Fixdry 1: Filamenttrockner Test

König Cyclopes ist tot.. lang lebe Fixdry der Erste. Oder so. Nachdem der Eibos Cyclopes nirgends mehr zu bekommen war, habe ich mir mal den Konkurrenten Fixdry 1 angeschaut.

Filamenttrockner Fixdry 1 im Test

Den Fixdry 1 habe ich von eigener Kohle für 110,- Euro bei Amazon.de gekauft. Die Amazon Links sind Affiliate Links.

Angeboten wird er wieder von zig mehr oder minder windigen Verkäufern auf Amazon, teils im Prime Versand, meistens mit Rückgaberecht. Lustigerweise scheinen die Anbieter teilweise einfach nur die Artikelbeschreibung des Cyclopes gegen die des Fixdry ausgetauscht zu habe, die Bewertungen unten dran sprechen dann nämlich dann plötzlich wieder von Cyclopes, da wurde also „Eintrags-Recycling“ betrieben, vermutlich um die positiven Bewertungen nicht zu verlieren, obwohl nun ein ganz anderes Produkt verkauft wird.

Ich hab meinen hier bestellt: Aomdom: https://amzn.to/3G9PRfg

es gibt ihn auch von:

Diese Fülle von eher etwas suspekten Anbietern gabs beim Cyclopes damals auch schon. Ich weiss immer nie so recht, was ich von nem Verkäufer halten soll, der so wenig Wert auf sein Erscheinungsbild dem Kunden gegenüber legt, dass er statt eines Firmennamens einfach mal mit Schmackes sein Gesicht auf die Tastatur kloppt. Ist Anbieter-Spamming bei Amazon ein Ding? Wie auch immer: zum Glück gibts Käuferschutz bei Amazon / Versand Amazon (bitte drauf achten).

Kommen wir zum Thema.. endlich:

Muss man Filament trocknen?

Ja. Wenns feucht ist, dann ja.

Seit 6+ Jahren rede ich mir den Mund fusselig darüber, dass die meisten Filamente Feuchtigkeit aufnehmen – sie sind hydrophil. Auch PLA und PETG, und ASA, TPU erst recht und über PA & PVA/BVOH brauchen wir gar nicht reden. Seit 6 Jahren immer die selbe Diskussion. Ich machs kurz: Wers probieren will, probiert das Trocknen, gerne erst mal im Ofen oder in einem Pappkarton auf dem Heizbett. Oder lässt es bleiben.

Wer es bequemer haben will, greift zu einem Dörrobsttrockner, das ist immer noch die effektivste und kostengünstigste Anschaffung, um feuchtes Filament zu trocken.

Die kleinen Trockenboxen, die wir hier auch schon hin und wieder vorgestellt haben, eignen sich, um das Filament während eines laufenden Drucks vor weiterer Feuchtigkeitsaufnahme zu schützen, zum „Durchtrocknen“ einer Rolle taugen sie eher weniger.

Wer auch ein paar Euros mehr ausgeben wollte, dem empfahl ich bisher neben dem Dörrobsttrockner als Alternative eben den Eibos Cyclopes (Testbericht). Der ist aber irgendwie vom Markt verschwunden. Statt dessen finden wir nun zum gleichen (zugegeben nicht wirklich billigen) Preis den Fixdry 1.

Unterschiede Fixdry 1 und Eibos Cyclopes

 

Man kommt nicht umhin, dem Fixdry 1 eine gewisse Weiterentwicklung zugestehen zu müssen. Der Fixdry ist etwas größer, hat auch diverse Löcher im Deckel, um mit einem mitgelieferten Stück Bowden direkt aus dem Gerät zu drucken. Soweit nix Neues. Der Deckel sitzt schön satt und ich denke mal recht dicht.

Wie man auf dem Foto auch sehen kann, wurden die kugelgelagerten Achsen, auf denen die zu trocknenden Filamentrollen sitzen, im Fixdry 1 etwas verbessert, sie fliegen nicht mehr aus der Halterung raus, wenn man sie schief anschaut. Sehen insgesamt bissl professioneller aus, die Spulen (selbst meine breiteste 1kg Rolle) sitzen etwas besser drauf und rollen auch etwas runder. Das is ne nette Dreingabe, aber auch der Cyclopes hat problemlos funktioniert.

