut, die ist mit je 2×2 M5 Schrauben an der Queraussteifung angeschraubt. Somit ist das Blechgehäuse mehr Verkleidung, als tragendes Element. Der Boden ist ein einfaches 1,6 mm Blechstück, das mit nur 8 M3x4 Schrauben am Gehäuse befestigt ist. Vorne Links ist das TFT Display , der Resettaster, der SD-Kartenslot und der USB-Port für den Stick eingebaut. An der rechten Seitenwand ist der USB-Port für die Steuerung über einen PC zu finden. Im vorderen Bereich vom Bodenblech ist ein 70×70 Lüfter eingebaut. Im inneren befinden sich das Netzteil, ein SSR (Solid State Relais, für die Bettheizung), das MKS Mainboard, sowie 2 kleine Platinen.

Der 4rädrige Y-Schlitten trägt das mit 220V beheizte Ultrabase Druckbett. Die Unterseite ist mit einer Isolierung versehen.

 

Das Portal ist aus 2 20×40 Profilen und einer oberen Kunststoff Querverstrebung aufgebaut. Diese Verstrebung hat auch 2 Aufnahmen für die oberen Lager der beiden Z-Spindeln. Der 2-teilige Filamenthalter wird in 2 Schlitze der oberen Querstrebe gesteckt.Unten an den Profile sind die beiden Z-Achsen Motoren angebaut, die über flexible Kupplungen die Spindeln antreiben.Die Spindelmuttern sind eine Spezielle Konstruktion von Artillery (Evnovo)

Die X-Achsen Schiene besteht aus einem senkrechten 20×60 Profil, hinten sind die beiden Kunststoffhalter für die Laufrollen angebracht. Links vorne ist der X-Achsen Motor und eine kleine Platine für die Druckkopfverkabelung, unter einer Plastikverkleidung angebaut. rechts ist die verzahnte Umlenkrolle und ein kleine Plastikverkleidung  zu finden.

Der X-Schlitten ist eine dreirädrige Konstruktion, die den Direkt Drive Extruder, den Hotendlüfter, den Bauteillüfter und eine kleine Verteilerplatine trägt. Die Platine und der Extrudermotor sind unter einer Plastikkappe versteckt.

 

 

Beobachtungen

Mechanik, positiv
  • schöner, sauberer Aufbau
  • alles direkt verschraubt
  • alle Winkel passen, nicht verzogen
  • sehr stabile Konstruktion
  • x- und Y- Achse per Exzenter einstellbar
  • X- und Y-Riemen über Hammerkopf Muttern in den Profile einstellbar
  • ebenes Druckbett
  • 2 Z-Spindeln mit Synchronriemen
  • sauber ausgefräste Kabeldurchführungen im Grundrahmen, mit gedrucktem Kabelschutz
  • richtige Schutzgitter vor Hotend- und Gehäuselüfter für weniger Lärm
Mechanik, negativ
  • Plastik Querstrebe oben
  • Laufrollen Halter der Z-Achse aus Plastik, nicht einstellbar
  • an beiden Laufrollenhalter ist der Haltesteg der inneren Rolle unterhalb der Schraube eingerissen
  • scheppriges Bodenblech, da nur mit 6 kleinen Schrauben befestigt
  • Z-Achsen Kupplungen gelängt und verbogen
  • rechte Spindel ist krumm
  • Z-Syncronriemen schleift am Kabel vom Filamentsensor
  • Z-Syncronriemen hat keine Spannvorrichtung
  • beide Ritzel des Syncronriemen sind in deutlich unterschiedlichen Höhen montiert
  • Riemen der X-Achse schleift an der Rückseite vom X-Schlitten
  • sehr wackeliger Filamentrollen Halter, nur gesteckt
  • je nach Größe der Filamentrolle, muß jedesmal der Halter umgebaut werden
  • schmale Filamentrollen passen nicht in den Halter
  • linker Z- Motor war schief montiert
  • am Y-Schlitten ist an der vorderen Fixrolle eine Beilagscheibe verbaut, dadurch läuft der Schlitten nicht in der Spur
  • Ultrabase nicht (einfach) wechselbar

 

