Bambu Lab A1 – Der Turbo-Drucker für Sparfüchse!

Nun hat der Hersteller, der vor gut einem Jahr das Turbo-Zeitalter bei den 3D-Druckern endgültig einläutete und meiner Meinung nach hier immer noch führend ist, aber wirklich fast alle Segmente des FDM-3D-Druckermarktes abgedeckt:

Bambu Lab hat jetzt auch einen großen Turbo-Bettschubser im Programm, den Bambu Lab A1.

Den musste ich natürlich auch sofort testen!

 

Ich wollte nämlich wissen, ob man jetzt endlich auch den besonders Preisbewussten mit Interesse an einem schnellen FDM-3D-Drucker, denen der Bauraum des Bambu Lab A1 mini zu klein ist, einen Bambu Lab Drucker empfehlen kann.

 

Der Bambu Lab A1 ist also der große Bruder des hier getesteten A1 mini, mit demselben Bauraum wie die Core XY Würfel P1P/P1S und X1C und liegt preislich mit 429,- € ohne bzw. 599,- € mit AMS lite genau dazwischen.

 

Zuerst mal die technischen Daten, direkt von Bambu Lab:

Body:

Build Volume: 256 x 256 x 256 mm³
Chassis: Steel + Extruded Aluminum
ToolHead:
Hot End: All-Metal
Extruder Gears: Hardened Steel
Nozzle: Stainless Steel
Max Hot End Temperature: 300 ℃
Nozzle Diameter (Included): 0.4 mm
Nozzle Diameter (Optional): 0.2 mm, 0.6 mm, 0.8 mm
Filament Cutter: Yes
Filament Diameter: 1.75 mm
Heatbed:
Compatible Build Plate: Bambu Textured PEI Plate (included)
Bambu Smooth PEI Plate (optional)
Bambu Cool Plate (optional)
Max Build Plate Temperature: 100 ℃
Speed:
Max Speed of Toolhead: 500 mm/s
Max Acceleration of Toolhead: 10000 mm/s²
Max Hot End Flow: 28 mm³/s @ABS (150*150 mm single wall, Bambu ABS; 280 ℃)
Cooling:
Part Cooling Fan: Closed Loop Control
Hot End Fan: Closed Loop Control
Supported Filament:
PLA, PETG, TPU, PVA: Ideal
ABS, ASA, PC, PA, PET, Carbon / Glass Fiber Reinforced Polymer: Not Recommended
Sensors:
Monitoring Camera: Low Rate Camera (up to1080P)
Timelapse Supported
Filament Run Out Sensor: Yes
Filament Odometry: Yes
Power Loss Recover: Yes
Filament Tangle Sensor: Yes
Physical Dimensions:
Dimensions: 385 x 410 x 430 mm³
Net Weight : 8.3 kg
Electrical Requirements:
Input Voltage: 100-240 VAC, 50/60 Hz
Max Power: 1300W@220V, 350W@110V
Electronics:
Display: 3.5 inches 320*240 IPS Touch Screen
Connectivity: Wi-Fi, Bambu-Bus
Storage: Micro SD Card
Control Interface: Touch Screen, APP, PC Application
Motion Controller: Dual-Core Cortex M4
Software:
Slicer: Bambu StudioSupports third-party slicers which export standard Gcode such as SuperSlicer, PrusaSlicer and Cura, but certain advanced features may not be supported.
Slicer supported OS: macOS, Windows
Wi-Fi:
Frequency Range: 2412 MHz – 2472 MHz (CE)
Transmitter Power (EIRP): ≤ 20 dBm (CE)
Protocol: IEEE 802.11 b/g/n

 

Und nun meine tabellarische Bildergeschichte:

Stabil, sicher und kompakt in mehreren Lagen Hartschaumstoff verpackt.

X/Z-Achsen-Einheit ausgepackt, von vorne.

Von unten und von hinten.
Basis mit Bett und Y-Achse, von oben.

Und von unten: luftgefüllte Gummifüße.

Einiges an Werkzeug und Zubehör inkl. lächerlichen 20 g Testfilament.

PS: Die Fotos sind von der Combo-Version (mit AMS lite), bitte einfach die je vier überzähligen Schrauben und Bowden-Schläuche ignorieren.

Beide Hauptkomponenten während des Zusammenbaus.

Nach maximal 30 Minuten fertig aufgebaut inkl. Rollenhalter auf der Z-Achsen-Brücke. Nur die PEI-Flexplate liegt hier noch nicht auf dem Bett.

Erster Start.

Sprache (und danach Region) einstellen.

Am WLAN und (optional) mit dem Bambu Account anmelden.
Zuerst wird ca. eine Viertelstunde lang kalibriert.

Vollautomatisch, man muss nicht helfend eingreifen.

Und zwar zwecks Vibrations-Kompensation und Verringerung der Motorgeräusche.
Hauptbildschirm, alles sehr übersichtlich und gut reagierend.

Sogleich erscheint ein Firmware-Update: unbedingt machen!

Jetzt kann’s losgehen:

Filament laden.

Ohne AMS lite erkennt der Drucker nicht, welches Filament vorliegt, die Daten kann man aber ganz einfach manuell eingeben.
Ich nehme immer die Bambu Originalfilamente als Standard, auch wenn ich andere Marken verwende.

OK, kommt brav aus der Düse, fertig.

Ein paar der Menü-Bildschirme.

Sauber strukturiert und gut bedienbar.

Ein paar Infos und Optionen.
Und noch ein paar.

Keine Fehlermeldung anstehend.

Wartungsfunktionen.

Das Bett-Levelling am besten jetzt einmal laufen lassen, dann kann man es beim Drucken aus dem Slicer deaktivieren.

Das dauert bei 144 Messpunkten ca. eine Viertelstunde.

Und noch ein Menü mit ein paar Optionen.

Ein „paar“ vorgeslicete Dateien sind auf der µSD-Karte vorhanden.
Mich interessiert aber erstmal das Turbo-Benchy.
Kurzes Video – Echtzeit, kein Zeitraffer!

Inkl. Aufheizen von Düse und Bett ist das Benchy nach 20 Minuten fertig!

Und für diese Geschwindigkeit sieht das richtig gut aus.

Mein Fillamentum PLA lässt sich im Normalbetrieb problemlos und ohne Fäden zu ziehen drucken.

Was mit dem selbst gesliceten Benchy bewiesen wäre.

Dasselbe Filament in grün: Fillamentum PLA Extrafil.

Und mit dem Ooze-Retraction Test erst recht.

Und die Bauteilkühlung funktioniert auch perfekt: die rechte Vorderkante an meinem Fan-Power-Test ist die Z-Naht!

Und PETG, hier das neue Bambu Lab PETG Transparent, funktioniert ebenso problemlos.
Meine kleine Vase und mein Fan Power Test.

Und ein nettes Schränkchen mit Schieberollo dessen durchgehende Fläche nur eine 0,20 mm Schicht dick ist.

 

Jetzt noch ein paar ausführlichere Infos und Gedanken von mir:

Ich hatte mich beim A1 mini schon über das „mini“ im Namen gewundert und dann vermutet, daß da wohl noch ein „maxi“ oder zumindest eine größere Variante kommen wird. Und hier ist sie nun: der Bambu Lab A1, mit einem über zweieinhalb Mal so großen Bauraum.

Und dieses Modell sieht noch stabiler und professioneller aus als sein kleiner Bruder.

Der Aufbau ist auch von Neueinsteigern in einer halben Stunde zu schaffen, die beiliegende gedruckte (englische) Kurzanleitung erklärt das sehr genau mit guten Schwarz/Weiß-Grafiken. Oder hier etwas bunter im offiziellen Wiki.

Kurze Zusammenfassung des Ablaufs: zuerst die aus Pappteilen, Kabelbindern und 4 Schrauben bestehende Transportsicherung entfernen. Dann die zwei Hauptkomponenten X/Z-Achse und Basis/Bett/Y-Achse ineinander fädeln und mit 12 neuen Schrauben verbinden. Dann noch vier farblich markierte und direkt nebeneinander passend vorpositionierte Kabel einstecken und die Kabelführung mit einer Schraube sichern. Das Display nach vorne drehen, die Schutzfolien von diesem und vom Heizbett abziehen, die PEI-Platte auf letzteres auflegen. Dann noch die Düsen-Abstreifmechanik (den Müllauswurf) anstecken und mit einer Schraube fixieren. Rollenhalter und Bowden montieren, fertig.

Den Drucker habe ich von meinem eigenen Geld gekauft und zwar absichtlich in der Version ohne das AMS lite (den 4-fach Materialwechsler), da ich dieses vom A1 mini übrig habe. Und ich habe ihn auch ohne dieses getestet, extra für die Sparfüchse.

Der Platzbedarf inkl. Filamentrolle oben auf der Z-Brücke beträgt 47 x 58 x 64 cm³.

Der Bauraum von 256 mm in jeder Achse ist vollständig nutzbar, es gibt hier im Gegensatz zu den P1/X1 Modellen keine reservierten Bereiche.

Netterweise sind die flexiblen magnetischen Bettauflagen aus Federstahl die gleichen wie bei den gerade genannten Core XY Modellen. Im Lieferumfang enthalten ist die universellste Variante: strukturiertes PEI in goldfarben.

Das Touchdisplay misst jetzt 3,5″ gegenüber 2,4″ beim A1 mini.

Die Y-Achse hat eine mit ca. 80 mm ungefähr doppelt so breite Laufschiene.

Die Z-Achse hat jetzt zwei Spindeln, die über einen Synchronriemen angetrieben werden.

Das Netzteil ist mit ca. 700 W natürlich viel stärker ausgelegt, es muss ja deutlich mehr Masse bewegt und beheizt werden.

Der Anschluss ans Stromnetz erfolgt über ein normales Kaltgeräte-Kabel, das man einfach austauschen kann wenn einem die ca. 120 cm des beiliegenden zu wenig sein sollten.

Die Antriebsriemen aller Achsen lassen sich ohne etwas zerlegen zu müssen manuell nachspannen, falls die KI am Display anzeigen sollte, daß das nötig ist.

Die Düse ist wie beim A1 mini ohne Werkzeug einfach aus- und wieder einzuklipsen.

Der Drucker ist genau der gleiche wie der im Combo-Set (mit AMS lite), hat also auch den Filament-Schneider im Druckkopf und den 4-in-1 Filamenthub am Eingang des Extruders. Somit könnte man den Materialwechsler auch nachrüsten, gleich als Combo kaufen ist aber deutlich günstiger.

Die Combo-Variante enthält daher auch den Rollenhalter mit extra Bowdenschlauch, der aber nicht gleichzeitig mit dem AMS lite nutzbar ist, da es keinen fünften Eingang am Kopf gibt.

Der Rollenhalter wird ganz praktisch oben auf die Z-Brücke geklemmt, das hält gut und führt dank der wirklich stabilen Konstruktion des ganzen Druckers auch nicht zu Problemen durch Aufschwingen oder Ähnlichem. Das AMS lite hingegen würde ich persönlich nicht dort anbringen, das ist schließlich mehr als viermal so schwer und ziemlich ausladend.

Der Drucker ist nach dem Einschalten innerhalb von 10 s einsatzbereit, inkl. WLAN-Verbindung.

Er erreicht PLA-Temperaturen (220 °C Düse, 55 °C Bett) in wirklich flotten 65 s.

Das über’s Display geführte manuelle Laden des Filaments geht problemlos, da es nirgends hakt, was bei anderen Herstellern leider nicht selbstverständlich ist. Mit dem AMS lite ginge es natürlich noch komfortabler.

Das Turbo-Benchy war mein allererster Druck und kam nach 20 Minuten einwandfrei heraus.

Ich hatte also Null Probleme vom Auspacken bis zum ersten Druck und auch in den seitdem vergangenen gut drei Wochen nicht. Was will man mehr?

Ach ja, Geschwindigkeit: 300 mm/s Maximalgeschwindigkeit sind die Voreinstellung und das funktioniert auch mit diesem großen Bettschubser genauso gut wie mit den Core XY Modellen P1 / X1. Im Endeffekt vielleicht 5-10% langsamer, das frisst vermutlich die viel schwerere Y-Achse.

Aber der Bambu Lab A1 benötigt genau wie seine Brüder für alles nur ein Drittel der Zeit eines „klassischen“ 3D-Druckers. Womit ich Geräte meine, die noch vor nur einem Jahr Standard waren, egal in welcher Preisklasse.

Und das in einer Qualität und Zuverlässigkeit, die keine Konkurrenz zu scheuen brauchen.

 

Fazit:

Ich hatte wirklich überhaupt keine Probleme mit irgendwas beim Bambu Lab A1, was mich sehr gefreut hat, obwohl ich das von meinen anderen Bambus eigentlich gewohnt bin. Jeder Druck kam auf Anhieb perfekt raus.

Wenn man schon (einen oder mehrere) Bambu-Drucker besitzt, braucht man den Bettschubser nicht wirklich, das sollte klar sein.

Und wenn man nicht „nur“ PLA, PETG und TPU drucken will, sondern auch komplexere technische Objekte mit ABS, ASA oder PA, sollte man lieber das ungefähr doppelte ausgeben und sich einen Bambu Lab P1S oder X1C (ggf. als Combo, also mit AMS) holen.

Aber sonst: diesen Turbo-Bettschubser kann man wirklich jedem noch so unbedarften Sparfuchs hinstellen, da passt einfach alles!

Werbung:

Kaufen kann man den Turbo-Bettschubser für Sparfüchse mit oder ohne AMS hier:

A1 im EU Store von BambuLab

 

Weitere Infos direkt bei Bambu Lab:

A1 Wiki

A1 Firmware History

Bambu Studio Wiki

Bambu Studio Download

Bambu Studio Github

Modell-Dateien von Bambu Lab

 

10 Kommentare

  • Stephan B. aus L.

    Schöner Bericht, und letzter ausschlaggebender Appetizer für den Kauf.
    Ich schwankte (auch ohne 17 Uhr Whiskey) noch zwischen Mini und nicht-Mini, aber die größere Bauform ist doch etwas vielseitiger für meine Belange.
    Vielen Dank!

  • Seit heute gibt es ihn wieder und nun hat mich die Neugier gepackt daher wird er auch bald bei mir einziehen.

    • Er ist da und die große Liebe auf den ersten Druck. Ich bin auch total happy, dass der kein so Höllenlärm macht wie seine großen Brüder.

  • Achtung: Mittlerweile gibt es einen offiziellen Rückruf für den A1 auf der Bambulab Homepage. Verkauft wird er aktuell auch nicht mehr!

  • Ich habe ihn auch ganz kurz vor Weihnachten geliefert bekommen und kann das „Testergebnis“ absolut bestätigen. Ich bin ziemlicher Anfänger und hatte vorher einen sehr günstigen Drucker von Anycubic. Nach ein paar Tagen Lernkurve mit dem Slicerprogramm drucke ich gerade meinem Sohn eine Sturmtruppen-Rüstung und das bisher fehlerfrei und echt schnell.

  • Bambulab. Braucht es da noch weitere Aussagen oder reicht das schon? 😉

    Danke Alex! Schöner Bericht!

  • Hi Alex, ich kann mich den lobenden Worten von Quastra nur anschließen, sowohl was den Drucker als auch Deinen Testbericht angeht. Spitze!

  • Deine Testergebnisse kann ich 100%ig bestätigen. Auch meiner läuft seit dem ersten Moment ohne Probleme. Deinen Tipp mit dem Bambu Lab Filament statt Generic merke ich mir. Du wirst das bestimmt mehrfach ausprobiert haben. Auch kann ich nur bestätigen, dass das neue Transparente PETG (gleich am ersten Tag gekauft) geniale Ergebnisse bringt. Ich habe es in Teal und Pink (für die Frau) genommen.
    Ansonsten Danke für den ausführlichen Test.
    Weiterhin viel Freude.

    • Hi, da ich interesse an einem A1min oder A1 habe frage ich einfach mal.

      was meinst Du damit:

      Deinen Tipp mit dem Bambu Lab Filament statt Generic merke ich mir.

      Lg Thomas

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