Insgesamt passen zwei 1kg Rollen bequem rein, dazu noch paar Säckchen SilicaGel, die auch wieder reaktiviert werden wollen. 2kg oder gar 3kg Rollen (was die Artikelbeschreibung verspricht) habe ich leider keine zum Testen. Ich denke mal, eine 2kg Rolle wird mittig eingesetzt schon auch passen.

Wie funktioniert der Filament Trockner?

Das PTC Heizelement (~100W) selber ist bei beiden Geräte im Grunde das Selbe, das macht den Kohl nicht fett, der is ja eh schon lang nimmer unter uns. Von unten saugt ein herkömmlicher Lüfter die Luft an, bläst sie durch das Heizelement, die weht nun heiß durch den Trockenraum hindurch und oben zu den Luftlöchern im Deckel wieder raus. Die Feuchtigkeit nimmt sie dabei praktischerweise gleich mit.

So bekommen Fixdry und Cyclopes die Feuchtigkeit aus dem Filament und dem Gerät heraus, so kann das effektiv trocknen. Die reinen Warmhalteboxen ala ESun & Sunlu und so weiter scheitern an der fehlenden Durchlüftung und Abluft – das kann soweit gehen, dass die Feuchtigkeit in diesen Boxen an der Innenwand des Deckels kondensiert – da hatte ich auch nicht übel dumm geschaut, als ich den Effekt das erste Mal mit meiner Esun Box hatte.

Auch eine Tupperbox mit noch so viel Silica Gel ist im Vergleich zu so einem ich nenne es jetzt mal „aktiven Trockner“ weitaus langsamer. Aber leiser und braucht weniger Strom.

Der Dörrobsttrockner arbeit nach dem selben Prinzip wie Cyclopes und FixDry, ist aber gerne mal lauter, dafür erheblich preiswerter und beim Dörrobsttrockner hat man meist etwas mehr Gebastel, bis 2 Rollen reinpassen oder gar aus dem Trockner heraus gedruckt werden kann.

Filadry und Cyclopes sind also vor allem auch eines: bequem und „bastelfrei“.

Fixdry verspricht bessere Luftführung

Fixdrys 1 groß angepriesene Verbesserung gegenüber dem Cyclopes ist ein Luftleitblech.. ok, ein Luftleitplastikdeckel, der auf das Heizelement aufgesteckt wird und so für eine bessere Verteilung der warmen Luft im Gehäuse, um die Filamentrollen herum, sorgen soll. Dabei soll auch ein Hotspot am dem Heizelement zugewandten unteren Teil der Rolle vermieden werden.

Links ohne, rechts mit aufgesetztem Plastikteil.

Letzteres Vorhaben gelingt nur bedingt, die Rolle ist unten trotzdem merklich wärmer und vom Erstgenannten merke ich jetzt im Vergleich zum Cyclopes auch keinen Unterschied. Oder sagen wir so: ich kann es nicht nachvollziehen – daher ist mir dieser Punkt irgendwie egal.

Was macht Fixdry besser als Cyclopes?

Tatsächlich besser macht der Fixdry 1 aber folgendes:

  • der Cyclopes nutzte als Hygrometer zur Anzeige der Luftfeuchtigkeit im inneren des Geräts einen dieser 1,- Euro Hygrometer, der einfach nur in den Deckel eingesteckt wurde und alle halbes Jahr ne neue Knopfzelle braucht. Die Dinger sind, was die Genauigkeit angeht, dann wohl auch eher mau. Der Fixdry hat so einen Sensor, wie er in meinem Arduino Baukasten mitgeliefert wurde.. fragt mich jetzt nicht was das ist, aber trau dem mehr zu, der braucht keine Batterie und vor allem zeigt er wohl auch unter <10% noch an.
  • der Fixdry ist insgesamt etwas leiser, wobei das auch einfach nur Glück mit dem Lüfter sein kann – aber: der Cyclopes nervte auch, weil er immer röhrte, auch wenn er einfach nur eingesteckt war. Der Fixdry ist still, wenn er nichts mehr zu tun hat – z.b. Timer abgelaufen oder noch nicht gestartet.
  • Insgesamt bin ich der Meinung, die „Firmware“ – wenn man das bei so einem primitiven Gerät überhaupt Firmware nennen mag – des Fixdry ist weniger grottig als die des Cyclopes – auch daran zu merken, dass die Temperaturregelung runder wirkt und die Frequenz des Röhrens nicht immer an & abschwillt. Der Krach hat den Cyclopes allerdings nicht dran gehindert, vernünftig zu trocknen.

