Creality Ender3 S1 Pro Testbericht

Ja, ich weiss, der Drucker ist nimmer ganz so taufrisch, aber wir hatten noch keinen Testbericht dazu.. und ich brauch ihn in Teil 2 für meine Versuche mit dem Sonic Pad. Hier also nun mein Test des Creality Ender3 S1 Pro


Den Drucker habe ich kostenlos zum Test zur Verfügung bekommen, es existieren keine weitere Absprachen. Ich kann mich leider beim besten Willen nimmer dran erinnern, wer ihn geschickt hatte 🙁

Der Ender3 S1 Pro ist sozusagen das Spitzenmodell – nicht von Creality – sondern der Ender3 Baureihe, zumindest derzeit noch. Preislich ist so ein Ender3 S1 Pro im Vergleich zum Ur-Ender3 schon deutlich angezogen, für einen Ender3 S1 Pro legt man beim freundlichen ChinaShop so ca. 390,- Euro-Taler auf den Tisch, der Ur-Ender bzw. aktuelle Neo Versionen sind schon unter 200,- zu haben. Den Ender3 S1 ohne Pro gibt es ab 300,-

Die große Frage ist: Ist das Pro den Aufpreis von roundabout 90,- Euro Wert?

 

Dann fangen wir mal von vorne an. 

Verpacken kann Creality, aber für die Verpackung gibts keine Punkte:

Beim Auspacken ist mir aufgefallen, dass der

Rollenhalter

inzwischen nicht mehr einfach nur ein starrer „Besenstil“ ist, da hat Creality unbemerkt Skateboard-Kugellager eingebaut:

Ich bin mir im Moment nicht sicher, ob das beim Ender3 S1 ohne Pro nicht auch schon so war.

.. und weil ich grad den Schraubenzieher in der Hand hatte, schauen wir auch gleich mal in den

Filamentende-Sensor

Da werkelt nun kein simpler Microschalter mehr, da finden wir nun eine Lichtschranke und eine schöne Filamentführung.

Der Sensor erkennt trotzdem nur, ob Filament eingelegt ist, nicht aber, ob es sich noch bewegt. Der Nutzen bleibt damit also eingeschränkt, ich hab allerdings die Hoffnung, dass diese Ausführung zuverlässiger ist, als die ganz billigen Microschalterdinger. Ich werd ihn dieses mal ausnahmsweise in Betrieb nehmen. Das soll wohl beim Ender3S1 nicht pro auch schon so gewesen sein.

Ender3 S1 Pro Lieferumfang

  • den weit vormontierten Drucker
  • Druckvolumen: 220x220x270mm
  • Sprite Pro Extruder (Allmetal Titan Heatbreak, Direktextruder) bis 300°C
  • Heizbett 235x235mm bis 110°C, Magnetsystem mit PEI auf Federstahl, eine Seite glatt, eine Seite strukturiert
  • ABL-Sensor CR-Touch & etwas besserer Filamentende-Sensor
  • Farb-Touch Display (der Nicht-Pro hatte ein Dreh-Klick)
  • 8 GB SD-Karte & Kartenleser
  • eine Ersatzdüse 0.4mm, Typ MK8,
  • Z-Endstop mit Kabel als Alternative zum ABL liegt bei.
  • „Druckernadel“ zum in der Düse stochern, nutzloser Spachtel, Seitenschneider
  • alles benötigte Werkzeug = Tüte mit Gabel- und Innensechskantschlüssel
  • Stromkabel dabei, aber kein USB Kabel – nicht mal ein Blaues.
  • Der Drucker hat eine USB-C Buchse zum Anschluss an Raspi & Co
  • gedruckte Kurzanleitung deutsch, paar Aufkleber, 20g Filamentprobe
  • DE Anleitung als PDF, Creality Slicer, Cura Profil, CH340 Schnittstellentreiber, Hilfe-Videos und diverse Testdrucke auf der mitgelieferten SD-Karte.
  • Einen Tragegriff für den Drucker liegt als Gcode bei, die notwendigen Schrauben und Hammermuttern werden aber mitgeliefert. Allerdings kollidiert der mit dem Rollenhalter, ist also irgendwie etwas banane.
  • und die Schublade ist auch wieder da:

 

Montage des Ender3 S1 Pro:

Der Aufbau ist super einfach und kann in 15 Minuten geschafft werden, als zumindest von Optimisten, die erst mal nicht jede Schraube und Winkel kontrollieren wollen (wobei sich das durchaus lohnen kann, die Montage ab Werk ist auch mal nur mäßig).