Elektronik, positiv
  • sauber verlegte Kabel
  • Standard Mainboard, kein Problem in Bezug auf Firmware
  • Direktdruck von USB-Stick und SD-Karte (Umschaltung im Menü über „Set“ und dann „File“)
  • LED am Druckkopf
  • einfache Steckverbindung an linker Portalstrebe
  • großer Gehäuselüfter
Elektronik, negativ
  • Alle Steckverbindungen in der Basis mit sehr viel Heißkleber versaut
  • ca. 50% der Kühlschlitze fürs Netzteil im Bodenblech mit Stück Isolierung verklebt. Soll wohl Schwingungen vermeiden.
  • Flachbandkabel vom Druckkopf schleift über Schraubenkopf von der X-Riemenumlenkung
  • Ummantelung vom Heizbett Kabel ist zu steif, das Kabel knickt beim bewegen ein. Irgendwann bricht es an den Knickstellen
  • an der 220V Anschlußbuchse ist an einem Kabelschuh die Isolierung nicht aufgeschoben
  • die Kühlkörper der Steppertreiber sind schief und quer zum Luftstrom aufgeklebt

 

Aufbau und Inbetriebnahme

Das Aufbauen kann man schon als primitiv einfach bezeichnen. Basis und Portal auspacken, richtig aufeinanderstellen, und mit 4 Schrauben befestigen. dann noch die Stecker der beiden Z-Motoren, dem Z-Endschalter und dem Filamentsensor verbinden. Zum Schluß noch den schlabbrigen Filamentrollen Halter aufstecken, das Teil ist total instabil da es nur in 2 Schlitze der Querstrebe gesteckt wird. Hier tritt ein deutlicher Nachteil der Plastikquerstrebe zu Tage, es kann auch kein weiteres Zubehör richtig befestigt werden, da fehlt das Slotprofil!

Nächster Schritt, alle Laufrollen einstellen, soweit möglich. Die beiden Laufrollenschlitten der Z-Achse sind nicht einstellbar (sehr unschön), also hier direkt erledigt. X-Schlitten läuft recht schwer, also ist hier einstellen angesagt, das geht recht schnell. Der Excenter ist gut zugänglich. Beim Y-Schlitten sieht es schon anders aus, da ist relativ wenig Platz. Die Excenter lassen sich aber nicht verdrehen. Was ist denn hier los? Auch der einfache Versuch im eingebauten Zustand die Muttern etwas zu lösen, scheitert ganz schnell. Also Druckbett abbauen, Riemen aushängen und dann den Schlitten rausziehen. Alle 4 Muttern der Laufrollen sind dermaßen zu geknallt, gehen nur mit viel Gewalt auf. Nachdem die Muttern etwas gelockert sind, sind auch die Excenter einstellbar. Alles wieder zusammenbauen, dann das Laufrollenspiel einstellen. Aber da passt wieder was nicht, der Schlitten steht irgendwie schief, ist nicht richtig einstellbar. Also nochmal alles kontrollieren. Da fällt mir jetzt was auf, die vordere Fixrolle (links) ist in einer anderen Höhe als der Rest. Oh, da hat jemand eine Unterlegscheibe verbaut, die da nicht sein sollte. Wieder auseinander bauen, Beilagscheibe ausbauen, alles wieder komplettieren. Ui, jetzt geht das einstellen ganz einfach, der Schlitten läuft wunderbar und leicht über die Schiene.

Die verbogenen Z-Kupplungen lasse ich erstmal noch drin, der drucker soll seinen ersten Test ohne Teilewechsel machen.

Strom auf die Kiste, und einschalten. Er piepst kurz, zeigt das bekannte MKS Menü und ist schön leise. Das ist doch mal was. Der Gehäuselüfter ist ruhig aber zieht ganz schön viel Luft durch die Kiste. An den beidseitig angebrachten Lüftungsschlitze bleibt ein Zettelchen hängen, besonders vorne kommt ein Menge Luft unter dem Drucker raus. Da braucht man sich keine Sorgen um die Kühlung der Steppertreiber machen. Beim Netzteil ist das im Auslieferungszustand eher angesagt, da ein Schaumstoff block genau da aufs netzteil geklebt wurde, wo am Bodenblech die Lüftungsschlitze fürs Netzteil sind, ca. 50% der Schlitze sind durch den Block abgedeckt. der soll wohl Schwingungen vom Bodenblech vermeiden. Er ist aber an der falsche Stelle angebracht worden, da muß ich noch was machen.