Was habe ich vergessen..

Achja.. hier:

  • der Fixdry ist einstellbar von 40 bis maximal 70°C. Wobei ganz oben im Deckel die Temperatur merklich geringer ausfällt.
  • der eingebaute Timer geht bis maximal 48 Stunden, danach schaltet er dann auch wirklich ab.
  • die Folienknöpfe zur Bedienung sind schlimm, das Display hat die etwas irritierende Unart, immer wieder mal an dem einen oder anderen Segment aufzublitzen. Warum auch immer.
  • Die Temperaturanzeige des Cyclopes ist im Vergleich mit meinem eigenen kleinen Themometer etwas genauer dran als beim Fixdry. Aber auch das ist irgendwie nicht Wert, drüber zu diskutieren. Genauigkeit des Hygrometer kann ich wie gesagt leider nicht testen.

Empfehlungen zum Trocknen von Filament:

Fixdry empfiehlt den Einsatz des Trockners für die angegeben Filamente bei folgender Temperatur und (Mindest-)Dauer:

  • PLA: mindestens 4 Stunden bei 50°C
  • PVA: mindestens 4 Stunden bei 50°C
  • TPU:mindestens 4 Stunden bei 55°C
  • PP: mindestens 6 Stunden bei 55°C
  • ABS: mindestens 2 Stunden bei 60°C
  • ASA: mindestes 4 Stunden bei 60°C
  • PETG mindestes 2 Stunden bei 65°C
  • PC: mindestes 8 Stunden bei 70°C
  • und PA: mindestens 12 Stunden bei 70°C

 

Kleiner Test am Rande:

ich habe eine halbe Rolle (515g) nasses PLA vor und nach dem Trocknen mit dem Fixdry auf einer guten Kern Laborwaage mit 1g Auflösung gewogen.

Anfangsgewicht waren 515g (ohne Spule)
Endgewicht: 511g (Ohne Spule)
Gewichtsverlust nach 8 Stunden bei 50°C: -4g

Dieser Wert änderte sich auch nach weiteren 12 Stunden und nochmal 12 Stunden ohne Spule nicht mehr.

Das entspricht einem Gewichtsverlust durch Trocknen von etwa 0,78%.

Zum Vergleich die „Prognose“ von Fixdry:

 

Parallel ein Test mit PETG

Anfangsgewicht: 933g ohne Spule, 6g Gewichtsverlust in 8h ebenfalls bei 50°C = 0,65%
(die Rolle war gleichzeitig mit dem PLA drin)

Diese Rolle druckt nun wieder wie neu. Saubere Extrusion ohne Blasen, glänzend glatte Wände, keine Fäden. Wieder einwandfrei.

Fazit zum Fixdry 1:

Eigentlich stehts ja schon in der Einleitung: man muss sich kein so ein Teil kaufen. Er trocknet gut, man kann gut aus der Box heraus drucken, er hat paar kleine Verbesserungen gegenüber dem Cyclopes, die aber keine Welten bewegen. Seine Geräuschkulisse ist weniger nervend. Und da es den Cyclopes nimmer zu geben scheint und der Fixdry genauso teuer ist, wie es der Cyclopes damals war, empfehle ich nun eben den Fixdry.

Wer kein Geld ausgeben will: Ofen – oder Karton aufm Heizbett.
Wer Basteln nicht scheut: Dörrobsttrockner und die Stege raustrennen.

Eine Drybox ist kein Trockner!
Was ich zum Trocknen nicht empfehle sind die Dryboxen eSun, Sunlu & Co, wegen: keine Lüftung. Gut zum draus drucken und dabei trocken halten. Oder man rüstet einen Lüfter nach. Brüchig gewordenes PLA druckt sich warm aus so einer Box raus auch etwas besser.