Im Grunde gehts darum, die 2 vollständig montierten Rahmenteile aneinander zu schrauben, dann wird der Druckkopf angeschraubt, das Display an die rechte Seite und paar unverwechselbare / unverpolbare Stecker angesteckt. Alles easy.

Danach Riemenspannung prüfen. Dann prüfen wir die Exzenter an allen Schlitten und stellen die gerade so spielfrei ein.

Dann die ABL Prozedur starten, wie im Handbuch beschrieben, wobei ich auch hier etwas Zweifel habe, ob das wirklich schlau ist, was da im Handbuch steht. Home Position ist übrigens -6/-9 vorne links neben dem Bett und nach dem Homing steht er auf Z=10. Das ist normal und gewollt so.

Mechanik

Wie man in den Bildern weiter unten im Abschnitt Elektronik sehen kann, ist der Ender3 S1 Pro vor allem ein Plastebomber, ähnlich wie bei anderen Herstellern hält zunehmend Plastik in die Drucker Einzug, ein Trend, der mir jetzt nicht unbedingt gefällt. Im Vergleich zu meinem letztes Jahr getesteten Ender3 S1 ohne Pro ist der Rahmen nochmal vereinfacht worden, statt einem 400mm Profil ist in dem hier getesteten S1 Pro nur noch ein 20mm als Grundrahmen verbaut. Dafür ist die ganze Druckerbasis nun in einer Plastewanne eingefasst. Ich kann jetzt natürlich nicht sagen, ob das nicht eventuell eine Designänderung war, die heute auch beim S1 so zu finden ist.

Riemen kommen immer noch von der Firma Gates, wir haben weiterhin Riemenspanner an X & Y.

Creality traut seinen Spindeln viel zu: Oben fest gelagert, unten starre Wellenkupplung zum Motor und selbst die Spindelmutter ist fest angezogen. Das heisst: die kleinste Unwucht einer Spindel schlägt direkt aufs Druckbild durch.

Dann haben wir doppelt angetriebene Z-Achse und zusätzlich auch noch einen Synchronriemen, aber keine Möglichkeit, eine etwaige Schiefstellung einfach zu beheben. Beides war auch auch schon so beim S1 ohne Pro. Das kann funktionieren, oder kann erst mal etwas Justierarbeit beim Aufbau bedeuten.

Elektronik im Ender3 S1 Pro:

In der Einleitung habe ich den Filament-Sensor ja schon angesprochen. Brauch ich hier nichts mehr zu schreiben. Im Innern werkelt eine ARM STM32F401 CPU.

Laut Aufschrift auf dem Kartenschacht T8, sind das TMC2208 und damit leise Treiber.

Positiv anmerken möchte ich die Kabelschuhe an allen Stromverbindungen und die Verbindung Schutzerde mit dem Alu-Profilrahmen.

Vorbei sind wohl die Zeiten mit den Meanwell Netzteil, hier im Ender3 S1 Pro sitzt wieder ein Creality gebrandetes 24V 350W Netzteil unbekannter Güte.

Die LED-Lightbar ist auch neu, vormontiert und recht praktisch und hat sogar einen Ein/Aus Schalter.. Hier aufm Kopf. Die Lightbar kann einzeln gekauft und bei einem S1 nachgerüstet werden. Kostenpunkt ca 40,- Euro.

Und nebenbei möchte ich auch mal noch sagen, dass Creality wieder eine sehr saubere Führung der Kabel geschafft hat, so dass der Gesamteindruck doch sehr ordentlich rüber kommt.