So Drucker homen, schön wie leise so ein Drucker sein kann, kein heulen oder pfeifen der Motoren. Nu is leveln angesagt, dank der großen Einstellmuttern ist das schnell gemacht. Erstmal mit der 0,11mm Folie, falls es noch zu tief ist kann ich ja reduzieren. Auffallend ist das sehr schnelle Aufheizen vom Druckbett. Ausgehend von 19°, sind die 60° nach 45se. erreicht. Von 26° nach 80° schafft er in 59sec. Das ist doch mal was. Aber die Wärmeverteilung ist nicht so gut. In einem Quadrat, innerhalb der 4 Befestigungspunkte (Teller) von den Einstellschrauben stimmt die Temperatur ganz gut. Bei 60° Vorwahl werden mit einem Infrarot-Themometer min. 57,5° angezeigt. Aber je näher man dann an den Rand kommt, um so größer wird die Abweichung.

Mittig zwischen den Teller, 1 cm vom Rand gemessen:

vorne 49,2°,links 50,6°, hinten 39,8°, rechts 34,0°

In den Ecken, 1cm vom Teller gemessen:

virne/links 40,5°, hinten/links 39,1°, hinten/rechts 36,1° vorne/rechts 39,6°

Ich hab noch eine kleine halbvolle Rolle Filament das ich zum rumprobieren benutzen möchte, aber die passt nicht so richtig auf den Rollenhalter, da der sich nicht schmal genug einstellen läßt. Egal Rolle drauf, Fila in den Sensor gefädelt (hakelig) und in den Extruder gesteckt. Erstmal auf 200° vorheizen, dann mit „Extrude“, 10mm, schnell und „In“ den Extruder füttern, dank Direktextruder geht das ja schnell. Dabei festgestellt das auch der Hotendlüfter angenehm leise ist.

Dann ist Zeit für den ersten Druck, den Cube vom mitgelieferten Stick.

Druck auswählen und starten ist mit dem bekannten MKS Menü kein Problem. Der Stick oder die SD-Karte wird auch im laufenden Betrieb erkannt, so wie es sein sollte (Hallo Anet). Der Druck hält schon mal, aber warum dieser große Klotz mit einem Brim gedruckt wird, ist ein chinesisches Rätsel. Aber egal, der hält. Nach ein paar Layer läuft auch der Bauteillüfter an, er ist leise, hat aber einen unangenehmen Pfeifton.

Kurze Zeit später gibt’s Lärm, die Filarolle ist abgestürzt, das Fila direkt am Sensor abgerissen. Er hält den Druck an, und bettelt laut pfeifend um Futter. Nun gut, den Test  hätten wir also auch erledigt. Also nächster Test, wie funktioniert der Filamentwechsel?

Altes Fila raus, neu eingefädelt, nein nicht gleich weiterdrucken sondern erstmal eine Lösung für den Rollenhalter suchen (und finden). Eine einfache kleine Spannzwinge drückt den Halter soweit zusammen, das die Rolle wieder etwas halt hat. Nun weiter mit dem Druck, funktioniert auch soweit ganz gut. Man sollte aber ein pinzette zur Hand haben, um den Filapopel am Druckobjekt zu entfernen bevor er den mit neuem Filament anklebt. Es ist an der Stelle, wo die Druckunterbrechung stattfand eine leichte Unterextrusion sichtbar. mehr aber nicht.

Der Druck selber ist nicht wirklich gut geworden, mächtiger Z-wobbel ist sicht- und fühlbar. War aber klar, mit den krummen Z-Kupplungen war kein guter Druck zu erwarten. Das Artillery Symbol auf der Oberseite ist aber gestochen scharf, die Oberfläche schön glatt.

Noch ein paar Drucke mit div. Testobjekte über Cura bringen auch eine Besserung.

Dann die Kupplungen tauschen, hab zum Glück noch welche. Erster Druck bringt schon etwas Besserung, aber nicht soviel wie erhofft. Vasendrucke funktionieren schon ganz gut, aber normaler Druck ist immer noch sehr wobbelig.

Weitere Fehlersuche, besonders an der Z-Achse bringt unschöne Befunde an den Tag. Die X-Schiene hängt rechts etwas tiefer, da Spiel an den Z-Laufrollen ist. Leider sind die aber nicht einstellbar, die Rollen sind nur in den Plastikhalter fest eingebaut. Bei genauerer Betrachtung fiel mir was ganz unschönes auf. An beiden Laufrollenhalter ist die innere Halterung für die Rolle angerissen, und zwar direkt unterhalb der Schrauben von der Laufrolle. Das deutet auf eine Fehlkonstruktion hin, nicht nur weil sie nicht einstellbar sind, sondern wohl auch zu schwach ausgelegt sind. Ich hab dann den rechten Schlitten mal gelöst, und so gut es geht gegen das Profil gedrückt, und festgeschraubt. Das Spiel ist etwas weniger geworden. Weitere Testdrucke folgten, ganz ganz langsam wurden die Ergebnisse besser.