Gut zur Lagerung aber auch nicht gut zum schnellen Trocknen sind Silica Perlen. Der Versuch, die Feuchtigkeit nur per SilicaGel raus zu bekommen dauert ohne Wärme & Luft einfach zu lang. Zum Lagern toll, aber wenn das Kind im Brunnen liegt, hilft Silica hinterher kippen nix.

PS: Silica Päckchen, die mit dem Filament geliefert wurden sind in der Regel schon gesättigt. Die können erst mal nix oder nimmer viel aufnehmen. 

Wer das Glück hat, dass seine Wohnung so trocken ist, dass das Filament nicht nass wird: prima. Ihr könnt das Geld für was Spannenderes als einen röhrenden Trockner ausgeben 🙂

Wer einen Cyclopes hat, braucht keinen Fixdry,

Ich brauche einen Trockner, ich hab den Zirkus nun schon genug Jahre hinter mir. Völlig Wurst wieviel Leute nun auch wieder hier drunter posten und erklären dass sie es nicht tun. Das rote PLA da oben ist völlig kaputt, das geht nun direkt so in die Tonne, denn leider ist das bei PLA nicht reversibel, ist es erst mal so kaputt, dass es im Bowden / im Feeder bzw. direkt von der Rolle runter zerbröselt, hilft auch der beste Trockner nix mehr.

Daher trockne ich alle Rollen, die längere Zeit offen rumstanden und lagere mit Silica im Vakuum – damit es erst gar nicht soweit kommt.

24 Kommentare

  • Hmm ich habe jetzt 2 Geräte von AMAZON gehabt und beider wieder zurückgeschickt, da jedes mal das Display einen Defekt hatte.
    bBeim ersten flackkerten die Ziffern so stark, das man nichts lesen konnte, beim 2ten Gerät fiel nach kurzer Zeit die 2te Ziffer der Tempartur aus. Das flackern war auch hier vorhanden.

  • Hi,
    über 100 Euro ist schon ne Hausnummer. Ich hab gesehen, es gibt von Fixdry auch eine kleinere Version für neu eine Rolle. Das würde mir reichen. Aber ich konnte nict in Erfahrung bringen, ob die auch den Lüfter hat um die Feuchtigkeit auch aus dem Gerät zu bekommen. Kann das jemand sagen?

  • wie viele Spulen bekommst du da rein?

    die Gitter sind 240 x 195mm – d.h. du stellst die Rolle rein statt legen? wie hoch ist der Raum innen?

  • Oh, das schaut schick aus!

  • Ich dachte, ich füge hier noch ein paar Informationen über Luftfeuchte hinzu, weil es hier gerade ganz gut passt.

    1. Es ist nicht allzu schwierig, die Luftfeuchte mit einfachen Mitteln selbst zu messen.
    2. Man kann durchaus Feuchtemesser kalibrieren.

    zu 1.
    Es gibt die psychrometrische Feuchtigkeitsbestimmung. Das ist die genaueste Methode und wird hier erklärt:
    https://de.wikipedia.org/wiki/Psychrometer
    Man nimmt zwei gleichartige Thermometer. Diese sollen im Messbereich genau sein. Es ist egal, ob es elektronische oder mit welche mit Flüssigkeit sind. Einer der Thermometer bekommt einen Strumpf über den Sensor. Das kann z.B. eine dünne Kaffee-Filterpapierschicht sein. Diese wird befeuchtet, so dass es nicht mehr tropft. Strömt nun der gleiche Luftzug an beiden Thermometern vorbei, so wird durch die Verdunstungskälte der bestrumpfte Th. eine niedrigere Temperatur anzeigen als der Th. ohne Strumpf. Diese Werte schreibt man sich auf, sowie den Luftdruck. Aus der bei Wiki gezeigten Formeln kann man dann die relative Luftfeuchte berechnen. Die Formel bei Wiki sollte man aber erst mal genau überprüfen und ausprobieren, es gibt noch andere Quellen. Man kann auch ein spezielles Nomogramm verwenden, um die Werte einzutragen.

    zu 2.
    Über gesättigten Salzlösungen stellt sich eine bestimmte relative Luftfeuchte ein:
    https://de.wikipedia.org/wiki/Deliqueszenz
    Diese Salzlösungen werden zur professionellen Kalibrierung von Feuchtemessgeräten verwendet.
    Klar, manche Chemikalien kann man heutzutage vielleicht nicht so leicht kaufen, oder bedürfen eine besonderen, sicheren Handhabung. Aber so haben wir bestimmte Feuchte-Messgeräte im Labor kalibriert.