Der CR-Touch als ABL Sensor gehört zu den Einäugigen unter den Blinden. Der Ender3S1Pro erlaubt die Z-Offset Einstellung in 0,01mm Schritten, da sollte nichts anbrennen. Nimmt man die Anzahl der Hilferufe im Forum als Basis, scheint das ganze aber nicht ganz problemfrei zu sein, ehrlich gesagt finde ich das Prozedere wie in der Anleitung beschrieben auch etwas.. komish.

Das Display mit seiner Touch Bedienung

ist hübsch anzusehen, hat mit den Einstellungen fürs Motion System und PID Tuning sogar etwas mehr Einstellmöglichkeiten als andere noch schlimmer kastrierte Touch-Displays, ich finde die Bedienung des Druckers über das Display aber etwas unrund. Weiss nicht, will keine so rechte Freude aufkommen. Jetzt nicht falsch verstehen, es ist das Nötigste da, aber irgendwie unbequem und sehr spartanisch. Ich bin wohl zu verwöhnt inzwischen.

Die Sprache des Displays lässt sich auf Deutsch umschalten.

Im Ender3 S1 Nicht Pro ist kein TouchDisplay, sonden ein Dreh-Klick Encoder verbaut. Ich finde beides nicht berauschend, ich bevorzuge eigentlich das Display des Nicht-Pro.

Firmware

ist eine nicht ganz taufrische Marlin.. M115 sagt:

Recv:14:41:56.719: FIRMWARE_NAME:Marlin 2.0.8.15F4 (Mar 8 2022 09:29:04) 
SOURCE_CODE_URL:github.com/MarlinFirmware/Marlin PROTOCOL_VERSION:1.0 
MACHINE_TYPE:Ender-3 S1 Pro EXTRUDER_COUNT:1 
UUID:cede2a2f-41a2-4748-9b12-c55c62f367ff
Cap:SERIAL_XON_XOFF:0
Cap:BINARY_FILE_TRANSFER:0
Cap:EEPROM:1
Cap:VOLUMETRIC:1
Cap:AUTOREPORT_POS:0
Cap:AUTOREPORT_TEMP:1
Cap:PROGRESS:0
Cap:PRINT_JOB:1
Cap:AUTOLEVEL:1
Cap:RUNOUT:1
Cap:Z_PROBE:1
Cap:LEVELING_DATA:1
Cap:BUILD_PERCENT:0
Cap:SOFTWARE_POWER:0
Cap:TOGGLE_LIGHTS:0
Cap:CASE_LIGHT_BRIGHTNESS:0
Cap:EMERGENCY_PARSER:0
Cap:HOST_ACTION_COMMANDS:0
Cap:PROMPT_SUPPORT:0
Cap:SDCARD:1
Cap:REPEAT:0
Cap:SD_WRITE:1
Cap:AUTOREPORT_SD_STATUS:0
Cap:LONG_FILENAME:1
Cap: THERMAL_PROTECTION:1
Cap: MOTION_MODES:0
Cap:ARCS:1
Cap:BABYSTEPPING:1
Cap:CHAMBER_TEMPERATURE:0
Cap:COOLER_TEMPERATURE:0
Cap:MEATPACK:0

und M503 meldet:

G21 ; Units in mm (mm)
; Filament settings: Disabled
M200 S0 D1.75
; Steps per unit:
M92 X80.00 Y80.00 Z400.00 E424.90
; Maximum feedrates (units/s):
M203 X300.00 Y300.00 Z5.00 E25.00
; Maximum Acceleration (units/s2):
M201 X500.00 Y500.00 Z100.00 E1000.00
; Acceleration (units/s2): P<print_accel> R<retract_accel> T<travel_accel>
M204 P500.00 R800.00 T1000.00
; Advanced: B<min_segment_time_us> S<min_feedrate> T<min_travel_feedrate> X<max_x_jerk> Y<max_y_jerk> Z<max_z_jerk> E<max_e_jerk>
M205 B20000.00 S0.00 T0.00 X5.00 Y5.00 Z0.30 E5.00
; Home offset:
M206 X0.00 Y0.00 Z0.00
; Auto Bed Leveling:
M420 S0 Z10.00
G29 W I0 J0 Z-0.47850
G29 W I1 J0 Z-0.13100
G29 W I2 J0 Z0.37900
G29 W I3 J0 Z0.86150
G29 W I0 J1 Z-0.77600
G29 W I1 J1 Z-0.37350
G29 W I2 J1 Z0.12150
G29 W I3 J1 Z0.64400
G29 W I0 J2 Z-0.84225
G29 W I1 J2 Z-0.42225
G29 W I2 J2 Z0.08900
G29 W I3 J2 Z0.58650
G29 W I0 J3 Z-0.93350
G29 W I1 J3 Z-0.55100
G29 W I2 J3 Z-0.02100
G29 W I3 J3 Z0.45900
; Material heatup parameters:
M145 S0 H200.00 B60.00 F255
M145 S1 H240.00 B110.00 F255
; PID settings:
M301 P14.49 I0.96 D54.59
M304 P54.86 I10.06 D199.38
; Power-Loss Recovery:
M413 S1
; Z-Probe Offset (mm):
M851 X-40.00 Y-40.00 Z-1.60
; Filament load/unload lengths:
M603 L0.00 U100.00
; Filament runout sensor:
M412 S1
; UI Language:
M414 S0

Nicht nur das Bett ist grausig schief (sagte ich schon, dass ich die Anleitung zur Levelprozedur nicht toll finde? – da muss ich nochmal ran), mir will so ein bissl der Begriff „rückständig“ nicht aus dem Kopf. Aber, das Creality Firmwares einfach nicht kann, wissen wir ja schon ne Weile.. auch hier wird es die Community wieder richten müssen. Hier steckt mit einer Community Firmware noch recht viel Potenzial drin.  oder gleich Klipper, zur Not im einsteigerfreundlichen Sonic Pad.

Heizbett

24V Aluheizer bis 110°C mit Magnetmatte aufgeklebt, darauf liegt eine Federstahlplatte, eine Seite glattes PEI, die andere Seite strukturiertes PEI. Jo, das ist meine (Zweit-)liebste Variante für ein Druckbett. Der S1 ohne Pro hatte in meinem Test damals einseitig eine PC „Buildtak“ ähnliche Folie aufgespannt. Hier also nun 2 Arten PEI. Kleines Plus für den Pro?

Der Rest vom Heizbett-Fest ist aber gleich geblieben:

Das Bett hat die üblichen 4 Levelschrauben, um es manuell gerade zu richten, dazu den CR-Touch als ABL Sensor für eine Mesh-Korrektur. Es sitzt auf den stabileren „gelben Federn“. Ich finde Level-Schrauben und damit die Möglichkeit, ein echtes „Tramming“ (= „manuell leveln“ – das Bett parallel zur Düse ausrichten) auszuführen, unverzichtbar. Auch in Zeiten von ABL.

Und auch hier beim Ender3 S1 Pro finden wir wieder eine brauchbare Zugentlastung für das Kabel zum Bett.

Der Bettschlitten hat an der linken Seite 2 Exzenter-Muttern, um es spielfrei einzustellen. Alles gut so.

Der eine oder andere freut sich über den Griff vorne am Heizbett.. mir ist der Latte. Der S1 ohne Pro hatten den nicht.

 

Extruder

Creality verbaut hier passend zum Pro im Druckernamen auch die Pro Version des Sprite Extruders. Der Sprite wird vor allem deshalb zum Pro, weil er dank AllMetal Hotend höhere Temperaturen erlaubt, als die nicht Pro Version. 300°C vs. 260°C beim nicht Pro. Ermöglicht wird das unter anderem durch Crealitys Titan AllMetal Heatbreak. Ob man das bei einem offenen Drucker nun tatsächlich braucht, steht auf einem ganz anderen Blatt. Wer diese höheren Temperaturen mit technischen Filamenten tatsächlich nutzen will, sollte zuerst mal ein Gehäuse drum bauen.

Was man dem Sprite (Pro) aber anlasten muss, ist dass er wieder nicht wirklich wartungsfreundlich ist, hat man mal ne Verstopfung im Feeder, dann ist man ne Weile beschäftigt. Hin wieder wird kritisiert, dass der Bauteillüfter warme Luft vom Bett ansaugt. Ich meine, der Effekt ist vernachlässigbar, zumal der mit steigender Höhe in Z ja auch etwas nachlässt. Wir werden nachher in den Drucktests sehen, ob der S1 Pro ein Kühlungsproblem hat.