Irgendwann war dann die Filarolle leer. Also eine normalgroße, neu Rolle auflegen, halt funktioniert so nicht. Erstmal die Führungsrollen vom Halter wieder umbauen, Rollenbreite einstellen, Ok passt. Schon beim einfädeln vom Fila fällt auf, das geht sehr stramm, von Rolle über Sensor zum Extruder. Das Fila macht einen scharfen Bogen von der Rolle zum Sensor. Druck starten, und schauen was passiert. Der erste Druck zeigt Unterextrusion, was ist nun los? Das Fila ist wohl zu schwergängig. Vom Extruder zum Sensor hoch, kann ich fast Musik machen, so straff ist es gespannt. Der Durchmesser der vollen Rolle (REC-PLA) ist so groß, das sich das Fila am Sensor verklemmt. Die Situation zeigt aber das der Extruder einen guten Biss hat. Wieder ist viel probieren angesagt, aber es hilft nur eine Rolle von einem anderen Hersteller (KD-PLA). Diese Rolle ist etwas breiter, und nicht so hoch gewickelt, das Filament rollt sich normal ab.

Noch viele Einstellungen sind in Cura auszuprobieren, bis mal ein guter Druck zustande kommt. Jetzt sind Eule, Omnom und auch der Moai ganz ansehnlich.

Fazit

Alle Punkte, positiv wie negativ können bei einem anderen Drucker anders ausfallen. Evtl. hatte ich nur sehr viel Pech, und einen Montagsdrucker erwischt. Oder die Qualitätskontrolle von Artillery existiert so gut wie nicht.

Er sieht schon gut aus, schwarzer Rahmen mit den blauen Kunststoff Teilen. Für einen guten Drucker reicht schön sein, nicht aus. Licht zu sehen ist bei dem Directextruder, dem schnellen Heizbett, dem stabilen Aufbau, dem leisen Betrieb und der serienmäßigen Beleuchtung. Der Schatten liegt, bei den nicht einstellbaren Laufrollen der Z-Achse, den angerissen Laufrollen Halter der Z-Achse, den defekten Kupplungen, der verbogenen Spindel, und dem schrottigen Filamentrollen Halter.

Einfache Kunststoffteile an Lagerpunkte zu verwenden, macht keinen Sinn!

Für wen ist er geeignet? Anfänger werden so einem Drucker (wie meiner) nicht glücklich werden. Erfahrene werden auch nicht die große Freude haben, da vieles nur mit sehr hohem Aufwand umgebaut werden kann. Beispiele dazu sind die Plastikquerstrebe, und die Plastiklaufrollen Halter an der Z-Achse.

Mal schauen, wie ich Artillery die ganzen defekten Bauteile beibringen kann, und was für eine Reaktion kommt.

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Der Artillery Genius war zum Erscheinen des Tests um 256,- Euro erhältlich. Er wurde inzwischen vom Nachfolger Genius Pro zum selben Preis abgelöst. Aktuelle Angebote findet Ihr immer hier: Neue Angebote

 

Update:

Support ist sehr gut, Ersatzteilbestellung lief reibungslos und schnell. Die Lieferung hat etwas gedauert. Ok, da waren Weihnachten und Neujahr auch nicht ganz unschuldig.

Habe die Tage ein Ersatzteil Paket bekommen. Beide Z-Schlitten (als Bausatz), neue Spindeln mit Mutter, und neue Kupplungen. Die neuen Kupplungen sind jetzt starr.

Die beiden Z-Schlitten habe ich noch nicht verbaut, wollte erstmal sehen, was die neue Spindeln bringen.

Die Spindeln, und die Kupplungen waren schnell gewechselt. Beim ersten Testlauf der Z-Achse, übers Menü gesteuert, gleich ein deutlicher Unterschied. Die Z-Achse läuft sauber, und ohne zu eiern. Sie ist auch einiges leiser, als mit den krummen Spindeln.

Nach dem leveln, kam dann der erste Druck dran. Der Unterschied ist schon gewaltig, glatte Oberflächen, keine Wellen wie vorher.

Nun kann ich auch mein Fazit etwas abändern. Ich denke doch, das er auch für Anfänger geeignet ist. Mittlerweile ist er ja auch kein Exot mehr, es gibt viele Infomationen zu und um den Drucker. Das erleichtert es einem Einsteiger schon enorm.