    Die üblichen elektronischen Geräte haben einen kleinen Kondensator, dessen Dielektrikum (die Isolationsschicht zwischen den Elektroden) Wasser aus der Luft aufnimmt, und dadurch die Kapazität des Kondensators verändert. Leider sind diese Sensoren halt auch Staub empfindlich. Und ich kann mir auch vorstellen, dass etwaige Weichmache auch in das Dielektrikum eindringen können und mit der Zeit stören.

  • Hallo,

    nun nach diesem Bericht hier habe ich mir mittlerweile 3 Stück kommen lassen. Alle sind bereits wieder zurück.

    Ich für meinen Teil ….keine Kaufempfehlung.

    Abgesehen das 2 Stück sich in einer Rauchwolke abgemeldet haben, passte bei keinem dieser Dinger meine Rollen rein. Angegeben bei zwei Rollen waren die Maße 207 x 80…. die 207 habe ich bei den 80 waren es bei mir 70, gemessen habe ich 67mm wo die Rolle rein sollte. Verschieben war nicht möglich. Die Lager würde ich als Festlager sehen. Gedreht haben die sich nicht. Und immer bei jedem Gerät Reparaturspuren. Wo die wohl herkommen.

    Ich für meinen Teil baue mir lieber selber was. Was für eine Zeitverschwendung

    Lieben Gruß

  • Habe mir auf einen älteren Bericht hier über einen Filamentrockner einen Dörrobsttrockner auf Amazon um ca 65€ gekauft, so n Miniteil wo 2 Rollen reingehen, gerade so.
    Bin lange unschlüssig gewesen aber die Filamenttrockner haben einfach im Vergleich eine sehr schlecht Qualität, natürlich nicht alle, aber im Vergleich zu den Dörrdingern hinken die meilenweit hinterher.

    Würde mich nun immer wieder für die Dörrvariante entscheiden, dank der tollen Berichterstattung hier 🙂

  • Der hellblaue Feuchtesensor ist ein DHT11 (0,70 €). Das ist die „Low-Cost-Version“ des weißen DHT22 (1,40 €).

    Den DHT11 habe seit Lesen des Datenblattes nie eines Blickes gewürdigt. Seine Anwesenheit ist deutliches Zeichen für ein auf schlimmste Weise gewinnoptimiertes Gerät. Man kann zu diesem Verkaufspreis nichts bauen, das wie ein richtiger Sensor funktioniert. Für 70 Cent mehr hätten sie wenigstens…

    Selbst der weiße DHT22 hat (wie die meisten günstigen Feuchtesensoren) das Problem, dass er nach einiger Zeit schlimm driftet, also die Messwerte immer weiter von der Realität abweichen. Leider wird die relative Luftfeuchtigkeit über die Temperatur errechnet, so dass sich die Fehler beider Messungen multiplizieren. (Falls jemanden an den Details interessieren ist bitte melden. Nebenbei ist die relative Luftfeuchtigkeit ein nur halb nützlicher Wert, aber das ist ein anderes Thema.)

    Ein Besitzer dieses Filamenttrockners sollte den Messwerten nach mehreren Monaten nicht mehr trauen sondern routinemäßig einen neuen Sensor einbauen. Ist nicht teuer, muss man nur können. Sonst ist das Gerät (geschätzt) nach einem Jahr schrottreif, mit Fehlern über 15%.

    • Und danke für den Test!
      (Ganz unironisch, obwohl ich schlechte Nachrichten bringe.)

      Mich schreckt noch der Preis ab, weil ich noch zu wenig Filamente habe die sich nicht mit kleinen Kügelchen in Beutelchen zähmen lassen.

    • Ah, ok, dann ist das also quasi keine Verbesserung. zur Beruhigung kann ich sagen, dass diese Anzeige keine weitere Funktion hat, ausser die Neugier des Benutzers zu stillen. Selbst wenn die komplett ausfällt, arbeitet das Ding normal weiter..