Was ich gar nicht gerne sehe, ist das Creality den Drucker für abrasive Filament, explizit CF bewirbt, aber selbst im Sprite Pro eine einfache Messingdüse verbaut ist, die mit Carbonfaser-Partikel versetztem Filament eher in Minuten als in Stunden verschlissen sein wird. Wer CF oder GF oder weniger schlimm Nach(t)leuchtend mit dem Ender3S1Pro drucken will, sollte zuerst die Düse gegen eine Stahldüse tauschen.

Der Sprite Extruder ist trotz des kleineren Pancake Motors kein Leichtgewicht.. zum Supersprinter wird der Ender3 auch in der S1 Pro Version nicht werden. So konfiguriert Creality auch den Ender3 S1 Pro mit einer sehr zurückhaltender Beschleunigung von 500mm/s². Generell traut Creality dem Ender3 S1 Pro nicht sehr viel zu: im mitgelieferten Druckerprofil sind „50mm/s“ angesagt, ich dachte erst, da ham se sich bei vertippt, aber nein, die Druckempfehlung von Creality sieht nicht mehr vor:

Ist das schon tief stapeln..? In der Praxis, wenn man grad von nem V400 / BambuLab Test kommt, fühlt sich das brutal langsam an.  Aber wenn die Qualität stimmt und mans nicht eilig hat? Schau mer mal in die Drucktests:

Testdrucke

Die mitgelieferten Beispieldrucke wurden okay, reissen aber auch nicht zu Begeisterungsstürmen hin. Ich finde die Wände recht unruhig:

Das ist out-of-the-box solide Hausmannskost, aber halt auch eher langsam und das nicht nur in der Ära nach „Bambu/V400“: die voreingestellten 50mm/s waren auch davor schon eher auf der langsameren Seite, das kann auch der Ur-Ender3 locker. Erwartet hätte ich 100mm/s oder mindestens 80mm/s, nicht 50mm/s.

Klar kann man ihn durchaus schneller machen: Beschleunigung hoch, Druckgeschwindigkeit im Slicer hoch, wir wissen ja, dass der Sprite deutlich höhere Schmelzleistung hat – realistisch sollte der Ender3 S1 Pro gute 100mm/s bei 1000mm/s² machen – aber ich teste, wie der Hersteller liefert und der liefert Profile für und empfiehlt explizit 50mm/s. Dann soll es so sein.

Gut gefallen hat mir das Bridging hier bei der Münze:

Das Cura Profil in 5.2.2 für den Ender3S1Pro ist grottig, hier mal ein Testwürfel:

Der abstrus lange Retract machts nicht besser. Allerdings überrascht war ich über die Genauigkeit dieses Drucks, weniger als +0,05mm Abweichung in den Sollmaßen ist nicht übel.

Eine Frage war ja, ob die Bauteillüftung ein Problem hat. Hat se nicht.

Kleiner Einwurf von der Seite: die Lüfter sind leider auch im StandBy zu gut hörbar.

Jetzt habe ich doch glatt das Benchy vergessen, inzwischen mit angepasstem Retract:

gedruckt in gemütlichen 1 Stunde 40 Minuten.. hmm.. das vom V400 in 31 Minuten sah nicht groß anders aus.

Mein Ersteindruck:

kann man in einem Satz zusammenfassen: Hardware hui.. Software Meh. Firmware und Profile sind qualitativ nicht passend zur Preisklasse.. An der Hardware habe ich nichts auszusetzen, die Ausstattung ist gut. Ich mag den Sprite Extruder, den Sprite Pro brauche ich nicht unbedingt. Mir würde der S1 (nicht Pro) locker ausreichen. Aber wenn man das Geld locker sitzen hat und eine Einhausung noch bauen mag, um dann doch noch die anspruchsvolleren Filamente drucken zu können, rechnet es sich schon. Effektiv ist der Mehrpreis mit dem Sprite Pro und der LED schon aufgefressen.