40 Kommentare

  • Hallo.
    Ich habe mir den Druckkopf separat beschafft und möchte diesen für ein eigenes Projekt verwenden.
    Dabei habe ich drei Fragen:
    1. mit welcher Spannung läuft die Heizung vom Hotend? 12 oder 24 Volt?
    2. welcher Thermistor ist dort verbaut?
    3. Ist die Pin-Belegung des Flachbandes irgendwo dokumentiert oder kann mir diese Jemand sagen?

    Ansonsten müsste ich halt selbst alles heraus messen.

  • Es gibt ein Installationshandbuch aber wo finde ich die einzelnen Funktionen, Einstellungen und Anzeigen vom Touchmenü beschrieben?

    • Da gibt es keine Beschreibung dazu.
      Das meiste ist ja selbsterklärend.
      Wenn Du weitere Fragen hast, ist es sinnvoll ins Forum zu wechseln. Da sind mehr unterwegs als hier.

      • Danke für deine schnelle Antwort. Für mich als Neuling, der bei Null anfängt, ist das trotz guter Englischkenntnisse nicht selbsterklärend. Ich finde das krass, daß der Hersteller zwar den Zusammenbau seines Produkts beschreibt nicht aber dessen Bedienung und nicht die Bedeutung der vermutlich angezeigten Meßwerte. Jedenfals weiß ich jetzt, daß ich nicht weiter suchen sondern diverse Foren und Youtube Videos abgrasen muß. Das führt zum Ziel, ist aber mühsam und zeitaufwändig.
        Aber nochmals vielen Dank, Du hast mir sehr geholfen.

  • Weiß jemand beim Genius die Steps/mm für die X/Y/Z/E Achsen?
    Ich kann den Drucker nicht über den Rechner ansteuern und möchte die Korrekturen eventuell über CURA machen.

  • Hallo Zusammen,
    habe den Genius jetzt erst 2 Tage und drucke durchweg. Wenn man sich ein wenig Mühe mit dem leveln gibt und mit CURA ruimspielt kommt man meiner Meinung nach schnell zu sauberen Ergebnissen. Jedoch sind auch mir ein paar Sachen aufgefallen, welche auch so nicht in Reviews wie YT o.Ä. aufgetaucht sind:

    1. Calibration Cube hat in Z gepasst, in Y ca. 2 Zehntel Abweichung (ich bin sehr genau, das nervt mich und holt mich spätestens bei Gewindedrucken o.Ä. wieder ein)

    2. Der Extruder, oder besser gesagt die Mechanik, hat bei einem Druck mit vielen Retracts erhebliches Spiel zwischen Fest- und Losrolle (der mit Feder angepresste Teil des Extruders bewegt sich während des Retracts nach links und rechts, je nachdem ob zu – oder ausgeführt wird). Inwieweit das den Druck beeinflusst kann ich noch nicht sagen.

    Was die Plastikteile angeht muss man meiner Meinung nach warten was die nach mehreren Maschinenstunden so sagen. Eine Anpressung über, auch wenn relativ hochwertig, Plastik zu realisieren…. mag verstehen wer will.

    Eventuell hat ja jemand ähnlich Erfahrungen und eventuell Abhilfen. Würde mich über Kommentare dazu freuen.

    • Hmm.. 0,2mm Differenz ist aber durchaus im Rahmen für unsere Plastikwurstpressen, nicht erstklassig, aber noch im Rahmen – nicht dass du da nun mit übertriebenen Vorstellungen an die Präzision zu Werke gehst. Druck mal ein langes Prüfteil, damit man sieht, wie sich der Fehler mit der Größe des Testteils verändert – oder eben nicht. Auch wenns verlockend erscheint, lass erst mal die Finger von den Y-Achsen Steps, das wird gerne als Lösung empfoheln, ist aber meist ne Sackgasse.

      Der Feeder von Artillery ist leider nicht unbedingt ein Highlight, dieses und die Bruchgefahr des Anpress-Hebels da sind m.M.n. schon ein Manko bei den Arttillery.

  • Ich habe den Genius 3D seit drei Wochen und noch keinen kompletten Druck hinbekommen. Mitten im Druck fährt der Kopf an den Rand und ich muss den Druck manuell beenden.
    Das Gerät ist ein Montagsgerät, die Lieferung war nicht vollständig, es fehlten die Schrauben , der Stecker passte nicht und das Zubehör ist nicht mit geliefert worden.
    Hilfe ist bisher weder vom Lieferanten noch von Artillery erfolgt.

  • Hi,

    vielen Dank für das update.
    Schön zu lesen das der Support klappt.
    Ich warte derweil das vielleicht irgendjemand die Z-Teile neu
    konstruiert…am besten massiv mit Exzenter…
    Würde mich mal interessieren ob der Genius..wenn er funktioniert,
    den Sovol im Druckbild schlägt..

  • Hallo liebe 3D Freunde,
    Ich bin neu hier und habe einen Artillery Sidewinder X1 ca 1 Monat und habe folgendes Problem hoffe ihr könnt mir da weiter helfen ohne das mir jemand sagt schick es doch zurück. Folgendes ist mein Fehler sobald ich den USB Stick stecke steht no Files found 🙁 und an andere sticks liegt es auch nicht. Bitte um Hilfe

    Vielen Dank im Voraus

  • Hallo zusammen,

    Seit einer Woche bin ich im Besitz eines Genius. Das ist mein erster 3D Drucker 🙂
    Musste 5 Wochen länger warten als geschrieben, aber das war mir egal.

    Hatte keine Probleme beim Aufbau und musste nichts nachbessern. Da hat Artillery bei meinem Modell ganze Arbeit geleistet.
    Also ich drucke Tag und Nacht mit dem Genius und er hält ohne Probleme durch.
    Kann ich auf jeden Fall weiterempfehlen!

    LG Thomas

  • Habe mir vor 6 Tagen einen Bestellt heute die Nachricht bekommen, dass er nicht mehr lagernd ist…
    Hat wer Erfahrung wie lange das dauern wird? War das beim Sidewinder X1 auch der Fall?

    • Ich würde den Auftrag stornieren und woanders bestellen.
      Bei Banggood über China mit Prio Versand, Zollfrei ist er bei mir in 2 Wochen da gewesen. Über die Feiertage dauert es wahrscheinlich 3 Wochen. Aber da ist er auch lieferbar. Aber ich würde eher zum X1 wechseln…
      LG Rainer

  • Hy ,

    sehr schöne Rezession . Mich würde mal intressieren , welche Kupplungen du verbaut hast , um das wobbeln wegzubekommen ?

    • Dankeschön!

      Du hast ja sicher oben die Bilder von den originalen Kupplungen gesehen, das es mit denen so richtig wobbelt war klar. Ganz hab ich das nicht in den Griff bekommen. Bei den Figuren fällt es nicht so auf, aber senkrechte Flächen werden nicht schön glatt.
      Die Austauschkupplungen sind die flexiblen von Roboterbausatz. Die sind den originalen sehr ähnlich, was ja auch wichtig für den Test war.

  • Im Internet findet man das genaue Gegenteil zu diesem Test….
    Also hat einer beiden Tester hat ein Montagsgerät bekommen, die Frage ist nur wer 🙂 ….
    Aber Spaß bei Seite, ich hatte mit dem X1 ein ähnliches Problem. Es stellte sich raus das Motherboard war der Übeltäter und eine kalte Lötstelle an der üblichen Lötstelle der X Achse des Flachbandkabels. MB ausgetauscht durch die Hotline und die Platine nachgelötet und seitdem druckt er wieder. Viele andere User haben diese Probleme mit dem Flachbandkabel oder MB nicht, nur finden sie immer mehr Leute mit Problemen in den Foren wie ohne..
    Mittlerweile habe ich einen zweiten X1 Drucker und dieser X1 ist auch eine Version 4 wie der erste Drucker. Dieser läuft ohne Rillen und Probleme von Anfang an. Mittlerweile läuft der erste und wie der zweite X1 perfekt. Keiner hat keinen dieser Fehler wo man genügend Hinweise im Internet findet….
    Ich hab nur die Rollen gut eingestellt, ein Alubett verbaut, den Keil für den Idler eingesetzt (der bricht dann auch nicht mehr) Die Rolle nach unten umgebaut damit der Idler leichtes Spiel beim Einzug des Filament hat und Z-Achse mit Streben abgestützt und eine Zugentlastung für das Flachband angeschraubt.
    Das könnte auch gut für den Genius wirken, ist dem X1 ja sehr ähnlich.
    LG Rainer

  • Das ist ein super, ausführlicher und kompetenter Testbericht. Gute Arbeit!

    Ich habe Glück gehabt, dass ich einen besseren Genius erhalten habe. Kann aber auch sein, dass ich viele Mängel nicht entdecke, weil ich wenig Erfahrung habe. Aber krumme Wellen habe ich nicht, den Filamentrollenhalter habe ich geändert (mit 2 durchgehenden Laufrollen) und den Z-Syncronriemen gespannt.
    Entweder hatte ich pures Glück, oder Artillery meint. der Fritz ist schon so alt, der hat nicht mehr lange, dem schicken wir mal einen ordentlichen Drucker.
    Das Teil hier
    http://3d-druck.11ers.net/wp-content/uploads/makeanything-box-768×530.jpg
    hat der Genius gedruckt. Ja, da gibt es kleine Z-Mängel, aber ich bin sehr zufrieden.

    Gruß Fritz

    • Dankeschön!! 🙂

      Der Druck von Deinem ist in der Z-Achse deutlich ruhiger als meiner. Leider lassen sich die Laufrollen der Z-Achse nicht einstellen, deswegen bekomme ich meinen da auch nicht besser hin, als er jetzt druckt.

      • Hi,

        kann das sein das dieser schmale Steg an dem diese
        einzelne Z-Rolle hängt die Funktion einer Feder übernehmen soll?
        Und wenn die Rolle zu weit weggedrückt wird die Dinger dann reißen?
        Obwohl….dann wären Deine ja nicht zu locker…

        • Hi Alter Mann,
          Das die Stege als elastisches Element fungieren soll, vermute ich auch. Aber was sollen die da „abfedern“?
          Ein stabile Halterung, ohne Federung aber mit einstellbarer Rolle wäre da eine brauchbare Lösung. Der Steg wäre viel zu instabil, um die Z-Achse spielfrei zu bekommen. Interessant wäre auch, wie die Vorderseite der Halterung aussieht. Habe da noch keine weiteren Zerlegungen gemacht.
          Da die Rollen in der Verkleidung nicht zugänglich sind, kann ich auch nicht sagen, ob die Rollen unter Spannung eingebaut sind. Andererseits eher nicht, da die Z-Achse ja Spiel hat.
          Die Konstruktion taugt auf jeden Fall nichts.

  • Vielen Dank für den umfangreichen Review! Ich denke, dass Artillery zu schenll gewachsen ist und mit der Produktion nicht nachkommt, was auf Kosten der Qualität geht. Nicht umsonst gibts da ein Ticket System frei nach dem Motto, erst mal verkaufen, um die Probleme kümmern wir uns dann später.
    Ich selbst habe ja den Sidewinder und bin von den Druckergebnissen als auch von der Druckgeschwindigkeit und Laufruhe sehr zufrieden. Der kleine Genius könnte mal ein Zweitgerät werden, wenn die Qualität zukünftig mal stimmt. Basteln tu ich gerne, aber das ist mir momentan einfach zu viel.
    Sehr wichtig ist es, Artillery mit den ganzen Problem zu konfrontieren bzw. immer wieder Feedback zu geben und zu nerven!

    Noch zwei Anmerkungen bzw. Fragen:

    1. Ist das Gehäuse wirklich aus Stahlblech? Mein Sidewinder hat ein Alu-Gehäuse. Ist mir zuerst aufgefallen, da ich etwas mit Magneten befestigen wollte, geht nicht… Und dann habe ich ein paar LED und Schalter für Gimmicks angebracht und diese da, beim bohren zeigen sich lange Alu-Späne.
    2. Verklebte Kühlschlitze des Netzteils: ich denke, zum einen dient diese aufgeklebte Etwas zur Schwingungsdämpfung der großen Bodenplatte wie beim Sidewinder auch, zum anderen stimmte mich nachdenklich, warum diese Dämpfung mit einer Alu-Folie beklebt ist. Mein Fazit: sie wollen das Netzteilgehäuse mit der Bodenplatte in Kontakt bringen, um diese als Kühlkörper zu nutzen.

    • zu 1.) Du hast Recht, das Pultgehäuse reagiert nicht auf einen Magneten. Ich hab nur das Bodenblech überprüft, das ist Stahlblech, und ging davon aus, das der Rest auch aus Stahlblech ist.

      zu 2.) Da bin ich außer bei der Schwingungsdämpfung anderer Meinung. Die kleben die Abfall Stücke der Isolierung dazwischen, eine Art Recycling. Da unter der Metallfolie Schaumstoff ist, kann keine Kühlung stattfinden. Ganz im Gegenteil, der Klotz wirk isolierend.

  • trohn_javolta

    Hoffentlich sieht’s beim Sovol nicht auch so aus… :/

    • Also die Videos/Reviews die ich bislang über den Sovol gesehen habe
      klangen alle recht positiv.
      Außer das er halt ein wenig lauter sein soll und das er das Creality? Board
      mit festen Treibern hat.

  • Hi,
    vielen Dank für das Review.
    Hat mir geholfen den Genius jetzt nicht zu kaufen.
    Vielleicht kommt da dann bald die Version 2…
    Sehr schade…wollten die den Sidewinder Hype nutzen und der Genius war ein Schnellschuss?
    Es gibt ja mittlerweile schon das eine oder andere Video zum Genius,
    und auch da traten Probleme auf.
    Zb. besagtes Spiel der Z-Rollen, gebrochene Idler, gelöste Lötstellen an der Steckerplatine im Kopf
    wo das Flachbandkabel reingeht etc.
    Dann haben die wohl alle ein Montagsgerät erwischt?
    Noch mal, sehr schade.
    250€ für einen eventuellen Basteldrucker ist mir dann doch zu viel.

    Gruß

    • Ich vermute da auch einen Schnellschuß.
      Ganz schlecht finde ich die Lagerung der Z- Laufrollen in diesen Plastikteile. Da ist auch nicht so einfach ein brauchbares, stabiles Ersatzteil gebastelt. Gedruckte Teile sind nicht viel besser als das Original, vorallem wenn sie einstellbar sein sollen. Da führt kein Weg an einem Metallteil vorbei. Und das ist nicht „mal so schnell“ gemacht, und auch eine Kostenfrage.
      Ich denke, wenn die Z-Achse eine stabile, einstellbare Führung hätte, könnte er super Drucke abliefern.

      • Ja,

        diese Lagerung der Z-Rollen war mir von Anfang an nicht geheuer.
        Schon als die ersten Bilder auftauchten stellte ich die Frage wie man da
        die Rollen einstellen können soll.
        Dann hatte ich aber noch die Hoffnung das es ev. nur Abdeckungen sind.
        Für mich ist dies der Hauptgrund erstmal die Finger davon zu lassen.
        Ich mein, selbst Tronxy hat ja begriffen das ein Rollendrucker ohne Exzenter
        nicht Ideal ist.
        Und selbst wenn es tatsächlich bei anderen Besitzern paßt…ich seh es ja
        bei meinen Endern, diese Rollen halten nicht ewig, sie nutzen sich, wenn auch nur
        sehr langsam und minimal, ab.
        Ein nachjustieren ist dann aber nicht möglich.
        Aber hübsch ist er, und schön aufgeräumt.
        Allerdings sind gebrochene oder wackelige Flachbandkabel ja auch bei beiden Maschinen
        ein Thema.

        Gruß

        • Ich war an Anfang auch der Meinung, das die Z-Laufrollen nur eine Verkleidung erhalten haben. Erst als ich die einstellen wollte, hab ich gesehen, das es keine Verkleidung sondern ein nicht einstellbarer Halter ist. Im Handbuch zum Genius steht auch nur, das die X- und Y-Achse bei bedarf eingestellt werden soll. Beim X1 steht da auch die Z-Achse dabei.
          Interessant wäre, ob sich die Laufrollenhalter vom X1 als Ersatz, bzw. Verbesserung benutzen lassen.

          • Nach dem der Aufbau gleich ist (denke ich) sollten auch die Sachen vom X1 passen….

            • Auch wenn der Grundsätzliche Aufbau gleich ist, heißt das ja noch nicht das auch alle Teile austauschbar sind.
              Die Laufrollen Halter sind beim Genius recht dick. Vom X-Träger bis Mitte der Z-Spindeln sind ca. 50mm.
              Hab leider noch kein Bild gesehen, worauf man den Abstand beim Sidewinder abschätzen könnte. Dürfte aber weniger sein.

        • Warum wurde mein Nick eigentlich in Anonymous geändert…???

          • Er wurde nicht geändert, du warst in dem Moment wahrscheinlich nur nicht eingeloggt. (Man muss sich nicht einloggen, um einen Kommentar zu schreiben, das geht komplett anonym). Passiert mir auch hin und wieder.

  • Hmmm… irgendwie war das jetzt nicht der Befreiungsschlag wie erhofft. Ist doch wieder einiges an Nacharbeit erforderlich. Qualitätskontrolle bleibt wohl das Stichwort bei Artillery im Moment.

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