      Zur Regelung wird nur die gemessene Temperatur heran gezogen, die kommt ja über nen separaten Sensor – hoffe ich doch?

      • DHT11 hat eine Genauigkeit von +/-2 °C und einen zulässigen Temperaturbereich von 0 bis 50°C.

        Der Sensor ist für diese Anwendung auch nach Datenblatt nicht geeignet.
        Ich hoffe also dass es noch einen anderen Sensor gibt.

        (DHT22 hat +/-0,5 °C und einen zulässigen Temperaturbereich von -40 bis +80°C. Angeblich ist er kompatibel.)

  • Schöner Test! Nehme das Thema Trocknen leider auch erst in letzter Zeit ernst.

    Habe gerade mit einem Enisina/Eryone Snail M2 Trockner (ähnlich wie Sunlu S2 nur mit Lüfter, aber ansonsten noch primitiver als der S2) einen ziemlichen Reinfall erlebt und schon gedacht, mir dann halt etwas Teureres, wie z.B. den Fixdry zu gönnen.

    Schade, dass der auch so laut ist. Für mich ein Ausschlußkriterium. Frage mich immer, wie lange es wohl noch dauern wird, bis die Chinesen kapieren, das Lautstärke bei solchen Consumer Geräten eine Rolle spielt?

  • Wie immer sehr informativer Bericht Stephan.
    Ich hatte das Problem mit PA. Das ist derartig feucht geworden, dass auch das trocknen in der Sunlu Box (geht leider nur bis 55* Grad), als auch 12 Std. mit 90* im Bambu Lab mit Drying Cover nicht geholfen hat. Im Endeffekt habe ich es wegschmeißen müssen.

  • Hallo Stephan,
    danke für den Bericht!
    Du sagst, Du brauchst es, wer eine trockene Wohnung hat, „braucht“ es evtl. nicht. Wieviel % Luftfeuchtigkeit hat denn der Raum, wo Dein Filament lagert? In meinem „Druckerzimmer“ sind max. 40% in feuchten Zeiten, im Sommer oder je nach Heizung weniger. Komme bis 30% runter.
    Gruß Fritz

  • Sollte man wegen der Temperaturunterschiede die Rolle immer wieder drehen, oder macht das Gerät das selbstständig (sieht nicht danach aus.), oder ist das völlig egal?

    • Idealerweise würde man sie wohl mal drehen zwischendurch. Ich mache es nicht.
      Wenn man neben dem Trocknen drucken würde, würde sich die Rolle drehen.
      Ein Motor haben die zwei nicht.

  • Ich hab mir witzigerweise auch einen neuen Filament trocknet zugelegt von Fixdry, ich hatte feuchtes PVB und habe es mit dem SUNLU nicht trocken bekommen aber der fix 3 hat es geschafft! Absolute Absolute kaufempfelung, Ich hatte allerdings das Einzelgerät: https://amzn.to/3U4qKjB

    • Den hatte ich am Sonntag bestellt, gestern bekommen und heute geht er zurück.
      Sollen 80 mm breite Rollen reinpasses, aber die 3D-Jake PETG Rolle (75 mm breit) hat schon nicht reingepaßt.

  • Danke Stephan!
    Dann kann ich für’s Ergebnis also auch bei meinem Dörrautomaten bleiben.

    Dieser hier ist vom Format etwas schöner, hat schon ne Rollenlagerung und Filamentausgänge und nimmt weniger Platz weg, als die runde Tonne.

    Nu überlege ich noch, wieviel Vakuum zusätzlich zu einem reinen Ziplock Beutel brächte.

    • Packst Du noch die Silica Perlen mit Farbumschlag mit rein? Daran könntest Du ja sehen, wie lang das bis jetzt funktioniert und ob sich der Mehraufwand lohnt?

      • Stimmt. Oder ich schmeiss die kleinen Hygrometer mit rein.

        Wenn ich Vakuum zur Hand hätte. … Moment … Hab ich ja an der Plattenwaschmaschine. Vielleicht sollte ich mir für nen Test mal nen Beutel mit Absaugventil kaufen. (think)

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