Alles in allem ist das trotz allem ein schöner Drucker, aber ich seh ihn nicht als Einstiegsdrucker, dafür ist er zu teuer, seine Vorteile kann er nur ausspielen, wenn man selber noch Hand anlegt (Einhausung, ordentliche Profile, Community Firmware sobald verfügbar) und er passt mir nicht so recht ins Beuteschema.

Ich würde mir für 299,- nen S1 kaufen und den als offenen Drucker für PLA, PETG, TPU betreiben. Für einen Einsteiger würde ich wahrscheinlich noch etwas günstiger anfangen wollen, Ender3 V2 Neo wenn man Creality Fan ist, oder vielleicht sogar mal in die Richtung Elegoo oder Sovol schauen.

Werbung:

das derzeit günstigste Angebot für den Ender3 S1 Pro ist bei Geekbuying zu 365,-

Ender3 S1Pro 365,- mit Code: NNNDBENDER3S1PROFB

Oder siehe unsere Seite: Neue Angebote

 

12 Kommentare

  • Hallo lieber Stephan!

    Würdest du das Cura Profil mit uns teilen? Bin schon seit ewigkeiten am probieren, aber so richtig werden tuts nicht.

    Danke dir 🙂

  • Der E3S1Pro bietet eine gute Basis. Er funktioniert „out-of-the-box“ und liefert auch ohne Vorkenntnisse sehr gute Ergebnisse.

    Das Kunststoffgehäuse macht die Lüfter und vor allem die Y-Achse laut. Beides lässt sich beheben.
    Das Leveln ist ein Thema für sich. Man muss die Reihenfolge der Aktionen einhalten, sonst wird es nix. Die bunten Grafiken laden zum rumspielen ein. Sich hier etwas Zeit zu nehmen lohnt sich.
    Mittlerweile habe ich Silikondämpfer montiert. Seit dem ist das kein Thema mehr. Ich stelle nur noch Z-Offset ein und gut ist.

    Mich hat die Druckqualität ab Haus beeindruckt. Ich war aus früheren Versuchen mit anderen Druckern von Justierung und Tests ausgegangen. Tatsächlich braucht er keine Justierung. Alle Werte stimmen ab Werk sehr gut (wie Stephan ja auch erkennen musste) kann man fast nur verschlimmbessern.

    Mit Klipper aka Sonic Pad kann man ihn deutlich schneller fahren. Ich bin i.d.R. immer über 100mm/s unterwegs. Bei einfachen Formen sind auch mal 200mm/s bei (noch) vernünftiger Qualität drin. Man sollte das aber immer über den Slicer justieren, so verbleibt das 1. Layer stabil bei 25mm/s und der Print gelingt.

  • Danke für den Testbericht Stephan. Sehr gut gemacht.
    Ich persönlich glaube aber, dass der Elegoo Neptune 3 oder 3 Plus der bessere Drucker ist.

    • Die Ähnlichkeiten sind schon frappierend!
      Kann er bei halbem Preis mithalten? hat man auch die Schwächen des E3S1 kopiert?

  • Lesestoff zum Wochenende. Danke!

    Für Einsteiger, und nicht nur die, möchte ich nochmal an den Kingroon erinnern. Preis/Leistung und in der Ergebnisqualität spielt der in der nächsthöheren Liga.

  • Hi Stephan,
    wenn der Drucker nicht mehr so ganz taufrisch ist, passt er prima zu mir! Bin auch nicht mehr ganz taufrisch! 😉
    Danke für den perfekten Testbericht!

    • Klingt nach haben wollen Fritz.

      Schöner Beitrag Stephan! Ich dachte, den Drucker hatten wir schon aber das war der ohne Pro. Diese komische Tabelle auf der SD-Karte hatte mich beim 5 S1 auch etwas geschockt. Scheinbar traut Creality dem wirklich nicht mehr zu. OK! Der Drucker hat zwar auch einen Sprite Pro aber nur den kleinen Heizkörper. Der im 5 S1 ist ein High-Flow. Kann man aber austauschen.

Kommentar hinterlassen

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert